Herausgegeben von Alois Payer (payer@payer.de)
Zitierweise / cite as:
Die Johannesapokalypse in klassischen Comics / hrsg. von Alois Payer. -- Fassung vom 2005-04-25. -- URL: http://www.payer.de/christentum/apokalypse.htm
Erstmals publiziert: 2005-03-17
Überarbeitungen: 2005-04-25 [Ergänzungen]; 2005-04-20 [Ergänzungen]; 2005-03-23 [Ergänzungen]
Anlass: Lehrveranstaltung "Informationsmarktverzerrung durch Fundamentalismus am Beispiel der USA" von Margarete Payer an der Hochschule der Medien Stuttgart, Sommersemester 2005©opyright: Public domain
Dieser Text ist Teil der Abteilung Andere Religionen von Tüpfli's Global Village Library
Text der Luther-Bibel in der revidierten Fassung von 1912.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Das Martyrium des Hl. Johannes. -- um
1496-1498
7Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und die ihn
zerstochen haben; und werden heulen alle Geschlechter auf der Erde. Ja, amen.
8Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der HERR, der da
ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
9Ich, Johannes, der auch euer Bruder und Mitgenosse an der Trübsal ist und am
Reich und an der Geduld Jesu Christi, war auf der Insel, die da heißt Patmos, um
des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses Jesu Christi.
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Offb
1, 9. -- um 1860
10Ich war im Geist an des HERRN Tag und hörte hinter mir eine große Stimme wie
einer Posaune,
11die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte; und was du
siehst, das schreibe in ein Buch und sende es zu den Gemeinden in Asien: gen
Ephesus und gen Smyrna und gen Pergamus und gen Thyatira und gen Sardes und gen
Philadelphia und gen Laodizea
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Johannes erblickt die sieben
Leuchter. -- um 1496-1498
Abb.: Jean Duvet (1485 - 1561): Johannes sieht die sieben goldenen
Leuchter. -- 1555-1561
12Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als
ich mich umwandte sah ich sieben goldene Leuchter
13und mitten unter die sieben Leuchtern einen, der war eines Menschen Sohne
gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und begürtet um die Brust mit
einem goldenen Gürtel.
14Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und
seine Augen wie eine Feuerflamme
15und seine Füße gleichwie Messing, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie
großes Wasserrauschen;
16und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging
ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete wie die
helle Sonne.
Abb.: Glasfenster Kathedrale Bourges: Offb. 1,16. -- 13. Jhdt.
Abb.: Luther-Neues Testament 1522: Offb 1, 12 -17
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 1, 12 -17
Abb.: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872 ): Offb. 1, 9-18. -- 1860
17Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie ein Toter; und er legte
seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der
Erste und der Letzte
18und der Lebendige; ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu
Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.
19Schreibe, was du gesehen hast, und was da ist, und was geschehen soll darnach.
20Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand,
und die sieben goldenen Leuchter: die sieben Sterne sind Engel der sieben
Gemeinden; und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind sieben Gemeinden.
1Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben
Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen
Leuchtern:
2Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen
nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und
sind's nicht, und hast sie als Lügner erfunden;
3und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und
bist nicht müde geworden.
4Aber ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässest.
5Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber
nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner
Stätte, wo du nicht Buße tust.
6Aber das hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, welche ich auch
hasse.
7Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem
will ich zu essen geben vom Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist.
8Und dem Engel der Gemeinde zu Smyrna schreibe: das sagt der Erste und der
Letzte, der tot war und ist lebendig geworden:
9Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) und
die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht,
sondern sind des Satans Schule.
10Fürchte dich vor der keinem, das du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird
etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf dass ihr versucht werdet, und werdet
Trübsal haben zehn Tage. Sei getrost bis an den Tod, so will ich dir die Krone
des Lebens geben.
11Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem
soll kein Leid geschehen von dem andern Tode.
12Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamus schreibe: Das sagt, der da hat das
scharfe, zweischneidige Schwert:
13Ich weiß, was du tust und wo du wohnst, da des Satans Stuhl ist; und hältst an
meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet auch in den Tagen, in
welchen Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet ist, da der Satan wohnt.
14Aber ich habe ein Kleines wider dich, dass du daselbst hast, die an der Lehre
Bileams halten, welcher lehrte den Balak ein Ärgernis aufrichten vor den Kindern
Israel, zu essen Götzenopfer und Hurerei zu treiben.
15Also hast du auch, die an der Lehre der Nikolaiten halten: das hasse ich.
16Tue Buße; wo aber nicht, so werde ich dir bald kommen und mit ihnen kriegen
durch das Schwert meines Mundes.
17Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem
will zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen
Stein und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt,
denn der ihn empfängt.
18Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der
Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind gleichwie Messing:
19Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Dienst und deinen Glauben und
deine Geduld und dass du je länger, je mehr tust.
20Aber ich habe wider dich, dass du lässest das Weib Isebel, die da spricht, sie
sei eine Prophetin, lehren und verführen meine Knechte, Hurerei zu treiben und
Götzenopfer zu essen.
21Und ich habe ihr Zeit gegeben, dass sie sollte Buße tun für ihre Hurerei; und
sie tut nicht Buße.
22Siehe, ich werfe sie in ein Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben, in
große Trübsal, wo sie nicht Buße tun für ihre Werke,
23und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen,
dass ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht; und ich werde geben einem
jeglichen unter euch nach euren Werken.
24Euch aber sage ich, den andern, die zu Thyatira sind, die nicht haben solche
Lehre und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans (wie sie sagen): Ich
will nicht auf euch werfen eine andere Last:
25doch was ihr habt, das haltet, bis dass ich komme.
26Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht
geben über die Heiden,
27und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße
soll er sie zerschmeißen,
28wie ich von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm geben den
Morgenstern.
29Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
1Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister
Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß deine Werke; denn du hast den Namen,
dass du lebest, und bist tot.
2Werde wach und stärke das andere, das sterben will; denn ich habe deine Werke
nicht völlig erfunden vor Gott.
3So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So
du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht
wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde.
4Aber du hast etliche Namen zu Sardes, die nicht ihre Kleider besudelt haben;
und sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert.
5Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen
Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
6Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
7Und dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der
Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt
zu, der zuschließt, und niemand tut auf:
8Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und
niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft, und hast mein Wort
behalten und hast meinen Namen nicht verleugnet.
9Siehe, ich werde geben aus des Satanas Schule, die da sagen, sie seien Juden,
und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie
kommen sollen und niederfallen zu deinen Füßen und erkennen, dass ich dich
geliebt habe.
10Dieweil du hast bewahrt das Wort meiner Geduld, will ich auch dich bewahren
vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu
versuchen, die da wohnen auf Erden.
11Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!
12Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes,
und er soll nicht mehr hinausgehen; und will auf ihn schreiben den Namen meines
Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom
Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen.
13Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
14Und dem Engel der Gemeinde zu Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der
treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Kreatur Gottes:
15Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder
warm wärest!
16Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus
meinem Munde.
17Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt
nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.
18Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist,
dass
du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart
werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du
sehen mögest.
19Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue
Buße!
20Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird
und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten
und er mit mir.
21Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie
ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl.
22Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Johannes vor Gott und den Ältesten.
um 1496-1498
1Darnach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel; und die erste
Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden wie eine Posaune, die sprach: Steig
her, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
2Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und
auf dem Stuhl saß einer;
3und der dasaß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein
Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd.
4Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle, und auf den Stühlen saßen
vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren
Häuptern goldene Kronen.
5Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit
Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister Gottes.
6Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall, und mitten am
Stuhl und um den Stuhl vier Tiere, voll Augen vorn und hinten.
7Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das andere Tier war gleich einem
Kalbe, das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte Tier war
gleich einem fliegenden Adler.
8Und ein jegliches der vier Tiere hatte sechs Flügel, und sie waren außenherum
und inwendig voll Augen und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen:
Heilig, heilig, heilig ist Gott der HERR, der Allmächtige, der da war und der da
ist und der da kommt!
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 4, 2- 10; 5,2, 6 - 8
9Und da die Tiere gaben Preis und Ehre und Dank dem, der da auf dem Stuhl saß,
der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
10fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Stuhl saß, und
beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und warfen ihre Kronen vor
den Stuhl und sprachen:
11HERR, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle
Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind
geschaffen.
1Und ich sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch,
beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln.
2Und ich sah einen starken Engel, der rief aus mit großer Stimme: Wer ist
würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?
3Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun
und hineinsehen.
4Und ich weinte sehr, dass niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun und zu
lesen noch hineinzusehen.
5Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat
überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids, aufzutun
das Buch und zu brechen seine sieben Siegel.
6Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und
zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben
Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle
Lande.
7Und es kam und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Stuhl saß.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 5,8. -- 1047
8Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig
Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen
voll Rauchwerk, das sind die Gebete der Heiligen,
9und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und
aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit
deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden
10und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden
Könige sein auf Erden.
11Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere
und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend;
12und sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig, zu
nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.
13Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im
Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl
sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu
Ewigkeit!
14Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen
nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die vier apokalyptischen
Reiter. -- um 1496-1498
1Und ich sah, dass das Lamm der Siegel eines auftat; und hörte der vier Tiere
eines sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!
2Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hatte einen Bogen;
und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und das er siegte.
3Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Tier sagen: Komm!
4Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot. Und dem, der daraufsaß, ward
gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und dass sie sich untereinander
erwürgten; und ward ihm ein großes Schwert gegeben.
5Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und
ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der daraufsaß, hatte eine Waage in
seiner Hand.
6Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um einen
Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen; und dem Öl und Wein tu kein
Leid!
7Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tiers
sagen: Komm!
8Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der daraufsaß, des Name hieß Tod,
und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten das vierte
Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere
auf Erden.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 6, 1-8
Abb.: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872 ): Offb 6, 1-8. -- 1860
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Offb 6, 7-8. -- um 1860
9Und da es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer,
die erwürgt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das
sie hatten.
10Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: HERR, du Heiliger und
Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächest unser Blut an denen, die
auf der Erde wohnen?
11Und ihnen wurde gegeben einem jeglichen ein weißes Kleid, und ward zu ihnen
gesagt, dass sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis dass vollends dazukämen ihre
Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die Eröffnung des sechsten Siegels.
-- um 1496-1498
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 6, 9-11
12Und ich sah, dass es das sechste Siegel auftat, und siehe, da ward ein großes
Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward wie
Blut;
13und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine
Feigen abwirft, wenn er von großem Wind bewegt wird.
Abb.: Magius in Beatushandschrift: Offb. 6, 12-13. -- Um 962
14Und der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch; und alle Berge und
Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern.
15Und die Könige auf Erden und die Großen und die Reichen und die Hauptleute und
die Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften
und Felsen an den Bergen
16und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem
Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
17Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?
Abb.: Matthäus Merian d. Ä. (1593 - 1650): Offb 6, 1- 17. -- 1630
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 6, 12 - 17
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die vier Windengel und die
Versiegelung der Auserwählten. um 1496-1498
Abb.: Offb. 7,1, Beatus-Apokalypse von Saint-Sever
1Und darnach sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde, die hielten
die vier Winde der Erde, auf dass kein Wind über die Erde bliese noch über das
Meer noch über irgend einen Baum.
2Und ich sah einen anderen Engel aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte das
Siegel des lebendigen Gottes und schrie mit großer Stimme zu den vier Engeln,
welchen gegeben war zu beschädigen die Erde und das Meer;
3und er sprach: Beschädiget die Erde nicht noch das Meer noch die Bäume, bis wir
versiegeln die Knechte unsers Gottes an ihren Stirnen!
Abb.: Magius (Meister der Schule von Távara): Beatus- Apokalypse. -- nach 922:
Offb 7, 1-2
4Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden:
hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren von allen Geschlechtern der
Kinder Israel:
5Von dem Geschlechte Juda zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Ruben
zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Gad zwölftausend versiegelt;
6von dem Geschlechte Asser zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte
Naphthali zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Manasse zwölftausend
versiegelt;
7von dem Geschlechte Simeon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Levi
zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Isaschar zwölftausend versiegelt;
8von dem Geschlechte Sebulon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Joseph
zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Benjamin zwölftausend versiegelt.
9Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus
allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm,
angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen,
10schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem. der auf dem Stuhl
sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!
11Und alle Engel standen um den Stuhl und um die Ältesten und um die vier Tiere
und fielen vor dem Stuhl auf ihr Angesicht und beteten Gott an
12und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und
Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 7, 1 - 11
13Und es antwortete der Ältesten einer und sprach zu mir: Wer sind diese, mit
den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen?
14Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind's,
die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben
ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.
15Darum sind sie vor dem Stuhl Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem
Tempel; und der auf dem Stuhl sitzt, wird über ihnen wohnen.
16Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen
die Sonne oder irgend eine Hitze;
17denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen
Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die sieben Posaunenengel. -- um
1496-1498
1Und da es das siebente Siegel auftat, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 8, 2- 6
2Und ich sah die sieben Engel, die da stehen vor Gott, und ihnen wurden sieben
Posaunen gegeben.
3Und ein andrer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Rauchfass;
und ihm ward viel Rauchwerk gegeben, dass er es gäbe zum Gebet aller Heiligen auf
den goldenen Altar vor dem Stuhl.
4Und der Rauch des Rauchwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des
Engels vor Gott.
5Und der Engel nahm das Rauchfass und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete
es auf die Erde. Und da geschahen Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben.
6Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu posaunen.
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Das Ertönen der ersten
Posaune. -- 2. Hälfte 16. Jh.
7Und der erste Engel posaunte: und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 8, 7
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Das Ertönen der zweiten Posaune. --
1558
Abb.: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872 ): Offb 8, 1-8. -- 1860
8Und der andere Engel posaunte: und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer
brennend ins Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut,
9und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starben, und der dritte
Teil der Schiffe wurden verderbt.
Abb.: Luther-Bibel 1534: Offb 8, 8-9
10Und der dritte Engel posaunte: und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der
brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über
die Wasserbrunnen.
11Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser ward
Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie waren so bitter
geworden.
Abb.: Luther-Bibel 1534: Offb 8, 10-11
12Und der vierte Engel posaunte: und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, dass ihr dritter Teil verfinstert ward und der Tag den dritten Teil nicht schien und die Nacht desgleichen.
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): "Weh, weh, weh ..." -- 2. Hälfte 16.
Jh
13Und ich sah und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel und sagen mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf Erden wohnen, vor den andern Stimmen der Posaune der drei Engel, die noch posaunen sollen!
Abb.: Luther-Bibel 1534: Offb 8, 12-13
Abb.: Matthäus Merian d. Ä. (1593 - 1650): Offb 6, 1- 13. -- 1630
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Das Ertönen der fünften
Posaune. -- 1547
1Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf
die Erde; und ihm ward der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben.
2Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf; und es ging auf ein Rauch aus dem
Brunnen wie ein Rauch eines großen Ofens, und es ward verfinstert die Sonne und
die Luft von dem Rauch des Brunnens.
3Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde; und ihnen ward Macht
gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.
4Und es ward ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigen das Gras auf Erden noch ein
Grünes noch einen Baum, sondern allein die Menschen, die nicht haben das Siegel
Gottes an ihren Stirnen.
5Und es ward ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern sie quälten fünf
Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual vom Skorpion, wenn er einen
Menschen schlägt.
6Und in den Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und nicht finden; werden
begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.
Abb.: Beatus-Kodex: Offb. 9, 7-10
7Und die Heuschrecken sind gleich den Rossen, die zum Kriege bereitet sind; und
auf ihrem Haupt wie Kronen, dem Golde gleich, und ihr Antlitz gleich der
Menschen Antlitz;
8und hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen;
9und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel wie das
Rasseln an den Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen;
10und hatten Schwänze gleich den Skorpionen, und es waren Stacheln an ihren
Schwänzen; und ihre Macht war, zu beschädigen die Menschen fünf Monate lang.
11Und hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds, des Name heißt auf
hebräisch Abaddon, und auf griechisch hat er den Namen Apollyon.
12Ein Wehe ist dahin; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach dem.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 9, 1-12
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Das Ertönen der sechsten Posaune. --
1553
13Und der sechste Engel posaunte: und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken
des goldenen Altars vor Gott,
14die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel,
die gebunden sind an dem großen Wasserstrom Euphrat.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die vier Euphratengel. -- um
1496-1498
15Und es wurden die vier Engel los, die bereit waren auf die Stunde und auf den
Tag und auf den Monat und auf das Jahr, dass sie töteten den dritten Teil der
Menschen.
16Und die Zahl des riesigen Volkes war vieltausendmal tausend; und ich hörte
ihre Zahl.
17Und also sah ich die Rosse im Gesicht und die daraufsaßen, dass sie hatten
feurige und bläuliche und schwefelige Panzer; und die Häupter der Rosse waren
wie die Häupter der Löwen, und aus ihrem Munde ging Feuer und Rauch und
Schwefel.
18Von diesen drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen, von dem
Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Munde ging.
19Denn ihre Macht war in ihrem Munde; und ihre Schwänze waren den Schlangen
gleich und hatten Häupter, und mit denselben taten sie Schaden.
20Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, taten nicht
Buße für die Werke ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die Teufel und goldenen,
silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, welche weder sehen noch
hören noch wandeln können;
21und taten auch nicht Buße für ihre Morde, Zauberei, Hurerei und Dieberei.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 9, 14-21
Abb.: Matthäus Merian d. Ä. (1593 - 1650): Offb 9, 1- 21. -- 1630
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 10, 1- 10
1Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen; der war mit
einer Wolke bekleidet, und ein Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie
die Sonne und Füße wie Feuersäulen,
2und er hatte in seiner Hand ein Büchlein aufgetan. Und er setzte seinen rechten
Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde;
3und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und da er schrie, redeten
sieben Donner ihre Stimmen.
4Und da die sieben Donner ihre Stimmen geredet hatten, wollte ich sie schreiben.
Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen zu mir: Versiegle, was die sieben
Donner geredet haben; schreibe es nicht!
5Und der Engel, den ich sah stehen auf dem Meer und der Erde, hob seine Hand gen
Himmel
6und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel
geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer
und was darin ist, dass hinfort keine Zeit mehr sein soll;
7sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird,
soll vollendet werden das Geheimnis Gottes, wie er hat verkündigt seinen
Knechten, den Propheten.
8Und ich hörte eine Stimme vom Himmel abermals mit mir reden und sagen: Gehe
hin, nimm das offene Büchlein von der Hand des Engels, der auf dem Meer und der
Erde steht!
9Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er
sprach zu mir: Nimm hin und verschling es! und es wird dich im Bauch grimmen;
aber in deinem Munde wird's süß sein wie Honig.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Johannes verschlingt das Buch.
-- um 1496-1498
10Und ich nahm das Büchlein von der Hand des Engels und verschlang es, und es
war süß in meinem Munde wie Honig; und da ich's gegessen hatte, grimmte mich's
im Bauch.
11Und er sprach zu mir: Du musst abermals weissagen von Völkern und Heiden und
Sprachen und vielen Königen.
Abb.: Matthäus Merian d. Ä. (1593 - 1650): Offb 10, 1- 11. -- 1630
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 11, 1- 8
1Und es ward ein Rohr gegeben, einem Stecken gleich, und er sprach: Stehe auf
und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten.
2Aber den Vorhof außerhalb des Tempels wirf hinaus und miss ihn nicht; denn er
ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten
vierundzwanzig Monate.
Abb.: Emetrius (Meister der Schule von Távara): Die beiden Zeugen. -- 975
3Und ich will meinen zwei Zeugen geben, dass sie weissagen
tausendzweihundertundsechzig Tage, angetan mit Säcken.
4Diese sind die zwei Ölbäume und die Fackeln, stehend vor dem HERRN der Erde.
5Und so jemand sie will schädigen, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt
ihre Feinde; und so jemand sie will schädigen, der muss also getötet werden.
6Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, dass es nicht regne in den Tagen
ihrer Weissagung, und haben Macht über das Wasser, es zu wandeln in Blut, und zu
schlagen die Erde mit allerlei Plage, so oft sie wollen.
7Und wenn sie ihr Zeugnis geendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund
aufsteigt, mit ihnen einen Streit halten und wird sie überwinden und wird sie
töten.
8Und ihre Leichname werden liegen auf der Gasse der großen Stadt, die da heißt
geistlich »Sodom und Ägypten«, da auch der HERR gekreuzigt ist.
9Und es werden etliche von den Völkern und Geschlechter und Sprachen ihre
Leichname sehen drei Tage und einen halben und werden ihre Leichname nicht
lassen in Gräber legen.
10Und die auf Erden wohnen, werden sich freuen über sie und wohlleben und
Geschenke untereinander senden; denn diese zwei Propheten quälten die auf Erden
wohnten.
11Und nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von
Gott, und sie traten auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel über die, so sie
sahen.
12Und sie hörten eine große Stimme von Himmel zu ihnen sagen: Steiget herauf!
und sie stiegen auf in den Himmel in einer Wolke, und es sahen sie ihre Feinde.
Abb.: Magius in Beatus-Handschrift: Offb. 11,12. -- Um 962
13Und zu derselben Stunde ward ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der
Stadt fiel; und wurden getötet in dem Erdbeben siebentausend Namen der Menschen,
und die andern erschraken und gaben Ehre dem Gott des Himmels.
14Das andere Wehe ist dahin; siehe, das dritte Wehe kommt schnell.
15Und der siebente Engel posaunte: und es wurden große Stimmen im Himmel, die
sprachen: Es sind die Reiche der Welt unsers HERRN und seines Christus geworden,
und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
16Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Stühlen saßen, fielen
auf ihr Angesicht und beteten Gott an
17und sprachen: Wir danken dir, HERR, allmächtiger Gott, der du bist und warest,
dass du hast angenommen deine große Kraft und herrschest;
18und die Heiden sind zornig geworden, und es ist gekommen dein Zorn und die
Zeit der Toten, zu richten und zu geben den Lohn deinen Knechten, den Propheten,
und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und Großen,
und zu verderben, die die Erde verderbt haben.
19Und der Tempel Gottes ward aufgetan im Himmel, und die Lade seines Bundes ward
im Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Donner und Erdbeben und ein
großer Hagel.
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Ein Weib, mit der Sonne bekleidet (Offb
12, 1-9). -- um 1860
1Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne
bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit
zwölf goldenen Sternen.
2Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual zur
Geburt.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Das Sonnenweib und der
siebenköpfige Drache. -- um 1496-1498
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Anbetung des siebenköpfigen
Drachens. -- 2. Hälfte 16. Jh.
3Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter
Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben
Kronen;
4und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf
sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte, auf dass,
wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße.
5Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit
eisernem Stabe. Und ihr Kind ward entrückt zu Gott und seinem Stuhl.
6Und das Weib entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hat, bereitet von Gott,
dass
sie daselbst ernährt würde tausend zweihundertundsechzig Tage.
Abb.: Hans Leu d. Ä. (1460 - 1510): Der Höllensturz, Erzengel Michael im
Kampf mit Luzifer (Off 12). -- um 1500
7Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit
dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel,
8und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 12, 1- 7
9Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Michaels Kampf mit dem Drachen. -- um
1496-1498
10Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und
die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus,
weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht
vor Gott.
11Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres
Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod.
12Darum freuet euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh denen, die auf Erden
wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen
großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat.
Abb.: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872 ): Offb 12, 7-12. -- 1860
Abb.: Offb. 12,12
[Bildquelle: Die Offenbarung : ihr grossartiger Höhepunkt ist nahe! / [Verantw.
Hrsg. für d. Bundesrepublik Deutschland: Wachtturm, Bibel- u. Traktat-Ges., Dt.
Zweig, e.V., Selters/Taunus]. -- Selters/Taunus : Wachtturm, Bibel- u.
Traktat-Ges., Dt. Zweig, 1988. -- 319 S. :
Ill. ; 24 cm. -- Originaltitel: Revelation (1988). -- S. 182]
13Und da der Drache sah, dass er verworfen war auf die Erde, verfolgte er das
Weib, die das Knäblein geboren hatte.
14Und es wurden dem Weibe zwei Flügel gegeben wie eines Adlers, dass sie in die
Wüste flöge an ihren Ort, da sie ernährt würde eine Zeit und zwei Zeiten und
eine halbe Zeit vor dem Angesicht der Schlange.
15Und die Schlange schoss nach dem Weibe aus ihrem Munde ein Wasser wie einen
Strom, dass er sie ersäufte.
16Aber die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom,
den der Drache aus seinem Munde schoss.
17Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin zu streiten mit den
übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu
Christi.
Abb.: Offb. 13,1 / Apokalypse-Wandteppich in Angers
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Der siebenköpfige Drache und das Tier
mit den Lammshörnern. -- um 1496-1498
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 13
1Und ich trat an den Sand des Meeres und sah ein Tier aus dem Meer steigen, das
hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf
seinen Häuptern Namen der Lästerung.
2Und das Tier, dass ich sah, war gleich einem Parder und seine Füße wie Bärenfüße
und sein Mund wie eines Löwen Mund. Und der Drache gab ihm seine Kraft und
seinen Stuhl und große Macht.
3Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche
Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres
4und sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das
Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm kriegen?
Abb.: Beatus-Kodex: Offb. 13, 1-4
5Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerungen, und
ward ihm gegeben, dass es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang.
6und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen
und seine Hütte und die im Himmel wohnen.
7Und ward ihm gegeben, zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden; und
ward ihm gegeben Macht über alle Geschlechter und Sprachen und Heiden.
8Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind
in dem Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist, von Anfang der Welt.
9Hat jemand Ohren, der Höre!
10So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen; so jemand
mit dem Schwert tötet, der muss mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld
und Glaube der Heiligen.
11Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner
gleichwie ein Lamm und redete wie ein Drache.
12Und es übt alle Macht des ersten Tiers vor ihm; und es macht, dass die Erde und
die darauf wohnen, anbeten das erste Tier, dessen tödliche Wunde heil geworden
war;
13und tut große Zeichen, dass es auch macht Feuer vom Himmel fallen vor den
Menschen;
14und verführt, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben
sind zu tun vor dem Tier; und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild
machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden
war.
15Und es ward ihm gegeben, dass es dem Bilde des Tiers den Geist gab, dass des
Tiers Bild redete und machte, dass alle, welche nicht des Tiers Bild anbeteten,
getötet würden.
16Und es macht, dass die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die
Freien und die Knechte - allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand
oder an ihre Stirn,
17daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich
den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens.
18Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es
ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Der Lobgesang der Auserwählten.
-- um 1496-1498
1Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm
hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines
Vaters geschrieben an ihre Stirn.
2Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie eines großen Wassers und wie eine
Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von
Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen.
3Und sie sangen ein neues Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren und den
Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen denn die
hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 14, 1-3. -- 1047
4Diese sind's, die mit Weibern nicht befleckt sind - denn sie sind Jungfrauen -
und folgen dem Lamme nach, wo es hin geht. Diese sind erkauft aus den Menschen
zu Erstlingen Gott und dem Lamm;
5und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; denn sie sind unsträflich vor dem
Stuhl Gottes.
6Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges
Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und
Geschlechtern und Sprachen und Völkern,
7und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die
Zeit seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und
Erde und Meer und Wasserbrunnen.
8Und ein anderer Engel folgte nach, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist
gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Wein der Hurerei
getränkt alle Heiden.
9Und der dritte Engel folgte diesem nach und sprach mit großer Stimme: So jemand
das Tier anbetet und sein Bild und nimmt sein Malzeichen an seine Stirn oder an
seine Hand,
10der wird vom Wein des Zorns Gottes trinken, der lauter eingeschenkt ist in
seines Zornes Kelch, und wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den
heiligen Engeln und vor dem Lamm;
11und der Rauch ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie
haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier haben angebetet und sein Bild, und
so jemand hat das Malzeichen seines Namens angenommen.
12Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und
den Glauben an Jesum.
13Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die
Toten, die in dem HERRN sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen
von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach.
Abb.: Offb. 14, 13 / Apokalypse-Wandteppich in Angers
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 14, 1-13
14Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der
gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt
und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
15Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit großer Stimme zu dem,
der auf der Wolke saß: Schlag an mit deiner Sichel und ernte; denn die Zeit zu
ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden!
16Und der auf der Wolke saß, schlug mit seiner Sichel an die Erde, und die Erde
ward geerntet.
17Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel, der hatte eine scharfe Hippe.
18Und ein anderer Engel ging aus vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und
rief mit großem Geschrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte, und sprach: Schlag
an mit deiner scharfen Hippe und schneide die Trauben vom Weinstock der Erde;
denn seine Beeren sind reif!
19Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Trauben
der Erde und warf sie in die große Kelter des Zorns Gottes.
20Und die Kelter ward draußen vor der Stadt getreten; und das Blut ging von der
Kelter bis an die Zäume der Pferde durch tausend sechshundert Feld Wegs.
Abb.: Jakob Häne (1913 - 1978): Offb. 14,14-16
[Bildquelle: Apokalypse : Geheime Offenbarung / aus d. griech. Urtext neu
übers. von Peter Morant. Mit e. Bilderzyklus von 46 farb. Bildern von Jakob Häne.
Bildkommentare von Michael Prader u. Hans Baum. Hrsg. u. Red.: Arnold Guillet.
-- Stein am Rhein : Christiana-Verlag, 1976.
-- 98 S. : 46 Ill. (farb.) ; 22 x 30 cm. -- ISBN 3-7171-0655-4. -- S.
65]
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 14, 14-20
1Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, das war groß und wundersam: sieben
Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit denselben ist vollendet
der Zorn Gottes.
2Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt; und die den Sieg
behalten hatten an dem Tier und seinem Bild und seinem Malzeichen und seines
Namens Zahl, standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes
3und sangen das Lied Mose's, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und
sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, HERR, allmächtiger Gott! Gerecht
und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiden!
4Wer sollte dich nicht fürchten, HERR und deinen Namen preisen? Denn du bist
allein heilig. Denn alle Heiden werden kommen und anbeten vor dir; denn deine
Urteile sind offenbar geworden.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 15, 5-7. -- 1047
5Darnach sah ich, und siehe, da ward aufgetan der Tempel der Hütte des
Zeugnisses im Himmel;
6und gingen aus dem Tempel die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten,
angetan mit reiner, heller Leinwand und umgürtet an ihren Brüsten mit goldenen
Gürteln.
7Und eines der vier Tiere gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll
Zorns Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
8Und der Tempel ward voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner
Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis dass die sieben Plagen der
sieben Engel vollendet wurden.
Abb.: Offb. 16. -- Liber Floridus. -- 15. Jhdt.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 16, 1-21
1Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben
Engeln: Gehet hin und gießet aus die Schalen des Zorns Gottes auf die Erde!
2Und der erste ging hin und goss seine Schale auf die Erde; und es ward eine böse
und arge Drüse an den Menschen, die das Malzeichen des Tiers hatten und die sein
Bild anbeteten.
3Und der andere Engel goss aus seine Schale ins Meer; und es ward Blut wie eines
Toten, und alle lebendigen Seelen starben in dem Meer.
4Und der dritte Engel goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die
Wasserbrunnen; und es ward Blut.
Abb.: Blockbuch Apokalypse, Mitte 15. Jhdt.: Offb. 16, 3-4
5Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: HERR, du bist gerecht, der da ist und
der da war, und heilig, dass du solches geurteilt hast,
6denn sie haben das Blut der Heiligen und Propheten vergossen, und Blut hast du
ihnen zu trinken gegeben; denn sie sind's wert.
7Und ich hörte einen anderen Engel aus dem Altar sagen: Ja, HERR, allmächtiger
Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht.
8Und der vierte Engel goss aus seine Schale in die Sonne, und ihm ward gegeben,
den Menschen heiß zu machen mit Feuer.
9Und den Menschen ward heiß von großer Hitze, und sie lästerten den Namen
Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu
geben.
Abb.: Beatus-Kodex: Offb. 16,10
10Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Stuhl des Tiers; und sein
Reich ward verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen
11und lästerten Gott im Himmel vor ihren Schmerzen und vor ihren Drüsen und
taten nicht Buße für ihre Werke.
12Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Wasserstrom Euphrat;
und das Wasser vertrocknete, auf dass bereitet würde der Weg den Königen vom
Aufgang der Sonne.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 16, 13. -- 1047
Abb.: Offb. 16,13
[Bildquelle: Die Offenbarung : ihr grossartiger Höhepunkt ist nahe! / [Verantw.
Hrsg. für d. Bundesrepublik Deutschland: Wachtturm, Bibel- u. Traktat-Ges., Dt.
Zweig, e.V., Selters/Taunus]. -- Selters/Taunus : Wachtturm, Bibel- u.
Traktat-Ges., Dt. Zweig, 1988. -- 319 S. : Ill. ; 24 cm. -- Originaltitel:
Revelation (1988). -- S. 231]
13Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tiers und aus dem
Munde des falschen Propheten drei unreine Geister gehen, gleich den Fröschen;
14denn es sind Geister der Teufel, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen
auf dem ganzen Kreis der Welt, sie zu versammeln in den Streit auf jenen Tag
Gottes, des Allmächtigen.
15Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und hält seine Kleider,
dass er nicht bloß wandle und man nicht seine Schande sehe.
16Und er hat sie versammelt an einen Ort, der da heißt auf hebräisch Harmagedon.
17Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine
Stimme vom Himmel aus dem Stuhl, die sprach: Es ist geschehen.
18Und es wurden Stimmen und Donner und Blitze; und ward ein solches Erdbeben,
wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind, solch
Erdbeben also groß.
19Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden fielen.
Und Babylon, der großen, ward gedacht vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weins
von seinem grimmigen Zorn.
20Und alle Inseln entflohen, und keine Berge wurden gefunden.
21Und ein großer Hagel, wie ein Zentner, fiel vom Himmel auf die Menschen; und
die Menschen lästerten Gott über die Plage des Hagels, denn seine Plage war sehr
groß.
Abb.: Die babylonische Hure / Glasfenster Saint-Martin in Troyes. -- 16. Jhdt.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Die babylonische Hure. -- um
1496-1498
Abb.: Luther-Neues Testament 1522: Die babylonische Hure
Abb.: Die babylonische Hure
[Bildquelle: Die Offenbarung : ihr grossartiger Höhepunkt ist nahe! / [Verantw.
Hrsg. für d. Bundesrepublik Deutschland: Wachtturm, Bibel- u. Traktat-Ges., Dt.
Zweig, e.V., Selters/Taunus]. -- Selters/Taunus : Wachtturm, Bibel- u.
Traktat-Ges., Dt. Zweig, 1988. -- 319 S. : Ill. ; 24 cm. -- Originaltitel:
Revelation (1988). -- S. 239]
1Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete
mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure,
die da an vielen Wassern sitzt;
2mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden,
sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 17, 3-6. -- 1047
3Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf
einem scharlachfarbenen Tier, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben
Häupter und zehn Hörner.
4Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und
edlen Steinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll
Greuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei,
5und an ihrer Stirn geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon,
die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden.
6Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blute der
Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich sehr, da ich sie sah.
7Und der Engel spricht zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen das
Geheimnis von dem Weibe und von dem Tier, das sie trägt und hat sieben Häupter
und zehn Hörner.
8Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wiederkommen
aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und es werden sich
verwundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem
Buch des Lebens von Anfang der Welt, wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist
und nicht ist und dasein wird.
9Hier ist der Sinn, der zur Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben
Berge, auf welchen das Weib sitzt, und sind sieben Könige.
10Fünf sind gefallen, und einer ist, und der andere ist noch nicht gekommen; und
wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben.
11Und das Tier, das gewesen und ist nicht, das ist der achte und ist von den
sieben und fährt in die Verdammnis.
12Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die das Reich
noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie eine Zeit Macht empfangen
mit dem Tier.
13Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft und Macht geben dem Tier.
14Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden (denn es
ist der HERR aller Herren und der König aller Könige) und mit ihm die Berufenen
und Auserwählten und Gläubigen.
15Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind
Völker und Scharen und Heiden und Sprachen.
16Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure
hassen und werden sie einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und
werden sie mit Feuer verbrennen.
17Denn Gott hat's ihnen gegeben in ihr Herz, zu tun seine Meinung und zu tun
einerlei Meinung und zu geben ihr Reich dem Tier, bis dass vollendet werden die
Worte Gottes.
18Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über
die Könige auf Erden.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 17, 1-18
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Der Fall Babylons (Off 18, 1-10). -- um
1860
1Und darnach sah ich einen andern Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte
eine große Macht, und die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit.
2Und er schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist
gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel geworden und ein
Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und verhassten
Vögel.
3Denn von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken, und die
Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden
sind reich geworden von ihrer großen Wollust.
4Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr,
mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf dass ihr nicht
empfanget etwas von ihren Plagen!
5Denn ihre Sünden reichen bis in den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.
6Bezahlet sie, wie sie bezahlt hat, und macht's ihr zwiefältig nach ihren
Werken; und in welchem Kelch sie eingeschenkt hat, schenkt ihr zwiefältig ein.
7Wieviel sie herrlich gemacht und ihren Mutwillen gehabt hat, so viel schenket
ihr Qual und Leid ein! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin
und bin keine Witwe, und Leid werde ich nicht sehen.
8Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer
wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der HERR, der sie richten wird.
9Und es werden sie beweinen und sie beklagen die Könige auf Erden, die mit ihr
gehurt und Mutwillen getrieben haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem
Brand;
10und werden von ferne stehen vor Furcht ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, die
große Stadt Babylon, die starke Stadt! In einer Stunde ist ihr Gericht gekommen.
11Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen über sie, weil ihre
Ware niemand mehr kaufen wird,
12die Ware des Goldes und Silbers und Edelgesteins und die Perlen und köstliche
Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei wohlriechendes Holz und
allerlei Gefäß von Elfenbein und allerlei Gefäß von köstlichem Holz und von Erz
und von Eisen und von Marmor,
13und Zimt und Rauchwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl
und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen der
Menschen.
14Und das Obst, daran deine Seele Lust hatte, ist von dir gewichen, und alles,
was völlig und herrlich war, ist von dir gewichen, und du wirst solches nicht
mehr finden.
15Die Händler solcher Ware, die von ihr sind reich geworden, werden von ferne
stehen vor Furcht ihrer Qual, weinen und klagen
16und sagen: Weh, weh, die große Stadt, die bekleidet war mit köstlicher
Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet war mit Gold und Edelstein und
Perlen!
17denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum. Und alle Schiffsherren
und der Haufe derer, die auf den Schiffen hantieren, und Schiffsleute, die auf
dem Meer hantieren, standen von ferne
18und schrieen, da sie den Rauch von ihrem Brande sahen, und sprachen: Wer ist
gleich der großen Stadt?
19Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrieen, weinten und klagten und
sprachen: Weh, weh, die große Stadt, in welcher wir reich geworden sind alle,
die da Schiffe im Meere hatten, von ihrer Ware! denn in einer Stunde ist sie
verwüstet.
20Freue dich über sie, Himmel und ihr Heiligen und Apostel und Propheten; denn
Gott hat euer Urteil an ihr gerichtet!
21Und ein starker Engel hob einen großen Stein auf wie einen Mühlstein, warf ihn
ins Meer und sprach: Also wird mit einem Sturm verworfen die große Stadt Babylon
und nicht mehr gefunden werden.
22Und die Stimme der Sänger und Saitenspieler, Pfeifer und Posauner soll nicht
mehr in dir gehört werden, und kein Handwerksmann irgend eines Handwerks soll
mehr in dir gefunden werde, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir
gehört werden,
23und das Licht der Leuchte soll nicht mehr in dir leuchten, und die Stimme des
Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden! Denn deine
Kaufleute waren Fürsten auf Erden; denn durch deine Zauberei sind verführt
worden alle Heiden.
24Und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in ihr gefunden worden und all
derer, die auf Erden erwürgt sind.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 18, 1-24
1Darnach hörte ich eine Stimme großer Scharen im Himmel, die sprachen:
Halleluja! Heil und Preis, Ehre und Kraft sei Gott, unserm HERRN!
2Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure
verurteilt hat, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut
seiner Knechte von ihrer Hand gefordert.
3Und sie sprachen zum andernmal: Halleluja! und der Rauch geht auf ewiglich.
Abb.: Facundus in Beatus-Handschrift: Offb. 19, 4-5. -- 1047
4Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten an
Gott, der auf dem Stuhl saß, und sprachen: AMEN, Halleluja!
5Und eine Stimme ging aus von dem Stuhl: Lobt unsern Gott, alle seine Knechte
und die ihn fürchten, beide, klein und groß!
6Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer
Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! denn der
allmächtige Gott hat das Reich eingenommen.
7Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! denn die Hochzeit
des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet.
8Und es ward ihr gegeben, sich anzutun mit reiner und schöner Leinwand. (Die
köstliche Leinwand aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.)
9Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Abendmahl des Lammes
berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.
10Und ich fiel vor ihn zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir:
Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis
Jesu haben. Bete Gott an! (Das Zeugnis aber Jesu ist der Geist der Weissagung.)
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 19, 11-21
11Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der
daraufsaß, hieß Treu und Wahrhaftig, und er richtet und streitet mit
Gerechtigkeit.
12Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viele Kronen; und
er hatte einen Namen geschrieben, den niemand wusste denn er selbst.
13Und war angetan mit einem Kleide, das mit Blut besprengt war; und sein Name
heißt »das Wort Gottes«.
14Und ihm folgte nach das Heer im Himmel auf weißen Pferden, angetan mit weißer
und reiner Leinwand.
15Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Heiden
schlüge; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter
des Weins des grimmigen Zorns Gottes, des Allmächtigen.
16Und er hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte also:
Ein König aller Könige und ein HERR aller Herren.
17Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er schrie mit großer Stimme
und sprach zu allen Vögeln, die unter dem Himmel fliegen: Kommt und versammelt
euch zu dem Abendmahl des großen Gottes,
18daß ihr esset das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der
Starken und der Pferde und derer, die daraufsitzen, und das Fleisch aller Freien
und Knechte, der Kleinen und der Großen!
19Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt,
Streit zu halten mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer.
20Und das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen
tat vor ihm, durch welche er verführte, die das Malzeichen des Tiers nahmen und
die das Bild des Tiers anbeteten; lebendig wurden diese beiden in den feurigen
Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte.
21Und die andern wurden erwürgt mit dem Schwert des, der auf dem Pferde saß, das
aus seinem Munde ging; und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch.
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Der weiße Reiter und der Fall des
siebenköpfigen Monsters. -- 2. Hälfte 16. Jh.
1Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand.
Abb.: Albrecht Dürer (1471 - 1528): Der Engel mit dem Schlüssel zum
Abgrund. -- um 1496-1498
2Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan,
und band ihn tausend Jahre
3und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und versiegelte obendarauf, dass
er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis dass vollendet würden tausend
Jahre; und darnach muss er los werden eine kleine Zeit.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 20, 1-3
4Und ich sah Stühle, und sie setzten sich darauf, und ihnen ward gegeben das
Gericht; und die Seelen derer, die enthauptet sind um des Zeugnisses Jesu und um
des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier noch sein Bild
und nicht genommen hatten sein Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand, diese
lebten und regierten mit Christo tausend Jahre.
5Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis dass tausend Jahre
vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.
Abb.: Matthias Gerung (1500 - 1570): Auferstehung der Gerechten. --
1546
6Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über solche
hat der andere Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi
sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
7Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem
Gefängnis
8und wird ausgehen, zu verführen die Heiden an den vier Enden der Erde, den Gog
und Magog, sie zu versammeln zum Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meer.
9Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umringten das Heerlager der
Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel und
verzehrte sie.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 20, 7-9
10Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den feurigen Pfuhl und
Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war; und sie werden gequält
werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.
11Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der daraufsaß; vor des
Angesicht floh die Erde und der Himmel und ihnen ward keine Stätte gefunden.
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Offb 20, 12. -- um 1860
12Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher
wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des
Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach
ihren Werken.
13Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben
die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen
Werken.
14Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. das ist der
andere Tod.
15Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward
geworfen in den feurigen Pfuhl.
Abb.: Jean Duvet (1485 - 1561): Johannes sieht das neue Jerusalem. --
1555-1561
Abb.: Offb. 21,1
[Bildquelle: Die Offenbarung : ihr grossartiger Höhepunkt ist nahe! / [Verantw.
Hrsg. für d. Bundesrepublik Deutschland: Wachtturm, Bibel- u. Traktat-Ges., Dt.
Zweig, e.V., Selters/Taunus]. -- Selters/Taunus : Wachtturm, Bibel- u.
Traktat-Ges., Dt. Zweig, 1988. -- 319 S. : Ill. ; 24 cm. -- Originaltitel:
Revelation (1988). -- S. 302]
1Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und
die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr.
2Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem
Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann.
Abb.: Gustave Doré (1832 - 1883): Offb 21, 1-2. -- um 1860
3Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte
Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk
sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
4und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht
mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste
ist vergangen.
5Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht
zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!
6Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und
das Ende. Ich will den Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers
umsonst.
Abb.: Offb. 21, 6 / Glasfenster / First Presbyterian Church of Albany. --
1883
[Bildquelle:
http://www.firstpresalbany.org/property/closer-look.html. -- Zugriff am
2005-04-25]
7Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
Abb.: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872 ): Offb 21, 1-7. -- 1860
8Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.
Abb.: Luther-Bibel 1545: Offb 21, 9-27
9Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll
der letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will
dir das Weib zeigen, die Braut des Lammes.
10Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir
die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von Gott,
11die hatte die Herrlichkeit Gottes. Und ihr Licht war gleich dem alleredelsten
Stein, einem hellen Jaspis.
12Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren
zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, nämlich der zwölf Geschlechter der
Kinder Israel.
13Vom Morgen drei Tore, von Mitternacht drei Tore, vom Mittag drei Tore, vom
Abend drei Tore.
14Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen Namen der zwölf
Apostel des Lammes.
15Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, dass er die Stadt messen
sollte und ihre Tore und Mauer.
16Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß als die Breite. Und
er maß die Stadt mit dem Rohr auf zwölftausend Feld Wegs. Die Länge und die
Breite und die Höhe der Stadt sind gleich.
17Und er maß ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, nach Menschenmaß, das der
Engel hat.
18Und der Bau ihrer Mauer war von Jaspis und die Stadt von lauterm Golde gleich
dem reinen Glase.
19Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei
Edelgestein. Der erste Grund war ein Jaspis, der andere ein Saphir, der dritte
ein Chalzedonier, der vierte ein Smaragd,
20der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith,
der achte ein Berill, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte
ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.
21Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jeglich Tor war von einer
Perle; und die Gassen der Stadt waren lauteres Gold wie ein durchscheinend Glas.
22Und ich sah keinen Tempel darin; denn der HERR, der allmächtige Gott, ist ihr
Tempel, und das Lamm.
23Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie scheinen; denn die
Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
24Und die Heiden, die da selig werden, wandeln in ihrem Licht; und die Könige
auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen.
25Und ihre Tore werden nicht verschlossen des Tages; denn da wird keine Nacht
sein.
26Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Heiden in sie bringen.
27Und es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines und das da Greuel tut und
Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.
1Und er zeigte mir einen lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein
Kristall; der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes.
2Mitten auf ihrer Gasse auf beiden Seiten des Stroms stand Holz des Lebens, das
trug zwölfmal Früchte und brachte seine Früchte alle Monate; und die Blätter des
Holzes dienten zu der Gesundheit der Heiden.
3Und es wird kein Verbanntes mehr sein. Und der Stuhl Gottes und des Lammes wird
darin sein; und seine Knechte werden ihm dienen
4und sehen sein Angesicht; und sein Name wird an ihren Stirnen sein.
5Und wird keine Nacht da sein, und sie werden nicht bedürfen einer Leuchte oder
des Lichts der Sonne; denn Gott der HERR wird sie erleuchten, und sie werden
regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
6Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiß und wahrhaftig; und der HERR, der
Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen
Knechten, was bald geschehen muss.
7Siehe, ich komme bald. Selig ist, der da hält die Worte der Weissagung in
diesem Buch.
Abb.: Beatus-Kodex: Offb. 22,8-9
8Und ich bin Johannes, der solches gehört hat. Und da ich's gehört und gesehen,
fiel ich nieder, anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir solches zeigte.
9Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! denn ich bin dein Mitknecht und
deiner Brüder, der Propheten, und derer, die da halten die Worte dieses Buchs.
Bete Gott an!
10Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem
Buch; denn die Zeit ist nahe!
11Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin
unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei
fernerhin heilig.
12Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie
seine Werke sein werden.
13Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte.
14Selig sind, die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des
Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt.
15Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger
und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge.
16Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, solches zu bezeugen an die Gemeinden.
Ich bin die Wurzel des Geschlechts David, der helle Morgenstern.
17Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche:
Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des
Lebens umsonst.
18Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So
jemand dazusetzt, so wir Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch
geschrieben stehen.
19Und so jemand davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird
Gott abtun sein Teil von Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in
diesem Buch geschrieben ist.
20Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, HERR Jesu!
21Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch allen! Amen.
Abb.: Jean Duvet (1485 - 1561): Hl. Johannes auf Patmos. -- 1555-1561
John the Revelator, Spiritual, Aufnahme aus den 1940er Jahren,
unbekannte Interpreten
[Quelle der mp3-Datei:
http://www.fccwilli.org/. -- Zugriff am 2005-04-20]
ENDE