Buddhismus im Westen

Beispiele aus Deutschland und den USA

Vortrag


von Alois Payer

mailto: payer@well.com


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Buddhismus im Westen : Beispiele aus Deutschland und den USA  : Vortrag. -- Fassung vom 18. März 1996. -- URL: http://www.payer.de/einzel/westbud.htm. -- [Stichwort].

Letzte Überarbeitung : 18. März 1996

Anlaß: Vortrag an der Volkshochschule Herrenberg, 29. Sept. 1988

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0. Übersicht


1. Vorbemerkung zum Thema

2. Zur Geschichte des Buddhismus in Deutschland

3. Zum Buddhismus in den Vereinigten Staaten von Amerika


1. Vorbemerkung zum Thema


Das Thema "Buddhismus im Westen" weiter als "Buddhisten im Westen". Buddhismus hatte Wirkungen philosophischer, ethischer, ästhetischer, unterhaltender u. a. Art auch auf Personen, die sich nicht als Buddhisten bezeichnen würden. Auch stammen weitverbreitete, einflußreiche Darstellungen des Buddhismus von Nichtbuddhisten, in der akademischen Tradition ist dies sogar die Regel.

Ich werde Ihnen einige ausgewählte Kapitel aus der Geschichte des Buddhismus im Westen vortragen. Meine Beispiele wähle ich aus Deutschland und den USA: Deutschland, weil es uns am nächsten liegt, die USA weil es dort die interessantesten, mir bekannten Erscheinungen gibt.


2. Zur Geschichte des Buddhismus in Deutschland


2.1. Der Anfang: Schopenhauer


Man kann den berühmten Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 - 1860) als den Beginn des Buddhismus in Deutschland betrachten, nicht weil Schopenhauer 1856 daheim eine Buddhastatue als "Hausgott" aufgestellt hatte, "so daß jeder beim Eintritt schon sieht, wer in diesen `heiligen Hallen' herrscht." [Brief an Frauenstädt vom 13. März 1856]. Schopenhauer auch nicht, weil er sich selbst als einen Buddhaisten [!] bezeichnete, sondern Schopenhauer wegen des großen Einflußes, den er auf die deutschen Buddhisten der ersten Generationen hatte. Schaut man, wer alles durch Schopenhauer zum Buddhismus gekommen ist, hat man fast wie ein Who is who der deutschen Buddhisten.

In seinem Exemplar der 2. Aufl. von "Über den Willen in der Natur", 1854 machte Schopenhauer folgenden handschriftlichen Zusatz zum Satz: "Diese Religion [näml. der Buddhaismus], welche sowohl wegen ihrer innern Vortrefflichkeit und Wahrheit als wegen der überwiegenden Anzahl ihrer Bekenner als die vornehmste auf Erden zu betrachten ist ...":

"Der Verfall des Christentums rückt sichtlich heran. Dereinst wird gewiß indische Weisheit sich über Europa verbreiten. Denn der in allem andern den übrigen weit vorangehende Teil der Menschheit [näml. der Westen] kann nicht in der Hauptsache [näml. Religion und Weltanschauung] große Kinder bleiben; angesehn, daß das metaphysische Bedürfnis unabweisbar, Philosophie aber immer nur für wenige ist. Jener Eintritt der Upanischaden-Lehre oder auch des Buddhaismus würde aber nicht wie einst der des Christentums in den unteren Schichten der Gesellschaft anfangen, sondern in den obern; wodurch jene Lehren sogleich in gereinigter Gestalt und möglichst frei von mythischen Zutaten auftreten werden." [WW III, S. 462.]

Schopenhauer, der die Literatur über den Buddhismus gut kannte, war vom Buddhismus vor allem deswegen fasziniert, weil in diesem der [erkenntnistheoretische] "Idealismus sogar Lehre der Volksreligion" ist [Über den Satz vom Grunde, 2.Aufl. 1847, WW 3,46], und weil der Buddhismus atheistisch und pessimistisch ist. So konnte Schopenhauer 1844 in der 2. Aufl. von "Die Welt als Wille und Vorstellung" II, Kap 17 [WW 2,218] den berühmten Satz schreiben:

"Wollte ich die Resultate meiner Philosophie zum Maßstabe der Wahrheit nehmen, so müßte ich dem Buddhaismus den Vorzug vor den anderen [Religionen] zugestehen."

Es soll nicht verschwiegen werden, daß Schopenhauers Begeisterung für den Buddhismus in engem Zusammenhang stand mit seinem Antijudaismus bzw. Antisemitismus.


2.2. Zwischen Schopenhauer und der Gründung des Buddhistischen Missionsvereins (1860-1903)


Ich übergehe hier den Komponisten Richard Wagner, den Philosophen Nietzsche und ihre Kreise und wähle aus dieser Periode vier Ereignisse, die mir für die Folgezeit als besonders wichtig erscheinen:


2.2.1. Literaturswissenschaftlicher Urbuddhismus: Hermann Oldenberg


1881 erschien das Buch "Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg (1854 - 1920).

Oldenberg, Hermann <1854-1920>: Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde. - 1881.

Oldenberg war Indologe und kein Buddhist. Obwohl sein Werk nicht leicht zu lesen ist, erschienen bisher 15 Ausgaben. Oldenberg versucht den ursprünglichen Buddhismus Gotama Buddhas zu rekonstruieren. Dabei verwendet er vor allem den Pali-Kanon der Theravadabuddhisten, weniger die Überlieferungen der anderen Schulen. Obwohl Oldenberg der Bedeutung der Ordenszucht nicht ganz gerecht wird und wohl auch die Bedeutung des Weltbildes für Buddha verkennt, ist sein Verdienst, daß er für lange Zeit der wichtigste Vertreter der Frage nach dem ursprünglichen Buddhismus des historischen Buddha blieb.


2.2.2. Buddhismus als Wahrheit: Subhadra <Bhiksu's> Buddhistischer Katechismus (1888)


Während Oldenbergs Darstellung eine wissenschaftliche Abhandlung über den Buddhismus als religionsgeschichtliche Merkwürdigkeit ist, versucht Friedrich Zimmermann (Degerloch, 1851 - 1917) den Buddhismus 1888 in Katechismusform als Wahrheit darzustellen: Buddhistischer Katechismus zur Einführung in die Lehre des Buddha Gotama.

Subhadra <Bhikschu> [=Friedrich Zimmermann <1851-1917>]: Buddhistischer Katechismus zur Einführung in die Lehre des Buddha Gotamo. - 1888.

Die Katechismusform ist eine Anpassung an das, was sich im christlichen Religionsunterricht bewährt hatte. Als Zielgruppe sieht Zimmermann alle die an,

"welche nicht von 'göttlicher Gnade ohn' eignes Verdienst' das Heil erwarten, sondern die Muth und Kraft genug haben, auf eigenen Füssen zu stehen; die kühn genug sind, nicht glauben, sondern wissen, und nicht blind der Autorität folgen, sondern selbst für sich denken zu wollen."...die aber "nicht in materiellem Fortschritt und gesteigertem Wohlleben das höchste Ziel des Daseins erblicken, sondern abgestossen von dem wilden Kampfe um Besitz und Genuss, den die Selbstsucht trotz unserer hochgesteigerten Kultur noch heute so erbarmungslos führt, wie vor Jahrtausenden, sich sehnen nach neuen Lebensformen, unter denen wahre Menschlichkeit gedeihen kann. Sie [die Lehre des Buddha] ist die rechte Trösterin und Führerin für alle, die unbefriedigt von den Lehren der herrschenden Religionen nach einem weiteren Ausblick, einem höheren Ziele und einem festeren Halt verlangen, als ihnen die Dogmen und Mythen des Christenthums oder selbst die trotz ihrer glänzenden Ergebnisse doch stets auf die Erscheinungswelt beschränkt bleibende, nie in das Wesen der Dinge eindringende Wissenschaft gewähren kann." [a.a.O Ausg. 1908 S. V-VI]

Einen ersten Eindruck dieses Katechismus mögen die 2. und 3. Frage geben:

"2. Was versteht man unter einem Buddhisten? Einen Menschen, welcher den Buddha als den Welterleuchter, unsern höchsten geistigen Führer und Meister verehrt und sich ernstlich bestrebt, im Sinne seiner Lehre zu leben.

3. Wie wird man ein Buddhist? Durch freie Entschliessung. Nicht durch die Geburt, nicht durch Nationalität, noch Rasse; nicht durch eine Weihe, Taufe oder sonst eine rechtsverbindliche Ceremonie, denn der Buddhismus besitzt weder die Gewalt einer Staatsreligion, noch eine Hierarchie. Wer die Lehre des Buddha nachlebt, ist ein Buddhist, mag er einer Buddhistengemeinde angehören oder nicht. Der Eintritt zu einer solchen erfolgt durch einfache Willenserklärung und Aussprechen der Zufluchtsformel."


2.2.3. Auswählende Anpassung: Paul Carus' Evangelium Buddhas (1895)


1895 erscheint die deutsche Übersetzung des 1894 in Chicago erschienenen Buches von Paul Carus: Kalyano dhammo, the gospel of Buddha, according to old records unter dem Titel: Das Evangelium Buddhas nach alten Quellen erzählt:

Carus, Paul <1852-1919>: Das Evangelium Buddhas nach den Quellen erzählt. - 1895. [Einheitssachtitel: Kalyâno dhammo, the gospel of Buddha according to old records. - 1894.]

Dieses Buch fand sowohl in christlichen als auch in buddhistischen Kreisen gute Aufnahme.

Paul Carus (1852-1919), der Sohn eines späteren Generalsuperintendenten der Preußischen Kirche, hatte in Tübingen promoviert, wurde Lehrer an der Militärakademie in Dresden, bekam wegen seiner liberalen Ansichten aber bald Schwierigkeiten und emigrierte in die USA, wo er die Zeitschrift The open court herausgab.

Das Evangelium Buddhas will kein Buch über den Buddhismus sein, sondern den Inhalt des Buddhismus selbst wiedergeben, indem Carus Material aus allen ihm zugänglichen Werken des Buddhismus - auch der tibetischen und chinesischen Richtung - nach dem Vorbild des Johannesvangeliums anordnet. Dabei ließ er alles, was er als fantastischen Aufputz betrachtete, fort. Das Evangelium Buddhas ist ein Versuch, den Buddhismus dem Westen nahe zu bringen, indem Carus in Form und Inhalt an dem aus dem Christentum Bekannten anknüpft. Einen guten Eindruck vom Stil des Ganzen gibt der Anfang des Werkes:

"Freuet euch der guten Botschaft! Buddha, unser Herr, hat die Wurzel alles übels gefunden. Er hat uns den Weg des Heils gewiesen.

Buddha vertreibt die Wahngebilde unseres Gemüthes und erlöst uns von den Schrecken des Todes.

Buddha, unser Herr, bringt Trost den Müden und Sorgenbeladenen. Er verleiht Frieden denen, die unter der Bürde des Lebens niedergebeugt sind. Er giebt Muth den Schwachen, die Selbstvertrauen und Hoffnung verlieren.

Ihr, die ihr leidet unter der Mühsal des Lebens; ihr, die ihr kämpfen und ertragen müßt; ihr, die ihr Verlangen habt nach Leben und Wahrheit: freuet euch der guten Botschaft.

Hier ist Balsam für die Verwundeten und Brod für die Hungrigen. Hier ist Wasser für die Durstigen und Hoffnung für die Verzweifelnden. Hier ist Licht für die, so in Finsterniß wohnen, und unerschöpflicher Segen für die Aufrichtigen.

Heilet eure Wunden, ihr Verwundeten, und esset euch satt, ihr Hungrigen! Ruhet, ihr Müden, und ihr, die ihr dürstet, löschet euren Durst! Blicket auf zum Licht, ihr, die ihr in Finsterniß wohnet! Seid fröhlich, ihr Niedergeschlagenen." usw. usf.[a.a.O. S. 1f.]


2.2.4. Der Übersetzer: Karl Eugen Neumanns Suttapitakaübersetzungen (1892-1918)


1892 erscheint die erste einer langen Folge von Übersetzungen des Pali-Suttapitaka, der Lehrreden Buddhas aus dem Palikanon des Theravâdabuddhismus, durch Karl Eugen Neumann (1865 - 1915). Nach anfänglichem buchhändlerischen Mißerfolg, wurden diese Überstzungen nach dem ersten Weltkrieg die bekanntesten und vielgerühmtesten übersetzungen buddhistischer Texte in die deutsche Sprache. Zu den Bewunderern gehören Albert Schweitzer, Edmund Husserl, Thomas Mann, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal, Gerhart Hauptmann, Romain Roland, George Bernard Shaw und der Literaturnobelpreisträger Karl Gjellerup. Von seiner Übersetzung der mittellangen Lehrtexte erschien 1956 das 40.Tausend. 1986 erschien in der Serie Piper eine Auswahl daraus.

Der große Erfolg der Neumannschen Übersetzung scheint mir vor allem darin begründet, daß Neumann die Palitexte im Deutschen in einer Sprachstufe wiedergibt, die viel gehobener ist als ihre Sprachstufe in der Originalsprache. So z.B. gibt Neumann die einfache buddhistische Verehrungsformel "Namo tassa bhagavato arahato sammßambuddhassa" "Verehrung dem Ehrwürdigen, Heiligen, Vollkommen Erwachten" wieder mit: "Verehrung ihm, dem Helden hoch, dem heilig auferwachten Herrn!"

Was Neumann als Übersetzer begonnen hatte, versuchte 1906 Karl Gjellerup, der dänische Literaturnobelpreisträger von 1917, der in Dresden lebte, mit seinem Roman Der Pilger Kâmanîta : ein Legendenroman als Dichter fortzuführen und zu popularisieren.


2.3. Die Gründung erster buddhistischer Vereinigungen und die ersten deutschen buddhistischen Mönche (1903 bis 1915)


Im August 1903 gründete Karl Seidenstücker (1876-1936) zusammen mit 7 weiteren Leipzigern in Leipzig den Buddhistischen Missionsverein für Deutschland. Im September 1903 wurde Walther Florus Gueth in Rangoon, Birma, als erster Deutscher buddhistischer Novize. Er wurde später unter dem Ordensnamen Nyanatiloka weltbekannt. Diese beiden Ereignisse charakterisieren den Buddhismus in Deutschland von 1903 bis zum Ersten Weltkrieg. Es ist die Zeit der Gründung buddhistischer Organisationen, die Zeit, in der Deutsche erstmals den buddhistischen Mönchsweg gehen, die Zeit, in der man versucht, den buddhistischen Orden in Deutschland selbst zu verwurzeln.

Ich will hier nicht die verzwickte Geschichte der buddhistischen Vereinsgründungen darstellen, ich kann auch nicht das faszinierende Leben Nyanatilokas schildern. Ich werde vielmehr zu zeigen versuchen, welche Fragen die organisierten deutschen Buddhisten um diese Zeit bewegten. Dabei gehen leider die ganz banalen Probleme unter, die die Geschichte des Buddhismus in Deutschland in dieser Zeit auch wesentlich bestimmten: finanzielle Sorgen und persönliche Reibereien.


2.3.1. Ökumenischer Buddhismus: Der Buddhistische Missionsverein


Die erste buddhistische Vereinigung, der Buddhistische Missionsverein für Deutschland, der 1906 diesen unzweckmäßigen Namen in Buddhistische Gesellschaft in Deutschland umwandelte, verstand sich nicht als Vereinigung von bekennenden Buddhisten sondern die Mitgliedschaft war unabhängig von Konfession, Austritt aus dem bisherigen Bekenntnis, Übertritt zu einer buddhistischen Gemeinschaft oder Anerkennung irgendwelcher Glaubensartikel. Der Zweck der Gesellschaft war die Bekanntmachung und Verbreitung des Buddhismus sowie die Förderung buddhologischer Forschung. Der Verein hatte nichts mit Angriffen gegen bestehende kirchliche Gemeinschaften zu tun. Er stand auf dem Boden der Toleranz und wollte niemandem seine religiöse überzeugung rauben. Er wollte allein den Buddhismus bekannt machen, unberechtigte Angriffe und irrtümliche Ansichten bezüglich des Buddhismus richtigstellen. Der Verein wollte unabhängig sein von okkultistischen, esotherischen, theosophischen, mystizistischen Vereinen, Logen oder Gesellschaften. Der Verein war innerhalb des Buddhismus ökumenisch d.h. er machte für keine spezielle Richtung innerhalb des Buddhismus Propaganda sondern wollte ein gemeinsames neutrales Forum für die verschiedenen Richtungen des Buddhismus sein. Diese ökumenische Gesinnung erstreckte sich aber nicht auf den sogenannten esotherischen Buddhismus der Theosophen, von denen man sich strikt abhob. Der Verein pflegte gute Beziehungen nicht nur zu den Theravadabuddhisten Ceylons und Birmas sondern auch zu den verschiedenen Richtungen des Großen Fahrzeuges in Japan und zur buddhistischen Bewegung in den Vereinigten Staaten.

Die deutschen Buddhisten dieser Zeit sahen in Deutschland einen riesigen Bedarf an Buddhismus: nicht bei denen, die noch von ihrem Christentum überzeugt waren: man wollte niemandem seine religiöse Ruhe rauben, man wünschte "allen Menschen von Herzen inneren Frieden" und freute sich aufrichtig, wenn man sah, daß ein Mensch in seiner religiösen Überzeugung Trost und Ruhe gefunden hat. Man richtete sich vielmehr an die - wie man meinte - Hunderttausende , ja Millionen, die sich von der landesüblichen Kirchenreligion abgewandt hatten, sich aber nach einem Ersatz sehnten, ihnen wollte man die Lehren einer undogmatischen Religion und vernünftigen Weltanschauung vortragen. [Der Buddhist 1 (1905) Unser Programm]

Die frühen deutschen Buddhisten unterstützten die Bestrebungen der Tierschutzvereine, Vereinigungen gegen Tierversuche (Vivisektion), die vegetarische Bewegung u.ä.


2.3.2. Mönche in Deutschland?


Ist nicht der einfachste Weg zur Erlösung, den der Buddhismus vorzeichnet, der Mönchsweg? So versteht es sich, daß Deutsche in Ceylon bzw. Birma in den buddhistischen Orden eintraten. Die meisten von ihnen taten es in der Absicht, nach Deutschland zurückzukehren, sei es als buddhistische Missionare, sei es als zurückgezogene Einsiedler. Auch waren die Lebensbedingungen in den einheimischen Klöstern Asiens so hart, daß sie schwere gesundheitliche Opfer forderten. Sollte man nicht ein buddhistisches Kloster auf deutschem Boden gründen? Deutsche buddhistische Ordensmitglieder riefen 1908 zu einer Spende zur Gründung eines buddhistischen Klosters in Europa auf. Der Aufruf hatte keinen Erfolg. Auch ein zweiter Aufruf blieb erfolglos. So gründete Nyanatiloka 1911 in Ceylon die Island Hermitage, die bis heute ein Zentrum für westliche Mönche und seit 1984 auch für westliche Nonnen ist.

Warum unterstützten die meisten deutschen Buddhisten die Gründung eines buddhistischen Klosters im Westen nicht? Einige fragten sich, ob es schon der rechte Zeitpunkt ist, den Mönchsorden im Westen einzuführen. Auch wenn man grundsätzlich die Einführung des Mönchsordens im Westen bejahte, hatte man doch folgende Bedenken:


2.3.3. Konfessionalismus: Die Deutsche Pali-Gesellschaft (1909)


Gegenüber der ökumenischen Gesinnung der ersten Vereinsgründung kam bald die Frage auf: ist es nicht wichtiger, nur das zu propagieren, was man selbst als den einzig wahren Buddhismus ansieht? Die 1909 von Walther Markgraf gegründete deutsche Pali-Gesellschaft sah diesen ursprünglichen Buddhismus im Pali-Kanon der Theravâdabuddhisten und sah sich im Gegensatz zum

"in seiner chinesischen und tibetanischen Übersetzung und Fassung entwickelten in hundert von Schulen gespaltenen großen Fahrzeug, Mahayana, dessen äußerste Ausläufer in der japanischen Zen-Schule mit der völligen Aufgabe des Askeseprinzips und der Lehre von der Erlösung durch gute Werke, mit der Verehrung und brünstigen Anrufung des Amitaba [!] nicht mehr auf dem Heilsboden der nüchternen Selbsterlösungs- und Weltverneinungslehre des Erhabenen steht."

Deshalb warb diese Gesellschaft auch nicht unter Nichtbuddhisten, diese werden durch die Übersetzungen des Pali-Kanon von selbst geworben, sondern man warb unter den deutschen Freunden des Buddhismus um Mitglieder für diese einzig rechtgläubige Gesellschaft.


2.4. Die Zeit zwischen beiden Weltkriegen


Aus der Zeit zwischen beiden Weltkriegen werde ich exemplarisch folgende Vorgänge auswählen:


2.4.1. Angewandter Laientheravâda: Paul Dahlke und das Buddhistische Haus in Berlin-Frohnau


Dr. med. Paul Dahlke (1865-1928) war homöopatischer Arzt mit einem großen Patientenkreis. Er hatte 1900 in Ceylon den Buddhismus in theravadischer Prägung näher kennengelernt und vertrat von da ab den Theravadabuddhismus.

Sein Buddhismusverständnis zeigt sich in seinen Ausführungen, wie Buddhismus im religionsgeschichtlichen Unterricht dargestellt werden sollte, wobei es ihm um die Merkmale geht, die den Buddhismus von den anderen Religionen unterscheiden:

"In diesem Zusammenhang würde dann freilich das erste unterschiedliche Merkmal die Gottfreiheit sein. Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Weil es den nicht gibt, gibt es keine Kirche. Weil es die nicht gibt, gibt es keine Gnadenmittel (Taufe, Abendmahl). Weil es die nicht gibt, gibt es keine Priesterschaft, denn der Priester hat Sinn und Daseinsmöglichkeit nur als der irdische Übermittler göttlicher bzw. kirchlicher Gnadenmittel. Der Buddhismus hat nur Mönche, d.h. Menschen, die alle weltlichen Beziehungen gelöst haben, um ganz das religiöse Leben führen zu können. Seid euch selber Zuflucht! mahnt der Buddha. ...

[2.] Im Buddhismus gibt es keine Seele. Weil es die nicht gibt, gibt es keinen Unsterblichkeitsglauben. Weil es den nicht gibt, gibt es weder die Hoffnung auf ein ewiges Leben in Gott, noch die Furcht vor einem ewigen Leben in der Hölle. Höllenstrafen sind bedingt und daher zeitlich, wie das Himmelsleben und alles andere auch. ...

[3.] Im Buddhismus gibt es keine Erbsünde. Weil es die nicht gibt, gibt es keine Sündenvergebung. Weil es die nicht gibt, gibt es keinen göttlichen Mittler, der die Sünde der Welt auf sich nimmt. Im Buddhismus herrscht das Gesetz der Selbstverantwortlichkeit, ...

[4.] Im Buddhismus gibt es keinen Glauben, sondern nur Vertrauen zum Lehrer. Weil es keinen Glauben gibt, gibt es keine Bekehrungsmöglichkeit im Sinne der Glaubensreligionen. Weil es die nicht gibt, gibt es keinen Fanatismus....

[5.] Im Buddhismus gibt es keine Schlagworte. Er ist weder ein bejahendes System mit dem entsprechenden Ewigkeitsziel, noch ein verneinendes System mit dem entsprechenden Vernichtungsziel. Er ist weder Positivismus, noch Negativismus bzw. Nihilismus, noch auch irgend etwas in der Mitte zwischen beiden..., sondern er ist nichts als Loslassen, vom Leben sowohl wie von allen Begriffen, welches beides notwendig zusammengehört. Denn jede Begriffsbildung ist ein neues Sich-Verfangen in's Leben. ...

Der Buddhismus hat kein Ziel, weder als Ewiges Leben, noch als Ewige Vernichtung, sondern nur ein Ende. Sein Ende ist das Loslassen, nicht als Form einer neuen Willensregung, als Verneinung..., sondern als Ergebnis einer neuen Einsicht, die in ihrer wirklichkeitsenthüllenden Wucht... jede neue Willensregung unmöglich macht...." [Dahlke, Paul: Der Buddhismus im religionsgeschichtlichen Unterricht. - In: Neubuddhistische Zeitschrift. Frühjahr 1922. S. 111 - 113

Dahlke wollte weg vom literaturwissenschaftlichen Buddhismus, da die Indologen doch nur ihre religionsgeschichtliche Neugier befriedigen wollen, den Buddhismus aber eigentlich nicht ernst nehmen, da sie ihn nicht zu verwirklichen suchen.

"Buddhismus ist Wirklichkeitslehre und drängt als solche zur Verwirklichung, weil er, dem wissenschaftlichen Beweise unzugänglich, erst aus der Wirklichkeit heraus sich durch sich selber beweisen kann. Das verlangt Verinnerlichung, Verinnerlichung verlangt Ruhe, Ruhe verlangt Einsamkeit." [Neubuddhistische Zeitschrift. - Winter 1919/20]

Daraus entstand die Idee eines buddhistischen Hauses, das kein Mönchskloster sein sollte. Diesen Plan konnte Dahlke aus eigenen Mitteln und mit Hilfe hochherziger Spender 1924 in Berlin-Frohnau verwirklichen, wo Sie das Buddhistische Haus noch heute besuchen können.

Warum hat Dahlke nicht ein buddhistisches Kloster mit Mönchen als Insassen gegründet? Dahlke antwortet darauf 1924:

"Es handelt sich bei unserem Unternehmen nicht um die Schaffung eines Klosters mit Klosterregeln und Mönchen als Insassen. Unsere gegenwärtige Zeit würde für ein derartiges Unternehmen durchaus ungeeignet und unreif sein; heute mehr als je sind die Anschauungen vom Wert der Arbeit so, daß der Geber sich auch als den Schenker und Gönner ansieht, was ... den Orden, zum Gegenstand öffentlicher Mildtätigkeit und ... den Bettelmönch, zum Almosenempfänger machen würde. Nur wo der Geber sich als den Bechenkten ansieht, ist der [Mönchsorden] das, was er sein soll: `Das unvergleichliche Feld der Verdienste in der Welt' und der [Mönch] der unersetzliche Wohltäter der Menschen." [Die Brockensammlung. - 1925. S. 86.}

Dahlke schuf eine ausführliche Hausordnung für das Buddhistische Haus und gab auch viele diätische Ratschläge. In dieser Hinsicht ist er ein früher Vertreter des "Müsli-Buddhismus".


2.4.2. Religiöser Transzendental-Buddhismus: Georg Grimm und die Altbuddhistische Gemeinde


1919 schreibt Karl Seidenstücker, der uns 1903 als ökumenisch gesinnter Gründer des Buddhistischen Missionsvereins begegnet ist, im ersten Band der neugegründeten Zeitschrift Buddhistischer Weltspiegel :

"Nicht eine offene Halle will der Weltspiegel sein, in der die verschiedensten, teilweise sich stracks widersprechenden Standpunkte vertreten werden können, sondern ein in der Hauptsache missionierendes Blatt... wohlgemerkt: für die echte transcendentale Buddha-Lehre. Diese allein will der Weltspiegel... vortragen." "Am allerwenigsten hat der Weltspiegel irgendwelche Gemeinschaft mit den "buddhistischen" Kreisen, die materialistisch gerichtet sind und denen der Weltspiegel natürlich ganz besonders ein Dorn im Auge ist. Sonderbarerweise gibt es nämlich auch Materialisten, die sich als Buddhisten, also als Anhänger des Systems der höchsten Tranzcendenz bekennen." [Buddhistischer Weltspiegel. - 1 (1919), S. 221f. ]

Wer sind diese fürchterlichen Materialisten im buddhistischen Schafspelz? Antwort: Paul Dahlke und die ganzen Theravadabuddhisten mit ihrer Auslegung der Lehre von der Nichtexistenz einer Seele, eines Ich. Warum hat Seidenstücker sich so gewandelt? Seidenstücker war auf Georg Grimm's (1868-1945) Auslegung dieser Lehre gestoßen und sie hatte auf ihn auch persönlich ungeheuren Eindruck gemacht. Georg Grimm, ein aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensionierter Richter, hatte 1915 das Buch Die Lehre des Buddha, die Religion der Vernunft veröffentlicht. Dieses Buch erschien schon zu Lebzeiten des Autors in 14 Auflagen und in Übersetzungen. Den Grundgedanken des Buches gibt folgende Schlußfolgerung wieder:

"`Was ich an mir entstehen und vergehen und deshalb mit dem Eintritt dieser Vergänglichkeit mir Leiden bringen sehe, das kann nicht ich selber sein.

Nun sehe ich alles nur immer Erkennbare an mir entstehen und vergehen und - mit dem Eintritt dieser Vergänglichkeit - mir Leiden bringen.

Also ist nichts Erkennbares mein Ich.'

Das besagt: Weder mein Körper noch auch mein Geist ist mein substanzielles Ich, vielmehr sind Körper und Geist nur unwesentliche `Beilegungen' von mir, deren ich mich wieder entledigen kann, um dann als ein `Vollendeter, tief, unermeßlich, unergründlich wie der große Ozean' in die absolute Wirklichkeit, das Nibb?nam, in dem alles Erkennbare erloschen ist, `in unvergänglicher Seligkeit' `unterzutauchen'...

[Diese Schlußfolgerung] ist der Ausgangspunkt für das Verständnis der Lehre des Buddho, in den durch die Meditation herbeigeführten Möglichkeiten findet er seine Krönung." [a.a.O. S. XLI]

Buddha lehrte nach Grimm also nicht, wie Dahlke und die Theravâdabuddhisten meinen, daß es kein bleibendes Ich gibt. Buddha lehrte vielmehr, daß dieses Ich nichts von all dem ist, was wir erfahren und positiv bestimmen können, es ist Bedingung der Möglichkeit von Leben und Erlösunng. Indem die Theravâdins ein solches Ewiges, Transzendentes im Menschen leugnen, sind sie Materialisten und irreligiös. Dieser Materialismus ist der gemeinsame Feind aller wahrhaft Religiösen, also z.B. der Christen und der Transzendentalbuddhisten.

Grimm ist der Ansicht, daß man nur dadurch, daß man sich aus dem Bereich des leidbringenden Vergänglichen auf sein eigenes unvergängliches Wesen zurückzieht, ewig leidfrei, ja selig wird. Nur die Erkenntnis des Ewigen in uns tötet jeden Willen in uns. Die Theravâdabuddhisten dagegen können nur zu einer stoischen Beruhigung des Willens kommen, nicht aber zu einer Abtötung des Willens. Deshalb wird man unter diesen Theravâdabuddhisten vergeblich nach einem Heiligen suchen, ja man wird unter ihnen nicht einmal einen wirklich religiösen Menschen finden

"indem religiöse Menschen ja immer solche sind, die sich bereits als Ewigkeitswesen begreifen und deshalb die vergänglichen Sinnengenüsse verachten."

Paul Dahlke konnte in einem solchen Tranzendentalbuddhismus keinen Buddhismus mehr erkennen.

1921 gründete Grimm zusammen mit Seidenstücker in München eine Buddhistische Gemeinde für Deutschland, die 1924 in Loge zu den Drei Juwelen umbenannt wurde. Da in der nationalsozialistischen Zeit die Bezeichnung "Loge" verboten war, wurde die Gemeinschaft 1935 in Altbuddhistische Gemeinde umbenannt. Diese Gemeinde besteht heute noch und hat ihr Zentrum im Buddhistischen Haus Georg Grimm in Utting am Ammersee, wo Sie sie besuchen können.


2.4.3. Vermittlung im praktischen Leben?


Ist es angesichts solch schroffer Gegensätze in der Lehre nicht möglich, daß sich die Anhänger der beiden eben besprochenen Schulen im praktischen Leben in Eintracht finden und so den Buddhismus als einen gewichtigen Faktor zur Neuorientierung im religiösen und sozialen Leben zur Geltung bringen? Diesen Gedanken versuchte man durch die Neubelebung des 1912 gegründeten Bundes für Buddhistisches Leben 1921 zur Geltung zu bringen, doch gelang dieses Vorhaben nicht und 1928 ging der Bund zu Ende.


2.4.4. Zwischen Salon und Erleuchtung: Zen


1923 veröffentlichte Rudolf Otto, Professor für protestantische systematische Theologie in Marburg, den Aufsatz:

Otto, Rudolf <1869-1937>: Über Zazen als Extrem des numinosen Irrationalen. - In: Otto, Rudolf: Aufsätze, das Numinose betreffend. - 1923.

Rudolf Otto hatte den Zen in Japan persönlich kennengelernt. Er begreift

"Zen als das Irrationale im Extrem und fast losgerissen von allen rationalen Schematen" [a.a.O. S. 120]

Im gleichen Jahr veröffentlichte der Tübinger Professor für protestantische systematische Theologie Karl Heim in der Zeitschrift für Theologie und Kirche einen Aufsatz Der Zenbuddhismus in Japan, in dem er aufgrund seiner Reiseerfahrungen in Japan das einseitige Bild , das Abendländer auch abendländische Religionsforscher vom Buddhismus haben, korrigieren will:

Heim, Karl <1874-1958>: Der Zen-Buddhismus in Japan. - In: ZThK 4 (1923). - S. 245-259.

Die entscheidende Wende im deutschen Zenverständnis kam dann allerdings nicht durch Theologen sondern durch zwei deutsche Privatdozenten und einen japanischen Professor, die in Heidelberg Philosophie studierten: Prof. Schûej Ohasama, August Faust und Eugen Herrigel:

Zen : der lebendige Buddhismus in Japan ; ausgew. Stücke des Zen-Textes / übers. u. eingel. von Schûej Ohasama. Hrsg. von August Faust. Geleitwort von Rudolf Otto. - 1925.

Die Drei bemühten sich um eine angemessene auch deutschen Lesern verständliche Übersetzung von Zentexten, die 1925 erschien. Diese Sammlung ist dadurch bemerkenswert, daß die Übersetzung ein Gemeinschaftswerk zwischen einem japanischen Zenkundigen und Deutschen, die die europäische Philosophiegeschichte kannten, ist.

In einer Rezension schreibt A. Attenhofer 1926, als ob er die späteren Entwicklungen ahnen würde:

"Hoffentlich hat das tiefe Buch nicht die Folge, daß wir in Europa zu allen andern geistigen Moden auch noch mit einem Salon-zen bedacht werden. Möge dieses große Bekenntnis vor dem Exotik-Durst unserer literarischen Neurastheniker bewahrt bleiben." [Zeitschrift für Buddhismus. - 7(1926). - S. 115]

Von Herrigel, der als Professor der Geschichte der Philosophie 6 Jahre in Japan lehrte, erschien 1948 Zen in der Kunst des Bogenschießens, die erweiterte Form eines Vortrags in Berlin 1936, wohl eines der einflußreichsten und bekanntesten deutschen Zenbücher.


2.5. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945- heute)


2.5.1. Eine neue buddhistische Vielfalt


Während in der Zeit bis zum 2. Weltkrieg der Buddhismus in Deutschland im Wesentlichen doch bestimmt wurde durch Urbuddhismus, Altbuddhismus und Theravâdabuddhismus, entfaltete sich in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg der Buddhismus in seiner ganzen Fülle: zu Altbuddhismus, Theravadabuddhismus u. dgl. kamen nun die verschiedenen Formen des tibetischen Buddhismus, des japanischen Buddhismus, und zwar nicht nur Zenschulen, sondern auch Gruppen des japanischen Glaubensbuddhismus des Reinen Landes und andere. Dabei hat man teilweise asiatische Lehrer, Theravadamönche, Zenmeister, tibetische Mönche und Laien. Diese wohnen teils ständig in Deutschland, teils kommen sie gelegentlich zu Unterweisungen. Zur Zeit leben in der Bundesrepublik nach Schätzungen zwischen 3.000 und 20.000 Deutsche (ohne Asiaten), die sich als Buddhisten bezeichnen. Sie sind teils ohne Bindung an eine buddhistische Gemeinschaft, oder nur an die Buddhistische Religionsgemeinschaft in Deutschland, oder sie gehören einer der mindestens 40 buddhistischen Gruppierungen in der Bundesrepublik an.

Beim Zen lief eine interessante Entwicklung in Form des Zen in christlichem Kontext. Selbstverständlich muß man hier vor allen auf den in Köln geborenen Jesuiten Hugo Enomiya-Lasalle (geb. 1898) hinweisen. Auch in katholischen Klöstern wie Beuron, Maria-Laach, Niederaltaich u.a. wird Zen als Meditationsmethode praktiziert. Ebenso auf evangelischer Seite z.B. im Berneuchener Haus bei Horb.

Eine buddhistische Gruppierung unseres Zeitabschnittes möchte ich besonders hervorheben: Das Arya Maitreya Mandala des Lama Anagarika Govinda. Govinda, mit dem bürgerlichen Namen: Ernst Lothar Hoffmann (1898-1985), kannte aus eigener Praxis gut den Theravadabuddhismus sowie sämtliche tibetischen buddhistischen Richtungen. 1933 gründete er in Indien den Orden Arya Maitreya Mandala, der 1952 in Deutschland Fuß faßte. Govinda begrüßt nicht nur eine religiöse Vielfalt der Menschheit, sondern auch eine Vielfalt innerhalb des Buddhismus. Für Govinda ist der Buddhismus mit seinen vielen Richtungen wie ein riesiger Baum, der nur als Ganzes lebensfähig ist:

"Man kann nicht nur den Stamm haben wollen oder nur die Blätter oder nur die Blüten oder die Samen! Man muß Wurzeln, Stamm, äste, Zweige, Blätter, Blüten und Samen als Einheit erfahren. Man muß erkennen, daß dieser Baum einmal aus einem Samenkorn hervorgegangen und gewachsen ist und weiterwachsen wird nach dem ihm innewohnenden Gesetz. Es wäre töricht, wollte man die Entwicklung des Baumes und seine immer reichere Entfaltung leugnen."

Nach buddhistischer Lehre ist alles dem Wandel unterworfen, auch die Formen der Lehrdarlegung und der meditativen Annäherung. Es gilt, nicht an Vergangenem zu haften und so frei zu sein für die Gegenwart und Zukunft. Man muß aber die Tradition kennen: deshalb müssen Kandidaten des Ordens 3-7 Jahre lang alle drei Fahrzeuge des Buddhismus studieren. Dabei sollen sie aber nicht zu kleinen Indern, Tibetern, Japanern oder Chinesen gemacht werden, sondern sie sollen sich um unsere eigene Kultur in ihrer ganzen Entwicklung bemühen. Das Arya Maitreya Mandala legt großen Wert auf die persönliche Vermittlung der Praxis von Lehrer zu Schüler. Es betont auch die Wichtigkeit von Riten, künstlerischen Darstellungen und ausgefeilten Meditationstechniken. Denn es ist nötig, die Menschen nicht nur von der Vernünftigkeit der Buddhalehre zu überzeugen, sondern man muß sie verwandeln. Dies ist nur möglich, indem man nicht nur den Verstand anspricht.


2.5.2. Asiatische Buddhisten in Deutschland


Schon früh gab es in Städten wie Hamburg eine größere Anzahl Asiaten, von denen vermutlich viele Buddhisten waren. Doch hatten sich diese, soweit ich weiß, nie vereinigt, um buddhistische Riten u. dgl. zu ermöglichen. Seit dem Zweiten Weltkrieg bildeten asiatische Studenten in Deutschland immer wieder meist sehr kurzlebige buddhistische Vereinigungen. Anders steht es mit den buddhistischen Flüchtlingen. So haben die Ende des 2. Weltkrieges als Flüchtlinge nach München gekommenen Kalmücken eine eigene tibetisch-buddhistische Gesellschaft. Zahlenmäßig die stärkste Gruppe bilden heute die vietnamesischen Flüchtlinge, die in Hannover ein Zentrum mit Mönchen und Nonnen haben, und die 13. - 20.000 Buddhisten repräsentieren. Die kambodschanischen Flüchtlinge haben im Kambodschanischen Kulturverein in Heubach ein buddhistisches Zentrum. So weit ich sehe, geht von diesen Flüchtlingsgruppen kaum ein Einfluß auf Deutsche aus.

Einen Gegensatz dazu bieten die Tibeter, die gemessen an ihrer geringen Zahl eine erstaunliche Ausstrahlungskraft beweisen. Für die meines Erachtens besonders Integrationswilligen Vietnamensen stellt sich oft die Frage, ob Integration in Deutschland nicht auch Übertritt zu einer der in Deutschland herrschenden Religionen bedeutet. Dies um so mehr, als christliche caritative Verbände sich besonders der Vietnamesen annehmen. Die noch zu besprechende Buddhistische Religionsgemeinschaft in Deutschland bzw. Deutsche Buddhistische Union sieht es deshalb als eine ihrer Hauptaufgaben an, unseren asiatischen Mitbürgern zu zeigen, daß wir hier einen religiösen Pluralismus haben und man in Deutschland integriert leben und doch Buddhist sein kann. Schätzungsweise leben circa 30. 000 Buddhisten asiatischer Herkunft in Deutschland.


2.5.3. Einigung: Die Buddhistische Religionsgemeinschaft in Deutschland (1985)


Die Deutsche Buddhistische Union e.V. (DBU), der 1958 gegründete Dachverband von bis dahin 16 buddhistischen Gemeinschaften in der Bundesrepublik, hatte unter dem Vorsitz von Karl Schmied, damals Plochingen, beschlossen, die notwendigen Schritte zur Gründung einer Buddhistischen Religionsgemeinschaft in Deutschland (BRG) einzuleiten, die staatlicherseits als Körperschaft des öffentlichen Rechts gemäß dem Grundgesetz Art. 140, Weimarer Verfassung Art. 137 (5). anerkannt werden soll.

Zur Erreichung dieses Zieles wurden insgesamt 10 Bekenntnisentwürfe und 6 Verfassungsvorschläge erarbeitet. 1985 fanden im Kamalashila-Institut, Schloß Wachendorf in der Eifel eine Konferenz zur Gründung einer BRG statt, zu der alle in der Bundesrepublik wohnenden deutschen und ausländischen Buddhisten eingeladen wurden, soweit sie bekannt waren. Bei dieser Gründungskonferenz der BRG waren 36 buddhistische Gemeinschaften von Deutschen und Asiaten in Deutschland vertreten. Es zeigte sich, daß noch kein Verfassungsentwurf Zustimmung erhalten würde, so wurde eine Verfassungskommission gebildet. Vorläufig verabschiedet wurde das Buddhistische Bekenntnis, das Bestandteil der Verfassung der BRG ist. Ein Bekenntnis als Bestandteil der Verfassung ist zur Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts in der Bundesrepuplik erforderlich.

1985 wurde in Hamburg die BRG gegründet und eine Verfassung angenommen. Diesmal waren sogar ca. 39 buddhistische Gemeinschaften vertreten.

Der Antrag auf Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts wurde in der Kultusministerkonferenz zunächst einmal auf Antrag Bayerns in der Behandlung verschoben. Bayern erhob Bedenken gegen Anerkennung zum gegenwärtigen Zeitpunkt insbes. inbezug auf "die Gewähr der Dauer", die in dem betr. Verfassungsartikel vorgeschrieben ist. Deshalb wurde das Kultusministerium BadenWürttemberg beauftragt, die BRG weiter bezüglich Entwicklung der Mitgliederzahl zu beobachten, ob es der BRG gelingt, die meisten Buddhisten in der BRD zu repräsentieren, insbes. auch die asiatischen Gruppen. Bis zur Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts, will die BRG als e.V. bestehen.

Die Gründung der BRG zeigt, welchen Problemen sich der Buddhismus gegenübersieht, wenn er in ein ihm fremdes System des Staatskirchenrechts tritt. Obbwohl es im traditionellen Buddhismus durchaus Laienvereinigungen gab (z.B. Unterstützergruppen best. Tempel), gab es im traditionellen Buddhismus nur eine Organisation der Mönche und Nonnen, aber keine der buddhistischen Laien. Nun kommt der Buddhismus nach Deutschland in eine Umgebung, wo Religion in Form von Körperschaften öffentlichen Rechts und Vereinen organisiert ist. Will man an den Privilegien der anderen Religionen teilhaben, muß man sich den Anforderungen des Staatskirchenrechts bzw. des Vereinsrechts fügen. So muß man ein Bekenntnis und eine Satzung entwerfen.

Buddhistisches Bekenntnis der BRG (1985):

"Ich bekenne mich zum Buddha als meinen unübertroffenen Lehrer, denn er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir die endgültige Leidfreiheit erlangen können.

Ich bekenne mich zur Lehre des Buddha, denn sie ist klar, zeitlos und lädt jeden ein, sie zu prüfen, sie im Leben anzuwenden und zu verwirklichen.

Ich bekenne mich zur Gemeinschaft der Jünger des Buddha, die sich ernsthaft um die Verwirklichung seiner Lehre bemühen, um die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens zu verwirklichen. Sie dienen mir als Vorbild.

Ich habe festes Vertrauen zu den vier Edlen Wahrheiten.
Sie besagen:
Das Leben im Daseinskreislauf ist letzlich leidvoll. Dies ist zu durchschauen.
Ursachen des Leidens sind Gier, Haß und Verblendung. Sie sind zu überwinden.
Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen.
Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad. Er ist zu gehen.

Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten, denn wir folgen unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen: Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit wollen wir entwickeln, um Befreiung zu erlangen. In diesem Bewußtsein begegne ich allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit.

Ich will mich bemühen,
keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen,
Nichtgegebenes nicht zu nehmen,
keine unheilsamen sexuellen Beziehungen zu pflegen,
nicht zu lügen oder unheilsam zu reden,
mir nicht durch berauschende Mittel das Bewußtsein zu trüben.

Zu allen Wesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück."

Dieses Bekenntnis ist ein Minimalkonsens, d.h. die kleinste gemeinsame lehrmäßige Grundlage der meisten in der Bundesrepublik lebenden Buddhisten der verschiedenen Richtungen. [Verfassung der BRG / hrsg. von der Deutschen Buddhistischen Union. - Plochingen, o.J. - (Schriftenreihe der DBU; 8). - S.1]

1988 wurden die Buddhistische Religionsgemeinschaft und die Deutsche Buddhistische Union vereinigt zur Deutschen Buddhistischen Union - Buddhistische Religionsgemeinschaft e.V. (DBU)

Für Informationen über denBuddhismus in Deutschland kann man sich wenden an:

DBU - Geschäftstelle
Dachauer Str. 107
80335 Müchen
Tel. 089-5321212
Fax 089-522348


3. Zum Buddhismus in den Vereinigten Staaten von Amerika


Aus der sehr großen Fülle amerikanischer buddhistischer Bewegungen wählte ich für heute abend zwei aus.


3.1. Ethnischer Buddhismus für Westerner: The Sino American Buddhist Association


Eine bedeutende Gruppe des chinesischen Buddhismus ist die SinoAmerican Buddhist Association (Sino-American Buddhist Association, 1731 15th Street, San Francisco, CA 94103), die u.a. das Gold Mountain Monastery in San Francisco betreibt. Die Gesellschaft wurde 1968 gegründet. Sie wurde geleitet vom aus Nordchina stammenden Hsüan Hua (1908- ), einem Zen (Cha'n) Meister. Obwohl Hsüan Hua Zen (Cha'n)-Meister ist, vertritt Hsüan Hua und die Association nicht nur Zen(Cha'n), sondern auch andere chinesischen Schulen, sowohl solche, die die Erlösung aus eigener Kraft betonen, als auch solche, die die Erlösung aus fremder Kraft betonen, solche die die Meditation betonen und solche die die Rezitation von Formeln und Texten betonen. Dies ist typisch für den chinesischen Buddhismus und der Buddhismus wie ihn die Sino-American Buddhist Association versteht ist ein typischer konservativer chinesischer Buddhismus. Traditionelle chinesische Werte werden als wesentlich für den Buddhismus angesehen. So ist diese Gruppierung eine typische Gruppierung des ethnischen Buddhismus, wie wir sie in Amerika bei vielen aus Asien stammenden Amerikanern finden. Der Unterschied ist, daß unsere Gruppierung ausdrücklich auch für nicht chinesisch-stämmige Amerikaner gedacht ist. Für solche bedeutet aber Hinwendung zu dieser Art des Buddhismus eine weitgehende Chinesisierung.

1969 reisten fünf Amerikaner nach Taiwan, um die volle Ordination als Novize, Mönch und Bodhisattva zu empfangen. Sie kehrten nach den USA zurück, um die Tradition eines amerikanischen Mönchsordens zu beginnen. 1972 fand die erste volle, 108 Tage dauernde, Ordination in den USA durch Hua und fünf amerikanische Mönche statt.

1976 erwarb die Sino-American-Buddhist-Association das ca 120.000 m2 große Mendocino State Hospital für Kriminelle bei Ukiah, Calif., ein Komplex aus 27 großen und 16 kleineren Gebäuden. Der Kaufpreis war 6 Millionen Dollar. Sie nannten es The City of Ten Thousand Buddhas. Die 280 Zellen des Hochsicherheitstraktes wandelte man in Mönchszellen um. Ebenfalls in der City of Ten Thousand Buddhas ist seit 1977 die Dharma Realm University.

Die Gruppe im Gould Mountain Monastery und in The City of Ten Thousand Buddha führt ein strenges klösterliches Leben. Mönche und Nonnen leben getrennt und folgen streng den Ordensregeln. Sie stehen um 3.40 auf. Ihr Tagesablauf umfaßt Prostrationen, Gesang, Riten, Meditation, Sprachstudien (Chinesisch, Sanskrit, europ. Sprachen) und Arbeit. Sie essen ein einziges vegetarisches Mahl pro Tag. Um 22.00 ist Nachtruhe. Viele von ihnen schlafen Nachts in der Meditationshaltung.

Während der Meditationsperioden, die bis 14 Wochen dauern können, dauert die tägliche Meditation von 2.30 bis 24.00, Essen um 11.00.

Großen Wert legt man auf die gründliche Kenntnis der im Westen weitgehend unbekannten chinesischen Traditionen, deshalb betreibt auch ein großangelegtes übersetzungsprogramm.


3.2. Umwandlung des Zen für den Westen: Jiu Kennett Roshi und The Order of Buddhist Contemplatives (OBC)


Währen Hsüan Hua sozusagen die Amerikaner zum asiatischen Buddhismus "tragen" will, gibt es andere Gruppierungen, die den Buddhismus nach Amerika tragen wollen, ihn amerikanisieren wollen. Hier ist eine der interessantesten Erscheinungen Jiu Kennett Roshi (1924-) und der Order of Buddhist Contemplatives. Jiu Kennett Roshi ist eine der im amerikanischen Buddhismus gar nicht so seltenen herausragenden Frauen. Sie wurde 1924 in England geboren, studierte Musik, war Organistin (von 1945-1958) und war zunächst bis 1952 Theravâdabuddhistin wie ihre Eltern. 1962 wurde sie in Malaysia in einer Zen-Tradition ordiniert und studierte dann Zen in Japan. 1964 wurde sie Äbtissin eines kleinen Tempels in Japan, wo sie Leute aus dem Westen unterwies. Ihr japanischer Lehrer war der Meinung:

"Das Zen des Westens muß von westlichen Priestern in westlichen Ländern geboren werden und darf nicht von Japanern ausgebreitet werden, die nichts von westlicher Art und Sitten verstehen." [Prebish S. 160]

So kam sie 1969 nach Kalifornien und gründete The Zen Mission Society zur religiösen Erneuerung Amerikas. 1970 gründete sie am Vulkan Mt. Shasta Nord Kalifornien Shasta Abbey [Shasta Abbey, P.O.Box 199, Mt Shasta, Calif. 96067, (916)926-4208] . Dieses Kloster ist das Hauptquartier des Order of Buddhist Contemplatives (OBC). Es steht Männern und Frauen offen. Es dient in erster Linie der fünfjährigen Ausbildung von Zen-Geistlichen, aber auch ernsthafte Laien erhalten hier Anleitung an Tagen und Wochen der Einkehr. In Shasta Abbey und den dazugehörigen Prioraten herrscht ein Geist des Experimentierens, um angemessene Lebensformen zu finden. So hatte man anfänglich - wie in Japan - auch verheiratete Geistliche neben unverheirateten. Dies bewährte sich aber gar nicht und so kehrte man zum Zölibat der buddhistischen Mönche und Nonnen zurück. Ihr Rôshi hatte ihr gesagt:

"Wenn Zen in den Westen geht, muß es dies als japanische Braut tun, die ein weißes Gewand trägt, um zu zeigen, daß sie willens ist, mit jeder Farbe gefärbt zu werden, die ihr Gatte wünscht." [Swans S. 374]

Deshalb tragen z.B. die Priester des OBC außerhalb des Klosters das christliche Klerikerkollar und singen buddhistische Schriften und Zeremonien in der Art des Gregorianischen Chorals wie in der anglikanischen Hochkirche. Überhaupt sind die Gottesdienste Muster einer Gelungenen Übertragung östlicher Traditionen in die anglikanisch hochkirchliche Tradition. Hierbei macht Kennett Roshi's die Vergangenheit als Organistin besonders positiv bemerkbar. Die japanische Teezeremonie wurde durch die englische Teezeremonie ersetzt. Eine der Hauptinterssen von Kennet-Rôshi ist die übersetzung der Ritualtexte ins Englisch, wo ihr interessante Nachbildungen gelungen sind. Man könnte sagen, daß sie Zen weniger amerikanisiert als anglikanisiert hat. So ist es nicht verwunderlich, daß Shasta Abbey auch Zweigorganisationen in Großbrittannien hat.

Der buddhistischen Einstellung zu allen Lebewesen entspricht es, daß in Shasta Abbey und den Prioraten z.B. auch Totengottesdienste für verstorbene Tiere, Katzen, Mäuse, Hunde, Opposums u.ä., durchgeführt werden.

Ein Hauptproblem des Lebens als buddhistischer Mönch oder Nonne im Westen ist immer der Lebensunterhalt. Um in einer der Niederlassungen des Order of Buddhist Contemplatives leben zu dürfen, muß man zuvor soviel Kapital zusammengespart haben, um von den Erträgen dieses Kapitals seinen bescheidenen Unterhalt zu haben. Weitere Einkünfte des Order sind neben Spenden die Gebühren für Einkehrtage sowie der Erlös des Verkaufs von Büchern und buddhistischen Kultgeräten.


ENDE