Materialien zur Religionswissenschaft

Menora

Menora -- der siebenarmige Leuchter nach Sacharja 4,2

Judentum als Lebensform

8. Der Sabbat


von Alois Payer

payer@Well.com


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Judentum als Lebensform. -- 8. Der Sabbat. -- Fassung vom 26. April 1999. -- (Materialien zur Religionswissenschaft). -- URL: http://www.payer.de/judentum/jud508.htm. -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 21. Februar 1998

Letzte Überarbeitung: 26. 4. 1999 [Hinzufügung von Buchbestell-Links zu amazon.de]

Anlaß: Lehrveranstaltung Wissenschaftskunde Religionswissenschaft / Theologie, HBI Stuttgart, WS 1995/96

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Übersicht



1. Begründung des Sabbatgebotes


Die Juden feiern den Sabbat als Ruhetag. Die Begründung liegt im Dritten Gebot (aus den Zehn Geboten):

Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten. Doch der siebente Tag ist ein Ruhetag für den Herrn, deinen Gott. Du sollst dann keinerlei Arbeit tun, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der sich in deinen Toren befindet. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was sich darauf befindet, erschaffen; doch am siebenten Tage ruhte er. Darum segnete der Herr den Sabbat und erklärte ihn für heilig.

Exodus, 20, 8 - 11

Halte den Tag des Sabbats! Heilig sollst du ihn halten, so wie es der Herr, dein Gott, befohlen hat. Sechs Tage lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten, aber der siebente Tag ist ein Sabbat zu Ehren des Herrn, deines Gottes; du sollst keinerlei Geschäft an ihm verrichten, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochse oder Esel, noch sonst eins von deinen Tieren, auch der Fremde nicht, der in deinen Toren sich aufhält, damit auch dein Knecht und deine Magd ruhe wie du. Denke daran, daß auch du Knecht im Ägypterland gewesen bist und dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm hinweggeführt hat. Darum hat der Herr, dein Gott, dir befohlen, den Sabbat zu heiligen.

Deuteronomium 5, 12 - 15

 

Nach einer alten Legende sprach Gott mit den Kindern Israel und sagte: "Kinder, wenn ihr die Thora annehmt und ihre Vorschriften (Mizwot) befolgt, mache ich euch ein kostbares Geschenk." "Und was wäre das für ein Geschenk?" fragten die Kinder Israel. "Die kommende Welt!" "Sag uns, wie die kommende Welt sein wird!" forderten die Kinder Israel. Und Gott erwiderte: "Ich habe euch schon den Sabbat gegeben. Der Sabbat schmeckt wie die kommende Welt."

[Kolatch, Alfred J. <1916 - >: Jüdische Welt verstehen : sechshundert Fragen und Antworten. -- Wiesbaden : Fourier, ©1996. -- ISBN 3-925037-68-3. -- Einheitssachtitel: The Jewish book of why.. -- S. 184. --{Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch direkt bei amazon.de bestellen}]


2. Vorbereitung am Freitag


Zur Vorbereitung auf den Sabbat backt man aus Weizenmehl vier Sabbatbrote (Strietzel, Tatscher) (challot, Singular: challa):

Challa

Abb.: Challa -- Sabbatbrot

Nach dem Kneten des Teigs nimmt man ein Stückchen Teig und spricht darüber einen Segensspruch und opfert es im Feuer.

"Die Wohnung wird gerichtet wie zu einem Fest, alle Geräte werden geputzt, und der Tisch wird weiß gedeckt. Man badet und zieht möglichst von Kopf bis Fuß frische Kleidung an. Man tut Geld und was man sonst in den Taschen hat, heraus und bereitet sich in jeder Weise auf den Schabbat vor, an dem nicht gehastet und nicht gearbeitet wird, an dem kein Geschäft und keine Alltagssorge existiert."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 86.]


3. Freitagabend: Gottesdienst in der Synagoge


Freitagabendgottesdienst

Abb.: Freitagabendgottesdienst, Große Synagoge, Bukarest

"Die Synagoge ist heller erleuchtet als an anderen Abenden, doch das Mincha-, das Nachmittagsgebet, wird wie immer gesprochen, und erst das Abendgebet ist ausführlicher und feierlicher. Es fängt mit Psalmen an, die Vorbeter und Gemeinde wechselweise vortragen, dann folgt das berühmte, nach verschiedenen Melodien zu singende Schabbatlied Lecha Dodi des Salomo Alkabez [um 1505 - 1576]."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 86.]

 

Lecha Dodi

Komm mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Halte! Gedenke! in einem Wort
ließ uns hören der einzige Gott.
Der Ewige ist einzig, sein Name ist einzig,
zum Ruhm und zum Lobgesange.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Der ruhe entgegen, auf, laßt uns gehn!
denn sie ist uns des Segens Quell.

Von Anfang, von Vorzeit dazu ersehn,
Schöpfungsende, vom Anfang umfangen.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Königsheiligtum, königliche Stadt,
auf, aus der Zerstörung hervor!
Genug des Weilens im Tränental,
Sein Mitleid will dich umfangen.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Schüttle ab den Staub, erhebe dich,
in dein herrliches Kleid, mein Volk, kleide dich!
Durch den Sohn Isais von Bethlehem
naht Erlösung meiner Seele Verlangen.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Ermuntre dich, ermuntre dich,
auf, Leucht! denn es kommt dein Licht.
Erwach, erwach! Lieder sprich!
Gottes Glanz ist dir aufgegangen!

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Steh nicht beschämt, gräme dich nicht,
was bist du gebeugt, was betrübst du dich?
Schutz findet mein armes Volk in dir,
neuerbaut aus dem Schutt wirst du prangen!

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Es werden deine Räuber zum Raub,
es sinken deine Würger in Staub,
es freut sich über dich dein Gott
wie der Bräutigam an der Braut voll Verlangen.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Rechts und links breitest du dich weit
und dem Ewigen dienest du in Scheu.
Aus Peres Stamm kommt uns der Messias,
durch ihn werden wir Freude erlangen.

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Krone des Herrn, in Frieden tritt ein,
zu Freude, zu Jubel komme herein,
in unsre Mitte, dein treues Volk,
komm Braut, komm Braut gegangen!

Komm, mein Freund, der Braut entgegen,
wir wollen den Schabbat empfangen.

Übersetzung: Schubert-Christaller, Else: Der Gottesdienst der Synagogen. -- Gießen : Töpelmann, 1927. -- Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 30f.

Noten von Lecha Todi 1

Noten von Lecha Todi 2

Abb.: Lecha Todi / komponiert von Louis Lewandowski (1821- 1894). -- In: Jüdisches Fest, jüdischer Brauch / hrsg. von Friedrich Thieberger. -- Nachdruck der 1937 vernichteten Auflage von 1936. -- Frankfurt a. M. : Jüdischer Verlag, 1997. -- ISBN 3-633-54003-2. -- Abb. nach S. 121. --{Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch direkt bei amazon.de bestellen}

Bei der letzten Strophe des Lecha Dodi "wendet man sich zur Tür, wie um den eintretenden Schabbat selbst zu empfangen. Nach einem Kaddisch der Trauernden und den allabendlichen Gebeten mit dem Schema singt der Vorbeter ein biblisch kurzes, schabbatliches mit besonders eindrucksvoller Melodie:

Wahren sollen die Söhne Jisraels die Feier,
zu machen die Feier in ihren Geschlechtern
als ewigen Bund.
Zwischen mir und den Söhnen Jisraels
ist sie Zeichen auf ewig,
denn ein Tagsechst
machte Er den Himmel und die Erde,
aber am siebenten Tage
feierte Er und eratmete

Exodus 31, 16 - 17

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Abb.: Notenbeispiel nach dem owos-Stil [Quelle der Abb.: Friedmann, Aron <1855 - 1936>: Der synagogale Gesang. -- 2. Aufl. -- Berlin : Boas, 1908. -- S. 66]

Die Schmone Esre ist am Freitagabend kein Achtzehn-, sondern ein Siebengebet, da zu Ehren des Schabbats die Alltagsbitten ausfallen und festliche, auf den siebenten Tag bezügliche Sätze an ihre Stelle treten. Und vor den Schlußgebeten, dem Alenu und dem Kaddisch, wendet der Vorbeter sich zur Gemeinde und 'macht Kiddusch', spricht den Segen über einen Becher Wein."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 87f.]


4. Freitagabend zu Hause


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Abb.: Was am Freitagabend auf jeden Tisch gehört [Quelle der Abb.: Dolezalová, Jana ; Krekulová, Alena: Jüdische Küche. -- Hanau : Dausien, ©1996. -- ISBN 3-7684-4634-4. -- S. 22]

"Nun ist der Tisch gedeckt, vor dem Platz des Hausherrn sind die beiden braunglänzenden Schabbatbrote unter einem samtenen, goldbestickten Deckchen verborgen, daneben strahlt der große Weinbecher, und mitten auf dem Tische stehen die Leuchter mit den Schabbatkerzen. Die Hausfrau überprüft noch einmal, ob alles recht geordnet ist, und nun kommt ihr großer Augenblick. Sie zündet die Lichter an, erst flackern noch die aufstrebenden, goldenen Flämmchen ein wenig, dann leuchten sie still und stet. Die Frau hebt die Hände gegen die Lichter, wie um sie nicht zu sehen, ehe sie gebenscht, gesegnet sind, und spricht den Segen über die Lichter".

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 86.]

Kerzensegen

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All Du.
Der sich zuschwor uns
durch Sein Gebot
Und schrieb uns vor
des Schabbat Licht
zu entzünden.

Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 65.

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Wenn der Hausherr aus der Synagoge heimkehrt, segnet er die Kinder:

Segen über die Söhne

So mache Dich Gott wie Ephraim und Menasse.

 

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Segen über die Töchter

So mache Dich Gott wie Sarah, Rebekah, Rahel und Leah.

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Segen über Söhne und Töchter

ER segne dich und behüte dich.
ER lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
ER hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

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Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 65.

Dann singt die ganze Familie das Schalom alechem.

Schalom alechem

Friede grüß euch fein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heiligen -- Ihm sei Lob.

In Frieden ziehet ein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heiligen -- Ihm sei Lob.

Wollt Frieden mir verleihn,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heiligen -- Ihm sei Lob.

Zurück laßt Friedens Schein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heiligen -- Ihm sei Lob.

Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 66.

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Dann setzt sich die Hausfrau auf einen geschmückten Platz. Vater und Kinder singen das Frauenlob aus den Sprüchen Salomos:

Frauenlob

Wer ein biederes Weib gefunden, höher als Perlen ist ihr Preis. Auf sie vertraut des Gatten Herz, und es fehlt ihm nicht an Gütern. Sie erweist ihm Gutes und nie Schlechtes alle Tage ihres Lebens. Kümmert sich um Wolle und Flachs, und sie wirkt mit willigen Händen. Kauffahrtsschiffen gleicht sie, aus der Ferne bringt sie Brot heim. Noch in der Nacht erhebt sie sich, gibt Nahrung ihrem Hause, Gebühr ihren Mägden. Erspäht ein Feld, erwirbt es, von ihrer Hände Frucht pflanzt sie einen Weinberg an. Gürtet machtvoll ihre Länden, stärkt ihre Arme. Erkennet sie, daß gut ihr Gewinn, erlischt ihr Licht nicht in der Nacht. Ihre Arme streckt sie nach dem Rocken aus, ihre Hände halten die Spindel. Öffnet ihre Hand dem Armen, ihre Arme stützen den Dürftigen. Fürchtet für ihr Haus den Schnee nicht, denn in Purpurwolle ist ihr ganzes Haus gekleidet. Polster verfertigt sie sich selbst, Linnen und Karmesin ist ihr Gewand. In den Toren ist bekannt ihr Mann, wo er sitzt bei des Landes Ältesten. Leinen webt sie zum Verkauf, Gürtel reicht sie dem Phönizier. Macht und Anmut ist ihr Gewand, gedenket ohne Schmerz des letzten Tages. Öffnet ihren Mund mit Weisheit, liebevolle Lehre ist auf ihrer Zunge. Überwachet ihres Hauses Wege, isset nicht der Trägheit Brot. Kinder erstehen ihr, die sie preisen, und ihr Gatte rühmet sie: Viele Frauen schufen Gutes, doch du übertriffst sie alle. Anmut ist Lüge, eitel die Schönheit, nur dem gottesfürchtigen Weibe allein gebührt der Ruhm. Reichet ihr von ihrer Hände Frucht, in den Toren preisen ihre Werke sie.

Sprüche 31, 10 - 31

"Man steht auf zur feierlichsten Handlung des Freitagabends, der Hausherr erhebt den Kidduschbecher, der mit Wein, so gut man ihn nur haben kann, bis zum Rand gefüllt ist, und beginnt mit den Bibelworten vom siebenten Weltschöpfungstag, an welchem Gott ruhte, den Kiddusch, die Heiligung des Schabbats."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 90f.]

 

Kiddusch

Abb.: Kiddusch am Sabbat, Anfang 20. Jhdt.

Kiddusch

Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

Also werden vollendet Himmel und Erde und all ihr Heer.
So vollendete Gott am siebenten Tag sein Werk, das er gemacht, und ruhete am siebenten Tag von all seinem Werk, das er gemacht.

Und es segnete Gott den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an ihm geruhet von all seinem Werk, das erschaffen Gott und erschafft.

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All du,
der schuf die Frucht der Rebe.

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All du,
Der sich zuschwor uns
durch sein Gebot,
Ja hoch zog vor uns:
zum Tag voll Ruh' auf,
in Lieb und hoher Lust, tat
Er das Tor uns auf.

Wahrzeichen Seiner Welt ist
er Urborn des Sinns ihr,
zu heilger Berufung,
Zeichen vom Zug der Erlösten.

Denn uns hast erwählt du,
ja uns dir vermählt du,
aus allem Volk rings:
zum Tag voll Ruh tust
in Liebe und hoher Lust du
auf das Tor uns.

Lob drum, ja Lob dir o Gott
der da weiht den Schabbat.

Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 66f.

"Dann trinkt er [der Hausherr] sitzend von dem Wein und gibt auch den andern zu trinken, so daß der Becher von Mund zu Mund bis zum Jüngsten geht. Dann wäscht man sich, spricht den [folgenden] Segen, setzt sich zu Tisch und schweigt".

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 91.]

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All du.
Der sich zuschwor uns
durch sein Gebot,
Und schrieb uns vor
zu heben die Hände.

Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 67.

"Zuerst aber erhebt der Hausherr die beiden Schabbatbrote, sogt den [folgenden] Segen, schneidet von dem einen Barches [Sabbatbrot] ein Stück, tunkt es in Salz und ißt davon, ehe er für die anderen reihum Stück um Stück abschneidet und es ihnen reicht, damit auch sie es segnen und davon essen."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 91.]

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All du.
Ja aus der Erde zieht das Brot er.

Übersetzung: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 66.

"Damit auch hat die Mahlzeit schon begonnen, die so reich und festlich wie nur möglich sein und mindestens einen Gang mehr -- daher Fleisch und Fisch -- enthalten soll als ein wochentägliches Mahl."

"Nach dem Essen, doch vor dem Benschen [Lobpreisungen], werden Semirot, Lieder zu Ehren des Schabbats, gesungen, deren kunstvolle Texte von Abraham ibn Esra [1089 - 1164] und anderen mittelalterlichen Dichtern stammen und deren Melodien verschieden sind."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 91f.]

Den Abschluß bildet Psalm 126.


5. Sabbatruhe


Am Sabbat sind 39 Arten von "Arbeit" verboten:

  1. Säen
  2. Pflügen
  3. Mähen
  4. Garbenbinden
  5. Dreschen
  6. Getreide schwingen
  7. Reinigen der Ernte
  8. Mahlen
  9. Sieben
  10. Kneten
  11. Backen
  12. Scheren
  13. Waschen
  14. Klopfen von Wolle
  15. Färben von Wolle
  16. Spinnen
  17. Weben
  18. zwei Schleifen machen
  19. zwei Fäden flechten
  20. zwei Fäden voneinander trennen
  21. einen Knoten binden
  22. einen Knoten lösen
  23. zwei Stiche nähen
  24. Auftrennen, um zwei Stiche zu Nähen
  25. Jagen einer Gazelle oder eines ähnlichen Tieres
  26. Schlachten
  27. die Haut eines Tieres abziehen
  28. die Haut eines Tieres salzen
  29. das Fell eines Tieres trocknen
  30. ein Fell schaben
  31. ein Fell aufschneiden
  32. zwei Buchstaben schreiben
  33. etwas ausradieren, um zwei Buchstaben zu schreiben
  34. Bauen
  35. Niederreißen
  36. ein Feuer löschen
  37. ein Feuer entfachen
  38. mit einem Hammer schlagen
  39. irgend etwas von einem Ort zu einem anderen tragen, z.B. aus einem privaten in einen öffentlichen Bereich und umgekehrt

(Mischna Schabbat 7:2)

"Was also soll man am Schabbat tun? Nur ruhen? Nur von der grauen Alltagsarbeit ausruhen? Doch das heißt gewiß nicht bloß schlafen, sich rekeln und müßig, faul, träge sein, sondern sich mit Liebe auf sein besseres Selbst, auf seine Seele, auf Gott konzentrieren. Auch spazierengehen, doch nicht wandern, nicht über zweitausend Ellen aus der Stadt herausgehen, sich nicht abhetzen und ermüden, sondern die Natur genießen; auch nachmittags, wie vielfach üblich ist, im Lehrhaus oder Bethaus zu einem rabbinischen Vortrag, einer Predigt, zum Lernen kommen; auch lesen und mindestens den fälligen Thoraabschnitt und seine Kommentare; auch Kranke besuchen, vor allem aber im Hochgefühl des einen Tages besonnen und guter Dinge sein."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 100f.]


6. Der Samstagmorgen


"Am Schabbatmorgen pflegt man später aufzustehen als an Wochentagen, und auch der Gottesdienst beginnt später. In den meisten größeren Gemeinden werden, da man vor dem Morgengebet nicht frühstückt, besondere Morgengottesdienste in kleineren Beträumen abgehalten, die sogenannte Haschkama, die gewöhnlich frühestens um sieben, spätestens um acht Uhr beginnt, so daß man nicht lange nach neun Uhr jedenfalls wieder zu Haus ist, Kiddusch machen und mit Muße frühstücken kann, bevor man dann am späteren Vormittag zum großen, allgemeinen Gottesdienst 'nach Schul' geht.

Das Morgengebet beginnt wie an Wochentagen, doch schon in seinem ersten Teil sind neue Psalmen zum höheren Ruhme Gottes eingefügt, und dann, als ein erster schabbatlicher Höhepunkt, folgt die Hymne Nischmat kol chaj ["Die Seele alles Lebens rühmt deinen Namen"] ...

Nach einer weiteren dichterischen Verklärung von Gottes Einheit, die hier wie durch aufgehendes Sonnenlicht gesehen ist, folgen die täglichen Gebete um das Schma und die schabbatliche Schmone Esre, dann mit besonderer Feierlichkeit das Ausheben der Thora aus der heiligen Lade.

Und so war's:
Wann der Schrein auszog, sprach Mosche: Steh auf, DU, daß zerstieben deine Feinde, daß entfliehen deine Hasser vor deinem Angesicht! Denn von Zion geht die Lehre aus und Gottes Wort von Jerusalem. Gepriesen sei, der die Lehre gab seinem Volk Jisrael in seiner Heiligkeit!

Der Vorbeter geht zum Aron hakodesch, nimmt die Thora-Rolle, die aus der unter solchem Gebet geöffneten Lade 'ausgehoben' wurde, in seine beiden Hände und singt, während er sie umfängt, und die Gemeinde wiederholt Vers um Vers:

Höre, Jisrael, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig! Einzig ist unser Gott, groß unser Herr, heilig sein Name!

Vorbeter: Erhöht, erhöht mit mir Gottes Größe, laßt uns zusammen seinen Namen erheben.

Gemeinde: Ja, dein, Ewiger, dein ist die Größe und die Macht und die Herrlichkeit und die Ewigkeit und der Glanz, denn im Himmel und auf Erden ist alles dein, Herr, und das Erhabene allem zu Häuptern. Erhebet den Ewigen, unseren Gott, und bete an vor seinem heiligen Berge, denn heilig ist der Ewige unser Gott.

Ein leises Gebet spricht die Gemeinde, während der Vorbeter in feierlichem Zug die Thora zum Lesepult trägt, die Thora, die ihres Umhangs und Wimpels entkleidet, auf das Vorlesepult gelegt und aufgerollt wird; worauf der Vorbeter als ersten einen Kohen, einen Mann vom Priesterstamm Aaron, aufruft, dieser vortritt und die beracha spricht. Nun folgt die Vorlesung aus der Thora. Die Thora, die fünf Bücher Mosis, ist dafür in 54 Abschnitte eingeteilt, so daß für jeden Schabbat des Jahres ein Abschnitt (Sidraordnung) festliegt; nach dem Anfangswort der Sidra wird der Schabbat benannt. Allerdings hat der jüdische Kalender nicht regelmäßig 54 Schabbatot, so daß in Ausnahmefällen zu bestimmten Malen zwei Abschnitte vorgetragen werden. Jeder Abschnitt ist, da am Schabbat acht Männer -- am Montag und Donnerstag nur drei -- zur Thora aufgerufen werden, in acht Teilabschnitte (sieben Parschiot und eine Teilwiederholung) eingeteilt. Nach der Vorlesung jeder Parascha spricht der Aufgerufene die Schlußbenediktion, der nächste wird aufgerufen, tritt vor und betet seinen Segensspruch, der Vorbeter liest die nächste Paracha. Dann wird die Thora emporgehoben und zusammengerollt und mit der Mappa umwickelt, mit dem Mäntelchen umkleidet, wieder mit der silbernen Jad und dem Brustschild geschmückt -- eine Ehre für die beiden Männer, denen diese Ämter zufallen -- und später wieder unter feierlichen Gesängen vom Vorbeter in die heilige Lade 'eingehoben'.

In der alten, monoton bedeutsamen Singsangmelodie folgt dem Thoraabschnitt eine Vorlesung aus den Prophetenbüchern, die aber nicht wie die Bücher Mosis nach ihrer Abfolge geteilt sind; der Vortrag eines Prophetenkapitels (Haftara) wird nach seiner Bedeutung und besonderen Beziehung zum Inhalt des jeweils fälligen Thoraabschnittes bestimmt. Nach einem Gebet für das Wohl der Gemeinde und einem weitern für das Vaterland trägt der Vorbeter die Thorarolle zum Aron hakodesh zurück und ruft wieder zu Gottes Ruhm die Gemeinde auf, die wieder mit Preisworten antwortet und einen Davidspsalm spricht, und endlich beim Einheben in die heilige Lade schließt die Handlung mit den Bibelworten:

Und wann der Schrein ruhte, sprach er (Moses): Kehr ein, DU, in die Mengen der Tausende Jisraels!

Der Vorbeter spricht das halbe Kaddisch; das Schacharit, das morgendliche Gebet, ist beendet, das Mussafgebet beginnt. Mussaf heißt wörtlich das 'Zusätzliche' ... und ist heute die an die Stelle des Opfers getretene Gebetfolge, deren Anfangs- und Hauptstück die Schmone Esre ist. ... Das Gebet wird wie immer erst leise von jedem einzelnen und dann laut vom Vorbeter gebetet, und der Wechselchor der Kedusch lautet:

Vorbeter: Wir preisen dich, wir heiligen dich, wie der Kreis der singenden Serafim, deinen Namen heiligt in Heiligkeit: Wie geschrieben von deines Propheten Hand: Und rief einer zum anderen und sprach:

Gemeinde: Heilig, heilig, heilig der Herr der Heerscharen, voll ist die ganze Erde seiner Herrlichkeit.

Vorbeter: Seine Herrlichkeit erfüllt die Welt, seine Diener fragen einer den andern: Wo ist die Stätte seiner Herrlichkeit? Und ringsum sprechen sie: Gepriesen!

Gemeinde: Gepriesen sei die Herrlichkeit Gottes von ihrer Stätte aus!

Vorbeter: Von seiner Stätte wendet er sich in Erbarmen, begnadet das Volk, das seinen Namen einzig preist Abend und Morgen -- an jedem Tag ständig zweimal in Liebe sprechen sie: Höre!

Gemeinde: Höre Jisrael! Der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.

Vorbeter: Einzig ist er, er ist unser Gott, unser Vater, unser König, unser Erlöser. Er lasse uns in seiner Barmherzigkeit zum zweitenmal hören vor den Augen allen Lebens die Verheißung: Ich will euer Gott sein!

Gemeinde: Ich bin der Ewige, euer Gott.

Vorbeter: Und in deinen heiligen Worten ist geschrieben:

Gemeinde: Herrschen wird der Herr ewig, dein Gott, Zion, von Ewigkeit zu Ewigkeit -- Hallelujah!

Vorbeter: Von Ewigkeit zu Ewigkeit künden wir deine Größe, und von Ewigkeit zu Ewigkeit heiligen wir deine Heiligkeit. Dein Ruhm, unser Gott, weiche nicht aus unserem Mund ewiglich, denn Gott und König, groß und heilig bist du. Gepriesen seist du, Ewiger, heiliger Gott.

Eine einfache Hymne -- 'Niemand ist wie unser Gott, niemand ist wie unser Herr' -- , das Lied, das den Leviten im heiligen Tempel zu singen oblag, eine talmudische Ausführung, das Alenugebet, das Kaddisch der Trauernden und der getroste Sabbatpsalm (Psalm 92) schließen den großen Gottesdienst der Tages."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 93-99]


7. Samstagnachmittag


"Das Minchagebet [Nachmittagsgottesdienst] ist am Schabbat ausführlicher als sonst. Es beginnt wie an Wochentagen mit dem 145. Psalm, dem aber ein besonderes Gebet 'Und es kommt ein Erlöser für Zion' sich anschließt, und nun folgt eine Thoravorlesung, wozu aber nur drei Personen aufgerufen werden. Gelesen wird der erste Teil des erst am kommenden Schabbat fälligen Abschnittes. Wenn die Thorarolle wieder eingehoben ist, bete man die Schmone Esre, die der Vorbeter dann wiederholt. ...

In den Wintermonaten schließt das Minchagebet mit der Vorlesung der Psalmen 104 und 120 bis 134 vor dem Alenu und dem Kaddisch, in den Sommermonaten mit den Pirke Abot, den Sprüchen der Väter, den volkstümlichsten Abschnitten der Mischna."

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 101f.]


8. Samstagabend


"Während man am Freitag, so früh es nur angeht, zum Abendgebet zu kommen sucht, um so früh wie möglich zum Schabbat zu kommen, spricht man am Tag darauf, so spät es nur angeht, das Abendgebet, um den Schabbat noch lange wie möglich zu behalten. Erst wenn es Nacht ist, beginnt man, und die Chassidim versuchen auch dann noch, den Festtag zu verlängern, indem sie ihm vor seinem Abschied die große dritte Schabbatmahlzeit widmen, die sie gern mit Wein und Fisch wie eine rechte Suda halten und das königliche Geleitmahl oder das Mahl des Königs David nennen ... ein Abglanz und Anklang dieser mit der wachsenden Nacht und dem schwindenden Fest sich füllenden Abschiedsstimmung zittert selbst noch in den Melodien mit, nach denen hierzulande die beide Eröffnungspsalmen des Abendgebets am Schabbatausgang gesungen werden. Nur durch diese, den 144. und den 67. Psalm und Gebete mit andern Bibelstellen die uns für die redliche Arbeit in der Woche den Segen Gottes verheißen, und durch einen besonderen Abschnitt in der Schmone Esre unterscheidet sich das Schabbat-Ausgangsgebet vom täglichen Abendgebet; vor dem Alenu und dem Kaddisch allerdings macht der Vorbeter noch Hawdala, die dem Kiddusch beim Schabbatbeginn entsprechende Zeremonie des Schabbatendes, die auch ebenso von jedem Hausherrn noch daheim wiederholt werden muß.

Hawdala

Zur Hawdala sind notwendig:

Besomimbüchsen

Abb.: Besomimbüchsen
Quelle: Das jüdische Museum in Budapest. -- 1987. -- ISBN 3-925037-29-2. -- S.104.

 

Hawdala-Kerze

Abb.: Kerzenhalter mit geflochtenen Hawdala-Kerzen
Quelle: Vries, S. Ph. de: Jüdische Riten und Symbole. -- 1990.-- ISBN 3-499-18758-2. -- Abb. nach S. 96

Auch die Frauen haben die Pflicht die Hawdala zu hören, und gewöhnlich gibt man während des Vorgangs dem jüngsten Kinde das Licht zum Halten. Der Hausherr selbst aber nimmt in die rechte Hand den Becher mit Wein und die Besomimbüchse in die linke, während er den Vorspruch der Hawdala spricht:"

[ Hirsch, Leo <1903 - 1943>: Jüdische Glaubenswelt. - Gütersloh : Bertelsmann, 1966. - S. 105f.]

 

Siehe Gott ist mein Heil,
ich traue, wie soll mir grauen!

Mein Sieg und Sang ist ER,
und er ward mein Erlöser.

So schöpfet Wasser in Wonnen
aus dem Brunnen des Heils.

Bei ihm ist das Heil,
dein Segen auf deine Gemeinde!

Der Herr der Scharen ist mit uns,
Schutz ward uns und Schild der Gott Jakobs.

Bei den Juden war da ein Leuchten und Freude und Frohlocken und Glanz.
So werd es uns auch!

Kelch des Heils heb ich hoch
und rufe den Namen des Herrn.

Dann segnet der Hausherr das Getränk mit dem Weinsegen:

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All, du,
der schuf die Frucht der Rebe.

Dann stellt der Hausherr den Becher zurück, öffnet die Besomimbüchse, nimmt sie in seine rechte Hand und spricht den Segen über die Gewürze:

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All, du!
Du schufest allerlei Balsam.

"Nun riecht und erquickt er sich an ihrem Wohlgeruch und reicht das feine Gefäß den andern reihum, bis jeder daran gerochen hat, und spricht nun, nachdem er dem Licht seine Hände genähert und sie im Licht betrachtet hat, den Segen über die Flamme."

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All, du!
Du schufest Feuers Geleucht.

Dann erhebt der Hausherr nochmals den Becher und spricht den Unterscheidungssegen:

Lob nun, ja Lob dir o Gott,
unser Gott und König des All, du!
Der scheidet Weihe und Welt,
das Licht aus Dunkel,
dein Volk und die Völker,
den Siebenten Tag und die sechs Werktage.
Lob drum, ja Lob dir o Gott,
der scheidet Weihe und Welt.

Alle Übersetzungen zu Hawdala: Franz Rosenzweig. -- In: Gabe für Rabbiner Dr. Nobel. -- Frankfurt, 1921.
Zitiert in: Geis, Robert Raphael: Vom unbekannten Judentum. -- Freiburg [u.a.] : Herder, ©1961. -- (Herder-Bücherei ; 102). -- S. 68f.

Man trinkt nun vom Wein, löscht mit dem Rest des Weins die Kerzen und wünscht sich "Gut Woch!" Diesen Wunsch beantwortet man mit "Gut Woch! Gut Jahr!


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