Kulturen von Arbeit und Kapital

Teil 3: Kapitaleignerkulturen

8. Brasilien (Brasil): Weltmeister bei Sozialkontrasten

3. Deutsche Großunternehmen in Brasilien


von Margarete Payer

mailto: payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 - >: Kulturen von Arbeit und Kapital. -- Teil 3: Kapitaleignerkulturen. -- 8. Brasilien (Brasil): Weltmeister bei Sozialkontrasten. -- 3. Deutsche Großunternehmen in Brasilien. -- Fassung vom 2009-10-26. -- URL: http://www.payer.de/arbeitkapital/arbeitkapital03083.htm         

Erstmals publiziert: 2004-12-26

Überarbeitungen: 2009-10-26; 2005-12-26

Anlass: Lehrveranstaltung an der Hochschule der Medien Stuttgart, Wintersemester 2005/06

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República Federativa do Brasil


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0. Übersicht



1. Brasilien (Brasil)



Abb.: Brasilien
(Bildquelle: Wikipedia)


2. Deutsche Unternehmen in Brasilien


Die Finanz- und Wirtschaftskrise wirkte sich 2008 auch auf die BRIC-Länder aus, obwohl man dort von relativ starken Volkswirtschaften ausgehen kann. 2009 haben sich diese Länder wieder erholt und zwar  durch Schwellenmärkte und vor allem der gestärkten Inlandsnachfrage. Das trifft auf Indien, China und Brasilien zu. [vgl.: Dreher, Malte: BRIC-Staaten : Comeback der Super-Märkte. - 28.7.2009. In: Spiegel-Online. - http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637144,00.html. - Zugriff: 2009-10-26]

Brasilien gilt als ganz wichtiger Wachstumsmarkt für die deutsche Industrie, von dem erwartet, dass er noch ausgebaut werden kann. Besonders interessant ist das "Programm zum Ausbau der Infrastruktur des brasilianischen Staates" der brasilianischen Regierung. "Die deutsche Industrie ist in Brasilien vertreten mit über 13000 Unternehmen und verfügt mit Direktinvestitionen [...] von fast 25 Milliarden Dollar über einen `soliden Sockel´ " - nach Aussage des BDI-Präsidenten Keitel im September 2009. [Stausberg, Hildegard: Deutsche Wirtschaft setzt auf Brasilien. - 1.9.2009. - In: Welt online. - http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/article4437749/Deutsche-Wirtschaft-setzt-auf-Brasilien.html. - Zugriff: 2009-10-26]

Laut den Angaben der brasilianischen Botschaft in Berlin 2008 sind die Bedingungen für einen Markteinstieg ausländischer Unternehmen sehr günstig: der Stabilitätskurs der Regierung, niedrige Inflationsraten und eine außenwirtschaftliche Öffnung sorgen für ein gutes Investitionsklima. Neben der steigenden Kaufkraft der Brasilianer nützt ausländischen Investoren auch der Zugang zu Mercosul (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay). Es gibt für Ausländer kaum Einschränkungen, wenn sie sich z.B. an einer Firma beteiligen wollen oder eigene Firmen gründen wollen. Auch das notwendige Land dazu darf gekauft werden. Da nicht nur die zentrale Regierung sondern auch die einzelnen Bundesstaaten Anreize zum Investieren vorsehen, lohnt es sich die einzelnen Regionen daraufhin zu prüfen. Z.B. lohnt es sich in Manaus, der Amazonasmetropole, zu investieren (zollfreie Einfuhr von Teilen und Rohstoffen, Steueranreize). [vgl.: http://brasilianische-botschaft.de/wirtschaft . - Zugriff: 2009-10-24]

Die beiden folgenden Texte stammen von der brasilianischen Botschaft in Deutschland, sind also als Werbung gedacht!

"Deutsche Unternehmen in Brasilien

Seit 1994 hat Brasilien bei ausländischen Investoren an Beliebtheit gewonnen. Entfielen Anfang der 90er Jahre auf die größte lateinamerikanische Volkswirtschaft etwa 2 bis 4% aller ausländischen Investitionen in Entwicklungsländern, so stieg dieser Prozentsatz in den Folgejahren deutlich an. Nach Berechnungen des "UNCTAD-World Investment Report 1998" lag Brasiliens Anteil an den Direktinvestitionen 1997 bei 9,7%.

Die brasilianische Zentralbank (Banco Central do Brasil) führt ein zentrales Register aller Auslandsinvestitionen. Mit 28% (28,9 Mrd. US$) aller Investitionen lagen die USA klar an der Spitze (2000). Deutschland steht mit 5% oder 5,1 Mrd. US$ in den Registern der Währungshüter und ist damit sechstwichtigster Investor in Brasilien.

Deutsche Investitionen nach Branchen, 1995
(einschl. Reinvestitionen, in Mio. US$)

 Sektoren und Branchen Betrag Anteil in %  
 
  Landwirtschaft und Viehzucht 26,3 0,2%  
 
  Bergbau 232,3 2,2%  
 
  Verarbeitende Industrie 9.446,1 88,2%  
 
  Automobilbau 2.405,1 22,5%  
 
  Maschinenbau 1.463,4 13,7%  
 
  Chemie 1.064,2 9,9%  
 
  Pharmazie 1.009,0 9,4%  
 
  Kfz-Teile 977,1 9,1%  
 
  Eisen und Stahl 875,1 8,2%  
 
  Elektro, Elektronik, Telekom 796,3 7,4%  
 
  Lebensmittelverarbeitung 268,9 2,5%  
 
  Öffentliche Versorgung und   Transportdienstleistungen 19,3 0,2%  
 
  Sonstige Dienstleistungen 909,8 8,5%  
 
  Banken 289,2 2,7%  
 
  Handelshäuser 269,8 2,5%  
 
  Andere Aktivitäten 72,6 0,7%  
 
  Ingesamt 10.706,5 100,0%  

Stand: 30.6.1995 - Quelle: Banco Central do Brasil

Deutsche Großunternehmen sind seit Jahrzehnten vor Ort und die kleinen und mittleren Betriebe kommen nun in den 90er Jahren über den Atlantik. Die deutschen Multis aus Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie sowie traditionell exportorientierte Maschinenbauer prägen die Industrielandschaft in Brasilien. Zahlreiche Firmen, vor allem im Maschinenbausegment, gründeten dort in den 70er Jahren Produktionsstätten. Sie profitierten damals von der Importsubstitutionspolitik, mit der die eigene Industrieproduktion und der interne Bedarf angekurbelt wurden.

Auch der Finanzsektor ist in Brasilien stark vertreten. Die Deutsche Bank und die Dresdner Bank unterhalten Filialen mit Kundenverkehr und wickeln die üblichen Bankgeschäfte ab.

Die zehn größten deutschen Firmen in Brasilien
(nach Bruttoumsatz 1997, in Mio. US$)

 Firma Umsatz  
 
  Volkswagen 8.380  
 
  Mercedes-Benz 2.852  
 
  Bosch 1.391  
 
  BASF 1.367  
 
  Equitel 1) 903  
 
  Bayer 673  
 
  Siemens 660  
 
  Hoechst Marion Roussel 604  
 
  BS Continental 2) 500  
 
  Mannesmann 497  

1) Telekomgerätehersteller, Tochter der Siemens; ab Anfang 1999 unter dem Namen Siemens Telecom;
2) Elektrogerätehersteller, von Bosch übernommen.

Quelle: Exame - Melhores e Maiores, Juli 1998

Im Fünfjahreszeitraum 1996 bis 2000 werden deutsche Firmen voraussichtlich insgesamt etwa 5 Mrd. US$ in Brasilien zusätzlich investieren. Mit einem Jahresmittel von 1 Mrd. US$ würden die deutschen Direktinvestitionen erheblich über den Kapitalzuflüssen der Vorjahre liegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Forschungsinstitut Sobeet vorgelegte Studie. Danach werden 50% der Direktinvestitionen in dem genannten Zeitraum in der Automobilindustrie (z.B. Neubau der Werke von Volkswagen/ Audi und Mercedes-Benz, Ansiedlung zahlreicher Zulieferfirmen) erfolgen. In die Chemiebranche werden etwa 23% der Investitionen fließen und in Eisen/ Stahl/ Bergbau insgesamt 11%, während für den Elektro- und Telekommunikationsbereich mit etwa 8% gerechnet wird. Auch neuere Investitionen konzentrieren sich offenbar weiterhin auf die traditionellen Schwerpunktbereiche.

Seit 1995 hat die brasilianische Regierung den Privatisierungsprozess nachdrücklich vorangetrieben. Deutsche Investoren haben sich allerdings so gut wie nicht daran beteiligt. Es ist jedoch zu hoffen, dass sie bei den im Energiesektor anstehenden Privatisierungen ihre Zurückhaltung aufgeben. In den bereits privatisierten Betrieben wird es vor allem im Dienstleistungsbereich auch weiterhin vielfältige Investitionsmöglichkeiten für andere Betreiber geben.

São Paulo - Schwerpunkt deutscher Unternehmen

Deutsche Unternehmen haben ihre Standorte vor allem im Südosten und Süden des Landes. Gerade in Südbrasilien wurden viele erfolgreiche Firmen von deutschen Einwanderern oder deren Nachkommen gegründet. Nach Erhebungen der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer São Paulo existieren insgesamt 1.200 deutsche Firmen mit eigenen Produktionsstätten oder als Dienstleister. 900 dieser Unternehmen haben ihren Sitz im Bundesstaat São Paulo, der damit der Schwerpunkt deutscher Investitionen ist. Insgesamt arbeiten in Betrieben mit deutscher Kapitalmehrheit etwa 250.000 Personen. Der überwiegende Teil der deutschen Firmen hat seinen Sitz im Großraum São Paulo. Daher gilt auch São Paulo als "größte deutsche Industriestadt weltweit". Eine Ausnahme bilden so wichtige Unternehmen wie

  • Mannesmann (Belo Horizonte/ Bundesstat Minas Gerais),
  • Stihl (São Leopoldo/ Rio Grande do Sul),
  • Robert Bosch (Campinas/ São Paulo),
  • Mercedes (Juiz de Fora/ Minas Gerais),
  • Audi (São José dos Pinhais/ Paraná) und
  • Thyssen (Ceará). "

[Quelle: http://www.brasilianische-botschaft.de/wirtschaft/c07_deut.html. -- Zugriff am 2005-12-18]

"Deutscher Stern im Kreuz des Südens: die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen

Der erste Mercedes Benz-PKW mit außer-europäischer Geburtsurkunde: In Brasilien, in Juiz de Fora, einer Provinzstadt im Bundesstaat Minas Gerais, läuft der kompakte Flitzer der A-Klasse vom Band einer brandneuen Fabrik. Nicht nur DaimlerChrysler, sondern auch Volkswagen, Audi, BMW und zahlreiche andere Unternehmen aus der Branche, wie zum Beispiel der Kolbenhersteller Mahle, investieren massiv im größten lateinamerikanischen Land, das in absehbarer Zeit zum fünftgrößten Automobilhersteller der Welt aufsteigen wird.

São Paulo, die 18-Millionen-Megametropole, ist nicht nur die größte Stadt der südlichen Hemisphäre, sondern auch der deutschen Industrie - das hat sich inzwischen herumgesprochen. Über 1.200 Töchter deutscher Unternehmen operieren in Brasilien, alle ersten Adressen sind darunter. Der Markt der achtgrößten Industrienation der Erde lockt und darüber hinaus auch der Mercosur, die Wirtschaftsgemeinschaft Südamerikas, deren Motor Brasilien ist. Kein Wunder, dass die deutschen Investoren dabei sein wollen: Mit 5 Milliarden Euro werden sie nach Schätzungen der deutsch-brasilianischen Handelskammer die schon vorhandenen 14 Milliarden Anlage-Investitionen bis zum Jahre 2010 in Brasilien aufstocken - oder nicht?

Die Deutschen sind in Brasilien als Investoren und Unternehmer besonders willkommen. Ihr berufliches Ausbildungssystem gilt weltweit immer noch als das beste. Außerdem haben sie in der Vergangenheit als ökonomische Pioniere Ansehen errungen. Vergilbte Fotos erinnern an die Gründerjahre: VW-Chef Nordhoff neben Präsident Kubitschek am Steuer des ersten Brasilien-Käfers (1958); Siemens-Ingenieure justieren in Itaipú die größten Kraftwerksturbinen der Welt.

In erstaunlich kurzer Zeit war es den deutschen Unternehmen nach dem Krieg gelungen, ihre starke Stellung als Investoren und Handelspartner im allgemeinen und in Brasilien im besonderen zurückzugewinnen.

Bis in die Mitte der achtziger Jahre stiegen die deutschen Direktinvestitionen und der Außenhandel mit Lateinamerika stetig an. Lateinamerika war - nach Nordamerika - die bevorzugte Region des deutschen Außenhandels und der Unternehmensgründungen in Übersee. Drei von vier Mark, die deutsche Unternehmen in Entwicklungsländer investierten, flossen in den Subkontinent, der Löwenanteil (70 Prozent) ging nach Brasilien. 1979 waren die Bestände an deutschen Direktinvestitionen in Lateinamerika noch zehnmal so hoch wie in Asien. Heute sind sie nur noch dreimal höher.

"Es wird höchste Zeit, dass wir wieder über unseren Tellerrand schauen. In Lateinamerika sind wir dabei, Chancen zu verspielen wenn wir so weitermachen", klagen die Handelskammern. Die vom deutschen Auswärtigen Amt und der deutschen Wirtschaft ausgerufene "Lateinamerika-Initiative" muss sich noch bewähren.

Deutschland ist nach den USA und Argentinien Brasiliens wichtigster Handelspartner. Der Anteil Brasiliens am deutschen Außenhandel ist mit rund 0,5 Prozent aller Exporte und knapp 1 Prozent der Importe relativ gering. Für Brasilien ist Deutschland hingegen mit rund 10 Prozent des Außenhandels eine wichtige Größe.

Deutschland hat also sowohl als Investor wie auch als Handelspartner in Brasilien an Terrain verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Deutschen haben mit der deutschen Einheit zu tun gehabt, mit der hohen Attraktivität der neuen osteuropäischen Märkte oder sie haben wenig internationale Erfahrung im Dienstleistungssektor. Gerade Unternehmen aus diesem Bereich gehören in Brasilien zu den jüngst privatisierten Unternehmen, bei denen nordamerikanische und europäische, nicht aber deutsche, eingestiegen sind.

In Brasilien Fuß zu fassen oder aufzustocken ist deshalb interessant, weil dort ein Absatzmarkt von 160 Millionen Menschen offensteht. Wer sich in Brasilien behauptet, hat den Schlüssel zum Mercosur in der Hand, dem wichtigsten und größten südamerikanischen Wirtschaftsraum, dessen Volumen sich in den vergangenen zehn Jahren auf rund eine Billion Dollar verdreifacht hat. Darüber stellt der Mercosur mit insgesamt mehr als 200 Millionen Einwohnern einen bedeutenden Verbrauchermarkt dar.

Brasilien hat eine bessere Infrastruktur und eine breitere Produktionspalette als China, Indien oder Indonesien. Die politischen, juristischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozesse in Brasilien sind für Europäer leicht nachvollziehbar. Abschreckend für Investoren könnte auf den ersten Blick die soziale Kluft wirken, die Reich und Arm trennt, der noch zu geringe Wert, dem man der Bildung zumisst, die niedrige Sparquote und die kleinliche Bürokratie, die manchen Unternehmer schon entnervt hat.

Doch wer das tropische Riesenreich in regelmäßigen Abständen über Jahre hinweg besucht hat, wird gewiss den Klimawechsel bemerkt haben, der eingetreten ist. Brasilien hat sich seinen Nachbarn und dem Weltmarkt gegenüber weit geöffnet - ohne dass es zu großen sozialen Zerwürfnissen gekommen ist. Die Währungsstabilität hat stärker dazu beigetragen, das Leben der Armen zu verbessern als irgendein staatliches Sozialprogramm.

Brasilien ist kein Billiglohn-Land mehr, und die Zeiten sind lange vorüber, als unveredelte Rohstoffe und Kaffee noch den Hauptanteil seiner Exporte ausmachte. "Das Schwellenland Brasilien hat lange genug auf der Stelle getreten, jetzt aber ist es dabei, die Schwelle zu überwinden, die es von einer voll entwickelten Volkswirtschaft trennt", heißt es in einem Vermerk der deutschen Botschaft. Deshalb sollten die deutschen Unternehmer dabeisein - die nordamerikanischen sind es längst.

[Quelle: http://www.brasilianische-botschaft.de/wirtschaft/c15_deut.html. -- Zugriff am 2005-12-18]

Hinzu zu fügen ist, dass es in den bevorzugten Industriezonen immer wieder zu langwierigen Streiks kommt, weil Arbeiter mit Unterstützung ihrer Gewerkschaften für ihren Lohne und die Beteiligung am Gewinn eines Unternehmens auch mal streiken z.B. bei Volkswagen do Brasil und bei Daimler. Mit Streiks im öffentlichen Dienst ist zu rechnen: so streikten 2008 die Mitarbeiter der Zollabfertigung, was für Ex- und Import große Verluste mit sich brachte.


2.1. Exporte deutscher Firmen aus Brasilien


Tochterunternehmen deutscher Firmen in Brasilien bedienen keineswegs nur den brasilianischen Binnenmarkt sondern exportieren in die ganze Welt. Zu den Produkten gehören u.a. Autos und Zubehör, Werkzeuge, Motorsägen, Kühl- und Gefrierschränke, Generatoren.

"Deutsche Exporte aus Brasilien

Autos, Motoren und Fahrzeugteile gehören zu den Produkten, die - zum Teil ausschließlich - in Brasilien hergestellt und in die ganze Welt verkauft werden. Tochterunternehmen von deutschen Firmen exportieren immer mehr Produkte.


Abb.: STIHL Trennschleifer, Made in Brazil
(Pressefoto Stihl)

Alle Trennschleifer der Marke Stihl, die weltweit verkauft werden, kommen aus dem brasilianischen Werk der Gruppe in São Leopoldo im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Das Motorenwerk von DaimlerChrysler do Brasil stellt die wichtigsten Teile - die Motorblöcke und die Pleuelstangen - der Motoren der Baureihe OM 457 her, die im Mannheimer Werk montiert werden. Brasilien ist auch das einzige Land, in dem der Volkswagen Polo Sedan hergestellt wird - das Schrägheck-Modell (Hatchback) gibt es auch aus Spanien und Südafrika. Und mehr noch: Ab dem Jahr 2005 wird Brasilien das einzige Herstellerland von einigen Sorten Bremsbeläge für Schwerfahrzeuge von der Firma TMD Friction do Brasil sein, einem Tochterunternehmen von TMD.

Nach Ansicht von Antônio Corrêa de Lacerda, Präsident der Sobeet (Brasilianische Gesellschaft für Studien über Transnationale Unternehmen und Globalisierung), gibt es dafür eine Reihe von Gründen: der freie Wechselkurs, die günstigen Gesetze und die Größe des Binnenmarktes. "Erst das Ende des festen Wechselkurses 1999 hat die Exportzentren in Brasilien möglich gemacht", so Lacerda. Er betont außerdem, dass einige wirtschaftliche Anreize, wie Fonds zur Förderung einzelner Branchen und das Informatikgesetz, der Herstellung einiger Waren im Inland Auftrieb gegeben haben. "Brasilien ist die zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auch das ist für viele multinationale Unternehmen interessant".

Vorteile und Nutzen

Das Marktpotential Brasiliens hat einiges an Wertvollem zu bieten, wie auch die Tochterfirmen deutscher Unternehmen anerkennen. "Die Skalenerträge sind ein großer Wettbewerbsvorteil", bestätigt Bart Laton, Leiter der Abteilung Motoren von DaimlerChrysler do Brasil. Er nennt ein Beispiel: In Brasilien werden im Jahr etwa 60.000 Schwerfahrzeuge verkauft, während es beispielsweise in Südafrika keine 8.000 sind.

Andere positive Aspekte Brasiliens sind für die DaimlerChrysler-Gruppe laut Laton die Verfügbarkeit von motivierten und flexiblen Arbeitskräften, die vergleichsweise günstigen Löhne und Gehälter, das Energieangebot und einige Rohstoffe, wie z.B. Eisen und Aluminium. Die brasilianische Niederlassung von Daimler stellt nicht nur die Motorenblöcke und Pleuelstangen für OM 457-Motoren her - davon sollen im Jahr 2003 insgesamt 18.000 nach Deutschland exportiert werden, im Vergleich zu 8.000 Stück im Jahr 2001 - sondern beliefert auch ein anderes Unternehmen der Gruppe, den Motorenhersteller DCC, mit den Motoren OM 460.


Abb.: OM 460
(Foto DaimlerChrysler)

Außerdem ist die brasilianische Filiale weltweites Kompetenzzentrum für die Produktion von Gasmotoren. "Der Markt ist noch klein, hat aber langfristig großes Potential", erklärt Laton. Eins der Modelle, der M 447h LAG, wurde eigens für den Export entwickelt. In diesem Jahr hat das Werk 40 dieser Motoren hergestellt, im Jahr 2003 sollen 150 produziert - und exportiert - werden.

Es gibt vieles, was für die lokale Produktion weltweit vertriebener Produkte spricht. Abgesehen von der Umsatzsteigerung für die brasilianischen Niederlassungen führt sie zu technologischen Verbesserungen und bringt noch dazu Devisen ins Land. Die Exporte von Volkswagen do Brasil beliefen sich im vergangenen Jahr auf US$ 1,3 Mrd., wovon US$ 500 Mio. aus dem Export eines Fahrzeugmodells kamen, das im brasilianischen Bundesstaat Paraná hergestellt und auf der ganzen Welt verkauft wird: der Golf. Der Golf wird nur in Brasilien hergestellt und seit April 2000 von Brasilien aus exportiert, und zwar hauptsächlich in die USA und Kanada. "Der größte Gewinn liegt dabei in der Bestätigung, dass wir durchaus in der Lage sind, Auto für die Erste Welt zu produzieren", erklärt Leonardo Soloaga, Hauptgeschäftsführer Export.


Abb.: "Fusca", der brasilianische "Käfer", produziert bis 1993
[Bildquelle: http://www.rossvw.com/vw/pics/fusca/Thumbs1.htm. -- Zugriff am 2005-12-20]

Im Jahr 2003 will Volkswagen seine jüngste Kreation, den Polo, auf dem europäischen Markt vorstellen. Das Fahrzeug kam im April dieses Jahres auf den Markt und wird bereits nach Südafrika exportiert. Der Sedan wurde von deutschen und brasilianischen Ingenieuren entwickelt und wird seit kurzem in São Bernardo do Campo (im Bundesstatt São Paulo) produziert. Es ist das erste Auto, das ausschließlich in Brasilien hergestellt wird. Und genau dieses Modell will das Unternehmen in Europa auf den Markt bringen. Die Firmenleitung hofft, dass die Exporte mit den zwei Polo-Modellen im Jahr 2003 um 10% auf US$ 1,5 Mrd. steigen.

Export und technische Qualifikation

Bei Andreas Stihl sind die Lieferungen ins Ausland von globalen Produkten ebenfalls gestiegen. Die brasilianische Niederlassung des deutschen Stihl-Konzerns, der in sechs Ländern Betriebe hat, stellt u.a. Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifer und Sprühgeräte her. "Die wichtigsten Teile des Motors stellen wir selbst her", erklärt Geschäftsführer Horst Bals. Eins davon wird nur im brasilianischen Werk produziert: der Zylinder. "Drei Werke brauchen den Zylinder - Werke in den USA, Brasilien und Deutschland -, und 1994 hat das Stammhaus beschlossen, dass er nur in einem Betrieb produziert wird", erzählt Bals. "Hier waren die kosten am günstigsten, und seit 1996 wird der Zylinder hier hergestellt".


Abb.: STIHL-Zylinder

Zu den größten Vorteilen gehört nach Bals dabei die Erhöhung der Exporte - 90% der Zylinder werden ins Ausland verkauft - und die Erschließung neuer Märkte - zuvor hatten sich die Verkäufe auf Lateinamerika beschränkt. Aber es gibt noch andere Pluspunkte. "Es hat dem ganzen Betrieb technische Qualifikationen gebracht, nicht nur in der Zylinderherstellung", so Bals. "Außerdem spielen wir innerhalb der Unternehmensgruppe eine viel wichtigere Rolle. Wenn heute besprochen wird, wo eine Komponente oder ein Produkt hergestellt werden soll, sind wir immer in der engeren Wahl". Auf diese Weise konnte Stihl die Exporte im Vergleich zu 1996 um etwa 30% erhöhen. "Allein die Zylinder haben uns 25% mehr Devisen eingebracht", rechnet Bals.


Abb.: ®Logo

Für die Firma Ciber Equipamentos Rodoviários kam der Wandel ebenfalls mit den neuen Technologien, die 1996 mit dem Aufkauf des Unternehmens durch die deutsche Wirtgen-Gruppe kamen. "Neben der Produkttechnologie gehört dazu die Verfahrenstechnologie, wodurch die Produktivität steigt und die Kosten fallen", bestätigt der technische und industrielle Leiter von Ciber, Walter Rauen de Souza. Die Produktivität lässt sich u.a. am Verhältnis der direkten und indirekten Mitarbeiter zur hergestellten Ware messen. Dieser Index ist bei Ciber von 3,26 im Jahr 1996 auf 1,26 im vergangenen Jahr zurückgegangen.


Abb.: Ciber Straßenbaumaschinen
(Photo Ciber)

Außerdem ist Ciber heute auf mehr Märkten tätig. Das Unternehmen, das nur Produkte mit der eigenen Marke verkaufte und nur in Südamerika tätig war, stellt heute auch Asphaltfräsen der Marke Wirtgen her, die in den USA und nach Italien verkauft werden. "In Nord- und Südamerika sind wir der einzige Hersteller von Fräsmaschinen der Unternehmensgruppe", betont Souza. Damit ist der Exportanteil am Nettoumsatz der Niederlassung von ungefähr 10% auf 30% gestiegen.


Abb.: ®Logo

Ein neuer Inhaber hat auch bei TMD Friction do Brasil einiges verändert. Das Unternehmen mit Sitz in Indaiatuba (im Bundesstaat São Paulo) stellt Beläge für Bremsen und Scheibenbremsen her und setzt weltweit Maßstäbe. Im September vergangenen Jahres hat das Unternehmen Rütgers weltweit seinen gesamten Reibbelagbereich am TMD verkauft, einem Unternehmen mit Sitz in Deutschland und 16 Fabriken in anderen Ländern.


Abb.: Standorte von TMD Friction
[Bildquelle: http://www.tmdfriction.com. -- Zugriff am 2005-12-20]

"Die Gruppe hat uns als weltweites Kompetenzzentrum für Bremsbeläge für Schwerfahrzeuge (Busse und Lkw) ausgesucht", berichtet der geschäftsführende Präsident des Unternehmens, Feres Macul Neto. Er erzählt, dass die Gruppe bis 2005 die Produktion von Bremsbelägen für Busse und Lkw in anderen Fabriken nach und nach zurückfahren wird, so dass sie am Ende nur noch in Deutschland und Brasilien produziert werden. Einige Beläge werden dann nur noch in Brasilien fabriziert.

Die TMD-Gruppe investiert etwa 5 Mio. Euros, um die Kapazität dieser Sparte in Brasilien zu steigern. Weitere 1,5 Mio. Euros gehen in den nächsten vier Jahren in Forschung und Entwicklung. Bis zum Jahr 2005 soll die Produktionskapazität verdoppelt werden. Die zusätzliche Produktion wird an die Betriebe in den USA, Europa, Australien, Nordafrika, im Mittleren Osten und in Mittel- und Südamerika geliefert. Es wird erwartet, dass sich die Exporte von Bremsbelägen für Schwerfahrzeuge bis zum Jahr 2005 um 60% erhöhen werden.

Kühl- und Gefrierschränke, Herde und Mobiltelefone

Gute Aussichten bestehen auch für BSH Continental Eletrodomésticos, den brasilianischen Zweig der BSH-Gruppe (Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH). Das Unternehmen hat in Hortolândia im Bundesstaat São Paulo einen Betrieb, der Kühl- und Gefrierschränke für den weltweiten Betrieb herstellt. Als dieser Betrieb in der zweiten Hälfte der 90er geplant wurde, sollte er den Binnenmarkt und andere Märkte in Lateinamerika beliefern. "Damals hatte die Gruppe weltweit fünf Herstellerbetriebe von Tiefkühltruhen und beschloss, eine weitere Fabrik in Brasilien zu errichten, und zwar wegen des enormen Potentials des brasilianischen Marktes", erzählt der Präsident für Lateinamerika, Bernhard Schuster.

Vor zwei Jahren, als der Real bereits abgewertet war, stellte BSH fest, dass die Produkte aus Brasilien überall auf der Welt wettbewerbsfähig waren, und ergriff eine Reihe von Maßnahmen. Der Betrieb in Brasilien übernahm dasselbe Design, mit dem Bosch auch in anderen Teilen des Planeten produziert. Sogar der weiße Farbton der Kühl- und Gefrierschränke wurde geändert, um sicherzustellen, dass die brasilianischen Produkte genau denen aus anderen Ländern entsprechen. Auch der Kundendienst wurde umstrukturiert und ins weltweite Netz integriert.


Abb.: Kühlschrank Continental Dynamic Line - RSV 47, Made in Brazil
[Bildquelle: http://www.continental.com.br/. -- Zugriff am 2005-12-20]

Schuster ist der Meinung, dass die in Brasilien hergestellten Kühl- und Gefrierschränke alle Voraussetzungen erfüllen, um in Europa gekauft zu werden. Dazu gehören auch einige Besonderheiten wie die gekühlte Tür, die auch die Waren in den Türfächern besser kalt hält. Was die Herde angeht - die auf der Liste der Exporte ebenfalls ganz oben stehen -, setzt das Unternehmen darauf, dass sich die brasilianischen Gasherde in Osteuropa gut verkaufen werden und ebenso in Ländern wie Spanien und Großbritannien, wo Gasherde üblich sind. Damit lässt sich das Angebot des Stammhauses vervollständigen, das hauptsächlich Elektroherde anbietet.

Generatoren


Abb.: ®Logo

Unter allen Betrieben, die die Gruppe Voith Siemens Hydro Power Generation u.a. in Deutschland, China, Japan und den USA hat, wurde die brasilianische Niederlassung als einziger Standort für die Herstellung von Generatoren für Wasserkraftwerke ausgewählt. In Brasilien steht auch das einzige Werk der Gruppe, in dem Gussteile für Wasserturbinen hergestellt werden, und eins von zwei Werken (das zweite steht in China), das Wasserturbinen produziert.

"Die brasilianische Niederlassung bietet Qualität und Wettbewerbsfähigkeit", so Sergio Parada, brasilianischer Vizepräsident des Unternehmens. Deshalb habe sich die Gruppe für Brasilien entschieden. "Heute ist das Land wettbewerbsfähig, wenn es um Produkte geht, deren Herstellung ausgereifte Technologien erfordert. Es gibt qualifizierte Arbeitskräfte, und die Kosten sind niedrig".

Die Gussteile werden bereits seit 1992 ausschließlich in Brasilien hergestellt, lange vor der Abwertung des Real. Die Turbinen wurden bis April 2000 auch in anderen Ländern, darunter in Deutschland, hergestellt.


Abb.:  Meilensteine ausgelieferter Generatoren von Voith Siemens Hydro Power Generation
[Bildquelle: http://www.voithsiemens.com/vs_de_lstg_pwrful_prdcte_generatoren.htm. -- Zugriff am 2005-12-20]

Einer der größten Vorteile für das brasilianische Unternehmen lag in der Erhöhung der Exporte. Heute machen die Verkäufe des Werkes an andere Zweigstellen der Gruppe und an das Stammhaus 20% bis 25% des Umsatzes von Voith Siemens Hydro aus, während es bis 1999 keine 5% waren. "Als einziger Hersteller haben wir einen geschlossenen Markt, aber das beste ist, dass die Exporte als natürliches Hedging für unsere Importe wirken", erklärt Parada.


Abb.: Three Gorges / China, Stator-Gehäuse mit einem Durchmesser von 21,42 m in der Werkstatt von São Paulo / Brasilien. Der größte jemals gebaute Generator
[Bildquelle: http://www.voithsiemens.com/vs_de_lstg_pwrful_prdcte_generatoren.htm. -- Zugriff am 2005-12-20]

Die brasilianische Niederlassung des Konzerns ist nicht nur die einzige, die Generatoren herstellt, sondern wurde außerdem zum einzigen Forschungs- und Entwicklungszentrum der Gruppe in diesem Bereich bestimmt. Mit einem Umsatz von US$ 180 Mio. im vergangenen Jahr ist die Niederlassung die wichtigste der Gruppe. 35% der weltweiten Umsätze von Voith Siemens Hydro werden in Brasilien getätigt; das ist weit mehr als sogar im deutschen Stammhaus.

Auszug aus: "Brasil - Alemanha" ANO 10 N°9 - 2002" - Sônia Salgueiro
Copyright © AHK-São Paulo - Câmara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha 2002"

[Quelle: http://www.brasilien.de/wirtschaft/handel/dtexport.asp. -- Zugriff am 2005-12-19]


3. Volkswagen do Brasil


Seit 1959 produziert Volkswagen in Brasilien. Inzwischen handelt es sich um fünf Werke:

Anchieta in São Bernardo do Campo, das älteste Werk, produziert PKW

São Carlos, produziert Motoren, zertifiziert nach ISO 14001

Taubaté: PKW, zertifiziert nach ISO 9002

Curitiba in São José dos Pinhais: PKW, eins der modernsten VW-Werke in der Welt, eröffnet 1999, zertifiziert nach ISO 14000

Resende: Omnibusse und Lastwagen, 1996 eröffnet, ISO 14000

[vgl.: http://volkswagen.com/br/pt/Volkswagen_do_Brasil/historia_da_volkwagen/fabricas_brasil.html . Zugriff: 2009-10-25]


Abb.: VW Fox, wird in Brasilien hergestellt
[Bildquelle. Wikipedia]


Abb.: VW Gol [sic!], wird in Brasilien hergestellt
(Pressebild VW do Brasil)

Webpräsenz: http://www.vw.com.br. -- Zugriff am 2005-12-19

Folgende Angaben beziehen sich auf 2005:

"Volkswagen do Brasil beschäftigt rund 22.000 Mitarbeiter. Brasilien ist mit rund 307.000 Auslieferungen der drittgrößte Markt für den Volkswagen-Konzern. Volkswagen do Brasil produziert rund 500.000 Fahrzeuge jährlich. Wesentliche Exportmärkte sind Lateinamerika, USA/Kanada und Europa. Volumenmodelle sind VW Gol [sic!] und VW Fox." [...]

[Quelle: http://www.volkswagen-media-services.com/medias_publish/ms/content/de/
pressemitteilungen/2005/12/14/wechsel_in_der_spitze.standard.gid-oeffentlichkeit.html. -- Zugriff am 2005-12-19]

"Außerdem fertigt Volkswagen in Brasilien Lkw und Fahrgestelle für Busse jeder Größenordnung. Folgende Modelle sind aktuell:


Abb.: Volkswagen 40.300
[Bildquelle: http://www.lsi.upc.es/~lcmolina/hobby.htm. -- Zugriff am 2005-12-19]

  • VW Caminhões Leves bis 8 Tonnen
  • VW Caminhões Médios bis 18 Tonnen
  • VW Caminhões Pesados bis 26 Tonnen


    Abb.: Volkswagen 18.310 Titan Tractor
    [Bildquelle: http://www.lsi.upc.es/~lcmolina/hobby.htm. -- Zugriff am 2005-12-19]

  • VW Família Titan bis 26 Tonnen
  • VW Caminhões Eletrônicos von 8 bis 26 Tonnen
  • VW Ônibus Fahrgestelle für Busse


    Abb.: VW Ônibus (Fahrgestell von VW)

Diese Modelle werden nur in Südamerika vertrieben, doch wurde in den 1990ern mit dem VW L80 ein Modell auch nach Europa importiert. Das Knowhow für schwere LKW in Europa wird im Volkswagenkonzern von Scania vertreten."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen. -- Zugriff am 2005-12-19]

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Quelle der mpg-Datei (Werbevideo von VW do Brasil): http://www.vw.com.br/default.asp?turl=%2Fvwbrasil%2Fsala%2Fpress%2Fmain%2Easp%3F. -- Zugriff am 2005-12-19

Zu einzelnen Standorten (Selbstdarstellung VW):

"Anchieta (São Paulo) (Brasilien)


Abb.: Lage von Anchieta (SP)
(©MS Encarta)

Am Standort Anchieta befindet sich das älteste Volkswagen-Werk außerhalb Deutschlands. Im Industriegürtel von São Paulo gelegen, wurde es 1959 eingeweiht. Produziert werden hier die Modelle Gol, Fox, Polo, Saveiro und Santana. Das Werk beschäftigt 12.000 Mitarbeiter und verfügt über eine tägliche Produktionskapazität von 1.400 Fahrzeugen. Derzeit werden 900 Fahrzeuge täglich hergestellt. Die Einführung eines Umweltmanagementsystems ist in Vorbereitung. Zu den aktuellen Umweltprojekten gehören außerdem die Entwicklung eines Systems zur Wassereinsparung sowie Maßnahmen zur Luftreinhaltung.


Abb.: VW-Werk Anchieta

Wasserverbrauch

Das Werk gewinnt sein Wasser aus neun eigenen Tiefbrunnen. Da die Wasserqualität sehr unterschiedlich ist, kann nur ein Teil als Trinkwasser genutzt werden. Der Rest kommt als Brauchwasser in Umlauf. Das Sanitärabwasser wird im so genannten Tiefschachtverfahren zu Brauchwasser aufbereitet. Mit diesem Prozess, bei dem der Sauerstoffgehalt des Wassers erhöht wird, können 5.000 m³ Frischwasser pro Monat sowie Platz und Energie eingespart werden. Gleichzeitig entstehen weniger Gerüche und Lärm als bei herkömmlichen Abwasserbehandlungsverfahren.

Dekontaminierung

Eine Spezialfirma befreite die stillgelegten Anlagen und die Räume der alten Galvanikanlage von giftigen Rückständen. Die Abfälle wurden neutralisiert und deponiert, recyclingfähige Materialien wiederverwendet. Die zuständige Umweltschutzbehörde des Bundesstaats São Paulo CETESB begleitete sämtliche Arbeiten. Ein anderes Programm hat die Aufgabe, PCB-haltige Transformatoren und Kondensatoren zu ersetzen. Seit 2000 wurden dabei mehr als 9.000 Kilogramm PCB-belastetes Material behandelt. Dabei werden die festen Materialien gereinigt, aufbereitet und rückgeführt. Flüssige Stoffe wie Isolierflüssigkeiten werden in speziellen Anlagen verbrannt.

Lieferantenmanagement

Seit Juni 2002 müssen sich Lieferanten und Entsorgungsunternehmen für umweltgefährdende Abfälle einem Umwelt-Auditierungsverfahren unterziehen. Die Unternehmen legen dabei alle relevanten Umweltschutzunterlagen wie Lizenzen und Genehmigungen sowie alle wichtigen Umweltinformationen, zum Beispiel über Luft- und Wasseremissionen, offen. Ein Umwelt-Audit-Bericht dokumentiert die Ergebnisse zu jedem einzelnen Unternehmen. Ab 2006 werden dann alle Produktzulieferer auch nach den Vorgaben des Umweltmanagement-Teams von Volkswagen do Brasil geprüft."

[Quelle. http://www.volkswagen-umwelt.de/buster/buster.asp?i=_content/standorte_395.asp. -- Zugriff am 2005-12-19]

"Curitiba (Paraná) (Brasilien)


Abb.: Lage von São José dos Pinhais
(©MS Encarta)

Der Standort São José dos Pinhais im Bundesstaat Paraná zählt zu den fortschrittlichsten Anlagen der Volkswagen-Gruppe weltweit. Das im Januar 1999 eingeweihte Werk beschäftigt 4.200 Mitarbeiter und produziert derzeit bei voller Auslastung täglich 810 Fahrzeuge der Volkswagen-Modelle Fox, Cross-Fox und Golf sowie den Audi A3. Volkswagen hat bislang bereits 1 Mrd. Euro in den Standort investiert.
 
Umwelt und Naturschutz

Im Juni 2005 begann das Werk São José dos Pinhais mit den Vorbereitungen für die Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001. Der Standort verspricht sich davon einen besseren Umweltschutz und eine größere Sicherheit bezüglich der Einhaltung von Umweltvorgaben. Bereits in der Planung und beim Bau des jungen Werks integrierte Volkswagen seine hohen Umweltstandards und achtete darauf, die natürliche Landschaft weitgehend zu erhalten. Über 20 Prozent des Werksgeländes werden wiederaufgeforstet. Beim Lackieren kommt im Werk ausschließlich wasserbasierter Lack zum Einsatz, der deutlich weniger schädlich ist als lösemittelhaltiger Lack. 95 Prozent aller Abfälle werden recycelt. Grund- und Oberflächenwasser sowie die Boden-, Luft- und Lärmbelastung im Umland werden regelmäßig überwacht.


Abb.: Staatliche Wasserkontrolle

Engagement für Mitarbeiter und Region

Seit 2004 führt Talentos Human Resources Services, eine Unterabteilung des Volkswagen-Personalwesens, vor Ort ein Trainingsprogramm durch. Über 1.000 Mitarbeiter haben das Kursangebot zu Schweißtechnik, Lackierungstechnik, allgemeiner Mechanik, Werkzeugbereitstellung, Kommunikation und Teamwork bereits genutzt.

Neben den Aus- und Weiterbildungsinitiativen für Mitarbeiter engagiert sich das Werk Paraná auch für die Straßenkinder in der Region. Seit 1999 unterstützt die Belegschaft mit dem Projekt AMENOR die öffentlichen Schulen in den armen Gemeinden der Metropole Curitiba. Die etwa 50 ehrenamtlichen Projektmitarbeiter aus dem Volkswagen-Werk und den angrenzenden Gemeinden arbeiten eng mit dem Personal an acht ausgewählten Schulen und Kindertagesstätten zusammen. AMENOR betreut und unterstützt derzeit etwa 3.000 Kinder und Jugendliche bei Renovierungsarbeiten in den Schulen oder organisiert Unterricht und Vorträge etwa zum Thema Gesundheit." 

[Quelle: http://www.volkswagen-umwelt.de/buster/buster.asp?i=_content/standorte_395.asp. -- Zugriff am 2005-12-19]

São Carlos (São Paulo) (Brasilien)


Abb.: Lage von São Carlos (SP)
(©MS Encarta)

Die Motorenfabrik in São Carlos kann bis zu 2.390 Motoren am Tag produzieren. In dem Werk, das 1996 eingeweiht wurde, sind etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt. In zwei Montagestraßen werden unter anderem der 1,6-Liter-Motor für die Volkswagen-Modelle Fox, Polo und Golf sowie der Audi A3 gebaut. Der 1,9-Liter-Dieselmotor geht in den Export. Die meisten in São Carlos produzierten Motoren werden in kaltem Zustand getestet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Warmtests entstehen dabei weder Abgase noch Lärm. Die Emissionen aus Fertigung und Motoreinstelltests werden zudem über Abluftreinigungsanlagen behandelt.

Umweltmanagement

Der Standort São Carlos hat – als erstes Volkswagen-Werk außerhalb Europas – seit 1997 ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem. 2005 erfolgte die erweiterte Zertifizierung nach ISO 14001:2004. Auch hier war São Carlos der erste Standort, der dem aktualisierten Standard entsprach. Durch die Zertifizierung hat sich auch das Umweltbewusstsein der Belegschaft deutlich erhöht. Es entstanden beispielsweise Partnerschaften mit örtlichen Behörden zur Durchführung von Umweltprogrammen in den Schulen.

Ressourcenschutz

São Carlos ist laufend darum bemüht, den Wasser- und Stromverbrauch weiter einzuschränken. Zum Einsparen von Wasser wird zum Beispiel ein industrielles System zur Abwasseraufbereitung eingesetzt, das anstelle der herkömmlichen Methode, bei der Chemikalien zugesetzt werden, auf UV-Licht und Katalysatoren setzt. Das neue System verbessert Qualität und Haltbarkeit des Wassers, sodass es zur Kühlung der Maschinen und Anlagen eingesetzt werden kann und seltener ausgetauscht werden muss. Als Stromsparmaßnahmen wurden unter anderem die Straßen- und Flurlampen ausgewechselt und das Beleuchtungssystem in den Fabrikhallen abschnittsweise unterteilt. Zusammen mit weiteren Prozessoptimierungen konnte der Stromverbrauch pro Motor damit von 42,89 kWh im Jahr 2003 auf 34,20 kWh 2004 gesenkt werden.

Parque Ecológico

Das Werk hat mit dem Parque Ecológico de São Carlos ein Projekt im Sinne nachhaltiger Entwicklung gegründet. Der Parque Ecológico sichert besonders für Tiere der brasilianischen Cerrado-Steppe Lebensraum und ist der größte Zoo seiner Art im Bundesstaat São Paulo. Er erstreckt sich über 60 Hektar und wurde mit Freigehegen nach den neuesten Erkenntnissen der Gestaltung von Tierparks entwickelt."

[Quelle: http://www.volkswagen-umwelt.de/buster/buster.asp?i=_content/standorte_395.asp. -- Zugriff am 2005-12-19]

Taubaté (Brasilien)


Abb.: Lage von Tabauté (SP)
(©MS Encarta)

Der Standort Taubaté in der Industrieregion Paraíba Valley beschäftigt 5.000 Mitarbeiter, die jährlich 210.000 Fahrzeuge der Modelle Gol und Parati produzieren. Das Werk führte 2001 ein Umweltmanagementsystem ein und wurde im April 2002 nach ISO 14001 zertifiziert.
 
Wassermanagement


Abb.: Wasseraufbereitungsanlage

Aufgrund der zunehmend knappen Wasserressourcen in den brasilianischen Ballungszentren betreibt das Werk eine Wasseraufbereitung auf höchstem Niveau. Der Standort engagiert sich in erster Linie für einen sparsamen Trinkwasserverbrauch und ergriff in den letzten fünf Jahren eine Reihe von Maßnahmen für einen effizienteren Umgang mit Wasser. Große Wirkung erzielte eine neu in Betrieb genommene Wasseraufbereitungsanlage, die technologisch vergleichbaren Anlagen in Europa und den USA entspricht. Der Trinkwasserverbrauch des Werks konnte damit um nahezu die Hälfte gesenkt werden, von durchschnittlich 100 Mio. Liter auf 55 Mio. Liter im Monat. Bei der Wiederverwendung von Wasser arbeitet das Werk mit modernsten Filterverfahren. Mit der Sandfiltration werden die noch im Wasser enthaltenen Schwebstoffe entfernt. Die anschließende Ultrafiltration beseitigt selbst Teilchen in Molekülgröße aus dem Wasser."

[Quelle: http://www.volkswagen-umwelt.de/buster/buster.asp?i=_content/standorte_395.asp. -- Zugriff am 2005-12-19]

Da Volkswagen sich in der Kapazitätsplanung verschätzt hat, weil man mit einem sehr stark wachsenden Markt gerechnet hatte, wurden schon 2003 4000 Jobs gestrichen. 2008 plante man das Streichen von weiteren 6000 Stellen, davon 1800 in São Bernardo do Campo, weshalb die Mitarbeiter in einen langen Streik eingetreten sind, in den selbst der Staatspräsident eingegriffen hat [vgl.: Staatspräsident greift VW an. - 31.08.2006. - In: Spiegel-Online. - http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,434635,00.html . Zugriff am 2009-10-25.]

Für den September 2009 werden Streiks in der Automobilindustrie gemeldet, z.B. im VW-Werk in Parana [vgl.: http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-post-13261.html . - Zugriff am 2009-10-25]


4. Audi do Brasil



Abb.: Reklame für den in Brasilien hergestellten Audi A3
(Pressebild Audi)

Webpräsenz: http://www.audi.com.br/. -- Zugriff am 2005-12-19

"1997 gründete Audi seine Tochtergesellschaft Audi do Brasil E CIA. Das Unternehmen mit Sitz in Curitiba im Bundesstaat Paraná und einem Büro in São Paulo hält die Audi Anteile am gemeinschaftlich mit Volkswagen do Brasil in Curitiba gebauten Werk.

Dort sind 3.500 Mitarbeiter beschäftigt; 90% von ihnen stammen aus der Umgebung von Curitiba. Die Fertigungsbereiche umfassen Karosseriebau, Endmontage und eine Lackiererei. Die Lackiererei in Curitiba ist eine der modernsten und umweltfreundlichsten weltweit. Produziert werden in Curitiba der Audi A3 und der VW Golf. Im Jahr 2000 wurden dort 9.700 Einheiten des A3 gefertigt, davon wurden 8.431 an Kunden in Brasilien ausgeliefert.

Zur Sicherstellung der gewohnt hohen Kundenerwartungen an Qualität und innovative Technologie wurde das brasilianische Werk voll und ganz auf den internationalen Audi Qualitätsstandard ausgerichtet."

[Quelle: http://www.audi.de/audi/de/de2/unternehmen/produktionsstandorte/brasilien.html. -- Zugriff am 2005-12-18]


5. DaimlerChrysler do Brasil / Mercedes-Benz


Webpräsenz: http://www.daimlerchrysler.com.br. -- Zugriff am 2005-12-19 und 2009-10-26


Abb.: DaimlerChrysler, Werk São Bernardo do Campo (SP)
(Pressefoto DaimlerChrysler do Brasil)


Abb.: Lage von São Bernardo do Campo
(©MS Encarta)


Abb.: DaimlerChrysler, Werk Juiz de Fora (Minas Gerais)
(Pressefoto DaimlerChrysler do Brasil)


Abb.: Lage von Juiz de Fora (Minas Gerais)
(©MS Encarta)


Abb.: Ausbildungszentrum am DaimlerChrysler Werk Campinas (SP)
(Pressefoto DaimlerChrysler do Brasil)


Abb.: Lage von Campinas (SP)
(©MS Encarta)

Von den brasilianischen Werken des damals noch DaimlerChrysler-Konzerns wurde wegen der Chrysler-Krise das Motorenwerk Campo Largo geschlossen. Weil auch Entwicklungsaufgaben in Brasilien eingestellt werden und sich die A-Klasse nicht gut verkaufen ließ, versuchte das Unternehmen Mitarbeiter zu entlassen, obwohl das gegen die Leitlinien von DC ging. 2004 konnte sich die Belegschaft von São Bernardo do Campo mit Hilfe ihrer Gewerkschaft und deutschen Betriebsräten nach Warnstreiks, Protesten und Prozessen wehren. Man vergleiche den Bericht von Tom Adler:

2004-12-14

"Daimler-Chrysler: Verhaltenskodizes machen das Kapital noch nicht sozial

Soziale Grundsätze? Nie gehört!
 

Tom Adler, Stuttgart

Man bekenne sich zur sozialen Verantwortung, erklärte jüngst die Stuttgarter Konzernleitung des Automobilkonzerns Daimler-Chrysler – und ließ in Brasilien Beschäftigte feuern.
[...]

Grosse Worte zum «Global Compact»

Szenenwechsel: Konzernzentrale Stuttgart-Möhringen. Ende September verschickt der Vorstand folgende Information: «Unternehmensleitung und Welt-Arbeitnehmervertretung von Daimler-Chrysler haben weltweit gültige Grundsätze zur sozialen Verantwortung des Unternehmens vereinbart. Darin bekennt sich das Unternehmen zu seiner sozialen Verantwortung und zu den neun Prinzipien des ‘Global Compact’, einer Vereinbarung zwischen den Vereinten Nationen und der privaten Wirtschaft über die soziale Flankierung des unumkehrbaren Globalisierungsprozesses aus dem Jahr 2000. Der ‘Global Compact’ geht auf eine Initiative des Generalsekretärs Kofi Annan zurück und wurde bereits im Herbst letzten Jahres vom Vorstandsvorsitzenden Jürgen E. Schrempp unterzeichnet.»
Kaum zwei Tage später wurden im DC-Werk São Bernardo do Campo die ersten 206 KollegInnen entlassen, ohne dass die vereinbarten Verhandlungen über das weitere Vorgehen mit der Comissão de Fábrica überhaupt begonnen hätten. Unter den Entlassenen sind viele Beschäftigte, die nach Gesetz und Tarifvertrag eigentlich Kündigungsschutz (etwa wegen Berufskrankheiten) genießen.

[...]

DC wurde in ersten Prozessen zu Geldstrafen verurteilt, die Entlassenen versammelten sich jeden Tag vor dem Verwaltungsgebäude. Nur die Möhringer Konzernzentrale, auf die Praktiken der Geschäftsleitung in São Bernardo angesprochen, wusste «von nichts». In ihrem Statement zum «Global Compact» hatte es kurze Zeit vorher noch geheißen: «Daimler-Chrysler betont sein Bekenntnis zur sozialen Verantwortung des Unternehmens auf dem Weg zu einer globalen Ausrichtung. (...) Die sozialen Grundsätze geben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den weltweiten Standorten mehr Sicherheit und Vertrauen.» Als der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm den Vorstandschef von DC Brasilien, Ben van Schaik, mit diesen Grundsätzen konfrontierte, erklärte dieser, er habe von ihnen noch nie etwas gehört.
Mitte Oktober erkannte die Geschäftsleitung in São Bernardo, dass ihre Unterwerfungsstrategie scheitern würde, und trat den Rückzug an. Die «Entlassenen» erhalten weiter ihren Lohn, die rechtswidrigen Entscheidungen werden zurückgenommen, die Verhandlungen beginnen wieder. Die Auseinandersetzung ist damit nicht beendet, auch nicht abschließend gewonnen. Aber so viel ist schon erkennbar: Der kombinierte Druck der Öffentlichkeit und aus den Reihen der deutschen Betriebsräte, vor allem aber der kämpferischen Belegschaft, hatte Erfolg." [...]

[Quelle: Tom Adler. --  http://www.woz.ch/archiv/old/02/45/6853.html. -- Zugriff am 2005-12-19]


6. Bosch no Brasil und BSH Continental Eletrodomésticos



Abb.: Bosch-Werk Campinas
(Pressefoto Bosch)


Abb.: Lage von Campinas (SP)
(©MS Encarta)

Bosch ist seit 1954 in Brasilien. 2008 war das Unternehmen an 12 Orten vertreten und hatte etwa 14.500 Mitarbeiter. Bosch vertreibt in Brasilien auch die Marken Buderus, Rexroth und Blaupunkt.

Webpräsenz: http://www.bosch.com.br. -- Zugriff am 2005-12-19 und 2009-10-26
Webpräsenz von BSH Continental: http://www.continental.com.br/. -- Zugriff am 2005-12-20

Webpräsenz BSH GRoup: http://www.bsh-group.com/index_com.htm. -- Zugriff am 2005-12-19. -- Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, ein Joint Venture zwischen der Robert Bosch GmbH Stuttgart und der Siemens AG München, ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe mit einem Jahresumsatz von mehr als 6,8 Milliarden Euro. Die BSH ist an 30 Fertigungsstandorten mit 42 Fabriken in 15 Ländern vertreten.


Abb.: BSH-(Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH-)Standorte weltweit
(Bildquelle: BSH)

Bosch  beteiligte sich an der Entwicklung eines VW Fox, der sowohl mit Benzin als auch mit Äthylalkohol (Zuckerrohrschnaps) fahren kann. Brasilien hat sich schon Mitte der 1970er Jahre  darum bemüht, dass Alkohol zumindest teilweise das teure Benzin ablösen sollte. Da Brasilien von Ölimport abhängig ist, ist eine Unabhängigkeit von Öl für das Land besonders wichtig.


Abb.: Tankstellenschild für Benzin (gasolina) und Alkohol (álcool), Brasilien

"Februar 2005

Alkohol im Tank : Brasilianischer Zuckerrohrschnaps als Benzinersatz [...]

Drei Millionen Autofahrer kreuzen in Brasilien mit einer Alkoholfahne durchs Land. An nahezu jeder Tankstelle wird Alkohol angeboten. Neuerdings gibt es dort die so genannten "Flexfuel"-Autos. Diese Autos fahren entweder mit herkömmlichem Benzin oder mit Alkohol. Die Verbraucher können die beiden Kraftstoffe in jedem Mischungsverhältnis in den selben Tank tun.

Seit gut einem Jahr läuft auch der VW Fox vom Band. Die Europaversion des VW Fox soll mit rund 8.000 Euro als Preisbrecher fungieren. Der im Testwagen eingebaute 1,6-Liter-TotalFlex-Benziner wurde von Bosch entwickelt. Er schluckt bei Bedarf auch Caipirinhas, Pina Coladas oder jeden anderen Alkohol.

Halb so teuer wie Benzin

Fabio Fehere von "Bosch Brasilien" in Campinas, zwei Autostunden von Sao Paulo entfernt, hat das System mitentwickelt. Er erzählt, dass der alkoholhaltige Treibstoff in Brasilien mit 40 Cent pro Liter nur knapp halb so viel wie Benzin kostet. Der Verbrauch von Alkohol ist allerdings um durchschnittlich 30 Prozent höher, muss Fabio Fehere eingestehen. [...]

Automobilindustrie zog nach

Auf der Basis von aus Zuckerrohr hergestelltem Ethanol begann die Automobilindustrie nach anfänglichem Zögern mit der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen. Zeitweise wurden bis zu 90 Prozent der Neuwagen mit Alkohol betrieben. In den 1990er Jahren geriet das Programm in eine Krise. Die Kritik bezog sich auf die verkehrspolitische Sackgasse, die die Festlegung auf den PKW bedeutet, aber auch auf ökologische Folgen.

"Heute hat Brasilien das weltweit größte Programm zum Ersatz herkömmlicher Treibstoffe", erklärt Staatssekretär Lamy. Ethanol wird jedoch vorwiegend nur dem Benzin beigemischt.

Sao Paulo - Ethanol-Hauptstadt der Welt

In Brasilien wird Ethanol ausschließlich aus Zuckerrohr gewonnen. Die Staatssekretärin im Energieministerium, Maria das Gracas Silva Foster, erläutert dazu:

"Der Südosten unseres Landes ist der größte Alkoholproduzent. Wir haben heute 300 Alkoholfabriken. Von diesen 300 Fabriken befinden sich 45 Prozent in Sao Paulo. Sao Paulo ist heute die Alkohol-, die Ethanol-Hauptstadt der Welt. 5,3 Millionen Hektar sind mit Zuckerrohr bebaut. Das sind zehn Prozent des landwirtschaftlich genutzten Gebiets. 8,8 Millionen Kubikmeter Alkohol werden für die Herstellung von Treibstoff und 5,8 Millionen Kubikmeter für andere Zwecke genutzt. Das heißt 60 Prozent des Ethanols, das in Brasilien produziert wird, sind für den Treibstoff-Markt bestimmt. Und die restlichen 40 Prozent werden für Cachaca, die Pharmazie und andere Zwecke genutzt".

Zuckerrohr-Ernte in Handarbeit

Die Ernte ist in Brasilien noch pure Handarbeit. Die Blätter des Zuckerrohrs sind messerscharf. Trotz drückender Hitze müssen sich die Arbeiter gut einpacken, um Hautverletzungen zu vermeiden. Auch Schlangen sind auf den Feldern keine Seltenheit. Und doch ist die Plage in der Zuckerrohr-Ernte gefragt, denn - so Sergio Dialetachi von Greenpeace Brasilien - die ungelernten Kräfte werden gut entlohnt:

"Wir können die Zuckerrohrernte nicht mechanisieren. Also müssen wir schlecht bezahlte Arbeitskräfte engagieren - auch um sie weiter durchzubringen, denn es sind frühere Kleingrundbesitzer. Sie wurden vertrieben oder irgendwie gezwungen, ihr Land zu verlassen. Diese Arbeiter sind nicht ausgebildet, und sie sind auf diese Arbeit angewiesen, um zu überleben“. [...]

[Quelle: http://oe1.orf.at/highlights/30744.html. -- Zugriff am 2005-12-19. -- Hinweis auf einen Fernsehbeitrag von Georgia Carina Schultze]


7. BASF



Abb.: BASF no Brasil
(Bild: BASF no Brasil)

Webpräsenz: http://www.basf.com.br/. -- Zugriff am 2005-12-19 und 2009-10-26


Abb.: BASF-Standorte in Südamerika
(Bild BASF)

Siehe auch:

Payer, Margarete <1942 - >: Kulturen von Arbeit und Kapital. -- Teil 1: Betriebs- und Unternehmenskulturen. -- 4. Auf Organisationsebene. -- 2. Grenzüberschreitende Unternehmensaktivitäten. -- URL: http://www.payer.de/arbeitkapital/arbeitkapital01402.htm


Abb.: Lage von Guaratinguetá
(©MS Encarta)

"Der größte Chemiestandort der BASF in Südamerika liegt im brasilianischen Guaratinguetá, einer Stadt mit rund 100.000 Einwohnern in einer strategisch günstigen Lage im Industriezentrum zwischen São Paulo, Minas Gerais und Rio de Janeiro.


Abb.: Übersicht

In Guaratinguetá betreibt die BASF zwölf Produktionsanlagen. Hier werden über 750 verschiedene Produkte hergestellt mit einer Gesamtkapazität von 260.000 Tonnen pro Jahr. Bis heute hat das Unternehmen am Standort rund 900 direkte und weitere 700 indirekte Stellen geschaffen. Insgesamt umfasst der 1959 eröffnete Komplex eine Fläche von 380 Hektar, von denen bisher 62 bebaut sind.

Die Produktpalette reicht von Pflanzenschutzprodukten, Styrolpolymeren und Pigmenten über Kunststoffe und Dispersionen bis hin zu Butylacrylat und Hilfsstoffen. Im Juni 2003 hat die BASF einen Mehrproduktkomplex für Pflanzenschutzmittel in Betrieb genommen, die zu 90 Prozent für den Export bestimmt sind. De neue Produktionseinheit stellt neben anderen Fungiziden vor allem Boscalid her, einen aktiven, von BASF entwickelten und innovativen Pflanzenschutzwirkstoff.
Um den Warenfluss zwischen Guaratinguetá und Santos. dem wichtigsten Handelshafen in Südamerika, zu gewährleisten, hat die BASF im Jahr 2000 eine eigene Eisenbahnstrecke gebaut und den Standort an das öffentliche Schienennetz angebunden. Das bringt nicht nur logistische Vorteile, sondern ist auch ökologischer und sicherer als der Transport über die Straße.

Der Standort Guaratinguetá ist mit einem integrierten Sicherheits- und Umweltschutzsystem ausgestattet: 1976 wurde die Kläranlage errichtet und in den folgenden Jahren immer wieder weiter entwickelt, 1983 folgte eine eigene Feuerwehr und 1994 eine Rückstandsverbrennungsanlage, die auch die Krankenhausabfälle der Gemeinde entsorgt. Im Oktober 2001 wurde eine Einsatzzentrale für Notfälle in Betrieb genommen, die die gesamte Region Südamerika abdeckt. Seit 2002 verfügt die BASF über eine eigene Deponie. Insgesamt hat die BASF in den Jahren zwischen 1990 und 2002 10,4 Mio Euro in Umwelt und Sicherheit investiert."

[Quelle: http://berichte.basf.de/de/2003/datenundfakten/anhaenge/suedamerika/main/?id=V00-RNni87uWSbir18u. -- Zugriff am 2005-12-19]


Abb.: Übersicht

Im brasilianischen São Bernardo do Campo. in unmittelbarer Nähe zu São Paulo, betreibt die BASF Südamerika ihren größten Lacke- und Farbenstandort. Hier werden die in der Region bekannten Bautenanstrichmittel Suvinil, Glasurit und Novinil hergestellt.

Der Standort im Stadtteil Demarchi besteht aus acht Produktionsanlagen, in denen rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Die wichtigsten Produktbereiche sind Bautenanstrichmittel, Fahrzeug- und Autoreparaturlacke. Insgesamt werden in Demarchi 260 Millionen Liter Farbe pro Jahr hergestellt. Der Standort umfasst eine Fläche von 60 Hektar, von denen rund ein Sechstel bebaut ist.

Mit der Produktgruppe Suvinil ist die BASF mit 35 Prozent Marktanteil in Brasilien führend. Im Jahr 2003 hat das Unternehmen rund 3 Millionen Euro in den Bau einer neuen Anlage investiert, die bei niedrigeren Produktionskosten die Kapazität von Suvinil am Standort Demarchi um 30 Prozent erhöhen wird.

Im Jahr 2002 wurde der Standort Demarchi von der Agencia Brasileira de Seguranca, dem brasilianischen Verband der Sicherheitsbranche, für seine hervorragenden Leistungen im Bereich Arbeitssicherheit ausgezeichnet.

In Südamerika betreibt die BASF weitere Lacke- und Farbenstandorte in Santa Cruz (Provinz Rio de Janeiro) und Jaboatão dos Guararapes (Provinz Pernambuco)."

[Quelle: http://berichte.basf.de/de/2003/datenundfakten/anhaenge/suedamerika/main/?id=V00-RNni87uWSbir18u. -- Zugriff am 2005-12-19]


Abb.: Übersicht

"Wintershall ist eine 100-prozentige Tochter der BASF Aktiengesellschaft in Ludwigshafen und seit mehr als 70 Jahren bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas aktiv. In Südamerika konzentriert das Unternehmen seine Aktivitäten in Argentinien (Exploration und Produktion) und Brasilien (Exploration).

[...]

In Brasilien engagiert sich die Wintershall do Brasil seit 2001 in der Exploration von Kohlenwasserstoffen vor der Südost-Küste."

[Quelle: http://berichte.basf.de/de/2003/datenundfakten/anhaenge/suedamerika/main/?id=V00-RNni87uWSbir18u. -- Zugriff am 2005-12-19]


Abb.: Übersicht

"Das Projeto Crescer hat die BASF 1982 ins Leben gerufen. Ziel ist es, Jugendlichen aus sozial schwachen Familien bessere Zukunftschancen zu eröffnen. Bisher konnte die BASF mit diesem Projekt an den Standorten Guaratinguetá und São Bernardo do Campo 569 Jugendliche unterstützen und investiert dafür rund 210.000 Euro pro Jahr.

Die 14- bis 18-jährigen Teilnehmer des Projekts erhalten eine Ausbildung für ihr späteres Berufsleben, was auch ein Schulstipendium und Hilfestellung bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt umfasst. Daneben wird bei wöchentlichen Treffen in Workshops zu Gesundheits- und Sozialkundethemen sowie sozialen und kulturellen Aktivitäten - wie Theaterbesuche, Vorträge, Konzerte, Exkursionen - die Allgemeinbildung geschult. So sollen die Jugendlichen die Chance bekommen, ihre Persönlichkeit zu entfalten und ihre sozialen Fähigkeiten wie Teamgeist, Eigeninitiative und Kreativität zu trainieren.

Über die finanzielle Förderung hinaus arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BASF sowie deren Angehörige auf freiwilliger Basis in dem Projekt mit. Ihr Engagement wird durch die BASF nicht nur ermöglicht, sondern auch systematisch gefördert.

Eine unabhängige Studie des Beratungsunternehmens Expansão aus dem Jahr 2000 zeigte: 76 Prozent der Absolventen des Programms haben eine Arbeitsstelle. Bei mehr als 70 Prozent davon liegt der Verdienst deutlich über dem brasilianischen Mindestlohn."

[Quelle: http://berichte.basf.de/de/2003/datenundfakten/anhaenge/suedamerika/main/?id=V00-RNni87uWSbir18u. -- Zugriff am 2005-12-19]


Abb.: BASF-Reklame, Brasilien

"Studie zu den Arbeitnehmerbeziehungen der BASF in Brasilien vorgelegt

Die BASF ist Gründungsmitglied des Global Compact, einer weltweiten Initiative von Wirtschaftsunternehmen, Nichtregierungsorganisationen und den Vereinten Nationen (UN), die sich die Unterstützung und Förderung der allgemeinen Menschenrechte und die Einhaltung grundlegender Arbeits-, und Umweltstandards zur Aufgabe gemacht hat. Doch was bedeutet diese Verpflichtung für die Strategie und die Führung eines Unternehmens? Wie wird sie umgesetzt und mit Leben erfüllt? Diesem Thema ist die brasilianische Initiative Observatório Social in Zusammenarbeit mit der BASF in Brasilien im Jahr 2003 in einer Fallstudie zu Arbeitnehmerbeziehungen nachgegangen. Das Ergebnis zeigt: Die BASF hält die betreffenden Prinzipien des Global Compact ein und setzt darüber hinaus Verbesserungen um.

Vier Prinzipien untersucht


Observatório Social hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Verhalten multinationaler Unternehmen in Bezug auf die Einhaltung internationaler Kernarbeitsnormen zu beobachten und zu untersuchen. Die vier entsprechenden Prinzipien des Global Compact zu den Arbeitsbeziehungen, die bei der BASF in Brasilien untersucht wurden, lauten:

Das Unternehmen soll innerhalb seines Einflussbereichs

  • die Vereinigungsfreiheit wahren und das Recht auf Tarifverhandlungen wirksam anerkennen sowie ferner für
  • die Beseitigung aller Formen der Zwangs- oder Pflichtarbeit,
  • die tatsächliche Abschaffung der Kinderarbeit und
  • die Beseitigung von Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf eintreten.
Vorgehen und Bewertung


Um die Umsetzung dieser Prinzipien bei der BASF in Brasilien zu untersuchen, wurden an drei unterschiedlichen Produktionsstandorten Interviews mit Vertretern von Gewerkschaft und Werksleitung durchgeführt – in São Bernardo do Campo, Guaratinguetá und Camaçari. Mit zusätzlichen Gesprächen bei Facheinheiten der BASF ergänzten die Vertreter von Observatório Social die in den Treffen gesammelten Informationen.

Ihr Fazit: BASF in Brasilien unterstützt und fördert die vier Prinzipien des Global Compact zu Arbeitnehmerbeziehungen. Sie sind eingebettet im strategischen Management der Standorte und werden gegenüber Arbeitnehmervertretern und Öffentlichkeit adressiert. Observatório Social betont, dass sie keinen Beleg für Verstösse gefunden hätten. Gleichzeitig konnten einzelne Anregungen für die zukünftige Verbesserung der Vorbereitung lokaler Dialogrunden mit den Arbeitnehmervertretern identifiziert werden. In den Interviews kamen darüber hinaus potentielle Interessenskonflikte zur Sprache. Sie stünden jedoch, so betont Observatório Social, nicht in Bezug zu den Prinzipien des Global Compact, sondern leiteten sich beispielsweise aus geltendem Landesrecht ab.

Offene Diskussion zwischen Vertretern von Arbeitnehmern und Unternehmen


Observatório Social macht zusammenfassend deutlich, dass BASF alle angesprochenen Fragestellungen detailliert beantwortet hat. Bezogen auf strittige Punkte hebt Observatorio Social die offene Gesprächskultur zwischen Unternehmens- und Arbeitnehmervertretern hervor. Alle benötigten Informationen seien zur Verfügung gestellt wurden, so dass keine Frage der Initiative unbeantwortet geblieben sei.

Sozialer Dialog bei der BASF in Brasilien


Die BASF in Brasilien respektiert und unterstützt unterschiedliche Formen der Mitarbeitervertretung. Zum einen unterstützt das Unternehmen die Institution lokaler Betriebsräte an den Produktionsstandorten des Landes und diskutiert die ihre Einrichtung zurzeit mit unterschiedlichen Gewerkschaften. Die Regelungen dieser neuen Gremien orientiert sich am Beispiel von São Bernardo do Campo, wo bereits vor zehn Jahren ein Betriebsrat eingerichtet wurde. Darüber hinaus respektiert und unterstützt das Unternehmen das national aktive Netzwerk der Gewerkschaften, die National Employee Interunion (INTRAB), und dessen regionale Zusammenarbeit mit der Vertretung der BASF-Mitarbeiter CRBT (BASF Worker’s Regional Committee). "

[Quelle: http://corporate.basf.com/de/stories/gesellschaft/observatorio.htm?id=V00-fk4nK7u7fbcp*GX. -- Zugriff am 2005-12-18]


Werbung für Ferienprogramm der BASF
(Bild: BASF no Brasil)

"Diversity bei der BASF in Brasilien

Gleiche Chancen für alle – unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe. Dieser Anspruch gilt für jeden Standort der BASF weltweit und ist in unseren Grundwerten und Leitlinien fest verankert. Kein Arbeitnehmer soll wegen seiner Hautfarbe gemieden oder vorgezogen werden, keine Mitarbeiterin weniger Lohn erhalten als ein männlicher Kollege in der gleichen Position.

In Brasilien, wo Menschen unterschiedlichster Kulturen zusammenleben, erhält dieses Prinzip besonderes Gewicht. Dort stehen Farbigen und Frauen nicht überall die gleichen Bildungs- und Beschäftigungschancen offen. Diese Bedingungen spiegeln sich innerhalb der Belegschaft der BASF: Derzeit arbeiten in Brasilien rund 3.500 Mitarbeiter. Knapp ein Viertel davon sind Frauen, rund sechs Prozent sind Farbige. Im gehobenen Management der brasilianischen Gruppengesellschaft arbeiten zurzeit 35 Frauen und 9 farbige Mitarbeiter.

Um ihren Anteil insgesamt, besonders aber in der Führungsspitze zu erhöhen, hat die BASF S.A. im Jahr 2003 ein entsprechendes Gremium, den Diversity-Beirat, ins Leben gerufen. Er setzt sich aus Mitarbeitern zusammen, deren Herkunft für die Vielfalt in Brasilien steht: Männer, Frauen, Farbige. Erste Aktionen des Beirats sind bereits angelaufen. So werden die Auswahlverfahren bei der Rekrutierung von Mitarbeitern überprüft und neu gestaltet. Darüber hinaus stärken Informationsmaßnahmen, beispielsweise in den Mitarbeitermedien, das Bewusstsein für dieses Thema. Und für 2004 sind unter anderem Workshops für Führungskräfte und Umfeld-Aktionen geplant. So soll das so genannte Diversity-Prinzip in den Köpfen von Entscheidern und Mitarbeitern verankert werden.

„Je vielfältiger, desto bereichernder“, ist Rui Goerck, Group Vice President und Mitglied des Diversity-Beirats für Nord-, Mittel- und Südamerika, überzeugt. „Eine ethnisch gemischte Belegschaft bringt ihr kulturelles Wissen ein. Das hilft uns, neue Märkte zu erschließen und bestehende Märkte kundengerecht zu bearbeiten“, sagt er. Diversity sei damit auch ein geschäftsorientiertes Prinzip: „Denn die BASF will die besten Mitarbeiter am Markt.“

[Quelle: http://corporate.basf.com/de/stories/gesellschaft/diversity_brasilien/?id=V00-JeFAV7u7mbcp.5c. -- Zugriff am 2005-12-18]


8. Bayer


Webpräsenz: http://www.bayer.com.br. -- Zugriff am 2005-12-26 und 2009-10-26

"Brasilien - Der größte nationale Markt, auf dem sich Bayer in Lateinamerika engagiert. Die Aktivitäten von Bayer in Brasilien machten 2004 einen Anteil von 43 % am Gesamtumsatz in Lateinamerika aus. CropScience liegt in Brasilien an erster Stelle, gefolgt von MaterialScience. Die brasilianische Zentrale von Bayer befindet sich in São Paulo. In Brasilien betreibt Bayer sechs Produktionsstätten: São Paulo, Porto Feliz, Belford Roxo, Portão, Porto Alegre und Camaçari."

[Quelle: http://www.bayer.de/ueber-bayer/bayer-in-aller-welt/lateinamerika/page959.htm. -- Zugriff am 2005-12-26]

 


Abb.: ®Logo

"Mittwoch - 20. April 2005

Videolar, brasilianischer Hersteller digitaler und magnetischer Speichermedien, setzt zur Herstellung seiner CDs und DVDs auf die Qualität von Bayer

Bayer und Videolar unterzeichnen Co-Branding-Vereinbarung

Leverkusen – Die Bayer MaterialScience AG, ein Teilkonzern des Bayer-Konzerns, hat mit Videolar, einem der führenden Unternehmen auf dem lateinamerikanischen Markt bei optischen Datenspeichern, eine Co-Branding-Vereinbarung geschlossen. Der entsprechende Vertrag wurde auf der BrasilPlast 2005 unterschrieben, der internationalen Messe für die Kunststoffindustrie, welche vom 4. bis 8. April in Sao Paulo (Brasilien) stattfand.

Von nun an sollen alle Nipponic- und EMTEC-Produkte von Videolar für CD-R- und DVD-R-Anwendungen aus dem Hightech-Kunststoff Makrolon® (Polycarbonat) von Bayer MaterialScience hergestellt werden und als Qualitätszeichen das Makrolon®-Logo tragen.


Abb.: Videolar Nipponic- und EMTEC-Produkte
[Bildquelle: http://www.videolar.com.br/web/site/pt/prod_servicos_dvdr.asp. -- Zugriff am 2005-12-26]

Dies ist das erste Mal, dass Bayer MaterialScience eine Co-Branding-Vereinbarung in Brasilien geschlossen hat. Durch das Bayer-Qualitätslogo sollen nicht nur die Endprodukte von Videolar einen Mehrwert erhalten, sondern es soll auch die Marke Makrolon® beworben werden, die zurzeit eine der größten Produktlinien des Bayer-Konzerns in der Welt ist. In Europa setzt das Unternehmen diese Strategie in umfangreichem Maße ein, beispielsweise bei UVEX-Sporthelmen und Gläsern. 2004 erzielte die Business Unit Polycarbonate von Bayer MaterialScience einen weltweiten Umsatz von rund 2 Milliarden Euro.

Videolar wurde 1988 gegründet und ist heute als Lieferant unbeschriebener und beschriebener digitaler und magnetischer Speichermedien bekannt; ferner bietet das Unternehmen Dienstleistungen an. Das Kerngeschäft von Videolar liegt heute bezüglich beschriebener Medien in der DVD-Herstellung mit einer Kapazität von 5,5 Millionen Stück pro Monat und bei CDs mit einer Kapazität von 9 Millionen Stück pro Monat.

Videolar erwartet, die DVD-Produktion im Jahr 2005 auf 8 Millionen pro Monat zu erhöhen. Diese Produkte werden in ganz Brasilien und Lateinamerika vertrieben. Heute besitzt Videolar einen Anteil von 70 % des brasilianischen Markts bei DVDs und 30 % bei CDs. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter in sechs Werken: vier in Brasilien und zwei in Argentinien.

„Bayer ist ein wichtiger Partner von Videolar und hat sich aktiv an den Planungen und Überlegungen für alle unsere optischen Medien beteiligt“, sagte Elie Waitzberg, Technischer Direktor von Videolar.

„Wir möchten die Qualität der Produkte aus Makrolon® betonen und unseren Kunden damit ein weiteres positives Element liefern, das zum Hauptfaktor für die Kaufentscheidung des Verbrauchers werden soll“, bemerkte Dennis McCullough, bei Bayer MaterialScience zuständig für das Polycarbonat-Marketing in Europa und Lateinamerika."

[Quelle: http://www.baynews.bayer.de/baynews/baynews.nsf/id/C125709F007F6298C1256FE90049F226?Open. -- Zugriff am 2005-12-26]

 


Abb.: ®Logo

"Donnerstag - 3. Februar 2005

Bayer CropScience Vorstandsvorsitzender Prof. Berschauer in Brasilien

Bayer CropScience will seine führende Marktposition in Lateinamerika weiter ausbauen

Umsatz in Lateinamerika stieg in den ersten neun Monaten 2004 um 32 %

Sao Paulo, Brasilien – Ausgehend von einem starken Brasiliengeschäft will Bayer CropScience seine führende Marktposition auf dem lateinamerikanischen Pflanzenschutzmarkt weiter ausbauen. „Wir erwarten ein starkes Wachstum in Lateinamerika aufgrund unseres umfassenden Produktportfolios, neuen Produkteinführungen und günstigen Wachstumsbedingungen in dieser Region“, erklärt Prof. Dr. Friedrich Berschauer, Vorstandsvorsitzender von Bayer CropScience, die Wachstumspläne seines Unternehmens in der Region. Auf einer Pressekonferenz im brasilianischen Sao Paulo kündigte Prof. Berschauer an, Bayer CropScience wolle in der Region weiter über dem Marktdurchschnitt wachsen.

Der Bayer-Teilkonzern mit Sitz in Monheim erwirtschaftete 2003 einen Umsatz von 812 Mio. Euro (918 Mio. US-Dollar) in Lateinamerika. Trotz der beträchtlichen negativen Währungseffekte stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten 2004 um 32 % von 481 Mio. Euro auf 637 Mio. Euro, wozu unter anderem auch der Beginn der Pflanzsaison auf der südlichen Erdhalbkugel im dritten Quartal beigetragen hat. Der Umsatzanstieg ist unter anderem auf die anhaltende Ausweitung der Anbauflächen in den Hauptkulturen, die günstigen Witterungsverhältnisse für die Landwirtschaft und die bessere Nutzung moderner Pflanzenschutzsysteme zurückzuführen. Zum Umsatzanstieg führte auch der Ausbruch des Soja-Rostes, einer stark verbreiteten pilzlichen Krankheit im Soja-Anbau, die in Lateinamerika erstmals in der Saison 2000/2001 in Paraguay auftrat und sich mittlerweile bis Argentinien und Brasilien ausgebreitet hat.

Hier klicken, dann sehen Sie das Bayer Soja-Video

Bayer-Video zur Schädlingsbekämpfung bei Soja (in Portugiesisch)

Quelle der wmv-Datei:  http://www.bayercropscience.com.br/sites/sossoja/default.aspx. -- Zugriff am 2005-12-26

Dank des erfolgreichen Produktes Folicur® (Wirkstoff Tebucanozole) und eines soliden Wachstums von Sphere® und Stratego® (Wirkstoff Trifloxystrobin) konnte Bayer CropScience in den ersten neun Monaten des Jahres 2004 seinen Fungizidumsatz in Lateinamerika um 69 % steigern. Der Umsatz mit Herbiziden ist im vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 24 % gestiegen, der Insektizidumsatz um 19 %. Das Saatgutbehandlungsgeschäft profitierte von dem anhaltenden Trend, das Saatgut schon sehr früh vor Schädlingen und Krankheitserregern zu schützen. Dadurch konnte in diesem Geschäft ein Umsatzanstieg von 35 % verbucht werden.

Das Umsatzwachstum von Bayer CropScience fiel in Brasilien besonders stark aus. Über die Hälfte des Gesamtumsatzes des Unternehmens in Lateinamerika entfällt auf Brasilien. Mit seiner breiten Palette an Pflanzenschutzprodukten ist Bayer CropScience in Brasilien Marktführer in den Bereichen Fungizide, Insektizide und Saatgutbehandlung. In den ersten neun Monaten 2004 belieft sich der Umsatz in diesem Land auf 406 Mio. Euro (498 Mio. US-Dollar); das entspricht einer Steigerung von 55 % gegenüber dem Vorjahr auf Euro-Basis. Brasilien ist damit der weltweit zweitgrößte Einzelmarkt von Bayer CropScience.

In den nächsten vier bis fünf Jahren plant das Unternehmen für den brasilianischen Markt die Einführung von 20 neuen Produkten, Mischungen und Formulierungen. Für 2005 beabsichtigt Bayer CropScience die Markteinführung von vier neuen Produkten: Das Sojabohnen-Insektizid Connect®, das Produkt Evidence® gegen Insekten in Zuckerrohr, das Produkt Oberon® aus der neuen Wirkstoffklasse der Ketoenole gegen Insekten in Bohnen und Tomaten sowie Nativo®, ein neues Fungizid, das speziell für die brasilianischen Landwirte und deren Bedürfnisse entwickelt wurde. Nativo® ist ein Kombinationsprodukt auf der Grundlage der Wirkstoffe Tebuconazole und Trifloxystrobin und dient der wirksamen Bekämpfung der wichtigsten Pilzkrankheiten in Weizen und Sojabohnen. Die Zulassung wird in Brasilien im Jahr 2005 für Weizen und 2006 für Sojabohnen erwartet.

Lateinamerikanische Märkte bergen ein großes Wachstumspotenzial

Der brasilianische Pflanzenschutzmarkt wächst seit 1990 um jährlich durchschnittlich 9 % auf US-Dollarbasis und birgt somit ein großes Wachstumspotenzial für die Industrie. Bayer CropScience geht davon aus, dass der Markt in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, wenn auch nicht so stark wie in den Vorjahren, und bis 2010 ein Volumen von ca. 5 Mrd. Euro erreichen wird. Der größere lateinamerikanische Markt ist zwischen 1990 und 2004 um durchschnittlich 7,4 % gewachsen und weist damit eine weitaus höhere Wachstumsrate auf als der nordamerikanische Markt, der im gleichen Zeitraum durchschnittlich nur um ca. 0,7 % jährlich gewachsen ist.

Die Wachstumserwartungen für die brasilianische Agrarwirtschaft zeugen von der starken Entwicklung der Produktion und des Exports landwirtschaftlicher Erzeugnisse: Brasilien ist schon heute der größte Produzent von Zuckerrohr, Kaffee und Orangensaft und der zweitgrößte Produzent von Sojabohnen, Tabak und Fleisch. Die Sojabohnenproduktion hat sich zwischen 1990 und 2004 von 15 Millionen Tonnen auf 56 Millionen Tonnen mehr als verdreifacht (9,3 % pro Jahr). Ein wichtiger Grund hierfür war die Ausweitung der Exporte, die um mehr als 12 % pro Jahr gestiegen sind, was wiederum zum Teil auf die stark gestiegene Nachfrage aus China zurückzuführen ist. Auf China entfällt mittlerweile rund ein Drittel aller brasilianischen Sojabohnenexporte.

Die in den letzten Jahren in Brasilien zu beobachtende Produktionssteigerung ging mit einer beträchtlichen Ausweitung der Anbauflächen wichtiger Kulturen einher. In den letzten fünf Jahren ist die durchschnittliche Anbaufläche der in Brasilien am meisten angebauten Nutzpflanzen Sojabohne, Zuckerrohr, Baumwolle und Mais, die rund 75 % des gesamten Marktes ausmachen, um 36 % gewachsen.

Die Bayer CropScience AG zählt als Teilkonzern der Bayer AG mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro (2003) zu den weltweit führenden, innovativen Crop-Science-Unternehmen mit den Tätigkeitsbereichen Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie Saatgut und Pflanzen-Biotechnologie. Mit einer herausragenden Produktpalette bietet das Unternehmen umfassenden Kundenservice für die moderne nachhaltige Landwirtschaft sowie in nicht-landwirtschaftlichen Anwendungen. Vertreten in mehr als 120 Ländern mit etwa 19.000 Mitarbeitern gewährleistet Bayer CropScience kurze Wege zu Handel und Endverbrauchern."

[Quelle: http://www.baynews.bayer.de/baynews/baynews.nsf/id/C125709F007F6298C1256F9D00439E91?Open. -- Zugriff am 2005-12-269

 

"Schulungskampagne von Bayer in Brasilien

Mit besserer Ausbildung mehr Sicherheit

In einem beispielhaften Projekt ist in Brasilien einer großen Zahl von bäuerlichen Familien der sachgemäße Umgang mit Pflanzenschutzmitteln vermittelt worden. Konkreter Praxisbezug und besonderes Eingehen auf die Kinder waren Eckpfeiler der Aktion, deren Ergebnisse mehr als zufrieden stellten.

n einer vom Mais- und Tabakanbau geprägten Region um die Stadt Santa Cruz do Sul im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul begann im Mai 1996 das ehrgeizige Projekt, das von Bayer initiiert worden war. Man arbeitete mit lokalen Behörden und Verbänden zusammen, sodass eine Vor-Ort-Koordination ermöglicht wurde. Fast die Hälfte der in dem Gebiet beheimateten 25.000 kleinbäuerlichen Familien wollte man erreichen.

Ein professionelles Institut wurde damit beauftragt, eine Anfangs- und eine Endbefragung zu konzipieren und durchzuführen. Durch einen Vergleich der beiden Befragungen konnte der erhoffte Erfolg der Schulung statistisch überprüft werden.

Thema der Kampagne waren die Grundideen des integrierten Pflanzenbaus und damit auch des integrierten Pflanzenschutzes. Schwerpunkte lagen im sachgerechten, d.h. Risiko vermeidenden Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, also Schutzmaßnahmen für den Anwender, sichere Lagerung der Mittel, Wartung der Geräte und richtige Entsorgung leerer Behälter.

Wesentliche Bedeutung kam der Wahl der richtigen Methoden der Wissensvermittlung zu. Sinnvoll und notwendig erschien eine integrative und praxisorientierte Vorgehensweise. Die Teilnehmer konnten besonders motiviert werden, wenn sie durch praktische Übungen, z. B. Anlegen von Schutzkleidung, aktiv einbezogen wurden. Auf diese Art und Weise wurde auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter ihnen erzeugt, das für die Aufrechterhaltung des Interesses mitentscheidend war.

Einen sehr hohen Stellenwert innerhalb des Projektes hatten die Kinder. Sie müssen als wichtige Wissensvermittler angesehen werden, da deren Ausbildungsgrad heute oft höher ist als der ihrer Eltern. Mit der Ausrichtung eines Schulwettbewerbs und der Aufführung eines Theaterstücks zum Thema Landwirtschaft und Pflanzenschutz konnte man ihr Interesse in besonderem Maße wecken.

Dass die Methoden fruchteten, zeigte die Endbefragung im Juli 1998. Deutliche Verbesserungen im Wissensstand der Teilnehmer gegenüber der Anfangsbefragung im Juni 1995 konnten festgestellt werden. Das Risikobewusstsein war eindeutig gestiegen.

Viele der Teilnehmer hatten z. B. gelernt, dass Pflanzenschutzmittel nicht mit Nahrungsmitteln zusammen gelagert werden dürfen. Essen, Trinken oder Rauchen während der Anwendung oder das Benutzen einer auslaufenden Rückenspritze wurden nun von weitaus mehr Teilnehmern als falsches Verhalten bezeichnet.

Zu den Erfolgen, die die Endbefragung ermitteln konnte, zählte auch eine verbesserte Einstellung zur Schutzkleidung. Zum einen war eine zunehmende Einsicht in den grundsätzlichen Nutzen von Schutzkleidung bewirkt worden. Zum anderen war das Wissen um die unterschiedliche Wichtigkeit verschiedener Teile nach der Schulungszeit wesentlich ausgeprägter: Dass z. B. Handschuhe das wichtigste Element einer Schutzausrüstung beim Ansetzen der Spritzbrühe sind, wussten jetzt die meisten der Befragten.

Ein anderer Aspekt der Studie unterstrich den Bekanntheitsgrad des Wortes "Nützling". Während 1995 nur 18 % dieses Wort kannten, waren es 1998 schon 36 %.

Dies sollte ein Ansporn für uns sein: Es kann viel erreicht werden, wenn die verschiedenen Beteiligten ihre Kräfte vereinen. Dieses Pilotprojekt wurde inzwischen zum anerkannten Modell für ähnliche Bayer-Projekte in anderen Ländern des Kontinents.

zuletzt bearbeitet am: 31. August 2005"

[Quelle: http://www.courier.bayercropscience.com/bayer/cropscience/cscms.nsf/id/SchBra_CourierDE. -- Zugriff am 2005-12-26]

 

"BAYER verpestet Brasiliens Umwelt


Abb.: ®Logo

GREENPEACE besetzte BAYER-Fabrik

Von GREENPEACE/Hamburg


Abb.: Lage von Nova Iguaçu
(©MS Encarta)

GREENPEACE hat am 22.01.2001 eine Fabrik des deutschen Chemiekonzerns BAYER im brasilianischen Nova Iguacu im Staat Rio de Janeiro besetzt. Ein Teil der insgesamt zwanzig Aktivisten aus Brasilien, USA, Schweiz, Spanien und Belgien kletterte auf das Dach der Sondermüll-Verbrennungsanlage und entrollte ein Transparent mit der Aufschrift "BAYER: Verbrennung ist keine Lösung!". Vor der Anlage errichteten die  Umweltschützer eine fünf Meter große, aufblasbare Fötusattrappe, die die Gefahr durch Dauergifte auch für künftige Generationen deutlich machen soll. GREENPEACE wirft dem Unter-
nehmen vor, die Umwelt durch die Sondermüllverbrennung, durch giftige Abwässer und Mülldeponien zu verseuchen.

"BAYER muss in Ländern wie Brasilien keine strengen Umweltgesetze fürchten und nutzt dies schamlos aus", sagt Manuel Fernández, Chemie- Experte bei GREENPEACE-Deutschland. "Giftige Abwässer einfach in die Umwelt zu leiten ist billig, geht aber auf Kosten der Natur und der Menschen. Was in Deutschland inzwischen undenkbar wäre, wird in anderen Ländern munter weiterbetrieben", so Fernandez.

GREENPEACE fordert den Chemiekonzern auf, die Vergiftung der Umwelt sofort zu stoppen. Eine von der Umweltorganisation in Auftrag gegebene Untersuchung vom Herbst vergangenen Jahres hatte ergeben, dass der Boden und die Gewässer im Umfeld der BAYER- Fabrik stark mit giftigen Chemikalien wie Polychlorierte Biphenyle (PCBs) belastet. PCBs sind krebserregend, hormonell wirksam und schwächen das Immunsystem. Besonders gravierend sind die Auswirkungen bei Kindern und bei Frauen in der Schwangerschaft. Zudem wurden in der Umgebung der Produktionsanlage eine erhöhte Quecksilber-Konzentration festgestellt.

Erst im vergangenen Jahr musste die BAYER CORPORATION in Baytown, Texas (USA), wegen Gesundheitsgefährdung und Verstosses gegen Sicherheitsbestimmungen eine Geldstrafe von US$ 135.900 zahlen. In Brasilien versicherte der Konzern ebenfalls im vergangenen Jahr, in Zukunft emissionsfrei zu produzieren. "Das ist bisher nicht passiert", erklärt Fernandez. GREENPEACE fordert eine langfristige Ausstiegsstrategie aus   der Müllverbrennung. Ausserdem müssen weltweit Produktionsanlagen modernisiert werden, so dass Schadstoff- Emissionen auf Null gesenkt werden."

[Quelle: http://www.cbgnetwork.org/Ubersicht/Zeitschrift_SWB/SWB_2001/SWB_01_01/Greenpeace_-_Brasilien/greenpeace_-_brasilien.html. -- Zugriff am 2005-12-26]


9. Mannesmann: V & M do BRASIL



Abb.: V & M-Gruppe
[Bildquelle. http://www.vmtubes.de/jsp/epctrl.jsp?mod=vmtubes000019&cat=vmtubes000023&pri=vmtubes&lng=0#. -- Zugriff am 2005-12-26]

Webpräsenz: http://www.vmtubes.com.br/. -- Zugriff am 2005-12-26 und 2009-10-26

"Das 1954 gegründete Unternehmen Mannesmann SA wurde im Mai 2000 in den Konzern VALLOUREC & MANNESMANN TUBES eingegliedert und operiert seither unter dem Namen V & M do BRASIL SA.


Abb.: Röhrenproduktion
[Bild V & T]

Das Werk Barreiro in Belo Horizonte, der Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais, ist gleichzeitig der Hauptstandort von V & M do BRASIL. Hier steht das integrierte Stahlwerk mit sämtlichen Anlagen für alle Fertigungsstufen der Rohrherstellung - von der Stahlerschmelzung und -behandlung über verschiedene Warmwalzverfahren bis hin zu Weiterverarbeitung und Adjustage. Das Produktionsprogramm V & M do BRASIL SA umfasst Rohre für die Automobilindustrie, für Anlagen der Petrochemie und Energieerzeugung, für den Maschinenbau und die Öl- und Gasindustrie. Neben dem Werk Barreiro hat V & M do BRASIL zwei Tochtergesellschaften, V & M FLORESTAL Ltda und V & M MINERAÇAO Ltda, die das Stahlwerk Barreiro und andere Stahlerzeuger in Brasilien mit Holzkohle und Eisenerz versorgen.

Im Bereich Ölfeldrohre wird eine erhebliche Kapazitätssteigerung ins Auge gefasst. Neben der nationalen Ölgesellschaft Petrobras haben auch internationale Unternehmen ehrgeizige Bohrprojekte geplant. Insbesondere bei Offshore-Bohrungen werden immer größere Bohrtiefen erreicht.

V & M do BRASIL wird dem neuen Bedarf mit entsprechenden Investitionen in Vergütungsanlagen und Gewindeschneidkapazitäten begegnen. Wie in anderen Teilen der Welt tritt V & M TUBES gegenwärtig auch in Brasilien mit neuen Dienstleistungen (Ölfeld-Service vor Ort, Lagerhaltung) auf den Markt.
 

Gründungsjahr: 1954
Eingliederung: 2000
Produktionsstandort: Belo Horizonte, Minas Gerais (Brasilien)
Vertrieb und Technisches Marketing: Rio de Janeiro
Aktivitäten: Herstellung von Förder- und Futterrohren (Tubing, Casing), API-/BTC- und VAM-Gewindeverbindungen (Abmessungsbereich: 2 3/8" bis 13 3/8")

 

 

 

 

 

[Quelle: http://www.vmtubes.de/jsp/epctrl.jsp?con=vmtubes000115&cat=vmtubes000032&mod=vmtubes000019&pri=vmtubes&lng=0. -- Zugriff am 2005-12-26]


Abb.: V & M, Werk Belo Horizonte
[Bild V & T]

"Das Werk Barreiro in Belo Horizonte, der Hauptstadt des Bundesstaates Minas Gerais, ist gleichzeitig der Hauptstandort von V & M do BRASIL. Auf einem Gelände von ca. 300 Hektar steht das integrierte Stahlwerk mit sämtlichen Anlagen für die einzelnen Fertigungsstufen der hier produzierten Rohre - von der Stahlerschmelzung und -behandlung über verschiedene Walzverfahren bis hin zu Weiterverarbeitung und Adjustage.

Nach umfangreichen Investitionen innerhalb der letzten zehn Jahre und der Einführung des TQM-Systems (Total Quality Management) entsprechen die in Barreiro erzeugten Rohre exakt dem Qualitätsstandard der in den europäischen Werken von V & M TUBES erzeugten Produkte.

Das Unternehmen beliefert heute seine Kunden in Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern mit Produkten aus der gesamten Werkstoff- und Abmessungspalette von V & M TUBES.

Neben dem Werk Barreiro hat V & M do BRASIL zwei Tochtergesellschaften, V & M FLORESTAL Ltda und V & M MINERAÇAO Ltda, die das Stahlwerk Barreiro und andere Stahlerzeuger in Brasilien mit Holzkohle und Eisenerz versorgen.

Produkte
 
Ölfeldrohre (OCTG) wie Futterrohre (Casing), Produktionsrohre (Tubing) und Muffen, mit API-Gewinde oder VAM-Sonderverbindungen
Leitungsrohre nach API für Offshore- und Onshore-Projekte, auch mit Umhüllungen und/oder Auskleidungen
Stahlbau-Hohlprofile
Drehteilrohre
Kesselrohre
Präzisionsstahlrohre
Wälzlagerrohre
Achsrohre, mechanisch bearbeitet

[Quelle: http://www.vmtubes.de/jsp/epctrl.jsp?con=vmtubes000082&cat=vmtubes000026&mod=vmtubes000019&pri=vmtubes&lng=0. -- Zugriff am 2005-12-26]

"V & M FLORESTAL Ltda.


Das Unternehmen wurde im Jahr 1969 gegründet mit dem Ziel, eine unabhängige Holzkohlebasis für das Stahlwerk Barreiro zu schaffen. Für die Produktion der Holzkohle, die ein wichtiger Rohstoff für den Reduktionsprozess zur Roheisenherstellung im Hochofen ist, stehen gewaltige Eukalyptuswälder zur Verfügung. Heute bewirtschaftet V & M FLORESTAL 140.000 Hektar Eukalyptuswälder, die in verschiedenen Gebieten von Minas Gerais auf eigenen Flächen von insgesamt 240.000 Hektar stehen. Zu den Aufgaben des Unternehmens gehören die Bodenbearbeitung, Aufforstung, Waldpflege, Holzgewinnung, Holzkohleerzeugung und -transport sowie die Produktion von Sämlingen aus verbesserten Samen oder ausgewählten Klonen.

Für seine bei der Holzkohleproduktion eingesetzten Verfahren, die ökologische und ökonomische Gesichtspunkte in gleicher Weise berücksichtigen, erhielt V & M FLORESTAL das Forest Stewardship Council's Certificate (FSC)."

[Quelle: http://www.vmtubes.de/jsp/epctrl.jsp;jsessionid=28FEAA80F2064B4E95E4E9148B9DAD56
?con=vmtubes000083&cat=vmtubes000026&mod=vmtubes000019&pri=vmtubes&lng=0: -- Zugriff am 2005-12-26]

"V & M MINERAÇAO Ltda.

Die Mine Pau Branco ist nicht einmal 35 km von Belo Horizonte entfernt. Sie ist im Besitz der V & M MINERAÇAO, die das hier vorkommende Eisenerz gewinnt und für die Stahlerzeugung aufbereitet.

Die Produktion geht nur zum Teil an das Stahlwerk Barreiro. Was dort nicht benötigt wird, findet raschen Absatz bei anderen Stahlerzeugern in Brasilien und im Ausland, denn das Erz von V & M MINERAÇAO ist bekannt für seine hohe metallurgische Qualität.

In Sachen Umweltschutz unterwirft sich das Unternehmen strengsten Richtlinien, wie entsprechende Lizenzen und Zertifikate belegen.

So hat es beispielsweise in Übereinstimmung mit dem an die Erteilung der Gewinnungslizenz gebundenen behördlichen Erlass ein Gebiet von 131 Hektar rekultiviert."

[Quelle. http://www.vmtubes.de/jsp/epctrl.jsp;jsessionid=28FEAA80F2064B4E95E4E9148B9DAD56
?con=vmtubes000084&cat=vmtubes000026&mod=vmtubes000019&pri=vmtubes&lng=0. -- Zugriff am 2005-12-26]

1998 gab Mannesmann in Brasilien Grund für gewerkschaftliche Klagen, wie weit dei Missstände jetzt behoben sind, weiß ich nicht.

"Auch die Praktiken bundesdeutscher Konzerne in Brasilien kamen in der Beethovenhalle zur Sprache. In dem Land, das sich durch Rohstoffreichtum -- vor allem Eisenerze -- auszeichnet, werden seit Jahrzehnten die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ausgenutzt, um hohe Gewinne zu machen.

Zu den deutschen Unternehmen, die dabei besonders auffallen, gehört der "global player" Mannesmann. Der Konzern ist seit den 50er Jahren mit einem Hüttenwerk in der Nähe von Belo Horizonte vertreten, wo Röhren produziert werden. Etwa 5000 Menschen sind dort beschäftigt.

Mannesmann hat sich bisher durch eine autoritäre Unternehmensführung ausgezeichnet. Das Unternehmen aus Düsseldorf hat die Gewerkschaften stark behindert, die Bildung eines Betriebsrats abgelehnt und "Flexibilisierungsmaßnahmen" angewendet, die in den reichen Ländern Europas erst neuerdings auf dem Vormarsch sind. Fast 40 0er Belegschaft arbeiten als Leiharbeiter bei Subunternehmern, bei denen Löhne und Arbeitsbedingungen noch schlimmer sind als im Hauptunternehmen selber.

Seit Mitte der 80er Jahre wird ein skandalöses Schichtmodell praktiziert, dass nach Einschätzung von Metallgewerkschaft und Arbeitsmedizinern stark gesundheits- und sozialschädlich ist und Arbeitsunfälle begünstigt. Es handelt sich um "feste Schichten", wie dauerhafte Nachtschicht und Mittagsschicht. Angewendet wird das in der Absicht, eine für die Beschäftigten positive Verfassungsbestimmung zu umgehen.

Nach Artikel 7 der brasilianischen Verfassung von 1986 darf die Schichtlänge in Betrieben mit ununterbrochener Arbeitsweise nur sechs Stunden betragen, es sei denn, ein Kollektivvertrag, also ein Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung, regelt etwas anderes. Mit den "festen Schichten", so die Argumentation des Unternehmens, habe niemand Wechselschicht und arbeite weiterhin 8 Stunden. Arbeitsgerichtliche Klagen haben der Gewerkschaft zwar formal recht gegeben, aber Mannesmann verstößt weiter gegen die Verfassungsbestimmung.

Mannesmann zahlt miserable Löhne: So erhält ein Kranführer 2,06 Reais pro Stunde. Bei 220 Arbeitsstunden pro Monat sind dies ganze 453,20 Reais oder ca. 550 Mark. Damit kann man auch in Brasilien nicht leben. Der gesetzliche Mindestlohn liegt bei 120 Reais, und im gegenwärtigen Wahlkampf spielt die Forderung nach einer Erhöhung um das 2,5fache eine große Rolle. Ein Beschäftigter an der Metallsäge erhält 2,45 Reais, ein Schlosser 2,96, ein Walzwerker 2,45 und ein Meister -- auch typisch für die autoritäre Lohnspreizung -- 5,89 Reais.

Beim Arbeits- und Gesundheitsschutz fällt Mannesmann durch besonders hohe Unfallquoten und viele tödliche Unfälle -- bis 6 pro Jahr -- auf. In einem Gespräch zwischen GewerkschafterInnen und Vertretern des Arbeitsministeriums wurde von Seiten des Ministeriums versichert,  Stilllegungsmaßnahmen würden eingeleitet, wenn Mannesmann nicht endlich seine Arbeitssicherheit gründlich reformiere. Auch den Vertretern der  Aufsichtsbehörde war aufgefallen, dass die meisten Unfallursachen gleich bleiben, also einfach hingenommen werden.

Die Metallgewerkschaft prozessiert derzeit gegen das Unternehmen, weil ihrer Ansicht nach die gesetzlich vorgeschriebene Wahl zur Arbeitsschutzkommission CIPA wieder einmal manipuliert worden sei und unfallträchtige Bereiche nicht durch Beschäftigte in der Kommission vertreten seien. In Sachen Umweltschutz fällt Mannesmann ebenfalls aus dem Rahmen. Eine renommierte Umweltschutzorganisation hat Mannesmann wiederholt auf die Liste der schmutzigsten Betriebe gesetzt. Grosse Mengen phenolhaltiger Abwässer werden ungeklärt in einen Fluss geleitet, und Holzkohle aus Primärwald wurde eingesetzt.

Seit kurzem gibt es allerdings Hoffnung auf positive Veränderungen, weil die brasilianische Metallgewerkschaft einen hartnäckigen Kampf führt. Mannesmann steht zunehmend in der öffentlichen Kritik, und die Zusammenarbeit von brasilianischen und deutschen GewerkschafterInnen fängt an, Wirkung zu zeigen. Mannesmann will wohl mit der örtlichen Metallgewerkschaft halbwegs geregelte Beziehungen aufnehmen und hat soeben Umweltschutzmassnahmen und eine umfassende Neuorganisation des Arbeitsschutzes mit Hilfe des Beratungsunternehmens Det Norske Veritas angekündigt.

Hermann Dierkes ist Betriebsrat bei Eisenbahn und Häfen GmbH in Duisburg. Er berichtete auf der Tagung in Bonn über die Praktiken von Mannesmann in Brasilien.

Dieser Artikel erscheint in SoZ Nr.20 vom 1.10.1998."

[Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd1098/t061098.html. -- Zugriff am 2005-12-26]


10. Siemens



Abb.: "Mit dem Handy einchecken: 08.02.2005  |  Langes Warten am Check-in-Schalter lässt sich künftig vermeiden. Siemens Business Services hat zusammen mit SITA, ein führender IT-Dienstleister für die Luftfahrt, eine mobile Lösung entwickelt, die dem Fluggast das Check-in und die Sitzplatzwahl bequem per Handy ermöglicht. Die brasilianische Fluggesellschaft TAM testet als erster die mobile Anwendung auf zwei inländischen Strecken und wird sie ab 2005 regulär einsetzen."
(Pressefoto Siemens)

Webpräsenz: http://www.siemens.com.br. -- Zugriff am 2005-12-20 und 2009-10-26

"
São Paulo, November, 2005
To press releases

Siemens celebrates a century in Brazil with records in invoicing and exportation

Siemens, that celebrates 100 years of performance in Brazil this year, closes its fiscal tax year (October 1st 2004 to September 30th 2005) with record of invoicing, order entry, exportations and net profits. Invoicing grew up 11% and reached R$ 6,6 billion; order entry increased 17% and reached the value of R$ 7,2 billion; exportations had increased 71% and totalized R$ 1 billion; and net profits presented 25% growth, reaching R$ 256 millions.

Siemens completes 100 years in Brazil with a history of leadership and pioneering. For a century, the company has been party of essentials projects for the Brazilian development in the sectors of telecommunications, capital goods industry, electric energy, transports, medicine and illumination, becoming an important point of production and development of the company worldwide.

According to Adilson Primo, CEO in Brazil, the strong presence in the market, the generation of aggregate value and large portfolio of products, services and solutions, in addition to the capability of the collaborators, are the company base success. "I am pride to present the results that prove the excellent performance of the Siemens, with two digits of growth, in its centenarian year in Brazil. With Fit 4 More, the company management program, we will keep the focus in growth with yield and we will go on  this well-succeeded trajectory ". Nowadays, Siemens Brazil, headquartered in São Paulo, has 15 plants, 12 regional offices, six Development and Research Centers and 10.305 collaborators.


Abb.: Handy-Produktion in Manaus
(Pressefoto Siemens)

Exportation – Main point exportation of a large number of products, Siemens Brazil reached the record score of R$ 1 billion, a growth of 71% if compared to the last fiscal tax year. Exportation of corporative communication centre, and cellular and energy transformer was liable for this significant growth.

Services - The Siemens reached R$ 1,2 billion in sales services in Brazil, which represents 18% of the invoicing. Well known as a high technology company and reference for electrical and electronic sector of products and solution quality, Siemens increased its demand to services as maintenance, repair and products support, as well as training, consulting, and outsourcing of process and projects management. For 2008, the foreseen is that 50% of the company invoicing should be generated by sales service. Among its most important clients is Rede Globo de Televisão, where Siemens developed a complex integration, monitoring and maintenance system for station building infrastructure, besides maintenance and operation contracts of Telemar and Oi nets.

P&D Hot Points - Siemens increased in 26% the investment in Research and Development, reaching R$ 136,5 million. Nowadays, the company has six P&D Center in the country, the three newer ones are in Canoas (switch, plugs and sensors), Guarulhos (electronic automotive) and Jundiaí (high tension transformers and medium  tension panels). Siemens counts on more than a thousand professionals, internal and external collaborators and partners, working in research, development and engineering activities. Exportations of software produced in Brazil and used in the company reached to R$89.6 million world-wide platforms, 26% more than in the previous year.


(Pressefoto Siemens)

"Sportsponsoring: Siemens intensiviert Marketing in Brasilien und wird Hauptsponsor des brasilianischen Fußballmeisters Cruzeiro Belo Horizonte - Der Fußballklub Cruzeiro Belo Horizonte präsentiert der Öffentlichkeit seine spektakuläre Neuverpflichtung: Rivaldo, brasilianischer Weltmeister und Weltfußballer 1999. 19.01.2004"

Information and Communications
(Siemens Communications and Siemens Business Services)

Information and Communications unit, that  comprises Siemens Communications division (telecommunications) and Siemens Business Services division (information technology, outsourcing and system integration), was liable for an order entry of R$ 4 billion, 56% of the company total volume, and an invoicing of R$ 3,8 billion, 58% of the group income. The performance was caused by combination of the good results of all acting areas.

Siemens consolidated the leadership next generation nets (NGN) in infrastructure, the only one in all operators, and kept the first position in GSM mobile nets, with installation record. In corporative nets, segment in which Siemens is leader, the company implemented the General Motors project, worldwide reference in VoIP for both companies. New maintenance and operation contracts, in the operator market as much as corporative market, and service offers of aggregate value had also contributed for the increase of the company’s income.

In the terminal segment, the equipment area for residential communication expanded sales with launching of wireless fixed telephones with advanced functions and a set of broadband modems. In machine-to-machine communication market, Siemens is the leadership in the wireless GSM, the only company with national manufacture. Last year, mobile area increased the portfolio and the production capacity, remaining itself among the top Brazilian Manufactures and fortifying itself as exporting.

The Siemens Business Services go on its growing path of invoicing and results, with overcoming of the goals with implementation projects, and system integration and maintenance, add to that infrastructure management outsourcing of TI for customers of diverse markets (financial, telecommunications, services, automobile and chemical). Among prominences of year are the outsourcing service contracts with GM and Fosfértil, leading companies in its acting segments.

Automation and Control

Automation and Control unit registered an entry order of R$ 937 millions, which  corresponds 13% of the volume of the Siemens Brazil, and R$ 925,3 millions of invoicing, which represents 14% of the total value reached by the group. The good performance of the area, reached with domestic market share, increase of exportations, companies acquisition and brand strengthening as leader in automation, is because of new offer structure of integrated solutions for business-oriented segment. This allowed greater synergy with the others units of the company and made possible a great volume of sales for cellulose and paper industries; oil and gas; machines; metals and metallurgy; chemistry and druggist; sugar and alcohol. In the last fiscal tax year, we could highlight the partnership between Siemens and Petrobrás with significant participation in four of the five oil platforms in reform or construction for the Bacia de Campos – Rio de Janeiro, and beginning of the exportations of plugs and switches of Iriel, company acquired by Siemens in 2004. 

Power

Liable for R$ 1.1 billion of entry order, 15% of the total of Siemens, the Energy Generation, Transmission and Distribution division close the year with R$ 793,1 millions of invoicing, 12% of which from Brazilian division. In Generation area, the prominence was the significant increase in services supply, turbines e turbo compressing for industries of diverse segments as paper and cellulose, petrochemical and ironworks, countries of Latin America inclusively . In Transmission and Distribution, Siemens strengthened its leading position with incorporation of the transmission and distribution division of VA Tech. The acquisition fortified the portfolio, especially in high tension, transformers e energy automation. Siemens transformers area conquered an important exportation order for the United States and Pakistan, among others.

Transportation
(Transportation Systems and Siemens VDO Automotive)

Transports unit closed the fiscal tax year with R$ 648,7 million in order entry and R$ 594,8 million of invoicing, representing 9% of Siemens income. Transportation Systems division supplies complete solutions for integration of nets of transport on tracks in regimen turn-key for locomotion of loads and passengers. Last year, Siemens consolidated itself in the leadership in energy supply for subway transport through important contracts in São Paulo. Among them, the reform and maintenance of twenty trains of CPTM - Companhia Paulista de Trens Metropolitanos (São Paulo Metropolitan Trains Company), the supply of medium tension systems Line 2 (Green) of Companhia do Metrô de São Paulo (São Paulo Subway Company) and energy supply systems, booster, telecommunications, auxiliary vehicles and infrastructure equipment for Line 4 (Yellow).

In automobile division, Siemens VDO Automotive counts on five sites of production and is one of the leaders in the Brazilian market in electronics and mechatronics. The unit acts with an extensive products line that includes since complete instrument panels for passenger cars, bus and trucks, to system control panels of air ventilation and refrigeration. One of the prominences in 2005 was the rise of exportations of electrical engines and air admission control system for combustion engines.

Medical Solutions

The Medicine unit met and overcame the requirements and demands of the diagnosis equipment market for image and therapy that grew above of the average last years. Medical Solutions, that was liable for R$ 288,3 million entry order and R$ 198,3 million invoicing, respectively 4% and 3% of the balance sheet, kept its politics of innovation and technological leadership and the focus in the customer for improvement of processes and increase of the productivity. Among the main projects in the country are the sale and supply four tomography machines Somatom Sensation of 64 cuts, more advanced technology in Computed Tomography; the beginning of operation Positron Emission Tomography/Computer Tomography (PET/CT) in Hospital Samaritano from Rio de Janeiro and the first contracts of exportation of equipment of X-Ray, the Multix B, produced nationally since 2004, for Venezuela and Chile.
 
Lighting

Illumination unit, represented by Osram do Brasil Lâmpadas Elétricas Ltda, close the fiscal tax year with R$ 216,2 million order entry, 3% of the volume of the company, and R$ 264,4 millions of invoicing, correspondent 4% of the total value. One of the prominences was the beginning of the local manufacturing of the sodium light bulbs OSRAM NAV 4Y (4 Years), which, because of high technology, has long duration and period of maintenance of four years.

Acquisitions

During last exercise, Siemens made various worldwide acquisitions for strengthen its portfolio. Among the acquisitions of the unit of Automation and Control is the Robicon Corporation, specialized in drives technology and leader of medium voltage converter for engines, with plant in Brazil, and the US Filter, which strengthened the position of the Siemens in the promising segment of water sanitation and treatment. In Transmission and Distribution of Energy sector, Siemens consolidated its leadership with the incorporation of the VA Tech transmission and distribution of energy division. The company also integrated the division of manufacturing plants of the Va Tech, the Voest Alpine Industry (VAI), specialized in solutions for the metallurgy and mining segment, which occupies the first position in this market.
In telecommunications area, worldwide acquisitions incorporate Myrio Company, leader in Internet-based protocol software for TV, Chantry Networks, leader in security technology and wireless nets, and the acquisition of the majority control of the Dasan, specialist in broadband access nets. In medicine, Siemens acquired the CTI Molecular Imaging INC., trustee company, among others, of technology molecular image area.

Reorganization of Portfolio

Siemens, worldwide, decided to reorganize its Logistic and Systems of Automation (L&A - Logistic and Assembly Systems) division, belonging to the Automation and Control unit, to become more competitive and flexible to the market. Logistic and Industrial distribution area starts to be an independent company, inside Siemens group, from January 1st 2006: Dematic, with 5 thousand employees. The other areas of L&A division, Postal Automation and Airport Logistic, go on integrated to the unit of Automation and Control.


Abb.: "Lateinamerika setzt beim Mobilfunk auf GSM - Siemens investiert in Brasilien innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als 110 Millionen US-Dollar in die Forschung und Entwicklung des Mobilfunkbereichs"
(Pressefoto Siemens)

The telecommunications unit, two changes had occurred worldwide. The equipment area for residential communication (CPE-Customer Premises Equipment) became new independent subsidiary, belonging to Siemens group. In the country, the "Siemens Home and Office Equipamentos de Comunicação Ltda." company will be a reality in January 1st 2006. Because of Siemens worldwide operation, the mobile phone business was incorporated by the BenQ, creating BenQ Mobile, the consumption products company that initiates its operations in Brazil, also at January 1st 2006.

About Siemens in Brazil

For a century, Siemens has been part of the Brazilian economic life, supplying technological infrastructure for telecommunications, capital goods industry, electrical energy, subway and train service, medicine and lighting. The Brazilian group has more 10 thousand collaborators and has 15 plants. The Brazilian subsidiary is the top 10 of  Siemens group. In October 2002, the company pass was re-structured with the creation of a regional organization, Siemens Mercosur. The new organization encloses, beyond Brazil, Argentina and Chile, and takes care of also to the markets of Bolivia, of Paraguay and Uruguay. Nowadays, the company has 12 regional offices in Brazil: Belo Horizonte, Brasilia, Campinas, Curitiba, Florianópolis, Fortaleza, Porto Alegre, Recife, Ribeirão Preto, Rio de Janeiro, Salvador and São Paulo; and P&D centers: Canoas, Curitiba, Guarulhos, Jundiaí, Rio de Janeiro and São Paulo."


(Pressefoto Siemens)

"Lasst Maschinen in Lateinamerika sprechen - Funkmodule von Siemens erlauben den Einsatz in Verkaufsautomaten: 21.08.2003  |  Siemens wird ab Herbst 2003 als erster Anbieter weltweit Funkmodule in Lateinamerika (Manaus/Brasilien) fertigen. Die kompakten Funkmodule für die Mobilfunkstandards GSM und GPRS können in PDAs oder Smartphones, aber auch in Verkaufsautomaten, Verkehrsleitsystemen, Alarmanlagen, Messeinrichtungen und Navigationssystemen integriert werden und ermöglichen so neben der Sprachkommunikation auch die Übertragung von Daten von Maschine zu Maschine."

[Quelle. Carol Guerrero. -- http://www.siemens.com.br/templates/imprensa_mais.aspx?channel=2045&press_id=15536. -- Zugriff am 2005-12-20]

"
São Paulo, January, 2005
To press releases

Siemens exports US$ 10 million in cellular softwares in 2004

Brazil is the fifth country to host the Siemens R&D Center for development of mobile terminal softwares and closes its first year of activity with a positive balance


Abb.: Lage von Manaus
(©MS Encarta)

Great part of the volume exported by Siemens of softwares for mobile telephony is produced in the Research and Development (R&D) Center in Manaus, which, in 2004, represented US$ 10 million. Opened last year, the Center already has over two hundred researchers to develop projects for technology and softwares used in cellular telephony devices. The company has the goal of exporting over US$ 80 million until 2008 in R&D services. The investments in development, in 2004, reached the amount of US$ 30 million, with 50% of it redirected to networks and 50% to mobile terminals. One of the projects, in partnership with Fundação Desembargador Paulo Feitoza and awarded by FINEP Região Norte, is a software for 3D Processing for Meta-Reality, which enables the combination of real world images with tri-dimensional content, a technology used mainly in games. Previously available only for enhanced products, the new software is the only one capable of also being applied to low-tier cellular phones, due to the small processing capacity required.


Abb.:
Siemens-Standort Manaus am Zusammenfluss von Rio Negro und Amazonas, Satellitenaufnahme, 2000
(Bildquelle. NASA)

Currently, Siemens, in its telecommunications area, has 150 employees and 260 partners targeted to research and development. Siemens already expects new admissions for the next year, and the expectation is to have a team with 550 people. The investments may reach US$ 35 million in 2005. In addition to the Research and Development Center in Manaus, the company has another center in Curitiba, targeted to the development of softwares for mobile networks and cord telephones.

Siemens Communications Group

Siemens Communications is one of the biggest players in the global telecommunications market. The company is the only provider that offers its customers a complete portfolio, from end user devices to complex network infrastructures for companies and operators, as well as related services. Siemens Communications is the global leader in innovation in convergent technologies, products and services for wireless and fixed corporate networks, in addition to being largest unit within Siemens and operating in over 160 countries worldwide. In the fiscal year of 2003 (ended in September 30th), its workforce counted on 60,000 employees and reported sales of approximately 17 billion Euros."

[Quelle: Christiane Ribeiro. -- http://www.siemens.com.br/templates/imprensa_mais.aspx?channel=2040&press_id=15333. -- Zugriff am 2005-12-20]

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Abb.: Kernkraftwerk Angra dos Reis (RJ)

"Exportierte Schulden

Das durch staatliche Bürgschaften gemilderte Investitionsrisiko hat nicht nur dazu geführt, dass der Großindustrie entwicklungspolitisch schädliche Projekte leichter von der Hand gehen. Viele der leichtfertig vergebenen Kredite treiben ärmere Länder in hohe Schulden. Ein Beispiel dafür sind die Kernkraftwerksblöcke Angra 2 und 3, die ausgerechnet in einem Erdbebengebiet an der brasilianischen Küste stehen.


Abb.: Lage von Angra dos Reis (RJ)
(©MS Encarta)

Bei beiden Reaktoren wurde bereits vor mehr als zwanzig Jahren mit dem Bau begonnen. Der Lieferant der Anlagen: die Siemens-Tochter KWU. Doch erst seit Juli 2000 liefert Angra 2 tatsächlich Strom. Es wird geschätzt, dass die verschleppte Fertigstellung das Land fünf Milliarden Euro gekostet hat. Und ob Angra3 je ans Netz gehen wird, ist bislang offen. Auch dort wurden Milliarden versenkt. Der Bau hatte sich aus politischen Gründen verzögert, da die Reaktoren Anfang der Achtziger auch für die Produktion von Atomwaffen für die damalige brasilianische Militärdiktatur gedacht waren. Daran hatten die späteren zivilen Regierungen Brasiliens jedoch kein Interesse mehr.

»Die Deutschen haben uns eine Technologie verkauft, die sie selbst nicht betreiben, und wir bezahlen mit Geld, das wir nicht haben«, klagte der ehemalige brasilianische Finanzminister Denim Netto.13 Denn Brasilien ist hoch verschuldet. Fast 250 Milliarden Euro betrug die Schuldenlast des Landes 1998. Am 31. Dezember 1999 hielten deutsche Banken Forderungen in der Höhe von insgesamt 10,6 Milliarden Euro an Brasilien. Auch Angra wurde mithilfe von Krediten deutscher Banken finanziert, die durch Hermes gedeckt waren.

So plante etwa die Dresdner Bank lange Zeit, den Fertigbau von Angra 3 zu finanzieren, obwohl längst offenkundig war, dass sich das Kraftwerk nicht rentiert. Selbst die nationale brasilianische Kommission für Atomenergie räumte ein, dass der Strom aus dem AKW fast doppelt so teuer ist wie der aus Erdgas gewonnene.14 Nachdem die deutsche Bundesregierung im Sommer 2000 verkündete, für den Fertigbau von Angra 3 entgegen ursprünglicher Vorhaben doch keine Hermes-Garantie zu genehmigen, dürfte die Lust der Dresdner Bank aufs finanzielle Abenteuer jedoch erheblich gesunken sein.

Dafür hat Siemens dank Hermes sein Geld bekommen.15 Insgesamt 2,9 Milliarden Euro kassierte der Konzern für Angra 2, für Block 3 waren es bisher 1,4 Milliarden Euro.

Siemens und die deutschen Banken, die für ihre Kredite satte Zinsen kassieren, sind somit die einzigen Gewinner des Desasters. Zu den Verlierern zählen auf der einen Seite die deutschen Steuerzahler. Denn wenn die Importländer ihre deutschen Lieferanten nicht mehr bezahlen können, übernimmt die Bundesrepublik dank Hermes zunächst den Schaden der heimischen Unternehmen. Der größte Verlierer ist jedoch Brasilien, das so-wieder einmal-zum Schuldner Deutschlands geworden ist.

Das genannte Beispiel ist nur eines unter vielen. Hier haben deutsche Unternehmen die Atompolitik der ehemaligen brasilianischen Militärmachthaber für ihre Profite genutzt. Investitionen dieser Art haben letztendlich dazu beigetragen, dass zahlreiche hoch verschuldete Länder die öffentlichen Mittel für Bildung und Gesundheit drastisch kürzen mussten."

[Quelle: Werner, Klaus <1967 - > ; Weiss, Hans <1950 - >: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen : die Machenschaften der Weltkonzerne / Klaus Werner/Hans Weiss. -- Wien [u.a.] : Deuticke, 2003. -- 407 S. : Ill. ; 21 cm. -- ISBN 3-216-30715-8. -- S. 232 - 234. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


11. Stihl



Abb.: In Saõ Leopoldo hat die brasilianische STIHL Produktions- und Vertriebsgesellschaft ihren Sitz.
(Pressefoto Stihl)

Webpräsenz: http://www.stihl.com.br/ . - Zugriff am 2009-10-26

"Die ANDREAS STIHL AG & Co. KG ist ein in über 160 Ländern tätiges schwäbisches Familienunternehmen mit Sitz in Waiblingen. Produkte des Konzerns sind eine große Palette an Motorsägen und Motorgeräten (z. B. Freischneider, Trennschleifer, usw.) Die Firma setzte 2004 ca. 1.620 Mio Euro (davon ca. 88% im Ausland) um und begründete Andreas Stihl (* 1896 in Zürich; † 1973) 1926 im Stuttgarter Stadtteil Cannstatt die Firma "A. STIHL Maschinenfabrik", die zunächst Dampfkessel-Vorfeueranlagen herstellte. Hierdurch verdiente die Firma das Geld für den Bau von Motorsägen und brachte schon nach kurzer Zeit die erste Elektromotorsäge auf den Markt, die aufgrund ihres Gewichts (46 kg) von zwei Männern bedient werden musste.

1929 stellte Stihl die erste Motorsäge mit Benzinmotor vor. Nur zwei Jahre später wurde diese Stihlsche Baumfällmaschine in großen Stückzahlen nach Russland, USA und Kanada exportiert. Beflügelt und bestätigt durch die Erfolge wurde die Technik in den Folgejahren immer weiter verbessert.

1944 wurde das Werk in Bad-Cannstatt durch einen Bombenangriff zerstört. Die komplette Produktion wurde nach Neustadt an der Rems, einem Stadtteil des benachbarten Waiblingen verlagert. 1950 stellte STIHL die erste Einmann-Benzin-Motorsäge der Welt, die (STIHL BL), vor. Ausgestattet mit einem verstellbaren Schwenkvergaser kann die Säge zum Ablängen UND zum Fällen eingesetzt werden.


Abb.: STIHL Contra revolutionierte die Waldarbeit

Die STIHL Contra machte Andreas Stihl 1959 als Vater der Motorsäge bekannt. Durch das geringe Gewicht (12 kg) dieser Säge mit einer Leistung von 6 PS setzte sich die Motorisierung der Waldarbeit nun endgültig weltweit durch. In nicht einmal 2 Jahren wurden über 200.000 Stück dieser Motorsäge produziert.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde sie als Contra-Lightning vermarktet. Gebaut wurde sie in vier verschiedenen Varianten von 1959 bis 1967. Sie hat einen Hubraum von 106 cm³ und wurde vorwiegend mit den Schwertlängen 43, 53, 63, 80 cm betrieben.

Stihl charterte 1961 eigens Frachtflugzeuge, um den hohen Bedarf in Kanada und Amerika decken zu können. In den nachfolgenden Jahren wurden seine Motorsägen in der ganzen Welt vertrieben und die Firma stieg bis 1971 zum größten Motorsägenhersteller der Welt auf. Ab den 1970er Jahren erfolgte die Gründung von Produktionsstätten in Deutschland und im Ausland (Brasilien, USA, Schweiz und Österreich), daneben der Ausbau einer umfangreichen weltweiten Vertriebsstruktur mit eigenen Tochtergesellschaften und Importeuren.

Andreas Stihl verstarb 1973 und hinterließ ein Unternehmen, das heute in über 160 Ländern aktiv vertreten ist, davon in 30 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften. Er hat durch seine Erfindungsgabe und seinen Unternehmensgeist die Waldarbeit leichter und wirtschaftlicher gemacht. Waldarbeiter stiegen durch seine Erfindung und Weiterentwicklung der Motorsäge von schlecht bezahlten Tagelöhnern zu anerkannten Facharbeitern auf."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stihl. -- Zugriff am 2005-12-26]


Abb.: Qualitätskontrolle der Schienen im STIHL Werk in Brasilien.
(Pressefoto Stihl)


Abb.. Unternehmensstruktur von STIHL
[Bildquelle: http://www.stihl.de/. -- Zugriff am 2005-12-20]


Abb.: STIHL Motorsäge
 (Pressefoto Stihl)


Zu 8.4.: Einige brasilianische Unternehmen