Computervermittelte Kommunikation

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Kapitel 13: OSI-Schicht 7: Application Layer -- Anwendungsschicht

Teil 3: Information-Retrieval-Protokoll Z39.50


von Margarete Payer

mailto: payer@hbi-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 -- >: Computervermittelte Kommunikation. -- Kapitel 113. OSI-Schicht 7: Application Layer -- Anwendungsschicht ;Teil 3: Information-Retrieval-Protokoll Z39.50. -- Fassung vom 11. Juli 1999. -- URL: http://www.payer.de/cmc/cmcs1303.htm -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 1995

Überarbeitungen: 23. Juni 1997; 11.7.1999 [überarbeitet, gekürzt und um DBV-OSI erweitert]

Anlaß: Lehrveranstaltungen an der HBI Stuttgart

©opyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung der Verfasserin.


Zur Inhaltsübersicht von Margarete Payer: Computervermittelte Kommunikation.


13.0. Übersicht



13.7. Information-Retrieval-Protokoll Z39.50



Obwohl Z39.50 nicht mehr ganz auf dem Stand der Zeit ist, ist es im Bereich von Information, Dokumentation und Bibliothekswesen noch (oder erst jetzt) sehr in Gebrauch. So schreibt Christine Boßmeyer von der Die Deutsche Bibliothek 1998:

"DBV-OSI und Z39.50 als Basis

Das im DBV-OSI-Projekt realisierte Anwendungsmodell von Z39.50 ist das Fundament für wichtige neue Dienstleistungen. Die Kommunikation mit dem Endbenutzer läuft nach folgendem Modell ab:

  1. Der Endbenutzer des Systems A hat -- ggf. durch eine negativ verlaufene Recherche in der lokalen Datenbank des Systems A -- ermittelt, dass die von ihm gewünschten Daten lokal nicht verfügbar sind. Er wählt daraufhin als Ziel eine Datenbank des Systems B aus.

  2. Er gibt an seinem PC die Suchfrage in der ihm vertrauten Retrievalsprache und Benutzeroberfläche ein -- System A übersetzt die Suchfrage in eine systemunabhängige Syntax (Transfersyntax) und sendet sie an System B.

  3. System B übersetzt die ankommende Suchfrage in die eigene Abfragesprache und greift damit auf die eigenen Datenbanken zu. System B liefert die Trefferliste und/oder die gefundenen Datensätze an System A zurück. System A stellt dem Endbenutzer die Suchergebnisse am Bildschirm zur Verfügung. Abhängig von der konkreten Anwendung sind dies z. B. Standortnachweise, bibliographische Datensätze, Normdatensätze etc.

DDB stellt folgende Z39.50-Dienste zur Verfügung:

Folgende Datenformate werden unterstützt: MAB; UNIMARC (nur Bibliographic Format); USMARC (z. Z. nur Bibliographic Format); SUTRS (Simple Unstructured Text Record Syntax, bei der unstrukturierten Ausgabe werden Daten im ISBD-Format geliefert).

Z39.50-Dienste: Direkte Kommunikation über Z39.50

1. Vernetzung DDB-Bibliothekssysteme
Dieses Dienstleistungsprogramm entspricht dem Funktionsumfang von DBV-OSI und hat folgende charakteristische Merkmale:


2. Systemgebundener Zugang

Der Zugriff auf die DDB-Datenbank wird nicht nur über die regionalen Verbundsysteme möglich sein, sondern es werden auch systemungebundene Zugänge ermöglicht werden. Zwei Möglichkeiten sind technisch vorhanden: Z39.50-Dienste: DDB-Z39.50-Gateway

[DDB-Z39.50-Gateway. -- URL: http://z3950gw.dbf.ddb.de/index.html. -- Zugriff am 11.7.1999]

Die Funktionalität des vorhandenen Gateways wird zur Zeit wesentlich erweitert. Insbesondere sollen über das Gateway Dienste für Bibliotheken, die nicht an einem Verbund teilnehmen und für Endbenutzer geschaffen werden.

Das Erweiterungsprogramm umfasst: Online-Abruf von Datensätzen, Zugang zu kostenpflichtigen Datenbanken und Bestellung von Dokumenten.

Online-Abruf von Datensätzen

Voraussetzung für die Nutzung dieser Dienstleistung sind die Registrierung der Benutzer und vertragliche Vereinbarungen. Die Registrierung der Benutzer kann online erfolgen. Folgende Funktionen werden zur Verfügung gestellt:

3. Zugang zu kostenpflichtigen Datenbanken und elektronische Bestellung


In der 2. Phase des DBV-OSI-Projekts wurden die Dokumentbestellung über e-mail und Z39.50-Item Order sowie die Software für die Document Order Receive and Delivery (DOD)-Systeme in den Lieferbibliotheken realisiert. In der Erweiterung des Gateways sollen der Zugriff auf kostenpflichtige Datenbanken und ein Dokumentbestelldienst realisiert werden. Der Dienst wird folgende Funktionen umfassen:

[Boßmeyer, Christine: Neue Online-Dienste. -- In: Dialog mit Bibliotheken. -- 10.19989, 1. -- ISSN 0936-1138. -- S. 40 - 42]


Die folgenden Ausführungen nach dem Draft Z39.50-1994.

"The standard is intended particulary for use by systems supporting information retrieval services for organization such as libraries, information utilities, and union catalogue centers. It adresses connection oriented, program-to-program communication. It does not adress the interchange of information with terminals or via other physical media."

Z39.50 ermöglicht, daß ein Client bei einem Server Information-Retrieval durchführen kann. Z39.50 gibt Minimalanforderungen an das Datenformat von Datenbanken an, damit sytemunabhängig einheitlich Researchen möglich sind, d.h. daß ich mit meiner gewohnten Abfragesprache in allen anderen OPAC's suchen kann.

Z39.50 ist ein Protokoll für die Kommunikation zwischen Client und Server innerhalb des Information Retrieval Service. Der Server ist dabei mit einer oder mehreren Datenbanken verknüpft.

Z39.50 unterscheidet Facilities und Services. Eine Facility ist eine logisch zusammengehörige Gruppe von Diensten (services). Diese Gruppe kann auch aus nur einem Dienst bestehen, bzw. keine eigenen Dienste enthalten, sondern die Dienste anderer Facilities verwenden.

Facilities und Dienste innerhalb von Z39.50:

  • Initialization Facility
    • Init Service: Initialisierung der Sitzung mit dem entfernten System
  • Search Facility
    • Search Service: Suchen
  • Retrieval Facility
    • Present Service: Anforderung der Suchergebnisse
    • Segment Service
  • Result-set-delete-Facility
    • Delete Service: Löschen einer Ergebnisliste
  • Browse Facility
    • Scan Service: Durchsuchen einer geordneten Liste
  • Sort Facility
    • Sort Service: Sortieren einer Ergebnisliste
  • Access Control Facility
    • Access-control Service:
  • Accounting/Resource Control Facility
    • Resource-control Service
    • Trigger-resource-control Service
    • Resource-report Service
  • Extended Services Facility
    • Extended-services Service
  • Explain Facility
    • kein eigener Service: benutzt Dienste der Search Facility und der Retrieval Facility
  • Termination Facility
    • Close Service

13.7.1. Initialization Facility: Init Service


Der Init Service besteht darin, daß der Client dem Server bestimmte Parameter vorschlägt, die der Server akzeptiert, abändert oder verwirft.

Parameter:


13.7.2. Search Facility: Search Service


Basic query concept: "from the specified collection of databases identify those records with the properties indicated".

Parameter:


13.7.3. Retrieval Facility


13.7.3.1. Retrieval Facility: 1. Present Service


Der Present Service erlaubt dem Client alle oder bestimmte Records aus der Trefferliste anzufordern.

Parameter:


13.7.3.2. Retrieval Facility: 2. Segment Service


Parameter:


13.7.4. Result-set-delete-Facility: Delete Service


Ermöglicht dem Client, den Server anzuweisen, result sets zu löschen.

Parameter:


13.7.5. Access Control Facility: Access Control Service


Parameter:


13.7.6. Accounting / Resource Control Facility


13.7.6.1. Accounting / Resource Control Facility: 1. Resource-control Service


Parameter:

 


13.7.6.2. Accounting / Resource Control Facility: 2. Trigger- resource-control Service


Parameter:


13.7.6.3. Accounting / Resource Control Facility: 3. Resource-report Service


Parameter:


13.7.7. Sort Facility: Sort Service


Parameter:


13.7.8. Browse Facility: Scan Service


Parameter:


13.7.9. Extended Services Facility: Extended-services Service


Beispiele für Extended Services:

Parameter:


13.7.10. Explain Facility


Explain information categories = search terms:


13.7.11. Termination Facility: Close Service


Parameter:


13.7.12. Weiterführende Ressourcen


Yahoo Categories:

Organisationen:


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