Internationale Kommunikationskulturen

13. Kulturelle Faktoren: "Aberglauben" und Religion

3. Zum Beispiel: Religion in den USA

1. Teil 1: Der "religiöse Supermarkt" USA


von Margarete Payer

mailto: payer@hdm-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 - >: Internationale Kommunikationskulturen. -- 13. Kulturelle Faktoren: "Aberglauben" und Religion. -- 3. Zum Beispiel: Religion in den USA. -- 1. Teil 1: Der "religiöse Supermarkt" USA. -- Fassung vom 2001-07-14. -- URL: http://www.payer.de/kommkulturen/kultur1331.htm. -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 2001-07-14

Überarbeitungen:

Anlass: Lehrveranstaltung, HBI Stuttgart, 2000/2001

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Dieser Text ist Teil der Abteilung Länder und Kulturen von Tüpfli's Global Village Library


0. Übersicht



1. Einleitung


Die Religionsfreiheit zusammen mit der Trennung von Kirche und Staat hat in den USA offensichtlich ein kulturelles Klima geschaffen, in dem Religionen bestens gedeihen; viel besser als z.B. in Deutschland, wo die Staatskirchen (Körperschaften öffentlichen Rechts) eifrig darauf bedacht sind, auf keines ihrer staatlichen Privilegien verzichten zu müssen. 

Da in den USA (wie auch anderswo) religiöse Gemeinschaften, Vereine usw. wesentlich sind für die Bildung von Kommunikation, soll hier ein knapper Überblick über die religiöse Vielfalt, den "religiösen Supermarkt" der USA gegeben werden.

Die Religionsvielfalt und die Religionsgeographie spiegelt auch die Einwanderung in die USA wieder. Oft ist eine Hauptfunktion religiöser Gemeinschaften die eines Kulturvereins. 

Religiöse Gemeinschaften sind in den USA wegen des dürftigen staatlichen sozialen Netzes ganz wichtige Bestandteile des sozialen Netzes, der Freiwilligenarbeit und der Sozialfürsorge.

Religiöse Gemeinschaften sind selbstverständlich auch wichtige Orte der Bildung von "Seilschaften". So ist es durchaus üblich, mit dem sozialen Aufstieg auch die Kirche oder Synagoge zu wechseln und der religiösen Gemeinschaft beizutreten, in der die für die eigene Karriere entscheidenden Personen Mitglieder sind.

Die Kommentierungen sind so ausgewählt, dass religiöse Gruppierungen, die man in Deutschland als wohlbekannt voraussetzen kann (z.B. Katholiken, Lutheraner), keine oder nur knappe Erläuterungen erhalten, auch wenn sie zahlenmäßig sehr bedeutend sind. Bei den anderen Gruppierungen waren Auswahlprinzip für die Erläuterungen:

Die Auswahl für eine knappe Übersicht hat notgedrungen einen großen Anteil an Willkür. Die Angabe der Webportale soll diese Willkür ausgleichen und zur Beschäftigung mit den Selbstdarstellungen der einzelnen Religionen und Denominationen anregen.


Abb.: Genealogie der größeren christlichen Kirchen in den USA

[Quelle der Abb.: Atlas zur Kirchengeschichte : die christlichen Kirchen in Geschichte u. Gegenwart / hrsg. von Hubert Jedin ...  -- Aktualisierte Neuausg., 3. Aufl.. -- Freiburg im Breisgau [u.a] : Herder, 1988. - ISBN 3451208695. -- S.102. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


Abb.: Zeitliche Entstehung der größeren gegenwärtig bestehenden Kirchen

[Quelle der Abb.: Atlas zur Kirchengeschichte : die christlichen Kirchen in Geschichte u. Gegenwart / hrsg. von Hubert Jedin ...  -- Aktualisierte Neuausg., 3. Aufl.. -- Freiburg im Breisgau [u.a] : Herder, 1988. - ISBN 3451208695. -- S.148. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

Im grundlegenden Werk

The Encyclopedia of American religions : a comprehensive study of the major religious groups in the United States / J. Gordon Melton, editor. — Triumph Books ed. :  Reprint.  (Originally published: 3rd ed. Detroit. : Gale Research. © 1989).-- New York : Triumph Books, 1991. -- 3 Bde.
ISBN 0-8007-3025-9 (Bd. 1)
ISBN 0-8007-3026-7 (Bd. 2)
ISBN 0-8007-3027-5 (Bd. 3)

sind die insgesamt 1588 verzeichneten religiösen Gruppierungen nach Familien geordnet. Die folgende Übersicht gibt einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der Religionen in den USA. Es ist jeweils die Zahl der Eintragungen in der genannten Enzyclopedia genannt.


2. Western Liturgical Family


77 Eintragungen

Abb.: Karfreitagsprozession der Tucson's Los Dorados Organization, Tucson, Arizona (©Corbis)

  1. Roman Catholic Church (1 Eintragung). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Catholicism/. -- Zugriff am 2001-06-23


    Abb.: Prozentualer Anteil der Katholiken an der Bevölkerung

    [Quelle: http://www.adherents.com/maps/map_us_romcath.jpg. -- Zugriff am 2001-07-09]

  2. Old Catholicism (57 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Catholicism/Not_in_Communion_with_Rome/. -- Zugriff am 2001-06-23

    Hierzu zählen Kirchen, die entweder das Erste Vatikanische Konzil (Erklärung der Unfehlbarkeit des Papstes, 1870) oder die Reformen im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 - 1965), besonders die Liturgiereform,  ablehnen.


    Abb.: Lateinische Messe nach dem tridentinischen Ritus (©Corel)

  3. Anglicanism (19 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Anglican/. -- Zugriff am 2001-06-23

    "Auch die Anglikanischen Kirchen gehen in ihren Anfängen auf die Reformationszeit zurück. Den Anlass zur Abspaltung der Kirche Englands von der Römisch-katholischen Kirche gab das päpstliche Nein zu den Scheidungs- bzw. Wiederverheiratungsplänen des englischen Königs Heinrich VIII. [1491 - 1547] Mitgewirkt zur Trennung haben aber auch ein bedeutendes Nationalbewusstsein und die fortgeschrittene Beschäftigung mit Luthers Gedanken vor allem an der Universität von Cambridge. Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury (1533-1556), betonte die Bedeutung der Heiligen Schrift; daneben setzte er sich für eine Reformation in kleinen Schritten ein. Er ist der Hauptverfasser des Common Prayer Book (Allgemeines Gebetbuch), das in mehrmals revidierter Form bis heute in Geltung steht. Unter Elisabeth I. (1558-1603) fanden reformatorische Anschauungen vermehrt Eingang."

    "Von Bedeutung sind die drei Richtungen: 

    "Ausgehend von der Church of England bildeten sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Erdteilen weitere Kirchen. Auswanderer gründeten bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts z. B. in Amerika die Protestant Episcopal Church. Diese Kirchen sind selbständig; sie bilden jedoch zusammen mit ihrer Mutterkirche eine Kirchengemeinschaft. Ihre Zusammengehörigkeit findet in der ca. alle zehn Jahre in Canterbury stattfindenden «Lambeth-Konferenz» der Bischöfe der Anglikanischen Kirchengemeinschaft ihren Ausdruck. Vorsitzender ist der Erzbischof von Canterbury. Die Mitgliedskirchen der Anglikanischen Kirchengemeinschaft entwickelten ihre eigene Theologie. Bei aller Vielfalt der Liturgien wird doch immer wieder deren Herkunft aus dem Book of Common Prayer betont. Die Zusammengehörigkeit kommt auch durch das von der Church of England übernommene Bischofsamt zum Ausdruck." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 35, 46f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


    Abb.: Hl. Kommunion, St. Stephen's Episcopal Church, Schenectady NY [Bildquelle: http://www.albany.net/~ststeph/. -- Zugriff am 2001-06-28]

US-Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Episcopalians (Affiliated), 1990
Staat Anzahl Bevölkerungsanteil
Rhode Island 31,865 3.18%
Connecticut 78,804 2.40%
Wyoming 9,894 2.18%
Virginia 129,070 2.09%
Massachusetts 122,190 2.03%
Delaware 13,307 2.00%
Maryland 82,714 1.73%
South Dakota 11,940 1.72%
Vermont 9,628 1.71%
New Hampshire 16,301 1.47%

[Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_epis.html. -- Zugriff am 2001-07-09]


Abb.: US-Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Episcopalians (Affiliated), 1990


3. Eastern Liturgical Family 


77 Eintragungen


Abb.: The Right Reverend Nikolai, orthodoxer Bischof von Baltimore [Bildquelle: http://www.oca.org/pages/ocaadmin/episcopacy/index.html. -- Zugriff am 2001-06-28]

  1. Orthodoxy (61 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Orthodox/. -- Zugriff am 2001-06-23
  2. Non-Chalcedonian Orthodoxy (16 Eintragungen): Monophysitische Kirchen, die beim 4. Konzil von Chalzedon, 451 n. Chr., verurteilt wurden. Die Monophysiten lehren, dass Jesus nicht nur eine Person ist, sondern auch nur eine Natur, die göttliche hat. Das Konzil von Chalzedon lehrte demgegenüber: Jesus Christus "ist vollkommen der Gottheit und vollkommen der Menschheit nach, wahrer Gott und wahrer Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und dem Leibe. Der eine und selbe ist wesensgleich mit dem Vater der Gottheit nach und wesensgleich auch uns seiner Menschheit nach."

4. Lutheran Family 


22 Eintragungen


Abb.: "7 faith practices banner". -- Evangelical Lutheran Church of America [Bildquelle: http://www.elca.org/init/teachthefaith/graphicslibrary.html. -- Zugriff am 2001-06-28]

"Für die im Anschluss an Martin Luthers [1483 - 1546] Tätigkeit entstandenen Evangelisch-Lutherischen Kirchen ist christliche Gemeinde dort, wo das Wort richtig gelehrt und das Abendmahl ausgeteilt wird. Mit der lutherischen Messe ist dem Gottesdienst eine begrenzte liturgische Vielfalt eigen. In verschiedenen lutherischen Kirchen ist im leitenden Kirchenamt ein Bischof tätig. Sein Amt ist indessen nicht Teil einer Hierarchie. Er empfängt sein Amt durch die Wahl der Synode." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 35. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Lutheranism  (22 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Lutheran/. -- Zugriff am 2001-06-23
 
Staaten mit dem höchsten Anteil von Mitgliedern der (liberaleren) Evangelical Lutheran Church in America (ELCA), 1990
Staat Anzahl Bevölkerungsanteil
North Dakota 179,711 28.13%
Minnesota 823,372 18.82%
South Dakota 114,690 16.48%
Iowa 265,423 9.59%
Wisconsin 460,168 9.41%
Nebraska 128,667 8.15%
Montana 49,106 6.15%
Pennsylvania 682,111 5.74%
Ohio 320,021 2.95%
Washington 132,528 2.72%


[Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_elca.html. -- Zugriff am 2001-07-09]


Abb.: Staaten mit dem höchsten Anteil von Mitgliedern der (liberaleren) Evangelical Lutheran Church in America (ELCA), 1990

Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil von Mitgliedern der (konservativen) Lutheran Church -- Missouri Synod, 1990
Staat Mitglieder Bevölkerungsanteil
Nebraska 114,944 7.28%
Wisconsin 248,876 5.09%
Minnesota 215,564 4.93%
South Dakota 32,968 4.74%
Iowa 124,021 4.48%
North Dakota 25,691 4.02%
Missouri 145,741 2.85%
Michigan 250,141 2.69%
Illinois 295,820 2.59%
Kansas 63,145 2.55%


[Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_luthmiss.html. -- Zugriff am 2001-07-09]


Abb.: Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil von Mitgliedern der (konservativen) Lutheran Church -- Missouri Synod, 1990


5. Reformed-Presbyterian Family 


33 Eintragungen


Abb.: Kirchenraum, Trinity Protestant Reformed Church of Hudsonville, MI. -- [Bildquelle] http://www.prca.org/current/2Hudsonville.htm. -- Zugriff am 2001-06-28]

Zwinglianische bzw. calvinistische Kirchen, die vom europäischen Festland ausgingen, nennen sich eher "reformiert", solche, die angelsächsischen Ursprungs sind "presbyterianisch"

"Die Evangelisch-reformierten und presbyterianischen Kirchen sind aus der Tätigkeit Huldrych Zwinglis [1484 - 1531] und Johannes Calvins [1509 - 1564] hervorgegangen. Die Gemeinde hat gegenüber der Gesamtkirche an Bedeutung gewonnen. Die Kirche lebt in den Gemeinden. Im Gottesdienst kommen der Verkündigung und der Austeilung des Abendmahls besondere Bedeutung zu. Liturgische Elemente treten in den verschiedenen Kirchen in unterschiedlichem Ausmaß zurück. Für die Leitung der Gemeinden schuf Johannes Calvin das Ältestenamt, den Presbyter (ein Laienamt). Daraus bildete sich die Bezeichnung «Presbyterianische Kirche»." 

"Während im Kongregationalismus die einzelne Gemeinde keiner höheren menschlichen Autorität unterstellt ist, kennt die presbyterianische Kirchenverfassung, der die Mehrzahl der Kirchen verpflichtet ist, einander übergeordnete, leitende Körperschaften vom Gemeindekirchenrat, Presbyterium, über die Bezirkssynode bis zur obersten Synode. Das eine kirchliche Amt, das presbyteriale, umfasst die Dienste der Wortverkündigung (Pastor, Pfarrer), der Ordnung in der Gemeinde (Ältester, Presbyter) und des Helfenden (Diakon)." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 35, 41. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Reformed (10 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Reformed_Church,_Calvinists/. -- Zugriff am 2001-06-23
  2. Presbyterian (16 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Presbyterian/. -- Zugriff am 2001-06-23
  3. Congregationalism (7 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Congregational/. -- Zugriff am 2001-06-23
Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Mitgliedern der Presbyterian Church (USA), 1990
Staat Mitglieder Bevölkerungsanteil
Pennsylvania 388,774 3.27%
North Carolina 205,548 3.10%
Iowa 85,186 3.08%
Nebraska 48,591 3.08%
South Carolina 93,714 2.69%
Kansas 63,658 2.57%
Delaware 15,401 2.31%
Virginia 138,554 2.24%
South Dakota 15,473 2.22%
West Virginia 37,586 2.10%


Neben der Presbyterian Church (USA) gibt es noch viele andere presbyterianische Denominationen.

[Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_pres.html. -- Zugriff am 2001-07-09]


Abb.: Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Mitgliedern der Presbyterian Church (USA), 1990


6. Pietist-Methodist Family 


37 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Methodist/. -- Zugriff am 2001-06-23

 


Abb.: PRESIDENTIAL SERMON -- President Clinton delivers the sermon Jan. 7 at Foundry United Methodist Church in Washington. Clinton thanked the Foundry congregation for being a "church home" for his family during his presidency. Chelsea Clinton, who attended the church's youth group before she left for college, read an Old Testament lesson from Isaiah. Sen. Hillary Rodham Clinton, a Methodist since birth, read a New Testament lesson from 1 Thessalonians. -- [Quelle: http://umns.umc.org/01/jan/jan01photos.html. -- Zugriff am 2001-06-28]

"Der Pietismus ist eine bedeutende Glaubensbewegung des 17. Jahrhunderts. Seine Nachwirkungen sind bis in unsere Zeit herein wahrnehmbar. Innerkirchliche pietistische Kreise bildeten sich sowohl in lutherischen wie in reformierten Gebieten. Ihr Anliegen war die Erneuerung der Kirche, deren Leben damals mancherorts in einem trockenen Lehr- und Verwaltungsbetrieb erstarrt war. Die Anhänger des Pietismus wollten sich nicht mehr allein mit dem Besitz des rechten Glaubens zufriedengeben, sondern diesen Glauben auch leben. Die praxis pietatis, die «Übung der Gottseligkeit», gehörte zu ihren Hauptanliegen. Bibelglaube, Erkenntnis der Schuld und Gewissheit der Vergebung, Bekehrung und Heiligung fanden eine ganz neue Betonung. ...

Demgegenüber begannen die pietistischen und methodistischen Kirchen sowie die Heiligungsgemeinden in der Regel als Erneuerungsbewegungen innerhalb der traditionellen Kirchen. Erst die Zunahme von Spannungen und die Schwierigkeiten zur Integration der neuen Bewegungen führten zur Bildung neuer Kirchen und Gemeinden.

In Deutschland entstand als Freikirche pietistischer Herkunft die Herrnhuter Brüdergemeine. Deren Frömmigkeit wirkte sich im 18. Jahrhundert auch in England aus. Charles Wesley (1707-1788) und sein Bruder John Wesley (1703-1791) wie auch George Whitefield (1714-1770), die Gründer des Methodismus, waren von ihr beeinflusst. Sie entwickelten die von den Herrnhutern empfangenen geistlichen Anstöße zur besonderen methodistischen Verkündigung und Frömmigkeit. Kennzeichnend für den früheren Methodismus war die Bildung von «Klassen», einer Art von Hausversammlungen zum Bibelstudium, sowie der Einsatz von Laienpredigern. Die Methodisten betonten die Freiheit des menschlichen Willens, die unmittelbare Erfahrung Gottes in der Seele des Christen bzw. das Zeugnis des Heiligen Geistes, die Wichtigkeit der Bekehrung und schließlich die Forderung der Vollkommenheit nach der Liebe."  [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 70f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Scandinavian Pietism (4 Eintragungen): Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Moravian_Church/. -- Zugriff am 2001-06-23; 


    Abb.: Great Kills Moravian Church, Staten Island, NY [Bildquelle: http://www.moraviansi.com/greatkills.htm. -- Zugriff am 2001-06-28]

  2. United Methodism  (1 Eintragung)


    Abb.: Prozentueller Anteil der United Methodists an Bevölkerung 

    [Quelle: http://www.adherents.com/maps/map_us_umc.jpg. -- Zugriff am 2001-07-09]

  3. Non-Episcopal Methodism .(18 Eintragungen)
  4. Black Methodism (7 Eintragungen) 
  5. German Methodism (3 Eintragungen)
  6. British Methodism (4 Eintragungen)

7. Holiness Family 


68 Eintragungen

Webportal: http://www.holiness.cc/. -- Zugriff am 2001-06-28


Abb.: Audubon Church of the Nazarene, Owensboro, Kentucky [Bildquelle: http://come.to/AudubonNazareneChurch. -- Zugriff am 2001-06-28]

"Die Aussagen John Wesleys [1703-1791] und der frühen Methodisten zur christlichen Vollkommenheit führten zu zahlreichen Diskussionen und schließlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Entstehung der amerikanischen Heiligungsbewegung. Deren Anhänger machten in Abweichung von den methodistischen Lehren aus der Rechtfertigung des Christen durch den Glauben und aus der Heiligung des Lebens zwei Glaubensstufen. Sie sprachen von der Heiligung und Vollkommenheit als von der «zweiten Segnung», vermochten aber dem Perfektionismus nicht immer zu entgehen."  [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 71. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Nineteenth Century Holiness (30 Eintragungen)
  2. Twentieth Century Holiness (14 Eintragungen)
  3. Black Holiness (9 Eintragungen)
  4. Glenn Griffith Movement (15 Eintragungen)

8. Pentecostal Family 


177 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Pentecostalism/. -- Zugriff am 2001-06-23


Abb.: Gottesdienst in Pfingstkirche (©Corbis)

"Die Pfingstbewegung ist der Aufbruch eines enthusiastischen Christentums, das dessen Anhänger mit dem Wirken des Heiligen Geistes in Verbindung bringen. Die Bewegung ist nicht einheitlich. Sie umschließt eine große Zahl verschiedener Gemeinden und Gruppen.

Die Pfingstbewegung stammt aus dem Anfang unseres Jahrhunderts. Ein genaues Entstehungsdatum lässt sich jedoch nicht fixieren, denn gewisse enthusiastische Erscheinungen sind schon aus der Zeit vor der Jahrhundertwende bekannt. Diese sind ganz allgemein in der Kirchengeschichte nichts Neues. Als Einsatzpunkt der eigentlichen Pfingstbewegung werden etwa Versammlungen in Kansas (USA) im Jahre 1901 genannt, während die rasche Ausbreitung 1906 mit den Zusammenkünften in der «Azusa-Street-Mission» in Los Angeles einsetzte. ...

Die weitere Geschichte der Pfingstbewegung ist durch zweierlei gekennzeichnet: Das emotionale Element, das in der Anfangszeit zu erregten, lauten und z. T. wirren Versammlungen geführt hatte, ist mindestens in den bedeutenden Pfingstkirchen spürbar zurückgetreten. Die Betonung des Geistwirkens, verbunden mit einem begrenzten Enthusiasmus, ist indessen geblieben.

Anfänglich blieben Fragen der Organisation unter dem Eindruck des eigenen Erlebens zweitrangig. Im Laufe der Zeit bildeten sich dann aus pfingstlerischen Aufbrüchen oder durch Abspaltungen eine Reihe größerer und eine Menge kleinerer voneinander unabhängiger Pfingstgemeinden bzw. Gemeindeverbände. In neuerer Zeit suchen verschiedene Pfingstrichtungen vermehrt Kontakt miteinander. ...

Nach pfingstlerischer Ansicht steht eine Kirche nur dann in der Nähe der neutestamentlichen Gemeinde, wenn sie dem u. U. auch enthusiastischen Wirken des Heiligen Geistes, also der Geistestaufe und den Geistesgaben, Raum gibt. In dieser Beziehung hat, so überlegen verschiedene Pfingstgruppen, die Pfingstbewegung die ihrer Meinung nach unvollständige Reformation des 16. Jahrhunderts an ihr Ziel geführt.

Der Anspruch, die eigene Gemeinde stelle allein die wahre Kirche dar, wird zur Hauptsache von extremen Pfingstrichtungen erhoben. Das Verständnis des Heiligen Geistes in der Pfingstbewegung steht zu festen Organisationsformen grundsätzlich in Spannung. Viele Pfingstrichtungen betonen deshalb einfach die Bedeutung der Einzelversammlung, die in manchen Fällen von Ältesten und Predigern geleitet wird. Die Geschäfte größerer Gemeindeverbände werden in manchen Fällen von Brüderräten besorgt.

Die Glaubensanschauungen der vielen Pfingstgemeinden sind keineswegs einheitlich. In der Regel betonen aber alle die Inspiration und Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift, die Erlösung durch Christi Blut, die nahe Wiederkunft des Herrn und die offene Bereitschaft für das Wirken des Heiligen Geistes. Darüber hinaus lassen sich bei den verschiedenen Gemeinden folgende Unterschiede feststellen: Der Heilsweg umfasst entweder drei oder zwei entscheidende Erlebnisse, entweder die Bekehrung, die Heiligung und die Geistestaufe oder nur die Bekehrung und die Geistestaufe. Die Taufe wird hauptsächlich den Glaubenden gespendet; einzelne Pfingstrichtungen vertreten die Kindertaufe. Neben der trinitarischen Taufe kommt auch die Taufe allein auf den Namen Jesu vor. Einzelne Gemeinden halten neben Taufe und Abendmahl auch an der Fußwaschung fest.

Für alle Pfingstgemeinden ist der biblische Christenstand nur mit dem Erlebnis der Geistestaufe erreicht und das Gemeindeleben nur vollständig, wenn die Geistesgaben wie Weissagung, Zungenrede, Übersetzung und Krankenheilung zur Auswirkung kommen. Wesentliche Unterschiede bestehen im Verständnis der Geistestaufe. Sie reichen vom Durchbruch der festen Gewissheit der auf den Glaubenden gerichteten Güte Gottes bis zu stark enthusiastisch-emotionalem Erleben. In der großen Mehrzahl der Pfingstgemeinden gilt vielleicht nicht als unbedingt notwendig, aber doch als üblich, dass die Geistestaufe von der Zungenrede als einem Echtheitsbeweis begleitet ist." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 91f.. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. White Trinitarian Holiness Pentecostals (27 Eintragungen)
  2. White Trinitarian Pentecostals (33 Eintragungen)
  3. Deliverance Pentecostals (11 Eintragungen)
  4. Apostolic Pentecostals (36 Eintragungen)
  5. Black Trinitarian Pentecostals (23 Eintragungen)
  6. Signs Pentecostals (2 Eintragungen)
  7. Spanish-Speaking Pentecostals (5 Eintragungen)
  8. Latter Rain Pentecostals (12 Eintragungen)
  9. Other Pentecostals (28 Eintragungen)

9. European Free-Church family 


72 Eintragungen


Abb.: Amerika's größtes Geschenk an die Christenheit: William Penn's Grundgesetz für Pennsylvania mit der Garantie von Religionsfreiheit, 1682 

"In his famous charter of religious liberty, William Penn [1644 - 1718] pledged that all citizens who believed in "One Almighty and eternal God . . . shall in no wayes be molested or prejudiced for their Religious Perswasion or Practice in matters of Faith and Worship, nor shall they be compelled at any time to frequent or maintain any Religious Worship, Place or Ministry whatever." Pennsylvania became a reference point a century later for Americans opposing plans for government-supported religion. "Witness the state of Pennsylvania," a group of Virginians urged its House of Delegates in 1785, "wherein no such [religious] Establishment hath taken place; their Government stands firm and which of the neighbouring States has Members of brighter Morals and more upright Characters."" [Quelle: http://lcweb.loc.gov/exhibits/religion/rel01-2.html. -- Zugriff am 2001-06-29] Pennsylvania wurde ein Rettungshafen für alle religiös Verfolgten, Pennsylvania wurde der erste Platz im britischen Reich, in dem Katholiken frei praktizieren durften, usw. usw. usw.

Europäische Freikirchen unterscheiden sich von europäischen Landeskirchen (Staatskirchen) und von den Volkskirchen. "Anders als die Landeskirchen sind sie [in Europa] frei von irgendwelchen organisatorischen Verbindungen mit dem Staat, in der Schweiz mit dem jeweiligen Kanton. Ihre Mitglieder werden nicht wie in den Volkskirchen sozusagen in die Gemeinden hineingeboren. Sie treten ihrer Kirche durch einen freien Entschluss bei. ...  Die Kirchen [die zu dieser Familie von Freikirchen zusammengefasst werden] haben in der Regel eine kongregationalistische Kirchenverfassung. «Congregation» heißt im Englischen «Gemeinde». In der Einzelgemeinde kommt bereits die ganze Kirche zum Ausdruck. Sie ist darum ganz und gar selbständig. Die Gemeinden können sich für bestimmte Aufgaben zu Bünden zusammenschließen. Die leitenden Organe eines Bundes haben indessen keine größere Autorität als die Vorsteher der Einzelgemeinde. ...

Gemeinsam ist [diesen] Freikirchen auch die Erwachsenentaufe. Sie bilden in der Regel Gemeinden getaufter Gläubiger. Nicht einheitlich ist die Taufe in der Brüderbewegung (Darbysten). Ein Teil der Versammlungen übt Erwachsenentaufe, ein anderer Teil Kindertaufe." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 55. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. German Mennonites (14 Eintragungen) -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Anabaptist/Mennonites/. -- -- Zugriff am 2001-06-23
  2. Russian Mennonites ((6 Eintragungen)
  3. Amish .(4 Eintragungen) -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Anabaptist/Amish/. -- Zugriff am 2001-06-23 
  4. Brethren .(16 Eintragungen) -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Anabaptist/Grace_Brethren/. -- Zugriff am 2001-06-23
  5. Quakers (Friends) (29 Eintragungen) . -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Religious_Society_of_Friends/. -- Zugriff am 2001-06-23


    Abb.: "Quakers oppose all war". -- Demonstration, Philadelphiia, Pennsylvania, 1983 [Bildquelle: http://www.pym.org/exhibit/p0123.html. -- Zugriff am 2001-06-29]

    "Im 17. Jahrhundert wandte sich in England der Handwerker George Fox (1624-1691) vom, wie er sagte, Lehrsatzchristentum seiner Umgebung ab und betonte die Notwendigkeit, in Stille auf den Christus in uns zu lauschen. Bald fand er Gesinnungsgenossen. In ihnen lebte der heilige Wille, eine Gemeinde im Sinne der Bergpredigt zu sein.

    Die Quäker setzten sich für die Religionsfreiheit ein. Eines ihrer Mitglieder, William Penn (1644-1718), gründete in Nordamerika den « Quäkerstaat» Pennsylvanien mit absoluter Religionsfreiheit für jedes Bekenntnis. Der amerikanische Quäker John Woolman war Vorkämpfer für die Abschaffung der Sklaverei im 18. Jahrhundert. Zu den Quäkern gehörten auch der Theologe Robert Barclay (1648-1690) und Elisabeth Fry (1780-1845).
    Im Laufe der Zeit bildeten sich vor allem in England und den USA verschiedene Quäkervereinigungen. Unter ihnen sind solche, die dem ursprünglichen Quäkertum mit dem Hören aus der Stille heraus nachleben, und andere, die Gottesdienste mit Lesungen, Verkündigung, Gebeten und Liedern eingeführt haben. ...

    Die selbständigen Gruppen gehören in losem Zusammenschluss zur Jahresversammlung jedes Landes. Die verschiedenen Jahresversammlungen sind ziemlich frei zusammengefasst im Friends World Committee mit je einer amerikanischen, einer europäischen und nahöstlichen sowie einer afrikanisch-asiatisch-australischen Sektion. Quäker glauben an «das von Gott in jedem Menschen» lebendig gemachte «Innere Wort». In ihren Gottesdiensten versuchen sie, sich der Gegenwart Gottes zu öffnen. Das geschieht vor allem schweigend, doch können Anwesende auch mit kurzen Worten dazu beitragen. Quäker unterscheiden nicht zwischen «heilig» und « profan». Darum feiern sie keine besonderen Sakramente. Das ganze Leben soll ein Sakrament, auch der Alltag ein Gottesdienst sein.

    Die Quäker sind bekannt für ihren aktiven sozialen Einsatz, für die Ablehnung aller Waffengewalt und ihren Einsatz für den Frieden (Friedensnobelpreis 1947) sowie für ihre Bestrebungen zur Schaffung eines Internationalen Zivildienstes für Dienstverweigerer aus Glaubens- und Gewissensgründen.

    Die Quäker setzen sich für überkonfessionelle Verständigung ein. Da sie aber niemanden auf irgendwelche Glaubenssätze verpflichten wollen, können sie nicht Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen sein."  [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 68f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  6. Other European Free Traditions (13 Eintragungen)

10. Baptist Family


68 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Baptist/. -- Zugriff am 2001-06-23


Abb.: Der schwarze Baptistenpfarrer und Bürgerrechtler Martin Luther King (geb. 1929, ermordet 1968) spricht in Baptistenkirche (©Corbis)

"In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts hatten sich in England außerhalb der Nationalkirche Gemeinden (congregations) von Gläubigen gebildet. Sie wollten ihre Angelegenheiten wie die Ordnung des Gottesdienstes, die Lehre, auch die Wahl ihrer Pfarrer unabhängig (independent) von staatlichen oder irgendwelchen kirchlichen Stellen regeln. Als diese kongregationalistischen oder independistischen Gemeinden bedrängt wurden, wanderten sie nach Nordamerika aus (1620 Überfahrt der « Pilgerväter» ), oder sie begaben sich nach Holland. Dort gründete John Smith in Amsterdam 1608 mit der Einführung der Erwachsenentaufe die erste Baptistengemeinde. Die christliche Gemeinde, so sagte er, soll nur gläubig getaufte Mitglieder umfassen. In rascher Ausbreitung bildeten sich, zuerst besonders in den angelsächsischen Ländern, eine große Zahl selbständiger Baptistenkirchen....

In Amerika organisierten sich 1845 die Baptisten der südlichen Staaten der USA in den Bund der Südlichen Baptisten, Southern Baptist Convention. Ihre theologische Haltung ist eher konservativ calvinistisch (heute rund 14 700 000 Mitglieder). ...

Die Baptisten der nördlichen Staaten der USA schlossen sich 1907 zur «Northern Baptist Convention» zusammen und nannten sich von 1950 an «American Baptist Convention». Seit 1972 heißen sie American Baptist Churches in the U.S.A. Sie vertreten dogmatisch freiere Ansichten. Amerika zählt noch über zwei Dutzend weitere Baptistenkirchen. " [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 60f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Calvinist Missionary Baptists (32 Eintragungen)
  2. Primitive Baptists ((6 Eintragungen)
  3. Black Baptists (5 Eintragungen)
  4. General Baptists (9 Eintragungen)
  5. Seventh Day Baptists (2 Eintragungen)
  6. Christian Church (15 Eintragungen)
Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Baptisten, 1990
Staat Bevölkerungsanteil
Mississippi 55.00%
Alabama 51.40%
Georgia 50.80%
North Carolina 47.10%
Washington, D.C. 46.80%
South Carolina 46.50%
Tennessee 43.00%
Kentucky 42.50%
Arkansas 42.40%
Oklahoma 32.60%
Texas 32.00%
Virginia 31.20%
West Virginia 29.30%
Louisiana 29.20%
Missouri 24.90%
Florida 22.20%
Maryland 17.40%
Indiana 16.50%
Kansas 16.40%
Michigan 15.70%


Den geringsten Bevölkerungsanteil an Baptisten haben Minnesota (3.5%) und Utah (2.4%).

http://www.adherents.com/largecom/com_sbc.html


Abb.: Staaten mit einem Bevölkerungsanteil von über 20% Baptisten


Abb.: Prozentueller Anteil der (konservativen) Southern Baptists an Bevölkerung


[Quelle: http://www.adherents.com/maps/map_us_sbc.jpg. -- Zugriff am 2001-07-09]


11. Independent Fundamentalist Family 


41 Eintragungen


Abb.: Grace Gospel Church, Apopoka, Florida [Bildquelle: http://209.132.27.93/conf.jpg. -- Zugriff am 2001-06-30]

  1. Plymouth Brethren (7 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Plymouth_Brethren/. -- Zugriff am 2001-06-23

    "In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm in England die Brüderbewegung ihren Anfang. Sie wollte durch Konzentration auf die Bibel und einen biblischen Lebensstil die Urkirche wieder erwecken. Ihr Führer war der frühere anglikanische Priester John Nelson Darby (1801-1882). Darby schloss sich bereits bestehenden, der Kirche gegenüber sehr kritischen Kreisen an und gab ihnen Schwung und Gepräge. 1848 spaltete sich die Christliche Versammlung in die «Exclusiven oder geschlossenen Brüder» und in die «Offenen Brüder» mit Georg Müller, dem späteren Waisenvater in Bristol, als geistigem Führer. Die Geschlossenen Brüder betonen die Reinhaltung der Gemeinde. Die Offenen Brüder achten eher auf die Glaubenshaltung des Einzelnen. Dadurch ergeben sich Unterschiede im Kontakt mit anderen Gemeinden und in der Kirchenzucht. In den anglikanischen Ländern bildeten sich noch weitere Abspaltungen. Die gesamte Brüderbewegung zählt gegenwärtig etliche hunderttausend Mitglieder. Aus ihren Reihen stammt die Scofield Reference Bible.

    Als Beispiel für Exklusive Brüder die Plymouth Brethren No 4: "Anderer Name: Ravensche Brüder. Selber geben sie sich keinen Namen; sie nennen sich einfach «Brüder». - Die Plymouth-Brüder Nr. 4 sind eine vor der Jahrhundertwende entstandene von den «Exklusiven Brüdern» ausgegangene darbystische Gemeinde. Nach dem Tod von F.E. Raven (1905) übernahmen James Taylor und ab 1953 sein gleichnamiger Sohn, beide Leiter einer Herrenkonfektionsfirma in den USA, die Leitung. Gegenwärtig steht J.S. Hales der Gemeinde vor.
    Die Gemeinde wird verstanden als Leib. Im Gottesdienst in englischer Sprache mit sonntäglichem Abendmahl wird aus der von J. N. Darby übersetzten Bibel vorgelesen. Die Anbetung geschieht in einfachster Art ohne Begleitung durch Musikinstrumente. « Die Brüder» üben die Kleinkinder-Haustaufe.

    Wichtig ist die strikte Einhaltung der Absonderung. «Die Brüder» essen nur mit Personen, mit denen sie auch am Mahl des Herrn teilnehmen. Auf Gemeinschaft mit andern wird verzichtet. Radio und Fernsehen, Politik und Beteiligung an Abstimmungen, weltliche Vergnügungen und Belustigungen, aber auch die Beteiligung an Vereinigungen und der Abschluss von Lebensversicherungen (ausgenommen gesetzlich vorgeschriebene Altersvorsorge) werden als Wegbereiter für das, was antichristlich ist, abgelehnt. Die Männer leisten waffenlosen Militärdienst."
     [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 65,67. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  2. Fundamentalists (20 Eintragungen)
  3. Grace Gospel Movement (9 Eintragungen)
  4. Other Bible Students (4 Eintragungen)

12. Adventist Family


 85 Eintragungen


Abb.: Totengottesdienst, Upland Indonesian Seventh-Day Adventist Church, Bloomington, California [Bildquelle: http://www.uisda.org/stien6.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

"Kennzeichen der Endzeit-Gemeinden ist die Hoffnung auf die sehr nahe bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi verbunden mit dem Beginn des Tausendjährigen Reiches. Apokalyptische Erwartungen, d. h. Erwartungen des nahen Endes der Welt, sind bereits im Alten Testament, vor allem im Prophetenbuch des Daniel, aufgezeichnet. Im Neuen Testament gehören Matthäus 24 und Markus 13 zu den Endzeit-Kapiteln. ...

Darüberhinaus traten indessen nicht selten Männer auf, die anders als die Kirchen die Wiederkunft Jesu Christi als sehr nahe bevorstehend anzeigten. Ihre Verkündigung war nicht immer frei von «Berechnungen» oder mindestens von Endzeit-Drängerei. Sie hielten sich in besonderer Art zur Sammlung von Endzeit-Gemeinden berufen, d. h. von Gemeinden, die nach ihrer Meinung im Unterschied zu den Kirchen für die Wiederkunft des Herrn gerüstet wurden. ...

Die Zahl der Endzeit-Gemeinden hat in den letzten 100 bis 150 Jahren stark zugenommen. [Viele] ... Gemeinden sind in ihrer Mehrzahl die Folge der im letzten Jahrhundert in Amerika aufgebrochenen Naherwartung der Wiederkunft Jesu Christi und der damals entstandenen Adventisten. Breiten Widerhall fanden zunächst die Endzeit-Berechnungen von William Miller (1782-1849), einem Baptisten aus Pittsfield (Massachusetts). Unter Berufung auf die 2300 Abende und Morgen aus Daniel 8,14 sagte er die Wiederkunft Jesu Christi auf das Jahr 1843 und nach einer Korrektur auf den 21. Oktober 1844 voraus. Das erwartete Ereignis blieb aus. Die bedeutende Anhängerschar Millers erlebte eine tiefe Krise.

Nicht alle Betroffenen resignierten. Verschiedene suchten nach einer Erklärung für das Ausbleiben der Wiederkunft Jesu Christi und damit nach einem Ausweg aus der Krise. Die Suche nach ergänzenden Aussagen und einer besser fundierten Zukunftshoffnung erwies sich jedoch bald als Eingangstor für verschiedene Sonderlehren. So sah ein Teil der Adventisten in der Missachtung der Sabbatfeier (im Unterschied zur Sonntagsfeier) einen wichtigen Grund für den Verzug der Wiederkunft. Diese Entdeckung war entscheidend für die Gründung der Siebenten-Tags-Adventisten und ihrer Abspaltungen.

In den Jahrzehnten nach Millers Irrtum fehlten aber auch die Versuche, die Wiederkunft Jesu Christi neu zu berechnen, nicht. 1874 erschien eine Schrift von Charles Taze Russell (1852-1916) aus Pittsburg (Pennsylvanien) mit dem Titel: «Der Plan Gottes mit der Menschheit» (Auflage 50000). Drei Jahre später erklärte Russell, die Wiederkunft Jesu Christi hätte 1874 bereits begonnen. Er teilte den Vorgang indessen in zwei Etappen auf. 1874 sei Jesus Christus als Geistwesen in die oberen Luftschichten gekommen; 1914 werde er hervortreten und das 1000jährige Reich aufrichten. Russell gründete die Internationale Vereinigung der Ernsten Bibelforscher, aus der Jehovas Zeugen und die Bibelgemeinden hervorgegangen sind.

Andere Kreise kamen zur Überzeugung, dass die wahre Christengemeinde nach 1. Kor. 1,2 und andern Bibelstellen den Namen « Gemeinde» oder «Kirche Gottes» tragen müsse. So entstanden bereits in unserem Jahrhundert vor allem in den USA eine Reihe von Churches of God (adventistisch).

In neuerer Zeit sind auch verschiedene Endzeit-Gemeinden unter (theoretischem) Einbezug des Jüdischen Volkes oder des Landes Israel gegründet worden. Die einen lesen an den Vorgängen in Israel das Näherkommen der Wiederkunft ab. Andere messen dem jüdischen Volk oder einer judenchristlichen Gemeinde im Hinblick auf die nahe Heilszeit besondere Bedeutung zu. Und wieder andere haben in Israel ein Zentrum errichtet, sozusagen eine Stätte, um die endzeitlichen Umwälzungen im Heiligen Land selber erleben zu können. Alle diese Gemeinden und Sondergruppen sind aber ohne irgendwelche gegenseitige Beziehung entstanden.

Anlass zur Bildung von Endzeit-Gemeinden gab auch die Botschaft des Endzeit-Verkündigers William Branham (1909-1965). Die verschiedenen Gruppen der Branham-Bewegung verlassen sich nicht selten auf die manchmal recht vielfältigen Visionen ihrer Leiter." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 127f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Sunday Adventists (3 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Advent_Christian_Church/. -- Zugriff am 2001-06-23
  2. Seventh Day Adventists .(9 Eintragungen) -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Seventh-day_Adventists/. -- Zugriff am 2001-06-23
  3. Church of God Adventists (22 Eintragungen) 
  4. Sacred Name Movement (13 Eintragungen)
  5. Jehovah's Witness Groups (14 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Jehovah's_Witnesses/. -- Zugriff am 2001-06-23 
  6. Southcottites (3 Eintragungen)
  7. Other Adventists (6 Eintragungen)
  8. British Israelism (15 Eintragungen)

13. Liberal Family 


36 Eintragungen


Abb.: Mitglieder von American Atheists Inc. protestieren gegen Präsident George W. Bush's Absichten, die strenge Trennung von Staat und Religion zu lockern (2001-01-20) [Bildquelle: http://www.americanatheist.org/supplement/inaug2001-demo.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

Die Liberal Family hat drei Kennzeichen:

Die Encyclopedia zählt hierher auch Atheistenvereinigungen.

  1. Liberal (20 Eintragungen) 
    Staaten mit den meisten organisierten Unitarian Universalists, 1990
    Staat Mitglieder Bevölkerungsanteil
    Massachusetts 35,787 0.59%
    California 14,740 0.05%
    New York 13,648 0.08%
    Illinois 8,194 0.07%
    Ohio 6,531 0.06%
    Pennsylvania 6,455 0.05%
    Maryland 6,255 0.13%
    Virginia 6,119 0.10%
    Texas 5,843 0.03%
    Minnesota 5,669 0.13%
    [Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_uua.html. -- Zugriff am 2001-07-09]
  2. Mail Order Churches (16 Eintragungen): Liberale Kirchen "ohne Mauern", eine frühe Form von Cyberreligion (als noch die Schneckenpost für schriftliche Kommunikation zuständig war)

14. Latter-day Saints Family (Mormons)


47 Eintagungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Latter-day_Saints/. -- Zugriff am 2001-06-23


Abb.: Mormonen auf Missionstour [Bildquelle: http://ldsimages.org/. -- Zugriff am 2001-06-30]

Das Mormonentum ist vielleicht die amerikanischste aller großen Religionen. Deshalb erhält seine Darstellung hier etwas breiteren Raum.

"Die Mormonen, offiziell die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, vertreten die Auffassung, dass das Christentum im Lauf der Zeit zu einer korrupten Gemeinschaft verkommen sei und das Evangelium neu verkündet werden müsse. Hierzu bedürfe es jedoch einer neuen göttlichen Offenbarung, welche die entscheidenden Inhalte in reiner Form enthülle und die verloren gegangene priesterliche Autorität der Apostel wiederherstelle.

Die Mormonen üben religiöse Toleranz und respektieren andere Glaubensgemeinschaften. Gleichwohl betrachten sie nur ihre eigene Bewegung als von Gott autorisierte und anerkannte, ja „einzig wahre und lebende Kirche der Erde". Aufgrund dieser Überzeugung verbreiten sie ihre Botschaft weltweit und bekehren sogar andere Christen.

Die Lehre der Mormonen beruht auf vier Büchern: 

Bei den Schriften Smith’s handelt es sich angeblich um göttliche Offenbarungen und Inspirationen.

Eine Reihe von Lehren unterscheiden das Mormonentum klar vom traditionellen Christentum. 

Die Kirche der Mormonen besitzt eine auf der Mitarbeit von Laien beruhende, hierarchische Struktur. Diese bekleiden nach dem Rotationsprinzip Ämter in den verschiedenen Kongregationen (Bezirken), denen für je fünf Jahre ein Bischof mit zwei Beratern vorsteht. Da in jedem Bezirk ungefähr 200 Ämter zu vergeben sind, sind die Mormonen aktiv am Gemeindeleben beteiligt. Viele Mitglieder unterrichten, predigen, übernehmen humanitäre und soziale Aufgaben oder gehören Ausschüssen an.

Mehrere Bezirke bilden einen Pfahl Zions, die von drei Präsidenten sowie von einem zwölfköpfigen Hohen Rat geleitet werden. Verschiedene Pfähle schließen sich zu einer Region zusammen. Das eigentliche Führungsgremium besteht aus den obersten Präsidenten, Aposteln und Hohenpriestern, die ihre Funktionen hauptamtlich ausüben. Da sie vor ihrer Wahl selbst als Laienmitglieder wirken, kann von einem professionellen Klerus oder einer offiziellen Kirchenverwaltung im eigentlichen Sinn jedoch nicht gesprochen werden. Obwohl die lokalen Gruppierungen dazu aufgerufen sind, ihre Ideen und Vorschläge miteinzubringen, liegt die Politik fest in den Händen der zentralen Organisation. Diese besteht aus drei Bischöfen sowie dem Ersten Quorum der Siebziger mit sieben Präsidenten.

Darüber stehen der Führungskörper, der Rat der Zwölf Apostel, sowie der Präsident (von den Mormonen häufig als Prophet bezeichnet) mit seinen beiden Ratgebern, die regelmäßige Zusammenkünfte untereinander oder mit den „Aposteln" abhalten. Letztere bestimmen ihre Nachfolger selbst. Der rangälteste Apostel übernimmt nach dem Tod eines Präsidenten automatisch dessen Amt.


Abb.: Abendmahl von Mormonen (Bildquelle: LDS]

Der Gottesdienst besteht aus Liedern, Gebeten, dem Abendmahl mit Brot und Wasser sowie Laienpredigten.

Die Mormonen wurden nicht nur aufgrund ihrer Missionstätigkeit bekannt, sondern auch wegen ihres gutorganisierten Wohlfahrtsprogramms, das Bedürftige unterstützt. Gemäß dem Wort der Weisheit verzichten sie auf den Genuss von Tee, Kaffee, Alkohol und Tabak. Die Kirche unterhält ferner den weltberühmten Chor Mormon Tabernacle Choir in Salt Lake City (Utah) sowie die Brigham-Young-Universität in Provo (Utah) mit über 25 000 Studenten [Webpräsenz: http://www.byu.edu/home1.html. -- Zugriff am 2001-07-07].

Das Mormonentum entstand im Zuge der religiösen Erweckungsbewegung, die im 19. Jahrhundert in Amerika in der zweiten Großen Erweckung gipfelte. Eigenen Berichten zufolge soll dem vierzehnjährigen Joseph Smith um 1820 in einer Vision Gott Vater und Jesus Christus erschienen sein, die ihm mitteilten, dass die wahre Kirche auf Erden zur Zeit nicht existiere.

Gründung der Kirche  1830 übersetzte und veröffentlichte Smith das Buch Mormon als „Heilige Schrift der Ureinwohner Amerikas". Am 6. April 1830 gründete er in Fayette im Staat New York unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die Mormonenkirche.

1831 wurde das Zentrum nach Kirtland (heute Kirtland Hills) in Ohio verlegt. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde in der Gegend in Missouri, die Smith als Ort der Wiederkehr bezeichnet hatte, eine weitere Niederlassung der Mormonen gegründet. Daraufhin übersiedelten viele Mormonen nach Ohio und Missouri.

Da die Mormonen sich nach ihrer Gründung Drohungen und Verfolgungen ausgesetzt sahen, flohen sie um 1839 aus Kirtland und der Missouriregion zu den Ufern des Mississippi nach Commerce (Illinois), das sie in Nauvoo umbenannten. Um weitere Angriffe zu verhindern, gestattete der Gouverneur von Illinois der Gemeinschaft die Bildung einer Miliz. Durch das ständige Anwachsen der Gemeinde vergrößerte sich Nauvoo zwischen 1844 und 1845 auf 11 000 Einwohner.

Als 1844 Joseph Smith und sein Bruder Hyrum wegen Verrat und Verschwörung Haftstrafen verbüßten, stürmte eine aufgebrachte Menge das Gefängnis und tötete Smith.

1860 übernahm Joseph Smith III. die Führung einer Abspaltungsbewegung, die ihr Zentrum im Mittleren Westen hatte. Unter seiner Leitung entstand die neu gegründete Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese verwarf die Polygamie, die unter Smith eingeführt worden war, und einige andere Glaubensinhalte, die in Nauvoo festgelegt worden waren. Bis 1980 wuchs die neue Gemeinschaft auf circa 350 000 Mitglieder an.

Brigham Young, der oberste der „Zwölf Apostel", wurde 1847 zum neuen Präsidenten und Propheten ernannt, nachdem er einen großen Flüchtlingstreck erfolgreich von Illinois zum Großen Becken in den Rocky Mountains begleitet hatte. In der Region, die heute als Bundesstaat Utah bekannt ist, machten die Mormonen Salt Lake City zu ihrem neuen Zentrum und errichteten über 300 weitere Niederlassungen in einem Gebiet, das sich von Kalifornien bis nach Colorado und von Mexiko bis Kanada erstreckte. Die meisten Mormonen blieben jedoch in Utah oder in den direkt angrenzenden Staaten.


Abb.: Karte von Utah (©MS Encarta)

Eine Minderheit von zehn oder 20 Prozent der Mormonen bekannte sich zur 1852 offen eingestandenen Vielehe. Als sich 1857 bis 1858 Gerüchte über die Illoyalität der Sektenmitglieder mehrten, entsandte die Regierung Truppen nach Utah. Der nun beginnende Krieg endete wegen zahlreicher militärischer Fehler fast mit einer Katastrophe. Danach versuchte man, die Mormonen mit einer Reihe von Gesetzen und Strafandrohungen zu einem monogamen Lebenswandel zu zwingen. Eine Weile schob die Leitung eine Entscheidung hinaus, doch 1890 veröffentlichte der Präsident Wilford Woodruff ein Manifest, das gemeinhin als Abschied von der polygamen Ära gilt. Zwar praktizierten manche Mormonen weiterhin die Polygamie, diese wurde jedoch von der Kirche nicht mehr öffentlich vertreten.

Von christlichen Kirchen, etwa der protestantischen, unterscheiden sich die Mormonen in der Auffassung von der Natur Gottes, dem Verständnis von Kirchen oder der Erlösung. Wie in den großen christlichen Kirchen spielt bei den Mormonen das soziale Engagement eine besondere Rolle. Der Ökumene stehen sie ablehnend gegenüber. Sie bekämpfen Abtreibung und Geburtenkontrolle und lehnen die Aufnahme von Frauen ins geistliche Amt ab. Sie betrachten sich selbst als bewahrende Kraft in einer Zeit der Säkularisierung und der „liberalen Kompromisse". In der Realität verhalten sie sich aber häufig wesentlich pragmatischer, als ihr Ruf es erwarten lässt. Die Geburtenrate, die noch immer über dem nationalen Durchschnitt liegt, sank in jüngster Vergangenheit beständig, seit die Führungsspitze die Entscheidung zur Verhütung ins individuelle Ermessen stellte. Auch Scheidungen sind, wenngleich nicht gerne gesehen, so doch nicht mehr generell verboten und folgen in ihrer Häufigkeit dem allgemeinen Trend.

Viele Jahre lang weigerten sich die Mormonen, Schwarze zu Priestern zu weihen. Diese Ausgrenzung war um so auffälliger, da jeder männliche Gläubige dieses Amt im Alter von 12 Jahren automatisch erhält. 1978 beschloss die Erste Präsidentschaft schließlich, Ordinationen fortan „ohne Ansehen der Rasse oder Hautfarbe" durchzuführen. Frauen dürfen sich zwar auf vielfache Weise in die Arbeit der Kongregationen einbringen und sollen auch studieren oder ihre Fähigkeiten auf andere Art entfalten, bleiben aber grundsätzlich im Laienstand und können nicht bis in die Führungsspitze aufsteigen.

Das Mormonentum stellte seit jeher eine eigenartige Mischung aus 

[Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2001 [Elektronische Ressource] : [Unterschleißheim] : Microsoft, ©2000. --   3 CD-ROMs. -- Art. "Mormonen"]

"Die Mormonen unterscheiden zwischen örtlichen Gemeindehäusern und den zur Zeit (1999) 69 weltweit existierenden Tempeln, davon mehr als die Hälfte in den USA. ... Gemeindehäuser sind auch für Nicht-Mormonen zugänglich, während die Tempel nur von Mitgliedern betreten werden dürfen, die zudem einen von der Ortsgemeinde ausgestellten »Tempelempfehlungsschein« vorweisen müssen, der ihre »Würdigkeit« bestätigt. Es gibt verschiedene Arten von Ritualen, die ein Mitglied der »Kirche Jesu Christi« für sich selbst oder stellvertretend für Tote vollziehen kann und die außerhalb des Tempels absoluter Geheimhaltung (Arkandisziplin) unterliegen.

[Die starke Familienbindung auch zu Verstorbenen und die damit verbundenen Rituale für sie, sind der Grund, dass die Mormonen die beste genealogische Bibliothek der Welt unterhalten, die Family History Library in Salt Lake City. Webpräsenz: http://www.familysearch.org/Eng/Library/FHL/frameset_library.asp. -- Zugriff am 2001-07-07]


Abb.: Lager der Sicherheitskopien aller genealogiebezogenen Mikrofilme in einem Granitstollen (Bild: LDS)

  1. »Taufen für Tote«: Hier wird den abgeschiedenen Seelen (Geistfunken) solcher Menschen, die ohne Kenntnis des mormonischen »Evangeliums« und der dazugehörigen »Verordnungen« gestorben sind und sich jetzt im »Paradies« aufhalten, die Gelegenheit gegeben, sich aufgrund einer an ihnen stellvertretend (Lebende für Tote) vorgenommenen »Taufe« noch nachträglich der »Heilsgemeinde« zuzuwenden. Die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung dieser »Taufe« bleibt ihnen jedoch selbst überlassen.

    Bei ihrer Sonderlehre von der Totentaufe stützen sich die Mormonen auf 1 Kor 15,29. In diesem Vers hat Paulus eine ihm aus Korinth bekanntgewordene Praxis nicht geklärter Herkunft aus argumentativen Gründen aufgenommen, um den entscheidenden Glauben an die Auferstehung zu unterstreichen. In keiner anderen christlichen Gemeinde hat der Apostel diese selbst in Korinth umstrittene Totentaufe als notwendig oder nachahmenswert empfohlen oder sie anderweitig auch nur erwähnt. Trotzdem ist sie in der »Kirche Jesu Christi« zum wichtigsten Instrument geworden, mit dem nachträglich noch viele Millionen Menschen »mormonisiert« und »erlöst« werden sollen. Im Zusammenhang damit entstand eine ausgedehnte genealogische Arbeit (Ahnenforschung), die die Namen der zu »erlösenden« Vorfahren ermitteln hilft.

  2. »Endowment« (»Ausstattung«): In dieser etwa zweistündigen Zeremonie werden die Teilnehmer zu Beginn rituell gewaschen und gesalbt (»Erste Salbung«) sowie mit dem »Heiligen Tempelgewand« bekleidet, einer Art Hemdhose mit freimaurerischen Symbolen auf der Vorderseite. Dieses Gewand ist fortan ständig unter der normalen Kleidung zu tragen. Im weiteren Verlauf der Zeremonie erhalten die Anwesenden, in Form eines rituellen Spiels, geheime Belehrungen über die Präexistenz, die »Schöpfung«, den Weltenlauf und das zukünftige »Reich Gottes« sowie fünf den religiösen Alltag bestimmende »Gesetze«. Wichtiger Bestandteil des »Endowment« ist die Übergabe von vier »tokens«, d. h. aus dem Freimaurertum stammende Passworte, Zeichen und Handgriffe, mit denen sich die eingeweihten sog. Tempel-Mormonen nach ihrer Auferstehung am Eingang zur »Himmlischen Herrlichkeit« gegenüber den dort Wache haltenden »Engeln« ausweisen müssen.

    Das Freimaurertum hatte Smith 1842 persönlich kennengelernt, als er Mitglied der Loge in Nauvoo geworden war; dessen Ritualelemente brachte er später fast unverändert in seinen Tempelkult ein. Seit 1990 werden die »Strafgesten«, wie man bei Geheimnisverrat sein Leben verlieren kann (Halsdurchschneiden, Bauchaufreißen u. a.) nicht mehr trainiert.

  3. »Ehesiegelungen«: Wer als Ehepaar bzw. Familie auch in der jenseitigen Welt zusammenbleiben will, lässt sich im Tempel »für Zeit und Ewigkeit aneinandersiegeln«. Nur »gesiegelte« Ehepaare erlangen in der »Himmlischen Herrlichkeit« den vollen göttlichen Status.
  4. »Zweite Salbung« (Second Anointing): Bei diesem auch unter Mormonen kaum bekannten Ritual werden ganz wenige ranghohe Funktionäre (»Propheten« und »Apostel«) schon im irdischen Leben zu Göttern gesalbt."

"In fast allen Aspekten der bürgerlich-konservativen Lebensgestaltung und Ethik der Mormonen spiegelt sich unübersehbar das Lehrsystem ihrer Gemeinschaft. Sie selbst verstehen sich als fleißige, fröhliche und optimistische Menschen, wobei die Beachtung religiös motivierter Speisevorschriften sicher zu ihrer überdurchschnittlichen Gesundheit beiträgt: Kaffee, Tee, Alkohol und Tabak werden gemäß dem »Wort der Weisheit« (Lehre und Bündnisse, 89) gemieden. Viele nehmen auch am kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Geschehen ihrer jeweiligen Länder teil. Als Besonderheit muss wohl der sog. »Familienabend« gelten, den jede mormonische Familie auf der Welt regelmäßig montags mit Singen, Spielen, Lesen der Hl. Schriften usw. gestaltet."


Abb.: Familienabend (Bild: LDS)

[Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen [Elektronische Ressource] / im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. von Horst Reller .... -- [CD-ROM-Ausg. der] 5., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.. -- Gütersloh : Gütersloher Verl.-Haus, ©2000. - 1 CD-ROM. -- ISBN 3579022997. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie diese CD-ROM bei amazon.de bestellen}]

  1. Utah Mormons (9 Eintragungen)


    Abb.: Tempel Salt Lake City, Utah  [Bildquelle: http://ldsimages.org/. -- Zugriff am 2001-06-30]

  2. Polygamy-Practicing Groups (12 Eintragungen)
  3. Missouri Mormons (16 Eintragungen)
  4. Other Mormons (10 Eintragungen)

15. Communal Family 


35 Eintragungen


Abb.: Bruderhof-Frauen in Gemeinschaftsküche [http://www.bruderhof.com/beliefs/membership.htm. -- Zugriff am 2001-06-30]

Die Gruppierungen dieser Familie suchen in irgendeiner Form den Urkommunismus früher Christengemeinden zu verwirklichen

"Die Gesamtheit der Gläubigen war ein Herz und eine Seele, und nicht ein einziger nannte etwas von dem, was er besaß, sein eigen, sondern sie hatten alles gemeinsam:" (Apostelgeschichte 4, 32)

oder man versucht mit anderen Motiven Formen des gemeinschaftlichen Lebens.

  1. Communal -- Before 1960 (18 Eintragungen)

    Hierher zählen z.B. die verschiedenen Gruppen der Hutterer. "Die Hutterer 

    [Längen, Bernd G. <1941 - >: Die Hutterer : Gefangene der Vergangenheit, Pilger der Gegenwart, Propheten der Zukunft. -- München : Goldmann, 1991 (©1986). -- (Goldmann Taschenbuch ; 11686). -- ISBN 3-442-11686-4. -- Rückentitel]

  2. Communal -- After 1960 (17 Eintragungen). -- Webportal: Intentional Communities. -- URL:http://www.ic.org/. -- Zugriff am 2001-07-09

16. Christian Science-Metaphysical Family


51 Eintragungen 


Abb.: Christian Science Center, Boston (©Corbis)

"Die Vorgeschichte von Neugeist und Christlicher Wissenschaft beginnt mit Phineas Parkhurst Quimby (1802-1866) in Belfast (USA). Quimby war stark von F. A. Mesmer (1734-1815) beeinflusst. Franz Anton Mesmer hat seine eigenen Lehren entwickelt. Er sprach vom magnetischen Fluidum des Menschen und bezeichnete es als animalischen Magnetismus. Nach seinen Ausführungen gibt es eine ganz feine, das Weltall durchdringende und verbindende Kraft. Ist in einem Menschen das Gleichgewicht dieser Kraft gestört, so wird er krank. Durch die Zufuhr der geheimnisvollen Kraft in den Körper des kranken Menschen kommt es zur Heilung. Die Zufuhr wird vom Magnetiseur-Arzt vermittelt, der zu seinen medizinischen Kenntnissen hinzu auch mit der Technik des Magnetisierens vertraut sein muss. Er soll die Ströme der erwähnten Kraft durch sich hindurchfließen lassen, um sie so zu verstärken oder abzuschwächen.

Weder Neugeist noch Christliche Wissenschaft haben direkt mit F. A. Mesmer etwas zu tun. Mary Baker Eddy, die Gründerin der Christlichen Wissenschaft, distanzierte sich sogar ausdrücklich vom animalischen Magnetismus.

Bedeutend sind jedoch dessen Auswirkungen auf Phineas Parkhurst Quimby. Quimby ist durch seine hypnotischen und telepathischen Versuche und seine Heilungen bekannt geworden. Etwa 1874 trat er mit der neuen Lehre vom «wahren Menschen» hervor. Er schuf auch eine neue geistige Heilmethode. Bald fand er in einem weiteren Umkreis Beachtung.
Der Einfluss, der von Quimbys Tätigkeit und von den Schriften des amerikanischen Quimby-Schülers und Swedenborg-Anhängers W. H. Evans (1817-1889) ausging, war maßgeblich bei der Entstehung von Neugeist beteiligt. Neugeist ist der Sammelname für einen Strom verschiedener geistiger und religiöser Aussagen und Sonderlehren. Gemeinsam ist allen Vertretern der Glaube an die im Menschen innewohnende Göttlichkeit und die Bewältigung des Lebens durch Bejahung.

Auch Mary Baker Eddy gehörte zu Quimbys Schülern. Sie schloss sich ihm an und setzte sich für die Verbreitung seiner Science of Health ein. Nach dem Tode Quimbys trennte sich Mary Baker Eddy von seinem Werk und begann ihre eigene Christliche Wissenschaft zu lehren und zu praktizieren. In den eigenen Reihen hat die Christliche Wissenschaft den Wert einer eigenständigen Entdeckung Mary Baker Eddys. Demgegenüber weisen Kritiker darauf hin, dass ihre Aussagen und Sonderlehren zum Teil aus den Gedanken Quimbys hervorgegangen sind. Wie dem auch sei: Die Tätigkeit Mary Baker Eddys führte zur Gründung einer eigenen Kirche, von der sich im Laufe der Zeit wieder einige Vereinigungen abgespalten haben." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 161. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  1. Christian Science (7 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Christian_Science/. -- Zugriff am 2001-06-23
  2. New Thought (44 Eintragungen)

    "Die Vorstellungen der Neugeistbewegung sind heute weiter verbreitet als die meisten Sekten und sind in die mehr orthodoxe religiöse Erbauungsliteratur in den Vereinigten Staaten eingedrungen. Den stärksten Widerhall hat die Aufforderung zum »positiven Denken« bei Autoren wie Norman Vincent Peale [1898 - 1993] und seinem katholischen Kollegen Fulton Sheen [1895 - 1979] gefunden. Den Menschen wird gesagt, dass durch »richtiges Denken die erhabensten Ideale sofort verwirklicht werden können«. Dies ist die Hauptbotschaft der Neugeistbewegung, und sie wird vornehmlich auf Krankheiten angewandt. Diese Vorstellungen sind jedoch niemals in einer eindeutigen religiösen Tradition verankert worden, und obwohl die Anhänger der Neugeistbewegung ihr System mit Begriffen wie »Gott« und »göttlicher Geist« legitimieren, lehnen sie Glaubensbekenntnisse ab und bestreiten, einem Kult oder einer Sekte anzugehören. Trotzdem haben einige »Schulen« der Neugeistbewegung besondere Formen und feste Bezeichnungen für ihren eigenen Glauben gefunden. Die Bewegung legt Gewicht auf alles, was am Christentum gut ist, und lehnt im Gefolge der Strömungen, die zum Unitarismus und Universalismus geführt hatten, lediglich die Verdammnis, die ewige Strafe und die Hölle als Ausdruck unbegründeter menschlicher Angstvorstellungen ab." [Wilson, Bryan: Religiöse Sekten. -- München : Kindler, ©1970. -- (Kindlers Universitäts Bibliothek). -- S. 153f. -- Originaltitel: Religious sects (1970)]


17. Spiritualist, Psychic, and New Age Family


164 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/New_Age/. -- Zugriff am 2001-06-23


Abb.: New Age Gruppe bei Sonnenuntergangszeremonie, Big Sur, California (©Corbis)

"Die Neuoffenbarer berufen sich auf eine innere, himmlische Stimme. Nicht selten ist die Stimme begleitet von automatischem Schreiben. Jakob Lorber [1800 - 1864], der «Schreibknecht Gottes», verfaßte auf diese Art im 18. Jahrhundert 10 Bände: «Das große Evangelium Johannis». Nicht weniger bedeutend als Lorber war vor ihm Emanuel Swedenborg [1688 - 1772]. Die Schriften der beiden finden bis heute breite Beachtung. Die Reihe der Neuoffenbarer beginnt indessen schon Jahrhunderte vor ihnen, und sie setzt sich bis in die Gegenwart hinein fort. ... Neuoffenbarer lehren in der Regel eine Seelenwanderung (Reinkarnationslehre).

Im Unterschied zu den Neuoffenbarern, die sich zur Hauptsache auf die innere Stimme berufen, rechnen die Spiritualistischen Vereinigungen mit eigentlichen Jenseitskundgaben. Jenseitige Geister wenden sich durch Medien an einzelne Menschen oder auch an versammelte Zuhörerscharen. Der neue Spiritualismus entstand aus dem Spiritismus, wie er im 19. Jahrhundert zuerst in Amerika aufgekommen ist. In den Anfangszeiten trugen vor allem das amerikanische Medium Andrew Jackson Davis und dann auch die Deutung der geheimnisvollen Klopfzeichen im Hause des Farmers John Fox in den USA im Jahre 1848 wesentlich zum neuerwachten Interesse am Spiritismus bei.

Spiritualistische Vereinigungen versuchen die Jenseitskundgaben eines Mediums und die damit verbundene dem Spiritismus verwandte Weltschau mit biblischen Aussagen zu kombinieren. In den Vereinigten Staaten ist es zur Gründung eigentlicher Spiritualist Churches und zur Bildung der Federation of Spiritual Churches and Associations gekommen. So wie diese «Kirchen» sammeln sich auch die unten angeführten Vereinigungen um die Jenseitsbotschaften eines Mediums. Das Medium versinkt in Trance, und dann meldet sich dieser oder jener jenseitige Geist oder in verschiedenen Fällen sogar Jesus Christus selber."

"Auf außerirdische Erkenntnisse berufen sich schließlich auch die Vereinigungen, die wir zur UFO-Bewegung zählen. UFO ist die Abkürzung für Unidentifizierte Fliegende Objekte. Seit der amerikanische Kaufmann Kenneth Arnold am 24. Juni 1947 von seinem Privatflugzeug aus über den Rocky Mountains solche geheimnisvollen «fliegenden Untertassen» gesichtet hat, haben sich nicht nur Wissenschaftler mit weiteren Erscheinungen beschäftigt, sondern auch Heilslehrer. In ihren Ausführungen werden die UFOs zu Fahrzeugen für Bewohner anderer Sterne, die den Menschen ihre Heilslehren bringen." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 174f, 177f.. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

"Die Bezeichnung »New Age« soll andeuten, dass man in diesen eklektischen und synkretistischen Tendenzen des Zeitgeistes den Ausdruck des Kommens eines »Neuen Zeitalters« erblickt, in dem Wirklichkeit werden soll, was schon in den drei Zielsetzungen der Theosophischen Gesellschaft (s. o.) formuliert wurde. Astrologisch gesehen wird das New Age auch als »Wassermann-Zeitalter« bezeichnet, und es waren namentlich Vertreter der modernen Theosophie, die z. T. mehr als 50 Jahre vor der Entstehung der New Age-Bewegung damit bereits deren Hoffnungen und Ziele verbanden: »Das Wassermannzeitalter steht nämlich«, so der deutsche Theosoph Carl Egon Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg, »unter dem vorherrschenden Einfluss des 7. Strahls, also jener göttlichen Kraftströmung, welche die Menschheit allmählich befähigen wird, das Gebot Christi zu erfüllen, das dahin geht: >Sein Licht leuchten lassen<. (. . .) Die neue Religion wird nicht mehr bloßes gläubiges Dafürhalten dessen, was vorgeschrieben ist«, sein, sondern es wird das »wissenschaftlich begründete Verständnis für Gottes Absichten« und der Zusammenschluss aller Religionen erwartet. (»Psychische Auswirkungen des Fischzeitalters auf das beginnende Wassermann-Zeitalter«, o. J., S. 15)" [Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen [Elektronische Ressource] / im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. von Horst Reller .... -- [CD-ROM-Ausg. der] 5., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.. -- Gütersloh : Gütersloher Verl.-Haus, ©2000. - 1 CD-ROM. -- ISBN 3579022997. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie diese CD-ROM  bei amazon.de bestellen}]

  1. Swedenborgian Groups (3 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/Denominations/Swedenborgian_Church/. -- Zugriff am 2001-06-23
  2. Spiritualism (51 Eintragungen)
  3. Channeling (31 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/New_Age/Channeling/. -- Zugriff am 2001-06-23
  4. Flying Saucer Groups (16 Eintragungen)
  5. Drug-Related Groups (5 Eintragungen)
  6. Other Psychic New Age Groups (58 Eintragungen)


Abb.: Eine der wichtigsten Verbreiterinnen von New-Age-Gedankengut ist die geniale Schauspielerin Shirley Maclaine (geb. 1934) (©Corbis) [Webpräsenz: http://www.shirleymaclaine.com/. -- Zugriff am 2001-07-09. -- Sehr sehenswert!]


18. Ancient Wisdom Family


88 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/. -- Zugriff am 2001-06-23

  1. Rosicrucianism (10 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/Rosicrucianism/. -- Zugriff am 2001-06-23

    "Die Rosenkreuzer haben ihre Lehren, wie sie sagen, aus uralten Berichten und Mysterien, die sonst niemandem bekannt sind, übernommen. Daneben spielt ähnlich wie bei den Anhängern der Theosophie auch die direkte Schau eine Rolle. Im speziellen berufen sie sich auf Christian Rosenkreutz (1378-1484) und auf einige Schriften wie die «Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz» von Johann Valentin Andreä (1586-1654). Trotz des Hinweises auf die alten Quellen sind die heutigen Rosenkreuzer-Vereinigungen erst in diesem Jahrhundert entstanden.

    Für das Symbol des Rosenkreuzes, eines Kreuzes mit einer oder mit mehreren Rosen, gibt es verschiedene Deutungen. Im einen Fall steht das Kreuz für die materielle Welt; die Rosen versinnbildlichen das Leben Christi, das aus dem Kreuz der irdischen Sorgen hervorgeht." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 177. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  2. Occult Orders (11 Eintragungen)
  3. Theosophy (7 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/. -- Zugriff am 2001-06-23

    "Die Theosophie («Gottesweisheit») ist eine Gründung der Russin Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891), die sich zeitweise auch in Indien aufhielt. Sie wollte die Geheimnisse um Gott, Welt und Leben durch die Schulung des unmittelbaren, inneren Schauens ergründen. Das Resultat ist je nach theosophischer Richtung eine Vielfalt mystisch-esoterischer und gnostischer sowie indisch-religiöser und «christlicher» Lehren."  [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 177. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  4. Alice Bailey Groups (8 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/Personalities/Bailey,_Alice/. -- Zugriff am 2001-06-23

    "Die Engländerin Alice A. Bailey (A. A. B.) geb. La Trobe-Bateman war als aktive YMCA-Mitarbeiterin und Evangelistin in Soldatenheimen in Indien ursprünglich von orthodoxer Frömmigkeit geprägt. Noch während ihrer unglücklichen Ehe mit dem anglikanischen Pfarrer Walter Evans war sie im Jahre 1915 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft (Adyar) in Krotona/Kalifornien geworden und 1918 sogar zu deren »innerem Kreis«, der »Esoterischen Schule«, zugelassen worden. 1919, im Jahr ihrer Scheidung, kam sie mit dem »Meister« Djwhal Khul (sprich: Daal Kul) in Verbindung, dem »Tibeter«, von dem sie in den folgenden Jahren ihre Lehre empfing -- ähnlich wie H. P. Blavatsky von K. H. (Koot Hoomi), dessen »Assistent« als »Adept des zweiten Strahls« Djwhal Khul ist.

    1920 heiratet sie Foster Bailey (gest. 1977), den damaligen Generalsekretär der Adyar-Gesellschaft in den USA, und wird amerikanische Staatsbürgerin. 1920 kommt es zur Spaltung in der Adyar-Gesellschaft in den USA: Alice A. Bailey gelangt in Besitz der Originalunterlagen der Esoterischen Schule aus dem Nachlass von Judge und erkennt, dass diese eigentlich Arcane School heißen soll. Neben ihren in telepathischem Kontakt mit D. K. verfassten zahlreichen Büchern entstehen in den folgenden Jahren verschiedene Aktivitäten der Bailey-Bewegung, die z. T. bis in die Gegenwart als integrale Bestandteile der New Age-Bewegung hineinreichen:

    Dazu gehören z. B. das Konzept der »Dreiecke« (»Triangles«), einer Art »Gebets-« oder »Meditationsgemeinschaft«, die sich als Basis der Weltveränderung im New Age überall auf der Erde gleichzeitig versammeln sollen. Diese »Dreiecks«-Arbeit wurde 1937 vom Lucis Trust ins Leben gerufen, der 1922 als Lucifer Publishing Company zur Verbreitung der Werke Alice A. Bailey's gegründet wurde. Auch nach ihrem Tod sorgte die 1923 gegründete Arkanschule in New York, London und Genf für die Ausbreitung ihrer Ideen. Sie soll 1945 bereits 20 000 Absolventen gehabt haben. 1932 ging vom Lucis Trust und der Arcanschule die Initiative zur Gründung des Welt umfassenden Guten Willens aus, der angeblich als nichtstaatliche Organisation bei der UNO in Genf und New York vertreten sein soll. Vermittler zwischen der Hierarchie der Meister und der Masse der Menschen ist die Neue Gruppe der Weltdiener. Um die von der Hierarchie ausgehenden Strahlen und Energien zu »kanalisieren« wurden überall in der Welt Meditationsgruppen für das Neue Zeitalter gebildet. Diese, wie auch davon unabhängige New Age-Gruppen, verwenden dabei die von Alice A. Bailey geschaffene »Große Invokation«:

    Aus dem Quell des Lichts im Denken Gottes
    ströme Licht herab ins Menschendenken.
    Es werde Licht auf Erden!
    Aus dem Quell der Liebe im Herzen Gottes
    ströme Liebe aus in alle Menschenherzen.
    Möge Christus wiederkommen auf Erden!
    Aus dem Zentrum, das den Willen Gottes kennt,
    lenke plan-beseelte Kraft die kleinen Menschenwillen
    zu dem Ziel, dem die Meister wissend dienen!
    Durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen,
    entfalte sich der Plan der Liebe und des Lichtes
    und siegle zu die Tür zum Übel.
    Mögen Licht und Liebe und Kraft
    den Plan auf Erden wieder herstellen!

    Die verschiedenen Aktivitäten sind vor dem Hintergrund der Erwartung der bevorstehenden »Wiederkunft Christi« für das Wassermann-Zeitalter zu verstehen, wie sie Alice A. Bailey in ihrem Werk »Die Wiederkunft Christi« (1948) niedergelegt hat. »Christus« gilt dabei nach hinduistischem Vorbild als »Avatar«, wobei er sowohl als Avatar des Fische- als auch des Wassermannzeitalters betrachtet wird. Ziel der Bailey-Aktivitäten ist noch deutlicher als bei den übrigen Theosophen die Schaffung einer Welteinheitsreligion für das kommende Zeitalter auf theosophischer Grundlage, d. h. aufgrund der »Einweihung« der Menschheit in die Geheimnisse der den »Plan« bewahrenden »Geistigen Hierarchie« der Meister. Diese neue Religion hat ausgesprochene Züge eines Selbsterlösungsprogramms, denn »Christus« kommt »nicht, um die Menschheit von den Resultaten ihrer eigenen Sünden zu erlösen, sondern um ihnen ein weiteres Mal zu zeigen, wie sie sich selbst retten können«. Diese Selbst-Errettung erfolgt auf einem bestimmten Meditationsweg: der Herstellung der »Regenbogenbrücke« - antahkarana - zwischen den Energien der obersten Hierarchie und den der menschlichen Persönlichkeit.

    Die Schrift »Erziehung im Neuen Zeitalter« (1954) von Alice A. Bailey enthält als Schlusskapitel »Die Wissenschaft von der Antahkarana«. Zu verstehen ist darunter »das schöpferische Bemühen, zwischen dem niederen, analytischen, Wissen ansammelnden Denken und dem höheren Denkvermögen, welches ein Aspekt des göttlichen Selbstes, des geistigen Menschen ist, im Bewußtsein eine Brücke zu erbauen. Das ist ein wissenschaftlicher Vorgang, der studiert und als Meditationstechnik ausgeübt werden kann. Das Erbauen der Antahkarana, wörtlich >der Brücke zwischen den subjektiven und objektiven Welten<, schafft einen Kanal für die Übermittlung geistiger Energien: Licht, Liebe und Kraft. Diese Energien . . . durchdringen das Denken mit schöpferischen Gedanken, die mit den Erfordernissen des im heraufdämmernden Neuen Zeitalter erkennbar werdenden Planes in Einklang stehen«. (Dreißig Jahre Arbeit. Die Bücher von Alice A. Bailey und dem tibetischen Meister Djwhal Khul, 25)

    Weltweites Aufsehen erregte 1982 die Ankündigung des Bailey-Anhängers Benjamin Creme in der internationalen Presse, dass »Maitreya«, das Haupt der Hierarchie der Meister, der das Amt des »Christus« bzw. des »Weltlehrers« innehabe, sich in Kürze in den Medien zu erkennen geben werde. Seit 2600 Jahren wird die Position des »World Teachers« nach Creme von »Maitreya, dem Christus« eingenommen, der vor 2000 Jahren in seinem Schüler Jesus in Palästina gewirkt habe. Denn Creme versteht »Christus« als den von Buddhisten erwarteten »fünften Buddha« (»Buddha Maitreya«), identifiziert ihn aber auch mit den von anderen Religionen erwarteten Erlösergestalten (Messias; Imam Mahdi; neue Inkarnationen von Krishna) - ähnlich wie in der »Großen Invokation« (s. o.) der Alice-Bailey-Bewegung der Name »Christus« nach Bedarf auch durch »Lord Maitreya«, »Krishna«, »Imam Mahdi« oder »Messias« ersetzt wird. (Verlautbarung des »Weltumfassenden Guten Willens« zum »Weltinvokationstag« 1990) Seine von Alice A. Bailey für die Jahrtausendwende erwartete Wiederkunft ist nach Creme wegen der beschleunigten Evolution auf der Erde vorverlegt worden." [Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen [Elektronische Ressource] / im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. von Horst Reller .... -- [CD-ROM-Ausg. der] 5., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.. -- Gütersloh : Gütersloher Verl.-Haus, ©2000. - 1 CD-ROM. -- ISBN 3579022997. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie diese CD-ROM  bei amazon.de bestellen}]

  5. Liberal Catholic Churches (20 Eintragungen)


    Abb.: The Completed Eucharistic Edifice

    "With the words "Deo Gratias," a great wave of thankfulness goes up to the Angels, who, as a parting gift, send back a fine stream in response. This is caught by the celebrant and poured out during the final benediction, along with the power and material of which the whole Eucharistic Edifice was constructed, which... dissolves into great streams of rushing force... spreading benediction wherever they go." -Rt. Rev. CW Leadbeater, Late Presiding Bishop of The Liberal Catholic Church, The Science of the Sacraments. [http://members.tripod.com/~LiberalCatholic/history.htm. -- Zugriff am 2001-06-30]

    "Nach 1910 fanden theosophische Anschauungen in altkatholischen und anglikanischen Kreisen Großbritanniens Eingang. Als der ursprünglich altkatholische Erzbischof Arnold Harris Matthew (der sich schon 1910 von den Altkatholischen Kirchen der Utrechter Union losgelöst hatte) seine Priester zur Begründung einer neuen Richtung mahnte, weihte 1915 einer seiner Hilfsbischöfe die Priester R. Gauntlett und R. King zu Bischöfen. Gauntlett war Sekretär eines theosophischen Heiler-Ordens, Psychologe und Astrologe. 1916 schloss sich die Weihe des
    Theosophen J. I. Wedgwood (1883-1951) an, der zum Leiter der neu entstandenen Liberalkatholischen Kirche aufstieg. Wedgwood berief seinerseits den ehemaligen anglikanischen Priester Ch. W. Leadbeater, der lange zuvor zur Theosophie übergetreten war, zum Bischof für Australien.

    Die Liberalkatholische Kirche hat ihr Tätigkeitsfeld, das sich über viele Länder erstreckt, in 14 Kirchenprovinzen eingeteilt, in denen 30 Bischöfe tätig sind. In Amerika haben sich verschiedene Kirchen mit je ein paar Tausend Mitgliedern gebildet, desgleichen in Holland, Skandinavien, Frankreich, Australien und einigen andern Ländern.
    Die Liberalkatholische Kirche hält an der Apostolischen Sukzession ihrer Bischöfe -- mit einer eigenen Sukzessionslinie -- fest. Sie versteht sich heute bei aller Hochschätzung ihrer theosophischen Herkunft als Esoterische Kirche."  [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 195. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  6. I AM Groups (14 Eintragungen)

    "Anfang der dreißiger Jahre nahmen der Bergbauingenieur Guy Ballard (1878-1939) und seine Frau Edna in Los Angeles die aus Indien stammende Theosophie auf. Sie schufen eine weitere, «amerikanische» theosophische Lehre von Gott und seinem Wirken. G. Ballard lehrte, Gott als der «Große I AM» gebe seine Kräfte und auch seinen Willen durch sogenannte «Ascended Masters» an die Menschen weiter. Zu diesen göttlichen «Ascended Masters» gehörte Jesus und in neuerer Zeit ein Graf St-Germain, der während der Französischen Revolution in Paris gelebt haben soll. Beide sind Ballard, wie er sagte, persönlich erschienen. Ballard fand Anhänger, und die Bewegung wuchs sehr rasch. Schließlich bildeten sich auch in Europa kleinere Anhängerkreise." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 198. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

  7. Other Theosophical Groups (18 Eintragungen)

19. Magick Family


88 Eintragungen


Abb.: Ritual in Gaia's Oasis Nature Preserve and Pagan Retreat Center, Kalifornien  [Bildquelle: http://nightpath.org/gaia/gaia_photos.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/Magick/. -- Zugriff am 2001-06-24

  1. Ritual Magick (22 Eintragungen)
  2. Witchcraft and Neo-Paganism (52 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Pagan/.  -- Zugriff am 2001-06-24

    "Der Begriff Hexe wurde von der feministischen Bewegung Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. neu entdeckt und von einem Teil der Feministinnen zur positiven Selbstbeschreibung benutzt. Die betreffenden Frauen wollten damit provozieren, sich als »Verfolgte« darstellen und vom Staat und den Kirchen abgrenzen. Die Neuen Hexen verstehen sich als weibliche Kritik an einer von ihnen so empfundenen patriarchalischen Gesellschaft. In der Reaktion der Männer auf solch eine Infragestellung durch die »freien Frauen« sehen diese wiederum nur »Verteufelung« und »Verfolgung«. ...

    Gegenwärtig wird das Bild der »Hexe« jedoch eher von Frauen (und Männern) bestimmt, die sich in kleinen Gruppen treffen, um magische Übungen und Rituale zu zelebrieren. Dabei möchten sie kaum, oder nur in ganz wenigen Fällen, Schadzauber betreiben. Sie wollen vielmehr durch Verbindung zu den in der Natur waltenden Kräften zur Entfaltung und Verwirklichung ihres eigenen Wesens gelangen. Die okkulte Ausrichtung dieser »Hexen« ist jedoch kaum zu übersehen.

    Heute gibt es verschiedene »Hexen-Gruppierungen bzw. -Traditionen. Außer dem oben erwähnten Hexenfeminismus wäre im Besonderen noch der »Wicca«-Kult als charakteristische Ausprägung des modernen Hexenwesens zu nennen. In einem Pressebericht heißt es dazu:

    »Der Wicca-Kult, der sich in England und den USA zunehmender Anhängerschaft erfreut, verehrt die Große Göttin, der ein gehörnter Fruchtbarkeitsgott, wie er in vorchristlichen Kulturen anzutreffen war (in der Antike Pan oder Bacchus), zur Seite gestellt ist. Der Ausdruck Wicca leitet sich von dem altenglischen wiccian (Hexe) ab, das von den Anhängern mit >Weise< übersetzt wird. Grundsätzlich wollen sich die englischen und amerikanischen Hexenbünde, deren Mitglieder teils aus dem bürgerlichen Mittelstand, teils aus feministischen Kreisen kommen, von der bösen, schwarzen Magie distanzieren. Sie betreiben ausschließlich weiße Magie, die sie als natürliche menschliche Fähigkeit verstehen, die in unserer Gesellschaft brachliegt.« (»Die Hexen kommen«; Die Presse, Wien, 28. Februar/1. März 1988) ...

    Von Anhängern des Wicca-Kultes wird oft behauptet, dass ihre Bewegung in einer weit zurückreichenden historischen Tradition stehe. Dafür liegen keine Beweise vor. Es ist vielmehr anzunehmen, dass der neue Kult von zwei Publikationen abgeleitet wurde, die das grundlegende Material für die »Neuen Hexen« lieferten.

    1899 erschien ein Buch des englischen Ethnologen Charles G. Leland (1824-1903) mit dem Titel »Aradia - The Gospel of the Witches«, in dem der Autor Hexenrituale als angeblich altüberliefertes Weistum darstellte. Er bezog sich dabei auf »eine Italienerin« namens Maddalena, in deren Familie die Rituale über viele Generationen hinweg geheim tradiert worden seien. Sprachliche und literaturkritische Analysen lassen dies jedoch als Fiktion erscheinen. Dennoch diente das Werk als Quelle für das »Book of Shadows« (es existieren unterschiedliche Ausgaben), das wiederum für eine Reihe von Wicca-Gruppen zur grundlegenden Schrift wurde. Seit 1974 liegt auch eine deutsche Übersetzung vor.

    Bei der anderen Publikation handelt es sich um das Buch »The Witch-Cult in Western Europe«, in dem die englische Ägyptologin Margret Murray 1921 eine historische Kontinuität von dem frühgeschichtlichen »Magna Mater«-Kult über die weiblichen Gottheiten der Antike bis zum Hexenwesen des Spätmittelalters nachweisen zu können glaubte. Auch diese These wurde von der Wicca-Bewegung aufgenommen: Sie spiegelt sich in ihrem Selbstverständnis und in einigen ihrer Rituale wider. Von einer Verbindung der heutigen Wicca-Religiosität mit den frühen Kulturen kann jedoch keine Rede sein.

    Erste Wicca-Kreise hat es in Großbritannien wahrscheinlich schon vor dem Zweiten Weltkrieg gegeben, der eine weitere Ausbreitung allerdings verhinderte. Nach dem Krieg fanden sich in England und Nordirland Menschen zusammen, die »skyclad« (nackt), meist zur Zeit des Vollmondes, besondere Veranstaltungen abhielten. Dabei sollten durch Tänze, Gesänge und rituelle Handlungen Elementarkräfte angerufen und in den eigenen Lebensvollzug integriert werden. Eine freie Entfaltung und das öffentliche Auftreten der Wicca-Religion war jedoch erst möglich, nachdem das britische Parlament 1951 das aus dem Jahre 1735 stammende Anti-Hexen-Gesetz außer Kraft gesetzt hatte.

    Zum Begründer einer der Hauptstränge der Wicca-Bewegung wurde der englische Zollbeamte und Hobbyarchäologe Gerald Brosseau Gardner (1884-1964), der sich schon 1939 in den Kult hatte einweihen lassen. Durch seine Bekanntschaft mit Aleister Crowley lernte er auch dessen sexual-magischen Rituale kennen, ohne sie jedoch in ihrer extremen Form zu übernehmen. In seinem 1954 erschienenen Buch »Witchcraft Today« (deutsch: »Ursprung und Wirklichkeit der Hexen«, 1965) hatte er »auf Bitten der Hexen Englands« deren Wesen und Wirken geschildert, um zu zeigen, »dass sie nichts Unrechtes täten«. Den »Neuen Hexen« galt dieses Werk fortan als Quelle für die Theorie und Praxis ihrer Bewegung, während Gardner selbst als »König der Hexen« akzeptiert wurde. So werden noch heute die sich an ihm orientierenden Wicca-Gläubigen als Gardnerians bezeichnet.

    Auf Alex Sanders (1916-1988), der sich am 6. August 1965 ebenfalls als »Hexen-König« hatte ausrufen lassen, geht die Wicca-Konfession der Alexanderians (eigentlich »Alex Sanderians«) zurück. In dieser Gruppe hat sich heute die Auffassung durchgesetzt, dass jede Herrscherin oder jeder Herrscher über mehr als eine örtliche Versammlung letztlich Witch-Queen oder King of Witches sei.

    Ende der 60er Jahre gelangte der Wicca-Kult in die USA, wo er heute wesentlich mehr Anhänger zählt als im Ursprungsland. Auch in Kontinentaleuropa, besonders in Deutschland, wurden seit Anfang der 70er Jahre nach dem Vorbild der englischen Wicca-Zirkel, die sich Coven nennen, entsprechende Hexen-Gruppen organisiert. Die amerikanischen Anhänger gelten als sehr stark durch die religions- und gesellschaftskritische Schrift »Beyond God the Father« der Feministin Mary Daly beeinflußt. Andererseits finden sich gerade auch in den USA ganz primitiv magisch arbeitende Wicca-Coven, denen jede ideologische Begründung fremd und teilweise unverständlich ist. Eine andere Linie des amerikanischen Wiccatums vertritt die sehr individualistisch arbeitende Psychotherapeutin Miriam Simos, die unter ihrem Hexennamen Starhawk in Deutschland bekannt wurde und Einfluss gewann. Als »selbstinitiierte Hexenpriesterin« nennt sie »Bewusstseinserweiterung« als Ziel aller magischen und ritualistischen Bemühungen.

    Der Wicca-Kult wird häufig mit Kreisen wie dem Ordo Templi Orientis - OTO des englischen Magiers Aleister Crowley (1875-1947) und anderen satanistischen Gruppen gleichgesetzt. Es gibt zwar Berührungspunkte, bei der Wicca-Religion handelt es sich jedoch um etwas anderes." [Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen [Elektronische Ressource] / im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. von Horst Reller .... -- [CD-ROM-Ausg. der] 5., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.. -- Gütersloh : Gütersloher Verl.-Haus, ©2000. - 1 CD-ROM. -- ISBN 3579022997. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie diese CD-ROM  bei amazon.de bestellen}]

  3. Voodoo ((5 Eintragungen) . -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/African/Diasporic/Vodou,_Vodun,_Voodoo/.  -- Zugriff am 2001-06-24
  4. Satanism (9 Eintragungen). --  Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/Satanism/.  -- Zugriff am 2001-06-24

20. Middle Eastern Family, Part I, Judaism 


40 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Judaism/. -- Zugriff am 2001-06-24


Abb.: Congregation Anshe Chesed --  An Orthodox Shul, Linden, New Jersey [Bildquelle: http://www.anshechesed.org/new_page_13.htm. -- Zugriff am 2001-06-30]

In der Einleitung des sehr lesenswerten Buches

Hertzberg, Arthur <1921 - >: Shalom Amerika! : die Geschichte der Juden in der Neuen Welt. -- Frankfurt a. M. : Jüdischer Verlag, ©1996. -- ISBN 3633541101. -- S. 13 - 18. -- Originaltitel: The Jews in America (1989). -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen

schreibt der Autor:

"Im Jahre 1782 bezeichnete der französische Landadelige John de Crevecouer, der nach New York gekommen war, um dort Landwirtschaft zu betreiben, Amerika als das Land »der Armen Europas, die sich hier angesiedelt haben«. Die amerikanische Geschichte ist die Saga der Armen, die frei von ständischen Normen eine neue Gesellschaft im Neuen Land schufen. Die amerikanisch-jüdische Geschichte ist ein Teil davon. Auch sie ist eine Saga der Armen: der jüdischen Armen Europas, ihres beispiellosen Aufstiegs und ihrer neuen jüdischen Identität, die sie an dem Ort entwickelten, den sie abwechselnd das »goldene Land« nannten und »Amerika, den Dieb«, an dem die Träume vieler zerschellten.

Die jüdische Gemeinschaft stellte zu keinem Zeitpunkt einen repräsentativen Querschnitt durch das europäische Judentum dar. Entsprechendes galt für die übrigen ethnischen Gruppierungen in Amerika. Hunger und Antisemitismus vertrieben hauptsächlich die Armen aus Europa. Die wohlhabenderen und besser ausgebildeten konnten, zumindest bis zur Nazizeit, bleiben und selbst in schwierigen Zeiten überleben. Die zentrale These dieses Buches lautet, dass für die jüdischen Flüchtlingsströme Gründe der Klassenzugehörigkeit ausschlaggebend waren. Zwei bemerkenswerte Tatsachen verdeutlichen diese These.

  1. Erstens trugen sich von ungefähr zweihunderttausend Juden, die im Rekordeinwanderungsjahr 1906 in die Vereinigten Staaten kamen, nur fünfzig als »Fachleute« ein (zu dieser Zeit hatten zwischen fünf und zehn Prozent der Juden in den verschiedenen Ländern Osteuropas und des Zarenreiches eine Berufsausbildung). Somit stehen die intellektuellen und religiösen Traditionen des amerikanischen Judentums auf schwachen Füßen. 
  2. Zweitens teilten fast alle, die nach Amerika einwanderten, antieuropäische Ressentiments. Das trifft vor allem für die jüdischen Einwanderer zu, die sich von den Gesellschaften, den Regierungen, den Rabbinern und den reichen Gemeindeführern verraten fühlten, die sie ausgestoßen hatten oder die zumindest keinen Platz für sie hatten schaffen können. Diese Einwanderer zeigten verständlicherweise keine Neigung, in Nordamerika eine Kopie ihrer unglücklichen europäischen Vergangenheit zu rekonstruieren. Genau jenen Leuten, die sie in Europa verraten hatten, sollte in Amerika keinerlei Autorität mehr eingeräumt werden. Die Einwanderer wollten ihrer jüdischen Identität die Würze religiöser Tradition und gemeinschaftlicher Erinnerung hinzufügen, doch nur unter der Bedingung, dass ihrer Entscheidung überlassen bliebe, was sie behalten und erinnern wollten. Ihre »Jüdischkeit« war im wesentlichen Ethno-Kultur.

Eine zentrale These dieses Buches ist, dass diese amerikanische Jüdischkeit ihren Zenit in den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts und den unmittelbaren Jahren danach erreichte und dass diese Ära nun vorüber ist. Die meisten amerikanischen Juden sind nun drei oder sogar vier Generationen entfernt von ihren Einwandererursprüngen. Sie leben nun in einer Gesellschaft, die offener für Juden ist als je eine Gesellschaft zuvor in deren Geschichte der Diaspora; die Erinnerung an die Einwanderungszeit und die tiefverwurzelten Ängste vor einem Antisemitismus beginnen zu verschwinden.

Warum ist die amerikanische Gesellschaft plötzlich so offen? Das Thema Antisemitismus ist unter Historikern in Amerika immer noch umstritten. Einige behaupten, vor dem Bürgerkrieg sei der Antisemitismus von geringer Bedeutung gewesen, aber niemand zweifelt daran, dass er ungefähr zwischen 1860 und den Fünfzigerjahren unseres Jahrhunderts sehr ernst zu nehmen war. Es ist deshalb zu einfach, die Annahme aufrechtzuerhalten, Amerika sei anders, weil es keine mittelalterliche Geschichte -- also keine Struktur eines systematischen Ausschlusses der Juden -- gehabt habe. Obwohl Frankreich eine mittelalterliche Geschichte mit spezieller antijüdischer Gesetzgebung hatte, wurden den Juden -- wie allen anderen -- während der Französischen Revolution die Bürgerrechte verliehen. 

Ursache für die unterschiedliche Situation war die grundsätzlich andere Struktur der amerikanischen Gesellschaft. In Frankreich wie in fast allen anderen europäischen Ländern repräsentierte der Staat eine Mehrheitskultur, die von allen Minderheiten die Assimilation verlangte. Derartige Forderungen wurden auch in Amerika erhoben, obwohl eine expandierende Wirtschaft Arbeiter aus allen Ländern benötigte. Die Puritaner wollten keine Fremden in ihrem Staatenbund; manche Gründerväter wollten Konformität zur republikanischen Tugend erklären. In den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts kämpften Aristokraten und Nativisten gemeinsam darum, den Nachkommen der ältesten Siedler in Amerika die Vorherrschaft zu sichern.

Amerikaner waren nicht »von Natur aus« tugendhafter als Europäer. Amerika unterstützte die Sklaverei und sah noch fast ein ganzes Jahrhundert nach dem Bürgerkrieg Jim Crow-Gesetze (amerikanische Rassengesetzgebung, d. Ü.) nach. Amerika brachte chinesische Kulis für den Bau der Eisenbahnen ins Land und erlaubte ihnen dann nicht zu bleiben, internierte 1942 Amerikaner japanischer Herkunft und verwehrte Katholiken und Juden lange Zeit die Integration in die Gesellschaft. Die Befürworter einer Begrenzung der Masseneinwanderung in die Vereinigten Staaten gewannen ihre Schlacht im Jahr 1924 -- zu spät, um die Dominanz der Nachkommen der alten Siedler in Amerika zu retten. Obwohl die Juden nur etwa acht Prozent derer ausmachten, die zwischen 1880 und 1924 in die Vereinigten Staaten kamen, hatte der neuenglische »Brahmane« (wie der Typ des gelehrten New England oder Harvard-Professors oft genannt wurde) Henry Adams nicht völlig unrecht, als er wetterte, dass die Politik der offenen Tür den Juden eine Chance geben würde, seine Klasse herauszufordern. Von allen Kämpfen, die die amerikanischen Juden für sich und ihre Brüder außerhalb Amerikas fochten, war der um die Einwanderungsgesetze der schicksalshafteste. In den Siegen, die vor 1924 errungen wurden, steckte der Samen für eine radikale und dauerhafte Änderung der amerikanischen Gesellschaft. Die Niederlage, die schließlich Hunderttausenden die Einwanderung in die Vereinigten Staaten verwehrte, war ein Vorspiel für den Holocaust und sogar für die Gründung des Staates Israel.

John F. Kennedy [1917 - 1963] wurde von den ausgeschlossenen Minderheiten [1961] zum Präsidenten gewählt: von Katholiken, Schwarzen, Juden und Arbeitern verschiedener ethnischer Gruppen. Die Nachkommen des älteren Amerika stimmten gegen ihn. Die Wahl Kennedys war ein ebenso bedeutender Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte wie das Fallen der Grenze zum Wilden Westen in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Selbst ein solch liberaler und humanistischer Geist wie Reinhold Niebuhr [1892 - 1971], der berühmteste protestantische Denker seiner Zeit, fand in den Sechzigerjahren, dass die Präsidentschaft kein rein säkulares Amt sei. Sie repräsentiere den Geist Amerikas, und das dominierende Element dieses Geistes war das protestantische Christentum.

Die neuere Geschichte des Antisemitismus in Amerika ist besonders aufschlussreich. Jahrhundertelang hatten die Juden in Amerika für ihre Gleichberechtigung gestritten -- ohne Erfolg. Trotz des Krieges gegen die Nazis, trotz des Mordes an sechs Millionen europäischen Juden und trotz des amerikanischen Nachkriegswohlstandes nahm der Antisemitismus in den vierziger Jahren nicht ab, sondern sogar noch zu. Erst in den Sechzigerjahren begann der Antisemitismus zu verblassen. Zwei Jahrzehnte später, Mitte der achtziger Jahre, waren die Juden zu einem wichtigen Element in fast allen Bereichen der amerikanischen gesellschaftlichen Elite geworden.

Schon sehr früh in der Geschichte der Juden in Amerika behaupteten diejenigen, die deren Ausschluss befürworteten, dass die Zulassung von Juden die Öffnung der Tore für solch fremdländische Leute wie Türken und Moslems bedeute. Sie hatten recht.
Erfolgreich waren die Juden erst, als die amerikanische Gesellschaft ein Durcheinander ethnischer Identitäten, ideologischer Splittergruppen und wirtschaftlicher Interessen geworden war. Der Kampf der Juden für die völlige Gleichberechtigung konnte nicht in einer Konfrontation mit einer soliden Mehrheit gewonnen werden; der Sieg wurde erst errungen, als sich die Macht auf viele und sehr verschiedene Splittergruppen verteilte.

Es ist kein Zufall, dass das Ansehen James Madisons [1751 - 1836, 4. Präsident der USA 1809 - 1817] während der letzten Jahre stieg. In seinen Federalist Papers Number Ten (die der Verfassung vorausgehende Debatte, die zunächst anonym geführt und erst später veröffentlicht wurde), in denen er 1788 den Entwurf der neuen Verfassung der Vereinigten Staaten verteidigte, beschrieb er eine lose gewebte Gesellschaft von Gruppen. Er ging davon aus, dass die dreizehn Kolonien dann unabhängige Staaten sein würden, durch zahlreiche Gruppierungen religiöser Anschauung, regionaler Herkunft und wirtschaftlicher Klassen gekennzeichnet. Keinen Moment lang stellte er sich vor, dass diese Identitäten oder Zusammenschlüsse aneinander angepasst werden sollten. Er befürwortete eine »repräsentative Regierung«, weil er der Ansicht war, dass diejenigen, die gewählt würden, Männer seien, die jenseits irgendwelcher Sonderinteressen stünden und ihre Entscheidungen im Sinne des Allgemeinwohls treffen würden. Madison bestritt, dass irgendeine speziell amerikanische Tugend in der Kultur oder den Werten einer dieser Gruppen enthalten sei.

Madisons Vision einer Verfassung passt auf die neue amerikanische Gesellschaft. Es gibt heute zahlreiche Splittergruppen, und keine wird einer anderen zugestehen, ihren amerikanischen Patriotismus in Frage zu stellen. Die Juden zählen zu den wichtigen Architekten dieser neuen Gesellschaft. Ihre Stimmen trugen entscheidend zur Wahl Kennedys im Jahre 1960 bei, und ihre Unterstützung Israels im Juni 1967 vor und während des Sechs-Tage-Krieges war ein unerschrockener Ausdruck jüdischer Solidarität in einem Amerika, wo Juden sich nie zuvor so mutig für ihre eigenen Interessen eingesetzt hatten. In ihrer neuen Kühnheit waren die Juden nun wirklich »wie jeder andere«. Sie kämpften für ihre Interessen und gingen Allianzen mit anderen Gruppen ein. Der Unterschied zur Vergangenheit ist deutlich und eindrucksvoll. In den Jahren um 1860 herum wurde der Außenminister der Konföderation, Judah P. Benjamin, unentwegt als Jude angegriffen. In den Siebzigerjahren dieses Jahrhunderts war Henry Kissinger [1923 - ], Sicherheitsberater und Außenminister der Nixon- und Ford-Administration [1969 - 1977], zwar eine umstrittene Persönlichkeit, nicht jedoch als Jude.

In nahezu vier Jahrhunderten haben die amerikanischen Juden ihre Emanzipation verwirklicht. Von allen Ländern der Diaspora, in denen sie unter Nichtjuden leben, ist Amerika der einzige Ort, wo Juden tatsächlich über signifikanten Einfluss verfügen. Aber ist diese unordentliche Gesellschaft lebensfähig? Was können diese Fraktionen tun, die Juden eingeschlossen, um die Stabilität zu sichern? Was sollen die Juden mit sich selbst anfangen? In einer überaus offenen Gesellschaft können sie sich selbst nicht mehr über Furcht und Ausschluss definieren. Die Ära der ethnischen Identität geht zu Ende, und nun stellt sich die Frage: Wie werden amerikanische Juden ihr Judentum neu bestimmen? Um uns diese Zukunft vorstellen zu können, müssen wir erst die Vergangenheit erforschen."

  1. Mainline Judaism (4 Eintragungen)
  2. Hassidism (15 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Judaism/Denominations/Hassidic/. -- Zugriff am 2001-06-24
  3. Black Judaism (10 Eintragungen)
  4. Other Jewish Groups (11 Eintragungen)
US-Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Juden
Rang Staat

Juden inklusive "Kulturjuden"
Prozentsatz an Bevölkerung

Religiöse Juden
Prozentsatz an Bevölkerung

Anzahl der Juden inklusive "Kulturjuden"
1 New York 9.10% 6.90% 1,654,000
2 New Jersey 5.50% 4.30% 436,000
3 Florida 4.60% 3.60% 641,000
4 Washington, D.C. 4.50% 2.30% 2,000
5 Massachusetts 4.40% 3.50% 268,000
6 Maryland 4.20% 2.80% 211,000
7 Connecticut 3.00% 2.40% 97,000
8 California 2.90% 2.30% 922,000
9 Pennsylvania 2.70% 1.70% 330,000
10 Illinois 2.30%   268,000

[Zahlen sind teilweise unzuverlässig!. -- Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_judaism.html. -- Zugriff am 2001-06-09] 


Abb.: US-Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Juden


21. Middle Eastern Family, Part II, Islam, Zoroastrianism, and Baha'i 


38 Eintragungen

  1. Islam (2 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Islam/. -- Zugriff am 2001-06-24
  2. Sufism (16 Eintragungen) . -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Islam/Sufism/. -- Zugriff am 2001-06-24
  3. Black Islam (11 Eintragungen)

    Abb. Boxmeister Muhammad Ali (geb. 1942) bei Versammlung von Black Muslims, denen er seit 1965 angehört (©Corbis)

    "Black Muslims, überwiegend afroamerikanische islamische Bewegung in den Vereinigten Staaten. Die offiziell unter dem Titel American Muslim Mission bekannte Gruppe hieß früher Lost-Found Nation of Islam in North-America. Ihre Mitglieder bezeichnen sich selbst als Bilalilas. Die religiöse Gemeinschaft fordert die strikte Einhaltung des islamischen Verhaltenskodexes, der den Verzicht auf bestimmte Speisen sowie westliche Kleidung vorschreibt und die zwischenmenschlichen Beziehungen regelt. Auch gilt es religiöse Rituale wie das fünfmal pro Tag zu entrichtende Gebet zu beachten.

    1933 wurden die Black Muslims in Chicago von Eijah Muhammad gegründet, welcher der Bewegung bis zu seinem Tod 1975 vorstand. In den sechziger Jahren trennte sich Malcolm X [1925 - 1965], der ehemalige Pressesprecher Muhammads, von der Bewegung. 1965 wurde er, angeblich von Mitgliedern der Black-Muslim-Bewegung, erschossen.

    Früher setzten die Black Muslims die Weißen mit dem Teufel gleich, der alle Farbigen versklaven will, und kämpften für die Einrichtung eines getrennten afroamerikanischen Homelands in den Vereinigten Staaten. Wallace D. Muhammad, der seinen Vater Elijah Muhammad 1975 ablöste, erteilte dem schwarzen Nationalismus eine Absage, nahm nichtfarbige Mitglieder auf und hob die Bedeutung islamischer Glaubens- und Lebensregeln hervor. In den späten siebziger Jahren nahm eine von Louis Farrakhan [1933 -] geleitete Gruppe von Dissidenten den ursprünglichen Namen, Nation of Islam [Webpräsenz: http://www.noi.org/. -- Zugriff am 2001-07-09] , wieder an und entfachte erneut die Diskussion um die Rassentrennung. Diese Gruppe erfreute sich in den neunziger Jahren eines großen Zulaufs unter jugendlichen Afroamerikanern.


    Abb.: Honorable Minister Louis Farrakhan  [Bildquelle: http://www.irfwp.org/wcsf2.html. -- Zugriff am 2001-07-10]

    Die Black Muslims bauten staatlich anerkannte Schulen in über 45 Städten auf. Das von ihnen herausgegebene Wochenmagazin, Muslim World News (früher Muhammad Speaks), gilt als die meistgelesene afroamerikanische Zeitschrift überhaupt. Strafgefangene, Drogensüchtige und Alkoholkranke finden in der Philosophie des »doing-for-self« ("Tu es für Dich") der Black Muslims eine Motivation, ihr Leben zu ändern. Obgleich keine statistischen Erhebungen existieren, schätzt man die Zahl der Anhänger auf mehr als 100 000."

    [Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus 2001 [Elektronische Ressource] : [Unterschleißheim] : Microsoft, ©2000. --   3 CD-ROMs. -- Art. "Black Muslims"]

  4. Zoroastrianism (3 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Zoroastrianism/. -- Zugriff am 2001-06-24
  5. Baha'i (6 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Bahá'i/ -- Zugriff am 2001-06-24


    Abb.: Feier des Geburtstags von Baha'u'llah (1817 - 1892), Somerset New Jersey [Bildquelle: http://www.nj-bahai.net/photos111200.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Muslimen
Staat Bevölkerungsanteil
New York 0.80%
California 0.60%
New Jersey 0.60%
Washington, D.C. 0.60%
Illinois 0.40%
Massachusetts 0.40%
Ohio 0.40%
Rhode Island 0.40%

[Quelle: http://www.adherents.com/largecom/com_islam.html. -- Zugriff am 2001-07-09]


Staaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Muslimen


22. Eastern Family, Part I, Hinduism, Jainism, Sikhism


108 Eintragungen


Abb.: Sri Venkateswara Swami Temple, Malibu, Kalifornien, USA (©Corbis)

  1. Hinduism (85 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Hinduism/. -- Zugriff am 2001-06-24
  2. Indian-American Hindu Temples (9 Eintragungen)
  3. Jainism (3 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Jainism/. -- Zugriff am 2001-06-24
  4. Sikhism (2 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Sikhism/. -- Zugriff am 2001-06-24 


    Abb.: Gurdwara Sahib Pittsburgh, Pennsylvania [http://www.tsscs.org/gur/gur1.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

  5. Sant Mat (9 Eintragungen) . -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Yoga/Branches/Karma/Surat_Shabd/. -- Zugriff am 2001-06-24

"Auch wenn Radhasoami, Indiens fünfte Religion, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstand, so hat sie doch Wurzeln, die viel tiefer in die indische Religionsgeschichte zurückgehen. Als organisierte guruistische Bewegung des Sant Mat (Lehre der Heiligen, Pfad der Meister) steht Radhasoami in der im späten Mittelalter beginnenden Traditionsströmung eines charismatisch-mystischen Reformhinduismus, der vor allem an den volkstümlichen »Sants« (Heiligen) Kabir (1440-1518), und Nanak Sadhu (1469-1538) haftet. Letzterer wurde zugleich der Gründer und erste Guru einer neuen - monotheistischen - indischen Religionsgemeinschaft, des Sikhismus. (vgl. Sikhistischer Kontext) Mit seinen Lehren legte Nanak das Fundament für die heilige Schrift der Sikhs, den »Adi Granth« und betonte die einzigartige Bedeutung des Gurus als des kompetenten Führers zu Gott. Der zehnte Sikh-Guru, Gobind Singh (1666/1675-1708), bestimmte jedoch, dass es nach ihm keinen lebenden Meister mehr geben, sondern der »Meister Buch« (Adi Granth) künftig die alleinige Autorität der Gläubigen sein solle. Der Sikhismus nahm so die Gestalt einer reinen Buchreligion an. Nicht an diese heutige, sondern an die frühere Form des Sikhismus knüpft Radhasoami an. Man betrachtet die Sikh-Gurus des 16. und 17. Jh. als Sant Mat-Vorläufer; insbesondere Nanak wird als Autorität verehrt. Anders als im heutigen Sikhismus wird bei Sant Mat/Radhasoami an die Stelle eines heiligen Buches wieder konsequent der »lebende Meister« gesetzt, der Sant Satguru. Man versteht sich indes nicht als eine restaurierte (neo-)sikhistische Denomination, sondern als universale Religion.

Wörtlich bedeutet Radha Soami »Gatte Radhas«. Der Name ist in der Krishna-Tradition verankert: Radha ist hiernach die Geliebte des Gottes Krishna. In der Radhasoami-Bewegung wird »Radha Soami« sowohl als »Name des höchsten Gottes« als auch als »Herr der Seele« interpretiert. Das Wort »Satsang« in »Radhasoami Satsang« bedeutet »Versammlung« der Anhänger (Satsangis). Die umfassendere und gebräuchlichere (Selbst-) Bezeichnung der Radhasoami-Bewegung wurde allerdings Sant Mat. Es gibt heute Gruppen, die zwar in Radhasoami ihre Wurzeln haben, jedoch aus lehrmäßigen Gründen Wert darauf legen, dass sie »Sant Mat« und nicht »Radhasoami« zugehören.

Der Radhasoami/Sant Mat-Guruismus lässt sich in fünf Sant Mat-Hauptlinien gliedern. 

  1. Die erste Hauptlinie ist der von Shiv Dayal Singh 1861 in Agra gegründete Radhasoami Satsang
  2. Bei der zweiten Hauptlinie handelt es sich um die nach Shiv Dayal Singhs Tod 1878 gegründete Gwalior-Gruppe in der gleichnamigen Stadt in Madhya Pradesh. 
  3. Die dritte Hauptlinie ist die von Baba Jaimal Singh 1891 in Beas im Punjab gegründete Beas-Gruppe. 
  4. Die vierte Hauptlinie ist die 1910 gegründete Dayalbagh-Gruppe des Radhasoami Satsang Sabha, in der sich vom ursprünglichen Radhasoami Satsang der größere Teil der Anhänger abspaltete, jedoch in Agra blieb. Die auf solche Weise dezimierte Urgemeinschaft Radhasoami Satsang nannte sich zur Unterscheidung von der Nachbarschaftskonkurrenz fortan Soamibagh
  5. Zur fünften Hauptlinie kam es durch eine Abzweigung von der Beas-Linie: 1950 ging der bisherige Beas-Anhänger Kirpal Singh nach Delhi und begründete den Ruhani Satsang. Dieser verzweigte sich nach seinem Tod 1974 in drei unmittelbare Kirpal Singh-Nachfolgegruppen und weitere Gemeinschaften. 

Die Geschichte der Radhasoami/Sant Mat-Bewegung ist im Grunde ein fortschreitender Spaltungsprozess (vgl. schematischer Überblick)."


Abb.: Überblick über Satsang / Radhasoami Gurus

[Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen [Elektronische Ressource] / im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. von Horst Reller .... -- [CD-ROM-Ausg. der] 5., neu bearbeitete und erweiterte Aufl.. -- Gütersloh : Gütersloher Verl.-Haus, ©2000. - 1 CD-ROM. -- ISBN 3579022997. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie diese CD-ROM  bei amazon.de bestellen}]


23. Eastern Family, Part II, Buddhism, Shintoism, Japanese New Religions


99 Eintragungen

Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Buddhism/.  -- Zugriff am 2001-06-24

Zum Buddhismus in den USA siehe:

Payer, Alois <1944 - >: Materialien zum Neobuddhismus. -- URL: http://www.payer.de/neobuddhismus/neobud0.htm

Besonders die Kapitel:

  1. Theravada Buddhism (11 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Buddhism/Theravada/. -- Zugriff am 2001-06-24 


    Abb.: Andacht bei Summer School, Wat Thai, Silver Spring, Maryland [Bildquelle: http://www.watthaidc.com/eng/index.html. -- Zugriff am 2001-06-30]

  2. Japanese Buddhism (15  Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Buddhism/Pure_Land_and_Shin/. -- Zugriff am 2001-06-24

    Abb.: Byodo-In Buddhist Temple, Hawaii (©Corbis)

  3. Zen Buddhism (14 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Buddhism/Zen/. -- Zugriff am 2001-06-24
  4. Chinese Buddhism (12 Eintragungen)
  5. Korean Buddhism (5 Eintragungen)
  6. Tibetan Buddhism (20 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Buddhism/Tibetan/. -- Zugriff am 2001-06-24


    Abb.: Pema Osel Ling Retreat Center, bei Santa Cruz, California [Bildquelle: http://www.vajrayana.org/. -- Zugriff am 2001-06-30]

  7. Western Buddhism (9 Eintragungen)
  8. Shintoism (13 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Shintoism/.  -- Zugriff am 2001-06-24

Abb.: Tsubaki Kannagara Jinjya, the licensed Shinto Shrine located near Granite Falls, Washington Abb.: On the right is Rev. Dr. Yukitaka Yamamoto 96th High Priest of Tsubaki O' Kami Yashiro and Meiyo Guji of Tsubaki Kannagara Jinjya. On the left is Rev. Koichi Barrish, the first American to become a fully licensed Shrine Shinto Priest. He is the Guji (resident chief priest) of Tsubaki Kannagara Jinjya, Granite Falls, Washington, and the Gon-negi (assistant senior priest) of Tsubaki O' Kami Yashiro.

[Quelle der beiden Abbildungen: http://www.kannagara.org/home.htm. -- Zugriff am 2001-06-30]


24. Unclassified Christian Churches 


29 Eintragungen

  1. Unclassified Christian Churches (22 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/Christianity/. -- Zugriff am 2001-06-24
  2. Homosexually Oriented Churches (7 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Gay,_Lesbian,_and_Bisexual/Religion_and_Spirituality/. -- Zugriff am 2001-06-24


    Abb.: Vorwiegend von Homosexuellen geplante Cathedral of Hope, Dallas, Texas [Bildquelle: http://www.cathedralofhope.com/history/the_future.htm. -- Zugriff am 2001-06-30]


25. Unclassified Religious Groups 


9 Eintragungen

  1. Unclassified Religious Groups (9 Eintragungen). -- Webportal: http://directory.google.com/Top/Society/Religion_and_Spirituality/. -- Zugriff am 2001-06-24

26. Electronic Churches und Cyberreligions


Haben in der Enzyclopedia kein eigenes Kapitel.

Webportale:

Abb.: Robert Schuller's Crystal Cathedral, Garden Grove, California (©Corbis)

"Die «Electronic Church», die Verkündigung der christlichen Heilsbotschaft durch freie, selbständige Prediger über Fernseh-Sender und mittels Videokassetten (und Radio-Kanäle) hat vor allem in den USA einen bedeutenden Umfang angenommen. ... In den 40er und 50er Jahren arbeiteten die amerikanischen Fernsehstationen vor allem mit den zuständigen Stellen der großen Kirchen zusammen. Schon damals wurden die Sendungen des katholischen Bischofs Fulton J. Sheen und des Baptisten Billy Graham von einer großen Zuschauerschar verfolgt. 


Abb.: Billy Graham (1918 - ) (Bildquelle: Pressestelle)

Bald wandten sich fundamentalistische Kreise mit eigenem Programm an ihre Zuschauerschar. In den 60er und 70er Jahren traten dann mehr und mehr unabhängige evangelistische Gruppen und Prediger in Erscheinung. Sie verkündigen seither in verschiedenen Variationen, oft als Schwarz-weiß-Botschaft, was die Zeitschrift «medium» 2/1986 etwas vereinfachend und pointiert so zusammenfasst: 

Mitte der 80er Jahre galten 

als die bedeutendsten Fernsehevangelisten. Ihre Sendungen werden täglich oder wöchentlich über Hunderte von Stationen ausgestrahlt. Sie gleichen nicht selten Unterhaltungssendungen mit Star und Musik. Seit der Einführung des Computers ist es auch möglich, die vielen Zuschauerbriefe zu beantworten, so als ob es sich um ein persönliches Schreiben handelte.
Diese Verbindung von Verkündigung und Show-Unternehmen ist bei den erfolgreichen Fernseh-Predigern ein Millionen-Geschäft. Das einzelne Unternehmen ist zwar im Zusammenhang mit der großen Konkurrenz, oder auch infolge moralischer Fehltritte einzelner Fernseh-Evangelisten nicht vor Krisen geschützt. Zu reden gibt auch die einseitig rechtskonservative politische Einstellung." [Eggenberger, Oswald: Die Kirchen, Sondergruppen und religiösen Vereinigungen : ein Handbuch. -- 6., überarb. und erg. Aufl.. -- Zürich : Theol. Verl., ©1994. -- ISBN 3290116395. -- S. 89f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


27. Webportale



28. Religionsstatistik


28.1. Größte Religionen in den USA


Größte Religionen in USA (Selbstidentifikation, 1990)
Rang Religion Geschätzte Anzahl Erwachsene Geschätzter Anteil an Erwachsenenbevölkerung
1 Christentum 151,2 Mio. 86.2%
2 Keine Religion 13,1 Mio. 7.5%
3 Judentum 3,1 Mio. 1.8%
4 Agnostiker 1,2 Mio. 0.7%
5 Islam 0,5 Mio.  0.5%
6 Unitarier Universalisten 0,5 Mio 0.3%
7 Buddhismus 0,4 Mio  0.4%
8 Hinduismus 0,3 Mio.  0.2%
9 Indianische Religionen 47,000 --
10 Scientology 45,000 --

[Quelle: http://www.adherents.com/rel_USA.html. -- Zugriff am 2001-06-19]


28.2. Größte Denominationen / Demominationsfamilien in den USA


Größte Denominationen / Demominationsfamilien in den USA (Selbstidentifikation, 1990)
Rang Denomination Geschätzte Anzahl Erwachsene (!) Geschätzter Anteil an Erwachsenenbevölkerung
1 Katholiken 46,0 Mio. 26.2%
2 Baptisten 34,0 Mio. 19.4%
3 Methodisten 14,1 Mio. 8.0%
4 Lutheraner 9,1 Mio. 5.2%
5 Presbyterianer 5,0 Mio. 2.8%
6,5 Juden 3,1 Mio. 1.8%
6,5 Pentecostal 3,1 Mio. 1.8%
8 Episcopalian 3,0 Mio. 1.7%
9 Mormonen 2,5 Mio. 1.4%
10 Churches of Christ 1,6 Mio. 1.0%
11 Zeugen Jehovas 1,4 Mio. 0.8%

[Quelle: http://www.adherents.com/rel_USA.html. -- Zugriff am 2001-06-19]

28.3. Größte Religionsgemeinschaften der USA


Größte Religionsgemeinschaften der USA
Rang Religionsgemeinschaft Jahr Mitglieder
1 Katholische Kirche 1996 61,2 Mio.
2 Southern Baptist Convention 1999 15,9 Mio.
3 United Methodist Church 1998 8,4 Mio.
4 Church of God in Christ 1991 5,5 Mio.
5 Evangelical Lutheran Church in America 1999 5,1 Mio.
6 Church of Jesus Christ of Latter-day Saints 1999 5,1 Mio.
7 Presbyterian Church (U.S.A.) 1997 3,6 Mio.
8 African Methodist Episcopal Church 1991 3,5 Mio.
9 National Baptist Convention of America 1987 3,5 Mio.
10 Lutheran Church - Missouri Synod 1999 2,6 Mio.

[Quelle: http://www.adherents.com/rel_USA.html. -- Zugriff am 2001-06-19]


28.4. Religionsgemeinschaften mit den meisten Kirchengebäuden in den USA


Religionsgemeinschaften mit den meisten Kirchengebäuden in den USA, 1990
Rang Religionsgemeinschaft Kirchengebäude Anhänger Anhänger pro Kirchengebäude
1 Southern Baptist Convention 37,8 Tsd. 18,9 Mio. 499
2 United Methodist Church 37,2 Tsd. 11,0 Mio. 298
3 Catholic 22,4 Tsd. 53,3 Mio. 2,380
4 Churches of Christ 13,1 Tsd. 1,7 Mio. 128
5 Presbyterian Church (U.S.A.) 11,4 Tsd. 3,5 Mio. 310
6 Assemblies of God 11,1 Tsd. 2,2 Mio. 194
7 Evangelical Lutheran Church in America 10,9 Tsd. 5,2 Mio. 479
8 Church of Jesus Christ of Latter-day Saints 9,2 Tsd. 3,5 Mio. 385
9 Jehovah's Witnesses 8,5 Tsd. 1,4 Mio. 161
10 Episcopal Church 7,3 Tsd 2,4 Mio. 333

[Quelle: http://www.adherents.com/rel_USA.html. -- Zugriff am 2001-06-19]


28.5. Die jeweils größte Religionsgemeinschaft in den einzelnen Staaten der USA



Abb.: Die jeweils größte Religionsgemeinschaft in den einzelnen Staaten der USA, 1990

Die jeweils größte Religionsgemeinschaft in den einzelnen Staaten der USA, 1990
Denomination Staaten, in denen diese Denomination größte Denomination ist
Catholic Rhode Island (63%), Massachusetts, Connecticut, New Jersey, New York, Louisiana, Wisconsin, Illinois, Pennsylvania, New Mexico, New Hampshire, Vermont, Minnesota, Michigan, California, Maine, Nebraska, Texas, Hawaii, South Dakota, Ohio, Iowa, Arizona, Delaware, Maryland, Montana, Missouri, Kansas, Colorado, Wyoming, Nevada, Indiana, Florida, Washington, Oregon, Alaska (8%)
Southern Baptist Convention Mississippi (33%), Alabama, Oklahoma, Tennessee, Kentucky, South Carolina, Arkansas, Georgia, North Carolina, Virginia (12%)
Church of Jesus Christ of Latter-day Saints Utah (71%), Idaho (27%)
Evangelical Lutheran Church in America North Dakota (28%)
United Methodist Church West Virginia (10%)

[Quelle: http://www.adherents.com/rel_USA.html. -- Zugriff am 2001-06-19]


Zu Kapiteln 13, 3, Teil 2: Religion als Kommunikationshindernis