Religionskritik

Antiklerikale Karikaturen und Satiren XI:

Der Floh (1869 - 1919)


kompiliert und herausgegeben von Alois Payer

(payer@payer.de)


Zitierweise / cite as:

Antiklerikale Karikaturen und Satiren XI: Der Floh (1869 - 1919) /  kompiliert und hrsg. von Alois Payer. -- Fassung vom 2004-12-02. -- URL:  http://www.payer.de/religionskritik/karikaturen11.htm  

Erstmals publiziert: 2004-05-17

Überarbeitungen: 2004-12-01 [Hinzufügen der Widmung]

©opyright: abhängig vom Sterbedatum der Künstler

Dieser Text ist Teil der Abteilung Religionskritik  von Tüpfli's Global Village Library


Dieses Kapitel widme ich dankbar der Erinnerung an den Mathematiker


Univ. Prof. Dr. Hans Knapp (1935 - 2004)

Ich durfte 1963 bis 1965 in Innsbruck häufig mit Prof. Dr. Knapp über Weltanschauungsfragen diskutieren. Er war damals Assistent bei Univ. Prof. Dr. Wolfgang Gröbner, in dessen Gesprächskreis über Weltanschauungsfragen wir uns kennenlernten. Die "katholische Fraktion" der Universität Innsbruck versuchte damals, Dr. Knapps wissenschaftliche Karriere zu sabotieren. Prof. Knapp, ein überzeugter Atheist, praktizierte eine intellektuelle Redlichkeit, wie ich sie kaum wieder antraf. Die Gespräche mit ihm und sein persönliches Vorbild prägen mich bis heute. Die Karikaturen des Floh hätten ihn sicherlich erfreut.


Der Floh : vereinigt mit Das Leben im Bild. -- Wien   1.1869 - 1919. -- Online: http://anno.onb.ac.at/. -- Zugriff am 2004-04-26



Abb.: General Huyn. -- In: Der Floh. -- 1873-02-02

Huyn Johann Carl Graf, wurde zum General ernannt November 1871-11-28




Abb.: Pater Beckx, der Jesuitengeneral. -- In: Der Floh. -- 1873-03-02

"BECKX, Pierre Jean, General des Jesuitenordens, * 5.2. 1795 in Sichem (Brabant) als Sohn eines Schuhmachers, † 4.3. 1887 in Rom. - Beckx besuchte seit 1815 das Seminar in Mecheln, empfing am 6.3. 1819 die Priesterweihe und war kurze Zeit Kaplan in Uecle bei Brüssel. Er trat am 29.10. 1819 in Hildesheim in die Gesellschaft Jesu ein und wirkte als Seelsorger in Hamburg, Hildesheim und Braunschweig und als Professor des Kirchenrechts am Seminar in Hildesheim. Nach dem Übertritt des Herzogs Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen zur katholischen Kirche wurde Beckx 1826 sein Hofkaplan. Nach dem Tod des Herzogs siedelte Beckx 1830 als Beichtvater der verwitweten Herzogin Julie mit ihr nach Wien über und blieb dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1848. Da die Jesuiten 1848 aus Österreich vertrieben wurden, begab er sich nach Belgien und wurde 1851 Rektor ihres Kollegs in Löwen, kehrte aber, als die österreichische Regierung die Jesuiten in ihr Land zurückrief, nach Wien zurück und wurde 1852 Provinzial von Österreich und am 2.7. 1853 als Nachfolger des Johannes Roothan der 22. General der Gesellschaft Jesu. Beckx entfaltete bis zu seiner Abdankung am 11.5. 1884 eine erfolgreiche propagandistische, diplomatische und organisatorische Wirksamkeit. Die Zahl der Ordensmitglieder stieg von 5209 im Jahr 1853 auf 12070 im Jahr 1887, obwohl der Orden in mehreren Ländern verboten wurde. Beckx gründete in Rom die »Civiltà Cattolica«, das einflussreiche Hauptorgan des Jesuitismus, in Frankreich die »Etudes«, in Deutschland die »Stimmen aus Maria Laach« und in Österreich die »Zeitschrift für katholische Theologie«. Auf Pius IX. übte er starken Einfluss aus. 1872 weihte Beckx alle Provinzen des Ordens dein Göttlichen Herzen Jesu. 1873 siedelte er nach Fiesole bei Florenz über, wo der Sitz der Ordensregierung bis 1895 blieb. Beckx war ein eifriger Verbreiter der Marienverehrung. Ihm wurde auf seinen Wunsch 1883 Antonius Anderledy als Generalvikar cum iure successionis beigegeben. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Beckx in Rom.

Werke: Der Monat Mariä, Wien 1838 (über 30 Aufl.). "

[Quelle: Friedrich Wilhelm Bautz. -- http://www.bautz.de/bbkl/b/beckx_p_j.shtml. -- Zugriff am 2004-05-07] 



Abb.: Erzbischof Ledochowski. -- In: Der Floh. -- 1873-09-13

"LEDOCHOWSKI (Halka-Ledóchowski), Mieczyslaw, Titularerzbischof seit 1861, Erzbischof von Gnesen-Posen 1866-1886, Kardinal seit 1875, * 29.10. 1822 in Górki/Kongresspolen in der Diözese Sandomierz als Sohn des in Staatsdiensten stehenden Grafen Josef Zacharias L. und seiner Gemahlin Maria Rosalia geb. Zakrzewski, + 22.7. 1902 in Rom, 1927 nach Polen überführt und in der Kathedrale zu Gnesen beigesetzt. - L., der einem alten einflussreichen Adelsgeschlecht entstammte, wurde zunächst von Privatlehrern unterrichtet, dann an den Gymnasien von Radom (1834-1840) und Warschau (1840/41) weitergebildet, bevor er dort 1841 in das von Lazaristen geleitete Klerikalseminar eintrat. Nach dem Empfang der niederen Weihen setzte er seine theologischen Studien in Rom fort, wo ihm seine Mutter den Zugang zur Accademia de' Nobili sowie zum Collegium Romanum ermöglichte. In rascher Folge erwarb der Student das Bakkalaureat (1844), das Lizentiat der Theologie (1845) sowie die Doppelpromotion zum Doktor der Theologie und zum Doktor beider Rechte (1847). Am 13.7. 1845 empfing er in Rom die Priesterweihe. Nach kurzer Tätigkeit im Erziehungswesen wandte sich L. dem diplomatischen Dienst des Vatikans zu, der sein weiteres Leben prägen sollte. Als päpstlicher Geheimkämmerer (seit 1850) führte ihn seine erste Mission nach Spanien, wo er den designierten Kardinälen von Toledo und Sevilla das Kardinalsbirett überreichte. Nach einer vorübergehenden Beschäftigung im Sekretariat der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten betraute ihn der Apostolische Stuhl 1852 erneut mit einer Aufgabe auf der Iberischen Halbinsel, der des Auditors an der Nuntiatur in Lissabon, wo er vier Jahre blieb. 1856 wurde L. zum päpstlichen Hausprälaten erhoben und als Apostolischer Delegat für die Länder Neu Granada (Kolumbien), Bolivien, Ecuador, Peru und Venezuela nach Übersee entsandt (17.6. 1856). Wachsende Spannungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung von Neu Granada gipfelten am 25.7. 1861 in der Ausweisung des päpstlichen Delegaten, welcher daraufhin auf die belgische Nuntiatur nach Brüssel versetzt (30.9. 1861) und zum Erzbischof von Thebae i.p.i. bestellt wurde (Konsekration am 3.11. 1861 durch Kardinal Camillo di Pietro). Sein privater Vermittlungsversuch zwischen der russischen Regierung und den polnischen Katholiken im Vorfeld des Aufstands von 1863 schlug zwar fehl, lenkte jedoch die Aufmerksamkeit der Kurie auf die polnisch-kirchlichen Verhältnisse, insbesondere auf die anstehende Nachfolge des greisen Erzbischofs von Gnesen-Posen, Przyluski. In den Verhandlungen mit der preußischen Regierung brachte der Heilige Stuhl L. als Koadjutor des Metropoliten ins Gespräch, konnte ihn jedoch gegen den Widerstand des Oberpräsidenten der Provinz Posen, Karl von Horn, nicht durchsetzen. Erst nach dem Tod Przyluskis (12.3. 1865) gab die preußische Regierung nach (Kabinettsordre König Wilhelms I. vom 7.12. 1865), und die Domkapitel von Gnesen und Posen, deren Vorschlagsliste L. nicht enthalten hatte, sahen sich (auch infolge der Intervention hoher Kurienkleriker) gezwungen, L. am 16.12. 1865 per acclamationem zum Erzbischof zu wählen. Am 6.1. 1866 erfolgte die Bestätigung, zwei Tage später die Präkonisation des neuen Oberhirten durch Papst Pius IX. L.s Abreise aus Brüssel verzögerte sich infolge des Ablebens des belgischen Königs Leopold I. bis zum Frühjahr 1866. Über Rom und Berlin gelangte er schließlich in seinen neuen Sprengel, wo er am 24.4. 1866 vom Erzbistum Gnesen und Posen Besitz ergriff. In den ersten Jahren seiner Amtszeit erfüllte L. die in ihn gesetzten Erwartungen. In dem Maße wie er die Sympathie der preußischen Behörden gewann - am 9.1. 1868 wurde ihm der Rote Adlerorden Erster Klasse verliehen -, verlor er bei seinen polnischen Diözesanen an Ansehen. Zusammenfassend lässt sich die Haltung des Metropoliten als konservativ-loyal gegenüber der preußischen Regierung und indifferent-distanziert gegenüber der polnischen Nationalbewegung charakterisieren. So verbot er nationalkirchliche Gesänge und Andachten (1866/69), untersagte dem Klerus jegliches politisches Engagement (1866/67), behinderte die Aktivitäten der polnisch-katholischen Presse (1867/72) und unterdrückte den Gebrauch des Polnischen als Unterrichtssprache im Posener Priesterseminar (wo seit 1867 die Vorlesungen in Lateinisch abgehalten wurden) sowie in den oberen Gymnasialklassen (seit Februar 1873 Deutsch als Unterrichtssprache). Dementsprechend mieden die polnischen Intellektuellen, z.B. die Gesellschaft der Wissenschaftsfreunde, den Erzbischof weitestgehend, dem sie vorwarfen, in jeder seiner Adern fließe römisches Blut, und er habe nichts Polnisches an sich. In pastoraler Hinsicht erwies sich L. dagegen als umsichtiger Oberhirte. Er begab sich wiederholt auf Visitationsreisen durch seinen Sprengel, belebte die Dekanatskonferenzen sowie die jährlichen Synoden aller Dekane mit dem Erzbischof neu und führte ein regelmäßig erscheinendes kirchliches Amtsblatt ein. Einen gewissen Wendepunkt in L.s Episkopat markierte das Erste Vatikanische Konzil (1870), auf dem er im Gegensatz zu den meisten deutschen Bischöfen das Unfehlbarkeitsdogma befürwortete. Auch zog er sich den Unmut der preußischen Regierung zu, weil er die Konzilsdokumente als »Primas Poloniae« unterzeichnete. Vergeblich bemühte sich L. nach dem Zusammenbruch des Kirchenstaates um eine Intervention Preußens zugunsten Pius' IX. bei der italienischen Regierung bzw. um preußisches Asyl für den Papst. Während des Kulturkampfs trat L. nach anfänglichen Konzessionen in entschiedenen Widerstand zur Regierungspolitik. Gegen ihn verhängte Strafen wegen Missachtung der »Maigesetze« (27.9. 1873 Temporaliensperre; Pfändung des Privatvermögens) kulminierten in seiner Verhaftung (3.2. 1874) und Absetzung durch den Staatsgerichtshof (15.4. 1874). Auch die Priesterseminare in Posen (23.8. 1873) und Gnesen (11.4. 1875) wurden geschlossen. Im Gefängnis von Ostrowo wurde L. die Berufung ins Kardinalskollegium zuteil (15.7. 1875). Am 3.2. 1876 unter Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft aus der Haft entlassen, konnte L. über Berlin, Prag, Krakau und Wien nach Rom reisen, wo er am 3.3. desselben Jahres eintraf. Allerdings verfolgte ihn die preußische Regierung weiterhin strafrechtlich, weil er nicht bereit war, auf die Ausübung seiner erzbischöflichen Rechte in Gnesen-Posen zu verzichten, so dass er seinen Wohnsitz in den Vatikan verlegen musste, um einer Auslieferung durch die italienischen Behörden zu entgehen. Ein Jahrzehnt lang blieb die Verwaltung der Erzdiözese Gnesen-Posen in einem Schwebezustand; L. beauftragte die Geheimdelegaten Kozmian (bis 19.11. 1877) und Maryaíski mit der Ausübung der Jurisdiktion. Er selbst stieg binnen weniger Jahre zu einem der einflussreichsten Kurienkardinäle auf: seit 1877 Mitglied der Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten; 1883 Sekretär der Memorialen; 1885 Sekretär der Breven. Im Zuge der Beilegung des Kulturkampfs konnte Leo XIII. L. dazu bewegen, am 2.2. 1886 auf das Erzbistum Gnesen-Posen zu resignieren und den Weg für den ersten Metropoliten deutscher Herkunft, Julius Dinder, frei zu machen. Dabei setzte sich L. jedoch dafür ein, dass der nächste Erzbischof von Gnesen-Posen wieder ein Pole sein sollte, was 1891 mit Florian Oksza Stablewski auch realisiert wurde. Seit den Kulturkampfereignissen galt L. in der polnischen Öffentlichkeit als Märtyrer und Held der nationalpolnischen Sache, obgleich er lediglich zu konservativen Kreisen Kontakte pflegte und unter Reichskanzler Caprivi sogar wieder ein leidlich gutes Verhältnis zu den Regierungsbehörden in Berlin gewann. In seinen letzten Lebensjahren warf L. seinen politischen Einfluss in die Waagschale, um die Lage der polnischen Katholiken unter zaristischem Einfluss zu verbessern. Als Präfekt der Propagandakongregation (seit 26.1. 1892) sollte er zu einem Ausgleich mit Russland kommen und die Union mit der russisch-orthodoxen Kirche vorantreiben. Indem er jedoch eine österreichisch-deutschfreundliche Linie vertrat und sich nach dem Tod des Wiener Nuntius Galimbierti 1896 zum Sachwalter der Interessen der Habsburgermonarchie an der Kurie aufschwang, entfremdete er sich Leo XIII. ebenso wie dessen Kardinalstaatssekretär Rampolla, der sich um die Verständigung mit Russland und Frankreich bemühte. In der Verwaltung der Propagandakongregation führte L. einige der Rationalisierung und Modernisierung dienenden Maßnahmen ein, so z.B. 1893 die Protokollbücher zur Archivierung. Die sterblichen Überreste des am 22.7. 1902 in Rom verstorbenen polnischen Kirchenfürsten wurden in der Zwischenkriegszeit in seine Heimat überführt und am 26.9. 1927 in der Kathedrale zu Gnesen beigesetzt. - Unter den Päpsten Pius IX. und Leo XIII. zählte L. zu den bedeutendsten Diplomaten des Heiligen Stuhls, wenn auch nicht immer mit glücklicher Hand. Das Amt des Erzbischofs von Gnesen-Posen übernahm er nur widerstrebend. Seinem Wesen nach zu loyalem Einvernehmen mit den Staatsbehörden neigend, drängte ihn seine Verwicklung in den Kulturkampf in die Rolle des Märtyrers der national-religiösen Interessen Polens. Diese ihm nicht ganz gerecht werdende Position nimmt der Kirchenfürst im Gedächtnis der Polen noch immer ein."

[Quelle: Barbara Wolf-Dahm. -- http://www.bautz.de/bbkl/l/Ledochowski_m.shtml. -- Zugriff am 2004-05-07]



Abb.: Die ungarischen Rom-Pilger im Vatikan. (Am 8. April hatte der Papst sieben jüdische Studenten gesegnet). Fürst Alois Liechtenstein: "Was? Der Heilige Vater segnet auch Judenknaben! Da lasse ich mir gleich meinen Peterspfennig zurückgeben." -- In: Der Floh. -- 1893-04-16


Abb.: Tripel-Allianz. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1893-11-26


Abb.: "Der niedere Klerus würde lieber verhungern als von der Verfassungspartei etwas annehmen, ich gehöre jedoch nicht zum niederen Klerus und ihr nicht zur Verfassungspartei.". --  In: Der Floh. -- 1893



Abb.: Die Drei. -- In: Der Floh. -- 1894-05-13



Abb.: An der Grenze. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1896-06-28




Sancta simplicitas [Heilige Einfalt]

Abb.: Der neue Hus. -- In: Der Floh. -- 1899-12-03

"Tomáš Garrigue Masaryk (*7. März 1850 in Hodonín/Göding; † 14. September 1937 in Lány) war der Gründer und erste Staatspräsident der Tschechoslowakei.

Masaryk stammte aus einfachen Verhältnissen (sein Vater war Kutscher), konnte aber das Gymnasium besuchen und studierte danach von 1872-1876 in Wien Philosophie. 1876 promovierte er, 1878 habilitierte er sich mit einer Schrift über den Selbstmord. 1879 wurde er Dozent in Wien, 1882 außerordentlicher und 1897 ordentlicher Professor in Prag.

1886 wurde er auf einen Schlag einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er sich in den Streit um zwei angeblich aus dem Mittelalter stammende, in Wirklichkeit aber zu Anfang des 19. Jahrhunderts gefälschte Handschriften einschaltete. In der Zeitschrift Athenaeum ließ er die Gegner der Echtheit zu Wort kommen und vertrat vehement die Meinung, dass eine moderne Nation sich nicht auf eine erfundene Vergangenheit berufen solle.

1887 ging er auch in die Politik und gründete eine Gruppe unter dem Namen Die Realisten. 1891 wurde er für die sogenannten Jungtschechen in den Reichstag gewählt, trat aber wegen Meinungsverschiedenheiten mit dieser Partei 1893 wieder zurück. 1900 gründete er die Realistische Partei, für die er 1900-1914 im Reichstag saß.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verließ er Böhmen und ging ins Exil nach Frankreich. Dort und in anderen westeuropäischen Ländern propagierte er in Zusammenarbeit mit der tschechischen und der slowakischen Emigration die Gründung eines gemeinsamen Staates nach Kriegsende. Ab Mai 1917 war er in Russland, wo er die sogenannte tschechoslowakischen Legionen organisierte, ab März 1918 war er in den USA, wo er Ende Mai 1918 mit der slowakischen Emigration den Pittsburgher Vertrag über die Gründung der Tschechoslowakei aushandelte.

Am 14. November 1918 wurde er von der tschechoslowakischen Nationalversammlung zum Präsidenten gewählt, am 21. Dezember 1918 kehrte in die Tschechoslowakei zurück. Er wurde insgesamt dreimal wiedergewählt (1920, 1927 und 1934) und war bis zu seinem Tod die dominierende Persönlichkeit des neuen Staates. Nach seinem Rücktritt am 14. Dezember 1935 folgte ihm Eduard Beneš nach.

Als Verfechter eines liberalen und demokratischen Humanismus genoss Masaryk im ganzen Land große Popularität. In den Nationalitätenkonflikten der dreißiger Jahre vertrat er zwar eine gemäßigte Richtung, konnte aber die Radikalisierung der deutschen und slowakischen Minderheiten nicht verhindern. Außenpolitisch lehnte er sich an England und Frankreich an.

Masaryk war mit der Amerikanerin Charlotte Garrigue verheiratet, unter seinen Kindern waren der Maler Herbert Masaryk und der Diplomat und Politiker Jan Masaryk. "

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tomas_Garrigue_Masaryk. -- Zugriff am 2004-05-17]



Abb.: Nach den Kammerwahlen in Deutschland: Sozialist: "Sie werden wohl entschuldigen, meine Herren, aber bis auf Weiteres werden Sie mir einen Platz an Ihrem Tisch abermals gönnen müssen.". -- In: Der Floh. --1898-06-26


Abb.: Dreh-Titelblatt: Wie es euch gefällt. -- In: Der Floh. -- 1900-02-04



Abb.: Die Taufe [eines Juden]. Pfarrer: "Na wollen's mal — versuchen.". -- In: Der Floh. -- 1901-11-17



Abb.: Eine Fabel. -- In: Der Floh. -- 1902-08-17


Abb.: Die gestohlene Offenbarung oder Rabbi. Pfaffe, Pastor. -- In: Der Floh. -- 1903-03-15


Abb.: Die erbenden Auguren. Kardinal: Kollege, wenn du den Heiligen Vater auf die Stirne schlägst, um sein Ableben festzustellen, schlage nicht zu fest, sonst könntest du ihn wecken.". -- In: Der Floh. -- 1903-07-12



Abb.: Papst Pius X.:
Mög' doch die Welt die Zukunft lehren,
Dass im Konklave gewählt ward mit Bedacht,
Und dass die Herren Kardinäle
Nicht einen — Kardinalsfehler gemacht!
In: Der Floh. -- 1903-07-26




Abb.: Im Spital. -- In: Der Floh. -- 1903-11-10



Abb.: Die Wacht am Rhein (zur Aufhebung des Jesuitengesetzes in Deutschland). -- In: Der Floh. -- 1904-03-06



Abb.: Votivfenster zum Bruch zwischen Frankreich und dem Vatikan. -- In: Der Floh. -- 1904-07-31



Abb.: Vom Contra Freidenkerkongress: Wie sich der Vatikan die Leuchten der Wissenschaft noch etwas leuchtender vorstellt. -- In: Der Floh. -- 1904-09-25



Abb.: Der neue Rattenfänge. -- Karikatur von Alexander Wilke.. -- In: Der Floh. -- 1905-01-08

Der Rattenfänger der alten Sage
Ward jetzt zu einer neuen Plage.
Schon hat der Schwarze angefangen,
Frau Austrias Kinder einzufangen.



Abb.: In der Ballettschule: "Gott, wie erhaben sind Deine Werke!" — In der Malschule: "Sie Dummkopf, können Sie nicht Heiligenbilder malen?" — Der bekannte Schulreiter Geßmann produziert sich auf dem im christlichsozialen Tatersall zugerittenen Schulpferd 'Pfaff' aus dem Gestüt Bielohlawek. -- Karikatur von Alexander Wilke. -- In: Der Floh. -- 1905-01-08



Abb.: Wiener Volksschule: Um die Kinder der Welt für den Himmel zu retten, werden auch die Schulzimmer dem Sinne der Schulnovelle entsprechend ausgestattet. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1905-01-08


Abb.: Das Kreuz von Österreich. -- Karikatur von Th. Zajacakowski. --  In: Der Floh. -- 1905-01-08



Abb.: Bibel-Babel: Der Lachende. "Und Du weinst noch, wo Du einen so hohen Protektor hast?" — Der Weinende: "Ja, Du hast gut reden, bis die ganze Wahrheit an den Tag kommt!". -- In: Der Floh. -- 1905-05-21



Abb.: Kulturstaaten: das auserwählte Volk — zu Prügel.  -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1905-08-06



Abb.: La verité est arrivée.  -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh.  -- 1906-07-15



Abb.: Der liebe Nuntius. -- In: Der Floh. -- 1908-03-22

Es hat die Kirche einen guten Magen.
Um wieviel besser erst, s'ist nicht zu sagen,
Muss unsrer sein, der diesen kann vertragen



Abb.: Volksschulgesetz-Jubiläum: 1869 — 1909. -- Karikatur von Otto Siebert. -- In: Der Floh. -- 1909-05-23



Abb.: Votivfenster für den deutschen Reichstag. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1909-07-04



Abb.: Der neue Bürgermeister von Wien. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1910-04-10



Abb.: Toleranz: ... und wann der Papst sagt: Dös Papier is schwoarz, nacha is es schwoarz; und wann's einer net glaubt, so is er a lutherischer Lump. -- In: Der Floh. --1910-07-03



Abb.: Entarteter Pater: --- dass der Pater Josef aus dem Orden austritt und die Huber Marie heiratet, weil's a Kind hat von ihm, dös is aso a Art Modernismus. -- In: Der Floh. -- 1910-07-03



Abb.: Interpretation: Sieh, oh Herr! wie böse die Menschen sind: sie halten sich nicht an das, was ich geschrieben, sondern an das, was ich gemeint habe. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1910-07-31



Abb.: In der Redaktion des Malifacius-Blatts: Staatsanwalt: Gehn's, Hochwürden, tun S' uns an Gefallen und lassen S' die grauslichen Protestanten in Ruhe. Schimpfen S' halt weiter auf die Juden, die protestieren nicht. -- Karikatur von Fritz Georg Graetz (1875 - 1915). -- In: Der Floh. -- 1910-07-31



Abb.: Inspektion: Eminenz: "Ich habe mit Bedauern erfahren, dass von Ihnen so wenig Ablasszettel verschrieben werden. -- In: Der Floh. -- 1911-01-15



Abb.: Ausweg. -- In: Der Floh. -- 1911-12-24



Abb.: Schwarze Gäste in Wien. -- In: Der Floh. -- floh120721

Da blickt der Steffl auf uns nieder
Und denkt sich still der stolze Dom:
"Mein Wien singt wieder Kirchenlieder
Die Melodei, die kommt von Rom."



Abb.: Reaktionär?. -- In: Der Floh. -- 1919-01-12

Zertrümmert liegt das alte Reich,
Kein Jammern hilft, kein Wimmern,
Von neuem lässt Deutschösterreich
Uns jetzt in Freiheit zimmern.

Fragt erst, wodurch zerfiel das Reich,
Auf dass wir's klüger schaffen:
Vergesst nie, in Altösterreich
Regierten stets die — Pfaffen!

Was klerikal, muss untergeh'n!
Kein Volk verträgt den Knebel;
Man kann's an uns, an Spanien seh'n,
Was Wesel schafft und Säbel!

So ist ein jedes Pfaffenland
Dem Untergang verschrieben!
Nicht lang hätt' unser Staat Bestand,
Wenn klerikal wir blieben!

Ums Ganze geht es dieses Mal,
Und Großes gilt's zu schaffen,
Drum wählet heut nicht klerikal,
Christlichsozial noch Pfaffen!


Zu: Antiklerikale Karikaturen und Satiren XII : Félicien Rops (1833 - 1898)

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