Karl Bernhard Seidenstücker (1876-1936) : Leben, Schaffen, Wirken

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Kapitel 10: Das Schaffen


von Ulrich Steinke

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Zitierweise / cite as:

Steinke, Ulrich: Karl Bernhard Seidenstücker (1876-1936) : Leben, Schaffen, Wirken. -- Kapitel 10: Das Schaffen. -- Fassung vom 28. Juni 1996. -- URL: http://www.payer.de/steinke/steink10.htm. -- [Stichwort].

Letzte Überarbeitung: 28. Juni 1996

Anlaß: Magisterarbeit, Universität Tübingen, 1989

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Das Schaffen von Seidenstücker läßt sich zeitlich grob in mehrere Abschnitte unterteilen:

  1. In der frühen Phase übersetzte Seidenstücker buddhistische Sekundär-Literatur und verteidigte seinen Standpunkt zuerst anonym, dann als Bruno Freydank. Der allzu aggressive Ton legt es nahe, daß eine Emanzipation von seinem Vater, dem Pfarrer und seiner Erziehung am Domgymnasium stattgefunden hat.
  2. Die zweite Phase war durch reges Schaffen gekennzeichnet, durch populäre Bücher und durch Vereins- und Zeitungsgründungen zur Verbreitung des Buddhismus.
  3. In der dritten Phase zog sich Seidenstücker zurück, um wissenschaftlich zu arbeiten und sich tiefer mit der Buddha-Lehre zu beschäftigen. Pâli-Buddhismus in Übersetzung und die Südbuddhistischen Studien entstanden. Der erste Weltkrieg zerstörte Seidenstücker's Karriere.
  4. In der vierten Phase drang Seidenstücker tief in den Buddhismus ein, fand jedoch kein Seelenheil und wurde deshalb im Stillen Katholik. Er beschäftigte sich weiterhin ernsthaft und wissenschaftlich mit dem Buddhismus, konnte sich jedoch nicht mehr entfalten, da das deutsche Interesse am Buddhismus nicht dauerhaft genug gewesen war, um ihm unter erschwerten wirtschaftlichen und politischen Bedingungen Wirkungsmöglichkeiten zu bieten.

Da durch die Darstellung der Entwicklung des Buddhismus in Deutschland die treibende Kraft Seidenstückers klar zur Geltung gekommen ist, verdient das literarische Schaffen von Seidenstücker eine Würdigung.


Zu Kapitel 10: Nicht-wissenschaftliche Literatur