Wenn ein Mensch ein Buddha würde, einzig indem er in Meditation
sitzt,
dann wären alle Frösche längst Buddhas (Zenlehrer Sengai <1750 -- 1837>)
(mailto: payer@well.com)
Viele Anregungen stammen von: Claudia Guggenbühl, Peter Schreiner, Markus Schüpbach, Christiane Schwarm, Edoardo Zentner, für dieses Kapitel besonders auch von Sabine Schwind
Zitierweise / cite as:
Texte zum buddhistischen Erloesungsweg / hrsg. von Alois Payer <1944 -- >. -- 8. Achtsamkeit. -- . Fassung vom 6. Juli 1998. -- URL: http://www.payer.de/textezurerloesung/texterloes08.htm
Erstmals publiziert: 2. Juli 1998
Überarbeitungen: 6. Juli 1998 (Tippfehler verbessert; 2 Abb. hinzugefügt)
Anlass: Lehrveranstaltung SS 1998
Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)
Copyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers.
Das "Sutta von der Aufrichtung von Achtsamkeit" kommt im Tipi.taka in zwei Fassungen vor:
Beide stimmen wortwörtlich überein mit einer Ausnahme: das Mahâsatipa.t.thânasutta schiebt bei den vier edlen Wahrheiten einen kommentierenden Text zu den vier edlen Wahrheiten ein (s. unten 5.5.1.).
So habe ich (1) gehört: Einst weilte Buddha bei den Kuru (2) in einem Marktflecken namens Kammâsadamma. Dort sprach Buddha so zu den Mönchen: |
Eva.m me (1) suta.m. Eka.m samaya.m Bhagavâ Kurûsu (2) viharati. Kammâsadamma.m nâma Kurûna.m nigamo. Tatra kho Bhagavâ bhikkhû âmantesi: Bhikkhavo ti. Bhadante ti kho te bhikkhû Bhagavato paccasosu.m. Bhagavâ etad avoca: |
Dies ist der einzige und einlinige (3) Weg zur Reinheit der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Untergang von Leid und Enttäuschung, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbâna, nämlich die vier Aufrichtungen von Achtsamkeit. | Ekâyano (3) aya.m bhikkhave maggo sattâna.m visuddhiyâ sokapariddavâna.m samatikkamâya dukkhadomanassâna.m atthagamâya ñâyassa adhigamâya nibbânassa sacchikiriyâya yadida.m cattâro satipa.t.thânâ. |
Welches sind diese vier (4) Aufrichtungen von
Achtsamkeit?
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Katame cattâro (4). Idha bhikkhave bhikkhu
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(1) "So habe ich gehört":
Nämlich Ânanda bei der Befragung vor dem ersten Konzil.
(2) "bei den Kuru":
Einer der sechzehn Staaten (mahâjanapada) zur Zeit Buddhas, Hauptstadt: Indapattha. In der Gegend um Thânesar beim heutigen Delhi.
Abb.: Karte mit der Lage des Kurulandes
Der Kommentar (Papañcasûdanî) erzählt dazu folgende Geschichten:
"Warum hat nun der Erhabene diese Lehrrede dort gesprochen? Weil die Bewohner des Kuru-Landes besonders befähigt waren, tiefgründige Lehrdarlegungen aufzunehmen. Da das Land der Kuru ausgezeichnete Lebensbedingungen, hinsichtlich Klima, Nahrung usw., besaß, daher waren die dort lebenden Mönche und Nonnen, männlichen und weiblichen Laien-Anhänger stets rüstig an Körper und Geist. Durch diese körperliche und geistige Rüstigkeit begünstigt, besaßen sie einen scharfen Verstand, der sie befähigte, eine tiefgründige Unterweisung aufzunehmen. Diese ihre Fähigkeit bemerkend, verkündete dort der Erhabene diese Lehrdarlegung tiefen Gehalts ...
Die vier Bevölkerungsgruppen des Kuru-Landes, -- die Mönche und Nonnen, die männlichen und weiblichen Laien-Anhänger -- widmeten sich ihrer natürlichen Veranlagung nach eifrig der Entfaltung der Achtsamkeits-Vergegenwärtigung (satipa.t.thâna). Bis hinab zu den Dienern, Arbeitern und Gefolgsleuten war ihr Gespräch immer im Einklang mit der Vergegenwärtigung der Achtsamkeit. Selbst an Plätzen wie Badestellen und Webstuben hörte man kein müßiges Gespräch. Wenn eine Frau eine andere fragte: 'Mutter, welcher Satipa.t.thâna-Übung hast du dich wohl zugewandt?', und jene antwortete: 'Keiner!', dann würde die letztere getadelt werden: 'Beschämend ist dein Leben! Trotzdem du lebst, bist du doch wie tot!' Man wird sie darauf ermahnen, nicht weiter so lässig zu leben, und sie in einer der Achtsamkeits-Vergegenwärtigungen unterweisen. Ist aber die Antwort: 'Diesem oder jenem Achtsamkeits-Gebiet habe ich mich zugewandt!', dann wird man sie loben und ihr Beifall spenden: 'Gut! Gut! Ein gutes Leben führst du! Du hast wirklich den Rang des Menschentums erreicht! Wahrlich, für dich ist der Vollkommen Erwachte erschienen!'"
[Papañcasûdanî, Th 7, 243 [106]; Übersetzung aus: Satipatthâna : Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung : Die Lehrrede von der Vergegenwärtigung des Achtsamkeit (Satipa.t.thâna-Sutta) / Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyânaponika. -- Konstanz : Christiani, 1950. -- S. 97 - 99]
(3) Ekâyano maggo -- der einzige und einlinige Weg
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Weg [Spur] weil er zum Nibbâna führt und weil man ihm nachspüren muss [ihn gehen muss], wer das Nibbâna als Ziel hat. | Maggo ti. Ken' atthena maggo? Nibbânagamana.t.thena nibbânatthikehi magganîya.t.t.hena ca. |
Papañcasûdanî, Th 7, 245, 247 [106]
(4) vier Aufrichtungen von Achtsamkeit
Man beachte, dass alle vier den einen Weg bilden, die vier sind also als Einheit zu sehen, nicht als alternative Möglichkeiten. Ich halte deshalb die folgenden Ausführungen der Papañcasûdanî für verfehlt:
Warum hat nun Buddha gerade vier Aufrichtungen von Achtsamkeit genannt,
nicht weniger und nicht mehr? Er tat dies zum Heil der verschiedenen Charaktertypen von belehrbaren Wesen. Für begehrlichen Charakter, intellektuellen Charakter, den zunächst Ruhigwerdemeditation Übenden, den der nur den Weg des genauen Hinsehens übt ist je nachdem, ob es sich um jemanden von langsamem oder von scharfem Begriffsvermögen handelt, das Vorgehen je doppelt
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Kasmâ pana bhagavatâ cattâro va satipa.t.thânâ vuttâ anûnâ anadhikâ ti. Veneyyahitattâ.Ta.nhâcaritadi.t.thicaritasamathayânika- vipassanâyânikesu hi mandatikkhavasena dvedhâ dvedhâ pavattesu neyyesu:
Iti cattâro va vuttâ anûnâ anadhikâ ti. |
Papañcasûdanî, Th 7, 254 [106]
Achtsamkeit ist ein Achten auf die Aspekte der Wirklichkeit, die für das Leiden "verantwortlich" sind, und die Aspekte, die eine Erlösung ermöglichen. Dabei erfolgt eine Umwendung der Aufmerksamkeit: während unsere alltägliche Aufmerksamkeit gewöhnlich objektgerichtet ist, ist die Aufmerksamkeit der Achtsamkeit auf den Akt bzw. Träger des Aktes (Körper) selbst gerichtet.
Achtsamkeit ist formal sehr ähnlich mit Phänomenologie im Sinne von Heidegger's Sein und Zeit:
"Was ist das, was die Phänomenologie »sehen lassen« soll? Was ist seinem Wesen nach notwendig Thema einer ausdrücklichen Aufweisung? Offenbar solches, was sich zunächst und zumeist gerade nicht zeigt, was gegenüber dem, was sich zunächst und zumeist zeigt, verborgen ist, aber zugleich etwas ist, was wesenhaft zu dem, was sich zunächst und zumeist zeigt, gehört, so zwar, dass es seinen Sinn und Grund ausmacht." [Heidgger, Martin <1889 - 1976>: Sein und Zeit. -- 1927. -- S. 35]
Lässt man in obigem Zitat das Wort "Sinn" in "Sinn und Grund" weg, so hat man eine recht gute Beschreibung dessen, was Achtsamkeit bedeutet. Die Durchführung der Phänomenologie bei Heidegger und die Aufrichtung von Achtsamkeit im Buddhismus gehen dann allerdings aus verschiedenen Gründen sehr weit auseinander
Die innere Systematik der vier Aufrichtungen von Achtsamkeit:
Ein wesentlicher Faktor bei der Aufrichtung von Achtsamkeit ist die Dehabitualisierung: um in der Welt existieren und überleben zu können, erwirbt schon das Kleinstkind Verhaltensmuster und Fähigkeiten, die dann zu seinem Habitus, zur unbeachteten Gewohnheit werden. Diese habitualisierten Verhaltensweisen sind Grundlage für den Zugriff auf die Welt (upâdâna) und damit für bedingtes Entstehen, Existieren und Leiden. Vor allem in der Achtsamkeit bezüglich des Körpers wird diese Habitualisierung bewusstseinsmäßig rückgängig gemacht, um so unseren Zugriff auf die Welt "in den Griff" zu bekommen und zu beenden. Auch die übrigen Formen von Achtsamkeit sind eine Dehabitualisierung, indem man auf die grundlegenden Vorgänge und Gesetzmäßigkeiten achtet, die unserem Verhalten zugrunde liegen, auf die wir aber in unserer auf das "Grabschen" nach materiellen und geistigen Objekten gerichteten habituellen und existenznotwendigen Art normalerweise nicht achten.
Achtsamkeit als Dehabitualisierung bedeutet aber keine Regression in dem Sinne, dass man zu frühkindlichen Stadien des Bewusstseins oder Verhaltens zurückkehrt. Das Kleinkind ist ja gerade objektgerichtet, auf die Eroberung der Welt ausgerichtet, also das Gegenteil der Einstellung bei Achtsamkeit.
Mönche, wie weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend? | Kathañ ca bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
Da, ihr Mönche, hat sich ein Mönch in die Wildnis begeben oder an den
Fuß eines Baumes oder an eine leere Stätte und setzt sich nieder (5a).
Und mit kreuzweise untergeschlagenen Beinen, den Körper gerade aufgerichtet, die
Achtsamkeit vor sich gestellt, atmet er achtsam ein, atmet er achtsam aus (5b).
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Idha bhikkhave bhikkhu araññagato vâ rukkhamûlagato vâ
suññâgâragato vâ nisîdati palla°nka.m âbbhujitvâ uju.m kâya.m pa.nidhâya
parimukha.m sati.m uppa.t.thâpetvâ (5a) so sato va assasati sato
passasati (5b).
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Wie ein geschickter Drechsler oder Drechslerlehrling, wenn er mit dem Drechseleisen lange zieht, weiß, dass er lange zieht, und wenn er mit dem Drechseleisen kurz zieht, weiß dass er kurz zieht, ebenso weiß ein Mönch, wenn er lang einatmet, dass er lang einatmet usw. | Seyyathâ pi bhikkhave dakkho bhamakâro vâ bhamakârantevâsî vâ
dîgha.m vâ añchanto Dîgha.m añchâmî ti pajânâti rassa.m vâ añchanto Rassa.m
añjâmî ti pajânati evam eva kho bhikkhave bhikkhu
|
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper
betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen
(nicht-objektivierend und objektivierend) (6). Oder er weilt im Körper
die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens
betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachtend (7).
Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist (8).
All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient (9). Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt (10). So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend. |
Iti ajjhatta.m vâ kâye kâyânupassî viharati bahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati (6).Samudayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati (7). Atthi kâyo ti vâ (8) pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya (9) anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati (10). Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
(5a) Da, ihr Mönche, hat sich ein Mönch in die Wildnis begeben oder an den Fuß eines Baumes oder an eine leere Stätte und setzt sich nieder
Abb.: Thailändischer Mönch in Felsenhöhle
(5b) Atmungsachtsamkeit -- Ânâpânasati
s. auch texterloes07.htm#4.9.
In der Atmungsachtsamkeit wird die grundlegendste Habitualisierung ins Bewusstsein gehoben: die Habitualisierung des Atmens, das sowohl ein reflexartiger als auch ein willkürlicher Vorgang ist. Eine der grundlegenden Habitualisierungen des Kleinkindes ist die Kontrolle des Atmens, zunächst als Koordination zum Schlucken, dann als Grundlage des Sprechens. In der Übung der Atmungsachtsamkeit wird zunächst das Atmen bewusstseinsmäßig dehabitualisiert, indem man wahrnimmt, was geschieht (es ist keine Atemkontrolle!). In einem nächsten Schritt ist es eine Einübung dieser Dehabitualisierung: den ganzen Körper empfindend werde ich einatmen sowie eine Einübung der Ruhigstellung des "Störenfrieds" Körper.
Einen Eindruck von Erwerb und Koordination willentlich gesteuerten Atmens gibt folgendes Zitat:
"Eine Zeitlang jedoch existieren beide Verhaltensmuster, die fötalen und die neuen, nebeneinander, was nach Prechtl dafür spricht, dass sie neurologisch unterschiedlich organisiert sind. Dies gilt auch für die Atem- und Saugtechnik des Kindes. In der Neugeborenenzeit kann das Kind zugleich saugen, schlucken und atmen. Da der Kehlkopf hoch liegt, sind Luft- und Speiseröhre gut voneinander getrennt. In den folgenden Monaten (bis zum 4. - 6. Monat) senkt sich der Kehlkopf und ermöglicht dadurch die differenzierte Lautgabe und das Lallen (Papousek, 1994); das Kind kann sich nun aber auch 'verschlucken. -- Aber auch die Atmung verändert sich. In den Wachheitsperioden kann das Kind seine Ausatmung nun flexibler einsetzen und für die Lautgabe nutzen, und im Schlaf verringert sich die Atemfrequenz (Papousek & Papousek, 1984). Lipsitt (1990) nimmt auch für die Atmung an, dass unter dem 'Schutzschild' der Atemtechnik des Neugeborenen eine neue Technik heranreift, die mit drei bis vier Monaten die 'alte' Technik ablöst. Wenn dieser Übergang vom spät-fötalen zum frühen Säuglingsmuster aus irgendwelchen Gründen gestört ist (das alte Muster nicht lang genug anhält, z.B. bei Frühgeborenen und anderen Risikokindern, oder das neue Muster nicht genügend 'Übung' erhält, wie bei überbehüteten Kindern oder bei leichten Erkältungen), ist in dieser Zeit eine erhöhte Gefahr, dass bereits bei leichteren Belastungen die Atmung zusammenbricht und der 'plötzliche Kindstod' (Sudden Infant Death Syndrome = SIDS) eintritt. In der tat kommt dieser ansonsten unerklärliche Tod von Säuglingen am häufigsten im Alter von drei bis vier Monaten vor." [Entwicklungspsychologie : ein Lehrbuch / Rolf Oerter ... (Hrsg.). -- 3., vollständig überarb. und erw. Aufl. -- Weinheim : PsycholgieVerlagsUnion, ©1995. -- ISBN 3-621-27244-5. -- S.202]
(6) So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend).
Das hier folgende ist ein steter Refrain bei allen Aufrichtungen von Achtsamkeit.
Von innen ... von außen ist m.E. eindeutig so zu verstehen:
Der Kommentar der Papañcasûdanî ist m.E. nicht nur verfehlt, sondern bei Gefühlen und Bewusstsein geradezu absurd:
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Papañcasûdanî, Th 7, 265
(7) Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachtend.
Die Aufrichtung der Achtsamkeit dient ja der Vipassanâ -- dem richtigen, genauen Hinblicken auf die Wirklichkeit, als Vorbedingung zur erlösenden Einsicht. Für die Erlösung ist aber die Kenntnis der von Vergehen und Entstehen und seiner Gesetzmäßigkeiten wesentlich.
(8) Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist.
D.h. es ist nicht eine mysteriöse Wesenheit wie ein metaphysisches Ich, ein Âtman oder dergleichen.
(9) All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient.
Das Erkenntnisinteresse ist nur die erlösende Einsicht, nicht etwa z.B. eine phänomenologische Psychologie des Atmens.
(10) Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.
Das Bild des Greifens ist nicht zufällig:
Abb.: Erwerb des "Greifens nach der Welt" im wörtlichen und elementaren Sinn: in der Mitte des ersten Lebensjahres des Säuglings werden die zunächst getrennten Systeme "Sehen" und "Greifen" in das geordnete Gesamtsystem des willkürlichen Greifens überführt
"Mit vier Monaten beginnt das visuell gesteuerte Greifen mit mühsamer Koordination von Hand, Auge und Mund. Erst mit 8 - 10 Monaten greift das Kind kleine Objekte mit dem Pinzetten griff." [Entwicklungspsychologie : ein Lehrbuch / Rolf Oerter ... (Hrsg.). -- 3., vollständig überarb. und erw. Aufl. -- Weinheim : PsycholgieVerlagsUnion, ©1995. -- ISBN 3-621-27244-5. -- S.209]
[Vorlage der Abbildung: Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 15]
"Das willkürliche Greifen vervielfacht die Erfahrungsmöglichkeiten des Säuglings: Er entdeckt Umwelteigenschaften, räumliche und Kausalbeziehungen. Unsere Muttersprache drückt ja den Zusammenhang, der zwischen greifen und Erkenntnisgewinn besteht, sehr zutreffend aus: Indem wir Umweltdinge ergreifen, begreifen wir sie, machen wir uns schließlich einen Begriff von ihnen. Es entwickelt sich die Tendenz, Bewegungen, die eine Wirkung hervorriefen zu wiederholen." [Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 85]
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Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper
betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen
(nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit
des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die
Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist
darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden
Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der
Welt. So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend. |
Iti ajjhatta.m vâ kâye kâyânupassî viharati bahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati Atthi kâyo ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
(11) Betrachtung der Körperhaltungen
Nach dem Atmen gehören die von uns als Säuglinge erworbenen Körperhaltungen zu den wichtigsten körperlichen Voraussetzungen unseres Greifens nach der Welt. Die Aufzählung hier ist umgekehrt zu der Abfolge des Erwerbs im Säuglingsalter.
Abb.: "wenn er geht, dass er geht" |
Abb.: "wenn er steht, dass er steht" |
Abb.: "wenn er sitzt, dass er sitzt" |
Abb.: "wenn er liegt, dass er liegt" |
[Vorlage der Abbildungen 2 - 4: Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 74 - 78]
Weiters, Mönche, ist sich ein Mönch klarbewusst:
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Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper
betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen
(nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit
des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die
Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist
darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden
Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der
Welt. So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend. |
Iti ajjhatta.m vâ kâye kâyânupassî viharati bahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati.Samudayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati. Atthi kâyo ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
(12) Bewusstseinsklarheit
Nachdem mit dem Atmen und den Körperhaltungen einige der wichtigsten erworbenen und willkürlich beeinflussbaren körperlichen Voraussetzungen des Greifens nach der Welt bewusst gemacht worden sind, werden nun die meisten der wichtigsten körperlichen Tätigkeiten genannt, mit denen wir die Welt ergreifen, erobern oder vor ihr ängstlich fliehen:
Darauf folgen in der Aufzählung Tätigkeiten zur Erfüllung der elementaren Lebensbedürfnisse des Sich-Kleidens und Essens:
Im letzten Punkt der Aufzählung werden weitere elementare Lebensvorgänge im Umgang mit der Umwelt und Mitwelt genannt
Die Bewusstseinsklarheit ist nach dem Kommentar der Papañcasûdanî vierfach:
Bewusstseinsklarheit ist vierfach:
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Tattha
catubbiddha.m sampajañña.m. |
1. Bewusstseinsklarheit bezüglich des Zweckes bedeutet, dass man, wenn der Gedanke hinzugehen aufsteigt, nicht schon allein wegen dieses geht, sondern zuerst überlegt, ob es einen guten Zweck hat oder nicht ... | 1. Tattha abhikammanacitte uppanne cittavasen' eva agantvâ Kin nu me ettha gatena attho yeva atthi natthî ti atthânatha.m pariga.nhitvâ atthaparigga.nhana.m sâtthakasampajañña.m. ... |
2. Bewusstseinsklarheit bezüglich der Eignung bedeutet, dass man überlegt, ob das Gehen zur Erreichung dieses | 2. Tasmi.m pana gamane sappâyâsappâya.m pariga.nhitvâ sappâyaparigga.hana.m sappâyasampajañña.m ... |
3. Bewusstseinsklarheit im Meditationsobjekt bedeutet, dass man nachdem man den Zweck und die Eignung überlegt hat aus den 38 Meditationsmethoden eine ihm zusagende wählt und auch während des Almosenganges daran festhält und so meditierend geht ... | 3. Eva.m pariggahitasâtthakasappâyassa pana a.t.thati.msâya kakamma.t.thânesu attano cittarucita.m kamma.t.thânasa°nkhâta.m gocara.m uggahetvâ bhikkhâcâragocare ta.m gahetvâ gamana.m gocarasampajañña.m nâma ... |
4. Bewusstseinsklarheit der Nicht-Verblendung bedeutet Unverblendetsein beim Hingehen usw. Dies ist so zu verstehen: Beim Hingehen usw. denken blinde Weltlinge, dass ein Selbst hingeht bzw. ein Selbst das Hingehen bewirkt, ein Ich hingeht, ein Ich das Hingehen bewirkt; im Gegensatz dazu nimmt ein bewusstseinsklarer Mönch klar wahr, dass mit dem Gedanken "Ich gehe jetzt hin" das entsprechende bewusstseinsgestützte Windelement entsteht und die entsprechend körperliche Reaktion hervorbringt. So geht geht dieses als Körper bezeichnete Knochenbündel dahin weil ein Bewusstsein tätig ist und das Windelement den Körper durchdringt. ... | 4. Abhikkamâdisu pana asammuyhana.m asammohasampajañña.m. Ta.m eva.m veditabba.m: Idha bhikkhu abhikkamanto vâ pa.tikkamanto vâ yathâ andhaputhujjanâ abhikkamâdisu Attâ abhikkamati attanâ abhikkamo nibattito ti vâ Aha.m abhikkamâmi mayâ abhikkamo nibattito ti vâ sammuyhanti tathâ asammuhyanto Abhikkamâmi ti citte uppajjamâne ten' eva cittena saddhi.m cittasammu.t.thânâ vâyodhâtu viññatti.m janayamânâ uppajjati iti . Iti cittakiriyavâyopdhâtuvipphâravasena aya.m kâyasammato a.t.thisa°nghâ.to abhikkamati ... |
Papañcasûdanî, Th 7, 269 - 276 [sehr ausführlich!]
(13) wenn er auf etwas zugeht oder von etwas weggeht ... wenn er den Arm einzieht oder ausstreckt
"In den ersten Monaten kann der Säugling neue Erfahrungen nur wahrnehmend gewinnen -- etwa durch aufmerksames Betrachten von Gegenständen, durch prüfendes Umherblicken in einer neuen Umgebung oder durch konzentriertes Lauschen auf unbekannte Stimmen und Geräusche. Mit dem Erwerb motorischer Fähigkeiten (Greifen, Sitzen, Krabbeln) gewinnt er mehr und mehr die Fähigkeit, manipulierend neue Ansichten zu gewinnen. ... Wir nennen alle diese von Objekteigenschaften gerichteten Verhaltensweisen Erkunden." [Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 69f.]
Abb.: "wenn er den Arm einzieht oder ausstreckt": Säugling "ergreift" die Welt durch Ausstrecken und Einziehen der Arme
(14) wenn er auf etwas blickt oder wegblickt
Abb.: "wenn er auf etwas blickt oder wegblickt": Im ersten Vierteljahr seines Lebens erweitert der Säugling seine Welt durch willkürliche Augen und Kopfbewegungen
(15) wenn er das Obergewand, den Almosentopf oder das Mönchsgewand trägt
Abb.: wenn er das Obergewand, den Almosentopf oder das Mönchsgewand trägt
(16) wenn er Kot oder Urin lässt
"Das Ausscheidungsbedürfnis wird im Kleinkindalter durch einen Erziehungsprozess beeinflusst (und leider auch oft belastet). durch die Sauberkeitsgewöhnung. Sie leitet einen schwierigen Lernprozess des Kindes ein. Warum ist er so schwierig? -- Weil die anfänglich »automatischen« Ausscheidungsreflexe durch willentliche Impulse kontrolliert werden müssen.
In die Sauberkeitsgewöhnung sind außerdem viele verschiedene Lernaufgaben eingeschlossen. Das Kind muss sich an neue Körperstellungen der Entleerung anpassen, vom passiven Abgehaltenwerden zum aktiven Aufsuchen des Töpfchens übergehen und die sprachliche Bezeichnung des Entleerens vorverlegen." [Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 104f.]
Weiters, Mönche, betrachtet ein Mönch von der Fußsohle bis zum Scheitel diesen seinen Körper, der von der Haut eingeschlossen und voll von verschiedenartigem Unrat ist: | Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu imam eva kâya.m uddha.m pâdatâlâ adho ca kesamatthakâ tacapariyanta.m pûran nânappakârassa asucino paccavekkhati: |
In und an diesem Körper gibt es:
|
Atthi imasmi.m kâye
|
Dies ist wie wenn jemand einen Probebeutel, der auf beiden Seiten einen
Verschluss hat ist und der voller verschiedenartiger landwirtschaftlicher Produkte ist,
öffnete und feststellen würde:
Genau so betrachtet der Mönch diesen seinen Körper. |
Seyyathâ pi bhikkhave ubhatomukhâ pu.tolî pûrâ nânavihitassa
dhaññassa seyyathîda.m sâlîna.m vîhîna.m muggâna.m masâna.m tilâna.m
ta.n.dulâna.m tam ena.m cakkhumâ puriso muñcitvâ paccavekkheyya:
eva.m eva kho bhikkhave bhikkhu imam eva kâya.m uddha.m pâdatâlâ adho ca kesamatthakâ tacapariyanta.m pûran nânappakârassa asucino paccavekkhati: Atthi imasmi.m kâye
|
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper
betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen
(nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit
des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die
Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist
darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden
Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der
Welt. So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend. |
Iti ajjhatta.m vâ kâye kâyânupassî viharati bahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati. Atthi kâyo ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
(17) Bewusstmachen der 31 Körperbestandteile
Siehe auch: texterloes07.htm#4.8.
Nachdem bisher der Körper in seiner Funktionalität betrachtet wurde, wird nun der Körper als solcher in seiner Zusammensetzung aus recht unsauberen Bestandteilen betrachtet.
Die Vergegenwärtigung der Körperbestandteile erfolgt in folgender Abfolge:
1. kesâ -- Kopfhaare |
2. lomâ -- Körperhaare |
3. nakhâ -- Nägel |
4. dantâ -- Zähne |
5. taco -- Haut |
6. ma.msa.m -- Fleisch |
7. nahârû -- Sehnen |
8. a.t.thî -- Knochen |
9. a.t.thimiñj.am -- Knochenmark |
10. vakka.m -- Niere |
11. hadaya.m -- Herz |
12. yakana.m -- Leber |
13. kilomaka.m -- Brustfell |
14. pihaka.m -- Milz |
15. papphâsa.m -- Lunge |
16. anta.m -- Gedärm |
17. antagu.na.m -- Gekröse |
18. udariya.m -- Magen und Mageninhalt |
19. karîsa.m -- Kot |
20. pitta.m -- Galle |
21. semha.m -- Schleim |
22. pubbo -- Eiter |
23. lohita.m -- Blut |
24. sedo -- Schweiß |
25. medo -- Fett |
26. assu -- Tränen |
27. vasâ -- Hauttalg |
28. khe.lo -- Speichel |
29. si°nghânikâ -- Rotz |
30. lasikâ -- Gelenkflüssigkeit |
31. mutta.m -- Urin. |
Der Visuddhimagga nennt sieben Arten der Geschicklichkeit, die beim Erfassen dieses Meditationsobjektes nötig sind:
Die siebenfache Geschicklichkeit beim Erfassen dieses Meditationsobjektes:
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sattadhâ uggahakosalla.m:
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Visuddhimagga, Th 2, 17
(18) Urdbohnen
Abb.: Vigna mungo: Urdbohnen -- Urd Dal
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Abb.: Vigna mungo: Urdbohnen -- Urd Dal |
(19) Mungbohnen
Abb.: Vigna radiata -- Mungbohnen |
(20) Sesamkörner
Abb.: Weiße Sesamkörner (Sesamum indicum) |
Mönche, ein Mönch betrachtet diesen Körper in seiner jeweiligen
Stellung und Haltung inbezug auf die Elemente: In diesem Körper gibt es
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Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu imam eva kâya.m yathâ.thita.m
yathâpa.nihita.m dhâtuso paccavekkhati: Atthi imasmi.m kâye
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Wie ein geschickter Metzger (22) oder Metzgerlehrling eine Kuh schlachtet, sie Stück für Stück an einer Straßenkreuzung auf vier Straßen verteilt und dann sie bewachend dasitzt, ebenso betrachtet dieser Mönch seinen Körper. | Seyyathâ pi bhikkhave dakkho goghâtako vâ (22)
goghâtakântevâsî vâ gâvi.m vadhitvâ câtummahâpathe bilaso pa.tivibhajitvâ
nisinno assa evam eva kho bhikkhave bhikkhu imam eva kâya.m yathâ.thita.m
yathâpa.nihita.m dhâtuso paccavekkhati: Atthi imasmi.m kâye
|
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper
betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen
(nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit
des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die
Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist
darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden
Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der
Welt. So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend. |
Iti ajjhatta.m vâ kâye kâyânupassî viharati bahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ kâye kâyânupassî viharati.Samudayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ kâyasmi.m viharati. Atthi kâyo ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kâye kâyânupassî viharati. |
(21) Bewusstmachen der Körperelemente
Siehe auch: texterloes07.htm#8.
Der Körper wird nun in seinen Wirkmechanismen gemäß der physiologischen Chemie der damaligen Zeit betrachtet.
(22) Wie ein geschickter Metzger
Nyânaponika zitiert hierzu Dschangdsi:
"Dschangdsi, der chinesische Taoist, lässt einen Koch seine besondere Geschicklichkeit im Zerlegen eines Ochsen wie folgt erklären: Als ich anfing Rinder zu zerlegen, da sah ich eben nur Rinder vor mir. Nach drei Jahren hatte ich's soweit gebracht, dass ich die Rinder nicht mehr ungeteilt vor mir sah. Heute verlasse ich mich ganz auf den Geist und nicht mehr auf den Augenschein. Der Sinne Wissen habe ich aufgegeben und handle nur nach den Regungen des Geistes. (Übersetzt von Richard Wilhelm)" [Satipatthâna : Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung : Die Lehrrede von der Vergegenwärtigung des Achtsamkeit (Satipa.t.thâna-Sutta) / Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyânaponika. -- Konstanz : Christiani, 1950. -- S. 187f.]
(23) Betrachtung der Zerfallszustände eines Leichnams
Im Unterschied zur entsprechenden Ruhigwerdemeditation (siehe texterloes07.htm#3.) betrachtet man hier nicht Leichen auf einem Leichenfeld, sondern seinen Körper so als ob er schon eine Leiche wäre. Man betrachtet den Körper in seinem Wesen und seiner Vergänglichkeit also in die Zukunft nach dem Tod projiziert.
Mönche, wie weilt ein Mönch in den Gefühlen, die Gefühle betrachtend? | Kathañ ca bhikkhave bhikkhu vedanâsu vedanânupassî viharati. |
Da nimmt ein Mönch klarbewusst wahr,
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Idha bhikkhave bhikkhu
|
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gefühlen die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gefühl ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ vedanâsu vedanânupassî viharati bahiddhâ vâ vedanâsu vedanânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ vedanâsu vedanânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ vedanâsu viharati vayadhammânupassî vâ vedanâsu viharati samudayavayadhammânupassî vâ vedanâsu viharati. Atthi vedanâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu vedanâsu vedanânupassî viharati. |
(24) Gefühlsbetrachtung
Nach der Körperbetrachtung kommt die Gefühlsbetrachtung, weil wir unsere Gefühle in die Objekte projizieren, wodurch uns diese dann als begehrenswert oder abstoßend erscheinen.
"Das Gebiet der Gefühle oder Emotionen ist unübersehbar und theoretisch-psychologisch noch vollkommen unbewältigt. Gefühle, so scheint es, durchwalten unsere gesamte Existenz. Beginnend mit dem ersten Unlustgeschrei des neugeborenen, das sich plötzlich in einer Welt von reizen befindet, die auf das hilflose Wesen einstürmen und es zu überwältigen scheinen, bis zu dem Lustgelächter des ein Vergnügen Genießenden; von dem berauschenden Glücksgefühl der Liebe bis zu dem verzehrend bitteren Gefühl eines Hasses; von Gefühlen tiefer Befriedigung über ein gelungenes Werk oder eine gute Tat bis zu Gefühlen der Schuld und der Selbstanklage über eigenes Misslingen oder eine andere Menschen schädigende Handlung; von der Angst des 'Ins-Dasein-geworfen-Seins' (Heidegger) bis zum ekstatischen oder religiös hingegebenen Gefühl der Erhebung durch die Größe und Tiefe des Daseins -- vom einen bis zum anderen Ende dieser Skala von Gefühlen scheint es keine Abgrenzung und keine Unterbrechung in dem Strom unserer Emotionen zu geben.
Während es nun nicht fruchtbar erscheint, sich mit dem Versuch einer Einteilung der Emotionen zu befassen, ist es außerordentlich wichtig, sich die fundamentale Rolle klar zu machen, die sie in ihrer Einwirkung auf unsere Antriebe spielen. Strebungen und Gefühle sind in eigenartiger Weise ständig miteinander verknüpft. Wie der feinsinnige Psychologe Philipp Lersch sagt, sind 'die Triebe und Strebungen umkleidet von Gefühlsregungen, die Gefühlsregungen sind durchwirkt von Trieben und Strebungen'." [Bühler, Charlotte <1893 - 1974 >: Psychologie im Leben unserer Zeit. -- Sonderausgabe. -- München [u.a.] : Droemer Knaur, [1968]. -- S. 103]
Die Bedeutung der Gefühle für die Zuwendung zur Welt und die Bindung (das Anhaften) wird sehr klar, wenn man die Differenzierung der Gefühle betrachtet, die wir als Säugling durchlaufen:
"Nach Sroufe (1979) lassen sich die meisten Emotionen als Differenzierungen aus drei Emotions-Vorläufern beschreiben, die bereits im Neugeborenen zu beobachten sind:
- Vergnügen / Freude
- Ängstlichkeit / Furcht und
- Wut / Ärger.
Seine acht Stufen der Entwicklung charakterisieren Arten der sozialen Zuwendung zur Umwelt und sind durch die Fortschritte in der kognitiven und sozialkognitiven Entwicklung, wie sie Piaget beschrieben hat, mitbedingt.
- Periode der absoluten Reizschranke (1. Monat)
- Zuwendung zur Umwelt (2. - 3. Monat), Differenzierung in Neugier, Interesse und Freude / Lächeln
- Vergnügen an gelungener Assimilation (3. - 5. Monat) mit Differenzierung von Freude / volles Lachen und Wut / Enttäuschung
- aktive Teilnahme am sozialen Geschehen (6. - 9. Monat) mit Differenzierung von Vergnügen und Ärger
- Phase der sozial emotionalen Bindung (10. - 12. Monat) mit Differenzierung von Fremdenfurcht und Bindung
- Phase des Übens und Explorierens (13. - 18. Monat) mit Differenzierung von Begeisterung, Vorsicht / Ängstlichkeit und Ärger
- Bildung des Selbstkonzeptes (19. - 36. Monat) mit Differenzierung von positivem Selbstwert, Scham, Trotz und Bockigkeit bis hin zu absichtlichem Wehtun, und
- Phase des Spiels und der Phantasie (ab 36 Monaten) mit Differenzierung von Stolz und Liebe sowie Schuldgefühlen."
[Entwicklungspsychologie : ein Lehrbuch / Rolf Oerter ... (Hrsg.). -- 3., vollständig überarb. und erw. Aufl. -- Weinheim : PsycholgieVerlagsUnion, ©1995. -- ISBN 3-621-27244-5. -- S.233f.]
Mönche, wie weilt ein Mönch im Bewusstsein, das Bewusstsein betrachtend? | Kathañ ca bhikkhave bhikkhu citte cittânupassî viharati. |
Da nimmt ein Mönch klarbewusst wahr,
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Idha bhikkhave bhikkhu
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Bewusstsein, das Bewusstsein betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Bewusstsein die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Bewusstsein ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ citte cittânupassî viharati bahiddhâ vâ citte cittânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ citte cittânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ cittasmi.m viharati vayadhammânupassî vâ cittasmi.m viharati samudayavayadhammânupassî vâ cittasmi.m viharati. Atthi cittan ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu citte cittânupassî viharati. |
(25) Bewusstseinsbetrachtung
Wie der Psychologe Philipp Lersch sagt, sind 'die Triebe und Strebungen umkleidet von Gefühlsregungen, die Gefühlsregungen sind durchwirkt von Trieben und Strebungen'; deshalb ist es folgerichtig, dass nach den Gefühlen das Bewusstsein mit seinen Antrieben usw. in den Aufmerksamkeitskegel gehoben wird.
Das Bewusstsein wird unter folgenden Aspekten betrachtet:
(26) Gier, Hass, Verblendung
Gier, Hass, Verblendung, Nicht-Gier, Nicht-Hass, Nicht-Verblendung sind die Wurzeln von Karma, modern würden wir von Antrieben (Handlungsbereitschaften) sprechen. Diese Wurzeln, Antriebe sind Grundlage für differenzierte Gefühle, Einstellungen und Wollen, damit für Karma.
"Anfangs erlebt der Säugling das Anwachsen von Antrieben [Antrieb zur Nahrungsaufnahme, zum Trinken, zum Schlafen, zur Kontaktaufnahme, zur Erkundung] wahrscheinlich noch recht undifferenziert als Unlust, ihre 'Abnahme' dagegen als Lust. Schrittweise erwirbt er die Fähigkeit, die einzelnen 'Antriebsspannungen' selbstbeobachtend als Gefühle (Emotionen) unterscheiden zu können: Der zunehmende Trinkantrieb wird als Durst, der Schlafantrieb als Müdigkeit und die Kontaktbereitschaft als Kontaktwunsch erlebt. Führen wir uns deshalb immer vor Augen: Ein Säugling hat Gefühle und Kann Lust und Unlust, Geborgenheit und Angst so intensiv erleben wie wir -- auch wenn er uns noch nicht sagen kann, was er empfindet. ... Die Fähigkeit zur bewussten Steuerung der eigenen Antriebe und zum Aufschub einer Bedürfnisbefriedigung entwickelt sich nur sehr langsam und schwerpunktmäßig jenseits des Säuglingsalters." [Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 54]
"wenn das Bewusstsein verblendungsbehaftet ist -- wenn das Bewusstsein ohne Verblendung ist"
"Trotzdem sind wir immer geneigt, die Tatsache zu vergessen, dass eigentlich jeder einzelne Mensch die Welt verschieden sieht. »Wenn wir die individuellen Unterschiede im Wahrnehmen verstehen«, sagt Gardner Murphy in seinem fundamentalen Werk über die 'Persönlichkeit', »so werden wir im Verständnis der Unterschiede des resultierenden Verhaltens weit gelangen.« Immer wieder machen die Menschen den Fehler, so fährt er fort, dass sie annehmen, die Welt werde von allen in gleicher Weise aufgenommen. tatsächlich lebt aber jeder in dem, was Lawrence K. Frank die »private Welt« des Individuums genannt hat -- jeder in seiner eigenen Welt." [Bühler, Charlotte <1893 - 1974 >: Psychologie im Leben unserer Zeit. -- Sonderausgabe. -- München [u.a.] : Droemer Knaur, [1968]. -- S. 104]
"Die allgemein menschliche Tendenz, Ereignisse, die einen betreffen, vor allem unangenehme, darauf zurückzuführen, dass andere sie beabsichtigt oder verursacht hätten, hat, wie Fritz Heider hervorhebt, oft zur Folge, dass man sonstige Faktoren -- zumeist die wirklich verantwortlichen -- falsch einschätzt, obwohl man sie, wäre man unvoreingenommen, durchaus wahrnehmen könnte. So wird auch die Schuld an verwerflichen Handlungen oder Verbrechen leicht dem 'Unsympathischen' zugeschrieben.
Oskar Levant erzählt eine amüsante Anekdote über Toscanini. Ständig kritisierte der Meister einen bestimmten Geiger, weil er ihn wegen seines fleckigen Gesichts nicht leiden konnte. Einmal, bei einem Konzert des Orchesters in Hartford machte irgendein Geiger einen falschen Einsatz. Toscanini war wütend und, machte sofort sein 'schwarzes Schaf' für den Fehler verantwortlich. Tatsächlich aber war dieser Musiker, wie sich später herausstellte, bei dieser Gelegenheit gar nicht anwesend, da er krank in New York zurückgeblieben war." [Bühler, Charlotte <1893 - 1974 >: Psychologie im Leben unserer Zeit. -- Sonderausgabe. -- München [u.a.] : Droemer Knaur, [1968]. -- S. 105]
(27) undurchschaubar -- durchschaubar
Die Durchschaubarkeit des Bewusstseins ist u.a. auch ein Kennzeichen des Fortschrittes in der Achtsamkeit. Im Unterschied zu dieser Auslegung kommentiert die Papañcasûdanî:
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Papañcasûdanî, Th 7, 296
Mönche, wie weilt ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend? | Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati |
(28) Betrachtung der Gesetzmäßigkeiten
Auch bei den bisher aufgezählten Wegen der Aufrichtung von Achtsamkeit spielte die Aufmerksamkeit auf die Gesetzmäßigkeiten des Entstehens und Vergehens eine wichtige Rolle. Bei der vierten Komponente der Aufrichtung der Achtsamkeit treten die Gesetzmäßigkeiten, die für die Erlösung wesentlich sind ins Zentrum der Aufmerksamkeit:
Mönche, da weilt ein ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend bei den fünf Hindernissen: | Idha bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati pañcasu
nîvara.nesu. Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati pañcasu nîvara.nesu. |
1. Da erkennt ein Mönch klarbewusst,
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1. Idha bhikkhave bhikkhu
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2.
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2.
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3.
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3.
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4.
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4.
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5.
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5.
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gesetzmäßigkeiten die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gesetzmäßigkeiten sind. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ dhammesu dhammânupassî viharati bahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ dhammesu viharati vayadhammânupassî vâ dhammesu viharati. Samudayavayadhamânupassi vâ dhammesu viharati. Atthi dhammâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati pañcasu nîvara.nesu. |
(29) Die fünf Hindernisse
Die fünf Hindernisse sind Hindernisse für die Sammlung (samâdhi) und die objektive Erkenntnis der Wahrheit. Ausführlich darüber z.B. der Nîvara.nappahânavagga des A°nguttaranikâya:
1.1. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Verlangen nach den Objekten der fünf Sinnesobjekte so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als die Vorstellung von Schönem, wenn man darüber unbedacht nachdenkt. | 1.1. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanno vâ kâmacchando uppajjati upanno vâ kâmacchando bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattati yath' ida.m bhikkhave subhanimitta.m. Subhanimitta.m bhikkhave ayoniso manasi karoto anupanno ceva kâmacchando uppajjati upanno ca kâmacchando bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattatî ti. |
1.2. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Übelwollen so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als die Vorstellung von Abstoßendem, wenn man darüber unbedacht nachdenkt. | 1.2. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanno vâ vyâpâdo uppajjati upanno vâ vyâpâdo bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattati yath' ida.m bhikkhave pa.tighanimitta.m. Pa.tighanimitta.m hikkhave ayoniso manasi karoto anupanno ceva vyâpâdo uppajjati upanno ca vyâpâdo bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattatî ti. |
1.3. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Schlaffheit und Müdigkeit so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als Unlust, Trägheit, faules Recken der Glieder, Benommenheit nach dem Essen, geistige Zähigkeit. | 1.3. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanna.m vâ thînamiddha.m uppajjati upanna.m vâ thînamiddha.m bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattati yath' ida.m bhikkhave arati tandi vijambhitâ bhattasammado cetaso ca lînatta.m. Lînacittassa bhikkhave anupanna.m ceva thînamiddha.m upajjati upanna.m ca thînamiddha.m bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattatî ti. |
1.4. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Aufgeregtheit und Gewissensunruhe so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als geistige Unabgeklärtheit. | 1.4. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanna.m vâ udhaccakukkucca.m upajjati upanna.m vâ udhaccakukkucca.m bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattati yath' ida.m bhikkhave cetaso avûpasamo. Avûpasantacitassa bhikkhave anupanna.m ceva uddhaccakukkucca.m uppajjati upanna.m ca uddhaccakukkucca.m bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattatî ti. |
1.5. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Zweifel so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als unbedachtes Nachdenken. | 1.5. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupannâ vâ vicikicchâ uppajjati uppannâ vâ vicikicchâ bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattati yath' ida.m bhikkhave ayoniso manasikâro. Ayoniso bhikkhave manasi karoto anuppannâ ceva vicikicchâ uppajjati uppannâ ca vicikicchâ bhiyyobhâvâya vepullâya sa.mvattatî ti. |
2.1. Mönche, ich kenne keinen anderen, besseren einzelnen Faktor, wodurch Verlangen nach den Objekten der fünf Sinnesobjekte nicht entsteht bzw. verschwindet, als die Vorstellung von Unschönem, wenn man darüber bedacht nachdenkt. | 2.1. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanno vâ kâmacchando n' uppajjati upanno vâ kâmacchando pahîyati yath' ida.m bhikkhave asubhanimmitta.m. Asubhanimitta.m bhikkhave yoniso manasi karoto anupanno ceva kâmacchando n' uppajjati upanno ca kâmacchando pahîyatî ti. |
2.2. Mönche, ich kenne keinen anderen, besseren einzelnen Faktor, wodurch Übelwollen nicht entsteht bzw. verschwindet, als Güte, die Befreiung des Herzens, wenn man darüber bedacht nachdenkt. | 2.2. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanno vâ vyâpâdo n' uppajjati upanno vâ vyâpâdo pahîyati yath' ida.m bhikkhave mettâ cetovimutti. Metta.m bhikkhave cetovimutti.m yoniso manasi karoto anupanno ceva vyâpâdo n' uppajjati upanno ca vyâpâdo pahîyatî ti. |
2.3. Mönche, ich kenne keinen anderen, besseren einzelnen Faktor, wodurch Schlaffheit und Müdigkeit nicht entsteht bzw. verschwindet, als grundsätzliche Initiative, Aufbruchsstimmung, Unternehmungsgeist, Energie. | 2.3. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanna.m vâ thînamiddha.m n' uppajjati upanna.m vâ thînamiddha.m pahîyati yath' ida.m bhikkhave ârambhadhâtu nikkammadhâtu parakkamadhâtu. Âraddhaviriyassa bhikkhave anupanna.m ceva thînamiddha.m n' uppajjati uppanna.m ca thînamiddha.m pahîyatî ti. |
2.4. Mönche, ich kenne keinen anderen, besseren einzelnen Faktor, wodurch Aufgeregtheit und Gewissensunruhe nicht entsteht bzw. verschwindet, als geistige Abgeklärtheit. | 2.4. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupanna.m vâ udhaccakukkucca.m n' upajjati upanna.m vâ udhaccakukkucca.m pahîyati yath' ida.m bhikkhave cetaso vûpasamo. Vûpasantacitassa bhikkhave anupanna.m ceva uddhaccakukkucca.m n' uppajjati upanna.m ca uddhaccakukkucca.mpahîyatî ti. |
2.5. Mönche, ich kenne keinen anderen, besseren einzelnen Faktor, wodurch Zweifel 1.5. Mönche, ich kenne keinen anderen einzelnen Faktor, wodurch Zweifel so sehr entsteht bzw. wächst und sich ausbreitet, als unbedachtes Nachdenken, als bedachtes Nachdenken. | 2.5. Nâha.m bhikkhave añña.m ekadhamma.m pi samanupassâmi yena anupannâ vâ vicikicchâ n' uppajjati uppannâ vâ vicikicchâ pahîyati yath' ida.m bhikkhave yoniso manasikâro. Yoniso bhikkhave manasi karoto anuppannâ ceva vicikicchâ n' uppajjati uppannâ ca vicikicchâ pahîyatî ti. |
A°nguttaranikâya I, 3-5; Nal I, 4-6; Th 20, 2-5 [12 - 21]
Mönche, da weilt ein ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend bei den fünf Gruppen von Konstituentien bedingt entstandener Wirklichkeit: | Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati
pañcasûpâdânakkhandhesu. Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati pañcasûpâdânakkhandhesu. |
Da erkennt ein Mönch:
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Idha bhikkhave bhikkhu
|
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gesetzmäßigkeiten die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gesetzmäßigkeiten sind. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ dhammesu dhammânupassî viharati bahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ dhammesu viharati vayadhammânupassî vâ dhammesu viharati. Samudayavayadhamânupassi vâ dhammesu viharati. Atthi dhammâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati pañcasûpâdânakkhandhesu. |
(30) Betrachtung der fünf Gruppen der Konstituentien bedingt entstehender Wirklichkeit
Der deutsche Mönch Nyânatiloka (Anton Walther Florus Gueth) (1878-1957) schreibt treffend zu den fünf Gruppen:
"Khandha, 'Gruppen' oder 'Daseinsgruppen', nennt man die 5 Gruppen, in die der Buddha die dem oberflächlichen Beobachter eine Persönlichkeit vortäuschenden gesamten körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen eingeordnet hat ...
Für alle Wesen, mit Ausnahme des Heiligen (arahat), sind diese fünf Gruppen 'Gruppen des Anhaftens' (upâdâna-kkhandha), und zwar in dem Sinne, dass sie Objekte des Anhaftens bilden. ...
Unser sogenanntes Individuelles Dasein ist in Wirklichkeit nichts weiter als ein bloßer Prozess dieser körperlichen und geistigen Phänomene, ein Prozess, der seit undenkbaren Zeiten schon vor unserer Geburt im Gange war und der auch nach dem Tode sich noch für undenkbar lange Zeitperioden fortsetzen wird. Diese 5 Daseinsgruppen aber bilden, weder einzeln noch zusammengenommen, irgend eine in sich abgeschlossene wirkliche Ich-Einheit oder Persönlichkeit, und auch außerhalb derselben existiert nichts, was man als eine für sich unabhängig bestehende Ichheit bezeichnen könnte, so dass eben der Glaube an eine im höchsten Sinne wirkliche Ichheit, Persönlichkeit usw. eine bloße Illusion ist.
'Gleichwie bei Anhäufung der Teile
Man da von einem Wagen spricht,
Braucht man, sobald die Gruppen da sind,
Den populären Namen Mensch.'yathâ hi a°ngasambhârâ
hoti saddo ratho iti
eva.m khandhesu santesu
hoti satto ti sammati
[Vajirâsutta, Sa.myuttanikâya, Th 15, 198 [554]]
Hier sei besonders betont, dass auch die sog. 5 Daseinsgruppen als solche, genau genommen, lediglich eine abstrakte Klassifikation darstellen und dass, von der vierten Gruppe des Geistformationen [sa°nkhârâ] abgesehen, die Gruppen als solche überhaupt keine Wirklichkeit haben und jedesmal nur einzelne Repräsentanten dieser Gruppen mit ein- und demselben Bewusstseinszustande verbunden vorkommen können. Z.B. kann mit ein- und demselben Bewusstseinszustande jedesmal nur eine einzige Art von Gefühl, etwa Freude- oder Trauergefühl verbunden sein, niemals aber zwei oder gar eine Gruppe von Gefühlen. ...
Verkehrt ist es auch, dass man die Gruppen im Allgemeinen als zu kompakt, ja oft geradezu als mehr oder weniger dauernde Entitäten auffasst, wohingegen sie doch als Gruppen überhaupt keine Wirklichkeit besitzen und auch selbst ihre Repräsentanten nur ein momentanes, schnell dahinschwindendes Dasein haben. Gefühl, Wahrnehmung und Geistformationen [sa°nkhârâ] nämlich bilden genau genommen bloß verschiedene Aspekte oder Gesichtspunkte jener unaufhörlich aufeinanderfolgenden einzelnen Bewusstseinselemente, die mit ungeheurerer, unmessbarer Geschwindigkeit alle Augenblicke aufblitzen und dann unmittelbar darauf für immer verschwinden."
[Nyanatiloka <Thera> <1878 - 1957>: Buddhistisches Wörterbuch : kurzgefasstes Handbuch der buddhistischen Lehren und Begriffe in alphabetischer Anordnung. -- 5. Aufl., (Unveränd. Nachdr. der 2., rev. Aufl.). -- Stammbach : Beyerlein und Steinschulte, 1999. -- 277 S. ; 18 cm. -- Originaltitel: Buddhist dictionary. -- ISBN: 3-931095-09-6. -- S. 106 - 108. -- Hier können Sie dieses Werk bestellen: http://www.buddhareden.de/fr-bestellung.htm]
Beschreibung der fünf Gruppen der Konstituentien bedingt entstehender Wirklichkeit:
Mönche, dies sind die fünf Gruppen der Konstituentien bedingt
entstehender Wirklichkeit:
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Pañc' ime bhikkhave upâdânakkhandhâ. Katame pañca.
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Was ist Materielles? Die vier Elemente und von diesen Elementen abhängige Materielle.
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Katama.m ca bhikkhave rûpa.m. Cattaro ca mahâbhûtâ catunna.m ca mahâbhûtâna.m upâdâya rûpa.m ida.m vuccati bhikkhave rûpa.m.
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Was ist Gefühl? Die folgenden sechs Gruppen von Gefühlen:
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Katamâ ca bhikkhave vedanâ. Chay ime bhikkhave vedanâkâyâ:
Aya.m vuccati bhikkhave vedanâ.
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Was ist Wahrnehmung? Die folgenden sechs Gruppen von Wahrnehmung:
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Katamâ ca bhikkhave saññâ. Chay ime bhikkhave saññâkâyâ:
Aya.m vuccati bhikkhave saññâ.
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Was sind die übrigen Begleitzustände des Bewusstseins? Die folgenden sechs Gruppen von Wollen:
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Katame ca bhikkhave sa°nkhârâ. Chay ime bhikkhave cetanâkâyâ:
Ime vuccanti bhikkhave sa°nkhârâ.
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Was ist Bewusstsein? Die folgenden sechs Gruppen von Bewusstsein:
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Katama.m ca bhikkhave viññâna.m. Chay ime bhikkhave viññânakâyâ:
Ida.m vuccati bhikkhave viññâna.m.
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Upâdânaparivattasutta, Sa.myuttanikâya 3, 59 -61; Nal 2, 288 - 291; Th 17, 72 - 75 [112 - 117]
Mönche, da weilt ein ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend bei den sechs inneren und äußeren Grundlagen des Bewusstseins: | Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati chasu
ajjhattikabâhiresu âyatanesu. Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati chasu ajjhattikabâhiresu âyatanesu. |
Da erkennt ein Mönch
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Idha bhikkhave bhikkhu
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2.
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2.
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3.
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3.
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4.
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4.
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5.
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5.
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6.
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6.
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gesetzmäßigkeiten die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gesetzmäßigkeiten sind. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ dhammesu dhammânupassî viharati bahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ dhammesu viharati vayadhammânupassî vâ dhammesu viharati. Samudayavayadhamânupassi vâ dhammesu viharati. Atthi dhammâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati chasu ajjhattikabâhiresu âyatanesu. |
(31) Betrachtung der sechs inneren und äußeren Grundlagen des Bewusstseins
Die Grundlagen und Bedingungen für Bewusstsein sind Reiz und entsprechendes Organ. Dadurch werden wir gefesselt, wie wir es in extremen Situationen auch in der Sprache ausdrücken, z.B. "Ich bin gefesselt vom Endspiel der Fußballweltmeisterschaft".
(32) Fessel
Die übliche Aufzählung der Fesseln ist:
Niedere Fesseln:
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oram-bhâgiya sa.myojana n.:
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Höhere Fesseln:
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uddham-bhâgiya sa.myojana n.:
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Sa.myojanasutta : A°nguttaranikâya V, 17; Nal IV, 111, 21 - 112, 3; Th 24, 18 - 19
Eine andere Aufzählung von Fesseln ist:
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Vibha°nga ; Th 35, 528
Mönche, da weilt ein ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend bei den sieben Glieder der erlösenden Erkenntnis: | Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati sattasu
bhojjha°ngesu. Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati sattasu bhojjha°ngesu. |
1. Da erkennt der Mönch.
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1.
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2.
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2.
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3.
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3.
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4.
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4.
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5.
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5.
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6.
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6.
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7.
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7.
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gesetzmäßigkeiten die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gesetzmäßigkeiten sind. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ dhammesu dhammânupassî viharati bahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ dhammesu viharati vayadhammânupassî vâ dhammesu viharati. Samudayavayadhamânupassi vâ dhammesu viharati. Atthi dhammâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati sattasu bhojjha°ngesu. |
(33) Betrachtung der sieben Glieder der erlösenden Erkenntnis
Diese sieben Glieder sind förderliche Bedingungen auf dem Erlösungsweg. Ihre Aufeinanderfolge ist psychologisch einsichtig.
Mönche, da weilt ein ein Mönch in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend bei den vier edlen Wahrheiten: | Puna ca para.m bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati catusu
ariya saccesu. Kathañ ca bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati catusu ariya saccesu. |
Da erkennt der Mönch wirklichkeitsgemäß
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Idha bhikkhave bhikkhu
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So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gesetzmäßigkeiten die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gesetzmäßigkeiten sind. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt. | Iti ajjhatta.m vâ dhammesu dhammânupassî viharati bahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati ajjhattabahiddhâ vâ dhammesu dhammânupassî viharati. Samudayadhammânupassî vâ dhammesu viharati vayadhammânupassî vâ dhammesu viharati. Samudayavayadhamânupassi vâ dhammesu viharati. Atthi dhammâ ti vâ pan' assa sati pacuppa.t.thitâ hoti yâvad eva ñâ.namattâya pa.tisasatimattâya anissito ca viharati na ca kiñci loke upâdiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu dhammesu dhammânupassî viharati catusu ariya saccesu. |
(34) Betrachtung der vier edlen Wahrheiten
Die formulierten vier edlen Wahrheiten sind ein Leitfaden, durch Beobachtung der Wirklichkeit selbst ihre Richtigkeit existentiell zu erfassen. Dabei geht man wie ein Arzt vor:
Bis hierher stimmen das Satipa.t.thânasutta des Majjhimanikâya und das Mahâsatipa.t.thânasutta des Dîghanikâya wortwörtlich überein. Das Mahâsatipa.t.thânasutta schiebt bei den vier edlen Wahrheiten einen kommentierenden Text zu den vier edlen Wahrheiten ein:
Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden:
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Katama.m ca bhikkhave dukkha.m ariyasacca.m.
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Was bedeutet Geburt? Es ist die Geburt dieser Wesen in der jeweiligen Gattung, das Geborenwerden, Niederkunft, Wiedergeburt, Entstehen der Konstituentien, Erlangen der Bewusstseinsgrundlagen.
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Katamâ ca bhikkhave jâti. Yâ tesa.m tesa.m sattâna.m tamhi tamhi sattanikâye jâti sañjâti okkanti abhinibbati khandhâna.m pâtubhâvo âyatanâna.m pa.tilâbho aya.m vuccati bhikkhave jâti. |
Abb.: Geburt ist leidvoll |
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Was bedeutet Altern? Es ist das Altern dieser Wesen in der jeweiligen Gattung, die Alterung, der Verfall, das Ergrauen. das Verschrumpeln der Haut, die Erschöpfung der Lebensenergie, das Welken der Sinne. |
Katamâ ca bhikkhave jarâ. Yâ tesa.m tesa.m sattâna.m tamhi tamhi sattanikâye jarâ jîra.natâ kha.n.dicca.m pâlicca.m valittacatâ âyuno sa.mhâni indriyâna.m paripâko aya.m vuccati bhikkhave jarâ. |
Abb.: Krankheit ist leidvoll: typisches Gesicht eines Cholerakranken |
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Abb.: Altern ist leidvoll: Wirkungen des Knochenschwundes (Osteoporose) bei der Frau |
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Was bedeutet Sterben? Das Verschwinden dieser Wesen aus der jeweiligen Gattung, das Entschwinden, das Hinscheiden, das Ablegen des Körpers, das Ende der Lebenskraft. |
Katamâ ca bhikkhave mara.na.m. Ya.m tesa.m tesa.m sattâna.m tamhâ tamhâ sattanikâyâ cuti cavanatâ bhedo antaradhâna.m maccu mara.na.m kâlakiriyâ khandhâna.m bhedo ka.levarassa nikkhepo jîvitindriyass' upacchedo ida.m vuccati bhikkhave mara.na.m |
Abb.: Sterben ist leidvoll: Der Tod uns das Mädchen [Ausschnitt] / von Hans Baldung gen. Grien, 1517, Basel, Öffentliche Kunstsammlung |
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Was bedeutet Kummer? Es ist der Kummer, wenn jemanden irgendein Ungemach trifft, irgendein Leid berührt, die Bekümmernis, der innere Kummer, die innere Bekümmerung |
Katamo ca bhikkhave soko. Yo kho bhikkhave aññataraññatarena vyasanena samannâgatassa aññataraññatarena dukkhadhammena phu.t.thassa soko socanâ socitatta.m antosoko antoparisoko aya.m vuccati bhikkhave soko. |
Abb.: Der Gesichtsausdruck bei Kummer und Schmerz ist ein kulturelles Universale |
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Was bedeutet Klagen? Es ist das Klagen, wenn jemanden irgendein Ungemach trifft, irgendein Leid berührt, die Klagerei, die Wehjammerei |
Katama.m ca bhikhhave paridevo. Yo kho bhikkhave aññataraññatarena vyasanena samannâgatassa aññataraññatarena dukkhadhammene phu.t.thassa âdevo paridevo âdevanâ paridevanâ âdevitatta.m paridevitatta.m aya.m vuccati bhikkhave paridevo. |
Was bedeutet Schmerz? Schmerz nennt man das körperliche Leid, das körperliche Unangenehme, dass durch den somatischen Sinneskontakt entstandene Leid, die unangenehme Empfindung |
Katama.m ca bhikkhave dukkha.m. Ya.m kho bhikkhave kâyika.m dukkha.m kâyika.m asâta.m kâyasamphassaja.m dukkha.m asâta.m vedayita.m ida.m vuccati bhikkhave dukkha.m. |
Was bedeutet Betrübtheit? Betrübtheit nennt man das geistige Leid, das geistig Unangenehme, dass durch den geistigen Sinneskontakt entstandene Leid, die unangenehme Empfindung |
Katama.m ca bhikkhave domanassa.m. Ya.m kho bhikkhave cetasika.m dukkha.m cetasika.m asâta.m manosamphassaja.m dukkha.m asâta.m vedayita.m ida.m vuccati bhikkhave domanassa.m |
Was bedeutet Beunruhigung? Es ist die Beunruhigung, wenn jemanden irgendein Ungemach trifft, irgendein Leid berührt, das Beunruhigtsein |
Katamo ca bhikkhave upâyâso. Yo kho bhikkhave aññataraññatarena vyasanena samannâgatassa aññataraññatarena dukkhadhammene phu.t.thassa âyâso upâyâso âyâsitatta.m upâyâsitatta.m aya.m vuccati bhikkhave upâyâso. |
Was bedeutet mit Unlieben vereint sein, ist leidvoll? Es bedeutet die Verbindung mit unerwünschten, unlieben, unangenehmen Farben und Gestalten, Tönen, Geschmäcken, somatischen Objekten, geistigen Objekten, oder mit nutzlosen Wünschen und Genüssen, unheilsamen Wünschen und Genüssen, Unwohl erzeugenden Wünschen und Genüssen, für den Wohlstand schädlichen Wünschen und Genüssen, das Zusammenkommen, Zusammentreffen, Vermischtwerden, |
Katamo ca bhikkhave appiyehi sampayogo dukkho. Idha yassa te honti ani.t.thâ akantâ amanâpâ rûpâ saddâ rasâ pho.t.t.habbâ dhammâ ye vâ pan' assa te honti anatthakâmâ ahitakâmâ aphâsukakâmâ ayogakkhemakhâmâ yâ tehi saddhi.m sa°ngati samâgamo samodhâna.m missîbhâvo aya.m vuccati bhikkkhave appiyehi sampayogo dukkho. |
Was ist das Leid, das im Getrenntsein von Liebem besteht? Es bedeutet die Nichtverbindung mit erwünschten,lieben, angenehmen Farben und Gestalten, Tönen, Geschmäcken, somatischen Objekten, geistigen Objekten, oder mit nützlichen Wünschen und Genüssen, heilsamen Wünschen und Genüssen, Wohl erzeugenden Wünschen und Genüssen, Wohlstand schaffenden Wünschen und Genüssen, mit Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Freund, Gefährten, Verwandtem, das Nichtzusammenkommen, Nichtzusammentreffen, Nichtvermischtwerden, |
Katamo ca bhikkhave appiyehi vippayogo dukkho. Idha yassa te honti i.t.thâ kantâ manâpâ rûpâ saddâ gandhâ rasâ pho.t.thabbâ dhammâ ye vâ pan' assa te honti atthakâmâ hitakâmâ phâsukakâmâ yogakkhemakâmâ mâtâ vâ pitâ vâ bhâtâ vâ bhaginî vâ mittâ vâ amaccâ vâ ñâtisâlohitâ vâ yâ tehi saddhi.m asa°ngati asamâgamo asamodhâna.m amsissîbhâvo aya.m vuccati bhikkhave piyehi vippayogo dukkho. |
Was bedeutet wenn man etwas, das man sich wünscht, nicht erlangt, ist
das leidvoll?
Dies alles kann man aber nicht durch einen Wunsch erreichen. Dies bedeutet wenn man etwas, das man sich wünscht, nicht erlangt, ist das leidvoll. |
Katama.m ca bhikkhave yam p' ichha.m na labhati ta.m pi dukkha.m.
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Was bedeutet kurz gesagt: die fünf Konstituentien / Komponenten
bedingt entstandenen Daseins sind leidvoll? Nämlich:
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Katame ca bhikkhave sa.mkhittena pañcupâdâna-kkhandhâ dukkhâ. Seyyathida.m rûpûpâdânakkhandho vedanupâdânakkhandho saññupâdânakkhandho sa°nkhârupâdânakkhandho viññâ.nupâdânakkhandho ime vuccanti bhikkhave sa.mkhittena pañcupâdâna-kkhandhâ dukkhâ. |
Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden. | Ida.m vuccati bhikkhave dukkha.m ariyasacca.m |
Mahâsatipa.t.thânasutta, Dîghanikâya 2, 305 - 307; Nal 2, 227 - 230
Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist die Gier, die das Entstehen von Leiden bewirkt; die Gier, die Wiederentstehen bedingt, die von Freude und Leidenschaft begleitet ist, die hier und dort ihre Freude findet; die Gier nach Sinnenlust, die Gier nach Werden, die Gier nach Vergehen. | Katama.m ca, bhikkhave, dukkha-samudaya.m ariya-sacca.m: yâya.m ta.nhâ ponobbhavikâ nandi-râga-sahagatâ tatratarâbhinandinî, seyyathîda.m kâma-ta.nhâ, bhava-ta.nhâ, vibhava-ta.nhâ. |
Worauf aber, Mönche, entsteht diese Gier, worauf richtet sie sich? Auf das, was in dieser Welt lieb und angenehm erscheint, entsteht diese Gier und richtet sich darauf. |
Sâ kho pan' esâ bhikkhave ta.nhâ kattha uppajjamânâ uppajjati kattha
nivisamânâ nivisati. Ya.m loke piyrûpa.m sâtarûpa.m etth' esâ ta.nhâ uppajjamânâ uppajjati ethha nivisamânâ nivisati. |
Was erscheint in dieser Welt als lieb und angenehm? | Kiñ ca loke piyarûpa.m sâtarûpa.m. |
1. [Sinnesorgane]
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1.
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2. [Objekte der Sinnesorgane]
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2.
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3. [Bewusstsein in den Sinnesorganen]
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3.
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4. [Zusammentreffen von Sinnesorganen mit ihren Objekten]
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4.
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5. [Gefühle]
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5.
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6. [Wahrnehmungen]
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6.
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7. [Wollen]
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7.
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8. [Gier]
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8.
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9. [Denken an]
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9.
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10. [In Gedanken verweilen bei]
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10.
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All dies erscheint in dieser Welt lieb und angenehm, auf all dies entsteht diese Gier und richtet sich darauf. | |
Dies ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens. | Ida.m vuccati bhikkhave dukkhasamudaya.m ariyasacca.m. |
Mahâsatipa.t.thânasutta, Dîghanikâya 2, 308 - 310; Nal 2, 230 - 231
Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Beendigung des Leidens: es ist die Beendigung eben dieser Gier durch völlige Leidenschaftslosigkeit, das Aufgeben, Sich-Entäußern, Sich-Loslösen, Sich-Befreien, Unabhängigwerden von dieser Gier. | Katama.m ca, bhikkhave, dukkha-nirodha.m ariya-sacca.m: yo tassâ yeva ta.nhâya asesa-virâga-nirodho, câgo, pa.tinissaggo, mutti, anâlayo. |
Was aber verlässt diese Gier inbezug auf was hört sie auf? Was in dieser Welt lieb und angenehm erscheint, das verlässt diese Gier inbezug auf das hört sie auf. |
Sâ kho pan' esâ ta.nhâ kattha pahîyamânâ pahîyati kattha
nirujjhamânâ nirujjhati. Ya.m loke piyrûpa.m sâtarûpa.m etth' esâ ta.nhâ pahîyamânâ pahîyati ettha nirujjhamânâ nirujjhati. |
Was erscheint in dieser Welt als lieb und angenehm? [Antwort wie oben bei der Wahrheit von der Entstehung des Leidens] |
Kiñ ca loke piyarûpa.m sâtarûpa.m.
... [Analog zur Wahrheit von der Entstehung des Leidens]
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Dies ist die edle Wahrheit von der Beendigung des Leidens. | Ida.m bhikkhave dukkha-nirodha.m ariya-sacca.m. |
Mahâsatipa.t.thânasutta, Dîghanikâya 2, 310 - 311; Nal 2, 231 -232
Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom zur Beendigung des Leidens
führenden Weg: es ist der edle achtgliedrige Pfad, nämlich
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Katama.m ca, bhikkhave, dukkha-nirodha-gâminî pa.tipadâ ariya-sacca.m:
ayam eva ariyo a.t.tha°ngiko maggo, seyyathîda.m
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1. Was bedeutet rechte Ansicht? Rechte Ansicht ist
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1. Katamâ ca bhikkhave sammâdi.t.thi. Ya.m kho bhikkhave
aya.m vuccati bhikhave sammâdi.t.thi. |
2. Was bedeutet rechte Gesinnung?
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2. Katamo ca bhikkhave sammâsa°nkhappo.
aya.m vuccati bhikkhave sammâsa°nkhappo. |
3. Was bedeutet rechte Rede?
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3. Katamâ ca bhikkhave sammâvâcâ.
aya.m vuccati bhikkhave sammâvâcâ |
4. Was bedeutet rechtes Handeln?
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4. Katamo ca bhikkhave sammâkammanto.
aya.m vuccati bhikkhave sammâkammanto. |
5. Was bedeutet rechter Lebensunterhalt?
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5. Katamo ca bhikkhave sammââjîvo. Idha bhikkhave ariyasâvako micchâjîva.m pahâya sammââjîvena jîvita.m kappeti aya.m vuccati bhikkhave sammââjîvo |
6. Was bedeutet rechte Anstrengung? Da bemüht sich ein Mönch
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6. Katamo ca bhikkhave sammâvâyâmo. Idha bhikkhave bhikkhu
aya.m vuccati bhikkhave sammâvâyâmo. |
7. Was bedeutet rechte Achtsamkeit?
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7. Katamâ ca bhikkhave sammâsati. Idha bhikkhave bhikkhu
aya.m vuccati bhikkhave sammâsati. |
8. Was bedeutet rechte Sammlung?
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8. Katamâ ca bhikkhave sammâsamâdhi. Idha bhikkhave bhikkhu
aya.m vuccati bhikkhave sammâsamâdhi |
Dies ist die edle Wahrheit vom Weg, der zur Beendigung des Leidens führt. | Ida.m vuccati bhikkhave dukkha-nirodha-gâminî pa.tipadâ ariya-sacca.m. |
Mahâsatipa.t.thânasutta, Dîghanikâya 2, 311 - 313; Nal 2, 233 - 234
Mönche, wer diese vier Aufrichtungen der Achtsamkeit derart sieben Jahre
lang entfaltet, der kann eine der folgenden zwei Früchte erwarten:
Es braucht nicht einmal sieben Jahre, auch nach sechs, fünf, vier, drei, zwei, einem Jahr Entfaltung der Aufrichtung der Achtsamkeit kann er eine der beiden genannten Früchte erwarten. Ja dies kann er schon, wenn er die Aufrichtung der Achtsamkeit sieben Monate, sechs, fünf, vier, drei, zwei Monate, einen Monat, einen halben Monat, ja nur sieben tage lang entfaltet. |
Yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya satta
vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave satta vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya cha vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave cha vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya pañca vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave pañca vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya cattâri vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave cattâri vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya tî.ni vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave tî.ni vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya dve vassâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave dve vassâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya eka.m vassa.m tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thatu bhikkhave eka.m vassa.m i yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya satta mâsâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave satta masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya cha masâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave cha masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya pañca masâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave pañca masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya cattâri mâsâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave cattâri masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya tî.ni mâsâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave tî.ni masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya dve mâsâni tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thantu bhikkhave dve masâni yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya mâsa.m tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thatu bhikkhave mâsa.m yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya a.d.dhamâsa.m tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
Ti.t.thatu bhikkhave a.d.dhamâsa.m yo hi koci bhikkhave ime cattâro satipa.t.thâne evam bhâveyya sattâha.m tassa dvinna.m phalâna.m aññatara.m phala.m pâtika°nkha.m
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Dies ist der einzige und einlinige Weg zur Reinheit der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Untergang von Leid und Enttäuschung, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbâna, nämlich die vier Aufrichtungen von Achtsamkeit, nämlich die vier Aufrichtungen der Achtsamkeit. Was ich gesagt habe, habe ich in Bezug darauf gesagt. | Ekayano aya.m bhikkhave maggo sattâna.m visuddhiyâ sokapariddavâna.m samatikkamâya dukkhadomanassâna.m atthagamâya ñâyassa adhigamâya nibbânassa sacchikiriyâya yadida.m cattâro satipa.t.thânâ ti iti yan ta.m vutta.m idam eta.m pa.ticca vuttan ti |
So sprach der Buddha. Die Mönche freuten sich zufrieden über diese Worte des Buddha. | Ida.m avoca Bhagavâ. Attamanâ te bhikkhû bhagavato bhâsita.m abhinandun ti. |
Weiteres bei:
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ´sâstra) / [trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1311-1328.
Sehr empfehlenswerte Übersetzung des Satipa.t.thânasutta samt des Kommentars sowie
Auszügen aus den Subkommentaren:
Satipatthâna : Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung : Die Lehrrede von der Vergegenwärtigung des Achtsamkeit (Satipa.t.thâna-Sutta) / Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyânaponika. -- Konstanz : Christiani, 1950.
Zu Kapitel 9: Durchschauen der Wirklichkeit