Chronik Thailands

กาลานุกรมสยามประเทศไทย

von

Alois Payer

Chronik 1908 (Rama V.)

1. undatiert


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Chronik Thailands = กาลานุกรมสยามประเทศไทย. -- Chronik 1908 (Rama V.). -- 1. undatiert. -- Fassung vom 2016-05-30. -- URL: http://www.payer.de/thailandchronik/chronik19081.htm  

Erstmals publiziert: 2013-10-08

Überarbeitungen: 2016-05-30 [Ergänzungen] ; 2016-04-22 [Ergänzungen] ; 2015-12-26 [Ergänzungen] ; 2015-11-26 [Ergänzungen] ; 2015-09-18 [Ergänzungen] ; 2015-06-23 [Ergänzungen] ; 2015-05-20 [Ergänzungen] ; 2015-03-04 [Ergänzungen] ; 2015-02-24 [Ergänzungen] ; 2015-01-22 [Ergänzungen] ; 2014-12-21 [Ergänzungen] ; 2014-11-11 [Ergänzungen] ; 2014-10-17 [Ergänzungen] ; 2014-08-17 [Ergänzungen] ; 2014-04-15 [Ergänzungen] ; 2014-02-30 [Ergänzungen] ; 2013-12-01 [Ergänzungen] ; 2013-11-17 [Ergänzungen]

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Dieser Text ist Teil der Abteilung Thailand von Tüpfli's Global Village Library


ช้างตายทั้งตัวเอาใบบัวปิดไม่มิด


 

Gewidmet meiner lieben Frau

Margarete Payer

die seit unserem ersten Besuch in Thailand 1974 mit mir die Liebe zu den und die Sorge um die Bewohner Thailands teilt.

 


Vorsicht bei den Statistikdiagrammen!

Bei thailändischen Statistiken muss man mit allen Fehlerquellen rechnen, die in folgendem Werk beschrieben sind:

Morgenstern, Oskar <1902 - 1977>: On the accuracy of economic observations. -- 2. ed. -- Princeton : Princeton Univ. Press, 1963. -- 322 S. ; 20 cm.

Die Statistikdiagramme geben also meistens eher qualitative als korrekte quantitative Beziehungen wieder.

 


1908 undatiert


1908

Es erscheint: Twentieth century impressions of Siam : its history, people, commerce, industries, and resources / ed. in chief: Arnold Wright. -- London [etc.] : Lloyds, 1908. -- Online: http://www.archive.org/details/twentiethcentury00wrigrich. -- Zugriff am 2011-1018. -- Eine Schatzgrube an Information.


Abb.: Titelblatt

Siehe auch:

Bangkok um 1900/1908. -- URL: http://www.payer.de/thailandchronik/chronik1908a.htm

Siam um 1900/1908. -- URL: http://www.payer.de/thailandchronik/chronik1908b.htm

Wirtschaft Siams um 1908. -- URL: http://www.payer.de/thailandchronik/chronik1908c.htm

1908/1909

Schätzung des Staatshaushalts 1908/1909


Abb.: Schätzung des Staatshaushalts 1908/09
[Bildquelle: Twentieth century impressions of Siam : its history, people, commerce, industries, and resources / ed. in chief: Arnold Wright. -- London [etc.] : Lloyds, 1908. -- S. 113]



Abb.: Königliche Yacht Maha Chakri (มหาจักรี) auf Chao Phraya (แม่น้ำเจ้าพระยา) bei Wat Arun (วัดอรุณ), Bangkok, Postkarte, ca. 1908
Mit dieser Yacht unternahm Rama V. einen Teil seiner Weltreisen


1908

Tod von Luang Pho Saem (พระครูวิสุทธิวงศาจารย์ญาณมุนี = หลวงพ่อแช่ม, 1827 - 1908)


Abb.:  Luang Pho Saem (พระครูวิสุทธิวงศาจารย์ญาณมุนี = หลวงพ่อแช่ม)
[Bildquelle: Wikimedia. -- Public domain]

"Luang Pho Saem [หลวงพ่อแช่ม, 1827 - 1908] is credited with halting a group of the Ang Yi in 1876. The Chinese had rebelled in the area that is now Phuket City, and for a time they threatened the entire island (see p. 106). A group of these rebels was moving south from Phuket town, killing Thais and causing mayhem as they went. Fearful residents implored Luang Pho Saem to flee, but the monk refused, saying he had been at the temple all his life and had no intention of going elsewhere. It seems he inspired his followers to remain steadfast by giving them headbands torn from a large piece of cloth used to venerate a stupa (or from monk’s robes), offering protection behind stout temple walls. That he and his fellow monks went out and placated the mob by offering rice and medical assistance — the monks were famed for their healing capacities — rather than by inspiring the villagers to counter-attack while the rebels were squatting and eating rice as one version of the history suggests, would seem more in keeping with the vinaya [วินัย], the code of conduct for monks. Whatever happened, the venerable monk was credited with overcoming the Ang Yi and was made head of the sangkha [พระสงฆ์ ](monks and novices) in Phuket.

Luang Pho Saem was especially renowned for his skills with dislocated and broken bones, and he would use a stick to heal such ailments as birthmarks and boils on children (perhaps he whacked them with it). To this day special arrangements can be made for the current abbot to point the stick at an ailment that is causing grief."

[Quelle: Hargreave, Oliver: Exploring Phuket & Phi Phi : from tin to tourism. -- Hong Kong : Within, 2008. -- 257 S. : Ill. ; 21 cm. -- ISBN 978-962-217-783-3. -- S. 93. -- Fair use]

1908

Gesetz über die Gesundheitsvorsorge und Hygiene in 27 Städten und Gemeinden (R. S. 127).

1908/1909

Pockenepidemie in Bangkok

1908

Wiedereröffnung der 1905-03 geschlossenen Hebammenschule. Die Schule ist nun dem Siriraj Hospital (โรงพยาบาลศิริราช) angegliedert. Zur Schule werden Frauen zwischen 15 und 25 Jahren zugelassen.

ca. 1908

Der König gründet eine Schule für Khon (โขน, Tanzschauspiel), da diese KUnst mangels Unterstützung zu verschwinden drohe.


Abb.: Khon-Truppe (โขน), ca. 1900
[Bildquelle: Wikimedia. -- Public domain]

1908

Gesetz über die Regulierung der Prostitution und die Verhütung von Geschlechtskrankheiten (R. S. 127)

1908


Abb.: Zubereitung von Essen für Tempelfest, Kamphaeng Phet (กำแพงเพชร), 1908


Abb.: Lage von Kamphaeng Phet (กำแพงเพชร)
[Bildquelle: CIA. -- Public domain]

1908

Der Mönchs-Prinz Vajirananavarorasa (วชิรญาณวโรรส, 1860 - 1921) in deiner Lobrede auf den König:

"Eure Majestät erschien (als Reinkarnation) in Siam zur rechten Zeit. Genau so wie es in der Lebensgeschichte des Buddha heißt, dass die Götter den rechten Zeitpunkt gekommen sahen und ihn, den Bodhisattva [พระโพธิสัตว์], einluden, aus dem Dusita-Himmel [ดุสิต] herabzusteigen, in der Menschenwelt zu erscheinen und die guten Menschen zu veranlassen, dem Zustand der Wiedergeburten in dieser und in der nächsten Welt zu entkommen."

[Übersetzung: Skrobanek, Walter <1941 - 2006>: Buddhistische Politik in Thailand : mit besonderer Berücksichtigung des heterodoxen Messianismus. -- Wiesbaden : Steiner, 1976. -- 315 S. ; 24 cm. -- (Beiträge zur Südasienforschung ; 23). -- ISBN 3-515-02390-9. -- Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1972. -- S. 23. -- Mit Erlaubnis des inzwischen verstorbenen Autors]

1908

Tod des Islam-Gelehrten Sheikh Wan Ahmad bin Muhammad Zain Mustafa al-Fatani (Sheikh Ahmad al Fatani / Syeikh Wan Ahmad Patani) (geboren 1856) von Patani (كراجأن ڤتتاني)

1908

Um sie besteuern zu können, müssen Bordelle und Prostituierte registriert werden. Registrierte Bordelle müssen durch eine grüne Lampe gekennzeichnet werden. Ca. 80 Bordelle lassen sich registrieren, viel mehr sind unregistriert in Betrieb.

1908

Die Firma Gim Seng Lee (Jin Cheng Li - 金成利) besitzt u.a.

1908

Gründung der dänischen Siam Steam Navigation Co. Wird 1941 vom Staat übernommen und umbenannt in Thai Navigation Co.

1908

Die königliche Familie besitzt über 300 Automobile.

1908

Es erscheint:

[Inthara Prasat]: แบบเรียนภูมิศาสตร์. -- เล่มหนึ่ง: ว่าต้วยเอเชียทวีป [Lehrbuch der Geographie. -- Bd. 1: Der Kontinent Asien]. -- กรุงเทพฯ : [Rongphim Akson Nit], [1908]

"The left-bank territories of the Mekong used to be a major monthon [มณฑล] in our country and people in that locality are ‘Northern Siamese’, whom we once called ‘Thai-Lao’. In year 112 of the Ratanakosin Era [1893] [these territories] fell to France and were integrated into Vietnam (prathetsarat yuan) [ประเทศราชญวน]."

[Übersetzung: Ivarsson, Søren: Creating Laos : the making of a Lao space between Indochina and Siam, 1860-1945. -- Copenhagen : NIAS, 2008. -- 238 S. : Ill. ; 22 cm. -- (Nordic Institute of Asian Studies monograph series ; 112). -- ISBN 978-87-7694-023-2. -- S. 62]

1908

Es erscheint:


Abb.: Diloknobbarath, Prince of Sarnga - พระองค์เจ้าชายดิลกนพรัฐ
[Bildquelle: th.Wikipedia. -- Public domain]

Dilock <Prinz von Siam> [Diloknobbarath, Prince of Sarnga - พระเจ้าบรมวงศ์เธอ พระองค์เจ้าดิลกนพรัฐ กรมหมื่นสรรควิสัยนรบดี] <1884 - 1912>: Die Landwirtschaft in Siam : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des Königreichs Siam. -- Leipzig : Hirschfeld, 1908. -- 215 S. -- Zugleich: Univ. Tübingen, Diss. 1907


Abb.: Titelblatt


Abb.: Lage von Tübingen
[Bildquelle: Ssch / Wikimedia. -- GNU FDLicense]

Auszüge aus der Dissertation Dilocks:

Über Ehe und Scheidung:

"Die Ehe wird in Siam durch einen zivilen Akt und nicht durch einen religiösen geschlossen, obwohl fast an jeder Hochzeit die buddhistischen und die brahmanistischen Priester teilnehmen.

Bei Ehen unter den besseren Klassen wird der Heirats- vertrag durch die Eltern der Braut und des Bräutigams geschlossen. Beide Brautleute müssen ein Gut mit in die Ehe bringen. Die Braut bringt als Mitgift gewöhnlich ein Stück Land mit und der Bräutigam muss ein Haus auf dem Grundstücke bauen lassen, in das sie nach der Heirat ziehen.

Bei den unteren Volksschichten herrschen andere Gebräuche. Es kommt hier eine Art Brautkaufsystem zur Anwendung. Der Bräutigam kauft sich seine Braut gemeinhin mit einer bestimmten Summe Geldes, „dem Brautschatz" oder „Sin Sort", den er den Eltern derselben bezahlt. Bei der Heirat selbst geben die beiderseitigen Eltern dem jungen Paare je eine gleiche Geldsumme als Kapital: „Tun", damit es imstande ist, eine eigene Familie zu gründen. Die meisten Verheirateten bleiben nicht bei ihren Eltern auf dem Hofe, sondern erwerben sich Ländereien vom Staate oder pachten Aecker von reicheren Herren. Wenn es aber eben möglich ist, so bleiben sie in der Nähe der elterlichen Wohnung, damit sie sich zur Zeit der Ernte gegenseitig unterstützen können.

Die Ehe kann zu jeder Zeit aufgelöst werden. Die beiden Eheleute können nach Teilung der Güter von einander gehen und sich ohne jede Schwierigkeiten von seiten der Regierung wieder verheiraten.

Die Ehescheidung erfolgt gewöhnlich ohne rechtliches Verfahren. Es genügt die Mitteilung an das Oberhaupt und die Angehörigen beider Familien und die Aushändigung des sogenannten Scheidungsbriefes von beiden Seiten bei Anwesenheit der Eltern der beiden Parteien.

Früher waren gesetzlich einzelne Fälle vorgesehen, wie z. B. wenn die Braut (Frau) ihren Bräutigam (Mann) aus eigener Schuld verliess und nicht mehr zurückkehrte, wo die Eltern der Braut den Brautschatz dem Bräutigam wieder zurückgeben mussten. Jetzt aber dürfen nach einem Gesetze vom Jahre 1900 die Eltern der Braut bei jeder Ehescheidung ohne Rücksicht auf die Gründe derselben den Brautschatz behalten und besteht keine Verpflichtung mehr, ihn zurückzugeben."

[a.a.O. S. 58f.]

Über das Recht auf Land:

"Nach altem Recht und alter Gewohnheit hat jeder Siamese das Recht, ein Stück Land vom Könige zur landwirtschaftlichen Bebauung zu verlangen, vorausgesetzt, dass das gewünschte Land herrenlos ist, dass es keine öffentliche Wiese oder Weide, die die Regierung der Bevölkerung zum allgemeinen Gebrauch über

lassen hat, oder eine königliche Domäne ist, und dass der Betreffende nicht mehr Land verlangt als er mit seiner Familie gut bebauen kann. Er war aber ursprünglich verpflichtet, als Entgelt jährlich ein Viertel des Bruttoertrages an den Staat abzuliefem l). Diese Abgabe wurde aber später durch eine neue, im Laufe der Zeit mannigfach geänderte Grundsteuer ersetzt (s. den folg. Abschnitt 5), und heute ist als Entgelt für die überlassene Landnützung nur diese zu zahlen.

Früher hatte der Ueberlieferung nach der König auch an arbeitsame und verdienstvolle Untertane Geldvorschüsse zu gewähren, ohne jedoch hierfür Zinsen zu verlangen. Heute kommen allerdings solche Fälle sehr selten vor.

Um solche Grundstücke zu erwerben, muss man sich bei dem „Ampör", d. h. bei dem Vorstand des Bezirkes anmelden, in dem das Landstück liegt. Man nennt diesen Akt: „Schong, Na", Der „Ampör" stellt eine Urkunde aus, die sogenannte „Bai Yiep Yam", die ein Jahr Gültigkeit hat und nicht übertragen werden kann. Sodann muss man sich noch weiter bei dem Beamten des Landwirtschaftsministers, der in diesem Distrikte angestellt ist, anmelden. Von diesem wird dann proklamiert, dass das Grundstück von dieser bestimmten Person erworben sei, damit, wenn das Land schon im Besitze eines anderen sich befinden sollte, der Besitzer reklamieren kann.

Wenn nach Verlauf von 30 Tagen sich niemand gemeldet hat, so stellt der Beamte des Ministeriums eine Urkunde aus, die sogenannte „Schanot". Von jetzt ab hat der neue Besitzer volles Recht über das ihm zuerkannte Landstück. Für die Ausstellung der Urkunden, Meldungen, Proklamationen, u. s. w. werden bestimmte Gebühren erhoben.

[...]

Wenn es sich um Errichtung öffentlicher Anstalten, Bau von Eisenbahnen, Kanälen u. s. w. handelt, so kann der Staat auch sofort das Expropriationsrecht anwenden, wobei dann allerdings der Besitzer entschädigt wird und die Ueberlassung eines anderen Grundstückes fordern kann.

Bei jedem Kauf, Verkauf, Vermächtnis, Pacht, Verpfändung u. s. w. des Landes oder auch eines Teils desselben müssen jedesmal die Urkunden erneuert werden. Wenn der Besitzer das Land nicht mehr behalten will, muss er dies ebenfalls anmelden und auf sein Verfügungsrecht verzichten. Diesen Akt nennt man: „Wen Na Kün".

Die Höhe der Gebühren, die für alle diese Akte und Urkunden erhoben wurden, war früher sehr niedrig und ganz unbestimmt und in den verschiedenen Landesteilen ganz verschieden. Durch ein Gesetz vom Jahre 1901 wurden die Gebühren etwas erhöht und festgesetzt und für das ganze Land gleich gemacht1).

Wenn die erworbenen Ländereien nach Ablauf des dritten Jahres noch nicht urbar gemacht und benutzt sind, so fallen sie wieder an den Staat zurück und können wieder an einen ändern vergeben werden."

[a.a.O., S. 72 - 74]

Über die Steuerpacht:

"Die meisten Steuern in Siam waren und sind, wie in den meisten orientalischen Staaten und wie früher teilweise auch in Europa, verpachtet.

Das Steuerpachtsystem wird nur bei solchen Steuern angewendet, bei denen man nicht mit Bestimmtheit die Höhe der einkommenden Abgaben ausrechnen kann, so z. B. auch beim Oktroi.

Die Pächter bieten dem Staate eine bestimmte Summe an für die Steuerpacht auf die einzelnen Produkte. Derjenige, der die höchste Summe anbietet, erhält das Recht, die Steuer einzutreiben. Jedoch ist der Pächter gehalten, die Steuer nach den vom Staate festgestellten Sätzen zu erheben.

Diese Pauschsumme muss er bei der Regierung als Kaution hinterlegen; statt Geld kann er auch Vermögensgegenstände, z. B. Grundstücke, Wertpapiere, Gold- und Silbergegenstände zum Pfand geben, die dem Werte der betreffenden Pauschsumme entsprechen. Nun muss er vierteljährliche, vom Staate festgesetzte Raten an diesen entrichten, so dass am Ende des Jahres die so bezahlten Summen der vorausbezahlten Pauschsumme (Kaution) gleich sind. Dann erhält er die vorausbezahlte Pauschsumme oder die zum Pfand gegebenen Vermögensgegenstände zurück.

Ist die Steuersumme (Steuereinnahme) größer als die Pauschsumme, so hat der Pächter natürlich Gewinn, ist die Summe jedoch kleiner, so hat er Verlust.

So nehmen also die Pächter ein großes Risiko auf sich, da die Gefahr, große Summen zu verlieren, nicht gering ist. Um sich hier sicher zu stellen und einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen, wenden sie alle Mittel an, die ihnen zu Gebote stehen. Dass diese Mittel nicht immer rechtlich sind, ist ganz natürlich und in früheren Zeiten häuften sich die Fälle von widerrechtlichen Steuererhebungen, da es den Pächtern nicht gerade schwer fiel, ihr unsauberes Handwerk unbemerkt auszuüben.

Die Pächter haben gewöhnlich ihre eigenen Angestellten, durch die sie die Steuer einziehen lassen, allerdings unter der Aufsicht von Staatsbeamten. Aber da in früheren Zeiten die Kontrolle dieser Beamten sehr gering war, so erhoben, die Pächter meistens die Steuer zu einem höheren Satze als den von der Regierung festgesetzten. Ein solches Verfahren musste selbstverständlich der Bevölkerung mit der Zeit fast unerträglich werden, so dass in neuerer Zeit die Kontrolle etwas schärfer ausgeübt wird. Jedoch sind die Beamten, die vom Staate hierfür angestellt sind, noch nicht zahlreich genug, um den Pächtern und ihren Angestellten energisch genug entgegentreten zu können und sie im Falle von Missbräuchen zur Verantwortung zu ziehen.

Es ist klar, dass der Staat ein Interesse daran hat, die ganze Verwaltung der Steuern und Zölle selbst in die Hand zu nehmen und diese nicht mehr wie bisher den Pächtern zu überlassen. Bereits sind auch schon Schritte getan, um diesen Plan zu verwirklichen. Die Ein- und Ausfuhrzölle werden schon seit den Zeiten des Königs Mongkut vom Staate durch eigene Beamte verwaltet.

Die Grundsteuer auf landwirtschaftliche Produkte sowie alle Katastersteuem überhaupt, sind von jeher vom Staate selbst verwaltet und von seinen eigenen Beamten erhoben worden und fallen zudem auch der Bevölkerung nicht so lästig wie die Accise. Deshalb können sie auch, wenn der Oktroi wegfällt, erhöht werden, um die Einnahmen des Staates auf derselben Höhe zu halten."

[a.a.O., S. 92 - 94]

Über Mönchtum auf zeit und Gründung eines eigenen Hausstandes:

"Die Bauern sind, wie gesagt, meist selbständig, und bebauen nur mit Hilfe ihrer Familie ihre Äcker. Die erwachsenen Kinder bleiben nur selten bei ihren Eltern. Haben sie das 17. oder 18. Lebensjahr erreicht, dann gehen sie gewöhnlich zum Militär. Mit dem 20. Jahre gehen sie in der Regel ins Kloster. Es ist nämlich eine alte, eigenartige Sitte, dass jeder Siamese, bevor er die Volljährigkeit erreicht hat, wenigstens ein Jahr lang ins Kloster geht, um sich in den Kenntnissen der Religion besser auszubilden.

In den früheren Zeiten galt derjenige, der nicht im Kloster gewesen war, nicht nur als Ketzer, als gottloser und als ungebildeter Mensch, sondern überhaupt als unfähig, seine eigene Wirtschaft zu führen und er stand auf demselben Standpunkte wie die minderjährigen Kinder. Keiner gab ihm seine Tochter zur Frau, fast kein Nachbar verkehrte mit ihm und zur Zeit der Ernte fand sich keiner bereit, ihm zu helfen, was ja in Siam so überaus wichtig ist, da man hier so sehr auf die gegenseitige Unterstützung angewiesen ist.

Diese alte Sitte, ins Kloster zu gehen, wird heute nicht mehr so streng befolgt. Dies ist besonders der Fall in den Gegenden, die nicht weit von Bangkok und den Hauptstädten der verschiedenen Provinzen liegen, wo die Bauern schon mehr mit der städtischen Bevölkerung in Verkehr getreten sind und die Lebensführung, Sitte, Tracht u. s. w. derselben nachahmen. Aus diesem Grunde schwindet wie mancher andere auch dieser alte Gebrauch. In solchen Gegenden aber, wo die Landbevölkerung nur wenig Berührungspunkte mit den Städtern hat, ist die alte Sitte noch in Ehren wie vor Jahrhunderten.

Hat der junge Siamese zwei bis drei Jahre in einem Kloster zugebracht, dann tritt er wieder aus, wird nun verheiratet und gründet sich einen eigenen Hausstand.

Die Brautleute erhalten von den beiderseitigen Eltern Geldunterstützungen zur Erwerbung von Ländern. Es kommt aber auch oft vor, dass die Brautleute sofort ihren Erbanteil an Ländereien erhalten. Ist das Grundstück, das die Braut erhalten hat, größer, und von dem des Bräutigams weit abgelegen, so wird das Grundstück, das er von seinen Eltern bekommen hat, verkauft und die Neuvermählten ziehen nach der Gegend, wo die Eltern der Braut wohnen. Das Geld, das sie beim Verkauf des Grundstückes erhalten haben, wird zum Ankauf von den in der Nähe liegenden Grundstücken verwendet. Haben sie jedoch hierzu nicht genug Vermögen, so pachten sie es hinzu und warten ab, bis ihnen die Möglichkeit geboten ist, diese Ländereien zu erwerben.

Im umgekehrten Falle, wenn der Bräutigam ein größeres Grundstück erhält, wird dasjenige der Braut verkauft, und die Brautleute ziehen in die Gegend der Eltern des Mannes."

[a.a.O., S. 101f.]

Stadt und Land:

"Der gegen früher häufigere Verkehr eines Teils der Bauern mit der Stadtbevölkerung hat bei diesen auch noch aus einem anderen Grunde mitgewirkt, sie zur intensiveren Bearbeitung ihrer Felder anzutreiben.. Die Landleute sehen nämlich, wie die Bewohner der Städte leben, welche Luxusgegenstände sie in ihren Wohnungen gebrauchen und dies ist auch ein Ansporn für sie, sich möglichst viel zu erwerben, um ebenso leben zu können. Ihre Bedürfnisse sind gestiegen. Sie kleiden sich wie die Städter, und alles, was diese haben, wollen sie sich auch anschaffen. Sie stellen jetzt viel größere Anforderungen an das Leben, als ehedem und da sie dafür mehr Geld nötig haben, so müssen sie intensivere Wirtschaft betreiben und brauchen hierzu auch mehr Arbeitskräfte. Dieser Ansporn fällt bei den Bauern der entlegenen Ländereien fort; sie kümmern sich nicht darum, ob die Stadtbewohner, mit denen sie sehr selten in Berührung kommen, besser oder schlechter als sie selbst wohnen, und mehr und höhere Bedürfnisse befriedigen. Sie sind mit dem zufrieden, was sie haben und haben kein Verlangen mehr zu erwerben."

[a.a.O., S. 104]

Über Taglöhner und Kulis:

"Die Tagelöhner sind meistens Laoten von ärmeren Gegenden Siams.

Sie sind in Vereinen organisiert, an deren Spitze ein Hauptmann steht.

Will nun jemand Tagelöhner haben, so meldet er dies dem Hauptmann und durch dessen Vermittelung kann er Arbeiter nach seinem Bedarf bekommen. Auch über die Höhe der Taglöhne können mit dem Hauptmann Abmachungen getroffen werden. Dieser haftet auch dafür, dass die Tagelöhner fleißig arbeiten und nicht vor Ablauf der Saison weglaufen; sie erhalten nämlich gewöhnlich ihren Lohn im voraus, damit sie ihren Eltern und Familien Unterstützungen senden können. Verlässt einer vor Schluss der Saison die Arbeit, so kann man sich an den Hauptmann wenden, und dieser muss auf seine Kosten einen Ersatzmann stellen.

Wir ersehen hieraus, in welcher Lage diese landwirtschaftlichen Arbeiter sind. Sie sind zu arm, um Länder vom Staate zu erwerben und eine eigene Wirtschaft zu gründen. Sie können nicht einmal die Erwerbsgebühren auf bringen und was den Kredit betrifft, so ist schon oben erwähnt, dass die Kreditwirtschaft in Siam noch in den ersten Stadien der Entwicklung steht. Sie sind also gezwungen, als Lohnarbeiter ihr Brot zu verdienen.

Ihnen ist in den letzten Jahrzehnten eine lästige und gefährliche Konkurrenz erstanden.

Die chinesischen Kulis, vermögenslos, nur im Besitze der Kleider, die sie gerade am Leibe haben, kommen zu vielen Tausenden als Lohnarbeiter1) nach Siam.

Da sie sehr wenig Ansprüche machen, niedere Löhne verlangen und überhaupt sehr genügsam sind, so werden sie für die Eingeborenen zu sehr gefährlichen Konkurrenten.

Sie schlafen gewöhnlich, da es das Klima gestattet, im Freien, nur in eine Decke eingehüllt. Bei Regenwetter kriechen sie unter die Häuser, die in Siam auf Baumstämmen stehen, um sich gegen die Überschwemmungen zu schützen. Ist jedoch der freie Raum unter den Häusern überschwemmt, dann übernachten sie einfach in einem Kanu, das sie mit einer Decke, die aus den Blättern der Nipapalme geflochten ist, zudecken.

Die Nahrung der Chinesen besteht hauptsächlich aus weichgekochtem Reis. Dazu nehmen sie für 4—6 Att, das sind ungefähr 10—15 Pfennige, Schweinefett mit etwas Gemüse, das man auf dem Lande fast umsonst erhält. Zu diesen Speisen gemessen sie noch etwas Salz; jedoch lösen sie dieses aus Sparsamkeitsrücksichten in Wasser auf, tauchen Kieselsteine in die Lösung und lecken diese dann ab.

Jeden Tag essen sie dieselbe Kost. Das ganze Essen kostet ungefähr 1 „Salung" oder 1 „Salung" und 1 „Fuang"1) (25—30 Pfennig). An einem solchen Essen nehmen 6—7 Personen teil, so dass für die Mahlzeit 3,5 Pf. pro Kopf kommen.

Bei dieser ganz außerordentlichen Genügsamkeit und Sparsamkeit ist es natürlich, dass diese „Kulis" mit viel niedrigeren Löhnen zufrieden sind und so den eingeborenen Tagelöhnern erfolgreich Konkurrenz bieten können. Ein Siamese würde nie ein so erbärmliches Leben führen und würde lieber verhungern als zu den Kuh-Löhnen arbeiten.

Er nennt sich mit Recht „Thai" d. h. Freier und ist sehr stolz auf seine persönliche Freiheit. Er kennt keinen Zwang und er gehorcht nur, wenn es ihm gerade gefällt.

Diese Auffassung der Freiheit führt, oft zur größten Zügellosigkeit und die Staatsregierung vermag oft kaum unter diesen Leuten Ordnung und Ruhe aufrecht zu erhalten.

Es fällt deshalb auch sehr schwer, die schon längst geplante Reform einzuführen.

Ein anderer Grund einer ungünstigen Lage der Lohnarbeiter ist ihre Leichtlebigkeit und Sorglosigkeit. Sie lieben allzusehr das Vergnügen und oft leben sie über ihre Verhältnisse.

Was sie sich in mühevoller, tagelanger Arbeit bei der größten Sonnenhitze erworben haben, das muss für schöne Kleider und andere Dinge ausgegeben werden, um sich am „Wan Pra" (Feiertag, entsprechend dem Sonntage) aufputzen zu können. Sie laden auch oft Verwandte und Freunde zu einem Gastmahl ein, bei dem Musik und Tanz nie fehlen darf. Für das Vergnügen geben sie den letzten Pfennig aus, ohne an die Zukunft zu denken.

Getreu dem Grundsätze: „Der Mensch ist nicht zur Arbeit geboren", arbeiten sie, so lange sie Geld haben, fast gar nicht. Erst wenn die Not an sie herantritt, greifen sie wieder zur Hacke; dann sind sie doppelt so leistungsfähig wie die Kulis."

[a.a.O., S. 103 - 106]

Über Malaien:

"Auch die Malaien findet man fast nie als Lohnarbeiter auf dem Lande, nicht nur wegen ihrer Liebe zur Freiheit, sondern auch, weil sie zu faul sind, zu arbeiten.

Die Faulheit der Malaien ist jedem Kenner orientalischen Lebens bekannt. Sie treiben überhaupt nur soviel Landwirtschaft, um sich und ihre Familie zu ernähren.

Bei der Ernte schneiden sie die Ähren ab und bewahren den ganzen Vorrat in ihrem Kornspeicher auf. Vor jeder Mahlzeit nehmen sie soviel vom Speicher als erforderlich ist für die betreffende Mahlzeit. Sie treten die Körner von den Ähren ab

und stoßen dann den Reis in einem ausgehöhlten Baumstamm: dann wird der Reis gekocht und verzehrt.

Sie jagen und fischen sehr gern und sind zufriedener, wenn sie einige Fische nach stundenlangem Angeln gefangen haben, als wenn sie ein paar Stunden nur arbeiten und für den Erlös sich mehr Fische kaufen können."

[a.a.O., S. 107f.]

Über buddhistische Wirtschaftsethik:

"Einen außerordentlich großen, aber nicht günstigen Einfluss auf das ganze Wirtschaftsleben in Siam hat die buddhistische Religion. Die philosophische Lebensbetrachtung dieser Religion hat das Volk gänzlich betäubt. Sie leistet Widerstand gegen jeden Fortschritt und gegen jede Entwickelung zu höherer Kultur, gegen die Steigerung der Bedürfnisse und der Bedürfnisbefriedigung, gegen jedes Bestreben, durch höhere Bildung, durch energische und intensive Erwerbstätigkeit, durch größeren Arbeitsfleiß sich einen höheren Lebensgenuss, eine bessere Existenz zu verschaffen und Vermögen zu erwerben, gegen jede wirtschaftliche Konkurrenz u. s. w. und hierin liegt auch ein Hauptgrund, dass in Siam wie die Volkswirtschaft überhaupt so auch die Landwirtschaft noch nicht auf einer höheren Stufe steht. Die buddhistische Religion ist viel strenger in Siam als in den benachbarten Staaten, muss doch fast jeder Siamese auch heute noch, wie schon erwähnt, für einige Zeit ins Kloster gehen, bevor er daran denken darf, einen eigenen Hausstand zu gründen. Seit Jahrhunderten herrscht sie in Siam und die Kinder werden schon sehr früh in der buddhistischen Lebensphilosophie unterrichtet. Später, groß geworden, widerstrebt es förmlich den Siamesen, ihrer Religion entgegenzuhandeln. Sie halten ein Übertreten der Vorschriften derselben nicht nur für eine große Sünde, sondern auch als gegen die Natur verstoßend.

Deshalb ist es auch für die Regierung so schwer zu sagen: „Du musst intensiver arbeiten, du sollst arbeiten, um vorwärts zu kommen", weil sie nur zu gut weiß, dass die Bevölkerung doch nicht ihren Geboten Folge leistet, sondern nach den Vorschriften der Religion handelt, auch wenn sie entgegen den Aufforderungen des Staates handeln muss. Der gemeine rechtgläubige Siamese kann nicht verstehen, warum er eigentlich mehr arbeiten soll, als für die einfache Bedürfnisbefriedigung nötig ist, und warum er mit anderen konkurrieren soll, wodurch er doch nur seinen Brüdern schaden kann.

Die buddhistische Lehre lehnt das Streben nach Fortschritt ganz und gar ab. Deshalb hört man oft von solchen, welche die siamesischen Verhältnisse nicht kennen, dass die Bevölkerung träge und faul sei. Aber die Siamesen dürfen nach der Lehre ihrer Religion nicht mit anderen konkurrieren, und die Religion gebietet, dass sie andere in ihrer Not und sich gegenseitig unterstützen."

[a.a.O., S. 108f.]

Über Arten von landwirtschaftlichem Land:

"Bei diesem Ackerbausystem unterscheidet man zunächst vier Arten von Ländern: „Na" [นา], „Suan" [สวน], „Rai" [ไร่] und „Tung" [ทุ่ง].

  • „Na" [นา] sind solche Länder, die nur für Getreidebau bestimmt sind, und da man in Siam fast nur eine Art von Getreide baut, nämlich Reis, so kann man „Na" [นา] bezeichnen als Reisbauländer.
  • Den Ausdruck „Suan" [สวน] gebraucht man für Gartenbauländer, auf denen fast ausschließlich Obst gewonnen wird.


Abb.: „Suan" [สวน]
[a.a.O., S. 149]

  • Unter „Rai" [ไร่] versteht man alle Ländereien, auf denen die übrigen landwirtschaftlichen Produkte gezogen werden. Um einer Verwechslung des Wortes „Rai" in diesem Sinne mit dem Flächenmass „Rai" vorzubeugen, fügt man gewöhnlich die Kulturart hinzu, die auf dem Acker gepflanzt wird. Z. B.: „Rai Oi" [ไร่อ้อย], Zuckerrohrfelder; „Rai Tang Mo" [ไร่แตงโม], Wassermelonenfelder u. s. w.
  • Mit „Tung" [ทุ่ง] bezeichnet man solche Ländereien, die als Wiesen oder Weiden benutzt werden."

[a.a.O., S. 116f.]

"Die wichtigsten Obstbäume:
  1. Bananenbäume, Musa L., über 50 Arten.
  2. Brotfruchtbäume, Artocarpus L., etwa 40 Arten.
  3. Mangostanenbäume, Garcinia L., zirka 100—150 Arten.
  4. Durionenbäume, Durio L., .13—15 Arten.
  5. Mangobäume, Mangifera L., etwa 27—30 Arten.
  6. Orangebäume, Citrus L., über 60 Arten.
  7. Guajavenbäume, Psidium L., über 100 Arten.
  8. Sohompu- oder Kirschenmyrte, Eugenia Micheli, über 600 Arten.
  9. Melonen- oder Papayanbäume, Carica L., zirka 20 Arten.
  10. Zimmtbäume, Cinnamomum Burm., zirka 50 Arten.
  11. Anona- oder Flaschenbäume, Anona Adans [= Annona L. oder = Asimina  Adans 1763 ??] etwa 2—3 Arten.
  12. Rambutan-Bäume, Nephelium Dec., zirka 20 Arten.
  13. Granatbäume, Punica Toum, 2 Arten.
  14. Tamarindenbäume, Tamarindus Toum.
  15. Sapotillbäume, Achras sapota L. [= Manilkara zapota (L.) P. Royen], verschiedene Arten.
  16. Chrysophyllumbäume, Chrysophyllum L., zirka 60 Arten.
  17. Avogatobäume, Persea indica Spr.
  18. Nierenbäume, Anacardium occidentale L.
  19. Diospyrosbäume, Diospyros kaki L. und [Diospyros] ebenum Betz.
  20. Maprangbäume.
  21. Takobbäume.
  22. Ngobäume.
  23. Makokbäume.
  24. Sathonbäume.
  25. Krabowbäume.
  26. Makuitbäume.
  27. Matumbäume.
  28. Langsatbäume.
  29. Olivenbäume, Olea R. Br.
  30. Mandelbäume, Amygdalus communis.
  31. Ananas, Ananas Adans, 10 Arten.
  32. Kokospalme, Cocos L., zirka 6—7 Arten.
  33. Zuckerpalme, Arenga Labill, 5 Arten.
  34. Arekapalme, Areca L., über 14 Arten.
  35. Betelpfeffer, Piper betle L.
  36. Dattelpalme, Phoenix L., über 10 Artjen.
  37. Nipapalme, Nipa Thumb.  [= Nypa]
  38. Zuckerrohr, Saccharum L., etwa 12 Arten.
  39. Roukoubäume, Bixa orellana L.
  40. Sagopalme, Metroxylon Roxb., 2 Arten."

[a.a.O., S. 150f.]

Hauptarten der Handelsgewächse:
  1. Pfeffer, Piper nigrum L.
  2. Tabak, Nicotiana L.
  3. Indigo, Indigofera L.
  4. Gambir; Uncaria gambir Roxb.
  5. Beißbeere [Chili], Capsicum L.
  6. Siam-Cardamom, Amomum cardamomum L. [= Elettaria cardamomum (L.) Maton] und Amomum xanthioides Wall.
  7. Gewürznelke, Caryophyllus aromaticus L. [= Syzygium aromaticum ]
  8. Muskaten, Myristica fragrans Houtt.
  9. Sesam, Sesamum L.
  10. Baumwolle, Gossypium L.
  11. Hanf, Cannabis sativa L.
  12. Kaffee, Coffea L.
  13. Pistazien, Pistacia L.
  14. Röm. Kümmel [Kreuzkümmel], Cuminum cyminum L.
  15. Kerbel, Anthriscus Hoffm.
  16. Koriander, Coriandrum L.
  17. Inguer [Ingwer], Zingiber officinale Roscoe.
  18. Curcumen, Curcuma L.
  19. Saffran, Crocus sativus.
  20. Vanille, Vanilla planifolia Andrews.
  21. Sumach, Rhus L. 
  22. Rohrzucker, Saccharum L.
  23. Orleanbäume, Bixa orellana.
  24. Blindbaum, Aloes socotrina. [=Aloe succotrina]
  25. Glugo, Morus papyrifera [= Broussonetia papyrifera (L.) Vent; Papiermaulbeerbaum]
  26. Rizinus, Ricinus communis.
  27. Tee, Thea L. [= Camellia sinensis]
  28. Erdnüsse, Arachis hypogaea L.
  29. Mohn, Papaver L.
  30. Maulbeerbaum, Morus L.

[a.a.O., S. 161]

Hauptarten der Gemüse:
  1. Bohnen.
  2. Erbsen.
  3. Zwiebel.
  4. Knoblauch.
  5. Melonen.
  6. Kürbis.
  7. Kalebasse.
  8. Gurken.
  9. Kohl.
  10. Gartensalat.
  11. Sellerie.
  12. Rettich.
  13. Rüben.
  14. Ignames [Wasser-Yamswurzel], Dioscoreas alata.
  15. Batate, Ipomoea L.
  16. Maniok, Jatropha manihot [=Manihot esculenta Crantz]
  17. Senf.
  18. Minze.
  19. Tomaten

und noch andere tropische Gemüse."

[a.a.O., S. 161f.]

Über Sesam, Tabak, Erdnüsse, Hanf, Baumwolle:

"Sesam wird noch immer ebensoviel als in früheren Zeiten produziert. Jedoch wird nur eine ganz geringe Menge exportiert. Der größte Teil dient dem eigenen Konsum. Sesamöl spielt hier dieselbe Rolle wie in Europa das Olivenöl. Es ist als Speiseöl sehr geschätzt. Der ausgepresste Samen dient als Düngmittel und auch zuweilen als Viehfutter.

Neben den obengenannten Gewächsen werden noch Hanf, Tabak und Erdnüsse exportiert.

Tabak wird ziemlich viel in Obersiam produziert. Sehr geschätzt ist die Qualität aus den Provinzen Petschabun [Phetchabun - เพชรบูรณ์], Pitsanulok [Phitsanulok - พิษณุโลก] und Ratchburi [Ratchaburi - ราชบุรี]. Leider erfolgt viel zu wenig Vorsorge beim Anbau, besonders gegen Insekten und Pflanzenkrankheiten, so dass immer ein großer Teil der Ernte vernichtet wird und die Blätter nur selten von guter Qualität sind. Außerdem ist der Einfuhrzoll auf ausländischen Tabak so gering (er beträgt nur 3%), dass der inländische Tabak mit demselben kaum konkurrieren kann. Besonders wird viel Tabak von Manila aus importiert. Der größte Teil des Tabaks dient dem inländischen Konsum und nur eine geringe Menge wird exportiert.

Ebenso werden Erdnüsse, deren Produktion ziemlich bedeutend ist, im Lande selbst verbraucht zur Herstellung von Speiseöl. Die Überreste dienen als Dünger für die Zuckerrohrpflanzungen. Nur ein kleiner Teil geht ins Ausland.

Hanf und Baumwolle wird jetzt wegen der steigenden Konkurrenz der importierten Ware, die durch die Verkehrserleichterungen begünstigt wird, nur noch sehr wenig angebaut. Die einheimischen Webereien und Spinnereien verschwinden immer mehr. Ein ganz geringer Teil wird noch nach China und nach Birma exportiert."

[a.a.O., S. 163]

Über Tee

"Tee wird hauptsächlich in Obersiam gebaut, wo sehr viel konsumiert wird. Er wird jedoch nicht zum Trinken gebraucht, sondern die Blätter werden gedämpft, damit sie von Tannin und Glucose frei werden, und eingemacht. Dann werden sie in Pakete oder in Bambusröhre (bei besseren Sorten) eingepackt und be- graben bis sie sich fermentieren. In diesem Zustand werden sie verkauft zum Kauen. Der jährliche Umsatz dieses Kautees ist ein sehr großer. Besonders die unteren Volksklassen gebrauchen ihn sehr viel. Er dient ihnen als Reizmittel und bei seinem Genuss können sie mehrere Tage ohne eine andere Nahrung leben."

[a.a.O., S. 164]

Über Weiderecht:

"In Siam ist es aber noch Sitte und üblich, dass das Vieh nach der Ernte auf die Felder getrieben wird, um die Stoppeln abzuweiden. Es herrscht in dieser Hinsicht ein allgemeines, gegenseitiges Weiderecht: Das Vieh darf überall hinlaufen, wo es Futter findet."

[a.a.O., S. 166.]

Preise für Vieh:

[a.a.O., S. 169]

Über Wasserbüffel

"Wilde Büffel werden meistens in den Urwäldern der Provinz Nakom Raschasima [Nakhon Ratchasima - นครราชสีมา] und auf der Insel Koh Kram [เกาะคราม] gefangen, wo sie sehr zahlreich sind.

Die Fangart der Büffel ist sehr einfach. Man gräbt am Rande eines Waldes verschiedene Gruben nebeneinander von 1,5 m Breite und 2,5 m Länge, mit schräg nach Innen abfallenden Seiten. Die Büffel werden aus dem Walde herausgetrieben und fallen in die Gruben. Sie werden gefesselt und in einen Stall gebracht.

Die Büffel müssen zuerst kastriert werden, da sie sonst nicht gezähmt werden können. Die Art der Kastrierung ist sehr primitiv und roh. Die Tiere werden festgebunden. Dann wird das Scrotum auf einen Holzblock gelegt und solange mit einem Hammer daraufgehauen, bis die Drüsen ganz weich sind. Hernach weigern sich die Tiere irgendwelche Nahrung zu sich zu nehmen.

Um den Schmerz zu lindem wird ihnen ein Umschlag gemacht aus zusammengestampften, knolligen Pflanzen aus der Familie der Zingiberazeen, Plai genannt, und Kurkume um das Scrotum. Darnach erholen sich die Tiere merkwürdig schnell.

Die Büffel verrichten nur Gespanndienste und sind in den niedrigen, sumpfigen Gegenden ganz unentbehrlich.

Das Büffelfleisch wird in großen Mengen, meistens eingesalzen, exportiert. Es ist etwas zäher als Rindfleisch, wird aber gut bezahlt. Hörner, Häute, Därme und Sehnen dienen ebenfalls als Exportartikel.

Selbst Knochen werden jährlich in massenhaften Sendungen nach Hong-Kong geschickt, wo sie zum Zwecke der Zuckerraffinierung durch Filtration dienen."

[a.a.O., S. 171]

Über Rinder

Der heute übliche Preis für ein gutes Rind beträgt zirka 70—80 ,,Bat‘‘, während in den früheren Zeiten nur 0,18 Bat bezahlt wurden.

Diese ganz enorme Preissteigerung hat ihren Grund in dem Umstande, dass jährlich große Herden exportiert werden. Der Export geht nach Indien, Singapore, Hongkong u. s. w. über die See von Bangkok aus. Von Schieng Mai [Chiang Mai - เชียงใหม่] und von der Provinz Payap [พายัพ] geht er über Land nach Molmain [Moulmein - Mawlamyine - မတ်မလီု] und Rangoon [Yangon - မော်လမြိုင်မြို့] in Birma.

Gesalzenes Rindfleisch, Rinder-Hörner, Hufe, Häute und Knochen werden in großen Massen ins Ausland exportiert. Die Viehzucht hat in Siam noch eine große Zukunft und später werden die Rinder einmal einen der ersten siamesischen Exportartikel bilden."

[a.a.O., S. 174]

Über Pferde:

"Für den Militärdienst deckte die Remonteankaufskommission ihren Bedarf an Pferden fast ausschließlich aus Australien.

Der Staat erlitt hierdurch sehr große Verluste, denn ganz abgesehen von den hohen Preisen, die er bezahlen musste, gingen viele Pferde beim Transport auf den Küstenschiffen, die sehr mangelhaft eingerichtet waren, zugrunde.

Außerdem ist die australische Pferderasse wenig leistungsfähig und ausdauernd und passt sehr schlecht für das feuchte, warme Klima, wie es in Siam herrscht. Hierdurch sah man sich zu andauernden Einkäufen veranlasst, die natürlich große Kosten verursachten.

Um diesem Übelstande abzuhelfen, versuchte der Staat nun selbst ein eigenes Gestüt auf eigene Kosten einzurichten. Diese Versuche scheiterten aber aus Mangel an den nötigen Kenntnissen und Erfahrungen der hiermit betrauten Beamten.

In den letzten Jahren engagierte der Staat verschiedene europäische Fachmänner zur Hebung der inländischen Pferdezucht. Auf Staatskosten wurden arabische und javanische Zuchthengste importiert und nun nahm die Pferdezucht einen befriedigenden Aufschwung. Da jetzt auch die Remonteankaufskommission ihren Bedarf wegen der großen Unkosten nicht mehr aus Australien bezog, sondern nur noch einheimische Pferde ankaufte, so verbreitete sich die Pferdezucht sehr schnell.

Um die Pferdezüchter noch mehr anzutreiben, werden jetzt in Bangkok und Schieng Mai [Chiang Mai - เชียงใหม่] alljährlich große Rennen veranstaltet.

Der König selbst zeigt das größte Interesse dafür, indem er einen goldenen Pokal stiftete. Um diesen Preis zu gewinnen, muss man mit ein und demselben Pferde drei Jahre hintereinander als Erster durch das Ziel gehen. Zu den Pferderennen dürfen nur einheimische Tiere gebraucht werden, so dass immer eine große Nachfrage nach Rassentieren besteht. Allerdings sind dadurch die Preise sehr gestiegen, aber der Zweck, die Förderung der einheimischen Zucht, ist erreicht worden, denn überall im Lande wird jetzt die Pferdezucht intensiv betrieben."

"Zur Arbeit gebraucht der Siamese nur Hengste, niemals Stuten; ja es gilt als eine Schande, wenn einer eine Stute zum Reiten oder Fahren benutzen wollte.

Diese Sitte ist überall verbreitet in Indien, Hinterindien und dem indischen Archipel."

[a.a.O., S. 176ff.]

Über Seidenraupen:

"Folgende Resultate nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden nach der letzten Mitteilung der Regierungs- Experimental-Station ermittelt.

Ein Schmetterling legt durchschnittlich 260—350 Eier. Die verschiedenen Stadien der Entwicklung der Seidenraupe sind:

Da die Entwicklung der siamesischen Raupe so überaus kurz ist, so lassen sich 7—8 Zuchten im Jahre ermöglichen, während bei den sonstigen Raupen nur eine dreimalige Zucht im Jahre möglich ist.

Die siamesische Seidenraupe ist klein im Verhältnisse zu anderen Seidenraupen und verzehrt auch nur halb soviel Maulbeerblätter als die anderen.

Außerdem ist festgestellt worden, dass zur Herstellung von einem Kilogramm Kokon 12—16 kg Maulbeerblätter zur Fütterung der Raupe gebraucht werden.

Die Länge der Seide pro Kokon ist ungefähr 200—250 m und die Ergiebigkeit ist folgende:

In 1000gr Kokon sind enthalten:

  • 370 gr seidene Stoffe,
  • 630 gr nicht seidene Stoffe.

Ein Kilogramm frischer Kokon liefert:

  • 75 gr Seide der besten Qualität,
  • 40—45 gr Seide von weniger guter Qualität und
  • 4—5 gr Seide von unbrauchbarer Qualität.

Ein Rai (1600 qm) Maulbeerpflanzungen liefert zirka 2000 kg Maulbeerblätter und 14 kg Maulbeerblätter liefern 1 kg Kokonen, die ihrerseits 75—78 gr Seide liefern. Also ein Rai liefert 10—11 kg Seide im Jahre im Werte von 200—300 Bat."

[a.a.O., S. 183]

Über Waldprodukte:

"Hier kommen ganz besonders die Gewinnung von Harz, Gummi und Holzöl in Betracht.

1.) Benzoe wird gewonnen als Harz aus dem Styrax benzoin Dryand (Benzoebaum) in der Provinz Payap [พายัพ], im Kreise Schieng-Mai [Chiang mai - เชียงใหม่] und auf dem Waldgebirge an den Ufern des Mekong [แม่น้ำโขง / ແມ່ນ້ຳຂອງ / មេគង្គ], sowie in der Provinz Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี].

Die weltbekannte Siam-Benzoe wird alljährlich in großen Mengen nach Europa, Indien, China u. s. w. exportiert.

2.) Gummigutte wird gewonnen aus der Garcinia hanburyi und Garcinia morella Desr.

  • in der Provinz Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี] und
  • in Tung-Yai [= Trat - ตราด],
  • in der Provinz Raschburi [Ratchaburi - ราชบุรี]  (Kreis: Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี]),
  • auf der malaiischen Halbinsel an der Meeresküste,
  • in der Provinz Schumpom [Chumphon - ชุมพร] (Kreis: Kanschanaditt [Kanchanadit - กาญจนดิษฐ์])
  • in der Provinz Nakom Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช] (Kreis: Songkla [Songkhla - สงขลา]),
  • in den Sieben Provinzen im Kreise Patani [Pattani - ปัตตานี] und
  • auf den Inseln Koh Schang [Ko Chang - เกาะช้าง],
  • Koh Kong [ខេត្តកោះកុង],
  • Koh Rong [កោះរុង] und
  • Koh Kut [Ko Kut - เกาะกูด].

Gummigutte wird auch jährlich sehr viel nach Europa über Singapore exportiert und dient als Wasserfarbe, zu Färbereien und zu medizinischen Zwecken.

3.) Dammar-, Harz- und Holzöl wird gewonnen aus den Bäumen: Stalagmides cambogioides [?], Shorea wiesneri Schiffn., Dipterocarpus trinervis Bl., D. retusus Bl., D. littoralis Bl., D. turbinatus Gärtn., D. alatus Roxb., D. costatus Gärtn. u. s. w.

Für die Gewinnung kommen hauptsächlich folgende Provinzen in Betracht:

  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี],
  • Nakorn Sawan [Nakhon Sawan - นครสวรรค์] (Kreis: Schainat [Chainat - ชัยนาท]),

  • Raschburi [Ratchaburi - ราชบุรี] (Kreis: Kanschanaburi [Kanchanaburi - กาญจนบุรี] und Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี]),

  • Schumpom [Chumphon - ชุมพร],

  • Burapah [บูรพา] (Kreis: Pratabong [พระตะบอง] und Siemrap [Siem Reap - សៀមរាប]),

  • auf der Korat-Hochebene in der Provinz Nakon Raschasima [Nakhon Ratchasima - นครราชสีมา],

  • die Provinz Praschin[Prachin - ปราจีน] auf dem Gebirge Kau Kiau,

  • die Berge zu beiden Seiten des Meklong [Mae Klong - แม่น้ำแม่กลอง] und

  • die Inseln Koh Schang [Ko Chang - เกาะช้าง],

  • Koh Kong [ខេត្តកោះកុង],

  • Koh Rong [កោះរុង] und

  • Koh Kut [Ko Kut - เกาะกูด].

Dieses Harz und Holzöl wird zur Fabrikation von Fackeln gebraucht und das Holzöl dient außerdem noch zum Anstreichen von Schiffen und Häusern.

Holzöl wird sehr viel ins Ausland exportiert.

4.) Gettania-Gummi wird gewonnen aus den Guttapercha- oder Tubanbäumen (ca. 7—8 Arten) und zwar

  • auf der malaiischen Halbinsel, besonders in den Seeprovinzen;
  • sodann in den Provinzen Schumpom [Chumphon - ชุมพร] (Kreis : Kanschanaditt [Kanchanadit - กาญจนดิษฐ์]),
  • Provinz Nakorn Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช] (Kreis: Songkla [Songkhla - สงขลา]),
  • in den Sieben Provinzen im Kreise Patani [Pattani - ปัตตานี] und
  • auf den Inseln: Koh Kong [ខេត្តកោះកុង],
  • Koh Rong [កោះរុង],
  • Koh Schang [Ko Chang - เกาะช้าง] und
  • Koh Kut [Ko Kut - เกาะกูด].

Dieser Gummi wird nur zum Export nach Europa gebraucht.

Er dient zur Herstellung von Schnüren, Röhren, Feuereimern, Schuhsohlen, Treibriemen, chirurgischen Instrumenten und zu verschiedenen anderen medizinischen Zwecken, ganz besonders aber zur Isolierung von elektrischen Leitungen. Er ist das einzige brauchbare Isolationsmaterial für Tiefseekabel.

5.) Schellack und Gummilack wird gewonnen von den Bäumen: Ficus religiosa L und Ficus indica Roxb, Butea frondosa Roxb [= Butea monosperma], Aleurites laccifera W, Schleichera trijuga Willd [= Schleichera oleosa] u. s. w., an denen die Lackschildlaus (Coccus lacca Kerr [= Kerria lacca]) sich ansetzt1).

Hier kommen in Betracht die Provinzen:

  • Payap [พายัพ] (Kreis: Nan [น่าน] und Schieng Mai [Chiang mai - เชียงใหม่]),
  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี],
  • Nakom Raschasima [Nakhon Ratchasima - นครราชสีมา] (Kreis: Korat [โคราช] und die Korat-Urwälder),
  • Raschaburi (Kreis: Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี]),
  • Schumpom [Chumphon - ชุมพร] (Kreis : Kanschanaditt [Kanchanadit - กาญจนดิษฐ์]),
  • Nakom Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช] und
  • Pitsanulok [Phitsanulok - พิษณุโลก].

Der Schellackexport nach Europa ist sehr bedeutend. Der Schellack dient zur Herstellung von Weingeistfirnissen, Tischlerpolituren, Siegellack, Kitten und von Feuerwerkskörpern u. s. w.

6.) Firnis und Katechu wird hergestellt durch Extrahierung des Saftes aus dem Firnissumach oder den Firnisbäumen Rhus L., bzw. aus dem Kernholz der Acacia catechu in den Provinzen

  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี],
  • Raschburi [Ratchaburi - ราชบุรี] (Kreis: Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี] und Kanschanaburi [Kanchanaburi - กาญจนบุรี]),
  • Schumphon [Chumphon - ชุมพร] (Kreis: Kanschanaditt [Kanchanadit - กาญจนดิษฐ์]) und
  • auf den Inseln: Koh Schang [Ko Chang - เกาะช้าง],
  • Koh Rong [កោះរុង],
  • Koh Kong [ខេត្តកោះកុង] und
  • Koh Kut [Ko Kut - เกาะกูด], bezw.
  • in den Provinzen Payap  [พายัพ] (Kreis: Nan [น่าน] und Schieng Mai [Chiang mai - เชียงใหม่]),
  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี] (Kreis: Rayong [ระยอง]),
  • Raschaburi [Ratchaburi - ราชบุรี] (Kreis: Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี]) und
  • Schumpom [Chumphon - ชุมพร] (Kreis: Kanschanaditt [Kanchanadit - กาญจนดิษฐ์]).

Die Harz-, Gummi- und Holzölgewinnung bringt dem Bauer jährlich gegen 400 bis 500 Bat ein.

Als weiteres Nebengewerbe betreibt der siamesische Landwirt noch die Holzkohlenbrennerei und die Bereitung von Brennholz. Dies ist besonders der Fall in den Provinzen

  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี],
  • Nakorn Schaisi [Nakhon Chai Si - นครชัยศรี = Nakhon Pathom - นครปฐม], (Kreis: Supanburi [Suphanburi - สุพรรณบุรี] und Nakorn Schaisi [นครชัยศรี]),
  • Krung Kao [กรุงเก่า = Ayutthaya - อยุธยา] (Kreis: Saraburi [สระบุร]),
  • Nakom Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช],
  • Praschin [Prachin - ปราจีน] (Scholburi [Chonburi - ชลบุรี) und
  • Krung Tep [กรุงเทพ = Bangkok] und
  • auf den Inseln: Koh Schang [Ko Chang - เกาะช้าง],
  • Koh Rong [កោះរុង],
  • Koh Kong [ខេត្តកោះកុង] und
  • Koh Kut [Ko Kut - เกาะกูด].

[a.a.O., S. 186 - 188]

Über Bienenjagd:

"Ein weiterer Nebenerwerb ist die Bienenjagd. Die Bienen werden nicht wie in Europa gezüchtet, sondern die wilden Bienen, die sich an den Bäumen in den Wäldern festsetzen, werden mittels Rauch aus ihren Wohnungen vertrieben.

Die Waben werden dann zum Zwecke der Honig- und Wachsgewinnung heruntergenommen. Bienenwachs wird noch sehr viel gebraucht zur Fabrikation von Kerzen.

Die Honig- und Wachsgewinnung bringt dem Landmanne einen jährlichen Gewinn von 900—1000 Bat oder zirka 10— 40 Hap Wachs und 2000—3000 Liter Honig.

Besonders bekannt wegen ihres Honigs und Wachses sind

  • in Obersiam die Provinz Payap [พายัพ] (Kreis: Schieng Mai [Chiang mai - เชียงใหม่] und Nakorn Lampun [Nakhon Lamphun - นครลำพูน]),
  • dann die Provinzen Pitsanulok [Phitsanulok - พิษณุโลก],
  • Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี],
  • Nakorn Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช],
  • Raschaburi [Ratchaburi - ราชบุรี] (Kreis: Petschaburi [Phetchaburi - เพชรบุรี])
  • und die westlichen Provinzen."

[a.a.O., S. 188f.]

Über Fischerei:

"Auch die Fischerei gibt Gelegenheit zu Nebenverdienst, da Fische nicht nur eine Hauptnahrung der Bevölkerung bilden, sondern auch ein bedeutender Exportartikel sind.

Die Fischerei in den Überschwemmungsgebieten bringt den Bauern sehr viel ein und macht nur wenig Mühe und Arbeit. Man gräbt Teiche und Brunnen, in die sich bei einer Überschwemmung die Fische sammeln. Wenn das Wasser sinkt, werden die Gräben geleert und der Ertrag an Fischen beträgt durchschnittlich in einem Teiche oder Brunnen 200 bis 1500 Bat, je nach der Größe.

An der Meeresküste ist die Seefischerei im Schwung, die mit Reusen, Schleppnetzen, Zugnetzen, Stellnetzen, Treibnetzen, Angeln u. s. w. betrieben wird."

[a.a.O., S. 189]

Über Löhne in Zuckerfabriken und Ölfabriken:

"Die Höhe der Löhne in den verschiedenen Fabriken richtet sich ganz nach der Art der Fabrikation, je nach der Anstrengung der Arbeitskräfte. Bei der Zuckerfabrikation werden die höchsten Löhne bezahlt. Ein Vorarbeiter erhält monatlich 80—100 Bat, und ein gewöhnlicher Arbeiter 12—20 Bat. Die niedrigsten Löhne werden bei der Samen- und Früchte-Ölfabrikation bezahlt. Vorarbeiter 10—11 Bat monatlich oder 0,5 Bat pro Tag und ein gewöhnlicher Arbeiter 9—10 Bat oder 0,375 Bat pro Tag."

[a.a.O., S. 190.]

"Agrarpolitische Schlussbemerkungen.

Die Landwirtschaft war von altersher immer die Haupterwerbstätigkeit des siamesischen Volkes gewesen, aber die landwirtschaftliche Bevölkerung hat bis zur neueren Zeit fast gar keine staatliche Fürsorge genossen. Es hat sogar den Anschein, als wenn früher, d. h. vor dem Jahre 1781, die ländliche Bevölkerung mit ihrer Tätigkeit mehr oder weniger nur als eine unerschöpfliche Quelle der Ernährung der höheren Klassen der Bevölkerung, also des Adels, betrachtet worden wäre.

[...]

Nachstehend sollen hier noch kurz einige weitere auch für die Landwirtschaft wichtige Maßregeln und landwirtschaftspolitische Aufgaben behandelt werden.

1. Auf die Ausbildung und Erziehung der Landwirte hatte auch die Regierung unter König Mongkut noch fast gar keinen Wert gelegt.

Erst der jetzige König und seine Regierung ließen es sich angelegen sein, für eine bessere Ausbildung und Erziehung des Volkes, allerdings nicht aus besonderer Rücksicht auf die Landwirtschaft, sondern im allgemeinen Volksinteresse zu sorgen.

In Siam waren die Mönche seit jeher die Träger der Bildung gewesen, ähnlich wie die Mönche im mittelalterlichen Europa. Die siamesischen Klöster bildeten zugleich eine Art von Lehranstalten für die Bevölkerung.

Wie schon früher erwähnt, schickten sowohl die Stadtbewohner als auch die Landbevölkerung ihre Söhne zu ihrer Ausbildung in die Klöster.

Hier leisteten die jungen Siamesen den Mönchen persönliche Dienste und erhielten als Gegenleistung allgemeine Bildung und Unterricht in der Religion.

Natürlich musste diese Art der Ausbildung eine sehr mangelhafte sein, da es an dem richtigen Zwang sowohl für Lehrer als auch für Schüler fehlte.

In der letzten Zeit hat die Regierung die ganze Sache in die Hand genommen. Sie organisierte durch Spezialkommissionen in den verschiedenen Provinzen Klosterschulen. Da Klöster sowohl vom Staate als von der Gemeinde Unterstützungen erhalten, so verlangt jetzt die Regierung, dass die Mönche die Lehrämter in den Klosterschulen übernehmen. Die jährlichen Unterstützungen, die früher den Klöstern gewährt wurden, werden jetzt als Gehalt für die Lehrer berechnet und jährlich dem Kassenverwalter des Klosters ausbezahlt1).

Die siamesischen Klöster und Klosterschulen stehen unter der Aufsicht des Kultusministeriums und die Geistlichen, welche die Lehrämter bekleiden, müssen auch ihre Examina bis zu einem bestimmten Grade gemacht haben.

Folgende Statistik zeigt die Anzahl der Klöster in den zwölf Provinzen:

Krung Kau [กรุงเก่า = Ayutthaya - อยุธยา] 1128
Nakorn Sri Tamarasch [Nakhon Si Thammarat - นครศรีธรรมราช] 843
Nakorn Raschasima [Nakhon Ratchasima - นครราชสีมา] 642
Praschinburi [Prachinburi - ปราจีนบุรี] 602
Raschburi [Ratchaburi - ราชบุรี] 524
Nakorn Sawan [Nakhon Sawan - นครสวรรค์] 455
Pitsanulok [Phitsanulok - พิษณุโลก] 428
Nakorn Schaisi [Nakhon Chai Si - นครชัยศรี = Nakhon Pathom - นครปฐม] 333
Schumpom [Chumphon - ชุมพร] 203
Schantaburi [Chanthaburi - จันทบุรี] 201
Puket [Phuket - ภูเก็ต] 174
Petschabun [Phetchabun - เพชรบูรณ์] 166

In den Klosterschulen wird Religion, Sprachlehre und Rechnen gelehrt.

Außer diesen Klosterschulen gibt es noch höhere Lehranstalten in Bangkok, sowohl staatliche als auch private. In diesen wird Pali, siamesische, englische und französische Sprache, Erdkunde, Mathematik und Zeichnen gelehrt.

Eine besondere landwirtschaftliche Schule wurde erst vor zwei oder drei Jahren in Bangkok errichtet, in der landwirtschaftlicher Unterricht gegeben wird. Das Hauptgewicht wird hierbei auf den Reisbau und die Seidenzucht gelegt.

Im allgemeinen ist aber auf dem Gebiete der Landwirtschaft der Unterricht noch ein sehr geringer und die Bauern bebauen ihre Äcker noch wie es ihre Vorfahren vor Jahrhunderten getan haben.

Es ist deshalb noch eine wichtige Zukunftsaufgabe der Regierung, für die Ausbildung der Bauern mehr zu sorgen und für die Verbreitung landwirtschaftlicher Kenntnisse in der ganzen Bevölkerung zur Förderung des landwirtschaftlichen Betriebes tätig zu sein.

[a.a.O., s. 192 - 195]

Über Banken:

"Es existieren heute in Siam folgende Kreditanstalten:

  • Die königliche Staatsbank;
  • die Hongkong- und Schienghai-Bank [The Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited - 香港上海滙豐銀行有限公司, gegründet 1865]
  • Banque de l'Indo-Chine [Banque de l'Indochine, gegründet 1875],
  • Chartered Bank of India, Australia and China [gegründet 1853];
  • International Banking Corporation,
  • Mercantile Bank of India [Mercantile Bank of India, London and China, gegründet 1853]
  • National Bank of China [中華匯理銀行, gegründet 1891] und
  • Book Club [ab 1907: Siam Commercial Bank; gegründet 1904]. Nur diese letztere ist besonders als landwirtschaftliche Bank zu erwähnen."

[a.a.O., S. 200]

ca. 1908

Das gesungene Tanztheater Lakhon rong (ละครร้อง = ละครปรีดาลัย - lakhon pridalai), eine Art Oper, kommt in Mode.


Abb.: Lakhon rong (ละครร้อง)
[Bildquelle: http://kanchanapisek.or.th/kp6/sub/book/book.php?book=13&chap=5&page=t13-5-infodetail06.html. -- Zugriff am 2015-12-26. -- Fair use]

1908

Es erscheint

Graham, Walter Armstrong <1868 - 1949>: Kelantan : a state of the Malay Peninsula : a handbook of information. -- Glasgow : Maclehose, 1908. -- 139 S. : Ill. ; 20 cm. -- Der Verfasser stand im Dienst Siams und betrachtet Kelantan als eindeutigen Vasallen Siams.


Abb.: Lage von Kelantan (‏كلنتن)
[Bildquelle: Constables Hand Atlas of India, 1893. -- Pl. 59]


Abb.: Map of Kelantan (‏كلنتن)
[a.a.O., Beilage]

 


Abb.: Der Raja von Kelantan (‏كلنتن)
[a.a.O., nach S. 3]


Abb.: Bauern von Kelantan (‏كلنتن)
[a.a.O., nach S. 20]


Abb.: Bäuerinnen von Kelantan (‏كلنتن)
[a.a.O., nach S. 22]

1908

Es erscheint:

ลาลูแบร์, ซิมมอน เดอ [La Loubère, Simon de] <1642 – 1729>: จดหมายเหตุลาลูแบร์  [Brief von La Loubère] / übersetzt von นราธิปประพันธ์พงศ์ (พระเจ้าบรมวงศ์เธอ ; กรมพระ) [Narathip Praphanphong, 1861 - 1931]. -- พระนคร : ปรีดาลัย, 2451[= 1908] -- Originaltitel: Du Royaume de Siam (1691)

1908

Siams Armee führt die deutsche Kanone Krupp 7.5 cm Modell 1903 ein


Abb.: Krupp 7.5 cm Modell 1903
[Bildquelle: Kos93 / Wikipedia. -- Creative Commons Lizenz (Namensnennung, share alike)]]

1908

Eröffnung des Oriental Plaza (heute: O.P. Place - โอ.พี. เพลซ) in Bangkok (hinter dem Oriental Hotel)

1908

Es erscheint

Schuyler, Montgomery, Jr.: Notes on the Making of Palm-Leaf Manuscripts in Siam. -- In: Journal of the American Oriental Society. -- Vol. 29 (1908). -- S. 281 - 283

"Notes on the Making of Palm-Leaf Manuscripts in Siam.— By Montgomery Schuyler, Jr., American Embassy, St. Petersburg, Russia.

There is no more common sight in any of the temples or “wats” in Bangkok, or indeed in any part of Siam, than that of one or more Buddhist students or priests squatting on the floor of the balcony of their houses and engaged more or less busily in preparing palm-leaf manuscripts of some of the sacred books of Siam.

Printing has of late years made a little headway in displacing hand work for the reproduction of the sacred books of the priests, but it is still looked upon with some disfavor by the more conservative members of the priesthood, and is moreover much more expensive than the writing on palm leaves, which costs nothing at all unless it be a great deal of time. Of that, however, Siamese, like other Buddhist priests, have a great deal to spare.

A few words on the method and materials employed in the manufacture of palm-leaf manuscripts among the Siamese may not be without interest to those who have never been in a Buddhist land.

The process is about as follows: The leaves of the palm tree are brought in from the country in large bundles, each leaf being about eighteen inches long and doubled in the middle. These leaves are given to the priests by the peasants as a means of “making merit.”1 The first operation in converting the leaves into the finished manuscript is to divide them by cutting out the midrib, thus making two leaves of each leaf of the tree. These leaves are then made up into bundles of some hundred pieces each and are then placed between boards tightly tied up and wedged in a press. While still there the edges of the leaves are trimmed smoothly with a semi-circular knife which is in a handle some two feet long. After sanding the leaves to give them a smooth surface for writing or rather inscribing, the bundles are then ready for the next stage in the book-making process.

1 Sometimes the preliminary operations just described are done by persons outside the wats and then the products sold or given to the priests. It was from such outside persons that I used to obtain the leaves which my scribe needed in his copying of manuscripts.

After the surface of the leaves has been sanded and made in good condition for receiving the strokes of the scribe’s stylus, the actual copying of the books can begin. Each copyist has in front of him, as he squats on the floor of the temple, a frame about eighteen inches in height somewhat resembling an artist’s easel, on one ledge of which rests the manuscript to be copied and on the other ledge the blank leaves for the new volume. The pen or rather stylus is a needle point like the needle of a sewing machine, inserted in a wooden handle like an enormous cigar about eight inches in length. Before doing any writing the scribe marks lines, usually five in number, on each leaf by means of strings which are placed in a frame with the ends tied and the rest loose. These strings are then blackened with soot from the bottom of a rice pot and the strings are placed in position over the palm leaf and then snapped. The result is a series of lightly marked black lines on the leaf which serves the writer as a guide for his stylus. The copyist then holds the blank leaf in his hand and with the needle point scratches the letters of the text on the prepared surface of the leaf. It is remarkable how the writer holds the leaf in his hand and does not rest it upon any surface for steadiness. The letters when scratched are of course almost invisible unless carefully examined, as no coloring matter is put on the pen point. In order to render the writing clearer the entire surface of the leaf is smeared with soot and then wiped off and scoured with clean sand. The black adheres to the scratches and is removed from the rest of the surface by the sand. When a sufficient number of pages are ready they are placed in a press and the edges trimmed off and sometimes gilded. The leaves are formed into volumes by being tied together by a string running through holes in the middle of the leaf. Each leaf is usually written on both sides, so that there are two pages of five lines each on every palm leaf.

A book almost always consists of twelve, and a double book of twenty-four leaves.

During my stay in Siam I nearly always had a scribe working at copying Siamese Pali manuscripts of the chief works of the modern Buddhism of Siam. The manuscripts in the possession of the priests or temples in Siam are considered so holy that it is only with the greatest difficulty that the priests can be induced to part with them. The result is that it is necessary to copy nearly everything that is desired for purposes of study and research.

I was particularly favored in obtaining, through the kind offices of H.R.H. Prince Damrong [Damrong Rajanubhab - สมเด็จพระเจ้าบรมวงศ์เธอ พระองค์เจ้าดิศวรกุมาร กรมพระยาดำรงราชานุภาพ, 1862 - 1943], himself a very keen student of the antiquities of Siam, the loan of a number of rare and beautiful manuscripts of Buddhist works. I was also fortunate in receiving from several missionary friends copies of old and valuable Shan and Laos manuscripts and one fragment of a Peguan text. The script employed in these is very similar to that used in the. Siamese manuscripts proper, but varies from them to the degree to be expected in a writing which has suffered such vicissitudes of fortune as the Shan and Peguan scripts.

It is to be hoped that the project of establishing a national library at Bangkok for the purpose of preserving the ancient manuscripts, which was taken up just before my departure from Siam in the early part of 1906, will not be allowed to drop. If the library is established, it will be a worthy complement to the Wang Nah Museum in Bangkok, where through Prince Damrong’s influence a most creditable collection of inscriptions, cylinders, and other archeological specimens of ancient Siam are gathered together and suitably exhibited.

A systematic search through the temples scattered so plentifully over Siam would doubtless reveal the presence of many manuscripts of great value for the scientific study of Siamese Buddhism and might even bring to light some works altogether unknown to scholars. This search should be made by properly accredited agents of the Ministry of the Interior, and the manuscripts when found should be loaned by the priests to the national library in Bangkok, where they would be accessible to all students. If necessary, copies could be made and left with the temples whence the originals had been taken."

1908

Landeskunde Siams im 18. Band von "Meyers großes Konversations-Lexikon"

"Siam (wahrscheinlich = Schan, ferner Sayam Thai, Muong Thai, »Land der Freien«), Reich in Hinterindien (s. Karten »Französisch-Indochina« und »Hinterindien«), zwischen 4 und 203/4° nördl. Br. und 971/2-106° östl. L., begrenzt durch das britische Nieder- und Oberbirma im W. und N. (Schanstaaten), Französisch-Indochina im NO., O. und SO., den Meerbusen von Siam und die unter britischem Schutz stehenden malaiischen Staaten im Süden, die Straße von Malakka im W., 634,000 qkm, einschließlich der zahlreichen der Küste vorgelagerten kleinen Inseln mit 4200 qkm Gesamtfläche, wovon 1400 qkm auf Tantalam, 2000 auf die Inseln an der Westküste der Halbinsel Malakka, 800 auf die im Golf von Siam kommen. Nachdem im Vertrag vom 15. Jan. 1896 das Mekonggebiet als französische, das der malaiischen Halbinsel als englische Interessensphäre erklärt worden ist, bleiben für Siam nur 238,700 qkm als unabhängig garantiert (Pufferstaat). Das Land wird von mehreren von Norden nach Süd streichenden Gebirgsketten durchzogen, von denen die westlichste (höchster Gipfel Intanan 2576 m), in ihrem nördlichen Teil Tanelung Gji benannt, die Täler des Salwen und Menam trennt, während die das Gebiet des letztern Flusses von dem des Mekong scheidenden Ketten als Kao Donrek bis an diesen herantreten. Die Westgrenze wird vom Salwen berührt; der Menam fällt mit seinen Nebenflüssen ganz innerhalb des Landes; die Ostgrenze nach ihrer Festlegung von 1893 begleitet der Mekong, der hier den Nammun mit dem Namsi aufnimmt. Diese Flüsse haben bei dem Mangel an brauchbaren Straßen große Bedeutung für den Binnenverkehr, auch für die Landwirtschaft, da bei Hochwasser unzählige natürliche und künstliche Kanäle, namentlich des Menam, das Wasser mit seinem befruchtenden Schlamm auf die Felder verteilen. Außer der aus Flußschlamm bestehenden Küstenniederung ist das Land sehr gebirgig und setzt sich im N. wie auf der Halbinsel Malakka vorwiegend aus archäischen Gesteinen mit Granit und aus paläozoischen Tonschiefern, Sandsteinen und Kalksteinen zusammen. Die Mineralschätze des Landes sind reich und mannigfaltig. Bekannt sind Zinn in Alluvionen und im Granit, Waschgold in vielen Flüssen, Kupfer-, Antimon-, Zink-, Mangan- und Eisenerze, wahrscheinlich auch Quecksilber, ferner Kohle, auch Edelsteine an mehreren Orten. Die Goldmine von Kabin ist in englischem, die von Wattana in französischem Besitz. Zu ersterm gehören auch die Rubin- und Saphirminen von Tschantabun (Ausfuhr von Bangkok 1903 an Rubinen 198,160, an Saphiren 7320 Mk.). Außerdem besteht eine dänische Kupfermine in Tschantuk. Steinsalz findet sich südlich vom Mekong an der Nordgrenze; außerdem wird besonders das Salz der Steppe im Innern des Landes und aus dem Seewasser durch Verdunstung gewonnen, auch ausgeführt. Das Klima ist gekennzeichnet durch den Sommer-Südwestmonsun mit Regenzeit und den winterlichen Nordostmonsun mit allgemeiner Trockenheit. Bangkok: Jahrestemperatur 26,7°, kältester Monat Dezember 23,8°, wärmster April 28,6°, mittlere Jahresextreme 35,4° und 15,6°, jährliche Regenmenge 1490 mm, Maximum: September 380 mm, Minimum Dezember 20 mm. Die Fieber sind weniger gefährlich als in Bengalen und Java. Siam hat namentlich im obern Teil dichte Wälder, die, zwar weniger reich an Palmen, doch wertvolle Bauhölzer liefern, wie den Tiekbaum (Tectona grandis, s. unten: Handel), und auch durch tropische Nutzpflanzen von hoher Bedeutung sind. Hier ist die Heimat des Pfeffers (Piper nigrum) und des Kardamom (Amomum), überraschend der Reichtum an Klusiazeen, darunter die Mangostane des Indischen Archipels (Garcinia Mangostana), deren Früchte für die schmackhaftesten aller Zonen gelten. Hauptkulturgewächs ist Reis in den Überschwemmungsgebieten des Menam. Als einem Teil der indochinesischen Subregion der orientalischen Region kommen Siam alle Charaktertiere dieses Faunengebietes zu: Gibbons, Tiger, Bär, Binturong (Arctitis binturong), Wildschwein, Hirsche; besonders zu erwähnen ist der Nebelparder (Felis macroscelis), vor allem aber der Elefant, der sehr zahlreich und in weißlichen Individuen Gegenstand göttlicher Verehrung ist.

Die Bevölkerung wurde vor der Abtretung des Gebietes auf dem linken Mekongufer an Frankreich auf 12 Mill. geschätzt. Jetzt geben die neuesten Schätzungen 6,070,000 Einw. an, davon 1,766,000 Siamesen, 1,400,000 Chinesen, 1,350,000 Laotier, 753,000 Malaien, 490,000 Kambodschaner und Anamiten, je 130,000 Mons und Karen, 46,000 Schan und Birmanen, 5000 Europäer u. a. Die chinesische Bevölkerung wächst durch Zuwanderung von Kulis (1901: 29,709, Abwanderung 19,266) sehr schnell. Die Siamesen gehören mit den Lao (s. ð Laos), denen man auch die Miaotse in Südchina, die Asom in Assam und die Schan im nördlichen Siam und in Ostbirma zurechnet, zu den Tai- oder Schanvölkern, die aus Innerasien, etwa aus der Ecke, wo der Brahmaputra seine Biegung nach W. macht, nach Süden einwanderten, und bilden somit einen Stamm der großen mongolischen Völkerrasse. Doch verraten sie in ihrem flachen, eckigen Gesicht und der Form des Schädels malaiische Blutmischung. Sie sind klein (1,57 m), aber wohlgestaltet, mit kurzem Hals, ausgesprochen brachykephal (Breitenindex 84, Höhe 87), olivenfarbig, haben etwas vorspringende Lippen, grobes, schlichtes, schwarzes Haar, das bis auf einen starken Büschel in der Mitte des Kopfes abrasiert wird, während die Männer auch den spärlichen Bart ausreißen. Die Zähne werden geschwärzt. Von Charakter sind die Siamesen sanft und geduldig, sehr gastfrei und höflich, aber ohne Unternehmungsgeist, dabei auch unterwürfig und lügnerisch, die Folge jahrhundertelanger Knechtung unter einem Despotismus.

Die Sprache ist wie die übrigen indochinesischen Sprachen einsilbig und isolierend und hat zehn Tonakzente (s. ð Isolierende Sprachen). Neben der gewöhnlichen Umgangssprache existiert eine »Palastsprache«, die sich von jener durch Umschreibungen der einfachen Wörter und besonders durch reichlichen Gebrauch der Sanskrit- und Pali-Lehnwörter unterscheidet, die in der Sprache stark vertreten sind. Grammatiken lieferten Pallegoix (Bangkok 1850), Ewald (Leipz. 1881) und Frankfurter (Bangkok 1900), ein Wörterbuch Pallegoix (1854; neu hrsg. von Vey, das. 1896), französisch-siamesische Wörterbücher von Lunet de Lajonquière (Par. 1904) und Cuaz (das. 1905); eine Grammatik zum Selbstunterricht mit Wörterbuch Wershosen (Wien 1892). Vgl. Steinthal, Charakteristik der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues (Berl. 1860; bearbeitet von Misteli, das. 1893); Bastian, Über die siamesischen Laut- und Tonakzente (Monatsbericht der Berliner Akademie, 1867); Conrady, Eine indochinesische Kausativ-Dinominativbildung (Leipz. 1896). Die Schrift der Siamesen stammt von einem südindischen Alphabet ab. Die ziemlich reiche und mannigfaltige Literatur reicht nur bis in das 14. Jahrh., stützt sich in der Hauptsache auf die altindische und begreift Geschichte, Gedichte, Romane, Fabeln. Die in allen Pagoden zu findende Sammlung der in der Palisprache geschriebenen heiligen Bücher umfaßt 402 Werke in 3683 Bänden, die wissenschaftlichen Werke (Rechte, Medizin, Astronomie und Astrologie, Philosophie etc.) 200 Bände, Fabeln, Romane, Dramen etc. 2000 Bände.

Die Kleidung ist meist malaiisch-indisch (weite Beinkleider, kurze Jacken, turbanartige Kopfbedeckung), doch ist die eigentliche Urbekleidung der Languti (Schambinde). Die Füße bleiben nackt, nur Wohlhabende tragen Sandalen, Vornehme einen Sonnenschirm, die übrigen einen breiten Hut aus Palmblättern. Die Reichen der Hauptstadt haben europäische Kleidung und Sitten angenommen. Die Häuser stehen im Überschwemmungsgebiet auf Pfählen und sind aus Holz, Bambus etc., die Städte nach chinesischer Art durch Zitadellen geschützt. Auch in Kunst, Gewerbe und Architektur schließt man sich chinesischen Mustern an. Vielweiberei ist unter den Wohlhabenden allgemein, doch nimmt die Frau hier eine mehr geachtete Stellung ein als sonst in Ostasien. Die Leibeigenschaft, unter der ein Drittel des Volkes leidet, soll allmählich abgeschafft werden, indem durch königlichen Erlaß von 1900 alle nach dem 16. Dez. 1897 gebornen Kinder frei erklärt sind. Adlige und hohe Würdenträger genießen fast königliche Ehre und Unbeschränktheit; ein arbeitsscheues Heer von Beamten saugt das Volk aus durch Steuern und Staatsfronen. Als Religion beherrscht der Buddhismus den Hof und die höhern Stände, die sämtlich einige Zeit im Kloster zubrachten, sowie das Volk in außerordentlichem Grade. Für den Unterhalt von 60,000 Priestern und 5000 Tempeln werden jährlich über 80 Mill. Mk. verausgabt; von jenen erteilen 3336 den dürftigen Elementarunterricht an 23,189 Schüler. Die katholische wie die protestantische (amerikanische) Mission hat nur geringe Erfolge gehabt, am meisten neuerdings noch in Laos (Hauptstation Tschiengmai). Außerdem sind 3000 Nachkommen portugiesischer Katholiken vorhanden; ein katholischer Bischof residiert in Bangkok.

Die noch immer unbedeutende Industrie, die zur Ausfuhr nichts beiträgt, ist fast ganz in den Händen der Chinesen und Europäer, so der Bau von Flußschiffen (auch Dampfern), Baumwoll- und Seidenweberei, Kleider- und Schuhwarenfabrikation, Herstellung der bis 15 m hohen Metallfiguren für die Tempel, von schönen getriebenen Gold- und Silberwaren etc. Außer zwei großen Schiffswerften und einem Elektrizitätswerk gibt es (meist in Bangkok) 61 Reisschälmühlen (3 in deutschem, 6 in englischem, 12 in französischem, 22 in chinesischem, die übrigen in siamesischem Besitz) und 13 Dampfsägewerke. Die Lao brennen viel Branntwein; Seidenraupenzucht wird namentlich im Südosten betrieben, von wo man jährlich für 400,000 Mk. Kokons ausführt. Die Fischereien lieferten 1905 für 1,574,153 Tikals Fische, die auch neben Reis die Hauptnahrung der Eingebornen bilden, zur Ausfuhr, außerdem für 447,385 Tikals getrocknete Miesmuscheln. Der überseeische Handel geht meist über Bangkok; 1905 betrug die Einfuhr 68,769,329, die Ausfuhr 103,130,699 Tikals, beide bewegen sich vornehmlich von und nach Singapur und Hongkong. Hauptausfuhrartikel sind: Reis 79,1, Tiekholz 14,1, Fische 1,6, Vogelnester 0,2 und Pfeffer 1,3, Stocklack 0,5, Seide und Seidenstoffe 0,8 Mill. Tikals. Eingeführt wurden 1905: Gold 6,6, Baumwolle und Baumwollwaren 16,8, Lebensmittel 4,8, Säcke 3,5, Metalle und Metallwaren 3,4, Maschinen 1,5, Zucker 3,3, Opium 2,6, Seide 2, Petroleum 2,1, Alkohol 1,8 Mill. Tikals. An der Einfuhr sind Großbritannien mit 17,4, Deutschland mit 4,6 Proz. beteiligt, doch geht von der deutschen Einfuhr auch viel über Singapur. Der Handelsverkehr zwischen Nordsiam und Birma wurde 1904 zu 3,179,600 Mk. in der Einfuhr, zu 4,696,400 Mk. in der Ausfuhr (Tiekholz, Elefanten, Vieh) bewertet. Auch findet ein beträchtlicher Handel mit den Schanstaaten und mit Yünnan statt. Die Schiffahrt hat in den letzten Jahren, wie der Fremdhandel, stetig zugenommen. In Bangkok liefen 1905 ein: 754 Schiffe mit 685,294 Ton. (15,185 T. Segelschiffe); davon entfielen auf Deutschland (Norddeutscher Lloyd) 390,685 T. (57 Proz.), auf Großbritannien 115,055 T., auf Norwegen 126,183 T.; europäische Segelschiffe und kleine Dampfer dienen dem Personenverkehr an der Küste; auf dem Menam ist eine englische Dampferlinie eingerichtet. Eine Eisenbahn von Bangkok über Ajuthia nach Korat (288 km) ist 1900 eröffnet worden; eine Linie im Menamtal, die dann nach Tschiengmai abzweigen soll, war 1906 bis Utaradit fertig; eröffnet wurden ferner die Eisenbahnen Bangkok-Petschaburi (154 km) 1903, Bangkok-Tatschin (32 km) 1905; eine Sekundärbahn führt von Bangkok nach Paknam (26 km); im Betrieb waren 1905 etwa 560 km Staats- und 40 km Privatbahnen. Die Telegraphen (von Bangkok nach Saigon, Maulmain, Tschiengmai, Penang u. a.) haben eine Länge von 4640 km; drahtlose Telegraphie besteht mit der Insel Kohai im Golf von Siam Die Post verbindet alle Hauptplätze mit Bangkok und weiter durch Dampfer mit Singapur und beförderte 1902 durch 153 Ämter 1,581,017 Briefpostsendungen. Zum Weltpostverein gehört Siam seit 1885. In den entlegenen Landesteilen bedient man sich noch buntfarbiger Glas-, Email- und runder Porzellanstücke sowie der chinesischen Käsch und der Schlangenkopfmuscheln (Bia) zu Zahlungen; seit 1875 in Europa geprägte Bronze- und Nickelmünzen haben jene Geldsurrogate und die Zinkmünzen von 1/2 Paï ersetzt. Die 1903 neu eingerichtete Münzstätte prägt hauptsächlich Silbermünzen mit Halbteilungen des Bat oder Tikal zu 64 Att = 15,1338 g Sollgewicht, die 60 Cents des mexikanischen Dollars gleich gerechnet wurden, bis die Regierung 1902 die freie Silberprägung aufhob und zunächst 20 Tikals = 1 Pfd. Sterl. setzte. Der Umwechselungsfuß ward allmählich verbessert und nähert den Tikal dem Rupienwert. Noten fremder Banken verdrängte das gegen Landesmünzen stets einlösbare Papiergeld zu 5,10,20,100 und 1000 Tikals. Aus Silber werden gefertigt: 1 Tikal, 1/4 (Salung), 1/8 (Fuang) aus Kupfer: 4 Att (Song Phai), 2 (Pahi, Pie, Sio), 1, 1/2 (Solot). Maße und Gewichte: 1 Wah zu 2 Ken von 2 Sok = 1,98 m. 1 Than oder Korb = 20 Khanan oder Inhalten einer Kokosnuß von reichlich 0,5 Lit. 1 Hap oder Haï hat 50 Tschang Tai (Xâng) von 1,21 kg, 1 Tschang = 20 Talyn oder Tömlöng (engl. tam-lung) von 4 Bat.

Die Staatsform ist die einer absoluten Monarchie unter der von Chakri 1782 gestifteten Dynastie. Dem König steht in der Regierung ein Kabinett (Senabodi) von Ministern, als welche meist Halbbrüder und Söhne des Königs fungieren, und in der Gesetzgebung seit 10. Jan. 1895 ein Gesetzgebender Rat von 51 Mitgliedern zur Seite, der im Fall vorübergehender Unfähigkeit der Krone Gesetze auch ohne deren Zustimmung veröffentlichen darf. Das Königtum ist in beschränkter Weise erblich, indem fast stets der älteste Sohn des Königs durch den Ministerrat und die alten Prinzen der vier höchsten Rangklassen zum Nachfolger gewählt wird. Das Reich wird in 41 Provinzen geteilt, die tributpflichtigen Staaten (Lao- und Malaienstaaten) werden aber von ihren eignen Fürsten (Radschas), meist unter Aufsicht von Kommissionären, regiert. Die Europäer und Amerikaner genießen alle Privilegien der Exterritorialität bei voller Bewegungsfreiheit. Engländer, in neuester Zeit auch Deutsche, befinden sich in einflußreichen Stellungen. Eine Zeitung. der »Bangkok Recorder«, erscheint in englischer und siamesischer Sprache. Die Finanzen (unter einem englischen Berater) stehen außerordentlich günstig. Die Einkünfte sind vornehmlich Opiumsteuer (7 Mill. Tikals), Alkoholsteuer (3,7 Mill.), Lotterie- und Spielsteuer (4,5 Mill.), Land- und Fischereiabgaben (4,3 Mill.), Zölle (4,8 Mill.), Forsten und Minen (2 Mill.), Posten, Telegraphen und Eisenbahnen (1,6 Mill.), Kopfsteuer (4 Mill.) und betrugen 1905/06: 53 Mill., die Ausgaben 52,873,083 Tikals. 1905 wurde zum erstenmal eine Anleihe (von 20 Mill. Mk.), hauptsächlich zum Eisenbahnbau, aufgenommen. Die Armee zählt im Frieden 5000 Mann, doch beträgt die Dienstzeit nur 3 Monate. Im Kriegsfall sollen 10–12,000 von europäischen Offizieren eingeübte Truppen zur Verfügung stehen. Von der allgemeinen Wehrpflicht gibt es zahlreiche Ausnahmen. Vorhanden sind 90,000 Gewehre und eine Anzahl Geschütze. Die Gendarmerie ist von einem französischen Offizier organisiert worden. Die Flotte besteht aus zwei 1891/92 erbauten Kreuzern mit 19 Geschützen und 7 Kanonenbooten mit zusammen 10,000 Mann. Dazu kommen noch 40 kleine Fahrzeuge für den Küsten- und Flußdienst. Neuerdings ist eine Marineinfanterie von 15,000 Mann nebst Reserven gebildet worden. Über die Orden vgl. die »Übersicht sämtlicher Orden« (im 15. Bd.). Das Wappen (s. Tafel ð »Wappen IV«) zeigt einen Schild, der durch einen sogen. Deichselschnitt in drei Felder zerlegt ist; oben in Gelb ein dreiköpfiger weißer Elefant, rechts unten in Rot ein weißer aufgezäumter Elefant, links in Rosa zwei gekreuzte Dolche. Die Handelsflagge ist rot mit weißem Elefanten (s. Tafel ð »Flaggen I«), die Flagge der Kriegsschiffe aber mit aufgezäumtem, auf einem Postament fußenden Tiere. Haupt- und Residenzstadt ist Bangkok (s. d.)."

[Quelle: Meyers großes Konversations-Lexikon. -- DVD-ROM-Ausg. Faksimile und Volltext der 6. Aufl. 1905-1909. -- Berlin : Directmedia Publ. --2003. -- 1 DVD-ROM. -- (Digitale Bibliothek ; 100). -- ISBN 3-89853-200-3. -- s.v.]

1908 - 1934

Es erscheint die Zeitschrift

Bulletin de la Commission Archéologique de l'Indochine / Ministère de l'Instruction Publique et des Beaux Arts. -- Paris. -- 1908 - 1934

Darin erscheinen auch Berichte über die Archäologie Siams.

1908 - 1912

Prinz Mahidol (สมเด็จพระมหิตลาธิเบศรอดุลยเดชวิกรม พระบรมราชชนก, 1892 - 1929), der Vater von Rama VIII. und Rama IX., besucht die Preußische Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin.


Abb.: Lage der Preußischen Hauptkadettenanstalt
[Bildquelle: OpenStreetMap. -- Creative Commons Lizenz (Namensnennung, share alike)]


Abb.: Preußische Hauptkadettenanstalt, um 1900
[Bildquelle: Wikipedia. -- Public domain]

1908

In Bangkok gibt es 398 buddhistische Tempel (Wat - วัด).

1908

In Bangkok gibt es über 300 Automobile.


Abb.: Prinzen und Adlige führen ihre Automobile vor

1908

Wettbewerb im Auto-Schmücken


Abb.: Das Auto des Königs, geschmückt mit Vishnu (พระวิษณุ) auf Garuda (ครุฑ), 1908

1908

Inbetriebnahme eines Schwimmbaggers (zur Zinngewinnung aus dem Hafenbecken) in Phuket (ภูเก็ต), der erste seiner Art auf der Welt.

Der Australier Captain Edward "Teddy" Miles hatte 1906 in Hobart (Australien) die Tongkah Harbour Tin Dredging Co. gegründet. Kapitalseigner sind Neuseeländer, aber vor allem die Khaw Familie ( / คอ)  Phukets. Miles lässt in Schottland einen Schaufelschwimmbagger bauen. Dieser wird zerlegt nach, Penang transportiert, dort zusammengebaut und dann nach Phuket (ภูเก็ต) gezogen, wo er zum Zinnabbau in Einsatz kommt. Zunächst bringt der Bagger keine guten Resultate, wird dann modifiziert und fördert ab 1908 soviel Zinnerz wie 2000 Kulis in der gleichen Zeit. Die Investitionskosten sind £17.500, aber die Förderkosten pro Kubikmeter nur ein Drittel der Kosten von Handarbeit durch Kulis. Der Einsatz der Bagger bedeutet das Ende des Zeitalters der chinesischen Kulis auf Phuket und ihrer Masseneinwanderung. 1911 hat die die Tongkah Harbour Tin Dredging Co. bereits fünf Schwimmbagger im Einsatz und fördert 25% des Zinns Siams. Auch andere Bergbaugesellschaften stellen bald auf Bagger um, auch zum Einsatz im Inland, wo man nun auch während der Regenzeit, wenn die Gruben überflutet werden, problemlos Zinn fördern kann. 1918 wird fast die Hälfte des Zinns Siams mit Baggern gefördert. Der letzte dieser Schwimmbagger wird 2001 außer Betrieb gesetzt.


Abb.: Lage von Phuket (ภูเก็ต)
[Bildquelle: OpenStreetMap. -- Creative Commons Lizenz (Namensnennung, share alike)]


Abb.: Schwimmbagger, Phuket (ภูเก็ต), 1936
[Bildquelle:
Pendleton, Robert Larimore, 1890-1957. -- http://collections.lib.uwm.edu/cdm/ref/collection/agsphoto/id/18695. -- Zugriff am 2015-02-24. -- Fair use]


Abb.: Inbetriebnahme eines Schwimmbaggers in Phuket (ภูเก็ต)

1908

Rama V. holt René Guyon (aka. Pichan Bulayong - พิชาญ บุลยง, 1876 - 1963) als Rechtsberater nach Thailand.

"René Guyon (aka. Pichan Bulayong, Thai: พิชาญ บุลยง, 1876 .* 27. Mai 1876 in Sedan; † 1963 in Bangkok) war ein französisch-thailändischer Rechtsphilosoph und Rechtsanwalt.

Leben

René Guyon stammte aus dem nordfranzösischen Sedan, an der Grenze zu Belgien. Er promovierte an der Universität von Paris in Rechtswissenschaften und arbeitete als Rechtsanwalt und Richter. 1908 holte ihn König Rama V. (Chulalongkorn) nach Siam mit der Aufgabe, einen modernen Gesetzescodex zu verfassen, der das Land auf dem Gebiet des Rechtswesens in die Moderne führen sollte. 1919 veröffentlichte er dazu den Bericht "Die Abfassung von Gesetzen in Siam".

Guyon reiste in Europa, Nordafrika, Sibirien, China, Indochina, Malaya und Indonesien. Er war ein eifriger Kritiker sowohl des Völkerbunds sowie der Vereinten Nationen, die er in der Hand von Interessengruppen sah, die nicht die Menschenrechte und die Freiheitsrechte der Französischen Revolution im Sinne hatten oder haben.

Werk

Als Rechtswissenschaftler ist Guyon heute überwiegend wegen seiner "Studien zu sexueller Ethik" (1929-1944) in Erinnerung. Die ersten sechs Bände wurden zwischen 1929 und 1939 in Frankreich veröffentlicht und nach der Eroberung Frankreichs durch das Deutsche Reich verboten. Die letzten drei Bände wurden niemals veröffentlicht und befinden sich heute im Kinsey-Institut an der Universität Indiana, Bloomington, Indiana, USA[1].

Guyon schrieb dazu:

„In meinen 'Studien zu sexueller Ethik' schlug ich die Befreiung der sexuellen Handlungen der Menschen vor, die heute unterdrückt und verfolgt werden, und ihre Eingliederung in eine Lehre, deren wissenschaftliche und logische Grundlage die Berechtigung und die Freiheit sexueller Handlungen bildet … Die Essenz dieser Lehre von der Befreiung ist, dass sexuelle Organe und sexuelle Handlungen ebenso moralisch oder amoralisch sind als jede andere physiologische Äußerung von Lebewesen und dass daher unzweifelbar für jeden gerechtfertigt sind; und dass jeder das Recht hat, diese Organe zu benützen und alle Handlungen nach eigenen Wünschen zu vollziehen, solange diese ohne Gewalt, Zwang oder Betruf gegenüber einer anderen Person stattfinden.“

Guyon: Human rights and the denial of sexual freedom. Bangkok S. 1

Wirkung

Die René-Guyon-Gesellschaft ist nach ihm benannt, obwohl er zeit Lebens weder ihr Gründer noch ihr Mitglied war.

Veröffentlichungen
  • "Sex offences in the future penal law". Sex Education, Bd. 2 (1949), S. 55-56
  • Human rights and the denial of sexual freedom. Bangkok 1951
  • Sex life and sex ethics. London: John Lane the Bodley Head 1953.
  • The Ethics of Sexual Acts. New York: Knopf 1958. (Reprint 2001, University Press of the Pacific, ISBN 0-89875-369-4).

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Guyon]

1908

Der amerikanische Presbyterianer-Missionar Dr. James W. McKean (1860 - 1949) eröffnet auf der Insel Koh Klang im Ping River (แม่น้ำปิง) bei Chiang Mai (เชียงใหม่ / ᨩ᩠ᨿᨦᩉ᩠ᨾᩲ᩵) das Chiang Mai Leper Asylum (heute: McKean Rehabilitation Center).


Abb.: Lage des Chiang Mai Leper Asylum
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Abb.: James W. McKean
[Bildquelle: http://www.mckeanhosp.org/mckean-rehabilittation-center#!__our-history. -- Zugriff am 2012-05-01]

"James W McKean, MD (1860-1949) was an American doctor and missionary who pioneered leprosy work in Thailand, including the construction of the Chiangmai Leprosarium in 1908. He began his work in Chiengmai in 1889 and remained there for his entire missionary life, carrying out general medical and evangelical work. In 1927 the King of Siam bestowed the "Insignia of Knight of the Order of the Crown" upon JW McKean in appreciation for his work among the leprosy sufferers in Thailand.

The following is adapted from TR Brown TR. Chapter 2 in Contagious Compassion: Celebrating 100 Years of American Leprosy Missions. Providence House: Franklin, 2006, pp. 25-42.

Dr James W McKean was born in Iowa, USA, on 10th March, 1860. Both his parents died before he was seven and he also lost a brother in infancy. He was educated at Lenox College in Hopkinton, Iowa and studied medicine at Bellevue Hospital Medical College, graduating in 1882. He spent seven years in private practice in Nebraska. Although he married, his first wife died and he remarried and left America with his new wife Laura Bell McKean (nee Wilson) on 11 September, 1889. 6 weeks later they arrived in Chiang Mai, a Thai city which was then home to around 20,000 people. Here the McKeans joined an American medical missionary who had arrived in the region earlier, Rev McGilvary and his Siamese assistant Chantah Indravude. Together they ran a dispensary, which was later to become known as the “ American Hospital”. Dr McKean became superintendent of the Hospital in 1901.

In the early 1900s, McKean was responsible for instigating a smallpox vaccination program that reached at least 200,000 people in Northern Thailand. In 1905, Dr McKean gained the support of the Minister of the Interior of Siam, the high commissioner of Chiang Mai, and the Prince of Chiang Mai himself, to create a leprosy home on Koh Klang, a river island off Chiang Mai. By 1908, there was an embryonic leprosarium, consisting of three cottages and six adults. Over the next twenty years, under the care of J McKean and Chantah Indravude, the leprosarium would grow dramatically.

In February, 1909, Dr and Mrs McKean went to New York on account of Mrs McKean's poor health. Before returning at the end of 1910, Dr. McKean spent two months studying tropical disease in England. He spent another fortnight visiting hospitals and leprosy asylums in India and Burma. He gained some practical knowledge of leprosy and returned with new ideas of how to organize a leprosarium and 13,000 dollars in donations to see his plan through.

Dr McKean viewed leprosy as infectious and incurable. He recognized that the disease was not hereditary, that it was infectious only to some individuals while the rest were immune to the disease, and that it was transmitted only by "prolonged and intimate contact." He believed that quarantine was an effective control measure that had divine justification in the laws of Moses. At a hearing before the U.S. Senate Committee on Public Health and Quarantine in 1916 he urged the quarantine of American leprosy victims. This hearing resulted in the first federal leprosy Hospital, which opened in February, 1921 at the Indian Camp Plantation, near Carville, Louisiana.

From 1922 to 1930, McKean was joined by his son, J. Hugh McKean, who acted as "associate superintendent" of the leprosarium and business manager for the Chiang Mai hospitals (American and McCormick) and four dispensaries.

As the population at the leprosarium boomed, Dr McKean looked overseas for funds. He made films about the life of leprosy victims and the new life which they began upon entering the leprosy asylum. The first movie was called, The Eternally Accursed. It was filmed in 1923 by a representative from "Pathe Orient" out of Shanghai using a script written by Dr ME Barnes of the Rockefeller Foundation. Dr McKean's films can be found in the McKean Rehabilitation Center and the Payap Archives in Chiang Mai.

Dr McKean retired from the mission in Chiang Mai on March 10, 1931. At By the end of his career McKean had made substantial contributions to public health in Chiang Mail. He had helped to build up the American Hospital (and directed it for 24 years). He had also established a vaccine laboratory and the leprosy asylum, as well as 4 churches and over 45 leprosy villages. the leprosarium, there were more than 500 inhabitants, including 350 leprosy patients, in 143 buildings, including 116 cottages, 9 dormitories, a church, an impressive administration building, recreation center, a road for most of the island, a school, sewing factory, tool and furniture factory, and a form of self-government.

Dr McKean was honored by King Rama VII with the Order of the White Elephant and the Order of the Crown of Siam.

At the annual mission meeting of 1948, it was proposed to rename the Chiang Mai Leper Asylum as the "McKean Leper Home". Today, the institution exists as McKean Rehabilitation Center and Hospital, a service branch of the Church of Christ in Thailand.

James McKean died peacefully in America aged 88, on 9th February, 1949."

[Quelle: http://www.leprosyhistory.org/. -- Zugriff am 2012-05-01]

"Support.

In the early days of the Asylum the support was entirely local, coming from foreign and Siamese friends in Chiengmai and vicinity. From before the days of the Asylum, when we were giving unorganized aid to the wandering leper, until the present time, Mr. D. F. Macfie, has solicited funds for the lepers each year during a period of more than a quarter of a century.

The British Mission to Lepers began to make grants-in-aid in 1909 and continued these grants for more than a decade. Later the American Mission to Lepers has been making annual grants. Indeed the major part of support both for buildings and maintenance has come from these two sources from the beginning until the present.

During several years His Siamese Majesty's Government made occasional grants on special occasions. In 1924 through the kind recommendation of the Siamese Red Cross Society, His Majesty’s Government put the Asylum into the Budget for ten thousand Ticals (£910) per annum which amount we have received each year during seven years.

The total operating expense for the year 1929 was forty nine thousand Ticals (£4,455), the major items of expense being for food, clothing, medicines and attendance, for three hundred fifty (350) patients, an average of one hundred and ten Ticals (Tcs. 110) or ten Pounds per patient per year."

[Quelle: James W. McKean <1860-1949>. -- In: Siam : general and medical features / by the Executive Committee of the 8th Congress of Far Eastern Association of Tropical Medicine. -- Bangkok : Bangkok Times, 1930. -- 332 S. : Ill ; 25 cm. -- S. 305.]

1908

Gründung der Samakkhi Witthayakhom Chiang Rai’s Provincial School (โรงเรียนประจำจังหวัดเชียงรายสามัคคีวิทยาคม) in Chiang Rai (เชียงราย).


Abb.: Lage von Chiang Rai (เชียงราย / ᨩᩭᨦᩁᩣᩭ)
[Bildquelle: OpenStreetMap. -- Creative Commons Lizenz (Namensnennung, share alike)]

"Samakkhi Witthayakhom School (Thai: โรงเรียนสามัคคีวิทยาคม; RTGS: Rong Rian Samakkhi Witthayakhom; Thai pronunciation: [rōːŋrīːən sǎːmákkʰīː wíttʰājāːkʰōm]), or, in brief, SWK (Thai: ส.ว.ค.), or formerly, Samakkhi Witthayakhom Chiang Rai Provincial School (Thai: โรงเรียนประจำจังหวัดเชียงรายสามัคคีวิทยาคม; RTGS: Rong Rian Pracham Changwat Chiang Rai Samakkhi Witthayakhom), is a public high school in Changwat Chiang Rai , the northernmost province of Thailand.

Established by Chiang Rai Governor Phraya Si Suriyaratchawaranuwat (Suk Ditsayabut) in 1908, it is tallied as the twenty-second oldest public high school of the Country, the fourth oldest of the Northern Region and the oldest of Changwat.[2][3] The School has celebrated its centenary in 2008.

In pursuance of the law on Ministry of Education organisation, it is a state provincial agency with juristic personality, subsidiary to the Office of Chiang Rai Educational Area 1, the Office of Basic Education Commission, the Ministry of Education, respectively.[4]

History

The origin of Samakkhi Witthayakhom School could be reckoned from the initiation of "Samakkhi Witthayakhom Chiang Rai’s Provincial School" (Thai: โรงเรียนประจำจังหวัดเชียงรายสามัคคีวิทยาคม) in 1908 by Chiang Rai (CR) Governor Phraya Si Suriyaratchawaranuwat (Suk Ditsayabut) (Thai: ศรีสุริยราชวรานุวัตร (ศุข ดิษยบุตร)) by and with the advice and consensus of all the local public servants. The name of which was later minified to "Samakkhi Witthayakhom", meaning the "Academic Institute Established by the Unanimous Unity". At that time, the School affairs were taken place at the foothills of Wat Ngam Mueang (Thai: วัดงำเมือง), and only Grade 4 to Grade 6 was provided; however, it was prolongated to Grade 9 in 1917.

In 1924, owing to the limitation of location, CR Governor Phraya Ratchadetdamrong (Phon Sarutanon) (Thai: พระยาราชเดชดำรง (ผล ศรุตานนท์)) ordered the classes of SWK be dichotomised to Grade 4-Grade 6 and Grade 7-Grade 9. The aforesaid was ordered to move to use Wat Ming Mueang (Thai: วัดมิ่งเมือง) as an interim place of education, the latter, to Wat Chet Yot (th: วัดเจ็ดยอด). The Governor also gathered the public contributions and donations for uses in establishing the new permanent office of the School. During which the School has been compelled to use many places as interim office, including inter alia: CR Provincial Military Headquarters having been dissolved at the end of 1925.

In 1927, CR educational officer Luang Kittiwat (Thai: หลวงกิตติวาท) granted Government budget to the School to cover the permanent office establishment costs; and Grade 4-Grade 7 was pull out of the School to become a new school entitled "Damrong Rat Songkhro School" (Thai: โรงเรียนดำรงราษฎร์สงเคราะห์); however SWK prolongated its education to Grade 12, being Grade 6 to Grade 12 in total.

Owing to the delay of establishment, SWK acting Director Khuang Sukhontharot (Thai: ข่วง สุคนธรส) and CR educational officer Boonsing Boonkham (Thai: บุญสิงห์ บุญค้ำ) decided to disburse three hundred and fifty Baht to purchase the six-rai estates[disambiguation needed ] at Wat San Pa Daeng (Thai: วัดสันป่าแดง) from the American Missionary headed by Ray W. Battelle, and further adjacent estates enumerating about one plaeng (Thai measurement unit). Great amounts of estates and money were also donated to the School by the Government, public servants and aristocrats, including inter alia: renowned physician and former Minister of Public Health Sem Phringphuangkaeo (Thai: เสม พริ้งพรวงแก้ว) and six hundred millions Baht from the Council of Ministers.

A panel was set up by CR Administration to supervise the establishment, having Boonsing Boonkham as chair. The panel signed a contract hiring the bid-winning company of a Chinese Huiyuan Hangtrakun (Thai: ฮุยหยวน ฮังตระกูล) to carry out the establishment. On 2 March 1937, there held the ceremony of laying fundamenting stone to the heart of the estates where the permanent office will be built up. And on 11 February of the following year CR Governor Phra Phanom Nakharanurak (Hokkai Phisanlabut) (Thai: พระพนมนครานุรักษ์ (ฮกไก่ พิศาลบุตร)) presided over the inauguration of the chief building.

Upon completion of the establishment, the Council of SWK Government Teachers resolved in 1940 to use the School flag and anthem (see "Symbols" below). The abbreviation "SWK" and the motto "balaŋ saŋghassa sāmaggī (unity institutes the power)" were also officially invented and declared. Following that, many buildings and places have been installed within the School so as to serve the public needs.

Throughout decades has the School provided the public the education as prescribed in the law on national education and served various public wills. As an outgrowth of such performances, the School has been awarded for many times, those have been conferred to the School are included inter alia: 1990 Royal Best Secondary School Award, granted by Bhumibol Adulyadej's daughter Maha Chakri Sirindhorn at Dusitalaya Hall, Chitralada Palace, Bangkok, 20 May 1991, for extensively pursuing the public advancement; the "Best Classroom Advancement School" Reward granted by CR Educational Office in 1996; the "Best School for Educational Reform" Reward from CR Governor in 2001; the "Best Curricular Arrangement School" Award from the Government in 2002; the "Best Buddhist Development and Support School" Award from the Office of National Buddhism in 2004; the "Example School for Democratic Development" Award from Privy Councilor Prof Kasem Watthanachai in 2005; and so on and so forth.

During which, in 1993 the feminine students were accepted to attend the education in SWK for the first time after the sixty years of accepting only masculine students, and the Regional Scientific and Technological Education Centre was declared open at the School in the year. The Regional Arts Centre was also opened in 2002, followed by opening of the "English Program" for Grade 7-9 students in the same year, as well as Thailand’s Self English Access Centre under patronage of the World Bank, the "Buddhist School" Project and the "Technological School" Project in the next year, respectively.

Mindful on the rapid student increment and public need of education, the Government announced, in 1994, open a branch of SWK, entitled "Samakkhi Witthayakhom School 2".

The School met with its centennial in 2007. The manifold cerebration, ceremonies and activities were held under the name "Uniting Hearts, Uniting Wills, the Centenary of Samakkhi Witthayakhom School 2008" (Thai: ร้อยใจ ร้อยไมตรี ๑๐๐ ปี สามัคคีวิทยาคม พ.ศ. ๒๕๕๑, RTGS: Roi chai roi maitri nueng roi pi samakkhi witthayakhom phoso song phan ha roi ha sip et). The highlight of which included inter alia: the opening of the Centenary Building—established in May 2007, given the name "King’s 80th Birthday Anniversary Commemorative Building" by Bhumibol Adulyadej—presided over by Maha Chakri Sirindhorn.

Containing intention to prepare the efficacious scientists for the future Thai society, the School in 2008 set a new class for forty students selected from whom from scientific classes of Grade 10 through extra examination. As of 15.00-16.00 hours of every Tuesday and Friday, in a special laboratory attend the aforesaid forty students to receive an intensive training in mathematics, physical science, chemistry, biology and computer.

 Notable alumni
  • Nattakan Lonoppharat : teen idol[7]
  • Nichamon Ongkhasuwan : singer and musician[8]
  • Decha Bunkham, professor emeritus  : Landscape architect, National artist 2003
  • Thawan Duchanee : Painter, National artist 2001
  • Thanphisit Sotthisewi, Lieutenant : King’s guard [9]
  • Thitirat Rotsaengrat : CU Band singer,[10] teen idol, teen star, singer[11]
  • Butsarin Tiyaphairat Woraphatthananan : Senator [12]
  • Prasit Saenchai : Civil servant [13]
  • Piya Techathirawat : Thammasat University lecturer[14]
  • Phairot Thammarot : Guitarist.[15]
  • Yongyut Tiyaphairat : House of Representatives member[16]
  • Yongyut Hongprayun, Pol Maj Gen : senior police officer[17]
  • Rueang Charoenchai : Southeast Asian Ministers of Education Organization's Regional Centre for Archaeology and Fine Arts director [18]
  • Wiset Sisuwan : Ministerial adviser[19]
  • Sawanya Kaeomichai : singer
  • Sasinthon Insithon : teen idol[7][20]
  • Saowalak Duangsong : teen idol, teen star
 
 Symbols
  • Motto "Balaŋ saŋghassa sāmaggī" (Pāḷī) or "Unity constituting Strength"
  • Slogan "Be the finest education, the best comportment and the most excellent development"
  • Byword "Good examples prevailing good instructions."
  • Seal The Seal of the School composes of a strand tightly roped in the figure of the abbreviated school title in Thai, "ส.ว.ค.", as a symbol of unity. Under the strand lie the clouds representing respectfulness. Upon the strand, there is the royal insignia with glorious light, as a sign of illustratiousness. And beneath the strand is the establishment year in Buddhist Era and the ribbon with the school motto.
  • Buddha Statue "Phra Phutthamani Maitri Rattana" (Thai: พระพุทธมณีไมตรีรัตนะ, "the Jewel Buddha of Precious Friendship"). Formerly, it was untiled but called under its artistic identification "Phra Phuttharup Chiang Saen Sing Sam" (th: พระพุทธรูปเชียงแสนสิงห์ 3, the Chiang Saen's Three Lions Buddhist Statue). On 1 July 2004, Somdet Phra Nyanasamvara, the Supreme Patriach of Thailand) entitled it with the present name to celebrate the School's Centenary in 2008. The Statue is erected of bronzed, aged around 400–500 years back since the Chiang Saen period. Having the size identical to a mature child sitting in a meditation posture, its length is 17 inches. Three lions mentioned in the former name are the artistic features of the Statue: lion-like feature, divine-like feature and Buddha-like feature.[21] Presently, it is installed within the Building 1's auditorium as a principle Buddha statue.
  • Anthem "March of Samakkhi Witthayakhom," composed by the Council of Teaching Staffs of the school in 1940 for use in cheering sport competitions.[22] The march lyrics invite people to come and join the school's sport competitions, as well as call for unity and preserverance among the competitions. Listen to the March here.
 School precincts

Samakkhi Witthayakhom School located in the urban of Changwat Chiang Rai with various man-desire healing places encircled, namely, supermarkets, department stores, student dormitories, hotels as well as Buddhist temples and temples of other religions.

Particularly, the School's area holds 5 rai, 5 ngan, 200 square metres, consisting of 13 academic buildings, 5 minor buildings, 90 classrooms and 45 academic laboratories.

[...]

Within the School, there thoroughly exists the botanical garden in honour of Maha Chakri Sirindhorn, the Princess of Thailand. The garden chiefly contains local plants, flowering plants and fragrant plants. Moreover, there exist two canteens behind Building 9, the one called "Sinthani Canteen," the other one, "Canteen 2." The official residences locate at the back of the said canteens.

Next behind the School, there located Chiang Rai Vocational College and Chiang Rai Commercial College.

Education 

Education Arrangement

  • The School provides basic secondary education (Grade 7-12, called in Thai "Matthayommasueksa (th: มัธยมศึกษา, secondary education)" 1-6) in conformity to Thailand's National Basic Curriculum,[23] National Education Plan, Government policies and relevant resolutions of the Council of Ministers. Furthermore, it arranges and provides extra programs in addition of the said secondary education suitable to the diversity of student's capabilities.
  • Grade 7-9 contain twelve classrooms each, being thirty six classrooms in total, which can be categorised in accordance with the education arrangement as follows:
    • Class 11-12 : for the gifted students under the "Program on Education Arrangement for Science-and-mathematics Gifted Children" (th: โครงการจัดการศึกษาสำหรับผู้มีความสามารถพิเศษทางวิทยาศาสตร์และคณิตศาสตร์) providing the extraordinary scientific and mathematic education.[24]
    • Class 9-10 : for the English Program's students. The students will have all subjects of education in English with the exception of the Thai Language Subject. The School employs qualified foreigners as instructors under this Program.[25]
    • Class 1-8 : for general students assuming the basic secondary education.
  • Grade 10-12 contain fifteen classrooms each, being forty five classrooms in total, which can be categorised in accordance with the education arrangement as follows:[26]
    • English-Thai-Sociology Program (Class 1)
    • English-Chinese Program (Class 2)
    • English-Japanese Program (Class 3)
    • English-French Program (Class 4)
    • English-Mathematics Program (Class 5-6)
    • Science-Mathematics Program (Class 7-15)
  • [27]Gifted Children Program or the "Program on Education Arrangement for Gifted Children in Thai Language Branch, Foreign Language Branch, Mathematics Branch and Science Branch" (th: โครงการจัดการศึกษาสำหรับผู้มีความสามารถพิเศษทางภาษาไทย ภาษาต่างประเทศ คณิตศาสตร์ และวิทยาศาสตร์) is an extra program provided by the School, it is initiated by Thailand's National Education Council and, presently, supervised by Office of the Secretary General of the National Education Council (Osec) incorporating Chiang Mai University's Faculty of Humanity.[28][29] The process of the Program commences with the selection of gifted students in Grade 10-12 through requiring them to do the specific examinations, to be in the interview test, etc. The selected students will have extraordinary educations for the branch whereof. Students graduated under this Program will receive the certificates from Osec. The chief objective of the Program is to provide education suitable to the student's capacity and to advance such capacity to be productive.[30]
  • The School organs having chief duties to provide educations are called "8-D" (eight departments), consisting of the followings:
  • Department of the Thai Language
  • Department of Foreign Languages
  • Department of Mathematics
  • Department of Science
  • Department of Social, Religious and Cultural Education
  • Department of Physical Education
  • Department of Arts
  • Department of Vocational Technology
- Division of Agriculture
- Division of Domestic Education
- Division of Computer
 
 Admissions Grade 7

A person having admission to the education in this grade shall contain Prathommasueksa 6 (th: ประถมศึกษาปีที่ 6; primarily education, or Grade 6) certificate or other certificate having the same level. Upon completion of the enrollment normally taken place from every year's February to March, selection of the applicants will be practiced through two means as follows:[31]

1. Lot drawing The applicants having census in Amphoe Mueang Chiang Rai enjoy right to draw a lot whether they are admitted or not, each applicant has right to draw only one lot. In each academic year the School will determine the number of admitted lots. And the lot drawing is normally held at the commencement of April.

2. Educational tests The applicants—other than the persons having already passed the lot drawing—including the persons whom failed the lot drawing are required to engage in the educational tests in the subjects and at the time and place determined by the School. The testing instruments are arranged and produced by the School in accordance with the standards determined by the Ministry of Education. For the exceptional classes (Class 9 to Class 12), the applicants whom passed the aforesaid tests, and their guardian also, are further required to take part in the interviewing tests.

 Grade 10

A person having admission to the education in this grade shall contain Matthayommasueksa 3 (th: มัธยมศึกษาปีที่ 3; initial secondary education, or Grade 9) certificate or other certificate having the same level. Upon completion of the enrollment normally taken place from every year's February to March, selection of the applicants will be practiced through various means as follows[31][32]

1. For Class 8 to Class 15 (See "Education Arrangement" above) There will be the educational tests which the applicants for such Class are required to engage in. Testing instruments are arranged and produced by the School in accordance with the standards determined by the Ministry of Education. And upon announcement of the name of whom having passed the tests and after such persons have reported themselves to the School, they will completely be the School's students.

2. For School's alumni The applicants whom are alumni of the School, id est, having succeeded the education in Grade 7-Grade 9 from the School, have right to submit their grade point average to the Committee(s) installed by the School to select in accordance with the rules and procedures stipulated by the School. After having reported themselves to the School, the applicants whom passed the selection of the Committee(s) will completely be the School's students.

3. For general students The applicants having succeeded education from wherever are required to take part in the educational tests identical to 1., but the scientific and mathematic side is not underlined as much as the applicants for such Class. Another methods are on the par with the others.

In each year there exists tremendous number of the applicants for both Grade 7 and Grade 10, up to more than ten thousand, but the School can accept only six hundred students for each Grade.[33]

 Graduation

The certificate of initial secondary education will be conferred to the graduates from Grade 7 to Grade 9, and the certificate of terminal secondary education, Grade 10 to Grade 12.

 School's Problems & Insurgences 19th Director Transferring Controversy

Office of Chiang Rai Educational Area 1 (OEA-CR1) Director Suthat Phatthayakon on 22 December 2006 issued an order transferring local school directors according to the resolution of the Subcommittee of Chiang Rai Educational Area 1 's Government Teachers and Educational Personnel. According to the order, SWK Director Kittichot Hoiyiphu was substituted for Chiang Rai Chulabhorn Royal College (CRC-CR); CRC-CR Director Thawisak Phiphatthanasak, Damrong Rat Songkhro School (DR School); and DR School Director Pricha Phuanukunnon, SWK.[34][35]

Kittichot, who was displeased with the order, stated to the media that he declined to comply with it and would file a lawsuit against it, citing that it was unjust and in breach of laws according to this understanding. He had then lodged the Administrative Court and the Office of the Basice Education Commission (Obec) against many local public servants, which caused the local administration to be at a standstill.[36]

In order to extinguish the problem, Chiang Rai Governor Amonphan Nimmanan ordered suspending the transferring and requested the Obec for advices. Obec Secretary General Khunying Kasama Voravan Na Aydhaya replied that the OEA-CR1 order was fair and lawful, resulting it to continue into force.[37]

The OEA-CR1 Director later revealed that the controversial order was issued after he had discovered several corruption cases within the large schools under this supervision and the inquisitorial panel he appointed had found that the cases are prima facie. He also accentuated that he would give disciplinary punishments to whom contravening the said order.[34]

Thailand's News Agency reported that it was Kittichot's misunderstanding of laws.

 2007 Bomb Threat

As an impact of the New Year bombings in Bangkok, Chiang Rai Provincial Police Headquarters' Crime Suppressing Inspector Pol Maj Surachat Buncharoen on 13 January 2007 led his forces to inspect Samakkhi Witthayakhom School after having been informed by the School Director Pricha Phuanukunnon that an anonymous phone call was made to it warning students and teaching staff of the explosive devices and telling them to leave the area within twenty minutes, but nothing was demanded. Luckily, it was the time the daily courses were just finished, the Director therefore ordered the students to come back home and convoke all the School personnel instantaneously.

Following the inspection, the police found nothing mistrustful and suggested that it was just a person wanting to see or cause insurgency. However, the forces have stationed on the School for many days.[38]

 2008 Fire Hazard

On 9 September 2008, 14.45 hours, Chiang Rai Provincial Police Headquarters' Inspector Pol Lt Col Songkran Sanwong led his force, accompanied by Chiang Rai City's firefighters, to abate the fire flaming over the wooden Arts Store of Samakkhi Witthayakhom School. The success of performance took more than thirty minutes and was steered by Mr Somphong Kunlawong, Lord Mayor of Chiang Rai City in the capacity of the Director of the Local Public Danger Prevention and Mitigation. The fire also expanded to the adjoining Teacher Village and burnt at least one teacher dwelling.[39] The fundamental ground of this fire hazard was due to a short circuit.[39] The damages initially costed more than five hundred thousand Baht.[40] The students were reportedly in turmoil while leaping away from the fire.[40]"

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Samakkhi_Witthayakhom_School. -- Zugriff am 2011-11-15]

1908

Beginn des Baus der Sanam Chan Palastanlage (พระราชวัง สนามจันทร์) in Nakhon Pathom (นครปฐม).


Abb.: Lage von Nakhon Pathom (นครปฐม)
[Bildquelle: OpenStreetMap. -- Creative Commons Lizenz (Namensnennung, share alike)]


Abb.: Chaleemongkolasana-Residenz (พระตําหนัก ชาลีมงคลอาสน์) mit Jarlet-Denkmal (อนุสาวรีย์ ย่าเหล), Nakhon Pathom (นครปฐม), 2006
[Bildquelle: Guido Johannes Joerg (Endimione) / Wikipedia. -- GNU FDLicense]


Abb.: Fachwerkbrücke, Sanam Chan Palastanlage (พระราชวัง สนามจันทร์), Nakhon Pathom (นครปฐม), 2006
[Bildquelle: Guido Johannes Joerg (Endimione) / Wikipedia. -- GNU FDLicense]


Abb.: Thub Kwan Residence (พระตําหนัก ทับขวัญ), Sanam Chan Palastanlage (พระราชวัง สนามจันทร์), Nakhon Pathom (นครปฐม), 2005
[Bildquelle: Ananda, Wikimedia. -- Public domain]

"Sanam Chan (in Thai: พระราชวัง สนามจันทร์, Aussprache: [pʰrá-râːʧa-waŋ sà-năːm-ʤan], auch: Sanam Chandra) ist eine Palastanlage von König Vajiravudh (Rama VI.) am westlichen Stadtrand (heute am Rand der Innenstadt) von Nakhon Pathom (นครปฐม)).

Palastanlage

Verlässt man die Anlage des Phra Pathom Chedi (พระปฐมเจดีย) durch ihren westlichen Ausgang und folgt dann immer der hier beginnenden und strikt nach Westen führenden Thanon Ratchadamnoen (ถนนราชดําเนิน, dem "königlichen Fußweg") – in Wirklichkeit eine breite Aufmarschallee –, dann gelangt man nach etwa einem Kilometer in eine von künstlichen Bachläufen durchzogene Gartenlandschaft in "englischem Stil", die inzwischen allerdings teilweise mit Sportanlagen und Spielplätzen verbaut wurde. Hier findet sich auch der örtliche Tierpark. Dieses weitläufige Areal war ursprünglich der den Palastbezirk von Vajiravudh umgebende Park, welcher sich gerne in der Gegend von Nakhon Pathom aufgehalten hat. Der mit dem Namen Sanam Chan versehene Palast ist nicht mit anderen königlichen Palastanlagen Thailands vergleichbar: Hier fehlt ein Zaun oder eine Umfassungsmauer – die Parkanlagen stellten also die einzige Barriere zum "gewöhnlichen Volk" dar. Die Ansammlung verschiedener kleiner Villen in unterschiedlichen Stilen erinnert am ehesten an den Sommerpalast von Chulalongkorn (Rama V.) in Bang Pa In, aber die Baustile entsprechen einer aufgeklärteren Periode und die Offenheit spricht für ein gewandeltes Machtverständnis des Königs. Außerdem hat der König diese Anlage vorwiegend alleine (bzw. in Begleitung seines Hundes) genutzt; deshalb gibt es also beispielsweise keine Wohngebäude für andere Mitglieder der königlichen Familie.

Einige der Gebäude ließ Vajiravudh schon um 1908, also noch vor seiner Regierungszeit als König, errichten.

Neben einem zentralen Gebäude, das sich aus drei unterschiedlichen Bauteilen zusammensetzt, befinden sich auch ein Holzhaus im Thai-Stil und ein dem hinduistischen Elefantengott Ganesha (พระคเณศ), dem Schutzgott der thailändischen Künste, gewidmeter Schrein innerhalb der gepflegten Anlage. Auch ein lebensgroßes Bronzedenkmal des sitzenden Königs in Uniform − versonnen in Richtung des von hieraus sichtbaren großen Chedi blickend, mit Schreibblock und Stift des Dichters in Händen − findet sich hier. Nebengebäude, die ebenfalls − in einer Mischung aus europäischem und thailändischem Stil − reich verziert sind, waren ehemals dem königlichen Stab vorbehalten und dienen heute als Bürogebäude der Provinzverwaltung.

Sowohl der Ganesha-Schrein als auch das Denkmal des Königs (hier werden nach thailändischem Brauch immer wieder Plastik- oder Gipsfiguren von kleinen Hunden platziert) werden von den Einheimischen hoch verehrt.

Die Namen der einzelnen Gebäude lauten (in der am Ort verwendeten englischen Transkription):

  • Bhimarn Prathom Residence (in Thai: พระที่นั่ง พิมานปฐม, RTGS: Phra Thinang Phiman Pathom)
  • Samekkeemukamartaya Hall (พระที่นั่ง สามัคคีมุขมาตย์, RTGS: Phra Thinang Samakkhi Muk-Mat)
  • Chaleemongkolasana Residence (พระตําหนัก ชาลีมงคลอาสน์, RTGS: Phra Tam-Nak Chali Mongkhon-At)
  • Mareerajaratabunlung Residence (พระตําหนัก มารีราชรัตบัลลังก์, RTGS: Phra Tam-Nak Mari Ratcha-Rat Banlang)
  • Thub Kwan Residence (พระตําหนัก ทับขวัญ, RTGS: Phra Tam-Nak Thap-Khwan)
Chaleemongkolasana-Residenz (พระตําหนัก ชาลีมงคลอาสน์)

Das zentrale Gebäude der Palastanlage ist die sich aus drei Bauteilen zusammensetzende Chaleemongkolasana-Residenz (auch Charlie Mongkhol Art Hall), errichtet in einer merkwürdigen Mischung aus europäischen und asiatischen Elementen.

Das zweistöckige, sehr verspielte Gebäude in einer seltenen Kombination aus blassgelb gestrichenen Außenwänden unter leuchtend roten Dächern ist grundsätzlich im Stil der französischen Renaissance erbaut (man denke an die burgähnlichen Schlösser der Loire), zeigt aber auch Anleihen aus der Fachwerkbauweise der mittelalterlichen Wohnarchitektur Englands mit Zugeständnissen an das tropische Klima Thailands. Es befindet sich am südlichen Ende einer weiten offenen Wiese; an seinen Seiten ist es mit altem Baumbestand eingefasst und mit seiner Rückseite stößt es an einen größeren Teich. Es wurde bereits um 1908 von Prinz Itthithepsan Kritakara (อิทธิเทพสรรค์ กฤดากร, 1890 - 1935) erbaut. Im Obergeschoss befinden sich ein Studierzimmer, ein Schlaf- und ein Badezimmer.

Der König selbst eröffnete das Haus am 3. Februar 1917 in einer feierlichen Zeremonie. In seinen letzten Lebensjahren wohnte Vajiravudh des Öfteren hier − beispielsweise wenn er sich in Nakhon Pathom wegen der Treffen und Wehrübungen seines Wild Tiger Corps aufhielt (einer paramilitärischen Organisation, die er am 1. Mai 1911 ins Leben gerufen hatte).

Der Fachwerk-Erker im ersten Stockwerk oberhalb des zentralen Eingangs der Audienzhalle setzt sich gewissermaßen an der Rückseite des Gebäudes in einer ebenfalls in Fachwerk errichteten geschlossenen Brücke fort, die dieses der Repräsentation dienende Gebäude mit den Wohnräumen im Obergeschoss einer eher "privaten" Villa auf der gegenüberliegenden Seite eines Teichs verbindet. (Eine Trennung, wie sie beispielsweise auch − jedoch in anderer Deutlichkeit − in Bang Pa In zu finden ist.) Die Brücke ist knapp 50 m lang und etwa in ihrer Mitte (der Mitte der Brücke wie der des Teichs) befindet sich ein kleiner Pavillon, der als Billardraum diente. Das Rückgebäude ist ziemlich schlicht gehalten. In all diesen Räumlichkeiten befindet sich heute ein aufschlussreiches Museum zu Leben und (besonders dem literarischen) Werk des Königs und zu den Aktivitäten seines Wild Tiger Corps.

Jarlet-Denkmal (อนุสาวรีย์ ย่าเหล)

Das Kuriosum der Palastanlage und der Grund, weshalb diese auch überregional (zumindest bei den Thais; weniger allerdings bei Touristen) eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, rührt von einem Denkmal für den Lieblingshund des Königs her, welches zentral vor dem Haupteingang der Audienzhalle aufgestellt ist. Auf einer an diesem Anusawari Jaa-Le (meist wird der Name des Hundes als Jarlet transkribiert) genannte Denkmal (in Thai: อนุสาวรีย์ ย่าเหล) angebrachten Tafel ist die Geschichte einer innigen Beziehung zwischen Mensch und Tier − dem thailändischen König Vajiravudh und seinem Hund Jarlet − niedergeschrieben (übersetzt aus dem Thailändischen):

"Jarlet war eine schwarzweiße Promenadenmischung mit buschigem Schwanz und hängenden Ohren. Der Hund wurde im Gefängnis von Nakhon Pathom geboren und gehörte dem Oberaufseher Luang Chai-arya (Pho Kheha-nant, später Phra Phuttha Kasetra-nurak). Während eines Besuchs in diesem Gefängnis sah Vajiravudh den Hund und äußerte sich bezüglich dessen Niedlichkeit. Später schenkte der Oberaufseher dem König seinen Hund, der ihn − nach dem Protagonisten in einem seiner Lieblingsschauspiele − Jarlet nannte.
Jarlet war sehr klug und verständnisvoll. Sofort wurde er der Liebling des Königs und wich niemals von seiner Seite.
Eines Nachts verließ Jarlet das Haus, streifte umher und geriet in einen Kampf mit anderen Hunden in den Kasernen der Königlichen Wache. Er wurde niedergeschossen und am nächsten Morgen tot aufgefunden. Die Untersuchungen stellten fest, dass ein Offizier den Streit der Hunde gehört und geschossen hatte, ohne aber zu wissen, dass ein Querschläger Jarlet getötet hatte.
Der Tod des Hundes traf den König sehr schwer. Er hielt eine Trauerfeier für ihn und ließ eine Bronzestatue schaffen, die vor der Charlie Mongkhol Art Hall aufgestellt wurde. Der König verewigte seine tiefen Gefühle für den treu-ergebenen Hund in einer strophenreichen Eloge, die ebenfalls in Bronze gegossen und in den Sockel des Denkmals eingearbeitet wurde."

Die Chaleemongkolasana-Residenz wurde auch − nach einem Kosenamen für Jarlet − Tamnak 'Lae genannt.

Literatur
  • Naengnoi Suksri: Palaces of Bangkok: Royal Residences of the Chakri Dynasty. Thames & Hudson Ltd., London 1996, ISBN 978-0-500-97446-9"

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sanam_Chan. -- Zugriff am 2012-03-28]

1908

Erstes Fahrradrennen (für Schüler). Organisator: das Erziehungsministerium.


Abb.: Anzeige für Fahrräder, Bangkok Times, 1900-02-08


Abb.: Bub mit Fahrrad

1908

Von den weniger als 1 Million Einwohnern Kambodschas sind 60.000 Vietnamesen und fast 60.000 Chinesen.

1908

Der deutsche Chemiker Emil Fromm (1865-1928) synthetisiert Dapson. Es ist ein wirksames Mittel gegen Lepra und wird 1934 von den I.G. Farben patentiert. In Siam ist Lepra weit verbreitet.

1908


Abb.: Verehrung der Sonne "OSRAM", Werbung, Deutschland 1908
[Bildquelle: Chronik 1908 / Richard Miklin. -- Gütersloh : Chronik-Verl., 1992. -- 240 S. : zahlr. Ill. . -- (Die Chronik-Bibliothek des 20. Jahrhunderts). -- ISBN 3-577-14008-9. -- S. 80]

1908

Internationale Munitions-Technik:


Abb.: Einheitspatrone, Schrapnell, Kartätsche


Abb.: Stahlgranate, Hartgusspanzergranate, Deutsches Stahlvollgeschoß mit Kappe, Sprenggranate aus Stahl


Abb.: Bekappte amerikanische Panzergranate


Abb.: Schnellfeuergeschützpatrone


Abb.: Schrapnellpatrone für Feldgeschütze

[Quelle aller Munitions-Abb.: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften / hrsg. von Otto Lueger. -- Stuttgart. -- Band 6. -- 1908. -- s.v.]

1908

Eine britische Reisegesellschaft bietet eine Schiff-Bahnreise von London bis Yokohama (横浜市, Japan) in 23 Tagen an:


Abb.: London - Yokohama (
横浜市, Japan) in 23 Tagen, 1908
[Bildquelle: Chronik 1908 / Richard Miklin. -- Gütersloh : Chronik-Verl., 1992. -- 240 S. : zahlr. Ill. . -- (Die Chronik-Bibliothek des 20. Jahrhunderts). -- ISBN 3-577-14008-9. -- S. 128]


Verwendete Ressourcen

ausführlich: http://www.payer.de/thailandchronik/ressourcen.htm


Phongpaichit, Pasuk <ผาสุก พงษ์ไพจิตร, 1946 - > ; Baker, Chris <1948 - >: Thailand : economy and politics. -- Selangor : Oxford Univ. Pr., 1995. -- 449 S. ; 23 cm. -- ISBN 983-56-0024-4. -- Beste Geschichte des modernen Thailand.

Ingram, James C.: Economic change in Thailand 1850 - 1870. -- Stanford : Stanford Univ. Pr., 1971. -- 352 S. ; 23 cm. -- "A new edition of Economic change in Thailand since 1850 with two new chapters on developments since 1950". --  Grundlegend.

Akira, Suehiro [末廣昭] <1951 - >: Capital accumulation in Thailand 1855 - 1985. -- Tokyo : Centre for East Asian Cultural Studies, ©1989. -- 427 S. ; 23 cm.  -- ISBN 4896561058. -- Grundlegend.

Skinner, William <1925 - 2008>: Chinese society in Thailand : an analytical history. -- Ithaca, NY : Cornell Univ. Press, 1957. -- 459 S. ; 24 cm. -- Grundlegend.

Mitchell, B. R. (Brian R.): International historical statistics : Africa and Asia. -- London : Macmillan, 1982.  -- 761 S. ; 28 cm.  -- ISBN 0-333-3163-0

Kludas, Arnold <1929 - >: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1857 bis 1970. -- Augsburg : Bechtermünz, 1998. -- 165 + 168 S. : Ill ; 28 cm. -- ISB 3-86047-262-3. -- Standardwerk.

Ongsakul, Sarassawadee <สรัสวดี อ๋องสกุล>: History of Lan Na / translated by Chitraporn Tanratanakul. -- Chiang Mai : Silkworm, 2005. -- 328 S. : Ill. ; 23 cm. -- ISBN974-9575-84-9. -- Originaltitel: ประวัติศาสตร์ลัานนา (2001)

Barmé, Scot: Woman, man, Bangkok : love, sex, and popular culture in Thailand. --  Lanham : Rowman & Littlefield, 2002. -- 273 S. : Ill. ; 24 cm. --  ISBN 0-7425-0157-4

Van Beek, Steve <1944 - >: Bangkok, then and now. -- 2. ed. -- Nonthaburi : AB Publications, 2001. -- 131 S. : Ill. 22 x 29 cm. -- ISBN: 974-87616-0-6

ศกดา ศิริพันธุ์ = Sakda Siripant: พระบาทสมเด็จพระจุลจอมเกล้าเจ้าอยู่หัว พระบิดาแห่งการถ่ายภาพไทย = H.M. King Chulalongkorn : the father of Thai photography. --  กรุงเทพๆ : ด่านสุทธา, 2555 = 2012. -- 354 S. : Ill. ; 30 cm. -- ISBN 978-616-305-569-9

ไกรฤกษ์ นานา = Krairoek Nana <1957 - >: ร้อยภาพ ร้อยแผ่นดิน ร้อยปีแห่งวันสวรรคต สมเด็จพระปิยะมหาราช = King Chulalongkorn's centenary memorial. -- กรุงเทพฯ : SCB, 2554 [= 2011]. -- 303 S. : Ill. ; 24 cm. --  ISBN: 978-616-244-006-9


Zu Chronik 1908 (Rama V.). -- datiert