Ausgewählte Texte aus der Carakasaṃhitā

1. Sūtrasthāna

1. Kapitel 1: "Langes Leben"

Sūtra 88c - 92c


übersetzt und erläutert von Alois Payer

mailto:payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Carakasaṃhitā: Ausgewählte Texte aus der Carakasaṃhitā / übersetzt und erläutert von Alois Payer <1944 - >. -- 1. Sūtrasthāna. -- 1. Kapitel 1: "Langes Leben". -- Sūtra 88c - 92c. -- Fassung vom 2007-05-10. -- URL: http://www.payer.de/ayurveda/caraka0101088.htm   

Erstmals publiziert: 2007-03-22

Überarbeitungen: 2007-05-10 [Ergänzungen]; 2007-04-21 [Ergänzungen]; 2007-04-17 [Verbesserungen]; 2007-04-09 [Ergänzungen]; 2007-04-06 [Aufteilung]

Anlass: Lehrveranstaltung SS 2007

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Dieser Text ist Teil der Abteilung Sanskrit  von Tüpfli's Global Village Library

WARNUNG: dies ist der Versuch einer Übersetzung und Interpretation eines altindischen Textes. Es ist keine medizinische Anleitung. Vor dem Gebrauch aller hier genannten Heilmittel wird darum ausdrücklich gewarnt. Nur ein erfahrener, gut ausgebildeter ayurvedischer Arzt kann Verschreibungen und Behandlungen machen!


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Die Verse sind, wenn nichts anderes vermerkt ist, im Versmaß Śloka abgefasst.

Definition des Śloka in einem Śloka:

śloke ṣaṣṭhaṃ guru jñeyaṃ
sarvatra laghu pañcamam
dvicatuṣpādayor hrasvaṃ
saptamaṃ dīrgham anyayoḥ

"Im Śloka ist die sechste Silbe eines Pāda schwer, die fünfte in allen Pādas leicht
Die siebte Silbe ist im zweiten und vierten Pāda kurz, lang in den beiden anderen."

Das metrische Schema ist also:

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉ ̽ 
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ ̽ 

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉ ̽ 
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ ̽

Zur Metrik siehe:

Payer, Alois <1944 - >: Einführung in die Exegese von Sanskrittexten : Skript.  -- Kap. 8: Die eigentliche Exegese, Teil II: Zu einzelnen Fragestellungen synchronen Verstehens. -- Anhang B: Zur Metrik von Sanskrittexten. -- URL: http://www.payer.de/exegese/exeg08b.htm


prathamo dīrghañjīvitādhyāyaḥ

Kapitel 1: "Langes Leben"


Lavaṇa — Salz


sauvarcalaṃ saindhavaṃ ca
viḍam audbhidam eva ca |88cd|
sāmudreṇa sahaitāni
pañca syur lavaṇāni ca |
snigdhāny uṣṇāni tīkṣṇāni
dīpanīyatamāni ca |89|

89. Die fünf Arten von Salz sind:1

  1. Suvarcala-Salz (sauvarcala)2
  2. Sindhu-Salz (Steinsalz)3 (saindhava)
  3. Viḍa-Salz (viḍa)4
  4. Steppensalz (audbhida)5
  5. Meersalz (sāmudra)6

Sie sind glatt-klebrig-feetig, heiß, scharf, sehr appetitanregend.

Kommentar:

1 Salz:

Siehe: Bhāvamiśra <16. Jhdt.>: Bhāvaprakāśa of Bhāvamiśra : (text, English translation, notes, appendences and index) / translated by K. R. (Kalale Rangaswamaiah) Srikantha Murthy. -- Chowkhamba Varanasi : Krishnadas Academy, 1998 - 2000. -- (Krishnadas ayurveda series ; 45). -- 2 Bde. -- Bd. I, S. 199ff.

Natürlich vorkommendes Salz ist meist kein reines Natriumchlorid (NaCL), sondern hat verschiedene Beimengungen, die die Eigenschaften des Salzes stark beeinflussen können.

"Salt produced in India is obtained from four main sources, viz.
  • seawater;
  • brines from wells, springs, and saline inland lakes;
  • saline efflorescence;
  • and the deposits of rock salt.

Major portion of Indian output of salt is obtained from seawater along the coastal areas of Maharashtra, Gujarat, Tamil Nadu, Andhra Pradesh and Kerala. Comparatively smaller quantities arc obtained from the lake and sub-soil brines, particularly in Rajasthan and Gujarat, and from the rock salt deposits in Himachal Pradesh, which is the only State where rock salt is mined in India. Seawater contributes c. 75 per cent of the total salt consumed in India."

[Quelle: The wealth of India : a dictionary of Indian raw materials & industrial products. -- Raw materials. -- Vol. IX. -- New Delhi : Council of scientific & industrial research, 1972. -- ISBN 81-85038-20-1. -- S. 185: ebd. S.   184 - 193 ausführlich und kompetent über Salz in Indien]

Zu Salz im Allgemeinen siehe die ausgezeichnete Darstellung:


Abb.: Einbandtitel

Kurlansky, Mark <1948 - >: Salz : der Stoff, der die Welt veränderte. -- München : List, 2004. -- 575 S. ; 19 cm. -- (List-Taschenbuch ; 60384). -- Originaltitel: Salt (2002). -- ISBN: 3548-60384-X. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}. -- Enthält auch ein Kapitel über Indien.

Kurz zu Salz im alten Indien:

Achaya, K. T.: A historical dictionary of Indian food. -- New Delhi : Oxford University Press, ©1998. -- 347 S. ; 22 cm. --  ISBN 019 565868 X. -- S. 222- 224


Abb.: Gandhi at Dandi, South Gujarat, picking salt on the beach at the end of the Salt March, 5 April 1930. Behind him is his second son Manilal Gandhi and Mithuben Petit.
[Bildquelle. Wikiepdia]

"Natriumchlorid (Kochsalz) ist eine ionische Verbindung aus Natrium- und Chlorid-Ionen. Es gehört zu den Salzen, die Formeleinheit lautet NaCl.
Allgemeines
Name Natriumchlorid
Andere Namen Kochsalz
Verhältnisformel NaCl
CAS-Nummer 7647-14-5
Kurzbeschreibung wasserlöslicher, farbloser Feststoff
Eigenschaften
Molmasse 58,44 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 2,165 g/cm³
Schmelzpunkt 801 °C
Siedepunkt 1465 °C
Dampfdruck 0,000 hPa (25 °C)
Löslichkeit gut in Wasser (356 g/L bei 0 °C, 359 g/L bei 25 °C)
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
keine
R- und S-Sätze R: -
S: -
MAK nicht festgelegt
LD50 (Ratte oral) 3000 mg/kg
sonstiges Ist bei Nahrungsaufnahme in großen Mengen gefährlich, kann bei Berührung Nase, Haut und Augen reizen
Thermodynamik
ΔfH0g -181,42 kJ/mol
ΔfH0l -385,92 kJ/mol
ΔfH0s -411,12 kJ/mol
ΔfH0aq -407 kJ/mol
S0g, 1 bar 229,79 J/(mol · K)
S0l, 1 bar 95,06 J/(mol · K)
S0s 72,11 J/(mol · K)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.


Abb.: Natriumchloridkristalle
[Bildquelle: Wikipedia]

Natriumchlorid ist in der Natur in großer Menge vorhanden, teils gelöst im Meerwasser, teils als Mineral Halit (Steinsalz) in unterirdischen Salzstöcken. Wenn ein Salzstock im Gebirge an die Oberfläche austritt, kann ein Salzgletscher entstehen. Allein die unterirdischen Salzvorkommen in Deutschland werden auf etwas mehr als 100.000 Kubikkilometer geschätzt.

Da Natriumchlorid der wichtigste Mineralstoff für Menschen und Tiere ist (der menschliche Körper besteht zu etwa 0,9 % aus Salz und verliert davon täglich 3-20 Gramm), wurde es schon in vorgeschichtlicher Zeit gewonnen und blieb lange Zeit ein teures Handelsgut."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumchlorid. -- Zugriff am 2007-02-19]

"Salz (Kochsalz, Natriumchlorid, Chlornatrium NaCl; hierzu Tafel »Salzgewinnung I u. II«) findet sich in fast allen Sedimentformationen, im Quartär vielfach als Wüsten- oder Steppensalz, in den übrigen als Steinsalz. Zum Tertiär gehören Steinsalzlager in Italien, in den Karpaten, in Ungarn, Siebenbürgen, in der Schweiz, in Spanien etc. Wenig bedeutend sind die Salzlager der Kreide, in Deutschland entspringen der großen, über dem Steinkohlengebirge Westfalens gelegenen Kreidemulde zahlreiche Solquellen. Zum Jura gehört das Salzvorkommen von Bex im Rhonetal. Die wichtigsten salzführenden Formationen sind die Trias und der Zechstein; ihnen gehören die mächtigen Salzlager in Deutschland, in den Alpen und in England an. Im Keuper liegen die Salzlager von Vic und Dieuze in Deutsch-Lothringen, von Varangéville in Ostfrankreich, von Lancaster, Cheshire und Worcestershire, bei Lawton und Stoke Prior in England; auch die Sol quellen von Luisenhall bei Göttingen, von Egestorffshall, Neuhall und Georgenthal bei Hannover entstammen dem Keuper. Der Muschelkalk weist sehr viele Salzlager auf, so in Süddeutschland zu Friedrichshall bei Jagstfeld, Klemenshall, Ludwigshall und Rappenau bei Heilbronn, Wilhelmsglück bei Hall, Wimpfen, Dürrheim, Sulz, Stetten; in Berchtesgaden mit Frauenreuth, Reichenhall; in Österreich bei Hallstatt, Ischl, Aussee, Hallein am Dürnberg, Hall in Tirol; in Norddeutschland bei Erfurt, Buffleben, Stotternheim, in Deutsch-Lothringen bei Saaralbien. Der Buntsandstein schließt Steinsalzlager bei Arnstadt und Schönebeck ein; Solquellen entströmen demselben bei Schöningen in Braunschweig, in Heinrichshall bei Gera, in Arnstadt, Liebenhall bei Salzgitter und in Sülbeck zwischen Harz und Hildesheim. Die mächtigen Salzlager der Norddeutschen Tiefebene östlich von der Weser liegen im Zechstein, so die Lager von Staßfurt, Westeregeln, Vienenburg, die Lager in Brandenburg (bei Sperenberg südlich von Berlin über 1273 m mächtig erbohrt), in Posen (Hohensalza) bis zur russischen Grenze. Auch zu Segeberg in Holstein und zu Wapno bei Exin in Posen sind Salzlager des Zechsteins nachgewiesen, und die Salzquellen von Halle, von Dürrenberg, Teuditz und Kötzschau, von Salzungen etc. entnehmen ihren Salzgehalt Steinsalzablagerungen des Zechsteins. Im Steinkohlengebirge kennt man Solquellen bei Dudweiler, in Northumberland, Durham, besonders aber in Virginia. Das Devon weist Salzquellen auf in Litauen, bei Altensalz im Vogtland, zu Werdohl in Westfalen und in Nauheim. Das Silur führt Salz namentlich in Nordamerika. Vorsilurische Schichten sind in Ostindien salzführend. Auch in kristallinischen Gesteinen kommen Solquellen vor, so im Porphyr bei Münster am Stein und bei Kreuznach (Theodorshall und Karlshall), im Syenit zu Rio Grande und Guaca, im Glimmer- und Hornblendeschiefer in Neugranada. Gelöst findet sich Salz im Meerwasser, in vielen Salzseen (Eltonsee, Inderskischer See, Bogdosee, Aralsee, Balchaschsee, Totes Meer, Seen im südlichen Algerien, See von Katwee, Utah), in manchen Flüssen (Carisascha, der in den Eltonsee mündet, Rio ensalado in Chile), geringe Mengen von Salz fast in jedem Fluss-, Quell- und Brunnenwasser, in Ackererde, in Pflanzen und Tieren, in deren Organismus es eine große Rolle spielt.

Die Salzseen verdanken ihren Salzgehalt nicht einer marinen Abstammung oder der Auslaugung benachbarter Salzlager, sondern den Salzen der sie speisenden Gewässer. Der Boden der Steppen und Wüsten ist stark salzhaltig, und jeder Regenguss führt dem See Salz zu. Beim Verdunsten des Wassers an der Oberfläche der Seen entsteht eine konzentriertere Lösung, die zu Boden sinkt, und hier wird die Konzentration schließlich so groß, dass sich Salz ausscheidet. Auf diese Weise sind zahlreiche Steinsalzlager der verschiedenen Formationen entstanden. So gewaltige Lager aber wie das Staßfurter, das bei einer Ausdehnung von vielen tausend Quadratkilometern eine Dicke von 1000 m besitzt (das Steinsalzlager von Sperenberg unweit Berlin ist noch mächtiger), dürften aber andern Verhältnissen ihren Ursprung verdanken, nämlich der Abtrennung eines Meeresteils, in den der Verdunstung entsprechend beständig Meerwasser einströmt, so dass schließlich eine Sättigung mit Salz entsteht.

Derartige Verhältnisse zeigt der Karabugas (Adschidarja), ein an der Ostseite des Kaspisees in einem nahezu regenlosen Gebiet gelegenes, 18,000 qkm großes, flaches, durch eine schmale sandige Nehrung vom Kaspisee getrenntes Hass. Nur durch eine schmale Rinne in der Nehrung steht das Haff mit dem See in Verbindung, erhält aber sonst keinen Zufluss. Das Wasser des Adschidarja enthält über 18 Proz. Salze, und am Boden hat sich ein Salzlager gebildet, während das Wasser eine gesättigte Mutterlaugensalzlösung darstellt. Denn da das Meerwasser neben Chlornatrium noch viele andre Salze enthält, so mussten sich zunächst die schwerer löslichen abscheiden (schwefelsaurer Kalk als Gips oder Anhydrit), dann Chlornatrium und schließlich die Salze, die leichter löslich sind als Chlornatrium. Dies sind die sogen. Abraumsalze, Kalium- und Magnesiumsalze, die sich namentlich bei Staßfurt wohl ausgebildet zeigen. Den meisten Steinsalzlagern fehlen die Abraumsalze, und man muss annehmen, dass es gar nicht zu ihrer Ausscheidung gekommen ist, weil nach Ablagerung des Steinsalzes durch Meereseinbruch oder Abfluss der Mutterlauge der Prozess unterbrochen wurde, oder weil die abgelagerten Salze durch eindringende Tageswasser wieder gelöst und fortgeführt wurden. Bei Staßfurt liegen die verschiedenen Salze genau in der ihrer Löslichkeit entsprechenden Reihenfolge übereinander und sind durch eine Tonschicht vor der Einwirkung von Wasser geschützt. Wenn dann über diesem Lager noch einmal Gips, bez. Anhydrit und örtlich ein jüngeres Steinsalzlager folgt, so deutet dies auf eine mit der Bildung des ältern Salzlagers in keinem ursachlichen Zusammenhang stehende erneute Überflutung durch salzige Wasser. Das Profil (Fig. 1) zeigt die beiden Salzlager und die Schichten der Abraumsalze. Von den Schächten aus bilden Querschläge die Verbindung mit den Abbauen im Steinsalz und Kalisalz, und rechtwinklig von diesen verlaufen dann, nach beiden Seiten dem Streichen des Lagers folgend, die eigentlichen Abbausohlen.

Die Salzlager werden in sehr ungleicher Weise ausgebeutet.

[...]

Salz kristallisiert in wasserfreien Würfeln, die gern etwas Mutterlauge einschließen und daher beim Erhitzen zerspringen (verknistern, dekrepitieren). An der Oberfläche der Lösungen entstehende Kristalle sind durchscheinend trübe und lagern sich in Form vierseitiger, innen hohler und treppenförmiger Pyramiden (Fig. 2) aneinander. Klare Würfel entstehen bei freiwilliger Verdunstung einer Salzlösung am Boden des Gefäßes. Unter besondern Verhältnissen entstehen auch Oktaeder und Würfeloktaeder. Bei einer Temperatur unter -10° kristallisiert Salz mit 2 Molekülen Wasser in großen sechsseitigen Tafeln, die beim Erwärmen in Wasser und Würfel zerfallen. Reines Salz wird an der Luft nicht feucht (nimmt aber in feuchter Luft 0,5 Proz. Wasser auf, die es in trockener wieder verliert). Es schmilzt bei 815,4° und verdampft bei höherer Temperatur, namentlich in einem Luftstrom; beim Erstarren kristallisiert es in Würfeln. Sein spezifisches Gewicht ist 2,15. Es ist bei Siedehitze nur wenig löslicher als bei gewöhnlicher Temperatur;

Die Löslichkeit ist etwas größer bei 20 und 40 Atmosphären Druck, sie wird auch durch Gegenwart fremder Salze erhöht. Gesättigte Lösung zieht an der Luft Wasser an. Die bei 107,9° gesättigte Lösung mit 29,5 Proz. Salz siedet bei 109°. Ungesättigte Kochsalzlösungen lassen sich durch Gefrieren konzentrieren, indem sich bei niedriger Temperatur salzfreies Eis abscheidet. Die Eisbildung erfolgt stets erst bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt des Wassers und zwar bei um so niedrigern Temperaturen, je konzentrierter die Salzlösung ist. Eine Lösung mit 26 Proz. Salz gefriert erst bei -18,43°. Konzentriertere Lösungen scheiden beim Erkalten Salz aus, bevor sie gefrieren.

Steinsalz ist bisweilen ganz reines Chlornatrium (Wieliczka) oder enthält doch nur Spuren von Gips (Friedrichshall), häufiger auch geringe Mengen andrer Sulfate und Chloride. Sudsalz enthält fast immer geringe Mengen von Sulfaten und Chloriden des Natriums, Calciums, Magnesiums und Kaliums, seltener und nur spurenweise Eisenchlorid, Alkalibromid und -Jodid. Durch den Gehalt von Chlorcalcium und Chlormagnesium wird es leicht feucht. Der Wassergehalt soll nicht 6 Proz. übersteigen.

Das steuerfreie Kochsalz, das in der Industrie etc. Anwendung findet (Gewerbe- und Viehsalz), wird häufig auf Anordnung der Staatsbehörden zum Gebrauch als Nahrungsmittel untauglich gemacht, denaturiert (s. ð Denaturieren).

Bedeutung, Verwendung, Produktion etc.

Das Salz ist im tierischen Organismus allgemein verbreitet und findet sich in den Flüssigkeiten von allen mineralischen Stoffen in größter Menge. Dabei ist seine Menge im Blut eine ziemlich konstante und von dem Kochsalzgehalt der Nahrung unabhängig. Es findet sich aber hauptsächlich in der Blutflüssigkeit und nur in sehr geringer Menge in den Blutkörperchen; auch sonst ist seine Verteilung im Körper eine sehr eigenartige, und besonders reich an Salz sind Speichel, Magensaft, Schleim, Eiter und entzündliche Exsudate. Alles Salz des Körpers stammt aus der Nahrung und verlässt den Körper mit dem Harn, den Exkrementen, Mund- und Nasenschleim, Tränen und Schweiß. Ein erwachsener Mann von 64 kg Körpergewicht scheidet in einem Tage nur durch den Harn 11,9 g aus, ein Teil des aufgenommenen Salzes wird aber im Körper in andre Verbindungen umgewandelt. Das Salz wirkt im Körper zunächst durch seinen bedeutenden Einfluss auf die Diffusionsvorgänge: es ist ein Hauptfaktor für die Bewegung der Flüssigkeitsmassen im Körper. Ein Zusatz von Salz zu den Speisen befördert deren Verdauung, und der menschliche Instinkt hat diesen Zusatz als etwas Unentbehrliches zu allen Zeiten und bei allen Völkern herausgefühlt. Es ist bemerkenswert, dass unter den Tieren nur die Pflanzenfresser ein Bedürfnis nach Chlornatrium zeigen, nicht aber die Fleischfresser. Dies hängt von der Zusammensetzung der Asche der Nahrungsmittel ab, und unter Berücksichtigung des Verhaltens der Aschebestandteile zueinander ergibt sich, dass die Bedeutung des Salzes für Pflanzenfresser und für den Menschen darin zu suchen ist, dass es sie in den Stand setzt, den Kreis ihrer Nahrungsmittel zu erweitern. In chemischer Hinsicht liefert das Salz im Organismus die Salzsäure des Magensaftes und vielleicht auch das Natron der Galle; es scheint in sehr inniger Beziehung zum Zellenbildungsprozess zu stehen und wird bei gehinderter Zufuhr vom Organismus sehr fest zurückgehalten. Man schätzt den Bedarf eines Menschen an Salz jährlich auf 7,75 kg. In der Technik benutzt man Salz zur Herstellung von Natrium, Soda, Glaubersalz, Chlor, Salzsäure, in der Glas- und Tonwarenfabrikation (zu Glasuren), zur Herstellung von Teerfarben, zur chlorierenden Röstung von Silbererzen und armen Kupfererzen (Kiesabbränden), beim Amalgamationsprozess, in Eisenhütten und Maschinenfabriken, zum Härten von Stahlwaren, in der Seifenfabrikation, Gerberei, Bleicherei, Färberei, Zeugdruckerei, zum Raffinieren von Fetten, zur Herstellung von Tabakfabrikaten, Mineralwässern, zu Kältemischungen, zum Auftauen von Eis, zum Konservieren von Schiffbauholz, Eisenbahnschwellen und Häuten, zum Einsalzen der Fische, des Fleisches, der Butter, als ð Dünger (s. d., S. 280) und bei der Viehfütterung. Arzneilich dient Salz zu Bädern (Solbäder) und Inhalationen.

[...]

Die Gewinnung des Salzes war früher meistens regalisiert, d.h. sie wurde als ein Vorrecht des Staatsfiskus in Anspruch genommen, der dann die Ausbeute (Salzgerechtigkeit) regelmäßig gegen bestimmte Abgaben an Private verlieh, und zwar erstreckte sich das Salzregal sowohl auf Steinsalz, indem es insoweit auch einen Teil des Bergregals überhaupt bildete, als auch auf die Salzquellen (sogen. Salinenregal); doch ist es inzwischen, wie die meisten Regalien, durch die moderne Gesetzgebung beseitigt worden. Ebenso ist in Deutschland das Salzmonopol, d.h. die ausschließliche Berechtigung des Staates zum Salzverkauf, abgeschafft und seit 1867 eine Verkaufssteuer eingeführt (s. ð Salzsteuer). Bei der Wichtigkeit und Notwendigkeit des Salzes erscheint das sogen. Salzhoheitsrecht, das in einer besondern Beaufsichtigung der Salzwerke durch den Staat besteht, als gerechtfertigt. Es erstreckt sich namentlich auf die Genossenschaften (Pfännerschaften), welche die Ausbeutung der Solen betreiben. Die Anteile der einzelnen Pfänner an der Saline, deren meistens 111 unterschieden werden, heißen Pfannen, auch Koten (»Kote«, eigentlich soviel wie Siedehaus) oder Salzkörbe. Zuweilen kommen auch noch die Bezeichnungen Salzbeerbte, Salzherren, Erbsälzer, Salzjunker für diejenigen Inhaber von Salzwerken vor, die ihr Recht nicht durch eine Belehnung erhalten haben, während man den mit der Wahrnehmung der landesherrlichen Gerechtsame in Ansehung eines Salzwerkes betrauten Beamten früher Salzgraf zu nennen pflegte."

[Quelle: Meyers großes Konversations-Lexikon. -- DVD-ROM-Ausg. Faksimile und Volltext der 6. Aufl. 1905-1909. -- Berlin : Directmedia Publ. --2003. -- 1 DVD-ROM. -- (Digitale Bibliothek ; 100). -- ISBN 3-89853-200-3. -- s.v.]

1 Suvarcala-Salz (sauvarcala): sochal salt, benannt nach der Herkunft aus Suvarcala (von mir nicht lokalisierbar).

Synonyme nach Bhāvaprakāśa:

Siehe: Bhāvamiśra <16. Jhdt.>: Bhāvaprakāśa of Bhāvamiśra : (text, English translation, notes, appendences and index) / translated by K. R. (Kalale Rangaswamaiah) Srikantha Murthy. -- Chowkhamba Varanasi : Krishnadas Academy, 1998 - 2000. -- (Krishnadas ayurveda series ; 45). -- 2 Bde. -- Bd. I, S. 201: "This also is an artificial product containing sodium chloride, sodium sulphide and little of sodium carbonate".

Nach dem Petersburger Wörterbuch (dort Quellennachweise): "ein künstliches Salz, das durch Kochung von Salz mit den Früchten der Emblica officinalis (āmalaka) [= Phyllanthus emblica L. = Amblabaum = Emblic Myrobalan] erzeugt wird, Sochal Salt". Diese Beschreibung ist ähnlich der unten gegebenen für viḍa-Salz!

Nach der Encyclopaedia of Indian medicine ist saurvacala:

"Occurrence: "Earth, taken out from the banks of the Ganga or any other salty earth is to be dissolved in pure water and then filtered through a piece of thick cloth. This water is next to be kept in an earthen pot for about 12 hours to settle. The clearest part of this solution is then to be taken out and heated till it gets condensed. The product, which is of white colour is then to be taken out. It is called ushara or sora." (RJN [Rasa- jala-nidhi], Vol.III, page 268)."

[Quelle: Encyclopaedia of Indian medicine / Ed.: S. K. Ramachandra Rao. - Bombay : Popular Prakashan. -- 25 cm. -- Vol. 5: Materia medica - mineral and metallic drugs / ed. S. R. Sudarshan. -- 2005. -- XVIII, 122 S. -- S. 45f.]

Nach anderen ist sauvarcala Kalisalpeter (Kaliumnitrat) (KNO3)

"Kaliumnitrat, im allgemeinen Sprachgebrauch besser bekannt als Salpeter, im Speziellen als Kalisalpeter, ist das Kaliumsalz der Salpetersäure.

Eigenschaften

Kaliumnitrat bildet farblose Kristalle, die sich in Wasser unter Abkühlung lösen. Es ist in warmem Wasser viel leichter löslich als in kaltem Wasser (130 g/L bei 0°C ; 2455 g/L bei 100°C).

Kaliumnitrat zersetzt sich beim Erhitzen zu Kaliumnitrit und Sauerstoff:

\mathrm{ 2 \ KNO_3\ _{\overrightarrow { \triangle  }}\ 2 \ KNO_2 + O_2}

Es ist bei erhöhten Temperaturen ein hervorragendes Oxidationsmittel. Verkohlte Rückstände in Glasgeräten lösen sich in geschmolzenem Kaliumnitrat rasch auf.

Kaliumnitrat ist deutlich weniger hygroskopisch als viele andere Nitrate, z.B. Natriumnitrat.

Gewinnung
  • Natürliche Vorkommen
    Kaliumnitrat (min. "Nitrokalit") kommt als Ausblühung auf Böden vor. Von wirtschaftlicher Bedeutung waren die Vorkommen in China und Südostasien, wo in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Auslaugen solcher Böden mehr als 10000 t Salpeter jährlich gewonnen wurden.
  • Bakterielle Nitrifikation stickstoffreicher organischer Abfälle
    Von Ende des 14. bis in das 19. Jahrhundert wurde in Europa die mit Hilfe von Bakterien und Luftsauerstoff Erzeugung von Salpeter betrieben, um vom Import dieses für Kriegszwecke unentbehrlichen Rohstoffes unabhängig zu sein. (siehe "Geschichte"). Man vermengt stickstoffreiche organische Abfälle (Dung und Harn) mit Kalk und Holzasche (Pottasche) und lässt diese in lockeren, luftdurchlässigen Erdhaufen verwesen. Dabei werden die Stickstoffverbindungen durch Bakterien zu Nitraten umgesetzt. Nach zwei Jahren wird die Masse mit Wasser ausgelaugt. Der Rohlauge wird Pottasche zugesetzt und dadurch Calcium-und Magnesiumnitrat zu Kaliumnitrat und schwerlöslichen Erdalkalikarbonat umgesetzt. Durch Eindampfen der filtrierten Lauge gewinnt man den Kalisalpeter, der durch Umkristallisation gereinigt wird.
  • Konversionssalpeter
    Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1920 war die Konversion von Chilesalpeter mit Kaliumchlorid das wichtigste Verfahren zu Herstellung von Kaliumnitrat: NaNO3 + KCl --> KNO3 + NaCl
    Dabei wird die geringe Zunahme der Löslichkeit von Natriumchlorid mit der Temperatur ausgenutzt: die Mutterlauge der KNO3-Kristallisation im vorausgegangenen Zyklus wird erwärmt und mit rohem Natriumnitrat und Kaliumchlorid in stoichiometrischem Verhältnis versetzt. Das Gemisch wird unter Zusatz von etwas Soda bei 100°C eingeengt, wobei Natriumchlorid und Verunreinigungen (Erdalkalicarbonate) ausfallen und abfiltriert werden. Das Filtrat wird mit dem Kondensat der Eindampfung wieder verdünnt, um beim Abkühlen ein Ausfällen von Natriumsalzen zu vermeiden, klarfiltriert und dann bis auf 5°C zur Kristallisation des Kaliumnitrats abgekühlt und zentrifugiert. Das abgeschiedene Kaliumnitrat wird für technische Zwecke umkristallisiert.
  • Synthetisch aus Salpetersäure
    Heute wird das Kaliumnitrat synthetisch hergestellt (siehe Darstellung).
[...]

Verwendung

  • Kaliumnitrat wird zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet (Pökelsalz E 252)
  • Zur Herstellung von Schwarzpulver und anderen pyrotechnischen Mischungen
  • Ein Gemisch aus 24% Bor + 71% KNO3 + 5% Binder (PMMA) dient als zuverlässige Anzündmischung, die auch bei sehr tiefen Temperaturen (-196°C) brennt.
  • Eine Mischung aus 60% NaNO3+40% KNO3 schmilzt bei 222°C und wird als Wärmeträgermedium in solarthermischen Kraftwerken eingesetzt. Diese Salzschmelze ist chemisch stabil bis 590 °C, hat eine hohe spezifische Wärmekapazität von 1,55 kJ/(kg K), eine Dichte von 1,79 g/cm³ und ist dünnflüssig wie Wasser (Viskosität: 2,1 mPa s). Sie benetzt Metallflächen sehr leicht, was bei ungeeigneter Konstruktion und Materialauswahl zu Dichtungsproblemen führen kann. Edelstähle sind weitgehend beständig gegen Salpeterschmelzen (Abtragungsrate: 6 - 15 µm / Jahr bei 570 °C). Der Wärmeübergangskoeffizient am turbulent durchströmten Rohr beträgt etwa 6000 W/K m². Die Salpeterschmelze eignet sich aufgrund ihrer hohen Wärmekapazität (2,8 MJ/(K m³)) zudem als Wärmespeichermedium. Durch Zusatz von Natriumnitrit kann die Schmelztemperatur weiter erniedrigt werden. Ein als HiTec bezeichnetes Salzgemisch aus 53% KNO3 + 40% NaNO2 + 7% NaNO3 schmilzt bereits bei 140°C und hat besonders günstige Eigenschaften als Wärmeträgermedium, wenn die Giftigkeit von Natriumnitrit ohne Belang ist.
  • Salpeterbäder werden zur Wärmebehandlung von Aluminiumknetlegierungen mit Magnesiumgehalten bis 10% verwendet. Die höchstzulässige Temperatur der Salzschmelze ist vom Magnesiumgehalt abhängig; sie sinkt von 550 °C bei 0,5% Mg auf 380°C bei 10% Mg.
  • in Rauchgranaten
  • in Dünger
Geschichte

Bereits im 11.Jahrhundert wird Salpeter im Buch des Marcus Graecus, das auch erstmalig die Schwarzpulvermischung erwähnt, als neuer Stoff erwähnt, der von Erde und Steinen abgekratzt wird. Das vom Ende des 13. Jahrhundert stammende Buch über den berittenen Kampf und den Einsatz von Kriegsmaschinen von Hassan ar-Rammah (Al-Furusiyya wa al-Manasib al-Harbiyya) enthält bereits mehrere Vorschriften zur Reinigung des Salpeters mit Holzasche sowie zur Anfertigung von Brandsätzen und Treibstoff für Raketen.

Salpeter wurde anfangs aus Indien importiert; Venedig zog aus dem Zwischenhandel hohe Gewinne. Mit steigender Nachfrage und aus Gründen der Unabhängigkeit förderten vom Ende des 14. Jahrhunderts an die Regierungen die eigene Gewinnung von Salpeter und sicherten sich durch ein "Salpeterregal" alle Rechte der Herstellung, des Importes und der Verwendung mittels drakonischer Gesetze. Durch die schnelle Sauerstoffabgabe war der Salpeter die Grundlage für die plötzliche Verbrennung von Schwefel und Holzkohle im Schießpulver und daher als chronisch knappe Substanz der strategische Rohstoff über sechs Jahrhunderte.

In Thüringen gab es im 16. Jahrhundert neun Salpetersiedereien. Die Moldauufer bei Prag waren mit „Sanitärbänken“ bedeckt, die Stadt Halle erteilte eine Konzession zur Salpetergewinnung an den Müllhalden. Die steigende Nachfrage nach Salpeter wurde teilweise durch weitere Importe, vor allem aus Indien, und durch eigene Anlagen gedeckt.

Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts fand ein systematischer Anbau von Salpetergärten statt. Tierische Abfälle (Dung, Kot, Urin und Blut) wurden mit kalkhaltigen Erden, Erde von Fried- bzw. Schlachthöfen oder aus Mooren und mit Kalk, Schutt sowie Asche in Gruben gefüllt oder zu Haufen geschichtet und ab und zu mit Jauche oder Urin begossen. Durch die Zersetzung bildete sich nach ein bis zwei Jahren so viel Salpeter, dass er aus der Erde ausgewaschen werden konnte. Die Ausbeute betrug etwa 6:1, also aus 6 kg Salpetererde gewann man 1 kg Salpeter.

Salpetersieder als besonderer und sehr unbeliebter Berufsstand durften Grundstücke jederzeit betreten und dort nach Salpeter suchen. Das traf sogar für Kirchen im 17. und 18. Jahrhundert zu, wobei nur die Zeiten der Gottesdienste ausgenommen waren. In Schweden mussten die Bauern ihre Abgaben sogar teilweise in Salpeter entrichten.

Im 19. Jahrhundert kam es dann sogar zum Salpeterkrieg, den Chile gegen seine Nachbarländer führte, um in den alleinigen Besitz der riesigen Wüstenlagerstätten von Natronsalpeter ("Caliche") zu gelangen, der jetzt mit Kalisalzen sofort zum Kalisalpeter umgesetzt werden konnte. Dieses Verfahren der Konversion wurde ab 1916 schließlich vom Haber-Bosch-Verfahren der Erzeugung von Ammoniak aus Luft und Wasser mit nachfolgender Umsetzung zur Salpetersäure abgelöst."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumnitrat. -- Zugriff am 2007-04-09]

Nach:  K. Madhava Chetty, K. Sivaji, G. Sudarsanam*, P. Hindu Sekar ist sauvarcala "Sodium sulphate mixed with sodium chloride" [http://www.siu.edu/~ebl/leaflets/plumbago.htm. -- Zugriff am 2007-03-22]

2 Sindhu-Salz (Steinsalz) (saindhava): nach der Herkunft "aus dem Indusland (sindhu) kommend" = Steinsalz: NaCl, meist mit Beimischungen (CaSO4, CaCl2, MgCl2, manchmal mit MgSO4)

Synonyme nach Bhāvaprakāśa:

Siehe: Bhāvamiśra <16. Jhdt.>: Bhāvaprakāśa of Bhāvamiśra : (text, English translation, notes, appendences and index) / translated by K. R. (Kalale Rangaswamaiah) Srikantha Murthy. -- Chowkhamba Varanasi : Krishnadas Academy, 1998 - 2000. -- (Krishnadas ayurveda series ; 45). -- 2 Bde. -- Bd. I, S. 199

Die am längsten ausgebeutete und bedeutendste Steinsalzstätte im Indusland sind die Khewra Salt Mines im Pakistanischen Punjab (پنجاب)


Abb.: Lage von Khewra
(©MS Encarta)


Abb.: Steinsalz in Khewra
[Bildquelle: manitoon. -- http://www.flickr.com/photos/manitoon/56821777/. -- Zugriff am 2007-03-22. -- AttributionNoncommercialNo Derivative WorksCreative Commons Lizenz  (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung)]

"Khewra Salt Mines is a salt mine in Pakistan, about 160 kilometres from Islamabad (اسلام آباد) and 260 kilometres from Lahore (Urdu: لاہور, Punjabi: لہور). It attracts up to 40,000 visitors per year and is the second biggest salt mine in the world. Situated at the foothills of the Salt Range, Khewra Salt Mines are the oldest in the salt mining history of the sub-continent.

Salt has been mined at Khewra since 320 BC, in an underground area of about 110 sq. km. Khewra salt mine has proven reserves of 300 million tons. This reserve could not be consumed in 600 years even at the rate of 5 lakh tons production every day. Current production from the mine is around 3 lakh tons.

The mine-head buildings have 17 stories, with 11 below ground. The salt-mine is 945 feet above sea level and extends around 2,400 feet inside the earth from the mine-mouth. There are 17 working levels and the cumulative length of all tunnels is more than 40 km.

Salt occurs in the form of an irregular dome like structure. There are seven thick salt seams with a cumulative thickness of about 150 meters. At places the rock salt is 99% pure. Salt is transparent, white, pink, reddish to beef-colour red. There are beautiful alternate bands of red and white colour salt."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Khewra. -- Zugriff am 2007-03-22]

3 Viḍa-Salz (viḍa): nach Sharma-Dash: "Ammonium chloride" (NH4Cl) (in Reinform m.E. unwahrscheinlich)

Nach:  K. Madhava Chetty, K. Sivaji, G. Sudarsanam, P. Hindu Sekar ist es "A mixture of sodium chloride + sodium sulphate + aluminium sulphate + magnesium sulphate + ferric oxide+ ferric sulphate" [http://www.siu.edu/~ebl/leaflets/plumbago.htm. -- Zugriff am 2007-03-22]

Nach Encyclopaedia of Indian medicine: "artificial salt"

"Preparation: It can be prepared by two processes:

1. Eighty-two parts of sea-salt and one part each of harītaki (Terminalia chebula), āmalaki (Phyllantus emblica) and swarjī (refined natron)—all powdered well are to be heated strongly in an earthen vessel, till they are fused together into one lump. This is called Viḍa.

2. Eight parts of sea-salt and one part of powdered āmalaki (Phyllantus emblica) are to be mixed together, kept in an earthen vessel, and then subjected to a strong heat till the two products are fused together. The product when cooled is called viḍā-lavaṇa, (RJN  [Rasa-jala-nidhi], Vol.III, page 287)."

[Quelle: Encyclopaedia of Indian medicine / Ed.: S. K. Ramachandra Rao. - Bombay : Popular Prakashan. -- 25 cm. -- Vol. 5: Materia medica - mineral and metallic drugs / ed. S. R. Sudarshan. -- 2005. -- XVIII, 122 S. -- S. 55.]


Abb.: Chebulische Myrobalane (Terminalia chebula (Gaertn.) Retz.)
[Bildquelle: Kirtikar-Basu, ©1918]
Siehe: http://www.payer.de/ayurveda/pflanzen/terminalia_chebula.htm


Abb.: Amblabaum (Phyllanthus emblica L.)
[Bildquelle: Wikipedia]

"The Indian gooseberry (Emblica officinalis) is a deciduous tree of the Euphorbiaceae family. It is known for its edible fruit of the same name. Common names of this tree include amalaka in Sanskrit, amla in Hindi, Usirikai in Telugu, aonla, aola, amalaki, amla berry, dharty, aamvala, aawallaa, emblic, emblic myrobalan, Malacca tree, nellikai, nillika, and nellikya.

The tree is small to medium sized, reaching 8 to 18 m in height, with crooked trunk and spreading branches. The leaves are simple, subsessile, the flowers are greenish-yellow. The fruit is nearly spherical, light greenish yellow, quite smooth and hard on appearance, with 6 vertical stripes or furrows. The fruits ripen in autumn. Its taste is bitter-sour. Being more fibrous than most fruits, it cannot be consumed raw in vast quantity; indeed, it is taken with salt. A glass of water taken immediately after eating a large fruit makes the water seem sweeter.

For medicinal purposes dried and fresh fruits of the plant are used. The fruit allegedly contains 720 mg of vitamin C per 100 g of fresh fruit pulp, or up to 900 mg per 100 g of pressed juice. Apart from this it also contains tannins; a reason why even dried form retains most of the vitamin content.

Particularly in Southern India, the fruit is pickled with salt, oil, and spices, and also used as a primary ingredient in the Ayurvedic tonic Chyawanprash. Its extract is popularly used in inks, dyes, shampoos and hair oils. While this tree is native to India, a relative of it is Phyllanthus acidus, which is grown in gardens and is sometimes confused with this species.

In Hinduism it is regarded as a sacred tree and worshipped as Mother Earth in India.

Because of the high tannin content in it, it is used as a mordant (fixing agent) for the fixation of dyes onto the fabric."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Phyllanthus_emblica. -- Zugriff am 2007-04-09]

4 Steppensalz (audbhida): zu ud-bhid "hervorsprudeln", d.h. Salz aus Salzausblühungen

Bhāvaprakāśa:

audbhidaṃ pāṃśulavaṇam yaj jātaṃ bhūmitaḥ svayam Steppensalz (audbhida) oder Staubsalz (pāmśulavaṇa) entsteht von selbst aus der Erde.
Bhāvamiśra <16. Jhdt.>: Bhāvaprakāśa of Bhāvamiśra : (text, English translation, notes, appendences and index) / translated by K. R. (Kalale Rangaswamaiah) Srikantha Murthy. -- Chowkhamba Varanasi : Krishnadas Academy, 1998 - 2000. -- (Krishnadas ayurveda series ; 45). -- 2 Bde. -- Bd. I, S. 201


Abb.: Salzsteppe, Kanada
[Bildquelle: en.wikipedia]

"Identification:

Hindi - Khari-non, Khariya-namak
Kanada - Peduppu
Vernacular - Rehā, kalar

Occurrence: Reh, Usar or Kalar are the local names of a saline efflorescence composed of a mixture of sodium carbonate, sulphate and chloride, together with varying proportions of calcium and magnesium salts, found on the surface of alluvial soils in the drier districts of the Gangetic plains, and particularly in the northern parts of Uttar Pradesh, Punjab and Rajasthan.

Reh is found in the following parts of India:

Andhra Pradesh: Stretches of reh-coveredsoil occur in Guntur district and in Anantapur district. One sample from Kakinada in the East Godavari district contained 50-56 per cent sodium carbonate, 52-96 per cent sodium chloride and 16-48 per cent sodium sulphate.

Bihar: Different types of alkali salts are locally known as reh, saji matti and khari. They occur in Kharan, Champaran, Muzaffarpur and parts of Monghyr and Gaya districts.

Tamil Nadu: Reh which contains a large amount of sodium salts, collects as an efflorescence in the soil occurring in Salem district, Perambalur taluk, Tiruchirapalli district and in South Arcot and Ramanathapuram districts.

Uttar Pradesh: Extensive- reh-covered tracts occur in Hasanpur, Moradabad district, along the western side of the Ganges in Muzaffarnagar district and in parts of Meerut district."

[Quelle: Encyclopaedia of Indian medicine / Ed.: S. K. Ramachandra Rao. - Bombay : Popular Prakashan. -- 25 cm. -- Vol. 5: Materia medica - mineral and metallic drugs / ed. S. R. Sudarshan. -- 2005. -- XVIII, 122 S. -- S. 4.]

5 Meersalz (sāmudra)

Synonyme nach Bhāvaprakāśa:

Siehe: Bhāvamiśra <16. Jhdt.>: Bhāvaprakāśa of Bhāvamiśra : (text, English translation, notes, appendences and index) / translated by K. R. (Kalale Rangaswamaiah) Srikantha Murthy. -- Chowkhamba Varanasi : Krishnadas Academy, 1998 - 2000. -- (Krishnadas ayurveda series ; 45). -- 2 Bde. -- Bd. I, S. 200


Abb.: Meersalz-Gewinnung bei Chennai, Tamilnadu
[Bildquelle: Mrs Hilksom. -- http://www.flickr.com/photos/95976276@N00/103998440/. -- Zugriff am 2007-03-22. -- AttributionNoncommercialNo Derivative WorksCreative Commons Lizenz  (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung)]

"Meerwassersalinen (Salzgärten)

Die Technik zur Extrahierung des Salzes aus Meerwasser hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur wenig verändert. Salzhaltige Lauge fließt aus einem höheren Becken langsam in ein nur wenig tiefer gelegenes und von dort in das nächste usw. Von Becken zu Becken steigt wegen des durch Sonneneinstrahlung verdunsteten Wassers der Salzgehalt der Lauge, bis schließlich der maximale Sättigungsgrad erreicht ist, kristallines Salz (Natriumchlorid) ausfällt und auf den Boden sinkt. Wichtig dabei ist, dass der Sättigungsgrad der Lauge für die anderen Salze (Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, etc.) meist nicht erreicht wird und diese weiterhin in gelöstem Zustand in der Lauge schwimmen. Das gewonnene Salz hat daher einen wesentlich geringeren Mineralstoffanteil als das im Siedeverfahren erzeugte Salz. Das Restwasser wird entweder wiederverwendet, um auch die restlichen Salze auszuwaschen, oder einfach ins Meer zurückgeführt.

Im Gegensatz zu früher werden heute Pumpen eingesetzt, um die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu kontrollieren. Obwohl noch viele Betriebe die Erntearbeiten durch menschliche Arbeitskraft erledigen, gibt es mittlerweile auch gewaltige Anlagen, die in weitläufigen Becken 100-250 Tonnen Salz pro Stunde einsammeln können.

Meerwassersalinen sind die billigste Art der Salzgewinnung. Sie produzieren allerdings im allgemeinen nur Salz minderer Qualität. Sie machen daher nur 20-30% der weltweiten Salzproduktion aus. Die wirtschaftliche Organisation der Salinen glich lange Zeit der von Agrarbetrieben. Viele französische Kleinbetriebe umfassen selten mehr als 2 ha Grundfläche und bieten oft nur einen Nebenerwerb für die dort arbeitenden Salzbauern. Es gibt aber zunehmend größere international agierende Unternehmen wie die "Compagnie des Salins du Midi et des Salines de l'Est" in Südfrankreich oder vergleichbare in den USA.

Verbreitung

Meerwassersalinen können nur in Küstenregionen entstehen, die die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • hoher Salzgehalt der Küstengewässer (also z.B. nicht in Skandinavien und der Ostsee)
  • flache Ufer (um genügend große Salzgärten anlegen zu können)
  • intensive und regelmäßige Sonneneinstrahlung
  • genügend Wind
  • wenig Regen (nur ein einziger heftiger Regenschauer kann die Ernte von Wochen vernichten)"

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Saline. -- Zugriff am 2007-03-22]

ālepanārthe yujyante
snehasvedavidhau tathā |
adhobhāgōrdhvabhāgeṣu
nirūheṣv anuvāsane |90|

abhyañjane bhojanārthe
śirasaś ca virecane |
śastrakarmaṇi vartyartham
añjanotsādaneṣu ca |91|

ajīrṇānāhayor vāte
gulme śūle tathodare |
uktāni lavaṇāny (ūrdhvaṃ) |92a-c|

90. - 92c. Sie werden auch angewandt:

Damit sind die Arten von Salz abgehandelt.


Zu Carakasaṃhitā I,1, 92c - 105b