Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch!

Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos!

Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02

Teil 2: Chronik Boliviens

10. Von 1848 bis 1876


von Margarete Payer und Alois Payer

mailto: payer@hdm-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. -- 10. Von 1848 bis 1876. -- Fassung vom 2002-10-09 -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien0210.htm. -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: Anlässlich des Bibliotheksseminars in La Paz vorläufig freigegeben am 2002-09-19

Überarbeitungen:

Anlass: Fortbildungssemester 2001/02

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. . -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien02.htm

Dieser Text ist Teil der Abteilung Länder und Kulturen von Tüpfli's Global Village Library


1848-01-18 bis 1848-12-16

Mayor General José Miguel de Velasco Franco (1795, Santa Cruz - 1859, Santa Cruz) ist nach einem Staatsstreich Interimspräsident


Abb.: José Miguel de Velasco Franco .


1848-12-16 bis 1855-08-15

General Manuel Isidoro Belzu Humérez (1808, La Paz - 1865, La Paz) ist nach einem Staatsstreich Präsident


Abb.: Manuel Isidoro Belzu Humérez

Aus Reden von Belzu:

Belzu am 1849-03-14 in La Paz

"CAMARADAS: Una turba insensata de aristócratas ha venido a ser arbitro de vuestras riquezas y de vuestros destinos: os explotan sin cesar y no echáis de ver; os trasquilan día y noche y no sentís; monstruosas fortunas acumulan con vuestro sudor y sangre y no advertís. Se reparten las tierras, los honores, los empleos, las dignidades, dejándonos tan sólo la miseria, la ignominia, el trabajo, y guardáis silencio. ¿Hasta cuando dormiréis así? Despertad pues de una vez; ha sonado ya la hora en que debéis pedir a la aristocracia sus títulos y a la propiedad privada sus fundamentos.

¿No sois iguales a los demás bolivianos? ¿Esta igualdad no es el forzoso resultado de la igualdad del género humano? ¿Por qué solamente a ellos se les suministra las condiciones de desarrollo material, intelectual y moral y no a vosotros? Compañeros! La propiedad privada es la fuente principal de la mayor parte de los delitos y crímenes en Bolivia; es la causa de la lucha permanente entre los bolivianos, es el principio del actual egoísmo dominante, de aquel egoísmo eternamente dominado por la moral universal. No más propiedad, no más propietarios, no más herencias! Abajo los aristócratas! La tierra para todos; basta la explotación del hombre. ¿Qué razón hay para que los ballivianistas no más ocupen elevadas posiciones sociales? No sois también vosotros bolivianos? No habéis nacido igual que ellos, en este suelo privilegiado? Amigos! En expresión de un gran filósofo, la propiedad es la explotación del débil por el fuerte; la comunidad de bienes la del fuerte por el débil. La propiedad tiene como base fundamental el acaso; la comunidad, la razón. Haceos justicia con vuestras propias manos, la que la justicia de los hombres y de los tiempos os la niegan."

Aus Reden von Belzu:

Belzu am 1849-03-14 in La Paz

"Ein Klüngel Privilegierter beherrscht Euren Reichtum und Euer Schicksal, beutet Euch aus, und Ihr seht es nicht; rupft Euch, und Ihr fühlt es nicht; häuft ungeheure Vermögen mit Eurem Blute an, und Ihr merkt es nicht. Sie teilen unter sich LSndereien, Ehrungen und Posten, Euch nur Elend, Schmach und Bürden belassend - und Ihr schweigt dazu. Wie lange werdet Ihr so weiterschlafen? Wacht endlich auf! Es schlägt die Stunde, in der Ihr von der Oligarchie über die Herkunft . . . ihrer Besitztümer Rechenschaft fordern sollt. Seid Ihr nicht ebenfalls Bolivianer? Muß nicht diese Gleichheit [á&r Staatsbürgerschaft Boliviensj aus der Gleichberechtigung des Menschengeschlechtes resultieren? .... In Bolivien haben die meisten ... Verbrechen, die dauernden Kämpfe zwischen Bolivianern, jenen Egoismus, den die universale Moral verdammt, das Privateigentum zur Quelle . . . Genug der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen! Das Eigentum ist die Ausbeutung der Schwächeren durch die Stärkeren, die Gütergemeinschaft die der Stärkeren durch den Schwächeren. Das Eigentum hat zur Grundlage den Zufall, die Gütergmeinschaft die Vernunft. Verschafft auch Euch Gerechtigkeit mit Eurer eigenen Hand - das, was jetzt die Justiz der Menschen und der Zeit Euch verweigert."

[Übersetzung: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 20]

Belzu in Cochabamba

"Cholos, mientras vosotros sois las víctimas del hambre y de la miseria, vuestros opresores, que se llaman caballeros, y que explotan vuestro trabajo, viven en la opulencia. Sabed que todo lo que tenéis a la vista os pertenece, porque es el fruto de vuestras fatigas. La riqueza de los que se dicen nobles, es un robo que se os ha hecho". Seguidamente Cortez, hace este comentario: "Apenas se puede creer que el Jefe de una nación, convertido en enemigo de las clases sociales, que por sus bienes son la mejor garantía del orden, haya llevado la insensatez hasta azuzar las peligrosas pasiones de la canalla, y arrojar en la sociedad la semilla de infinitos males."

Quelle: Molina Céspedes, Tomás: Belzu : quién lo mató. -- Cochabamba, 2001. -- Depósito legal 5212247. -- S. 48 - 50

"Belzu. Emanzipator der Indianer Boliviens

Ob auch Präsident Belzu (1847-1855) zu den zivilisationsfeindlichen Barbaren gehörte oder "progressiver Fortschrittsbürger" war, blieb in Bolivien umstritten
- aber kaum unter indianischen Kriterien. Und dies obwohl - bzw. gerade weil - allgemeine Übereinstimmung durchweg besteht, dass Manuel Isidoro Belzu (1808-1865) der von der Mehrheit geliebteste, der bei ländlichen und städtischen Cholos bzw. Mestizen beliebteste all der Präsidenten Boliviens gewesen ist: Er war mit Hilfe von landlosen Indianern, benachteiligten Ayllus und städtischen Handwerkern zur Macht gekommen.

Belzu verkörperte den Antagonismus der Indianer und Mestizen gegen die Erben des kolonialspanischen Establishments. Nach deren Entmachtung in der Bolivianischen Revolution von 1952 gilt er als "Vollstrecker der Natur Amerikas gegen die vorangehende Gegenheimat" : der "elementaren Naturgewalten, der ins Verborgene schrumpfenden Täler des barbarischen Hochlandes in der Gestalt [verstädterter] Indianer bzw. Mestizen - wie ein Ausbruch erdhafter Elementarkräfte gegen das von überseeischer Unterwanderung Verbleibende".

Er verlagerte den politischen Schwerpunkt aus dem kolonialen Sucre nach La Paz im Aymara-indianischen Hochland. "Die Cholos von La Paz liebten Belzu abgöttisch. In ihren Liedern erscheint sein Name mit größtem Enthusiasmus. In einem Trinkspruch auf das Volk wünschte sich Belzu als Nachfolger einen Mann
im Poncho." Die europäisch orientierten politischen Gegner assoziierte seine Zeitung - ohne allzusehr zu übertreiben oder zu verallgemeinern - mit der
Vorstellung, "bolivianische Barbaren könnten nur mit der Peitsche geführt werden, wie Lasttiere , Vorstellungen von "der Schule der Nachfolger von
Pizarro und Almagro", der Conquistadoren und Indianermörder.

Dass dies einer gegenrassistischen, volkstümlichen Stimmung entsprang, bestätigte ein nordamerikanischer diplomatischer Bericht von John Appleton aus dieser Zeit: Die Indianer empfanden Ressentiments gegen alle mit "den weißen Gesichtern der spanischen Eroberer". Falls die Unterdrückung durch die spanischstämmige Minderheit weiterginge, käme eine Indianerrebellion in Bolivien analog der damals in Yucatán tobenden: Laut Appleton existierte in Bolivien von 1849
ein Potential für eine Indianererhebung im Ausmaß derjenigen von 1780/82. In mehr als einer der wichtigsten Städte der Republik sei der Ruf "Tod den weißen Gesichtern" vernehmlich gewesen. Das Volk ermangele nur "eines Anführers, der dem Unternehmen gewachsen wäre, um das auszuführen, was in seinen Lieblingsschlagworten sich bereits abzeichnet".

Gegen den Hintergrund von so destruktivem Potential von Rassengewalttätigkeiten hat Belzu indianerfreundliche Reformen verfochten. In der Regierungspresse wurden im "indianistischen" Sinne orientierte Denker und Schriftsteller "herbeigesehnt, Fähigkeit und Urteil des Landes auf staatsbürgerliche Fähigkeiten hin zu lenken". Unter Belzu genügte seit 1850 - zum ersten Mal in der Geschichte Boliviens und zum letzten Mal vor 1952 - zur Ausübung des Wahlrechts , schon die Fähigkeit, den eigenen Namen schreiben zu können. Und mit noch nie dagewesener Mehrheit wurde er zum Präsidenten gewählt - dem ersten in Boliviens Geschichte, der sich überhaupt freien Wahlen stellte. Selbst laut Alcides Arguedas war die Präsidentschaft von Belzu durchgehend verfassungsmäßig legitimiert (obwohl unter seinen Anhängern nicht die Losung fehlte, der Wille des Volkes habe über jegliche Verfassung Vorrang). Als er seinen Rücktritt erklärte, wurde
seine Demission nicht angenommen, erreichte aber, dass (durch Belzus Verfassung von 1851) für alle in Bolivien Geborenen oder Bolivien Betretenden die
Sklaverei zu erlöschen hatte (ein Jahrzehnt bevor die Vereinigten Staaten und eine Generation bevor Brasilien die Sklaverei abschafften).

Daneben wurde das Auferlegen unbezahlter Arbeitsverpflichtungen für die Armee und die Obrigkeit, Richter, Ortsvorsteher und Priester, verboten - und ein Minimallohn festgelegt (und dies obwohl Beschwerden indianischer Landgemeinschaften so zahlreich waren, dass sie dadurch die Behörden von anderen Verpflichtungen ablenkten). Dagegen wurde die Anrufung der Gerichte kostenlos. Darüberhinaus sollten Prozesse zwischen Indianern mündlich ablaufen, um ihnen verständlich gemacht zu werden. Bedürftige Indianer wurden auch von der Zahlung von Bußgeldern freigestellt und konnten Staatsland zugewiesen erhalten, jedenfalls als Steuerzahler.

Praktiken, Land der Ayllu-Gemeinschaften dem Staat abzukaufen - mit der Begründung, es sei ja Staatsland -, Praktiken, mit welchen die Haciendas sich ausbreiteten (1846 gab es bereits 5135 von ihnen), wurden von Belzu unterbunden: Er verhinderte die Expansion der Haciendas zum Nachteil der indianischen Ayllus, indem er diese schützte. (Z.B. entband er sie der "Verpflichtung", ihre Produkte den Hacienda-Eigentümern zu verkaufen. Manche Ayllus haben während Belzus Präsidentschaft ihr Land sogar wiederzugewinnen vermocht, "mit eigener Hand sich Gerechtigkeit verschaffend . Darüberhinaus organisierte
er neue Ayllu-Gemeinschaften und reorganisierte alte, einen Teil des Staatslandes ihnen zuteilend und Reste der alten Encomiendas eliminierend. Und "die große
Mehrheit der Indianer, damals in den Ayllus, verlangte nicht mehr als Belzu ihnen gegeben hatte" (Augusto Céspedes).

Andererseits hat Belzu die Besteuerung der Haciendas erhöht. Dagegen verbot er 1853 das Eintreiben der indianischen Kopfsteuer im voraus - und sei es auch
nur einen einzigen Tag vor ihrer Fälligkeit."

[Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 10 - 14]


1849

Die Goldfunde in Kalifornien führen zum gold rush. Dadurch wird die Verbindung zur amerikanischen Westküste viel wichtiger. Für die Reedereien, die die amerikanische Westküste versorgen bringt der Goldrausch erhebliche Personalprobleme für die Rückfahrt, da viele Besatzungsmitglieder nach Kalifornien desertieren´.

1850

Der Export Boliviens geht wie jedes Jahr nur zum geringsten Teil über den bolivianischen Hafen Cobija (Litoral). Der Großteil des Exports geht über die günstiger gelegenen peruanischen Häfen Tacna und Arica. In diesem Jahr werden Waren im Wert von 2.560.000 Dollar über Tacna und Arica exportiert. Dominierend sind die Engländer.

Hauptexportprodukte sind:

1850-06-28

Die Regierungszeitung La Epoca schreibt:

"Der arme Indianer wurde für die undankbarste und härteste Arbeit bestimmt, er wurde von Hunden gejagt, als wäre er ein Tier, ... Sie und uns verbindet nicht eine wahre Gesellschaft, da keine Gleichheit von Rechten und Pflichten besteht; sie halten sich und wir halten sie für Wesen einer anderen Gattung. Ab und zu kommt ein furchtbarer Augenblick, in dem des Indianers Leidenschaften entfesselt werden und er die wildesten und abstoßendsten Handlungen begeht, um seinen Zustand zu rächen, über diese verhängnisvollen Momente enthält die Geschichte Boliviens blutige Seiten... Er kennt nicht die Rechte, welche die Natur ihm gegeben hat ... , anderen dienend wie ein Lasttier. Während in der Welt alles fortschreitet, alles in Bewegung ist, gehorcht der Indianer nicht den universalen Gesetzen des Fortschrittes und fühlt nicht die geringste Sympathie für die Zivilisation ... Er weiht sein ganzes Leben der Bebauung von Land, das nicht ihm gehört, dem Hüten von Herden, die nicht sein Eigentum sind, unter Mehrung von Reichtum, den er mit Tränen bewässert, Reichtum, an dem er nicht teilhat ... Bis wann soll dieser unglückliche Stamm zur Erniedrigung . . . verdammt bleiben? . . . . Jetzt ist der Moment gekommen, etwas Positives für die Indianer zu tun!"

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 16]

1851

"In Bolivien stand man im Jahr 1851 ebenfalls kurz vor dem Abschluss eines Konkordats; die Regierung jedoch war zwar angesichts des geringen Einflusses der Kirche im öffentlichen Leben dieser besser gewogen als in vielen anderen Ländern, verweigerte jedoch die Ratifizierung des Vertrags, weil Rom sich darauf versteifte, das »patronato« über die Kirche als ein Privilegium »einzuräumen«, während die Regierung seine Anerkennung als bestehendes Recht verlangte. Die Beziehungen blieben jedoch auch weiterhin gut, da Rom die Ausübung des »patronato nacional« de facto tolerierte, ohne es jedoch offiziell anzuerkennen."

[Handbuch der Kirchengeschichte / hrsg. von Hubert Jedin. -- Ausgabe auf CD-ROM. -- Berlin : Directmedia, 2000. --1 CD-ROM. -- (Digitale Bibliothek ; 35. -- ISBN 3-89853-135-X. -- S. 11640 (vgl. HKG Bd. 6,1, S. 587)]

1851

Dalence, José María <1782, Oruro - 1852, Sucre>: Bosquejo estadistico de Bolivia. -- Chuquisaca, Ympr. de Sucre, 1851. -- 391 S.

«Bosquejo estadístico de Bolivia», (Chuquisaca, 1851; LP, 1975)

Obra de J. M. Dalence, elaborada cuando ocupaba la presidencia de la Junta de Estadística, creada (1845) por el Presidente J. Ballivián.

Inaugura la conciencia boliviana de la importancia de la información sobre la propia realidad -estadística o no- para el gobierno (de hecho la entiende como 'arte de gobierno') y, en general, para la misma vida económica.

Luego de tres apartados introductorios generales sobre la situación, organización política (cuyo apartado «división política» contiene una pequeña monografía sobre cada departamento) y división territorial del país, dedica sendos capítulos a la demografía, agricultura, industria, comercio vialidad, fuerzas armadas y hacienda pública. Constituye, pues, una monografía de Bolivia, de especial interés e importancia por recopilar y codificar abundante información sobre el primer cuarto de vida republicana; más que los 'determinismos' naturales o raciales, subraya los factores políticos y culturales, anticipando enfoques sociológicos (p. ej. la diversa nupcialidad entre el campo y la ciudad; la empleomanía; la critica de la realidad basada en los hechos; la articulación del territorio y el incremento del comercio interior, etc.); pero va mucho más allá de una monografía descriptiva, delineando un perfil de reforma sociocultural: prioridad del fortalecimiento de la capacidad productiva interna (de la importación de bienes de producción sobre los de consumo); urgencia de la vialidad; peso excesivo del gasto militar, etc. Todo, desde su opción por el proteccionismo industrialista (Wittman).

Abecia y Romero han lamentado la falta de acogida y de continuidad que tuvo este meritorio y pionero esfuerzo; también podría decirse que la Historia no estuvo de su parte."

[Josep M. Barnadas. -- In: Diccionario histórico de Bolivia / redactado bajo la dirección de Josep M. Barnadas con la colaboración de Guillermo Calvo y Juan Ticlla. -- Sucre : Grupo de Estudios Históricos, ©2002. -- 2 Bde : 1152, 1217 S : 23 Karten. -- ISBN 84-8370-277-0. -- Bd. 1, S. 363f.]

1852


Abb.: Trinidad, Beni, 1852

[Bildquelle: Las misiones jesuíticas de Chiquitos / Pedro Querejazu (ed. y compil.) ... -- La Paz : Fundación BHN, ©1995. -- Depósito legal 4-1-637-94. -- S. 358]

1852

Die niederländische Regierung beauftragt den deutschen Botaniker Karl Justus Hasskarl (1811 - 1894), den Direktor des botanischen Gartens von Buitenzorg (Bogor) auf Java, Samen und Pflanzmaterial des Chinarindenbaums (Chinchona spp.) zu besorgen. 1854 gelingt es ihm, in Särgen 400 Stecklinge aus dem oberen Amazonien hinauszuschmuggeln. In Java gediehen die setzlinge bestens und nach zwanzig Jahren hatte man aus 150 Bäumen über 2 Millionen gezogen. Damit war das Chininmonopol Boliviens und Perus gebrochen.


Abb.: Die Ernte der Chinarinde [Bildquelle: Das Buch der Erfindungen. -- 6. Aufl. -- Leipzig : Spamer. -- Bd. 5. -- 1873. -- Nach S. 142]

1852

Charles Goodyear (1800 - 1860), der 1839 die Vulkanisierung des Kautschuk entwickelte, erfindet dei Herstellung von Hartgummi aus Kautschuk. Dies geschieht durch starken Zusatz von Schwefel. Goodyear nennt den Hartgummi Ebonit. Ebonit ist ein hervorragender Isolator und darum für Telegraphenfreileitungen besonders gut geeignet. Eine weitere Voraussetzung für den kommenden Kautschukboom.

1853

Peru verhängt über Bolivien eine Grenzsperre, die erst nach 18 Monaten wieder aufgehoben wurde. Sie legt den Transitverkehr lahm.

1853

Hamburg errichtet in der peruanischen Hafenstadt Tacna (einem Haupthafen für Bolivien) ein Vizekonsulat. Vizekonsul wird Wilhelm Grohmann, Teilhaber der Firma Hockmeyer, Grohmann & Co,, Tacna.

"Die europäischen Kaufleute, die sich um die Jahrhundertmitte in Tacna oder Arica niederließen, mussten eiserne Nerven haben. Es war hier unmöglich, auf lange Sicht zu disponieren, weil fortwährend Störungen eintraten, die durch Präsidentenwechsel, innere Revolutionen und den nicht endenwollenden Zwist zwischen Peru und Bolivien hervorgerufen wurden. 1853 errichtete Hamburg in Tacna ein Vizekonsulat und vertraute es Wilhelm Grohmann an, dem Teilhaber der dort etablierten Firma Hockmeyer, Grohmann & Co.319) Zu ungünstigster Zeit übernahm der Genannte seinen Posten. Peru hatte eine Grenzsperre über Bolivien verhängt und durch diese Maßnahme den gesamten Transitoverkehr lahmgelegt. Man versuchte die im Zollhaus und in Schuppen lagernden Produkte über Cobija ins Innere zu versenden. Aber der kleine Hafen war für die Aufnahme solcher Warenmengen nicht geeignet, lag auch von den Bestimmungsorten zu weit entfernt. Sehnsüchtig warteten die Kaufleute auf die Aufhebung der Sperre. Dabei wuchsen die Vorräte durch die seewärts eingehenden Güter so an, dass der Kaufmann nicht wusste, wo er den „embarras de richesse" unterbringen sollte. Hamburger Segler z. B. löschten Holzschwellen für den Bahnbau Tacna/ Arica, ferner Manufakturen, Eisen- und Kurzwaren, Spirituosen, hamburgische und andere Fabrikate. Als Peru am 1. Januar 1855 die Grenze wiederöffnete, flössen die aufgestapelten Waren im breiten Strom nach Bolivien ab, und sehr bald konnte das Angebot die gewaltige Nachfrage nicht mehr decken. Nach Grohmanns Berechnungen sind 1855 in Tacna und Arica europäische und amerikanische Handelsartikel im Wert von 5 Millionen Dollars umgeschlagen worden. Daran war Deutschland mit rund 750/900.000 Dollars beteiligt. Volle 18 Monate hatte die Sperre gedauert. Auch dann blieben die Zustände unsicher. Es fehlte das Vertrauen, und den Geschäftsmann quälte die Sorge, wann kommt der nächste Schlag ? Infolgedessen war der Markt ständigen Schwankungen ausgesetzt. Grohmann schätzte 1856 den deutschen Import auf 3/16 der Totaleinfuhr und sprach von erfreulicher Steigerung des deutschen Absatzes, der sich allen Hemmungen zum Trotz deutlich bemerkbar mache. Verluste im Importgeschäft deckte in jenem Jahre der „brilliant" gehende Außenhandel. Seine Gesamtziffer betrug 3.400.137 Dollars. 12 Hamburger Frachter sind ein- und ausgehend registriert worden.

Während die Weltwirtschaftskrisis von 1857 im allgemeinen die Westküste nicht hart traf, wurde ihre Rückwirkung in Tacna und Arica deshalb so schwer empfunden, weil zur selben Zeit in Peru und Bolivien meuternde Generäle Rebellionen entfachten. Die meisten inländischen Kunden erklärten, nicht bezahlen zu können. Da Prozesse bei den dehnbaren Rechtsbegriffen endlos dauerten und viel Geld kosteten, beschritten die Kaufleute sehr ungern den Klageweg. Überdies brach im bolivianischen Minengebiet eine Gelbfieberepidemie aus. Der dadurch hervorgerufene Ausfall an Arbeitskräften lahmte die Produktion, steigerte die Sorgen, und die fortwährenden Erschütterungen des Wirtschaftslebens führten zum Zusammenbruch verschiedener Handelshäuser. 1859 mussten auch Hockmeyer, Grohmann & Co. ihre Zahlungen einstellen, denn die Bücher wiesen ein ungedecktes Defizit im Betrage von 30.000 Dollars auf. Grohmann bat den Senat um Entlassung aus seinem Amte. Ungern ließ Hamburg den tüchtigen Mann ziehen, mit dessen Nachfolgern es kein Glück hatte. Obwohl das Vizekonsulat nach Arica verlegt und in Tacna ein hamburgisches Konsulat eingerichtet wurde, wechselten Konsuln und Vizekonsuln beständig, gingen nach Arequipa oder Valparaiso, um dort in Ruhe ihr Geld zu verdienen. Aus dem Grunde fehlen Konsulatsberichte für die 60er Jahre. In Arica war 1868 der Bremer Dauelsberg Hafenagent für verschiedene Tacnafirmen, deren Namen wir nicht erfahren.

1883, nach Abschluss des Salpeterkriegs, sind Peru Tacna und Arica verloren gegangen. Sie wurden für 10 Jahre Eigentum des chilenischen Siegers. Ein Plebiszit sollte dann über das künftige Los entscheiden. Als Chile trotz wiederholter Aufforderung keine Miene machte, sich an das Abkommen zu halten, entstand aus der Weigerung das berüchtigte Tacna/Aricaproblem, die Elsass-Lothringenfrage Lateinamerikas. Sie wurde zur ständigen Kriegsgefahr zwischen Chile und Peru. Um diese Drohung zu beseitigen, suchte die nordamerikanische Union zu vermitteln. Aber der Schiedsspruch des Präsidenten Coolidge vom März 1925, der die Durchführung der Volksabstimmung forderte, brachte keine Entscheidung. Erst der Vertrag von Lima (3. Juni 1929) hat den Streitfall endgültig geregelt. Peru erhielt Tacna zurück, Arica blieb bei Chile. Doch räumten die Chilenen den Peruanern in der Bucht von Arica eine Freihafenzone ein und zahlten eine Entschädigung von 6 Millionen Dollars.320)"

[Wätjen, Hermann: Der deutsche Anteil am Wirtschaftsaufbau der Westküste Amerikas. -- Leipzig : Meiner, 1942. S. 188 - 190]

1854

Der dritte -- unzuverlässige -- Censo (Volkszählung) ergibt als Bevölkerungszahl Boliviens 2,3 Mio. Einwohner

1854

Beltrán, Carlos Felipe <1816, Uquiri - 1898, Oruro>: Doctrina chritiana en el idioma Quichua mas completa y depurada con un catecismo nuevo y la exhortación para los indios isposos o contrayentes  / por el presbítero C.F.B. -- Sucre, 1854. -- VIII, 32 S.

Es erscheinen erweiterte Neuausgaben in Oruro in den Jahren 1872, 1876, 1889, 1890, 1892


Abb.: Titelblatt

1855

Gründung der französischen Reederei Compagnie Générale Maritime (ab 1861: Compagnie Générale Transatlantique <CGT>) in Le Havre. Diese Linie bedient regelmäßig den Isthmus von Panama. [Webpräsenz: http://www.cma-cgm.com/. -- Zugriff am 2002-04-10]. Die Linie erhält erhebliche staatliche Subventionen.

1855-01-28


Abb.: Titelblatt eines Buches


Abb.: Streckenführung der Panama Railroad

 

Der erste Zug der aufgrund des kalifornischen Gold Rush (seit 1849) erbauten Panama Railroad fährt von Panam City nach Colon. Damit wird der Maultierverkehr zwischen Atlantik und Pazifik überflüssig.


Abb.: Übergang Zug-Schiff in Colon, alte Postkarte

[Bildquelle: http://www.trainweb.org/panama/postcards.html. -- Zugriff am 2002-01-04]


1855-08-15-bis 1857-09-08

General Jorge Córdova (1822, La Paz - 1861, La Paz) ist aufgrund von Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Jorge Córdova


ab ca. 1856

In Bolivien treten die ersten Fälle von Cholera auf. Diese wurde von Sulawesi (Indonesien), den Gilbert Inseln und den Neuen hebriden (beides Ozeanien) eingeschleppt. (In Südamerika tritt Cholera seit 1853 auf).

1856

Der katalanische Musiker Marià Pau Rosquelles i Carreres (1790, Madrid - 1859, Sucre) gründet die Sociedad Filarmonica de Sucre

1856

In diesem Jahr laufen insgesamt zwölf Hamburger Frachter bolivianische Häfen an.

1857

Errichtung des bolivianischen Generalkonsulats in Hamburg.


1857-09-08 bis 1861-01-14

Rechtsanwalt José María Linares Lizarazu (1808, Puna - 1861, Chile) ist nach einem Staatsstreich de facto Präsident


Abb.: José Maria Linares Lizarazu

Der Präsident vertritt einen unbeschränkten Wirtschaftsliberalismus.

1858

An der Küste Boliviens (Litoral) wird Chilesalpeter entdeckt.

"Chilesalpeter (Chilisalpeter). Hiermit bezeichnet man den Natronsalpeter, der seit einigen Jahrzehnten aus Südamerika, hauptsächlich aus den chilenischen Häfen in großen Mengen nach Europa kommt. Seiner chemischen Zusammensetzung nach ist der Chilesalpeter das Natriumsalz der Salpetersäure, Natriumnitrat, Natronsalpeter, NaNO3, in reinem Zustande weiß, in der Regel aber infolge geringer Verunreinigungen schmutzig gelblich bis grünlich gefärbt und oft vermischt mit etwas Sand oder Gesteinstrümmern.

Abgesehen von einigen Fundstellen in Spanien und Indien, wo Natronsalpeter vermischt mit Kochsalz in geringen Mengen auftritt, befinden sich die wichtigsten und ergiebigsten Salpeterlager in den öden, fast regenlosen und daher fast jeder pflanzlichen und tierischen Lebewelt entbehrenden Küstenstrichen Südamerikas, die sich etwa vom 19. bis zum 25. Grad südlicher Breite erstrecken. Hier bilden die Salpeterlager ein langgestrecktes, fast vollkommen zusammenhängendes Lager; weiter nach Norden hinauf bis dicht unter den Äquator tritt der Salpeter dann mehr nesterweis auf. Politisch gehört das Gebiet zu Peru, Bolivien und Chile. Die Deckschicht (in der bergmännischen Sprache das Hangende genannt) ist von wechselnder Stärke (0,5 m bis 5 m) und besteht aus Sand, Ton, Gips, Glaubersalz, Kochsalz und verschiedenen Gesteinsmaterialien; sie besitzt einen bedeutenden Grad von Härte. Unter dieser Deckschicht (Costra genannt) liegt der eigentliche Rohsalpeter, Caliche genannt, von dem man wieder zwei Arten unterscheidet:

  • eine mehr harte, dichte, weißliche, auch zuweilen gelbliche, aber im übrigen ziemlich reine Schicht (Macizo) und
  • eine grobkörnige, poröse und oft mit Sand oder kalkigen und erdigen Teilen vermischte, daher mehr unreine Schicht (Porozo).

Die Unterlage (das Liegende, Cova) bildet eine zähe, eisenschüssige Ton- und Lettenschicht von wechselnder Stärke.

Zur Gewinnung des Rohsalpeters werden zunächst Bohrlöcher durch die Deckschicht gegraben, die Deckschicht mit Pulver gesprengt und dadurch der Rohsalpeter freigelegt. Der Rohsalpeter wird zunächst von äußerlich anhaftenden Verunreinigungen befreit, mittels Feldbahn zur Fabrik gebracht und zerkleinert. Durch sorgfältiges Auslaugen und Auskristallisieren wird dann der gereinigte Handelssalpeter gewonnen, der zum Abtropfen der Reste von Mutterlauge auf schräge Tropfbleche geschaufelt wird. Der Rohsalpeter enthält etwa 50 bis 75 % Natriumnitrat (NaNO3), der Rest besteht aus Kochsalz, Jodnatrium, Bromnatrioum, Kalzium-, Magnesium-, Kalkverbindungen, Sand und Erde. Der gereinigte Handelssalpeter besteht zu 90 bis 99 % aus Natriumnitrat und geringen Verunreinigungen, unter denen, soweit dieser als Kunstdünger verwendet werden soll, das Perchlorat eine bedeutende Rolle spielt. Der Gehalt an Perchlorat darf 0,5 bis 1 % nicht übersteigen, da Perchlorat ein Pflanzengift ist. Die bei der Reinigung entfallende Mutterlauge ist reich an jodsauren Salzen und wird auf Jod verarbeitet. ....

Die Salpeterlager wurden bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckt. Im Jahre 1809 erfand der in Bolivien lebende Deutsche Thaddäus Haenke ein Verfahren, aus Caliche Kalisalpeter herzustellen. Aber erst im Jahre 1830 setzte die Ausfguhr mit 830 t ein. Seitdem stieg der Weltverbrauch von Jahr zu Jahr sehr schnell an (abgesehen von den Störungen der Weltwirtschaft in den Kriegs- und Nachkriegsjahren), wie aus der folgenden Zusammenstellung zu ersehen ist:

Weltverbrauch in 1000 t
1890 897 1924 2330
1900 1400 1925 2473
1913 2555 1926 1901
1917 2749 1927 1912
1919 1101 1928 2526
1920 2393 1929 2677

An diesem Weltverbrauch war Deutschland bis fast zu einem Drittel beteiligt."

[F. Moebius. -- In: Handwörterbuch des Kaufmanns : Lexikon für Handel und Industrie. -- Hamburg : Hanseatische. -- Bd. 1. -- [1930]. -- S. 696f.]

1858-03-04


Abb.: Anzeige der Postbewegungen in La Paz, 1858

1859


Abb.: Offizielle Karte von Bolivien unter der Präsidentschaft von José Maria Linares, 

Ab ca. 1860

La cueca entwickelt sich zum Nationaltanz Boliviens.


Abb.: Cueca


Abb.: Cueca, getanzt vom Ballet Folclórico Nacional de Bolivia

Quelle der Abb.: Paredes Candia, Antonio: De la tradición paceña : folklore y tradiciones de la ciudad de La Paz. -- La Paz : Popular, 1982. -- Depósito legal 4/172-82. -- S. 323. -- Dort Quellennachweis Quelle der Abb.: Rivera de Stahlie, Teresa: Musica y musicos bolivianos. -- La Paz [u.a.] : Los Amigod del Libro, 1995. -- (Enciclopedia boliviana). -- ISBN 84-8370-212-6. -- Nach S. 136]


Abb.: Cueca, 2002

Quelle der Abb.:  El diario. -- 2002-01-19. -- S. II-4]

1861

Cortés, Manuel José <?1811, Qutawata - 1865, Sucre>:  Ensayo sobre la historia de Bolivia. -- Sucre : Imprenta de Beeche, 1861.  -- 316 S.

"Der Indianer ... kennt nicht das Gute, immer bringt er es fertig, zu betrügen ... Er ist Sohn der Eigensucht und Vater des Neides. ... Er ist so sehr gegen die Wahrheit, dass er mit dem Gesicht lügt, sich für unschuldig hält und die Bosheit selbst ist ..., alles Falsche glaubt und alles Wahre verabscheut. Er erkrankt wie Vieh und stirbt ohne Furcht des Herrn."

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. XXII]


1861-01-14 bis 1864-12-28

General José Maria de Achá Valiente (1810, Cochabamba - 1864, Cochabamba) ist nach einem Staatsstreich zunächst de facto dann durch Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: José Maria de Achá Valiente


1862

In Schottland wird das erste Dampfschiff für den Titicacasee erbaut, die Yaqui. Sie fährt mit eigener Kraft bis zur südperuanischen Küste, wurde dort zerlegt, und auf dem Rücken von Maultieren nach Puno gebracht. Sie wog fasr 200 Tonnen. In Puno wurde sie von Indios wieder zusammengebaut unter Leitung eines schottischen Ingenieurs, der weder Spanisch noch Aymara oder Quetschua konnte. Später kommen noch fünf weitere Schiffe zur Dampferflotte auf dem Titicacasee.

1863

Erste bolivianische Briefmarken:


Abb.: Erste bolivianische Briefmarken, 1863

1863


Abb.: Reklame für Vin Mariani

 


Abb.: Auch Papst Leo XIII (1810 - 1903, Papst seit 1878) schätzte Vin Mariani

In Paris wird erstmals aus Kokablättern der kokainhaltige Vin Mariani hergestellt. Das beliebte Getränk ist ein Vorläufer des ab 1886 hergestellten Coca Cola.

1863 - 1865

Archäologische Expedition von Ephraim George Squier (1821-1888) auf den Spuren der Inka. Bericht:

Squier, E. G. (Ephraim George) < 1821, USA - 1888, USA>: Peru :  incidents of travel and exploration in the land of the Incas. -- New York :  Harper, 1877. -- 599 S. : Ill.

Abbildungen aus dem Expeditionsbericht von Squier


Abb.: Brücke auf Schilfbooten über den Rio Desaguadero beim Titikakasee


Abb.: Lamahirt


Abb.: Lamas tragen Lasten bei Copacabana


Abb.: Maultierkarawane

1864

Umstellung von der spanischen Sol/Scudo/Peso-Währung auf die dezimale Boliviano/Centecimo-Währung (1 Boliviano = 100 Centecimos)


Abb.: 1 Centecimo, 1864


Abb.: 2 Centecimos, 1864

Aufschrift: "La unión es la fuerza"

[Bildquelle: Spain, Portugal and the New World / by Chester L. Krause ... -- Iola, WI : Krause, ©2002. -- (Standard catalog of world coins). -- ISBN 0873493257. -- S. 75. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1864

Juan Vicente Dorado Cabero (1815, La Plata - 1883, Sucre) über Indianer

Die Indianer fliehen vor der einzigen, der christlichen Zivilisation "wie  vor einem Joch, stets bereit, es abzuschütteln ... Nichts haben wir gemeinsam, weder mit den Indianern noch den Afrikanern. Nicht von ihnen hat die Zivilisation etwas zu erwarten, eher alles zu fürchten. ... Des Indianers Phantasie ist voll von Bildern des Adels seiner Rasse. ... Er hngt an der Barbarei als Kennzeichen seiner Rasse und verwirft die Zivilisation ... aus Furcht, den Europäern ähnlich zu werden."

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. XXIII]

1864

Den geringen Anteil der deutschen Reedereien am Verkehr zur südamerikanischen Westküste zeigt folgende Statistik:

Schiffsankünfte in chilenischen Häfen
Jahr Gesamtzahl der Einfahrten davon deutsche Gesamtzahl der Tonnen davon deutsche
1861 2.400 66 877.000 25.000
1862 2.800 50 986.000 16.000
1863 2.600 60 820.000 22.000
1864 2.800 65 1.000.000 20.700

1864-01-01

In Santa Cruz erscheint die erste Nummer der Zeitung La Estrella del Oriente. Die Zeitung erscheint 1864; 1879 - 1903?, 1995- 2000.


1864-12-28 bis 1871-01-15

General Mariano Melgarejo Valencia (1820, Tarata - 1871, Lima, Peru) ist nach einem Staatsstreich de facto dann durch Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Juanita Sanchez, die Konkubine Melgarejo's, die großen Einfluss gehabt haben soll [Bildquelle: Abecia Baldivieso, Valentín <1925 - >: Las relaciones internacionales en la historia de Bolivia. -- La Paz [u.a.] : Los Amigos del Libro. -- Tomo I. -- 2. ed. -- 1986. -- Nach S. 612]


Abb.: Mariano Melgarejo Valencia


1865

Melgarejo-Münzen werden herausgegeben:


Abb.: Silbermünze, 20 Gramm, 1865: Vorderseite: Portrit von Melgarejo "Al pacificador de Bolivia f. p", Rückseite: "Gratitud del pueblo potosino al valor del Jeneral Melgarejo"

[Bildquelle: Spain, Portugal and the New World / by Chester L. Krause ... -- Iola, WI : Krause, ©2002. -- (Standard catalog of world coins). -- ISBN 0873493257. -- S. 75. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1865


Abb.: Eine der ersten Fotografien von La Paz, 1865

[Bildquelle. La Paz de ayer y de hoy. -- (Ciudades de ayer y de hoy ; 1994-09). -- S. 40]

1865

Aniceto Arce (1824, Tarija - 1906, Sucre) importiert aus London australische Eukalyptussamen für £35. Damit beginnt in Bolivien die Pflanzung von Eukalyptusbäumen.


Abb.: Eukalyptusbaum, Casa de Huéspedes Villa Santa Rosa, Copacabana, 2001 (Bild: Payer: 2001-11)

1865


Abb.: Cinchona officinalis [Lambert, Aylmer Bourke <1761 - 1842>: A Description of the Genus Cinchona. -- London, 1797. -- Online: http://ridgwaydb.mobot.org/mobot/rarebooks/title.asp?relation=QK495F270L351797. -- Zugriff am 2002-03-16]

C. Ledger schmugelt Samen des Chinarindebaumes (Cinchona spp.) aus Alto Beni und verkauft sie an die Holländer. Diese beginnen damit in Java Chinin-Plantagen. Chinin ist das damals wirksamste Mittel gegen Malaria.

1867-01-24

In Sucre wird der Banco de Bolivia gegründet.

1867-04-21

Ein Geburtstagsartikel für Präsident Melgarejo:

"EDITORIAL.- A Su Excelencia el Presidente de la República D. Mariano Melgarejo, Capitán General de sus Ejércitos y General de División de Chile.

Hoy es el cumpleaños de S. E. el Presidente de la República.

Día memorable para todo boliviano que ama al hombre que ha iniciado con fervor el progreso de la Patria.

El General Melgarejo ha adquirido grandes títulos a la consideración pública.

Destruyendo la anarquía, ha podido consolidar el orden, verdadera base de la felicidad de un pueblo.

S. E. ha sido el primer promovedor de la gloriosa alianza americana, abriendo las puertas de Bolivia a nuestros hermanos del Continente, e implantando la idea civilizadora que proclama que el mundo es la patria del hombre.

Las vías de comunicación adelantan con entusiamo.

En medio de tanto bienestar para lo futuro, dos representantes de los estados de Chile y el Brasil fenecen de un modo fraternal nuestras antiguas y ruidosas cuestiones de Iímites. He ahí el resultado de las proezas de nuestros soldados que obedecen al héroe de Diciembre.

Los fastos de nuestra historia, no consignan una é-poca tan remarcable como la presente y las generaciones futuras, más imparciales en su fallo bendecirán la memoria del ilustre General Melgarejo, citando con orgullo, que ese gigante en las batallas, es mucho más gigante en sentimientos humanitarios y en su fuerza de voluntad para realizar la dicha y el adelanto del pueblo que le diera el ser.

No olvidemos que un Congreso de Chile le ha proclamado General de División de sus Ejércitos a nuestro noble y valiente Capitán General Mariano Melgarejo.

Saludemos la aurora del 21 de abril, porque ella ha visto nacer a ese prohombre americano, enaltecido por sus hechos imperecederos.

La gratitud nacional levantará un monumento que recuerde eternamente al invencible y patriota Melgarejo.. La Paz, abril 21 de 1867.

EL21 DE ABRIL 

El cañón retumba, la música marcial entona himnos de guerra, las bandas de cornetas y tambores tocan diana, y el estruendo se aumenta con las aclamaciones de los soldados que saludan al Sol que viera nacer al héroe Melgarejo.

¡Gloria al gigante de las batallas!
¡Honor al que perdona después de vencer!
¡Lauros mil al que venera el templo de la Justicia!
¡Salud varón preclaro !
La América te honra.
Chile te proclama su General.
Bolivia es grande, merced a tu patriotismo, valor,
caridad y clemencia."

[La Epoca. -- La Paz. -- 1867-04-21. -- Zitiert in: Teran Erquicia, Vicente: La muerte del tirano : asesinato del General Melgarejo en Lima. -- La Paz : CIMA,  1980. -- Depósito legal 039-80. -- S. 53f.]

1868

Peña Flores, Rafael (1822/1826, Santa Cruz - 1900, Santa Cruz>: Flora cruceña. -- La Paz : Editorial del Estado, 1944. -- 475 S. -- (Biblioteca boliviana ; 3. Serie, 1). -- [Erstausgabe 1868]

Beispiel eines Eintrags [S. 251]:

"Guayabo; Psidium, L.; Arasá, en guaraní; Sahuintu, en aymara. Familia Mirtáceas, tribu Mirteas.

Arbolito abundantísimo en los campos y florestas; hojas alternas u opuestas, ovales, o lanceoladas, según las especies; flores blancas, axilares; cáliz con cuatro o cinco divisiones, persistentes; corola de cuatro o cinco pétalos; estambres numerosos: baya piriforme, polisperma, de pulpa roja, en el Guayabo de la, Pampa (Psidium Pomiferum); blanca o amarillenta, en el Guayabo del Monte (Psidium Pyriferum); amarillenta y muy fraganciosa en el Guyobillo (Psidiúm Aromáticum).

El fruto o guayaba es comestible, astringente cuando verde, y laxante en maduro; siendo la denominada Guyabilla de Zorro,, que es bastante acida, la que de preferencia se emplea para, dulces. Las hojas son pectorales. Las raíces se usan en tisanas astringentes

1868

Briefe eines deutschen jungen Seemanns von der Südamerika-Westküstenroute (originale der Briefe im Schifffahrtsmuseum Rostock):

"Mein Schiff ist das größte im gesamten Hafen. Es ist der Dreimaster »Äquator«, ein Bremer Schiff. Zuerst fahren wir in Ballast nach England, dort nehmen wir Ladung und dann geht es weiter — Heute habe ich mir meine Sachen gekauft: Vier wollene Hemden, darunter ein knallrotes, dann eine große grüne Seekiste, einen Ölanzug, eine schottische Mütze, ein Paar blaue Düffelhosen, zwei Paar englische Lederhosen, ein Paar Handschuhe, ein Südwester, ein blauer Überwurfkittel, ein Zeugsack für schmutzige Wäsche, eine Matratze mit Kissen, zwei wollene Decken und zwei Messer mit Lederscheide. "
"Heute bin ich gemustert worden. Die Reise geht von England nach West- oder Ostindien und dauert 1 ½ Jahre. Auch hat mir der Kapitän versprochen, wenn ich mich gut aufführe, mir 5 Bremer Taler monatlich zu geben."
"Wir sind 23 Mann an Bord. Leider sind heute nacht vier Mann davongelaufen. Wir essen, solange wir an Land festliegen, die Woche zweimal Fleisch, zweimal Erbsen, einmal Bohnen, einmal Kohl oder Rüben und des Sonnabends Pflaumensuppe. Morgens trinken wir schwarzen Kaffee mit geschmiertem Schiffszwieback, des Abends essen wir immer warm, meistenteils Bratkartoffeln — Wir nehmen hier englische Steinkohle, die wir nach Callao in Perú bringen. Bis dahin dauert die Reise etwas über 100 Tage, denn wir müssen um Kap Hörn herum. Unser Schiff ist jetzt voll beladen. Das geschah durch Schuten, die bei uns längsseits kamen, wobei die Kohle in Körbe gepackt und an uns übergeben wurde"
Aus Callao:

"Nachdem wir morgens von Cardiff abgelaufen waren, mussten wir am gleichen Nachmittag wieder vor Anker gehen, bis Wind und Strömung dem Schiff zuhilfe kamen. Furchtbare Anstrengungen kostete es uns, das Gangspill zu drehen, um den Anker zu hieven, was uns erst nach 10 Uhr abends gelang. Wir waren einige Wochen in See, da erscholl plötzlich der Ruf: Swinfisch, Swinfisch! Es war ein schöner Anblick, diese 6 bis 10 Fuß großen Fische um das Schiff herum schwimmen und springen zu sehen. Unser Obersteuermann kletterte unter den Klüwerbaum und band sich dort - mit einer Harpune bewaffnet - fest. Jetzt kam ein solches Ungeheuer dicht unter dem Bug des Schiffes dahergeschwommen. Ein Wurf und die Harpune saß in seinem Rücken. Ihr könnt Euch nicht denken, was der 8 Fuß große Kerl für ein Spektakel an Deck machte, er schnaufte wie ein Elefant. Sein Fleisch ist rot und schmeckt wie Schweinefleisch—-Wir hatten gerade Kap Hörn umschifft, als wir schlechtes Wetter bekamen. Die Wellen schlugen über Deck zusammen, und das Schiff krachte in allen Fugen. Ich will Euch nicht alle die Schrecknisse dieses Sturms schildern, der 8 Tage anhielt. Doch eines Nachts um 12 Uhr - unsere Wache lag gerade in der Koje - wurden wir plötzlich geweckt, um das letzte Reff in das Marssegel zu stecken. Da erscholl plötzlich der Ruf: Mann über Bord! Ein Leichtmatrose, mein bester Freund, war keine drei Fuß von mir entfernt von der Rah gestürzt. Schnell enterten wir nieder an Deck. Doch vergeblich blickten wir in die Finsternis. Wir konnten ihn nicht sehen und das Meer antwortete auf unser Rufen nur mit einem dumpfen Brüllen"

Über die Beladung des Seglers mit Guano:

"Der Guano liegt etwas südlich von hier auf drei Inseln, an manchen Stellen einige hundert Fuß hoch. Ersieht gelb aus und hat einen furchtbar starken Geruch an sich. Selbst wenn wir mit verbundener Nase ins Zwischendeck gehen, halten wir es nicht länger als 2 bis 3 Minuten aus. Die Leute, die den Guano graben und laden, sind Chinesen. Jährlich werden Hunderte von ihnen nach hier gebracht und als Sklaven verkauft. Sieben Wochen haben wir hier gelegen, bevor wir nach Callao zurücksegelten, um unser Schiff untersuchen zu lassen. Jetzt segeln wir nach England zurück."

" Am helllichten Tag holen sie hier die Leute von Bord. Die Bonners, wie man diese Menschenräuber nennt, halten nie, was sie den Matrosen vorher versprochen haben. Sie geben ihnen an Land einen Schlaftrunk ein und verkaufen sie an grausame Kapitäne, die sonst keine Leute kriegen. So sind uns vier Matrosen gestohlen worden."
Aus London:

"Nach einer langen Reise von 132 Tagen kamen wir glücklich am 15. September in Falmouth an. Beim Kap Hörn hatten wir viele schwere Stürme. Wir verloren dabei die große Bramstenge und den oberen Teil des Großmastes mit Rah. Ferner wurde auf einer Bordseite das Schanzkleid weggeschlagen, so dass die See nach Belieben. über Deck spülen konnte und wir auf der ! weiteren Reise bei Decksarbeiten bis zum Leib im Wasser standen. Das Schlimmste aber war ein großes Leck im Vorsteven, das ; uns zwang, die ganze Reise Tag und Nacht j zu pumpen. Beim Kap Hörn wollte der Alte sogar Ladung über Bord werfen, um das Schiff zu leichtern — Das Seeleben gefällt mir noch sehr gut, aber ich wollte doch, dass ich erst hier von Bord wäre. Hier gibt es immer Streit und Schlägereien, bald unter uns und bald mit ] den Offizieren! Der Alte hat uns sogar ; schon kommen lassen, hat uns die Gesetze vorgelesen und will die Anführer mit Gefängnis strafen lassen. Der Proviant ist auch nicht mehr gut. Butter und andere gute Dinge sind seit einem halben Jahr verschwunden."

Über eine weitere Reise von Hamburg nach Callao:

"Von Hamburg liefen wir mit acht Matrosen aus: Zwei Preußen, ein Oldenburger, zwei Schweden und drei Dänen. Dann liefen uns in Cardiff die beiden Schweden und zwei Dänen weg. Dafür erhielten wir neu zwei Preußen, einen Holländer und einen Norweger. In Callao liefen davon: drei Preußen, ein Däne und ein Norweger. Für die Reise nach den Guano-Inseln kamen dafür drei Chilenen und ein Peruaner an Bord. Nachdem diese vier Mann in Callao wieder abgestiegen waren, erhielten wir einen Lübecker, einen Schweden, einen Belgier und einen Engelsmann. In Galway wurden der Schwede, der Engelsmann, der Preuße und der Lübecker abgemustert. Dafür kamen ein Holländer, ein Engelsmann, ein Schotte, ein Irländer und ein Amerikaner. Diese letzten und dazu der Belgier gingen in New York von Bord. Nun kamen ein Oldenburger, drei Irländer, ein Schotte und ein Amerikaner, die hier in London wieder abmusterten."

"Auch der Junge selbst suchte sich ein neues Schiff. Es war sein viertes, immer noch ein Segler, von dem er bald darauf endgültig abmustern sollte. Doch das konnte er seinen Eltern nicht mehr mitteilen. Der Heuerbaas schrieb für ihn: »... kann ich nicht umhin, Ihnen die traurige Mitteilung zu machen, dass Ihr Sohn Paul, nach Aussage von Capt. Kuhlmann, während der Reise von Havre nach New York an einer Art Cholera gestorben ist«. Fünf Jahre fuhr der Junge zur See!"
[Zitate in: Neukirchen, Heinz <1915 - >: Seefahrt gestern und heute. -- 4., überarbeitete Auflage. -- Berlin <Ost> : transpress, 1974. -- S.154f.]

1868-01-12

Gründung der Reederei White Star Line, Liverpool, die auch den Liniendienst zur Westküste Südamerikas aufnimmt.(1934 fusioniert White Star Line und Cunard Line zu Cunard White Star Line).

1868-09-15

In Sucre erscheint die erste Nummer der Zweiwochenzeitschrift El Cruzado. Redakteur ist Kanonikus Miguel de los Santos Taborga Pizarro (1833, Sucre - 1905, Sucre; Erzbischof von Sucre ab 1898). Die Tendenz entspricht dem Titel: katholischer Kreuzzug gegen alles Liberale, die Menschenrechte usw. Die Zeitschrift erscheint 1868 bis 1885.

1869


Abb.: ½ Melgarejo, Münzprägung Potosí, 1869 (Abbildung von Mariano Melgarejo (1820, Tarata - 1871, Lima, Peru) und Mariano Donato Muñoz (1823, La Plata - 1894, La Paz), Aufschrift: Los pacificadores de Bolivia).

1869

Mercado, Melchor María <1816, La Plata - 1871, Sucre>: Album de paisajes, tipos humanos y costumbres de Bolivia, 1841-1869. -- 1. ed. -- Sucre : Banco Central de Bolivia : Archivo Nacional de Bolivia : Biblioteca Nacional de Bolivia, 1991. -- 239 S. : Ill. -- Depósito legal 4-1-431-91

Abbildungen von Melchor María Mercado, 1841 - 1869


Abb. 35: La Paz: Indios und Mestizen


Abb. 105: Paz de Ayacucho


Abb. 108: India der Puna, Bürgermeister, Cholita de segunda


Abb. 110: Urus, Amita


Abb. 23: Potosí


Abb. 29: Potosí


Abb. 30: Potosí


Abb. 31: Cochabamba: Cholas und Mestizen


Abb. 11: Ostbolivien: badende Frauen


Abb. 70: Moxos: Cayubaba


Abb.50: Moxos: Cayubabas: "Angriff eines Jaguar auf mein Boot"


Abb. 51: Moxos: Trinidad


Abb. 57: Moxos: Trinidad


Abb. 52: Moxos: Trinidad


Abb. 61: Moxos: im Winter


Abb. 65: Moxos: Canichana


Abb. 56: Moxos: Arbeit für das Arbeitsheim von Guachitas


Abb. 54: Macheteros


Abb. 66: Häuptlinge und ihre Frauen


Abb.: 79: Itonamas


Abb. 49: Chiquitos: Bororós in Festagskleidung


Abb. 9: Santa Cruz: Ochsenkarren


Abb. 79: Trinidad: Lied auf die Hl. Dreifaltigkeit (Trinidad), von den Eingeborenen von Trinidad


Abb. 49a: Chiquitos: Grenzsteine zu Brasilien

1869

Parnaso boliviano / colecionado por José Domingo Cortes <1839, Chile - 1884, Chile>. -- Valparaiso <Chile>, 1869. -- [Anthologie]

[Bildquelle: Prosa y verso de Bolivia : antologia / Porfirio Diaz Machicao. -- La Paz [u.a.] : Los Amigos del Libro. -- 1. Tomo. -- 1966. -- S. 7, 23]

1869

Corral, Casimiro <1830, La Paz - 1897, La Paz>: La doctrina del pueblo. -- Lima, 1869. -- Nachdruck: La Paz, 1871

"La intolerancia es la dictadura del fanatismo. La intolerancia crucifició a Cristo. ... El verdadero discipulo de Cristo no puede ser fanático ni intolerante."

"Niguna insurreción, por legitima que parezca, ha producido los bienes que se prometián sus autores; lo que ha probado que lo que no se obtenga por medios lícitos y legales tendrá siempre consecuencias funestas."

"El género humano ha estado encadenado por muchos siglos a los pies de los tiranos de la razón y de la conciencia. La violencia y la impostura han inventado tormentos, hogueras y cadalsos para mantener al hombre en el envilecimiento, en la ignorancia, en la degradación. Unas veces en nombre de Dios y otras con el derecho de la fuerza, los enemigos de la libertad han- impedido el desarrollo de la civilización. Pero como es imposible detener el progreso de la humanidad, a pesar de todos sus esfuerzos ha triunfado la causa de la libertad, de la justicia, I de la verdad y de la razón"

"Sólo con la libertad en el corazón y la ley en la mano se puede gobernar bien a un pueblo"

"Nuestras jóvenes repúblicas no han podido desvestirse de los harapos del coloniaje: aún tenemos en nuestras manos el triste legado de fanatismo, intolerancia, abyección y abatimiento que hemos heredado de los españoles; aún hay entre nosotros déspotas y esclavos, tiranos y siervos desgraciados". "Pocos años contamos los americanos de existencia independiente; ¡pero cuántas manchas y faltas no se registran ya en las cortas páginas de nuestra historia política! No nos han faltado tiranos ni demagogos: nuestra fisonomía y propensiones nos condenan a gritos, que somos descendientes de los españoles".

"La democracia se desarrolla, aplica y practica en América y el Nuevo Mundo está destinado a ser el foco de donde irradien las buenas doctrinas que tienen que cambiar la faz de la civilización de todos los pueblos en que aún dominan la teocracia, la autocracia o la anarquía o el militarismo, -- por eso creemos que el progreso americano es la esperanza de la regeneración del mundo".

"América para los americanos, dice la doctrina Monroe. Nosotros proclamamos algo más: América para el mundo entero: para todo hombre de cualquier color, secta, raza, origen o región que sea". Por eso afirma enfáticamente: "La palabra extranjero está borrada en el diccionario de los verdaderos demócratas".

"Laissez faire, laissez passer, ha proclamado la ciencia moderna. Y en verdad que si no hubiese libertad amplia para la producción y la circulación de la riqueza se aniquilaría la propiedad que es la fuente de opulencia de un país".

"Dignifiquemos a la mujer y será digna del hombre; démosle los mismos derechos y garantías que tenemos en la sociedad: desatemos las doradas cadenas con que la tenemos adornada y bien pronto la patria florecerá".

"Todos han ganado con la emancipación del yugo español, menos los verdaderos americanos; porque el indio permanece como en la época del coloniaje en el abatimiento y estupidez, en la grosera idolatría que le fomentan los que sacan ventajas de su ignorancia y superstición. ¡Infeliz! El indio tiene una condición más odiosa que la del esclavo africano. Y no obstante se califica de crimen cada esfuerzo que hace por su libertad".

[Alle Zitate in: Francovich, Guillermo <1901, Sucre - 1990, Rio de Janeiro>: La filosofia en Bolivia. -- 3. ed. -- La Paz : Juventud, 1987. -- Depósito legal 4-1-261/87. -- S. 174 - 176]

Wegen dieser Anschauungen wurde Corral von der katholischen Reaktion aufs heftigste bekämpft.

1869

Messianistischer Aufstand unter Andrés Guayocho (ca. 1807, San Joaquín - 1887, El Rosario) in Trinidad. Guayocho sah sich als von Gott gesandter Messias und gewann eine große Anhängerschaft, die sich von der katholischen Geistlichkeit abwandte. Guyocho verkündete, dass die Weißen eine verfluchte Rasse seien.

ab 1869

In den Dampfschiffen kommen die sogenannten Verbundmaschinen zur Anwendung. Sie halbieren den Tagesverbrauch an Kohle von 60 auf 30 Tonnen und machen so Langstrecken-Dampfschifffahrt erstmals sinnvoll (vorher transportierte man vor allem den eigenen Brennstoff hin und her).

1870

Eheliche und außereheliche Geburten in der Pfarrei der Kathedrale Cochabamba 1863 - 1870

Jahr eheliche Geburten außereheliche Geburten
1863 154 166
1864 160 177
1865 155 126
1867 131 114
1868 260 203
1869 442 328
1870 358 260
Total 1804 1494

[Quelle: Guzman Arze, Humberto <1907, Cochabamba - 1994, Cochabamba>: La realidad social de Cochabamba : diagrama de sociologia regional. -- Cochabamba : Los Amigos del Libro, 1972. -- (Biblioteca IV centenario ; 9). -- S. 86]

1870-03-31

Die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien -Gesellschaft (Hapag) erhöht ihr Kapital um sechs Millionen Reichsmark, um den Linienverkehr in die Karibik und zur Panama-Eisenbahn mit Anschluss nach der Pazifikküste Südamerikas aufnehmen zu können.


Abb.: Hapag-Dampfer Bavaria, der den Liniendienst der Hapag in die Karibik eröffnete

[Bildquelle: Seiler, Otto J.: Südamerikafahrt : deutsche Linienschiffe nach den Ländern Lateinamerikas, der Karibik und der Westküste Nordamerikas im Wandel der Zeiten. -- 2. Aufl. -- Herford : Mittler, ©1993. -- ISBN 3-8132-0415-4. -- S. 62]

1870-12-31


Abb.: Rundschreiben der Hapag betreffs Eröffnung des Westindien-Dienstes

[Bildquelle: Seiler, Otto J.: Südamerikafahrt : deutsche Linienschiffe nach den Ländern Lateinamerikas, der Karibik und der Westküste Nordamerikas im Wandel der Zeiten. -- 2. Aufl. -- Herford : Mittler, ©1993. -- ISBN 3-8132-0415-4. -- S. 63]


1871-01-16 bis 1872-11-27

General Augustín Morales Fernández (1808, La Paz - 1872, La Paz) ist nach einem Staatsstreich de facto dann durch Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Augustin Morales Hernández


1871

Santivañez Gumucio, José Maria <1815, Cochabamba - 1893, Cochabamba>: Revindicacion de los terrenos de comunidad : o sea, Refutacion del folleto titulado "Lejitimidad de las compras de tierras realengas". -- Cochabamba : Siglo, 1871.   -- 56 S.

"Die unglücklichen Söhne des großen [InkaJ Manco Capac kämpften mit für die Unabhängigkeit von [Ober]-Peru [Bolivien] - und verschlechterten dadurch ihren Status: Sie verloren Land, das die spanischen Konquistadoren als unveräußerlich respektiert hatten. Ich kann nicht verstehen, dass die Nachkommen der Spanier, welche ... die Conquista verurteilt hatten, nachdem sie die Blutopfer dieser Unglücklichen ausgenutzt hatten, ... die Indianer hinausgeworfen hatten, sie ohne Land lassend wie Parias, ohne Wasser, ohne Heimstätte. Die Nachkommen dieser Konquistadoren erreichten ihre ... Gleichberechtigung [mit Europa] ..., ihr Landeigentum - und die [rechtmäßigen] Herren des Landes sollen unter dem Joch, dem Elend, der Enteignung ihres Landes verbleiben, das sogar die Konquistadoren zu verkaufen verboten hatten."

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 44]

1871

Dos palabras sobre la venta de tierras realengas. -- 1871. -- [bibliographisch nicht nachweisbar]

"Dieses Land den rückständigen und ignoranten Indianern zu entreißen, die weder Mittel noch Fähigkeiten, noch den Willen besitzen, dieses zu kultivieren, und dasselbe der unternehmerischen, aktiven und intelligenten weißen Rasse, begierig nach Eigentum und Gütern, voll von Ehrgeiz und Bedürfnissen, zu geben, dies ist die heilsamste Reform."

Als fortschrittsfeindlich par excellence galt solchem Liberalismus gerade der Indianer "kapuzinerhafte Armut, ihre Bedürfnislosigkeit .... Den Indianern den Besitz der einstigen kommunalen und jetzt privaten Ländereien zurückzugeben, bedeutet, ihnen den Weg der Aufklärung zu verschließen. Während er Ayllu-Angehöriger bleibt, lebt er, mit seinem verschlossenen Charakter isoliert, ohne seine schändlichen Neigungen aufzugeben ...
Gezwungen beim Gutsherrn zu leben, würde der Wilde aufgeklärt werden - durch häufigen Verkehr mit zivilisierten Menschen .... Das Interesse der weißen Rasse, zivilisiert und fortschrittlich wie sie ist, den Interessen der Eingeborenenrasse, der trägen und rückständigen zu opfern, wäre, die produktive Industrie zu fesseln."

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1917 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien ; Propheten des indianischen Aufbruchs. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 45f.]

1871

Erster Kaierlich Deutscher Honorarkonsul in La Paz ist August Leiter. Bisher gab es nur einen Preußischen Konsul und Konsul des Norddeutschen Bundes, nämlich den bremischen Kaufmann Friedrich Wilhelm Kunst.

1871-07-28

Die verfassungsgebende Nationalversammlung bestätigt das Recht der Indianer auf Eigentum an dem von ihren Vorfahren ererbten Land.

1871-08-09

Alle Veräußerungen, Verkäufe und Verleihungen durch Präsident Melagrejo werden als nichtig erklärt.

1871-11-11

Gründung der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft Eggert & Amsinck (Hamburg-Süd). Diese Gesellschaft nimmt den Linienverkehr an die Südamerikanische Ostküste (Brasilien und La-Plata-Staaten) auf.


Abb.: Werbekalender der Hamburg-Süd, 1889

[Bildquelle: Die Chronik Hamburgs / Ernst Christian Schütt ... -- Dortmund : Chronik, ©1991. -- ISBN 3-611-00194-5. -- S. 311]

1872

Aliaga, Germán: Moral del bello sexo / editada por Germán Aliaga profesor en el Liceo d "El Provenir" y en colegio de niñas del "Sagrado Corazón de Maria" aprobada para instrucción de las señoritas. -- La Paz : Imprenta del s. XIX, 1872

"Deberes de una esposa

El Matrimonio, institución tan santa como divina, en que la mujer une su inocencia a las virtudes del hombre, es un don del Cielo. -- En el debe conocer la mujer, con toda modestia, que por un designio de la Providencia, ha sido y está destinada a la protección y dependencia del hombre y que debe someter su voluntad a este orden establecido, por lo mismo, esta le debe a su esposo todo el homenaje de su amor, respeto y fidelidad. Además, una buena esposa debe presentarse a su esposo, franca, candida y leal, mostrándole el espejo fiel de su alma, sin ocultar ni desfigurar ante él ninguna de sus acciones. Debe así mismo, con el interés mas íntimo, con el amor mas tierno, amenizar la vida del hombre, templando los rigores de su desgracia, llenando de consuelo sus días desventurados y haciéndole olvidar los amargos pesares y fatigas, a que vive condenado por el trabajo. Para vencer algunas de sus contrariedades, debe emplear la condescendencia, la afabilidad, los ruegos y aun las caricias, y solo entonces la prudente esposa, verá el corazón caprichoso del hombre a su arbitrio, y entonces verá también las tímidas ideas de dominación, perderse en los deliciosos afectos de una perfecta y verdadera armonía."

[Zitiert in:  Las mujeres en la historia de Bolivia : imágenes y realidades del siglo XIX (Antología) / Beatriz Rossels. -- La Paz : Anthropos, 2001. -- Depósito legal 4-1-1653-00. -- S. 225]

1872

In Hamburg wird die Dampfschiffahrts-Gesellschaft Kosmos gegründet. Sie verbindet Hamburg mit Callao, dem Hafen von Lima (Peru). Ihre Dampfschiffe können durch die für Segelschiffe unpassiebare Magellanstraße fahren.


Abb.: Plakat der Kosmos, 1904

[Bildquelle: Seiler, Otto J.: Südamerikafahrt : deutsche Linienschiffe nach den Ländern Lateinamerikas, der Karibik und der Westküste Nordamerikas im Wandel der Zeiten. -- 2. Aufl. -- Herford : Mittler, ©1993. -- ISBN 3-8132-0415-4. -- S. 91]

1872 - 1877

Francisco Javier Rodríguez (1815, La Paz - 1877, Santa Cruz) ist Erzbischof von Santa Cruz. Unter seinem Episkopat herrschen beim Klerus seiner Diözese folgende Zustände:

"EL CLERO CRUCEÑO EN EL SIGLO XIX

Desde los tiempos últimos de la Colonia, había queja contra los malos curas. Algunos gobernadores, en especial Lázaro de Ribera, de Mojos, y Barthelemy, Verdugo, de Chiquitos, abrieron campañas no siempre mesuradas contra los Conversores de las Misiones.

Algunas veces los Obispos, oyendo las excusas, los defendían, porque es sabido que en los ataques hay exageración de defectos y abultamiento de hechos; pero es indudable que la mayoría de esos "pastores", faltaban si no por la preparación por la moralidad. Los más no tenían vocación, y cuando se expulsó a los Jesuítas -- cuyo buen recuerdo perdura entre los indígenas como una tradición de bienandanza-, se explicó aquello diciendo que, tras la Expulsión el Obispo Herboso había pedido a los otros Obispos los clérigos que a él faltaban para reemplazar a los expulsos, y que naturalmente le enviaron a los que allá sobraban, más por la calidad que por el número.

Esos clérigos iban a las Misiones a ser, conforme a los Reglamentos de entonces, no sólo "Conversores" sino "Administradores" de los recursos misionarios, y abusando en varias formas de la docilidad de los autóctonos -- que tenían respeto por la "corona" (tonsura) y "las manos sagradas" de los sacerdotes, aprendido de los Jesuítas-, despotricaban a más y mejor, con el lejano contralor del Obispo a centenares de leguas, y de las poco
influyentes autoridades políticas.

Algunos de esos vinieron después a la ciudad, o para tenerlos "a raya" el Obispo, o por relevos y promociones forzosas en el escaso personal y, como rara vez se enmendaban, trajeron consigo sus malos hábitos.

Nada de extraño tiene pues, que con tales "apóstoles", hasta entre los de Cristo hubo un Judas, fermentasen los "Cismas", que tanto conmovieron la respetabilidad de la jerarquía eclesiástica y su ascendiente en los pueblos.

Quizá impresionado por la escasez de sacerdotes, el obispo Rodríguez, de 1870 a 1877, dió en ordenar a postulantes de la peor especie, que si aprendían mal el latín, sabían menos del cumplimiento de los deberes sacerdotales.

Unido el personal de antaño, no siempre bueno, con este improvisado por un obispo que él mismo dio escándalos inauditos -tenía impulsos justificadamente sospechosos de anormalidad cerebral-, resultó una pésima levadura" para la conformación del clero de la diócesis, que había de dar trabajos y sinsabores. Luego vinieron, Baldivia y Santistevan, y pusieron a prueba su autoridad y carácter para adoctrinar y moralizar a vasallos tan indisciplinados.

Para corroborar estos juicios formados a base de convicciones tomadas de buenas fuentes y no dejar que se crean aceptados a la ligera, hemos consultado las memorias o apuntes inéditos que poseemos del Dr. Victorino Rivero Egüez, persona respetable, buen observador de los hechos contemporáneos a él --de 1850 a 1900 --, y nada sospechoso de abultarlos para dejar mal parados a clérigos y obispos, y estamos convencidos de que hemos tirado la línea recta quedándonos aún cortos en cuanto a la gravedad de los males que sufría, por entonces, la Iglesia y la sociedad cruceña. Cuando demos publicidad a esos interesantes escritos -lo que, Dios mediante, haremos pronto --, se verá que no hemos exagerado aquella desgraciada situación.

Por lo pronto bastará adelantar que el prudente Dr. Rivero -- padre de quien había de ser posteriormente nuestro obispo y arzobispo de Sucre --, juzga que la administración de Mons. Rodríguez, no menos que su conducta, constituyen páginas negras del Episcopado cruceño y anota la práctica arriba mencionada de ordenar a sujetos ineptos e inmorales. Para esas ordenaciones usó y abusó -agregamos nosotros-, de las disposiciones canónicas relativas a las facultades especiales, llamadas decenales, de que se hallaban revestidos los obispos de América.

Hechos hubo, de ese tiempo, que rayaron en escándalos y fueron hasta los tribunales, originando una excomunión y un ruidoso proceso, demostrativos de que, entonces, ocurrió el máximo descenso de la moralidad en la clase sacerdotal del país.

Estos acontecimientos que el obispo no supo atenuar, aceptando la sugerencia de los vecinos en sentido de solicitar su coadjutoría, le causaron tanta pena que agravaron sus dolencias y lo llevaron, prontamente, a la tumba.

Si se tiene en cuenta que antaño, por la herencia de la conquista y civilización de estas regiones, la vinculación de la vida civil con la religiosa era mayor que hoy, y el escándalo trascendía con mayor intensidad que hogaño --, se comprenderá que la reforma del clero fuese para Mons. Santistevan, de espíritu ascético y de vida conventual, la más sangrante de sus preocupaciones."

[Molina Mostajo, Plácido <1875, Santa Cruz - 1970, Santa Cruz> ; Molina Barbery, Plácido: Monseñor José Belisario Santistevan Seoane. -- Santa Cruz de la Sierra, 1989. -- Autorización ecelsiástica 1825/87. -- Depósito legal 8-1-348-89. -- S. 273 - 275]


1872-11-28 bis 1873-05-08

Rechtsanwalt Tomás Frías Amettler (1804, Potosí - 1884, Italien) ist verfassungsgemäß Interimspräsident


Abb.: Tomás Frías Amettler


1873-05-08 bis 1874-01-31

Teniente Coronel Adolfo Ballivián Coll (1831, La Paz - 1874, Ñuqchu) ist durch Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Adolfo Ballivián Coll


1873-01

Postkurse in La Paz:

"MOVIMIENTO DE CORREOS

Entran

Del Ynterior todos los Miércoles 
De Tacna todos los Martes 
De Puno.................... 14 y 28
De Yungas................... 2-10-1 7 y 24
De Caupolican............ 2 y 17
De Achacachi y Sorata 2 y 17

Salen

Para el interior los Viernes 
Para Tacna todos los jueves 
Para Puno.................... 9 y 23
Para Yungas.................. 3-10-18 y 25
Para Caupolican........... 3 y 18
Para Achacachi y Sorata 3 y 18 

Todos los correos para el interior y Tacna son de encomiendas. El registro de encomiendas se cierra a las 4 de la tarde y el de comunicaciones a las cinco en punto. 
Los correos de 3 y 18 para Yungas son por Chulumani hasta Yrupana y los del 10 y 25 por Coroico hasta Chulumani."

[La Reforma. -- La Paz. -- 1873-01. -- Zitiert in: Añejerías publicitarias de La Paz 1873 - 1908 / Elizabeth de Col de Céspedes. -- La Paz, 1997. -- Depósito legal 4-1-419-97. -- S.6]

1873-04-01

Eröffnung eines Bücherkabinetts in La Paz:

"Gabinete de Lectura

Deseando facílitar al público el conocimiento de la prensa extranjera y nacional, se ha fundado el gabinete de lectura en la casa de la señora Rita Zalles, calle de la Catedral, a media cuadra de la plaza principal. El gabinete ocupa el departamento bajo de la casa frente a la puerta de calle. El establecimiento principia con una rica variedad de diarios de la mayor parte de los Estados hispano-americanos algunos de Estados Unidos y del Brasil. Posee la revista de Edimburgo con otras publicaciones inglesas una serie de seis revistas francesas, cada una de ellas especial en un ramo del saber humano.

Varios señores han favorecido el gabinete cediéndole los diarios extranjeros que reciben.

El mantenimiento y ensanche del gabinete, demanda una módica suscrición que no se ha querido hacer pasar de un boliviano por mes, a fin de que el establecimiento sea accesible a la jeneralidad. El gabinete queda abierto de 9 a 10 de la mañana y de 11 del día a 4 de la tarde. Las suscriciones se reciben en el Gabinete. 

La Paz, Abril 1e de 1.873 
El Jerente- Adolfo Jordán"

[La Reforma. -- La Paz. -- 1873-04-01. -- Zitiert in: Añejerías publicitarias de La Paz 1873 - 1908 / Elizabeth de Col de Céspedes. -- La Paz, 1997. -- Depósito legal 4-1-419-97. -- S.18]

1874


Abb.: Gabriel René-Moreno auf Geldschein (1986)

René-Moreno, Gabriel <1836, Santa Cruz - 1908, Chile>: Proyecto de una estadística bibliográfica de la tipografía Boliviana- -- Santiago [de Chile] : Mercurio, 1874. -- 43 S.

1874

Keller-Leuzinger, Franz <1835-1890>: The Amazon and Madeira Rivers : sketches and descriptions from the note-book of an explorer. -- London : Chapman and Hall, 1874.  -- 177 S. : Ill.

"En los ríos Amazonas, Madera y Purús existe una forma de esclavitud mucho peor, porque tanto los patrones brasileros como los bolivianos, retienen a los indios por medio de las deudas y la bebida. En la mayor parte de las barracas del Madera, donde viven los siringueros, se pasan los domingos en completa embriaguez, y es en ese día cuando el peón deja en poder del patrón lo que ganó en la semana. Este empresario es también tendero. De aquí que trate con liberalidad al pobre peón cuando pide aguardiente (llamado cachaza en el río) para inducirlo después, bajo la influencia del licor, a comprar baratijas, quimones, cintas y otros artículos que se los carga a precios exorbitantes [...] con lo cual se tiene a los indios bajo el peso de una enorme deuda, y no pueden, según las leyes brasileñas, dejar a su patrón mientras no se descarguen de ella, suceso feliz que el mismo patrón procura cuidadosamente que no acontezca."

[Zitiert in: Roca, Joé Luis <1935 - >: Economía y sociedad en el oriente Boliviano : siglos XVI - XX. -- Santa Cruz, ©2001. -- ISBN 99905-0-114-9. -- S. 99. -- Dort Quellenangabe]

"En los ríos Amazonas, Madera y Purús existe una forma de esclavitud mucho peor, porque tanto los patrones brasileros como los bolivianos, retienen a los indios por medio de las deudas y la bebida. En la mayor parte de las barracas del Madera, donde viven los siringueros, se pasan los domingos en completa embriaguez, y es en ese día cuando el peón deja en poder del patrón lo que ganó en la semana. Este empresario es también tendero. De aquí que trate con liberalidad al pobre peón cuando pide aguardiente (llamado cachaza en el río) para inducirlo después, bajo la influencia del licor, a comprar baratijas, quimones, cintas y otros artículos que se los carga a precios exorbitantes [...] con lo cual se tiene a los indios bajo el peso de una enorme deuda, y no pueden, según las leyes brasileñas, dejar a su patrón mientras no se descarguen de ella, suceso feliz que el mismo patrón procura cuidadosamente que no acontezca."

[Zitiert in: Roca, Joé Luis <1935 - >: Economía y sociedad en el oriente Boliviano : siglos XVI - XX. -- Santa Cruz, ©2001. -- ISBN 99905-0-114-9. -- S. 99. -- Dort Quellenangabe]

1874-01

Eisenbahntarife:

"FERROCARRIL

Entre Puno y Arequipa

Tarifa de Pasaje 1° C/s 2°C/s
Bajada de Cabanillas
las Huertas 1
Compuerta 2 1,50
 Lagunillas 4 2,50
Vincocaya 5,50 2,50
Arequipa 13,50 8,50
Subida a Cabanillas
Juliaca 2 1,50
Caracola 2,50 1,50
Paucarcolla 3,50 2
Puno  4 2,50

 Tarifa de Fletes 

Bajada de Cabanillas
S Quintales 
a Huertas

Compuertas 30
Lagunillas 60
Vincacoya 120
Arequipa  3
Subida Juliaca 50
Paucarcolla 65
Puno 80 

Flete de una bodega con cabida 
de 200 quintales de peso por mercaderías 
de Arequipa a Cavanillas o viceversa 

Soles 400
Un carro plataforma con papas 
o cargamento análogo
200
por quintal de peso corriente 1,20

 [La Reforma. -- La Paz. -- 1874-01. -- Zitiert in: Añejerías publicitarias de La Paz 1873 - 1908 / Elizabeth de Col de Céspedes. -- La Paz, 1997. -- Depósito legal 4-1-419-97. -- S.53]


1874-01-31 bis 1876-05-04

Rechtsanwalt Tomás Frías Amettler (1804, Potosí - 1884, Italien) ist verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Tomás Frías Amettler


1874-10-05

Indianischen Ayllus sind aufgrund eines Gesetzes keine juristischen Personen.

1875

"Villa für den Guanofürsten

Mit einem Maskenball eröffnet Heinrich Freiherr von Ohlendorff  (1836 - 1928) seine Villa im Renaissancestil, die ihm der Architekt Martin Haller auf einem 62.000 m² großen Terrain in Hamm [Hamburg] erbaut hat. 450.000 Goldmark hat der Palast gekostet. Der durch den Import von Guano-Dünger aus Lateinamerika reich gewordene Ohlendorff wurde 1873 wegen seiner Hilfe für Kriegsverletzte geadelt."

[Die Chronik Hamburgs / Ernst Christian Schütt ... -- Dortmund : Chronik, ©1991. -- ISBN 3-611-00194-5. -- S. 281]

"Die Brüder Albertus Ohlendorff (1834 - 1894) und Heinrich Ohlendorff (1836 - 1928) wurden am Guano so reich, dass die Bismarck und der Reichsregierung eine eigene Zeitung, die Norddeutsche Allgemeine Zeitung, zur Verfügung stellen konnten. Sie wurden von Wilhelm I. geadelt und von Wilhelm II. zu Freiherren gemacht. Die Anglo-Continentale (vormals Ohlendorffsche) Guanowerke waren mit 16 Millionen Grundkapital zu ihrer Zeit eines der größten Weltunternehmen. 6000 dz Guano wurden hier täglich gepulvert und gesackt, wozu in eigner Fabrik täglich 1200 dz Schwefelsäure hergestellt wurden."

[Bohner, Theodor: Der ehrbare Kaufmann : vom Werden und Wirken deutscher Wirtschaft. -- Vollständige Neubearbeitung des 1936 erschienen Werkes. -- Hamburg : Meiner, ©1956. -- S. 80]

 

1875

Aus dem Bericht auf der Jahresversammlung der HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft): zur Situation der Westindien Linie:

"Auch die Westindien Linie hat zu unserm großen Leidwesen die im vorigen Jahre gehegten Erwartungen nicht erfüllt, sondern im Gegenteil unter der allgemeinen Ungunst der Zeiten ebenfalls einen sehr empfindlichen Verlust ergeben. Zwar haben wir es uns keine Mühe verdrießen lassen, den sehr komplizierten Dienst auf das sorgfältigste und praktischste zu organisieren; auch haben wir außer unseren ganz neuen Dampfern Franconia und Rhenania für den transatlantischen sowie Alsatia, Lotharingia und Maracaibo für den Interkolonialdienst - sämtlich speziell für den Zweck erbaut und eingerichtet - von der New Orleans-Linie die schönen Schiffe Germania, Vandalia, Alemania und Saxonia in diesen Dienst herübergenommen und waren dadurch in den Stand gesetzt, die begonnenen 14tägigen Fahrten mit größter Pünktlichkeit durchzuführen - und ebenso komplettierten wir im verflossenen Jahre auf das zweckmäßigste unsere Zentralstation... Aber dennoch vermochten wir bisher nicht zu einem befriedigenden Resultate zu gelangen und halten uns für verpflichtet, Ihnen die Gründe dafür, so weit wir sie zu ermitteln imstande waren, darzulegen. Allerdings schien diese Linie im Mai vorigen Jahres bei Aufhören der Bremer Konkurrenz zuerst einen merklichen Aufschwung nehmen zu wollen, aber dennoch blieben die Ausfrachten mit Ausnahme einer kurzen Periode gegen Ende des Sommers fast das ganze Jahr hindurch ungenügend, weil auch in Westindien und darüber hinaus an der ganzen Westküste Amerikas das Geschäft unter dem Druck der Zeiten zu leiden hatte und demzufolge der Exporthandel zeitweilig überall wesentlichen Abbruch erlitt. Die Ausfrachten blieben daher weit hinter unseren Erwartungen zurück; obgleich wir die Schiffe nach wie vor in England und Frankreich anlaufen ließen, um die Ladungen zu komplettieren, so haben wir doch nicht ein einziges Mal ein volles Schiff auszusenden vermocht. Die Rückladungen dagegen waren im allgemeinen befriedigend, dagegen ließen die Frachtraten nur zu oft viel zu wünschen übrig -eine Folge der scharfen Konkurrenz, welche zunächst zwischen den beiden englischen Linien besteht und die ' uns leider nur zu oft zu aktiver Teilnahme zwingt und uns somit in Mitleidenschaft zieht. Namentlich haben wir dabei überall einen schweren Stand gegenüber den Dampfern der Royal Mail Linie, weil diese doch immer noch eine so gewaltige Staatssubvention bezieht, dass sie beim Werfen der Frachten keine andere Rücksicht zu nehmen braucht, als die ihr lästige deutsche Konkurrenz womöglich zu beseitigen und dann die hohen Raten der ehemaligen Monopolzeiten wieder herzustellen. Wenn auch der Handel in Westindien und an der ganzen Westküste Amerikas bereits zum überwiegenden Teile in den Händen deutscher Häuser ist und dank ihrer Intelligenz und ihrem ausdauernden Fleiße mehr und mehr an dieselben übergeht, so hat sich bei der Mehrzahl leider doch noch nicht die Überzeugung Bahn gebrochen, dass nur durch gemeinsames Zusammenstehen, durch Bevorzugung der Schiffe der eigenen Nationalität, die wahrlich denen anderer Flaggen in keiner Beziehung nachstehen, der endliche Sieg der reich subventionierten gegen die ausschließlich auf die eigene Kraft angewiesene Linie und damit die Wiederkehr jener Monopolzeiten verhindert werden kann. "

[Zitiert in: Seiler, Otto J.: Südamerikafahrt : deutsche Linienschiffe nach den Ländern Lateinamerikas, der Karibik und der Westküste Nordamerikas im Wandel der Zeiten. -- 2. Aufl. -- Herford : Mittler, ©1993. -- ISBN 3-8132-0415-4. -- S. 64f.]

1876


Abb.: Hevea brasiliensis

Der Brite Henry A. Wickam  schmuggelt -- von der indischen Regierung dazu beauftragt -- aus Brasilien 70.000 Samen des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis). 3000 Samen überstehen die Reise, werden in Kew Garden (London) akklimatisiert. Dann bringt man sie zur botanischen Station Henaragoda in Ceylon. Damit beginnt sich der Schwerpunkt der Kautschukproduktion in die englischen Kolonien Ceylon und Malaysia zu verlagern


Zu Teil 11: Von 1876 bis 1888