Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch!

Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos!

Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02

Teil 2: Chronik Boliviens

15. Von 1917 bis 1925


von Margarete Payer und Alois Payer

mailto: payer@hdm-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. -- 15. Von 1917 bis 1925. -- Fassung vom 2002-10-23. -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien0215.htm. -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: Anlässlich des Bibliotheksseminars in La Paz vorläufig freigegeben am 2002-09-19

Überarbeitungen:

Anlass: Fortbildungssemester 2001/02

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Dieser Teil ist ein Kapitel von: 

Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. . -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien02.htm

Dieser Text ist Teil der Abteilung Länder und Kulturen von Tüpfli's Global Village Library


1917

Ergebnis der Präsidentschaftswahlen:

José Gutiérrez Guerra (1860, Sucre - 1929, Chile) (Liberales) 73.705 87%
José María Escalier (1862, Sucre - 1934, Argentinien) (Partido Republicano) 9.956 12%

1917-08-15 bis 1920-07-12

Volkswirt José Gutiérrez Guerra (1860, Sucre - 1929, Chile) ist durch Direktwahl verfassungsgemäß Präsident


Abb.: José Gutíerrez Guerra

Erster Vizepräsident ist Ismael Vázquez Virreira (1869, Cochabamba - 1930, Cochabamba)


Abb.: Ismael Vázquez Virreira

Zweiter Vizepräsident ist José Santos Quinteros (1869, Potosí - )


Abb.: José Santos Quinteros


1917-08-18

Die Zeitung El País erinnert den Handel an das Handelsembargo vor allem gegen Deutsche:

"AL COMERCIO

"Se pone en conocimiento del comercio que por Decreto de 18 de agosto de 1917, el Gobierno de Estados Unidos ha prohibido en absoluto todo comercio con las firmas o personas de nacionalidad enemiga".

"La política norteamericana con respecto al comercio con el enemigo se encuadra con las medidas tomadas por los aliados contra los importadores y exportadores enemigos como también contra aquellas personas que presten sus nombres para encubrir transacciones enemigas. La carga destinada para firmas enemigas se está confiscando en Panamá y New York".

"Las personas que presten sus nombres para encubrir transacciones enemigas o comercien con ellos serán prohibidas de comerciar con los Estados Unidos y su cargamento confiscado."

[Zitiert in: Hollweg, Mario Gabriel <1939 - >: Alemanes en el oriente boliviano : su aporte al desarrolla de Bolivia. -- Santa Cruz de la Sierra. -- Tomo 1: 1535 - 1918. -- [1995]. -- Depósito legal 8-1-1011-95. -- S. 299]

1917-12-05

"Ein Mustertag bolivianischer Politik"

I"n diesem Sinne arbeitet dann auch die Parteipresse.

La Paz hat sechs mehr oder weniger 12 Seiten stark erscheinende Tageszeitungen. Ähnlich auch die anderen größeren Städte des Landes. Die kleineren Städte haben zweimal wöchentlich erscheinende, meist vierseitige Blätter. „El Tiempo" (Die Zeit) von La Paz ist radikal-liberaler Richtung und besteht über zehn Jahre. Besitzer ist der Zinnkönig Patino, dem auch noch der jüngere „El Norte" gehört. „El Comercio" ist die älteste unter den bestehenden Zeitungen; ihr Charakter ist farblos. „La verdad" ist das bescheidene Organ der Katholiken.

Jeder halbwegs gebildete Bolivianer liest seine Zeitung. Er vertraut aber keiner, denn meist kauft er sich verschiedene Organe, um so sich selbst die richtige Meinung zu bilden.

Die Presse macht sehr stark Politik, was umso gefährlicher werden kann, je weniger der Journalist sich von ernsten Gefühlen der Verantwortlichkeit leiten lässt und je mehr, anstatt sachlicher und methodischer Kritik, die Leidenschaftlichkeit herrscht. Wenn zudem noch ein größerer Teil der Leser ohne politische und soziale Schulung ist und ihnen daher das selbständige Urteil fehlt, kann die Presse einen sehr unerquicklichen Einfluss auf ein Land ausüben.

Lassen Sie uns einen Tag aus dem politischen Leben Boliviens schildern und gleichzeitig die Verantwortlichkeit der Presse erkennen.

Es ist 5. Dezember des Jahres 1917. Das gewesene Staatsoberhaupt wird vom Volke zur Rechenschaft gezogen. Die Sachlage ist folgende: Aus politischer Opposition erhebt die parlamentarische Minderheit gegen den Expräsidenten der Republik, Ismael Montes, dessen Amtsperiode vor kurzer Zeit abgelaufen war, die schwere Anklage wegen Verletzung der individuellen Sicherheit, wegen Hinwegsetzung über die Verfassung und Gesetze, Vergeudung von Staatsgeldern und Mehrausgaben, die das Budget nicht gestattete.
Zum viertenmale in der jungen Geschichte der Republik wurde ein gewesenes Staatsoberhaupt zur Verantwortung über seine Amtstätigkeit vor das Forum des Volkes geladen. Eine sympathische Einrichtung der Volksherrschaft, die freilich gleichzeitig einige Schattenseiten des republikanischen Systems aufdeckt, nämlich, dass das Volk sich bei der Wahl seines Oberhauptes gewaltig irren kann und, dass es in solchen Fällen ein sehr parteiischer Richter sein wird.

Schon längere Zeit vorher wurde die Angelegenheit von der Presse gehörig ausgebeutet. Sie stellte Vergleiche an zwischen der Amtsperiode des Präsidenten Montes und der einiger früherer Präsidenten, die dem Lande zum Unheile waren. Sie kommt immer wieder auf den Mord zurück, der von fanatischen Menschen der untersten Klasse an General Pando verübt wurde, und macht dafür Präsident Montes verantwortlich. Der Herdengeist der halbzivilisierten Indianer, der die Wahrheit des Gedruckten nicht zu überprüfen vermag, wird dadurch in die Bahn des Aufruhres gelenkt. Bei jeder politischen Wendung Boliviens spielten die Indianermassen noch immer eine große Rolle.

Je näher der politische Abrechnungstag kommt, desto sensationeller werden die Artikel, desto größer werden die Lettern der Überschriften. Bald heißt es: „Die Anhänger Montes schmieden Mordpläne gegen seine Ankläger und gegen die unabhängigen Journalisten. Aber wir werden unser Leben teuer verkaufen". Aufreizend kreischt ein anderer Zeitungsheld, in dem er sich mit dem Volke identifiziert: „Das Volk sieht die Ereignisse kommen, aber es wird, wenn es sein muss, zu den äußersten Mitteln greifen; wir werden uns verteidigen mit dem Gesetzbuch in der einen und dem Revolver in der anderen Hand!"

„Heute ist der Tag des Volkes! Heute muss der verhängnisvolle Mensch vor dem Richter ,Volk' erscheinen, um die Berge von Anklagen über Willkürakte, Morde und dgl. zu verantworten." Unter dieser Angriffsprosa erscheinen dick umrandet schwungvolle Sprüche: „Mit ihrem Kopf bürgen sie uns für jede verbrecherische Tat, die heute vorfällt! Bürger! Vom Kerker kommen sie leicht heraus, vom Grabe nicht!" Die Regierung traf durch Militär und Polizei Vorkehrungen.

Die denkwürdige Sitzung begann. Diesmal waren, was sonst selten der Fall ist, die Volksvertreter vollzählig und pünktlich erschienen. Expräsident Montes betritt den Sitzungssaal des Parlaments. Er ist in Schwarz gekleidet, macht eine Verneigung zum Präsidenten der Kammer, eine zweite zu den Volksvertretern. Dann schreitet er zu einem Tischchen, das vor der Tribüne der Minister aufgestellt ist. Stock und steifen Hut legt er auf einen Stuhl, zieht seinen Überrock aus, entnimmt seiner Brusttasche ein Schriftstück, legt es mit seinem Taschentuch vor sich hin und beginnt dann ein nervöses Putzen seiner Brille. Die Bleichheit seines Angesichtes tritt durch die Umrahmung mit tiefschwarzem Haupthaar noch deutlicher hervor.

Punkt halb vier Uhr erhebt sich der Präsident der Kammer und richtet mit bebender Stimme eine Mahnung an die Volksvertreter, sie mögen unparteiisch, mit Ernst und Gerechtigkeit die Angelegenheit prüfen. Darauf ordnet er die Verlesung der Anklageschrift an. Der angeklagte Expräsident folgt derselben mit ziemlicher Zerstreutheit, indem er seine Blicke von einem zum anderen eilen lässt, ohne etwas zu fixieren. Darnach erhebt er sich und bittet mit einer Stimme von grellem Klang um das Wort. „Seit meinem 17. Lebensjahr habe ich meinem Vaterlande gedient," so beginnt er. Drei Stunden lang dauert seine Auseinandersetzung; fiebernd, leidenschaftlich, mit Nachdruck, wie sie sonst nur der Überzeugung eigen ist. Unzähligemale unterbricht ihn das „auserlesene" Publikum mit rauschenden Beifallskundgebungen.

Von den Straßen jedoch hört man dumpfes Stimmendurcheinander; es wächst, je mehr sich die Zeiger auf 6½ neigen, jener Stunde, nach welcher die Sitzung geschlossen sein und die „bolivianische Vesper" beginnen soll. Lauter toben die Rufe; wir können nicht unterscheiden, was sie bedeuten.

Plötzlich krachen vereinzelte Revolverschüsse; der Lärm artet in Wüten und Toben aus. Wenn nur nicht das Militär, wie in so manchen anderen Fällen, gemeinschaftliche Sache mit den Revolutionären macht! Im Sitzungssaale ist alles in Schreck und Verwirrung. Einige Deputierte erklären sich solidarisch mit den Aufrührern der Straße, andere suchen zu beruhigen. Der Expräsident lässt sich auf einen Stuhl nieder und trocknet sich den Schweiß von der Stirne.

Jetzt ein Knattern der Gewehre der Soldaten. Darauf wieder Revolverschüsse und wüstes Geheul! Niemand getraut sich den Sitzungssaal zu verlassen. Man atmet auf, als sich allem Anschein nach das tobende politische Gewitter in den Straßen zurückzieht. —

„O, das gute Volk!" Ja, aber aufgewiegelte Massen!

Ohne Gesetzbuch in der einen, aber mit dem Revolver in der anderen Hand hat es getötet, wie es die Presse verlangte. Aber viele von ihnen sind auch den Kugeln der Ordnung schaffenden Polizei zum Opfer gefallen, während die Presshelden weit ab vom Schuss standen.

„Junge, wirklich patriotisch gesinnte Leute!"

Für nichts haben sie ihr Blut vergossen. Und solche Revolutionen, Aufstände und Schlächtereien haben wir schon über hundert in den Jahren des Bestehens der bolivianischen Republik erlebt!

Die Spitäler sind gefüllt mit Verwundeten. In den Baracken liegen die Leichen zur Rekognoszierung. Prozessionen von Neugierigen strömen herbei, um die Opfer zu schauen. Wer sind sie? Etwa die Journalisten mit dem Gesetzbuch in der einen und dem Revolver in der anderen Hand? — Braune, unwissende Burschen sind es meistens; Indianer, zum großen Teil aus der Hochebene herbeigeholt. Sie müssen immer als Kanonenfutter für die politischen Agitationen dienen. Ihre Gesichter sind aufgedunsen, sie riechen wie Betrunkene. Schnaps und Wein haben sie in großen Mengen von ihren Verführern erhalten, die sie aus dem Hinterhalt antrieben, dann aber, als sie ihre Sache verloren sahen, im Auto das Weite suchten, um für einige Zeit zu verschwinden oder an einem anderen Ort ihr volksverhetzendes Spiel weiterzuführen, um sich durch Schweiß und Blut der arbeitenden Massen zu bereichern.

Über den Leichen und gekrümmten Rücken des Volkes erhebt sich triumphierend Großkapitalismus, Politik, Presse.

Allem Anschein nach werden die politischen Erschütterungen vergangener Zeiten der endgültigen Sanierung von Volk und Land dienen. Trotz seiner zeitweiligen Wirrnisse sich dennoch dem Gipfel seiner hohen Ideale nähern, ist der Ruhm eines Volkes."

[Kowanda, Wilhelm: In Zonen der Zukunft : zwischen Silberbergen, Gummiwäldern, Indianerdörfern und klassischen Ruinenstätten. Reise-Episteln aus Bolivien und seinen Grenzländern. -- Wien : Selbstverlag, 1925. -- S. 93 - 96]

1918


Abb.: Arturo Borda Gosálvez (1883, La Paz - 1953, La Paz): Ein Stadtkind aus La Paz zeigt einem Aymara-Buben die Karte mit den verlorenen Gebieten Boliviens

[Bildquelle: Baptista Gumucio, Mariano <1933, Cochabamba - >: La Paz y la nacionalidad boliviana : biografía de la ciudad captana de Los Andes. -- [La Paz, o.J.]. -- S. 97]

1918

Wálter Dalence Morales (1889, Potosí - 1951, Potosí) gründet den Intellektuellenzirkel Gesta Bárbara.

1918

Reynolds Ipiña, Gregorio <1882, Sucre - 1947, La Paz>: El cofre de Psiquis. -- La Paz : Otero, 1918. -- 234 S.


Abb.: Valdivia, Victor (1897, Potosí - nach 1967): Gregorio Reynolds : Karikatur, 1915

[Bildquelle: Revista de la Fundación Cultural del Banco Central de Bolivia. -- La Paz. -- Año 1, N° 2 (1998). -- Depósito legal 4-3-1478-97. -- S. 37]

1918

Abb.: Titelblatt


Abb.: Daniel Sanchez Bustamante

Sanchez Bustamante Vásquez, Daniel <1870, La Paz - 1933, Argentinien>: Programa político : problemas de Bolivia en 1918. -- 1918. -- [Parteiprogramm des Partido Liberal]. Darin zur Agrarpolitik (la cuestión agraria):

"Parece mentira. En Bolivia no existe política agraria, ni siquiera existe la cuestión agraria; a pesar de que el problema es de los más graves e inquietantes, por cuanto que es vital, vitalísimo y por cuanto se vincula a lo más hondo de nuestros errores... Es que para los bolivianos un sistema electoral o una trampa política tiene más importancia que la cuestión agraria".

"La propiedad rústica ya no puede vivir en el mundo sino a trueque de llenar una función social. El propietario ya no es libre de laborar o no sus tierras, sino que debe llenar la función productiva... Este principio condena el absentismo que entre nosotros toma una forma peculiar, cómica, increíble. El absentismo significa que el propietario arrienda sus fundos y va a gastar la renta a los países de atracción para las excursiones de los ricos: Suiza, Italia, Francia, etc... Si el fundista o latifundista no llena la función social debe abandonar la tierra"

"Y yo podría sostener que la mayor parte de nuestros propietarios rurales son ricos o mineros que compran tierras para colocar estacionariamente su dinero o son empleados públicos incapaces de idear una empresa agrícola".

Es "urgente poner en el tapete la cuestión agraria, bajo las siguientes proposiciones:

  • Constitución de una Liga agraria, sostenida y estimulada por el Estado, para el estudio de los medios de organizar y proteger la propiedad rural.
  • Orientación de la enseñanza hacia fines agrícolas.
  • Recargo doble o triple del catastro sobre las propiedades en que el absentismo ha sentado sus reales. Rebaja para las propiedades cultivadas por sus dueños.
  • Ayuda a los convenios de aparcería.
  • Importación y ensayo de abonos.
  • Caminos automóviles [Sic.] hacia las regiones agrícolas.
  • Estímulos a las empresas de ganadería y molinos",

[Zitiert in: Antezana Salvatierra, Alejandro: Los liberales y el problema agrario de Bolivia (1899 - 1920). -- La Paz : Plural, 1996. -- (Colección historia agraria). -- Depósito legal 4-1-316-96. -- S. 272 - 274]

1918

In Riberalta Gründung des Club Alemán de Riberalta.

1919

Arguedas Díaz, Alcides <1879, La Paz-1946, Chulumani>: Raza de bronce. -- 1919. -- 271 S. -- [Roman]


Abb.: Titelblatt der Ausgabe 1987

Arguedas, Alcides: RAZA DE BRONCE

(span.; Menschen aus Erz).

Roman von Alcides Arguedas (Bolivien), erschienen 1919. – Thema dieses Romans ist der Kampf zwischen Eingeborenen und Weißen in einer Gemeinde des bolivianischen Hochlands. In diesem Kampf, wie Arguedas ihn beschreibt, sind nicht einzelne Ereignisse und Gestalten wichtig, sondern allein »das indianische Volk, der Zustand der Ausbeutung, in dem es lebt, seine Sitten und Glaubensvorstellungen, seine Laster und Leiden, sein Kampf gegen die Natur und vor allem gegen den weißen Mann«. Der weiße Mann ist Pantoja, ein Großgrundbesitzer, der durch Verachtung, Hohn und Gewalttätigkeit sich und den Freunden seine Überlegenheit über die Indios beweisen will. Den Gipfel verbrecherischer Roheit erreicht er, als er zusammen mit seinen Kumpanen die schwangere Wata-Wara vergewaltigt, die kurz zuvor den jungen Agiali geheiratet hat. Auf der Weide am großen See findet ihr Mann die grässlich Zugerichtete, verblutet. Bei der nächtlichen Totenwache verbreitet der Stammesälteste auf der Trommel die Schreckensnachricht. Von allen Seiten steigen die Indios mit Fackeln zum See hinauf, halten bei dem Alten an und ziehen weiter vor Pantojas Haus. Sie haben ohne Worte verstanden, dass die Stunde der Rache gekommen ist. Sie mauern Pantoja und seine Freunde in ihrem Haus ein; dann werfen sie Feuer hinein und brennen es nieder.

Arguedas, der nicht nur als Romanschriftsteller, sondern auch als Soziologe und Historiker hervorgetreten ist, veröffentlichte 1903 eine soziologische Studie, Pueblo enfermo (Krankes Volk), in der er unter dem Einfluss der Rassentheorien des Grafen Gobineau (1816–1882) das Elend des bolivianischen Volkes auf die Blutmischung der Indianer mit den Spaniern und mit anderen Weißen zurückführt. Absicht dieses Romans ist nach des Autors eigenen Worten die Ehrenrettung der Indios, deren Fehler und Laster durch die sozialen Ungerechtigkeiten verursacht sind, die die Weißen eingeführt haben. Diese sozialkritische Absicht beeinträchtigt die künstlerische Einheit des Romans. Szenen von großartigem, fast theatralischem Pathos und Bilder von überaus plastischer Eindringlichkeit verlieren an Glanz durch eine aus der aggressiven Haltung des Autors resultierende hämisch-ironische Ausdrucksweise. Trotzdem gilt Raza de bronce als »einer der besten Romane, den Amerika in jenen Jahren hervorgebracht hat« (Anderson Imbert).

AUSGABEN: La Paz 1919. – Valencia 1923 [Vorw. R. Altamira.]. – Buenos Aires 1957. – Madrid 1959 (in Obras completas, 2 Bde., 1). – México 1959–1960 (in Obras completas, Hg. L. A. Sánchez, Bd. 1). – La Paz 1967. – Buenos Aires 1968.

LITERATUR: A. Guzmán, Historia de la novela boliviana, La Paz 1938. – A. Guzmán, La novela en Bolivia, proceso 1847–1954, La Paz 1955. – F. Díez de Medina, Literatura boliviana, Madrid 1959. – C. Meléndez, La novela indianista en Hispanoamérica, San Juan de Puerto Rico 1961. – G. Brotherston, A. A. as a »Defender of Indians« in the First and Later Editions of »Raza de bronce« (in RoNo, 13, 1971, S. 41–47). – A. Lorente Medina, Algunas reflexiones en torno a »Raza de bronce« (in Castilla, 2–3, 1981, S. 121–133). – R. A. Borello, A.: »Raza de bronce« (in Ottawa Hispánica, 5, 1983, S. 59–88).
Kindlers neues Literaturlexikon © CD-ROM 1999 Systhema Verlag GmbH, Buchausgabe Kindler Verlag GmbH

[Bascone, Elisabetta. -- In: Kindlers Neues Literaturlexikon. -- München : Kindler, ©1996. -- s.v.]

"...Und sicherlich hätte er dem verelendeten Esel sein Leben gelassen, wenn nicht zu dessen Unglück die allgemeinen Ideen ihm in das Gedächtnis gekommen wären aus den Theorien von einem seiner Bücher, wonach das Leben nichts sei als ein rauer und ununterbrochener Kampf aller Elemente der Natur gegeneinander, ein Kampf aller Lebewesen der Schöpfung, eine grausame und enorme Metzelei, in der die Starken auf Kosten der weniger starken leben. Und so dachte er (nachdem er gerade sein Examen in scholastischer Philosophie absolviert hatte), die Kondore fressen die Haustiere, also muss man, um Kondore jagen zu können, ihnen Aas vorwerfen. Er lud die Waffe, schloss die Augen und sah den alten Esel, auf den Rücken gestürzt, mit den Russen nach oben, mit einem Strom von Blut aus seiner Schnauze und einer großen Träne aus seinen weit geöffneten Augen." [S.84-85]

"So wurden durch die Gewalt des Blutes und der Tränen ... indianische Dorfgemeinschaften aufgelöst, ...Viele wanderten aus, um nie wiederzukehren. Andere, besiegt von der Misere, gequält von der unbezwingbaren Nostalgie ihres Erbes, resignierten, das Mestizen-Joch annehmend. Und sie wurden Hörige, um Sklaven von Sklaven zu werden - und zu bleiben." [S.95-97]

"Aus Ermangelung einer Kanzel stellte sich Don Hermógenes auf eine leere Alkoholkiste und predigte..., die Güte Gottes erreiche nur jene, die IHM angemessenen Respekt zu zollen wissen. Und wenn seit einigen Jahren der Himmel sich gegenüber dieser kärglichen Erde ungnädig zeige, sei das, weil nach dem Mangel an Frömmigkeit der Herr zürne. Nichts gelingt ohne die Unterwerfung und die Barmherzigkeit: Die Unterwerfung unter jene, die vom Allerhöchsten delegiert, seine Macht auf Erden vertreten. Die Barmherzigkeit gegenüber deren Priestern, die Bedürfnisse zu befriedigen und Münder zu ernähren haben. Und diese Barmherzigkeit ist dahin, die egoistischen Menschen lassen die armen, bedürftigen Priester ¡n Armut und Entbehrung leben. Wie solle sich dann unser Gott gnädig zeigen? Aber es gäbe etwas vielleicht noch Schrecklicheres: Die Menschen wüssten nicht mehr zu gehorchen! In ihrer Frechheit haben diese Verlorenen die Anmaßung, die Befehle der Patrone nicht mehr zu respektieren, vergessend, dass der Herr disponiert hat, in dieser Welt habe eine Klasse von Menschen zu sein, deren Sendung wäre, zu befehlen und eine andere, mit der einzigen Aufgabe, zu gehorchen. Die Weißen, direkt von Gott geschaffen, eine Schicht überlegener Wesen, seien eben Patrone. Die Indianer, aus anderem Stoff und durch weniger vollkommene Hände geschaffen, trügen Makel seit ihrem Ursprung. Unweigerlich hätten sie, durch alle Zeiten hindurch, durch jene beaufsichtigt zu bleiben. Don Hermógenes, Entrüstung im Gesicht, schleuderte mit donnernder Stimme sein Anathema ... Mit geballten Fäusten und entzündetem Gesicht... bemühte er den Namen Gottes für seine Theorien. Und die Indianer, bestürzt und erschauernd, mit gesenkter Stirn, hörten sie die heiligen Worte, ohne es zu wagen, ihre Augen zu erheben, aus Furcht vor dem rächenden Zorn vor Christus, der geschunden und misshandelt am Kreuze hing, zum Himmel emporblickend mit dem Ausdruck grenzenloser Trauer, der Einsamkeit, unversöhnlicher Verlassenheit." [S. 197-198]

"Zum Patron sagten die Indianer, seine Knie umklammernd...: "Vater, wir lieben dich ..., du bist für uns wie ein Vater, und es gibt niemanden besser als dich. Wir sind deine Kinder, deine armen Kinder. Wir haben niemanden im Leben, der uns verteidigt und schützt, außer dir. Wir sind deine Sklaven." Und sie schleppten sich, demütig und unterwürfig, wie schmerzerfüllte Hunde. Der Herr wurde wahrhaft erzürnt. Zum Teufel mit ihren Schmeicheleien! Er kannte sie gut und wusste, woran er sich zu halten hatte: Was sie brauchten, sei Schnaps ... Die Indianer knieten wieder, um ihm die Hände zu küssen: sie seien seine armen Hörigen, seine unglücklichen Kinder, ohne Hilfe in der Welt, er solle sie mit Mitleid und Barmherzigkeit behandeln, da sie Elende wären." [S. 201-202)]

[Übersetzung: Sarkisyanz, Manuel <1923 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- (Propheten des indianischen Aufbruchs ; [2]). -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 653f.]

1918-12-18

Die Zeitung La Democracia weist auf seltsame Verquickungen des britischen Konsuls Enrique Bloomfield in Santa Cruz hin:

"Desde la iniciación de la guerra europea, Inglaterra de acuerdo con los demás aliados, ha perseguido el comercio alemán, incluyendo a las casas de esta última nación y sus aliadas en el programa de guerra comercial y para el efecto, los gobiernos aliados, distribuyeron en todo el mundo, las llamadas "listas negras", bien pues incluso en estas "listas negras", distribuidas en Bolivia, la casa comercial de Cochabamba Alfredo Barber & Cía. que es casa alemana".

"Si esta casa está en la lista negra, toca a los representantes de los países aliados perseguir los efectos de las mencionadas listas, pero, en cambio, en Santa Cruz nos encontramos al frente de un suceso mal sugestivo, pues resulta que el Sr. Enrique Bloomfield, Vicecónsul Británico y Cónsul Interino del Reino de Bélgica en esta capital, es agente de casas alemanas incluidas en la "lista negra", y para que el público se forme cabal idea y llegue a conocimiento, de quien corresponde sin comentarios, publicamos los siguientes documentos."

[Zitiert in: Hollweg, Mario Gabriel <1939 - >: Alemanes en el oriente boliviano : su aporte al desarrolla de Bolivia. -- Santa Cruz de la Sierra. -- Tomo 2: 1918 - 1945. -- [1995]. -- Depósito legal 8-1-1011-95. -- S. 493]

1919

Gründung des Cuadro Dramático Rosa Luxemburgo als proletarischer Propagandatheaterverein.


Abb.: Cuadro Dramático Rosa Luxemburgo

[Quelle der Abb.:  Lora, Guillermo <1922 - >: Historia del movimento obrero boliviano. -- La Paz [u.a.] : Los Amigos del Libro. -- Tomo 2: 1900 - 1923. -- 1969. -- (Enciclopedia Boliviana). -- S. 189]

1919


Abb.: Arturo Borda Gosálvez <1883, La Paz - 1953, La Paz>: El Yatiri, um 1919

1919

Hamburger Exporthändler können so bald nach dem Krieg schon wieder Handelsbeziehungen nach Südamerika aufnehmen.

1919-03-19


Abb.: ™Logo

In Oruro erscheint die erste Nummer der Tageszeitung La Patria. Die Zeitung erscheint bis heute. Webpräsenz: http://www.lapatriaenlinea.com/. -- Zugriff am 2002-10-09

1919-08-01

Eröffnung des Instituto Nacional de Bacteriología

1920er-Jahre (?)

Reynolds Ipiña, Gregorio <1882, Sucre - 1947, La Paz>:  La llama

LA LLAMA

Inalterable, por la tierra avara 
del altiplano, luce la mesura 
de su indolente paso y su apostura, 
la sobria compañera del aymara.

Parece, cuando lánguida se para
y mira la aridez de la llanura,
que en sus grandes pupilas la amargura
del erial horizonte se estancara.

O erguida la cerviz al sol que muere, 
y de hinojos, oyendo el miserere 
pavoroso del viento de la puna,

espera que del ara de la nieve 
el sacerdote inmaterial eleve 
la eucarística forma de la luna.

[Antología de la poesía boliviana / Yoland Bedregal. -- 4. ed. -- Cochabamba [u.a.] : Los Amigos del Libro, 1997. -- ISBN 84-8370-185-5. -- S. 143]

Um 1920


Abb.: Bolivianer, an Leishmaniosis erkrankt

[Bildquelle: Bilderlexikon der Erotik. -- Wien, 1928 - 1932]

1920


Abb.: Junge Chola, La Paz, 1920


Abb.: Junge Chola, La Paz, 1920

Bildquelle: Las mujeres en la historia de Bolivia : imágenes y realidades del siglo XX (1900 - 1950) (Antologia) / Luís Oporto Ordoñez. -- La Paz : Anthropos, 2001. -- Depósito legal 4-1-1654-00. -- Tafel 12 Bildquelle: Bolivia en el siglo XX : la formación de la Bolivia contemporánea / Fernando Campero Prudencio (dirección). -- La Paz : Harvard Club de Boivia, ©1999. -- ISBN 99905-0-018-5. -- S. 124


Abb.: Chola, 1920


Abb.: Dame, 1920

Bildquelle: Paredes Candia, Antonio: La chola boliviana. -- La Paz : ISLA, 1992. -- Depósito legal 4-1-59-90. -- S. 49 Bildquelle: Paredes Candia, Antonio: La chola boliviana. -- La Paz : ISLA, 1992. -- Depósito legal 4-1-59-90. -- S. 121


Abb.: Doña Maria Muñoz de Loaiza, eine Chola aus Potosí, 1920


Abb.: Kautschukzapfer, Rio Beni, 1920

Bildquelle: Paredes Candia, Antonio: La chola boliviana. -- La Paz : ISLA, 1992. -- Depósito legal 4-1-59-90. -- S. 138 Bildquelle: Lehm Ardaya, Zulema: Milenarismi y movimentos sociales en la Amazonia boliviana. -- Santa Cruz : APCOB-CIDDEBENI [u.a.], 1999. -- Depósito legal 8-1-67-99. -- S. 50]

um 1920


Abb.: "Emanzipierte" Schülerinnen der Oberstufe, La Paz, um 1920

[Bildquelle: Las mujeres en la historia de Bolivia : imágenes y realidades del siglo XX (1900 - 1950) (Antologia) / Luís Oporto Ordoñez. -- La Paz : Anthropos, 2001. -- Depósito legal 4-1-1654-00. -- Tafel 3]

1920

Raúl Jaimes Freyre (1887, Q'ayara - 1970, La Paz), Director de Conferencias y Propaganda Industrial del Gobierno, organisiert die Misión de Arte y Propaganda Nacional Boliviana, um das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl zu festigen.

1920

Paredes Iturri, Manuel Rigoberto <1870, Q'araphuq'u - 1950, La Paz>: Mitos, supersticiones y supervivencias populares de Bolivia / prologo del Dr. Belisario Diaz Romero. --  La Paz : Arno, 1920. -- 282 S.

"LAS SUPERSTICIONES

Las supersticiones son inherentes a la naturaleza humana; ellas son mayores v más dominantes según el estado de civilización de cada país. En el nuestro se adquieren en la niñez y nos acompañan hasta la tumba. A medida que los individuos descienden en escala social y disminuye su instrucción, van aumentando en número y haciéndose imprescindibles en el dominio de la vida. Tal sucede con los habitantes de escala inferior de nuestras ciudades y pueblos de provincia, llámense blancos, mestizos o indios, los cuales son orgánicamente supersticiosos. En el espíritu de estos diversos componentes étnicos apenas han podido tener cabida algunas ideas religiosas o principios de ciencia médica, que lejos de amortiguar los impulsos naturales de su idiosincrasia mediocre, les han servido para disimularlos y encubrirlos. Continúan creyendo indios y mestizos, en la eficacia de tos sortilegios y maleficios, y en el poder de los que los hacen; veneran aún las cueras tétricas, los cerros elevados, desiertos y desprovistos de vegetación, los lagos, ríos, o figuras de barro toscamente trabajados, o piedras que tienen venas atravesadas en cruz, o formando arabescos, que se aproximen a figuras humanas, y a cuanta cosa encuentran con alguna particularidad extraña, suponiendo, aunque confusamente, que tras de todo eso existe una voluntad personal, que les da movimiento, les hace obrar, o se manifiesta en ellos, o representa los desdobles de sus antepasados. Sus antiguos mitos y leyendas siguen teniendo conturbada y esclavizada su alma sencilla. En la mente de niño de aquéllos, la religión y la medicina se confunden aún con la brujería; el hechicero, con el médico y el sacerdote, a quien con su segunda intención, se complacen en llamarlo tatacura.

Los párrocos, tan ignorantes como sus feligreses, son los que dan pábulo a esas creencias, predicándoles, enseñándoles a menudo, que los males son obra del diablo, venganzas de la divinidad; bendiciendo los objetos presentados por los indios y cholos, colocándolos después en los altares, junto a las efigies de los santos. Así al lado de una Virgen, se ve un trozo de piedra; junto a un crucifijo, un retazo de madera.

La ignorancia de las causas que motivan los fenómenos naturales, en párrocos y feligreses, han influido, en forma decisiva, para que el fetichismo y las supersticiones indígenas encuentren aceptación y aliento en las costumbres del pueblo, dando lugar para que el remedio a cualquiera desgracia o enfermedad, se busque, no en la ciencia, sino en la hechicería.

Entre los santos del catolicismo, al que de veras adora el indio y en quien tiene plena fe, es en Santiago, porque lo confunde con el rayo; lo toma por su imagen.

Como los antiguos griegos, creían que Júpiter lo lanzaba, suponen los indios que Santiago es el que lo forja y envía a la tierra; por eso le llaman Apu-illapu, o sea, señor-rayo.

El indio se extasía al contemplar al santo montado a caballo, con aire marcial y sañudo de fiero y apuesto capitán, cubierta la testa con sombrero de plata, de ancha falda levantada, dejando al descubierto su arrogante rostro; manteo encarnado, con flecos de oro sobre la espalda, armada su diestra de flamígera espada, en actitud de descargar el arma sobre infieles que se le han puesto atrevidos al paso, y a quienes los hace triturar con los pesados cascos de su brioso corcel.

Tal es la fe que la gente del pueblo tiene en Santiago, que cuando alguien ha podido salvar de la descarga eléctrica del rayo, lo conceptúan como su hijo, favorecido con un bautismo de fuego, en señal de haberlo elegido el santo para revelarle los arcanos de lo venidero, prevenir los males, descubrir las cosas ocultas y ahuyentar por su intermedio al espíritu malo, al temible auka escapado del centro de la tierra, y la fractura o cicatriz producida por el rayo, la considera, el que la tiene, como comprobante del papel sobrenatural que debe desempeñar entre sus semejantes.

Asimismo, cuando un niño nace el momento en que estallan chispas en el cielo, lo llaman hijo de Santiago. También tienen igual condición los mellizos, o el hijo que la madre hubiese afirmado estar concebido para el santo, cierto día que la sorprendió la tempestad en el campo, o la cubrió el sol con sus rayos ardientes hasta haberla dejado desmayada.

El lugar en que ha caído el rayo lo consideran como digno de respeto, por haber sido visitado por el santo, tatitum-purita, como dicen, y le llevan ofrendas y lo veneran, creyendo que aun se encuentra presente allí Santiago, y con objeto de despedirlo, se visten con sus mejores trajes, se adornan dé blanco y junto con sus mujeres, igualmente ataviadas, al son de alegre música, se dirigen al sitio, hacen reventar cohetes y después de sacrificar una llama blanca, y realizar otras ceremonias, cual si realmente estuvieran despidiendo a una persona, regresan bailando a sus casas. Desde entonces, el lugar es tenido por sagrado, y le denominan, unas veces, ajatha, atravesado, y otras illapujatha, o herido por el rayo.

El momento en que cae averiada o muerta una persona, a consecuencia del rayo, es imposible que nadie la auxilie; todos los presentes inmediatamente vuelven la vista y ninguno se atreve a mirarla siquiera. Mantienen la idea de que viéndola, se muere definitivamente, porque al santo no le agrada ser sorprendido el momento en que desciende a caballo sobre un individuo quien puede regresar en sí cuando no lo han visto.

Laikas es el nombre genérico de los brujos; pero, cuando tratan de diferenciar cierta categoría de éstos dan tal denominación al que se encarga de hechizar, de descubrir e inutilizar los maleficios y de echar suertes en todas circunstancias de la vida. Cchamacani (tenebroso) es una especie de nigromanta, que ejerce la magia, aplicando sus poderes al daño y a lo malo, a quien se atribuye por ello, estar en contacto con los espíritus perversos, evocando a los muertos, particularmente los manes de los ajusticiados y de los malvados. El Thaliri (que sacude) es el que la da principalmente de adivino, y se distingue por ejecutar sus operaciones cubierto de un poncho grueso, de burdo tejido, y de color negro, puesto en cuclillas, con los ojos cerrados aparentando dormitar o hallarse realmente dormido, o tal vez, en estado cataléptico. Sus respuestas son en voz débil, queda, cual si alguien les inspirara sílaba por sílaba, palabra por palabra, hasta formular su pensamiento. Las tres clases se titulan hijos de Santiago y reconocen entre ellos ciertas jerarquías y preeminencias. Cuando el consultado o funcionante no puede absolver la pregunta o la cree de suma gravedad, se declara impotente y recomienda al cliente otro colega, según él de conocimientos superiores a los que tiene, y éste, si duda, lo manda al que lo supone de mayor jerarquía. Ha llegado el caso de reconocer todos ellos a un solo brujo supremo, que era quien salvaba, y en definitiva resolvía, consultas difíciles y consideradas de macha importancia. Los lugares en que habitan éstos, que probablemente han debido ser afamados desde tiempos inmemoriales, o tal vez residencias conocidas de prestigiosos brujos, influyen para que se les tenga como a tales.

Se singularizan los pertenecientes a cada una de esas categorías, sólo en los asuntos de trascendencia o ante ofertas lucrativas con aparatos y solemnidades especiales; en la generalidad de los casos siguen procedimientos comunes.

Kamilis o Jampiris, llaman los pueblos del centro y sud de la República a los Callahuayas, o a los que ejercen la medicina y hechicería a la vez, a quienes se les conoce también con la denominación de Yatiris o sabios. Este nombre lo emplean con preferencia a los de amaota, tocapu, chuymani, achancara-chuy-mani, apincoya, musani, chuymkihtara, que significan lo mismo. El Yatiri es siempre un viejo de experiencia, de consejo y de venerable aspecto: es el mago indígena.

Los indios, al revés de lo que ocurre entre los blancos, consideran a las mujeres incapaces de adivinar el porvenir, ni de descubrir los secretos de alguna importancia referentes a los hombres. El ayma-ra tiene un profundo desprecio por la mujer y, en los únicos casos que la toma en cuenta es cuando se trata de asuntos relacionados con el amor sexual, o necesita de venenos, maleficios abortivos, o de remedios que produzcan la esterilidad. La hechicera no se entiende sino con esas consultas y cuando falla en sus previsiones, es objeto de los malos tratos de su cliente. Las que se dedican, son comúnmente, viejas andrajosas, de aspecto repugnante y entregadas al vicio de la coca o del alcohol. En hechicería, la importancia de la mujer queda muy atrás a la que se da al varón; en competencia con éste, es siempre vencida aquélla. Santiago dice, huye de la mujer y jamás ha llegado el caso de dotarla de don adivinatorio. Con semejante prejuicio, su inferioridad en la materia queda ejecutoriada para el vulgo."

[Zitiert in: Prosa y verso de Bolivia : antología / Porfirio Diaz Machicao. -- La Paz [u.a.] : Los Amigos del Libro. -- Tomo 1. -- 1966. -- S. 356 - 139 - 145]

1920


Abb.: Lage von Todos Santos (©MS Encarta)

Bei Todos Santos (Chapare) wird eine landwirtschaftliche Kolonie gegründet.  Zuerst lassen sich dort weiße Farmer aus dem Cochabambagebiet nieder, um Kokaanbau zu betreiben. nach 1936 folgen zahlreiche ehemalige Soldaten aus dem Chacokrieg. Zuwanderer waren fast ausschließlich Weiße und Cholos, Indios stellen nur die Arbeitskräfte.

1920

Da Deutschland wegen des Versailler Vertrags der Bitte Boliviens um Entsendung einer deutschen Militärmission nicht nachkommen kann, wirbt Bolivien Hans Kundt (1869, Neustredlitz - 1939, Schweiz) privat an (1923 wird er für kurze Zeit Verteidigungsminister). Die alliierten Botschafter in La Paz protestieren zwar offiziell gegen die Anwesenheit Kundts, sehen in ihm aber in Wirklichkeit ein stabilisierenden Faktor in Bolivien. Das deutsche Auswärtige Amt sieht Kundts Wirken kritisch, Kundt beruft sich aber auf seine bolivianische Staatsangehörigkeit.

1920-06-21 (Fest des Hl. Aloisius von Gonzaga)


Abb.: Congregación de San Luís Gonzaga mit Bischof José belisario Santistevan Seoane (1843, Santa Cruz - 1931, Santa Cruz), Santa Cruz de la Sierra, am Fest des Hl Aloisius (Luís) 1920-06-21

[Bildquelle: Molina Mostajo, Plácido <1875 - 1970> ; Molina Barbery, Plácido: Monseñor José Belisario Santistevan Seoane. -- Santa Cruz de la Sierra, 1989. -- Autorización ecelsiástica 1825/87. -- Depósito legal 8-1-348-89. -- Nach S. 175]

1920-07-12

Staatsstreich der Republicanos mit Hilfe des Militärs. Das Militär mischte sich aber nicht in die Politik der Republicanos ein.


1920-07-12 bis 1925-08-02

Rechtsanwalt Bautista Saavedra Mallea (1869, La Paz - 1939, Chile) ist nach einem Staatsstreich zunächst Chef der Ziviljunta (José Maria Escalier (1862, Sucre - 1934, Argentinien), José Manuel Ramírez Martínez (1868, Sucre - 1934, Sucre), Bautista Saavedra) , dann ab 1921-01-28 aufgrund der Wahl durch die Convención Nacional  verfassungsgemäß Präsident


Abb.: Bautista Saavedra Mallea

Eine der ersten Handlungen der Ziviljunta war die Aufhebung der Zivilehe für Indígenas. Für sie gilt nur die kirchenrechtlich gültige (kanonische) Ehe.

1920/1925

Während der Präsidentschaft Saavedras organisiert die katholische Kirche und Damen der feinen Gesellschaft eine Cruzada pro-indio unter der Leitung von Enrique Baldivieso

1921

In Oruro erscheinen die ersten Nummern der Frauenzeitschrift Feminiflor. Sie bringt Artikel wie "La mujer de ayer y la mujer de hoy", "Feminismo  y femineidad", "La mujer que trabaja". Nach drei Jahren stellt sie ihr Erscheinen ein.


Abb.: Die Gründerinnen von Feminiflor, Oruro, 1921

[Bildquelle: Durán Jordán, Florencia ; Seoane Flores, Ana María: El complejo mundo de la mujer durante la guerra del Chaco. -- La Paz, 1997. -- (Protagonistas de la historia). -- Depósito legal 4-1-367-97. -- S. 49]

1921

Gründung der Nahrungsmittelfabrik La Estrella

1921

Der deutsche Jude Dr. Moritz Hochschild (1881, Biblis - 1965, Chile) kommt nach Bolivien, finanziert Kleinmineure von Zinn (u.a.) vor (d.h. ist im recate-Geschäft tätig), spekuliert mit dem Metall, und baut so ein großes internationales Industrieimperium auf. Hochschild wird einer der drei "Zinnbarone" Boliviens.

"Rescatadores pursuing the rescate of ores were thus, since early colonial times, merchants who supplied tools, bags, and other rnining materials, food, and loans to miners -individuals or small groups- working often in isolated places. The merchants took supplies to the mines and ore out in return, often providing supplies on credit and picking up the ores on subsequent trips.

One can only guess how great the risk may have been for the merchants to get such loans of money or supplies back, or speculate how large a margin a merchant had to calculate to stay in business, turn a profit, and continue supplying and lending. A miner working in a remote canyon also ran risks since if he did not find worthwhile ore he could not repay his debts. A prolonged period producing valueless ores could easily force him to "pack up and disappear." The lender would lose his investment."

"In Bolivia, as in Chile, ore buying meant pursuing small and medium scale miners, advancing them money and supplies, picking up or receiving in one's own warehouses small lots of ores, sampling them, weighing them, analyzing their metal contents, determining a price, negotiating terms, and paying for them. Doing business in Bolivia was infinitely more complicated, more difficult, more tiring, and perhaps also riskier than in Chile. Much of Hochschild's later success, as well as his fluctuating fortunes, were due to the rescate of tin and other ores in Bolivia in the 1920s, 30s, and 40s. It also explains why he faced considerable financial difficulties between 1928 and 1932 and why he again made profits during the 1940s."

[Waszkis, Helmut: Dr. Moritz (Don Mauricio) Hochschild 1881 - 1965 : the man and his companies. A german Jewish mining enterpreneur in South America. -- Frankfurt a. M. : Vervuert [u.a.], ©2001. -- (Berliner Lateinamerika-Forschungen ; Bd. 14). -- Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss. 2000. -- ISB 3-89354-164-0. -- S. 68]

1921

Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland. Wiederinkraftsetzung des Deutsch-bolivianischen Freundschafts- und Handelsvertrags von 1908 mit Ausnahme der Wahlfreiheit der Staatsbürgerschaft mit Erreichung des 21. Lebensjahrs für im jeweiligen Lande geborene Kinder von Eltern der anderen Staatsbürgerschaft.

1921

Gründung des Deutschen Schulvereins in La Paz. Ziel: Errichtung einer deutschen Schule. Erster Präsident: Wilhelm Bernhard Kyllmann (1871, Berlin - 1961, La Paz)

Artikel 1 der Satzung:

"Der Verein hat den Zweck, eine oder mehrere Schulen für die Erziehung deutscher Kinder in Bolivien einzurichten. Seine Dauer ist unbegrenzt. In die Schulen können mit Genehmigung des Vorstandes auch nichtdeutsche Kinder aufgenommen werden."

1921-02-27

In einer Auflage von 800 Exemplaren erscheint in Cochabamba die erste Nummer der anarchistischen (Peter Kropotkin) Zeitschrift Arte y Trabajo. Die Zeitschrift erscheint bis 1934. Herausgeber ist Cesáreo Capriles López. Mitarbeiter der Zeitschrift sind u.a.:


Abb.: Titelblatt einer Nummer von Arte y Trabajo, darauf wirbt die Redaktion für die Straße von Cochabamba nach Mojos

Einige Zitate aus der Feder von Cesáreo Capriles López:

"¡Que poco dura la contrición de la clase obrera! La noche del sábado había más beodos que piedras en las calles... El alcoholismo y la religiosidad de este pueblo corren parejas y hasta parecen sostenerse mutuamente."

"La clase trabajadora tiene además del alcoholismo otro gran enemigo de su liberación. es el esbirro político, elemento nacido de su propio seno."

[Zitate in: Un siglo en Cochabamba : mirando una ciudad desde La Taquiña. -- Cochabamba : Taquiña. -- Tomo I. -- 1995. -- Depósito legal 2-1-210-95. -- S. 211f.; Bildquelle: S. 218] 

1922 - 1932

Forschungsreisen des Münchner Zoologen Hans Krieg (1888 - 1970) unter anderem im Gran Chaco. Die ethnographischen Sammlungen befinden sich heute vor allem im Lindenmuseum Stuttgart, die zoologischen in der Zoologischen Staatssammlung München.

"EIN INDIANERHUND

Ein Indianerhund, was ist das schon! Schäbig, hässlich und mager, argwöhnisch, feige und bissig, ein Streuner, der außer einer guten Nase keine einzige, aber auch keine einzige erfreuliche Eigenschaft besitzt.

Ihr müsst ihn recht begreifen, den Indianerhund. Seine Ahnen stehen in keinem Zuchtregister, er wird nicht gepäppelt und dressiert, muss sich wochenlang selber verpflegen mit Aas und Dreck. Wenn er's nicht kann - nun ja, dann verhungert er eben.

So ist es überall im Innern des Chaco bei den nicht sesshaften Indianerstämmen, die arm sind und ewig hungrig wie ihre Hunde, aber frei, frei im banalen Sinn, jedoch um so gebundener und gehemmter im harten, oft jammervollen Daseinskampf. Eine vegetierende Freiheit ist das.
Und geradeso ist auch die Freiheit ihrer Hunde.

Hunde sind Eigenschaften ihrer Herren. Besonderheiten ganzer Völker spiegeln sich in ihren Hunden: Pedanterie und Wurstigkeit, Schönheitssinn, Stolz, Luxus, leere Äußerlichkeit, Faulheit und Schlappheit, Reichtum und Armut.

Weder möchten wir mit den Indianern tauschen, noch unsere Hunde mit den ihren. Dann könnten wir uns ja nicht mehr den Bauch füllen, wie wir's gewohnt sind, wir und unsere Hunde. Dann könnten wir ja nicht mehr unter schützenden Dächern oder sogar in warmen Pfühlen schlafen, unsere Hunde und wir. Da danken wir bestens. Man erhebt die Augen zum Himmel und sagt: „Frei, naturverbunden! - Herrlich!" Dann schlägt man sie nieder und sagt: „Hungrig, frierend, — entsetzlich!"

Dies sei vorausgeschickt zur Klärung der Sachlage.

- Nuu ist ein Chulupihund, ein erbärmliches Gestell von einem Hund. Er hat große Stehohren, Triefaugen und einen mageren Leib. Wir sagen: „Seht, er ist ein echter Indianerhund, dessen Vorfahren wohl vor Tausenden von Jahren schon Indianerhunde waren! Wie interessant, ein vor-kolumbischer Hund!" Aber davon wird Nuu nicht fett. Vielleicht wäre es besser für ihn gewesen, wenn einer seiner Ahnen sich mit einem Hund europäischer Abstammung vermischt hätte, wie sie überall in Südamerika herumwimmeln. Vielleicht lebte er dann bei Mischlingen oder Weißen vorne am Paraguayfluss oder in Villa Montes, am Fuß der Anden, oder drüben in Paraguay, und es ginge ihm besser.

Es ist eine der ärmlichsten Sippen des Chulupistammes, zu der Nuú gehört. Fünf waffenfähige Männer sind es nur, ferner drei Altmänner, die nicht mehr viel wert sind, vier Weiber in gutem Alter, zwei alte, keifige Vetteln, zu alt zum Holzsammeln und Wassertragen, und dazu noch etliches unnütze Jungvolk beiderlei Geschlechtes und zwei Säuglinge, im ganzen immerhin zweiundzwanzig Menschen, die sich auf fünf Familien verteilen. Koketách, der schwarze Ibis, ein guter Vierziger, ist, wenn man so will, der Unterhäuptling, aber bei Licht betrachtet ist die alte runzlige Tukúss, die Ameise, die Seele der Sippe. Ein unangenehmes, kritteliges Weibsbild ist sie, das ist kein Zweifel; aber man ist bisher immer gut gefahren, wenn man ihrem Rate folgte. Wenn die alte Tukúss meint: „Jetzt ist es Zeit, an den Fluss zu ziehen", dann kommt man immer noch gerade recht, ehe am Pilcomayo die Fischwanderungen flussaufwärts beginnen und andere Chulupisippen oder Choróte oder gar, vom Südufer herüber, unverträgliche Toba den guten alten Fangplatz mit Beschlag belegen können. Oder wenn sie sagt: „Es ist die Zeit der Straußeneier; wir wollen zur großen Savanne wandern", oder wenn sie unruhig wird und schimpft und schreit: „Merkt ihr nicht, dass der Algarrobo reif ist, warum brecht ihr nicht auf zum großen Algarrobal nach Sonnenaufgang?" - stets hat sie recht, die alte Ameise, die schon seit Jahren aufgehört hat, sich mit dem Palmstachelkamm zu strählen und sich zu waschen. Kaum, dass sie noch fähig ist, den Kindern die übermäßig vielen Haarläuse abzuessen, geschweige denn sonst sich nützlich zu machen.
Koketách, der große, starke, finstere Sohn, fügt sich ihr wortlos, geht zur Jagd, wenn sie ihn schickt, oder sendet Späher in den großen Sumpf im Südosten, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann und behauptet, die bösen Nachbarn dort, die Pilagá, seien unterwegs, um sie zu überfallen. Sie hat diese Zustände schon seit jenem schlimmen Jahre, als der berüchtigtste Häuptling der Pilagá, Garzete, ihren jüngeren Sohn mit einem Pfeil abschoss und seine Seele sich dienstbar machte, indem er ihm den Skalp nahm. Es war dasselbe Jahr, in dem fast alle Kinder an den Pocken starben und die Wasserstellen vorzeitig trocken lagen.

So ist Koketách, und so ist Tukúss. Das sind die Menschen, die Nuús, des mageren Hundes, Schicksal bestimmen. Bei der Alten schläft er, wenn sie sich um die heiße Mittagszeit in den dunklen Hintergrund der runden Hütte aus Zweigen und Gras zurückzieht, sich auf der fast haarlosen Wildschweinhaut am Boden zusammenkrümmt und schnarcht; und mit Koketách geht er zur Jagd. Der würdigt ihn nie eines Blickes und nie eines Wortes, aber Nuú hat sich aus guten Gründen an ihn angeschlossen, weil er der beste Jäger von allen ist, und die Hunde, die mit ihm gehen, sich am häufigsten den Bauch vollschlagen können mit den Gedärmen eines Wildschweins oder eines Spießhirsches. Man muss schlau sein, um nicht zu . kurz zu kommen, denn neunzehn Hunde sind bei der kleinen Sippe, fast so viele Hunde wie Menschen, die Kinder mitgerechnet.

Manchmal verendet ein Hund vor Hunger oder geht an einem Wildschweinbiss zu Grunde, in den Fliegenmaden gekommen sind; manchmal bleibt einer bei den Wanderungen im Busch liegen, weil er sich zu viele Kaktusstacheln in die Füße getreten oder einen Schlangenbiss bekommen hat. Manchmal wird einer vom Jaguar geholt, der bei Nacht gewaltig hinter den Hunden her ist. Aber trotz Hunger und Not gibt's immer wieder junge Hunde, und immer wieder werden einige davon groß. Weiber, die Säuglinge haben, nehmen manchmal einen der kleinen Hunde an die Brust, weiß Gott, weshalb. Sicher nicht aus Edelmut, vielleicht aus Spielerei, vielleicht, weil sie glauben, dass in ihm die Seele eines Verstorbenen wohnt.

Einmal kamen weiße Männer, die Kleider anhatten und lederne Stiefel an den Füßen. Sie rochen ganz anders als Indianer riechen, fremd und aufregend rochen sie, und die Hunde waren deshalb sehr nervös in den ersten Tagen. Diese Männer wollten sie locken und anrühren, das war ungewohnt und beängstigend, aber sie schössen mit ihren Gewehren Schweine und Hirsche und Vögel und gaben den Hunden davon zu fressen, und an den Knochen, die von ihren Mahlzeiten übrigblieben, war mehr Fleisch als an den Knochen, die von Indianern abgenagt waren. So kam es, dass die Hunde sich mit ihnen aussöhnten. Die weißen Männer gaben den Indianern feine Glasperlen und bunte Tücher und ließen sich dafür Bogen und Pfeile geben und Beutel aus Caraguatá und anderes wertloses Zeug. Man sollte nicht glauben, dass es so kindische Leute gibt.

Aber ehe sie weiterritten, zeigten sie Koketách eine Handvoll Tabak, deuteten lachend auf den Hund Nuú und sagten: „Den nehmen wir mit!"
Der Indianer lachte auch und meinte, es sei nur Spaß. Aber die Fremden gaben nicht nach und holten einen Strick, um den Hund anzubinden.
Nun muss man wissen, dass Koketách Tabak über alles ging. War er nicht eine Köstlichkeit sondergleichen für einen armen Indianer?

Er machte begehrliche Augen, ging zögernd auf den Hund zu und wollte ihn fangen. Der aber roch Lunte, biss ihn in die Hand und verschwand gilfend im Busch. Und die Alte Ameise schrie und zeterte: „Lasset den Hund hier, lasset den Hund! Wisst Ihr nicht, dass Unglück über uns kommt, wenn wir einen Hund hergeben? Trockenheit und schlechte Jagd und Krieg mit Garzete! Die Fische werden ausbleiben im Fluss! Das Algarrobobier wird nicht geraten! Oh, Ihr Dummköpfe! Lasset den Hund! Was wollen die Ele, die Samtó, die Lingo?::" Sie sollen gehen!"

Die Weißen lachten wieder und ritten fort. Auf dem schmalen, gewundenen Indianerpfad ritten sie durch den dichten Dornbusch nach Westen, einer hinter dem anderen.

Da plötzlich scheute das Maultier des Vordersten, denn aus dem Gebüsch trat ein Indianer. Es war Koketách. Schweißperlen standen ihm auf der dunkelbraunen Stirne, und seine sonst so glatten blauschwarzen Haare waren wirr. Im Arme hatte er Nuú, den Hund, dessen bissiges Maul er mit einem Rohlederstreifen zugebunden hatte.

„Tabak", sagte Koketách und streckte die Hand aus. Er bekam den ausgemachten Preis und noch ein wenig dazu, dann übergab er zögernd den zappelnden, knurrenden Hund und verschwand ganz plötzlich.

Es wollte nicht laufen, das Hundevieh. Dummer Kerl, du gehst doch herrlichen Zeiten entgegen! Tagtäglich wirst du satt werden, kriegst keine jämmerlichen Prügel mehr in jeder Neumondnacht wie deinesgleichen, wirst mit Namen gerufen und getätschelt und gelobt! - Er will nicht, lässt sich nachzerren mit eingeklemmtem Schwanz und angelegten Ohren. Schließlich wird er in einen Sack gesteckt, und der Sack wird oben auf die Last eines der Tragmaultiere gebunden.

So begann Nuús, des Indianerhundes, Leben bei den weißen Männern. Ein Leben in freundlicher Sattheit.

Er wurde glänzend im Haar und rundlich von Bauch. Und doch . . . irgend etwas stimmte nicht. Was war das für ein kompliziertes Leben mit diesen merkwürdigen Menschen! Wenn man das Bein heben wollte oder sich sonstwie erleichtern, dann musste man abseits gehen; wenn man die Nase in den Kochtopf steckte, dann gab es ein entrüstetes Geschrei; wenn man ein wenig an einem Bügelriemen nagte, weil er so schön nach Öl schmeckte, dann war das etwas Schlimmes. Und folgen musste man, und dies war verboten, und jenes war Vorschrift, und man wurde wahrhaftig ganz nervös bei diesen Leuten.

Oft, wenn Nuú sich überfressen hatte und lebhaft träumte, dann gilfte er und belferte im Schlaf. Er war dann wieder der hungrige Indianerhund, dreckig und voller Flöhe, aber ohne jede moralische Verpflichtung. Und wenn er dann aufwachte, war er ganz besonders widerhaarig.

Der Anführer der Weißen sah sich schon im Geiste, wie er mit Nuú, dem fledermausohrigen Indianerhund, an der Leine durch die Straßen seiner europäischen Heimatstadt promenierte. „Das ist ein echter Indianerhund", wird er sagen und tüchtig angeben.

Es ist nichts draus geworden, denn in einer der letzten Lagernächte, kurz vor dem Ende der Reise, hat ein Jaguar, rasch wie ein Schatten, den Hund Nuú geholt."


Abb.: Nuú

[Krieg, Hans <1888 - 1970>: Begegnungen mit Tieren und Menschen. -- Hamburg [u.a.] : Parey, ©1959. -- S. 89 - 93]

1922

Zamudio, Adela <1854, Cochabamba - 1928, Cochabamba>: La misión de la mujer. -- In: Arte y trabajo (Zeitschrift). -- [Zusammenfassung ihrer feministischen Ideen]

"Desde la compañera del hombre dela edad de piedra hasta la ciudad de Esparta y la matrona romana..., la mujer se educaba para el hombre, no para sí misma. El cristianismo le dio un destino personal, como criatura racional llamada a conquistar una vida superior por la perfección del espíritu .,. Pero su eterno enemigo, el orgullo ciego del hombre, no tardó en combatirla en el seno mismo da la Iglesia. Los Santos Padres, viendo en ella la personificación del pecado carnal, la cubrieron de anatemas ..., hubo Concilio en que se trató de averiguar si verdaderamente era racional y tenía alma. Los padres cristianos..., la condenaron a la ignorancia y al encierro. En los siglos caballerescos, el hombre se inclinó galantemente ante las damas, pero siguió pensando mal de ellas. Es incalculable el número de libros que posteriormente se escribieron en contra suya y son increíbles las inconsecuencias del código del honor de los dos sexos. Porque el hombre es fuerte se le perdonaban todas las debilidades; porque es valiente le eran permitidas todas las cobardías. En la suma de responsabilidades recíprocas, resultantes de sus relaciones íntimas, lo que en él era triunfo y motivo de vanagloria, era en ella oprobio y caída"

"La muñeca humana, por efecto de las costumbres modernas, se presentó en las calles realizando prodigios de equilibrio sobre dos tacones; orgullosa de su semidesnudez provocativa ... El pudor de la mujer es relativo y convencional, pues que, lo que en otro tiempo hubiera sido desvergüenza es hoy simple capricho; y su celo religioso lo es también puesto que el sacerdote la amonesta en vano y se ha visto más de una vez obligado a cerrarle el paso a fin de evitar que se presente en la casa del Señor, en traje de baño".

[Zitate  in: Guzmán Martínez, Augusto <1903, Tutura - 1994, Cochabamba>: Adela Zamudio : biografía de una mujer ilustre. -- La paz : Juventud, 1986. -- Depósito legal 1159 La Paz. -- S. 147, 149]

1922

Arguedas Díaz, Alcides <1879, Chulumani -1946, La Paz>: Historia general de Bolivia (el proceso de la nacionalidad) 1809-1921. -- La Paz : Arnó, 1922. -- 579 S.


Abb.: Ausgabe von 1994

1922

Guise, Anselm Verener Lee: Six years in Bolivia : the adventures of a mining engineer. -- London : Fisher Unwin, 1922. - 243 S. : Ill.

Neudruck:

Guise, Anselm Verener Lee: Six years in Bolivia : the adventures of a mining engineer. -- With a new introduction by Mariselle Meléndez. -- West Lafayette, IN : NotaBell, 1998 -- ISBN 1557531130. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

"Easter, of course, is one of the major festivals—of at least three days' duration. On Good Friday morning, I noticed that many of my peons were wandering about on the hill sides, apparently searching for something, mostly under stones. Presently, a number of them gathered together in the gully at the foot of the hill, and, my curiosity being aroused, I walked down to see what they were about. I found them watching one of their number, who was tying together with string several live lizards and toads which another man was producing from a bag. When all the reptiles had been strung together, they were placed in a small hole in the ground in which lay half a stick of dynamite, with fuse attached. The hole was then sealed with a slab of stone, and the fuse was lighted. After the explosion had occurred, to the great glee of the onlookers, I asked one of them what their object was in blowing up these unfortunate creatures, for it seemed to me that cruelty was not the only motive. " Oh! Señor," replied the peon, " this is Good Friday, and, as toads and lizards are the representatives of the Devil, by killing them we cause him much pain and grief."

On the following Easter Sunday afternoon, I met one of my best workmen returning from the village in a state of blissful intoxication, and singing at the top of his voice. He stopped, and saluted me courteously. ".You are very drunk, Choque," I said to him. " Yes, Señor," he replied, beaming with satisfaction. " You. see," he went on, " to-day is Easter Day, and one must get drunk in honour of God."

Another recognised occasion for getting thoroughly intoxicated is a funeral, and the observance of this practice is by no means confined to the Indian population.

Drinking begins before the body leaves the house, and is resumed in the cemetery; long before the funeral party breaks up, everyone is beastly drunk, including—or, I may say, especially—the chief mourners. On the eighth day after the funeral, there is a repetition of the orgy, at the house of the late departed. In fact, in Bolivia, as in many other lands, a funeral is an occasion for all relations and friends of the deceased to have a thoroughly good time.

On the High Plateau no one is buried underground. The body is placed in a niche in a construction resembling a large dove-cote, made of adobe, and the opening is then plastered up with mud. On All Saints' Day, which is perhaps the most important fiesta of the year, and lasts about a week, before these sepulchres are placed tables laden with food, a special feature being figures of men made of bread. The meal is spread in the early morning, and remains there until the late afternoon. This is done for the benefit of the departed, who are supposed to enjoy a hearty meal. In the afternoon, when the souls have had their fill, the living consume the remainder of the food, there and then, without the walls of the cemetery, together, of course, with much liquid refreshment." [a.a.O, S. 57f.]

"IN the story of " David Harum," that Yankee philosopher, on one occasion observed, " They say that a reasonable amount o' fleas is good for a dog—keeps him from brooding over bein' a dog, mebbe." It is, perhaps, on this principle that Providence designed the various forms of insect torture to which the newcomer to the Beni region must become inured before existence for him becomes tolerable. If this theory is correct, then I must respectfully say that, in my opinion, Providence considerably overdid it. Though the távanos which, during a portion of the year, had been troublesome at Challa, were practically absent on the Kaka river, they were replaced by several other winged beasts of prey infinitely more numerous and equally bloodthirsty, though smaller, from whose attentions there was no respite during the twenty-four hours of the day and every day of the year.

The chief aggressor during the daytime was a small sand-fly, the marrahui, no larger than a raspberry seed; yet what it lacked in size it made up for in viciousness and activity. A cloud of these marrahuis hovered about one from dawn to dark, settling in swarms on face and hands, leaving, when they had drunk their fill, a small red mark, which turned black as the blood dried. At night, the mosquito came into his own, though he was not entirely absent during the day. Moonlight nights were made specially uncomfortable by a tiny fly—the jumi, which, though much smaller than the marrahui, felt larger because of the painfulness of its bite. These little tormentors even burrowed into one's hair, and bit the scalp.

Another fly which, indirectly, aided in keeping the mind of the dweller in those parts from brooding too much on the hardness of his lot was one whose contributions to the pleasures of tropical life consisted in laying its eggs on underclothing when hung up to dry. When next the garment was worn, a minute grub hatched out of the egg, and burrowed into the skin of the wearer. There it grew until one day it made its presence felt by a sharp stab, like that of a needle. An examination of the painful spot revealed a red lump, in the centre of which was a small hole. The extraction of this sututo grub is difficult, especially when it is still very small, by reason of its girdle of bristles, and unless skilfully performed a painful sore results. The method adopted by the natives—which I found to be very successful—was to cover the orifice in the skin with nicotine; the sututo was thereby stupified, its bristles relaxed, and it could then be removed by gentle pressure. These grubs, if allowed to remain in the body, attain a large size. I have taken out of men and dogs sututos, more than an inch in length and thicker than a lead pencil.

Bloodsuckers of another kind were vampire bats. He who neglected to sleep under the protection of a mosquito net would most probably awake in the morning to find himself smeared with blood oozing from the tip of his nose or the end of a finger or toe, from which a circular bit of flesh had been bitten out by the bat, preparatory to drinking his fill of blood. Domestic animals, birds included, suffer greatly from the attacks of vampires. I had a number of hens at Maquiqui, which were housed at night in a bat-proof shed. Occasionally, however, a bat found an entrance between some loosened canes, as shown by the blood-smeared perches on the following morning; for the vampire bites birds between the toes.

Though the insects I have mentioned were those chiefly responsible for making camp life a burden, there were many others to be met with in the jungle itself. There was the isti, or bull-ant, a black terror about an inch in length, whose sting caused excruciating pain for twenty-four hours ; huge, hairy tarantulas, which, when angered, would attack a man; scorpions, and poisonous centipedes. There was also the burro del monte (jungle donkey), a caterpillar with a thick coat of long, silky hairs, at the end of each of which was a poison sac. The lightest contact of bare skin with this creature caused a burning sensation so severe that, more than once, natives have come to me, in tears, to ask for relief. My remedy was so simple and efficacious that it was surprising that they had not discovered it for themselves—namely, a poultice of moistened clay.

Another insect peril for the unwary in the jungle was the palo santo (holy stick). This was a tree the bark of which was perforated with numerous small holes. It needed but the lightest tap on the stem, and from every hole issued scores of little red ants, furious and eager to attack. Whenever it was desired to descend a steep bank, almost invariably it was a palo santo that offered the most convenient means of lowering oneself. If the nature of the proffered support was unnoticed till one grasped it, the pain—as of a hundred red-hot pincers on hand and arm—brought instantaneous realization of one's error; and long after the treacherous plant's ferocious inhabitants had been brushed off, the burning of their stings remained. There were savage tribes farther down the river where the penalty for unfaithfulness on the part of a wife was to tie her to a palo santo—a torture which, I was told, usually produced madness in the victim. This torture was also inflicted on prisoners of war.

There were, of course, hundreds of species of less objectionable insects, marvellous in construction and strange of habit, fascinating to watch and study, even to one who was no entomologist. There was the soldier ant, whose legions, marshalled by big-headed generals and captains, took hours to pass a given point. From time to time an army invested the house. On these occasions it was best to leave them in possession for a couple of hours, during which they devoured every living creature, as well as any food that lay unprotected. The invasion terminated as rapidly as it began, the ants marching off in a narrow column in search of more enemies to conquer and devour.

Another wonderful ant was the umbrella ant, which cut large discs out of the leaves of certain trees and carried them, clutched in its powerful nippers, to its nest deep down in the ground. The leaves were to make into mushroom beds, and the fungus that grew on them was fed to the ant's larvae. When a colony of umbrella ants were working on a certain tree, numberless leaves appeared to be moving, unaided, down the trunk and along the ground to the ant-heap.

There was an absurd caterpillar which, when disturbed, pretended that it was a snake. Its narrow head was withdrawn into its body, the end of which was painted to resemble the head of a snake, and raised as if about to strike. I often wondered whether this pantomime ever fooled a hungry bird.

Whilst on the subject of mimicry, there were marvellous " leaf " insects, of which the wings and body so exactly resembled leaves on a stem as to defy detection, even on close examination.

To tell of all the wonders of insect life in the Bolivian jungle—of exquisitely-beautiful butterflies and moths, of uncouth creatures of fantastic shape—would be impossible here. There was a creature, however, of which I only met with one specimen and which I cannot but mention. I discovered it one night in the front of my house. For a moment there was a glow on the ground. I searched for the cause, and found an insect resembling a caterpillar, about two and a half inches long. I touched it; on each side glowed a line of green lights and on its head a large red one—-resembling the lighting of a hospital ship during the Great War. The glow continued for less than half a minute, and then went out, but immediately re-appeared when the insect was stroked.

Snakes of every kind abounded in the jungle—great boa-constrictors; rattle snakes, beautiful pink, white and black coral snakes ; thick, stumpy snakes, of deadly bite; equally poisonous snakes, whose green, whip-like bodies, suspended, head downwards from tree branches, as they lay in wait for their prey, were indistinguishable from the lianes or " bush-ropes " with which every tree was entangled.
Poisonous lizards there were also, one species of which frequented houses, and was greatly dreaded by the natives.

Snake's flesh is eaten by the Lecos, who consider it as good as fish, which it is supposed to resemble. The iguana, a huge lizard, which can travel at express speed, is considered superior to chicken, but I did not sample either of these two delicacies, though I have eaten almost every other item on the native bill of fare, from monkeys to land tortoises. Here, in their home land, snakes are not esteemed for their medicinal properties. By the dwellers on the High Plateau, on the other hand, dried snake flesh is considered to be a sovereign remedy for barrenness in women, and every chemist stocks it and retails it at about two shillings for a chunk about an inch long, which is pulverised and taken, mixed with port."

[a.a.O, S. 159 - 163]

1922-03-25

Eröffnung der Deutschen Schule Oruro

"Auf Einladung der Herren Erich Findel und Dr. Fritz Mumme fand am 23. Februar 1922 eine Versammlung der deutschen Kolonie in Oruro statt, um über die Gründung einer deutschen Schule zu sprechen.
Hans Jacob zitiert nach dem Protokoll dieser Versammlung: Sie

"sprachen ausführlich über die Notwendigkeit, gerade jetzt, nach dem fürchterlichen Weltkrieg, die deutsche Sprache, Zucht und Sitte in den deutschen Kolonien hochzuhalten, zu  fördern und zu verbreiten ".

Die Schule nahm den Unterricht als erste deutsche Schule in Bolivien offiziell am 25. März mit insgesamt 15 Schülern im Kindergarten (5 Kinder) und den Schuljahren 1 (4), 2 (4) und 3 (2) auf . Weil zum Zeitpunkt der Gründung das bolivianische Schuljahr schon begonnen hatte, wurden im ersten Jahr nur deutsche Kinder eingeschult, die lediglich von einer deutschen Lehrerin unterrichtet wurden. 1930 hatte die Schule schon alle Klassen bis zur 5. Sekundaria (11. Schuljahr) mit 448 Schülern und 11 deutschen (davon 5 entsandten Lehrern und 6 deutschen Schwestern) sowie 5 bolivianischen Lehrkräften . Die Berechtigung zum Bachillerato bekam die DS erst später. Die ersten Bachilleres verließen die Schule 1945 .

Der Schulverein in Oruro verstand sich zunächst als Ortsgruppe des La Pazer Vereins, der satzungsgemäß die weisungsbefugte Instanz war. "Ein gemeinsamer Lehrplan sollte ausgearbeitet werden, und alle drei Monate sollte Oruro einen Arbeitsbericht nach La Paz senden ". Oruro sollte 50% der gezeichneten Firmen-Mitgliedsbeiträge nach La Paz überweisen, wofür der Schulverein La Paz Lehrmittel und Lehrer nach Oruro zu vermitteln hatte. Weil das aber zu Auseinandersetzungen führte - Oruro fühlte sich übervorteilt - trennten sich die beiden Schulen schon 1925 voneinander. 1976 war noch die "Satzung des Deutschen Schulverein» in Oruro (Bolivien)" von 1928 gültig.

1938 hatte der Deutsche Schulverein in Oruro 2 Ehrenmitglieder, 64 Einzelmitglieder und 7 Firmenmitgliedschaften. Im Jahre 1971 waren es noch insgesamt 11 Einzelmitglieder, während zur deutschen Kolonie noch etwa 40 Personen zählten. Von den 1938 angeführten Firmenmitgliedern existiert heute nur noch ein Handelshaus.

Große Bedeutung für die Deutsche Schule Oruro hatte die Mitarbeit der deutschen Schwestern. In ihrer Chronik heißt es:

"Schon im Juli 1925 war der Direktor der deutschen Schule von Oruro, Herr Fritz Berndt, in La Paz vorstellig geworden, um Schwestern für die Deutsche Schule zu erbitten. Das Jahr 1927 brachte die Verwirklichung des Wunsches. Die Schwestern der christlichen Schulen von der Barmherzigkeit aus dem Mutter haus zu Heiligenstadt/Eichafeld zogen Sonntag, den 13« Februar 1927, in Oruro ein ".

Zwei Tage später, am 15. Februar 1927, nahmen die Schwestern den ersten Schüler als Internen auf  . Zeitweise wohnten im Internat der Schwestern 20 Schüler.

1944 wurden deutsche Lehrer und Kaufleute als Staatsbürger des Kriegsgegners Deutschland verhaftet:

"Am 13- Mai, einem Sonnabend, wurden mittags kurz vor Schulschluss unsere drei letzten deutschen Lehrer: Herr Vock, Herr Fabe und Herr Lein zur Polizei geholt. Niemand wusste noch recht, warum. Bis 1 Uhr mittags waren auch die bestbekannten deutschen Herren festgenommen: Herr Eüde, Herr John Schmidt, Herr Ising, Herr Claus Schmidt, Herr Ludewig. Bald kam die Nachricht, dass in La Paz, Cochabamba, Santa Cruz gleiche Verhaftungen erfolgt seien. Während der 3-4- Tage, an denen die Lehrer noch hier in Einzelhaft saßen, strömten Eltern und Kinder unaufhörlich zur Polizei, um ihre Sympathie zu zeigen und die Herren durch kleine Geschenke zu erfreuen. ".

Die Schule nahm den Namen "Colegio Oruro" an und wurde zunächst von dem Bolivianer Alfredo Pereira y Lanza geleitet. Sie musste den Deutschunterricht stark einschränken, brauchte aber ihre Arbeit nicht zu unterbrechen. Später übernahm Schwester Alexis Stefan die Schulleitung .

Den Schwestern ist es zu verdanken, dass die Deutsche Schule Oruro in jener unruhigen Zeit erhalten blieb. Ein von Bolivien gebildeter Schulverein fungierte mit seinem Namen zeitweise als offizieller Schulträger . Erst seit 1951 hat die Deutsche Schule wieder einen entsandten Schulleiter.

Nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem wieder tätigen Deutschen Schulverein und den Schwestern gekommen war, erteilten die Schwestern ab 1963 nur noch Religionsunterricht an der Schule, um auch diesen 1965 endgültig aufzugeben. Weil die Schule seit 1963 nur noch Schüler aufnahm, die zwei Jahre den Kindergarten der Deutschen Schule besucht hatten, hatte das inzwischen nur noch Mädchen aufnehmende Internat keine ausreichende Basis mehr. Es wurde von den Schwestern 1963 aufgegeben . Mit den Schwestern verlor die Deutsche Schule idealistisch denkende und arbeitende deutsche Ortskräfte. Sie hat später immer mit wesentlich weniger deutschen Lehrern arbeiten müssen als vor dem Austritt der Schwestern, die nun ihrerseits mit dem Aufbau einer eigenen Schule in Oruro begannen.

Wohl aufgrund der Folgen der Weltwirtschaftskrise, von der die deutschen Kaufleute sehr betroffen wurden, geriet auch die Deutsche Schule Oruro 1932 in finanzielle Bedrängnis. Die Schulmiete konnte nur etwa zur Hälfte aufgebracht und die Lehrergehälter mussten gekürzt werden. Man entschloss sich, den "Grundsatz, bolivianische Kinder nur in die untersten Klassen aufzunehmen" , fallen zu lassen und änderte damit wesentlich die Struktur der Schule. Erst 1961 wurde diese Maßnahme endgültig wieder aufgehoben. In dem erwähnten Krisenjahr wurde auch ein Handelskurs eingerichtet, "um die Einnahmen der Schule noch weiterhin zu steigern", der aber bereits 1933 wegen Raummangel wieder geschlossen wurde.

Bis 1934 war die Deutsche Schule in zwei gemieteten Wohnhäusern untergebracht . 1935 zog sie in ein inzwischen erworbenes altes Gebäude. Nach seinem Abbruch wurde auf demselben Grundstück mit 26 000,- RM Unterstützung des Auswär2 tigen Amtes ein Neubau errichtet und 1938 bezogen. In diesem Gebäude arbeitet die Deutsche Schule nach verschiedenen kleineren umbauten heute noch.

Am 1. Oktober 1964 wurde auf einem etwa 1 km von der Schule entfernten, vom Schulverein mit Mitteln der Bundesregierung erworbenen Grundstück ein schuleigener Sportplatz mit neuerrichteten Umkleide- und Materialräumen und sanitären Anlagen eingeweiht. Der Kindergarten arbeitet in einem vom Deutschen Verein gemieteten Raum mit einem Spielhof.

Auch in Oruro war offensichtlich der Einfluss des Nationalsozialismus recht groß. Vermutlich hat dazu auch die frühere Anwesenheit Ernst Röhms beigetragen, der zeitweilig 2. Vorsitzender des Deutschen Vereins in Oruro war.

Die "Festschrift zur Einweihung des Neubaus der Deutschen Schule zu Oruro 1938" beginnt mit dem Satz:

"Am Tage der Einweihung unseres neuen Gebäudes, des Heimes der höchstgelegenen deutschen Schule der Welt, gedenken wir in innigster Dankbarkeit unseres deutschen Vaterlandes und seines geliebten Führers "

 In verschiedenen Beiträgen der Festschrift und in den dort wiedergegebenen Schuljahresberichten der vorangegangenen Schuljahre klingt die nationalsozialistische Ideologie an. Z.B. wird vom Indio der Hochebene gesagt, er mache allgemein einen ausgesprochen unintelligenten Eindruck: "Wie weit hier Degenerierung durch Alkohol und Coca vorliegen, oder ob die Rasse an sich minderwertig ist, soll hier nicht untersucht werden ".Oder auch: "Der Führer selbst hat in "Mein Kampf" eindeutig niedergelegt, welche Stellung der körperlichen Erziehung gebührt, und wie sie betrieben werden soll ". Es wird bedauert, "dass man in vielen Kreisen der außerdeutschen pädagogischen Welt jenen letzten und für uns entscheidenden Schritt zu gehen nicht gewillt ist, das eigene Volk als den höchsten Wert aller Erziehung zu begreifen .

Entsprechend ihrem Selbstverständnis und ihrem Auftrag engagierten sich die deutschen Lehrkräfte jener Zeit in erheblichem Umfang im gesellschaftlichen Leben der deutschen Kolonie und der Stadt. Sie waren nicht nur in der Ortsgruppe der NSDAP, der HJ und der NSLB tätig, sie wirkten auch mit im Bezirkserziehungsrat Oruro, in der künstlerischen Leitung einer Radiostation, an der Bergbau-Fakultät der Universität, in der Leitung eines bolivianischen Sportvereins und in einem bolivianischen Orchester .

Aus Anlass ihres 40-jährigen Bestehens wurde der DS Oruro am 10. Mai 1963 vom bolivianischen Erziehungsministerium der "Gran Orden Boliviana de la Educacion" verliehen . Zum 50-jährigen Jubiläum wurde die Schule mit dem höchsten zivilen Orden des Landes, dem "Condor de los Andes" und mit dem "Escudo de Armas de Oruro" ausgezeichnet."

[Vogt, Hans Dieter <1939 - >: Die Deutschen Schulen in Bolivien : Arbeit und Funktion deutscher Auslandsschulen in einem Entwicklungsland ; ein Beitrag zur Auslandsschulforschung. -- 1978. -- Oldenburg, Univ., Fachbereich 01 - Erziehung / Sozialisation, Diss., 1978. -- S. 102 - 107]

1922-06-05

Zum ersten Mal wird im Stadtteil Chijini in La Paz La Fiesta del Señor del Gran Poder gefeiert, seit 1955 entwickelte sich dieses Fest vom Stadtteilfest zu einem der Hauptfeste von ganz La Paz.

1922-08

In La Paz erscheint die erste Nummer der Frauenzeitschrift Ideal Femenino. Herausgeberin ist Ana Rosa Tornero de Bilbao la Vieja (gest. 1984, USA).

1922-11-07

Ausländerbevölkerung in Santa Cruz de la Sierra:

Deutsche 48
Spanier 44
Argentinier 38
Italiener 31
Japaner 18
Türken 16
Palästinenser 16
Briten 14
Peruaner 11
Chilenen 10
Jugoslawen 9
Brasilianer 8
Syrer 8
USA 7
Dänen 5
Paraguayer 5
Araber 5
Österreicher 5
Franzosen 4
Griechen 3
Salvadorianer 3
Schweizer 2
Uruguayer 2
Portugiesen 2
Russen 2
Kolumbianer, Ungarn,
Antillen, Tschechen,
Schweden, Chinesen
je 1

1923

Prudencio Bustillo, Ignacio <1895, Sucre - 1928, Sucre>: Ensayo de una filosofía jurídica. -- Sucre, 1923. -- [Bibliographisch nicht nachweisbar]

Der Indianer, "dieser Unglückliche, der kaum seine Gedanken auszudrücken vermag, ist gleich vor dem Gesetz mit einem Staatsminister. Eine Chimäre ist jetzt die Gleichheit vor dem Gesetz."

Deshalb muss man die Vertragsfreiheit der Indianer einschränken, um sie vor Ausbeutung zu schützen.

[Zitat: Sarkisyanz, Manuel <1923 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- (Propheten des indianischen Aufbruchs ; [2]). -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. XXVIII]

1923

Eröffnung der deutschen Schule in La Paz, des späteren Colegio Alemán Mariscal Braun. [Webpräsenz: http://www.dasan.de/lapaz/. -- Zugriff am 2002-04-12] . Erster Schulleiter ist Pastor Hugo Schneider aus Concepción. Pastor Schneider betreut auch als Seelsorger die deutschen Protestanten. Im ersten Jahr hat die Schule 77 Schüler und 7 Lehrer. 1932 waren es bereits 403 Schüler.

1923

Herzog, Theodor Carl Julius <1880, Freiburg i. Br. - 1961, Jena?>: Die Pflanzenwelt der bolivischen Anden und ihres östlichen Vorlandes. -- Leipzig : Engelmann, 1923. -- 258 S. : Ill. -- (Vegetation der Erde. Sammlung Pflanzengeographischer Monographien ; 15)

1923-04-14

Félix Sattori Román (1893, Trinidad - 1975, Santa Cruz) schreibt in der Zeitung Ver : la gaceta del norte. --  Riberalta über die positiven Auswirkungen der Anwesenheit von ca. 120 (1912 waren es noch 500) Japanern in Riberalta:

"Antes de que los japoneses se hubiesen dedicado a la agricultura, pagábamos Bs. 2 por una cabeza de lechuga o por una pina; Bs. 4 por un racimo de plátanos y 12 por arroba de arroz. La acción de los nipones luego hizo bajar estos precios a la quinta y hasta la décima parte. El arroz lo pagamos hoy entre Bs. 2 y 2.50 por arroba. En las artes manuales como carpintería, ebanistería, sastrería, tejería y otras, el resultado es igualmente benéfico como lo que toca al esfuerzo en la pica de la goma; el rendimiento del obrero japonés es reconocido en un 100% superior al del nuestro. [...] El elemento japonés es responsable de que entre nosotros el costo de vida hubiese rebajado en un 60%."

[Zitiert in: Roca, Joé Luis <1935 - >: Economía y sociedad en el oriente Boliviano : siglos XVI - XX. -- Santa Cruz, ©2001. -- ISBN 99905-0-114-9. -- S. 386. -- Dort Quellenangabe]

1923-05


Abb.: Lage von Uncía (©MS Encarta)

Die Mineros der Patiñominen Llallagua und La Salvadora bilden am 1. Mai die Federación Obrera Central de Uncía. Führer sind Guillermo Gamarra und Ernesto Fernández. Mitte Mai fordert diese Gewerkschaft die Absetzung des Bergwerkdirektors Emilio Díaz. Daraufhin wurden die Gewerkschaftsführer verhaftet und ein daraufhin entstandener Aufruhr blutig niedergeschlagen: neun Tote, fünf Verletzte (Masacre de Uncía)

1923-07-25

Die Regierung von Präsident Saavedra billigt die 1921 getätigte Übertragung der Erdöllizenzen von Richmont Levering and Co. auf Standard Oil Co. (New Jersey) Die Konzession erlaubt die Exploration auf einem Gebiet von 4 Millionen Hektar Land in den Departamenten Chuquisaca, Santa Cruz und Tarija. 11% der Produktion gehören dem Staat.

1924

Eröffnung der Eisenbahnstrecke Atocha - Tupiza.


Abb.: Bahnlinie Uyuni - Jujuy (Argentinien) mit den Jahren ihrer Eröffnung (Karte ©Lexus)

1924


Abb.: Arbeiterinnen in der Zinnmine Siglo XX, 1924

[Bildquelle: Las mujeres en la historia de Bolivia : imágenes y realidades del siglo XX (1900 - 1950) (Antologia) / Luís Oporto Ordoñez. -- La Paz : Anthropos, 2001. -- Depósito legal 4-1-1654-00. -- Tafel 11]

1924

Nordenskiöld, Erland  <1877, Stockholm - 1932, Göteborg>: Forschungen und Abenteuer in Südamerika. -- Stuttgart : Strecker und Schröder, 1924. -- 338 S. : Ill. -- [Aufgrund der Forschungsreisen 1913/14 von Erland und Olga Nordenskiöld in Bolivien und Brasilien]

Abbildungen von Nordenskiöld


Tafel 71: Erland Nordenskiöld mit Chamas


Abb. 2: Mataco mit Musikbogen


Abb. 4: Bestattungsart, Tanpayu, SO-Bolivien


Abb. 12: Hütte der Mosetenos


Abb. 13: Unterstand der Chimane


Abb. 14: Kanus der Chimane (a) und Yuracaré (b)


Abb.15: Hütte der Chimane


Abb. 16: Chimane-Frau beim Spinnen


Tafel 39: Speere und Harpunen der Pausernas (a - d) und Huaris (e - h)


Tafel 40: Pfeile der Huaris


Tafel 41: Waffen und Schmuck der Huaris


Tafel 42: Schmuck der Huaris


Vor Titelblatt: Häuptling der Pauserna


Abb. 21: Itonama-Frau beim Spinnen


Tafel 47: Huanyam


Tafel 52: Huanyam mit Körperbemalung


Tafel 53: Körperbemalungen der Huanyam


Abb. 28: Haus der Huanyam


Abb.: 30: Keramik der Huanyam



Abb. 22: Haus der Huari



Abb. 31: Gesichtsbemalungen der Cavina


Abb. 32: Musikstück der Cavina


Abb. 33: Tierfalle


Tafel 43: Flöten

1924

Die deutsche Kolonie von La Paz gründet die Sociedad Socorro Mutuo Alemán -- Deutsche Krankenkasse. In der Avenida 6 de Agosto gründet man die Deutsche Klinik -- Hospital Alemán, die von "Schwestern der christlichen Schulen" geführt wird.

1924-11 bis 1925-02

Genfer Opium-Konferenz. Die bolivianische Delegation verteidigt zwar den Kokaanbau, unterzeichnet dann aber doch das Protokoll, das Koka neben Opium und anderen den schädlichen Stoffen zuordnet, deren Verbreitung streng reglementiert und kontrolliert werden muss.

1925

Hundert Jahre Bolivien.


Abb.: Gedenkmarke mit Kondor

1925


Abb.: Vollständiger (!) Fahrplan des Bahnknotenpunkts Uyuni 2002 (Bild: Payer, 2002-01)

Eröffnung der Eisenbahnstrecke Tupiza  - Villazón, gleichzeitig wird auf argentinischer Seite die Anschlusstrecke San Salvador de Jujuy - La Quiaca - Villazón eröffnet. Die ganze Linie hat eine Spurweite von 1000 mm (in Argentinien weiter bis San Miguel de Tucuman, ab dort hat die Strecke nach Buenos Aires eine Spurweite von 1676 mm). Damit hat Bolivien -- in Erfüllung eines argentinisch-bolivianischen Regierungsabkommens von 1894 -- eine Eisenbahnverbindung bis Buenos Aires.


Abb.: Bahnlinie Uyuni - Jujuy (Argentinien) mit den Jahren ihrer Eröffnung (Karte ©Lexus)

1925


Abb.: San José de Chiquitos, um 1925

[Bildquelle: Las misiones jesuíticas de Chiquitos / Pedro Querejazu (ed. y compil.) ... -- La Paz : Fundación BHN, ©1995. -- Depósito legal 4-1-637-94. -- S. 385]

1925


Abb.: Junkers F in Santa Cruz, 1925

[Bildquelle: Ciudades de Bolivia de ayer y de hoy. -- Vol. 10: Bolivia de ayer. -- La Paz, 2000. -- S. 121]


Abb.: Autobus in Cochabamba, 1925

[Bildquelle: Ciudades de Bolivia de ayer y de hoy. -- Vol. 10: Bolivia de ayer. -- La Paz, 2000. -- S. 129]

Dadurch, dass die Straße zwischen Potosí und Sucre für den Autoverkehr ausgebaut wurde, vermindert sich die Fahrzeit auf 8 Stunden (im Jahr 2002: 3 Stunden), gegenüber 14 Stunden mit dem Auto im Jahr 1916 und 36 Stunden mit der Pferdekutsche. Am 5. August 1925 bewältigt ein Flugzeug vom Typ Junkers F die Strecke mit sechs Personen an Bord in  50 Minuten (1995 braucht ein Flugzeug mit 90 Passagieren dafür 20 Minuten).


Abb.: Lage von Potosí und Sucre (©MS Encarta)

1925

Issa Said gründet die erste Baumwolltextilfabrik Boliviens Said e Hijos. Da der Baumwollanbau in Bolivien bis 1954 nur sehr gering betrieben wird, muss der größte Teil des Rohmaterials importiert werden.

1925


Abb.: Díaz de Oropeza, Clovis <1932 - >: Chola, La Paz, 1925. -- 1967

[Bildquelle: Paredes Candia, Antonio: La chola boliviana. -- La Paz : ISLA, 1992. -- Depósito legal 4-1-59-90. -- S. 474]

1925


Abb.: Vornehme Damen Boliviens, 1925

[Bildquelle: Ciudades de Bolivia de ayer y de hoy. -- Vol. 10: Bolivia de ayer. -- La Paz, 2000. -- S. 21]

1925


Abb.: Moderne Jugend, La Paz, 1925

[Bildquelle: Ciudades de Bolivia de ayer y de hoy. -- Vol. 10: Bolivia de ayer. -- La Paz, 2000. -- S. 19]

1925


Abb.: Trinidad, um 1925

[Bildquelle: Ciudades de Bolivia de ayer y de hoy. -- Vol. 10: Bolivia de ayer. -- La Paz, 2000. -- S. 42]

1925


Abb.:  Italienische Missionare auf dem Weg nach Bolivien

[Bildquelle: Gabriel Maria Landini : paladin de la educación campesina en Bolivia / Victor Montoya M. ... -- Laq Paz, 1993. -- Depósito legal 4-1-567-93]

1925


Abb.: Escuela de Bellas Artes, Oruro, 1925

[Bildquelle: Oruro inmortal. -- Oruro : Ferrari, Ghezzi. -- Tomo 2. -- 1998. -- Depósito legal 4-1-428-98. -- S. 184f.]

1925

Die Zensur verhindert die Erstaufführung des bolivianischen Breitwandfilms La Profecía del Lago von José María Velasco Maidana (1899/1901, Sucre - 1989, USA).

"Esa obra .... abordaba los amoríos de un pongo con la esposa del dueño de la hacienda. Semejante transgresión a las estructuras establecidas, impregnadas de prejuicios raciales y sociales, no pudo ser digerida por los guardianes de la "moral pública", los cuales incluso intentaron secuestrar la película para incinerla." [Quelle: http://www.bolivian.com/cine/1920.html. -- Zugriff am 2002-02-06]

1925


Abb.: Einbandtitel

Kowanda, Wilhelm: In Zonen der Zukunft : zwischen Silberbergen, Gummiwäldern, Indianerdörfern und klassischen Ruinenstätten. Reise-Episteln aus Bolivien und seinen Grenzländern. -- Wien : Selbstverlag, 1925. -- 205 S. : Ill.


Abb.: Bolivianische Feldwächter [a.a.O., S. 25]


Abb.: Bolivianerin mit Mantille, der einfachen Kleidung für die Kirche [a.a.O., S. 80]

" Achtes Kapitel. Kirchlich-religiöse Rundschau.

Kirchliche Freiheit in Bolivien. — Welt- und Ordensklerus. — Echte und falsche Religiosität der zivilisierten Indianer. — Sittliches Leben. — Christliche Wohltätigkeit.

In der Hauptstadt La Paz war es uns möglich auf hohe Warte zu steigen, um einen Rundblick über das religiöse, intellektuelle und politische Leben Boliviens zu machen. Wir beginnen mit dem kirchlich religiösen Leben der Republik.

Gemäß Artikel 2 der Verfassung ist die Religion des Landes die katholische. Nach dem Gesetze ist die Kirche frei, in Wirklichkeit aber ist sie vogelfrei. Die anderen sogenannten Religionen werden geduldet. Die verschieden sich abwechselnden Regierungen stehen der Kirche mehr oder weniger freundlich gegenüber. Hie und da gibt es Reibungen. Die Gründe dafür sind unter anderen folgende: Die Regierung treibt viel Politik und verwickelt dabei auch die Kirche. Sie gefällt sich darin, wie alle übrigen jungen südamerikanischen Republiken, die eine mehr, die andere weniger, die „Musterrepublik" Frankreich nachzuahmen. Nur so erklärt es sich, dass der liberale Präsident Montes vor einigen Jahren ein Gesetz erließ, nach welchem Ordensleute, die ein mehr beschauliches Leben führen, aus dem Lande ausgewiesen werden mussten. Das war Nachahmungstrieb und Geldspekulation zugleich. Durch Dazwischenkunft des päpstlichen Vertreters wurde es erreicht, dass die Güter der durch das Gesetz betroffenen Mercedarier nicht in die Taschen der Politiker fielen, sondern zu 80 Prozent für den Bau der neuen Kathedrale und zu 20 Prozent den in Peru Existenz suchenden Mercedariern überwiesen wurden. Was sich Frankreich, ohne Schaden zu leisten, nicht erlauben darf, ist für Bolivien, den noch im Werden befindlichen Kulturstaat sicher zum Verderben.

Befremdend ist in einigen Städten eine Verordnung, nach welchem die Kirchenglocken nur in wenigen Fällen geläutet werden dürfen. Die alte, in allen Ländern der Welt existierende Sitte des dreimaligen Angelus-Läuten ist in Bolivien nicht allgemein. Prozessionen dürfen ohne Erlaubnis nicht abgehalten werden, nicht einmal die so sehr beliebte Fronleichnamsprozession. Eine Ausnahme bildet nur die Prozession zu Ehren der Landespatronin, der Virgen del Carmen, U. L. F. vom Berge Karmel. Umso mehr reißt der Brauch ein, dass die Leute mit ihren „Santos" (Heiligenbilder) bei jeder Gelegenheit durch die, Straßen ziehen.

Unter Strafe von 1000 Pesos ist es verboten, eine Leiche zur Einsegnung in die Kirche zu bringen. Manche Leute lassen sich ihr Recht nicht nehmen. Sie protestieren gegen solche Gesetze, indem sie öffentlich dawider handeln, wenngleich sie dann die Strafe zahlen müssen. Kerkerstrafen drohen dem Priester, der eine Ehe einsegnen würde, ohne dass sie vorher vor den Zivilbehörden abgeschlossen ist.

Und wie verhalten sich die Priester zu solchen und ähnlichen Schwierigkeiten? Der bolivianische Geistliche kennt seine Landsleute, weiß, dass die Herren von der Regierung liberal und oft wenig unterrichtet sind, deshalb manches zu entschuldigen ist, und dass sie den Einfluss des Priesters beim Volke wohl zu schätzen wissen. Der Geistliche sucht Konflikte zu vermeiden, besteht aber doch auch auf seinen Rechten.

Folgendes Intermezzo dürfte das Gesagte illustrieren. Im Zuge traf ich mit einem bolivianischen Pfarrer von dunkler Hautfarbe zusammen. Ich sah, wie der Arzt des Bezirkes, die Ingenieure der Minen, Männer der Regierung ihn freundlich grüßten und ihn mit dem bolivianischen Ehrennamen für Priester, „Tata" (Mein Vater) anredeten. Alle schätzen die Autorität des Priesters beim Volke und wissen, dass, wenngleich er sich nicht in Politik mischt, sein Einfluss im Falle einer Gegnerschaft genügte, um die Massen zu erheben.

Der bolivianische Pfarrer lud mich ein, (der Bolivianer ist dem anständigen Ausländer gegenüber sehr gastfreundlich) ein Beaf mit Salat zu nehmen, eine Spezialität des internationalen Zuges, der allein in dieser vegetationslosen trockenen Gegend ein so saftiges Stück Fleisch, so zarten Salat und so kühles wohlschmeckendes Pilsner bieten konnte. Uns gegenüber saßen zwei Volksvertreter jener Gegend, die nach La Paz zu den Sitzungen der Deputiertenkammer fuhren.

— „Tata, nicht wahr, jetzt gibt es für Sie viele Kindestaufen, viele Messen zu singen und viele Feste abzuhalten?" (Mit anderen Worten reiche Einnahmen).
„Wirklich?" —
— „Tata, Sie machen uns furchtbaren Appetit mit diesem feinen Beaf und Salat."
„So, so", war abermals die geistreiche Antwort auf solche Anbohrungen.
„Tata, tun Sie uns den Gefallen, geben Sie uns auch ein so saftiges Beaf mit Salat und Pilsner zum Besten!"
„Wirklich?" —
„Im Ernst, Tata, schellen sie doch dem Mozo!" (Kellner).

Der schlaue bolivianische Pfarrer greift anstatt zur elektrischen Schelle zum Knopf des elektrischen Lichtes. Die beiden Unverschämten erstrahlen in elektrischer Beleuchtung, aber trotzdem fahren sie fort, den splenditen Pfarrer zu belästigen, bis er endlich dem Mozo schellt.

„Die beiden Herren wünschen zwei Beafs mit Salat und zwei Flaschen Bier!" Der Kellner deckt den Tisch, bedient die beiden Deputierten. Mittlerweile sind wir beide fertig; der Pfarrer bezahlt und wir empfehlen uns von den Herren. Als wir dann im anderen Waggon angelangt waren, äußerte ich mein Befremden über das Benehmen der beiden Volksvertreter. — „Das ist nun einmal bei uns so," antwortete mir der braune Pfarrer; „der Priester wird wegen seiner Freigebigkeit von allen als guter Onkel angesehen und gerade Herren wie diese Deputierten leben gerne auf Kosten anderer. Aber mir fällt es nicht ein, Herren, die täglich drei Pfund Sterling verdienen, ein Essen zu bezahlen."

„Drei Pfund Sterling," wiederholte ich, „sind wir denn in einer englischen Kolonie?" „Ja leider! Eine eigene Goldwährung hat das reiche Bolivien nicht. Wir sind infolge unseres Minenreichtums so in den Händen der Engländer, dass wir nicht selbständig auf dem Geldmarkt auftreten können und dauernde und größere Werte nur in englischen Pfund berechnen."

Auch die Bischöfe suchen mit der Regierung auf freundschaftlichem Fuße zu leben und sind, wo es sich um keine prinzipiellen Fragen handelt, entgegenkommend." [a.a.O., S. 81 - 84]

"Zehntes Kapitel. Das geistige Bolivien.

Unterrichtswesen. — Höhere wissenschaftliche Bestrebungen. — Literatur. — Musik.

... Die Erziehung der einheimischen Rassen ließ sich besonders der Unterrichtsminister Dr. Daniel Sanchez Bustamente angelegen sein, ein ausgezeichneter Staatsmann, dem Bolivien zum größten Teil seinen geistigen Fortschritt verdankt. Nach längeren Studienreisen in Europa und Amerika war sein erstes Werk die Gründung einer nationalen Handelsschule in La Paz und des nationalen Institutes für Landwirtschaft und Tierheilkunde in Cochabamba. Das Gesetz vom Jahre 1919 brachte die Lösung einer Kapitalsfrage, die der Erziehung und des Unterrichtes der indianischen Bevölkerung, wodurch endlich diese starke, rauhe, ausdauernde, duldende, bescheidene, arbeits-: fähige und edle Rasse, die das Joch des Eroberers seit der Entdeckung Amerikas bis zum heutigen Tage trägt, einer besseren Zukunft entgegengeführt wird. Der Indianer soll durch Lehrer aus seiner Rasse, dem Stande seiner Kultur entsprechend, auf praktisch wissenschaftlichem Wege der Kultur zugeführt werden.

Der Unterricht der weißen Rasse schreitet mit Riesenschritten in den modernsten Geleisen voran. Die neuen Lehrerbildungsanstalten tragen das Ihrige dazu bei. Für den Volksschulunterricht, den rund 50.000 Kinder genießen, gibt der Staat jährlich 100.000 Pesos aus.

Leider schließt das staatliche Unterrichtswesen seit der Einführung der belgischen Schulmeister den Religionsunterricht nicht ein. Aber die sittlich-religiöse Erziehung ist wenigstens für einen Teil der Jugend gesichert: es existieren zahlreiche von den Katholiken unterhaltene Privatschulen, die in zuvorkommenster Weise von der Regierung unterstützt werden. Die Jesuiten mit ihrem höheren Kolleg „San Sixto", gegr. 1883, die Franziskaner mit ihrem Kolleg für den Mittelstand, die Salesianer mit ihrer Handwerkerschule, die Lazaristen mit dem 1746 gegr. Seminar und die Schulbrüder erziehen Tausende von Knaben in ihren sehr geschätzten Lehranstalten.

Dieselbe Wohltat erweisen den Mädchen die Herz-Jesu-Schwestern, die Schwestern vom Guten-Hirten und die Anna-Schwestern.

Außer dem Mädchenlyzeum, das unter der Leitung einer deutschen Lehrerin steht, und dem nationalen Musikkonservatorium, das eine Österreicherin an seiner Spitze sieht, gibt es keine von Deutschen oder Österreichern geleitete Anstalt.

Nur an den militärischen Unterrichtsanstalten walten stets einige Deutsche als Leiter oder Lehrer. Man sagt, es wäre ihnen gelungen, aus dem apathisch dreinschauenden Indianer einen Soldaten mit preußischer Schneid zu schaffen." [a.a.O, S. 99f.]

"Elftes Kapitel. Waldesreichtümer.

Der Eisenbaum und die Quebracho-Gerbstoff-Industrie. — Die Gummigewinnung im Benigebiet. — Die Chinarinde, das Fieberheilmittel. — Koka, der National-Kau-Tee. — Die Nationalfarben.

Topographisch wird die Republik Bolivien in drei Regionen eingeteilt, die wesentlich verschiedene Züge aufweisen: die Andenregion, die Amazonen- oder Beniregion, die Chaco- oder Paraguayregion. Die Andenregion umfasst das bolivianische Hochland. Die Amazonen- und Chacoregion sind die Tieflandsregionen. Die Wasserscheide der Flüsse trennt sie von einander. Die Chacoregion umschließt das Gebiet östlich von Sucre und Tarija, ungefähr 300.000 Quadratkilometer. Der Pilcomayo, mit seinem über 1000 km langen Lauf und der schon auf argentinischem Gebiete fließende Bermejo sind die einzigen Gewässer dieser flussarmen Region, die mit weiten Steppen und undurchdringlichen Wäldern bedeckt ist. Hier ist die Heimat der Eisenhölzer, Quebracho, Lapacho, Mundeyete u. dgl. Ihr Holz ist so hart, dass es jeder Fäulnis widersteht, dass man keinen Nagel hineintreiben kann, dass die schwere, scharfe Axt des Holzschlägers daran zerbricht. (Quebracho, d. i. quebra hacha, auf Deutsch: Axtbrecher). Auch hier ist eine Zone der Zukunft, denn die Quebracho-Industrie, die bereits aus dem argentinischen Teil des Chacogebietes eine Goldgrube geschaffen hat, fing schon an, sich auf bolivianisches Gebiet zu verpflanzen.

Vor einigen Jahrzehnten kam ein deutscher Gerbereibesitzer, der bisher die Späne (aserin) von Quebrachoholz wie in Deutschland die Eichenlohe zum Gerben verwendet hatte, auf den Gedanken, die Quebrachospäne auszulaugen, dann diese tanninhältige Lauge einzudicken und in Säcken handels- und exportfähig zu machen. Der Welthandel interessierte sich für den Artikel und so gab es bald Kapitalisten, welche ganze Urwaldstände aufkauften und die heute so bedeutende Quebrachoindustrie gründeten. Der Quebrachobaum liefert aber nicht nur dieses Gerbmittel, er gibt auch die dauerhaftesten Bahnschwellen und ein unverwüstliches, angenehmes Straßenpflaster.

Der Quebrachobaum gleicht einem großen Birnbaum. Seine Blätter sind klein, oval, dunkelgrün. Manchmal trifft man Baumriesen von einem Meter Durchmesser und 20 m Höhe.

Hast du schon einen solchen Riesen sterben gesehen?

Hoch über dem Kopf schwingen breitschultrige, muskelfeste braune Söhne des Urwaldes in melancholischem Rhythmus die immer wieder von neuem geschärften Äxte in das Eisenmark des Baumes. Nur langsam öffnet sich eine rotklaffende Wunde. Harte Splitter springen hinweg und werden, gemischt mit dem triefenden Schweiße der Schläger, wie Tropfen dunkelroten Blutes. Ihrem Munde entfährt bei jedem Aufschlag ein den Auftakt der Arbeit fördernder Laut. Uns dünkt das Ganze wie das letzte Seufzen des nun zur Neige gehenden Lebens eines Hundertjährigen. Nach oft tagelangem Schlagen stürzt der Riese. Welch ein unheimliches Rauschen in den Zweigen, und Ästen! Wie Trauer schauert es durch unser Innerstes. Wir zählen die Jahresringe mit der Nadel; es will uns nicht gelingen. Ein alter Bursche ist er schier gewesen. Wer hat ihn wohl gepflanzt? Sein Same wird sehr schwer gezogen; er muss deshalb zuerst durch den laugenden Magen irgend eines Vogels wandern."  [a.a.O., S. 105f.]


Abb.: "Apacheta, Steinhaufen-Altar vor einem Kaktusbaum am Eingang einer unwirtlichen Gegend. Der Indianer verrichtet davor seine Andacht." [a.a.O., S. 198]


Abb.: "Die Guarayos feiern ein österreichisches Nationalfest zu Ehren ihrer österreichischen Missionäre." [a.a.O., S. 205]

ab ca. 1925

Einwanderung von Palästinensern


Abb.: Die ersten Palästinenser in Cochabamba

[Bildquelle: Un siglo en Cochabamba : mirando una ciudad desde La Taquiña. -- Cochabamba : Taquiña. -- Tomo I. -- 1995. -- Depósito legal 2-1-210-95. -- S. 227] 

1925-01-20


Abb.: Eugen Gomringer: silencio

In Cachuela Esperanza wird der schweizerische Schriftsteller Eugen Gomringer geboren. Er wird zu einem der Initiatoren der "konkreten Poesie" und akustischen Dichtung.

avenidas
avenidas y flores

flores
flores y mujeres

avenidas
avenidas y mujeres

avenidas y flores y mujeres y
un admirador

[Gomringer, Eugen: avenidas

.

1925-04-12


Abb.: Logo®

Gründung des Fußballvereins Bolívar, La Paz [Webpräsenz: http://www.bolivar.4mg.com/. -- Zugriff am 2002-09-10]

1925-07-144 d

Erstaufführung des ersten bolivianischen Breitwandfilms Corazón Aymará:


Abb.: Filminserat

"Realizado por Pedro Sambarino adaptaba la obra teatral de Angel Salas "La Huerta". Sambarino que había instalado un laboratorio completo de procesado para revelar y copiar películas, contó con el apoyo de Raúl Ernst como productor del film. Los actores eran miembros del "Círculo Lírico Dramático" dirigido por Julio Cesar Ibargüen. La trama de la película ponía en escena un drama nativo, influenciado sin duda alguna, por la literatura y el teatro indigenista. Lurpila, la protagonista, se encuentra atrapada entre la desconfianza de su padre Colke Chuima, el odio de su madrastra Summa Pankara, los celos de su esposo Khana Aru y el asedio del mayordomo de la hacienda donde todos habitan. Pero además, no puede librarse del recuerdo de su amante Kilco. La tragedia estallará cuando Lurpila sea juzgada por el cacique de la comunidad y condenada a morir junto al amante.

Para las proyecciones del film, se contó con piezas del repertorio del maestro Adrián Patiño especialmente adaptadas. Al parecer, algunas escenas, filmadas en Calacoto, donde se relataba la sublevación de la comunidad contra el despotismo del mayordomo, provocaron irritación entre los sectores acomodados que en ello presentían seguramente una especie de anuncio de las grandes sublevaciones indígena." [Quelle: http://www.bolivian.com/cine/1920.html. -- Zugriff am 2002-02-06]

1925-07-29

Zum Hundertjahrjubiläum Boliviens wird mit päpstlicher Bulle die Hl. Jungfrau von Copacabana (Virgen de Copacabana) gekrönt und zur Schutzherrin Boliviens (Patrona de Bolivia) erklärt.


Abb.: Umschlagbild eines Comicheftes von Gil Coimbra Ojopi <1914, Magdalena - 1976, Brasilien>. -- 3. ed. -- La Paz : Gramma, 1983. -- Depósito legal 108-77

Copacabana mamita
warmi churita
Jacha chekheni
Jisca ppiyani
Virgen de Copacabana
Dame una mujer
con la vulva muy grande
y con el ano pequeño
Jungfrau von Copacabana
gib mir eine Frau
mit einer sehr großen Muschi
und einem kleinen Arschloch!
Aymara-Spruch. -- Zitiert in: Paredes Candia, Antonio: De la tradición paceña : folklore y tradiciones de la ciudad de La Paz. -- La Paz : Popular, 1982. -- Depósito legal 4/172-82. -- S. 103

1925-08-07

Weihe Boliviens an das Heilige Herz Jesu


Abb.: Bolivien weiht sich dem Herzen Jesu, Sucre, 1925-08-07

[Bildquelle: Landivar Garrón, Juan: Calendario historico de Bolivia de la colonia hasta 1899. -- Sucre, 1996. -- 291 S. : Ill. -- Depósito Legal Ch[uquisaca] 46/96. --  S. 150]

1925-08-13

Als Zeichen der Verbundenheit Argentiniens fliegt zur Jahrhundertfeier der Unabhängigkeit Brasiliens der Argentiner Juan José Etchenberry die 2800 km lange  Strecke Buenos Aires -- La Paz in 19 Stunden.


Zu Teil 16: Von 1925 bis zum Chaco-Krieg (1932)