Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch!

Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos!

Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02

Teil 2: Chronik Boliviens

17. Vom Chaco-Krieg (1932) bis 1937


von Margarete Payer

mailto: payer@hdm-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. -- 17. Vom Chaco-Krieg (1932) bis 1937. -- Fassung vom 2002-10-14. -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien0217.htm. -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: Anlässlich des Bibliotheksseminars in La Paz vorläufig freigegeben am 2002-09-19

Überarbeitungen:

Anlass: Fortbildungssemester 2001/02

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Payer, Margarete <1942 - > ; Payer, Alois <1944 - >: Bibliothekarinnen Boliviens vereinigt euch! = Bibliotecarias de Bolivia ¡Uníos! : Berichte aus dem Fortbildungssemester 2001/02. -- Teil 2: Chronik Boliviens. . -- URL: http://www.payer.de/bolivien2/bolivien02.htm

Dieser Text ist Teil der Abteilung Länder und Kulturen von Tüpfli's Global Village Library


1930er-Jahre


Abb.: Chola-Geschwister, La Paz, 1930er-Jahre

[Bildquelle: Paredes Candia, Antonio: La chola boliviana. -- La Paz : ISLA, 1992. -- Depósito legal 4-1-59-90. -- Nach S. 550]

1930er-Jahre

Abb.: MS Osnabrück der Norddeutschen Lloyd, der Prototyp des Südamerika-Westküstenschiffs der dreißiger Jahre; rechts. Kabine 1. Klasse

[Bildquelle: Seiler, Otto J.: Südamerikafahrt : deutsche Linienschiffe nach den Ländern Lateinamerikas, der Karibik und der Westküste Nordamerikas im Wandel der Zeiten. -- 2. Aufl. -- Herford : Mittler, ©1993. -- ISBN 3-8132-0415-4. -- S. 166f.]

1932/33

In Potosí wird die erste bolivianische Bergbaugenossenschaft gegründet.

1932

Gründung des staatlichen Radiosenders für Auslandspropaganda Radio Illimani (CP4 -- CP5) in La Paz.


Abb.: Reklame für Radio Illimani im Mercurio de Antofagasta vom 1943-10-25

[Bildquelle: Quintana Contarco, Raul de la ; Duchen Condarco, Ramiro: Radio Illimani : los primeros años de su historia (1933 - 1937). -- La Paz, 1986. -- Depósito legal 4-1-131-86. -- S. 18]

1932

Frontaura Argandoña, María (ca. 1910, Potosí - ?): Hacia el futuro indio.  -- 2. ed.  -- [La Paz]  : Imp. Intendencia general de guerra, 1932.  --  xxvi, 145 S. : Ill.

"Maria Frontaura, "dem Indianer der Zukunft entgegen"

Die indianische "Quena-Flöte entlocke im Hochland gefühlvolle Noten, die widerhallen in der Einsamkeit der verschlungenen Bergtäler, tiefe Trauer hinterlassend, Impulse, zu schluchzen", um die inkaischen

"Indianer im Hochland, die verhärmt, müde dahinziehen, ihre Pein mit Koka betäubend, die tiefe Pein, der nur das Lied der Quena Ausdruck verleiht, süße Emotionalität ihrer Seele, wahrend sie gehärtet erscheint wie eine Bergkruste, das jungfrauliche Gold ihrer Friedensträume verbergend - wie in den Tagen, da sie Teil eines einzigartigen wirtschaftlichen Gebildes waren, das heut ein Ideal der fortschrittlichsten sozialen Doktrinen bildet, die durch Blut triumphieren, nachdem sie einst einzig durch die Kraft der Güte erreicht wurden"

Dies ist in dem 1932 erschienenen Buch, "Dem Indianer der Zukunft entgegen", der damals jungen Lehrerin Maria Frontaura Argandona zu lesen. Sie schrieb über sich selbst: "Die Indianer ... formten nur wenig von meinem Blut, viel von meinem Herz und alles von meinem Geist".

"Und ich kann nicht anders, als an die alten Geister der Berge der amerikanischsten der Rassen zu beten, dass nicht zerbrechen möge die trostlose Schönheit unseres Hochlandes, dass in den verzauberten Wassern des Sees ... , den überlieferten Schatz des Stammes umschließend, in diesem Körper aus Bronze, nicht vergiftet werden möge die Seele durch trostlose Perspektiven des niedergehenden Westens. Und dass der Indianer
in dieser tausendjährigen Umwelt mit seinem eigenen Schatten verharren möge in saeculum saeculorum."

Aus seiner ererbten Größe heraus solle Potosi für Bolivien zu dem werden, was Cusco für Peru [laut Luis Valcarcel zu sein hätte. ("Nur Cusco ist berufen, den Indianer zu erlösen.") Solche Ansätze eines peruanisch inspirierten bolivianischen Inkaismus ergab folgende polemische Formulierung des etablierten Indianerbildes.

"Um nicht die heiligen unverletzbaren Privilegien zu beeinträchtigen, hat man hinzunehmen, dass es ein Wesen, genannt Indianer, gibt, ... unterwürfig, unwissend, lasterhaft, diebisch, grausam, aber vor allem gehorsam. Und wer immer über all dies entrüstet würde, wer immer für all die Indianer Rechte verlangt, setzt sich der schlimmsten Strafe aus, die Staat und Gesellschaft zu verhangen habe: ein Kommunist genannt und dadurch außerhalb des Gesetzes gestellt zu werden ... Es gab die Art von Presse, die [Maria Frontaura Argandoña] mit diesem schrecklichen Namen bezeichnet hat. ] Es fehlten andererseits auch nicht Vergleiche dieser Autorin mit der Verfasserin von 'Onkel Toms Hütte' 'Dem Indianer der Zukunft entgegen1 ist wie eine Melodie der Quena-Flöte am Ufer eines tausendjährigen Sees in einer weisen Vollmondnacht, wie die tragischen Kesselpauken, die den Sonnenaufgang der Befreiung für die Indianer einläuten."

Einflüsse von Tristen Marof und Carlos Mariátegui inspirierten dazu den folgenden Kommentar. "... Ihr seht den Indianer sich an allen Horizonten erhebend, donnernd und verheerend, erbarmungslos und rächend. Ihr seht euer bürgerliches Gemäuer in Flammen der Rache lodern: Das Problem der sozialen Revolution ... ist das Problem der Rebellion - höherwertiger als alle Kommunismen. "

Lange bevor eine Kommunistische Partei in Bolivien existierte, wurde als Herausgeberin bzw. als Verfasserin Maria Frontaura, Angehörige einer der prominentesten Familien Boliviens, von der Zeitung "El Pais" zu La Paz folgendermaßen abgetan:

"Maria Frontaura Argandoña ist Kommunistin ... Sie behauptet, das Land müsse aufgeteilt und den Indianern als Eigentum [sie} übergeben werden, die gleiche bürgerliche, politische und wirtschaftliche Rechte erhalten sollen. Doch ein Indianer, der in der Öffentlichkeit diskutiert, seine Stimme abgibt oder einen Scheck unterschreibt, wäre ein Phänomen. Es wäre besser, ihn zu baden, sein Haar zu scheren und ihm die Koka-Blätter wegzunehmen, um ihn als ein menschliches Wesen erscheinen zu lassen".

Die so "widerlegte" Lehrerin hat mit liberaler Konsequenz den Menschenrechten des Indianers Priorität vor dessen Erziehung eingeräumt. Zur Verwirklichung der verfassungsrechtlichen Garantien auch für ihn hätten die sklavereiähnlichen unfreiwilligen Arbeitsdienstverpflichtungen - und die Ausübung von Zwang zu Übertragungen von Landbesitz - als strafrechtliches Vergehen verfolgt zu werden. Zu Boliviens Staatsbürgerrecht sei das Recht auf Landeigentum, das Würde verleiht, so wie auf parlamentarische Vertretung und auf Bildung auch für Indianer zu erheben.

(Die Verfasserin hat Tamayo um ein Vorwort gebeten. Und dieser Meister schrieb: "Ein gelernter Indianer wird gegenüber seinesgleichen schlimmer als jeglicher Gendarm." Und dann - statt einer Begründung dieser lapidaren These - nur die Worte: "Basta; ich habe keine Zeit. Franz Tamayo.")

Auch Maria Frontaura verlangte eine Liga Pro-India für die Hauptstädte der Departements - zur sozialen Fürsorge (wie in victorianischen Vorstellungen über Verarmungsprobleme) -, nicht zum Schutz gegen Übergriffe wie im Falle Peru, aber zum kulturellen Auftrieb der Indianer. Im Gegensatz zu Tamayo erhob sie allerdings auch die (vorliberale) Forderung auf "Unveräußerbarkeit des Landes, auf dem der indianische Besitzer geboren worden war". Usurpationen - und sogar gerichtliche Zusprechungen - von Indianerland seien für nichtig zu erklären. Aber all dies in Harmonie mit Interessen des Kapitals und der Industrie.

Gewagter (für ihre Zeit) war die von Maria Frontaura - nicht ohne Anregung aus Tamayo - gezogene Bilanz:

 "Seit dem Tod von Tupac Amaru [178l] , bis zu den kollektiven Erschießungen der Eingeborenen von 1927, ... ist das Verhältnis zwischen der beherrschenden und der zum Opfer gemachten Rasse nicht entscheidend geändert worden .... Der Indianer war schon freier, während er noch unter den Arbeitsdienstverpflichtungen für die spanische Herrschaft schmachtete -..-. Wenn die Spanier ... vorgaben, ab und zu gut zu sein, war der bolivianische Mestizo-Herr es nie und wird es auch nie sein... Er despotisiert, theorisiert, falsifiziert . . . Man vergleiche die Wunderschöpfung von Tihuanacu . . . mit dem Werk der Mestizen, die nicht fähig waren, mehr zu erbauen . .. Sie können nicht nutzloser sein . .. Auf den Thronen der Tyrannei ... sprechen sie über "das Problem des Indianers", als wäre er ein nationales Unglück, das beschworen werden muss, ein Schandpfahl, der konfrontiert werden muss, während der Indianer höher als sein Verächter ist in der inneren Kraft, den moralischen Konzepten und der religiösen Idee ... Das Geschwür Boliviens ist nicht er, [künftiger] Herr seines angestammten Landes, sondern die winzige Gruppe, die während eines Jahrhunderts, finsterer als die spanische Zeit, [nur] konsumiert hat."

Weit über Tamayo hinaus ging Maria Frontaura in inkaistischer Glorifizierung der Indianität ("die Konquistadoren stürzten die herrlichste soziale Organisation, die in der Welt existiert hat"), aber auch in der Verwerfung des "Cholo", "der negativsten anthropologischen Erscheinung. ... Der Gutsherr, ... Priester . . . . , die führenden Klassen der Gegenwart haben zu verschwinden durch die Kraft der Erhebung von geistigen und moralischen Gewalten des starken, noblen, gesunden und großen Stammes. Dies hat unser Werk zu sein, zustehend unserer Ahnenschaft [von Altamerika]". So wünschte diese Romantikerin, indianische Größe anstelle des bolivianischen Establishments treten zu sehen - nicht so sehr durch die Indianer selbst, sondern durch eine ihres indianischen Erbes bewusst gewordene bolivianische Intelligenz:

"Gesegnet seien die Namen von Franz Tamayo [1879 - 1956], Haya de la Torre, Uriel Garcia, ... Mariátegui, González Prada ..., Jaime Mendoza [1874 - 1939], Gamaliel Churata" [1896? - 1969], die bolivianischen und peruanischen Indigenisten, "denn die Jugend wird siegreich sein.""

[Sarkisyanz, Manuel <1923 - >: Kollasuyo : indianische Geschichte der Republik Bolivien. -- Idstein : Schulz-Kirchner, ©1993. -- 683 S. -- (Propheten des indianischen Aufbruchs ; [2]). -- ISBN 3-8248-0076-4. -- S. 187 - 191]

1932

In Bolivien leben ca. 1350 deutsche Staatsbürger.

1932

Höller, Alfred <OFM> <1898, Münzkirchen - 1941, Santa Cruz>: Guarayo-Deutsches Wörterbuch / Alfredo Hoeller. -- 1. Aufl. Als Manuskript gedruckt. -- Guarayos (Dep. S. Cruz de la Sierra), Bolivia ; Hall i. Tirol : Missionsprokura d. P. P. Franziskaner, 1932. -- 356 S.

Höller, Alfred <OFM> <1898, Münzkirchen - 1941, Santa Cruz>: Grammatik der Guarayo-Sprache / Alfredo Hoeller. -- 1. Aufl. Als Manuskript gedruckt. -- Guarayos (Dep. S. Cruz de la Sierra), Bolivia ; Hall i. Tirol : Missionsprokura d. P. P. Franziskaner, 1932. -- 165 S.

1932 - 1935

Chaco-Krieg


Abb.: Versuche der Grenzziehung im Chaco

[Bildquelle: Mesa, José de ; Gisbert, Teresa ; Mesa Gisbert, Carlos D.: Historia de Bolivia. -- 4. ed. -- La Paz : Gisbert, ©2001. -- S. 571]


Abb.: Hans Kundt (1869, Neustredlitz - 1939, Schweiz), 1932/33

[Quelle der Abb.: Bolivia mágica : [enciclopedia] / Hugo Boero Rojo (ed.). -- La Paz : Vertiente.  -- Depósito legal 4-2-590-92. -- Tomo II. -- 1993. -- S. 127]


Abb.: Militärgeistlicher segnet Truppen, die in Chaco-Krieg ziehen. -- Das Heiligste Herz Jesu (Statue) war aber Bolivien nicht wohl gesonnen


Abb.: Kriegspropaganda im Chaco-Krieg

Por mi Dios,
Por mi patria,
Por mi dama!

[Bildquelle: Enciclopedia de Bolivia / Carlos Gispert ... -- Barcelona : Oceano, ©2000. -- ISBN 84-494-1428-8. -- S. 498] [Bildquelle: Durán Jordán, Florencia ; Seoane Flores, Ana María: El complejo mundo de la mujer durante la guerra del Chaco. -- La Paz, 1997. -- (Protagonistas de la historia). -- Depósito legal 4-1-367-97. -- S. 63]


Abb.: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Chaco-Krieges, Coroica (Dep. La Paz) (Bild. Payer, 2001-11-25)

Kosten des Chaco-Kriegs:


Abb.: Asunción (Paraguay): Denkmal mit im Chaco-Krieg erbeutetem Panzer

1932


Abb.: Krönung der "Königin von Trinidad", 1932

[Bildquelle: Rosells, Beatriz: Lola Sierra del Beni. -- La Paz : Ministerio de desarollo humano, 1997. -- Depósito legal 4-10-133-97. -- S. 40]

1932-04-15

Gegen den Widerstand der katholischen Kirche wird per Gesetz die Ehescheidung liberalisiert:

"Art. 1°. El matrimonio se disuelve,

  1. Por muerte de uno de los cónyuges;
  2. Por sentencia definitiva de divorcio.

CAPITULO 1° De las causas del divorcio

Art. 2°. El divorcio puede demandarse por las siguientes causas: 

  1. Por adulterio de cualquiera de los cónyuges;
  2. Por tentativa de uno de los cónyuges contra la vida del otro una vez pronunciada la sentencia ejecutoriada;
  3. Por el hecho de prostituir el marido a la mujer o uno de éstos a los hijos;
  4. Por el abandono voluntario que haga del hogar uno de los cónyuges por más de un año y siempre que no haya obedecido a la intimación judicial para que se restituya, que debe hacérsele personalmente si se conoce su domicilio o por edictos en caso de ignorarse su paradero. Cuando el esposo culpable vuelva al hogar matrimonial sólo para no dejar de vencer este término, se computará cumplido él, si se produjere un nuevo abandono por seis meses.
  5. Por la embriaguez habitual; la locura y enfermedad contagiosas e incurables;
  6. Por sevicias e injurias graves de un cónyuge respecto del otro y por los malos tratamientos, aunque no sean de gravedad, pero bastantes para hacer intolerable la vida común. Estas causales serán apreciadas por el juez teniendo en cuenta la educación y condición del esposo agraviado;
  7. Por mutuo consentimiento. Pero en este caso el divorcio no se podrá pedir sino después de dos años de matrimonio;
  8. Por la separación de hecho libremente consentida, por más de cinco años cualquiera que sea el motivo de ella. En este caso podrá pedir divorcio cualquiera de los cónyuges y la prueba se limitará a la duración y continuidad de esa separación."

1932/33

Tonfilm Hacia la Gloria


Abb.: Filmplakat

"Mario Camacho, joven cochabambíno que había debutado en "Wara Wara", trabajando simultáneamente en diversas tareas técnicas y en un rol secundario, se unió a José Jiménez y Raúl Durán Crespo con el propósito de rodar un nuevo largometraje de ficción, bajo el título previsto de "El Hijo de Choqueyapu". Empero esos años inquietos, inmediatamente previos al dramático estallido de la Guerra del Chaco, aconsejaban ponerse a tono. De esa manera el proyecto original fue reformulado para convertirse en el film "Hacia la Gloria". En el argumento, audaz para la época, una joven de la sociedad cometía un cierto desliz amoroso con el Ministro de Guerra.

Avergonzada la joven decide abandonar al niño en el Choqueyapu. De allí es recogido por una pareja de campesinos, los cuales se encargarán de criarlo en el seno de la comunidad. Ya adolescente el muchacho va a la ciudad, se enamora de otra niña "bien", pero rechazado decide incorporarse a la Fuerza Aérea. Se convierte en bravo aviador, hasta caer herido en combate. En el hospital, la religiosa encargada de cuidarlo descubre de pronto que se trata del hijo abandonado hace años, descubrimiento que deja paso a otros: su enamorada resulta ser su hermana y ambos hijos del Ministro de marras. Decepcionado el joven decide marcharse sin destino conocido.

En los papeles principales trabajaron Matilde Garvía, Donato Olmos, Manuel Sagárnaga, Enrique Mendoza, Valentina Arze y Arturo Borda, llamado también a dirigir algunas escenas. Para la filmación de las escenas bélicas se contó con la cooperación de las Fuerzas Armadas, además de haberse incluido escenas tomadas de documentales de la Guerra Mundial.

Todo el procesado de la película, incluyendo el virado de las escenas a distintos tonos de color se hizo por los propios cineastas. Ellos mismos elaboraron también los afiches promocionales y montaron un complicado sistema de fonógrafos Situados detrás de la pantalla destinados al acompañamiento sonoro de la película. Este método todavía elemental y precario de sincronización dio lugar a que "Hacia la Gloria" fuera anunciada como la primera película sonora boliviana." [Quelle: http://www.bolivian.com/cine/1930.html. -- Zugriff am 2002-02-06]

1933

Medinaceli Quintana, Carlos <1898, Sucre - 1949, La Paz>: La Chaskañawi : novela de costumbres bolivianas. -- 1933. -- 246 S.


Abb.: Umschlagtitel


Abb.: 11. Aufl., 1979

Medinaceli, Carlos: LA CHASKAÑAWI

(span.; Die Chaskañawi).

Roman von Carlos Medinaceli (Bolivien), erschienen 1933. – Schon bevor Medinaceli diesen Roman verfasste, hatte er in frühen Essays eine deprimierende Darstellung der Indio- und Mestizensiedlungen gegeben. Rückständigkeit, Sterilität und Verfall auf dem Lande bilden auch das Thema seines Romans. Der Student Adolfo Reyes, Sohn einer reichen Kreolenfamilie, verbringt seine Ferien auf dem Landgut seines Freundes in San Xavier de Chirco. Hier trifft er die »Chola« (Mestizin) Claudina García, die ihrer strahlenden Augen wegen den aus der Ketschua-Sprache stammenden Beinamen »Chaskañawi« (Sternenaugen) erhalten hat. Die Sinnlichkeit Claudinas ist von solch anziehender Ausstrahlung, dass der Student sich nicht mehr aus dem Bann der faszinierenden Schönheit lösen kann. Er beginnt mehr und mehr zu trinken, und schließlich richten der Alkohol und die Leidenschaft Claudinas ihn zugrunde.

Medinaceli gehört zu der Gruppe von Intellektuellen, die zusammen mit einigen Politikern Bolivien aus einer jahrhundertelangen Stagnation aufzurütteln versuchten. Dieser regionale Roman ist mehr als ein soziologisches Dokument; seine sehr subjektive Überzeichnung der Charaktere, Situationen und Schauplätze verleiht der Darstellung der nationalen Wirklichkeit gleichnishafte Akzente. Die Geschehnisse in San Xavier de Chirco werfen ein grelles Licht auf einen Aspekt der Tragödie des in Erstarrung darniederliegenden Landes, auf dem die Hoffnungslosigkeit wie ein Alpdruck lastet. Das Dorf liegt verlassen in der Ebene, im Zustand des Zerfalls, gelähmt, fast schon tot. Stumpfsinnig, in Elend und Schmutz, vegetieren die Menschen dahin, in einer Atmosphäre von Ermüdung und Resignation, die den Wunsch, das Leben zu meistern, im Keim erstickt. Über dem düsteren Gemälde leuchtet wie fahles Nachtlicht die Sinnlichkeit Claudinas, der Verkörperung sexueller Faszination. – In seiner Analyse der bolivianischen Wirklichkeit schneidet Medinaceli das Problem der Rassenmischung an und das der noch verhängnisvolleren Spaltung des Volkes in Kasten: hier die mächtige und privilegierte Minderheit der criollos, deren Labilität den Charakter des Studenten prägt – dort die Masse der sozial und politisch benachteiligten Mestizen und der zahlenmäßig größte Teil der Bevölkerung, die Indios, deren Leben seit der conquista in einer pathetischen Gebärde des Staunens, in Unverständnis und Passivität erstarrt ist.

AUSGABEN: La Paz 1933. – La Paz 1972 (in Obras completas). – La Paz 1980. – La Paz/Cochabamba 1982.

LITERATUR: A. Alarcón, La literatura boliviana (in RH, 41, 1917). – A. Guzman, Historia de la novela boliviana, La Paz 1938. – F. Diez de Medina, Literatura boliviana, Madrid 1954. – H. R. Picard, Identitätsstruktur von Indios als neuentdeckte Norm: Zum bolivianischen Roman »La Chaskañawi« von C. M. (in Romanica Europae et Americana, Fs. H. Meier, Hg. H. D. Bork u. a., Bonn 1980, S. 426–436). – S. Tritten, Los cholos y la búsqueda de una nueva sociedad (in RI, 52, 1986, S. 219–224).

[Fuentes Roja, Aurelio. -- In: Kindlers Neues Literaturlexikon. -- München : Kindler, ©1996. -- s.v.]

"Medinaceli, Carlos
* 30.1.1899 in Sucre, 12..5.1949 in La Paz.

Lehrer an einem Lyzeum, gründete 1925 in Potosi die Literaturzeitschrift Gesta bárbara, wurde 1938 zum Senator gewählt und 1939 durch die Busch-Diktatur seines Amtes enthoben. Sein schon seit langem fertiggestellter Roman La Chaskañawi (1947) wurde erst kurz vor seinem Tode veröffentlicht. Schauplatz des bald berühmten Werkes ist eine bolivianisch Kleinstadt im Spannungsfeld von konservativen Liberalen und fortschrittlicheren Republikanern. Adolfo, ein grüblerischer Jurastudent, kehrt wegen eines Todesfalles in die Stadt zurück. Die Lebensweise der weißen Familien erscheint ihm öde. Er verliebt sich in Claudina, eine vitale Mestizin, die Chaskañawi genannt wird (Quechua, etwa: die mit den schönen Augen). Da seine Familie und die gesellschaftlichen Konventionen eine sozial ungleiche Beziehung dauerhaft nicht tolerieren, gibt er dem Druck nach und heiratet ein Mädchen! aus ebenbürtiger Familie. Er führt da nach ein unbefriedigendes Familienle ben, weil er Claudina nicht vergessen kann. Als er sie mit einem vermeintlichen Nebenbuhler sieht, entscheidet er sich spontan, verlässt seine Frau und zieht mit Claudina aufs Land, wo beide als Bauern leben. Abgesehen von der farbigen Darstellung von Sitten und Gebräuchen, enthält der Roman ein klares kulturelles und politisches Bekenntnis zugunsten der Mestizen. Medinaceli sieht die Ursache der nationalen Zerrissenheit darin, dass »unsere Existenz der Form nach spanisch, dem Wesen nach aber indianisch« ist. Die logische Konsequenz daraus ist, die Kräfte des nationalen Fortschritts in den mittleren, mestizischen Sektoren der Gesellschaft zu suchen. Wie die Figur der Claudina ist für Medinaceli die Mestizin wegen vieler Qualitäten am besten geeignet, das Leben zu meistern, sie ist darin allen überlegen, ist schlechthin »grundlegendes Element der Nationalität.«

Weitere Werke: Estudios críticos (1938), Adela (1955), La inactualidad de Alcides Arguedas (1972.)."

[Wolfgang Schupp. -- In: Autorenlexikon Lateinamerika / hrsgg. von Dieter Reichardt. -- Frankfurt

: Suhrkamp, ©1992. -- ISBN 3518404857. -- S. 144. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1933

Gründung des Fußballvereins Always Ready, La Paz

1933

An der Universität Hamburg studiert erstmals ein Bolivianer: der Mediziner Carlos Rivero (geb. 1901), Sohn eines Großgrundbesitzers in Cochabamba (er bleibt an der Universität Hamburg bis 1935). Bis 1970 studieren an der Universität Hamburg insgesamt 24 Bolivianer (= 4% aller dort studierenden Lateinamerikaner)

Zwischen 1933 und 1946

Der deutsche Schriftsteller Paul Zech (1881 - 1946) verfasst im Exil in Buenos Aires die Erzählung Chiacupa, die letzte der Yuracarés. Sie beginnt so:

Chiacupa ist eine India, nicht mehr und nicht weniger als alle die anderen indianischen Frauen, die am Flussufer zwischen den Steinen hocken und mit den roten, glattpolierten Keulen aus Quebrachoholz auf die Wäschestücke einschlagen, die von dem fetten Schweiß und den Schmutz^ flecken gereinigt werden sollen. Die Seife, die es in der Farmacia des Pueblos zu kaufen gibt, riecht nach Jasmin, Moschus und Bittermandel und ist für die weiße oder kreolisch graue Haut der Senoras oder deren Töchter bestimmt. Die indianischen Wäscherinnen aber machen auch ohne Sodalauge und Seifenschaum, nur mit der Kraft ihrer Arme und der Haut ihrer Hände, dem feinen Sand und dem lehmigen Wasser aus einem grauen Schmutzbündel ein blütenweißes Tischtuch oder Bettlaken. Nicht für sich. Denn sie besitzen diese bürgerlichen Attribute der Zivilisation noch nicht. Die Wäsche gehört den Familien, deren Häuser an den gepflasterten Straßen, unter schattigen Bäumen liegen, und jedes seinen Radioapparat, die Ewige Lampe unter dem Mutter-Gottes-Bild, orangegefärbte Distelblüten und blau anilinierte Margeriten in einer bronzenen oder mit japanischen Fischen glasierten Vase hat, wo man hinter Mosquiteros liebt und schläft, den Pfarrer mit einem Gläschen Wein, Anchovis und Bizcochos bewirtet und von den Indios begehrt, dass sie noch billiger arbeiten und den verhungerten, räudigen Hofhunden immer ähnlicher werden möchten an Hörigkeit und Bauchkriecherei.

Chiacupa jedoch schien an Körper und Gesicht, in Sprechweise und Haltung ein wenig anders geformt als ihre indianischen Mitschwestern. Sie war eine Yuracare, während es man den anderen gleich auf den ersten Blick hin ansieht, dass sie den Choroti zuzuzählen sind. Die Choroti sind über ganz Paraguay verstreut und auch im argentinischen Chaco ansässig. Sie haben sich an Automobilstraßen und Steinhäuser, Petroleumlampen und Caramelos, Röcke aus fabrikmäßig hergestelltem Kattun, Gitarren und Tangos und auch an den absoluten Herrenstandpunkt der Weißen und Criollos längst gewöhnt.

Die Yuracares hingegen stammen aus den Urwäldern am Rio Grande und säßen wahrscheinlich auch heute noch dort, in Wäldern, durch die keine Verkehrsstraße führt, auf einem Gebiet, so groß wie die Republik Frankreich und die iberische Halbinsel zusammengenommen, das noch nicht einbezogen ist in das ausgemessene Areal der Provinz, in einem Land, um das sich überhaupt noch die zwei nächstbeteiligten Staaten Bolivien und Brasilien streiten. Es ist allerdings kein hitziger Streit mit Panzerwagen und Gasgranaten, denn man hat in diesen Urwäldern noch nicht nach Petroleum bohren lassen oder nach Gold schürfen. Es ist nur ein Farbenstreit auf der Landkarte. Grün umrändern die Brasilianer den Urwald und blau die Bolivianer. Und es wird bei dieser harmlosen Umränderung auch so lange noch bleiben, bis Deterding oder Rockefeiler, Heil-Hitler oder der General Franco (nicht der spanische; auch in Paraguay ist diese Spezies von nationalistischen Crancoiden vertreten, und beide könnten Zwillingsbrüder sein) ihrerseits Ansprüche zur Wiederherstellung der Ehre stellen. Mit den allermodernsten Mordinstrumenten.

Nur die Yuracares wird man in einem der zukünftigen Kriege nicht mehr als Kugelfänger verwenden können. Sie sind es bereits gewesen. Und zwar so gründlich, dass von den fünftausend Männern und Frauen, die der Pater Sebastian im Jahre 1862 gezählt hatte, nur noch die alte Waschfrau Chiacupa übriggeblieben ist. Was zwischen diesen fünftausend und dem Rest von einst liegt, hat der „Paraguayische Tiger" Francisco Lopez auf dem Gewissen, nebst dem fünfjährigen Krieg gegen Argentinien und Brasilien, der den südamerikanischen Kontinent um ein höchst unglückliches Kapitel turbulenter Geschichte bereichert. In dieses Kapitel hinein reicht auch ein wesentlicher Teil der Lebensgeschichte der India Chiacupa. Aus dieser Zeit stammen die fünf noch lebenden Söhne der India. Mit dieser Zeit ist ihr Wesen stehengeblieben. Und an diese Zeit denkt sie zurück, wenn sie vor ihrer Lehmhütte hockt und die Klöppelhölzer rührt."

[Die ganze Erzählung nach dem Manuskript im Literaturarchiv Marbach in:

 Zech, Paul <1881 - 1946>: Die Menschen der Calle Tuyutí : Erzählungen aus dem Exil. -- Rudolstadt <DDR> : Greifenverlag, ©1982. -- S. 115 - 126]

1934 - 1935

Deutsche Blätter für Bolivien / Hauptschriftleiter: Reinhold Bührlen. -- La Paz. -- Nachgewiesen: 1.1924 - 2.1935 = Nr. 1-17[?]

Stellen 1936 ihr Erscheinen ein zugunsten des chilenischen

Westküsten-Beobachter : nationalsozialistische deutsche Wochenschrift für die Westküste Südamerikas. -- Santiago de Chile  --  Nachgewiesen: 2.1933/34,43 - 7.1938/39[?]

1934

Kriegsgefangene Militärs gründen die Geheimloge Razon de Patria (RADEPA).

Gründungsmitglieder

[Quelle: Belmonte Pabón, Elías <1905, Irupana - 2001, La Paz>: RADEPA : sombras y refulgencias del pasado. -- La Paz, 1994. -- Depósito legal 4-1-572-94. -- S. 161ff.]

"ESTATUTO PROGRAMÁTICO Y RÉGIMEN INTERNO DE LA AGRUPACIÓN MILITAR "RAZÓN DE PATRIA" (Radepa) 

1.— CAUSAS DE SU ORIGEN Y FINALIDAD.

Ante la tragedia irremediable del Chaco y la dolorosa evidencia de que Bolivia es víctima de la traición, del antipatriotismo y la quiebra moral del pueblo boliviano, debido a la decadencia de la clase oligárquica, que ha dado en llamarse dirigente y la más capacitada.

Ante las frescas osamentas de 50.000 (cincuenta mil) compatriotas que cara al enemigo, inmolaron sus vidas en los tuscales del sudeste, soñando en la grandeza de Bolivia y que hoy jalonan el camino del sagrado deber de luchar por la recuperación nacional.

Ante la imperiosa necesidad de poner atajo al continuo descenso espiritual y material de nuestro pueblo, que se traduce en corrupción ciudadana; el decaimiento del patriotismo y la pérdida de la fe en los destinos de la Patria y que fatalmente concurren a crear un lamentable complejo de inferioridad.

Ante la ineludible responsabilidad de nuestra existencia material y dada la gravedad del momento en que vivimos, nos debemos a la lucha por el presente y el porvenir, para que no nos maldiga la posteridad.

Ante la triste comprobación de que el individualismo disolvente, es origen del desquiciamiento y la dispersión de los bolivianos, antecedente que constituye la antítesis de nuestro lema: "LA UNION HACE LA FUERZA".

Ante el sagrario de la Patria e inclinados reverentes con profunda emoción cívica:

RESOLVEMOS:

  • Organizamos en un bloque cívico secreto denominado RAZÓN DE PATRIA, que es la máxima expresión del ideal bolivianista.

  • RAZÓN DE PATRIA, tiene un contenido profundamente filosófico y no admite personificación caudillista alguna, porque está inspirada por una poderosa fuerza espiritual de hacer Patria a cualquier precio y arrazando a todo cuanto se oponga al supremo ideal expresado.

  • RAZÓN DE PATRIA, es una Agrupación netamente militar, integrada por oficiales en cuyos corazones se agita intensamente el sentimiento viril de amor patrio; convencidos de que el culto a la Patria constituye la más grande fuerza moral que impulsa hacia el perfeccionamiento y superación personales.

  • Desde el día feliz en que vestimos el uniforme, juramos ante el altar de la Patria: "servir a Bolivia lealmente o morir por ella" y, esta solidaridad espiritual, desde que se ingresa a RAZÓN DE PATRIA, tiene que ser no sólo un ideal sino realidad.

  • Hermanados aún más por ese vínculo indisoluble que implica RAZÓN DE PATRIA, iniciamos una nueva etapa de responsabilidades en la vida profesional, que se traducirá también en una camaradería más efectiva para:

    1. Cimentar un robusto espíritu de nacionalidad condensado en el deseo de engrandecimiento de Bolivia.
    2. Fomentar toda tendencia bolivianista y libre de influencias internacionalizantes.
    3. Combatir y destruir todo cuanto vaya en contra de los altos intereses nacionales.
    4. Elevar en todo aspecto los valores morales de nuestro pueblo, estimulando sus virtudes y eliminando sus vicios.
    5. Inculcar en el seno de las Fuerzas Armadas de la Nación, la práctica de una alta moral, el noble afán de superación, el ejercicio de las virtudes militares y un profundo concepto de responsabilidad, hasta conseguir la unidad de pensamiento y una sólida doctrina entre todos sus componentes.
    6. Practicar entre todos los elementos de RAZÓN DE PATRIA, una escuela de ética y política, a fin de conseguir una acción conjunta que facilite la sana intención de alcanzar a corto plazo, el bienestar de los bolivianos y la potencialidad económica nacional.

2.— BASES PROGRAMÁTICAS

  1. Los múltiples y complejos problemas que agobian a Bolivia, tienen que ser encarados y resueltos integralmente, sin paliativos contemporizadores ni medidas superficiales que adormezcan la realidad boliviana, determinando como hasta hoy, el estancamiento material y la postración espiritual que deprime a nuestro pueblo.

  2. No olvidemos que la historia accidentada de Bolivia que constituye el trágico pasado de nuestra Patria, es la demostración categórica de la vitalidad intrínseca del pueblo boliviano, que lo ha hecho supervivir a través de todos los infortunios.

  3. La decadencia por la que atraviesa la oligarquía boliviana, ha dado por resultado la profunda crisis de los factores morales y materiales del pueblo, planteando la necesidad de un reajuste encuadrado a una severa disciplina que elimine todo apetito personal y propenda a educar corazones que amen sinceramente a la Patria, cerebros que la sirvan y pechos que la defiendan.

  4. Habiéndose llegado a la dolorosa comprobación de que los partidos políticos conservadores, no tienen más fin que el de llegar al poder y mantenerse en él indefinidamente cuando lo alcanzan, sin más programa ni doctrina que la de medrar a costa del sacrificio de nuestro pueblo y a expensas de los intereses nacionales, es vano pensar ni esperar acción efectiva y patriótica.

  5. A fin de conseguir el bienestar de los hijos de Bolivia, mediante su desarrollo potencial, es indispensable garantizar la estabilidad de los gobiernos patriotas y progresistas, por lo tanto, debemos trabajar en el sentido de lograr estabilidad y tranquilidad indispensables para que se dediquen de lleno a un gobierno de reconstrucción nacional.

  6. Constituyendo el Ejército la fuerza física de la nación, es indispensable asegurar su apoyo leal y decidido. De ahí que RAZÓN DE PATRIA, organización secreta —porque así conviene para que no sea destruida por los enemigos de Bolivia— debe hacer comprender a todos los camaradas mediante un trabajo sistemático que sólo se debe sostener y defender las grandes causas que van en provecho del pueblo y la felicidad de la Patria.

  7. Siendo nuestra ansiedad hacer de Bolivia una Nación soberana y poderosa, RAZÓN DE PATRIA tiene el ineludible deber de orientar sus esfuerzos en esa dirección.

  8. Siendo fundamental cohesionar a todos los componentes de las Fuerzas Armadas bajo la égica de la Patria, permanentemente debemos trabajar en el ánimo de ellos, y se conseguirá este propósito mediante la influencia de RAZÓN DE PATRIA, ya que está compuesta por lo más selecto de la oficialidad que se hubiera distinguido en su profesión militar, con una moralidad a prueba, con profundo amor a Bolivia que anhela verla salir de su estancamiento.

  9. Queda establecido que siendo RAZÓN DE PATRIA escuela de superación moral, espiritual e intelectual, no admite individualismos ni tendencia sectaria o de grado, en consecuencia, ningún miembro se debe a sí mismo, sino al conjunto; ninguno puede obrar por sí y ante sí, y en todos los casos obedecerá las determinaciones y el mandato de la Agrupación.

  10. Queda reconocida como autoridad suprema la Agrupación RAZÓN DE PATRIA, con atribuciones para concebir, planificar, decidir, ejecutar y juzgar todo cuanto esté relacionado con los intereses de la Patria. Esta autoridad no se personifica en ninguno de sus miembros sino en el pensamiento y en el espíritu del conjunto, ante el cual el individuo desaparece.

  11. La acción moralizadora y depuradora de RAZÓN DE PATRIA, se dejará sentir en todas las Instituciones y los individuos, sancionando ejemplarmente a quienes aten-ten contra el Estado o la sociedad; a su vez, impulsando o premiando a quienes sirvan bien a la Nación. Por lo tanto, la función básica de RAZÓN DE PATRIA es controlar los actos del Gobierno y sus colaboradores, las Instituciones y los individuos, inclinando la balanza de la justicia, hacia los sagrados intereses de la Patria e interviniendo enérgicamente cuando sea necesario.

  12. RAZÓN DE PATRIA, sostiene a todo trance la ideología planteada. No sostiene hombres; por lo tanto, la materialización de su ideal se condensa en el siguiente:

3,— PLAN DE ACCIÓN MÍNIMO

Consideraciones previas:

  • Gobernar con la gran mayoría desvalida de los bolivianos, dirigiéndola mediante un grupo selecto de hombres no contaminados ni caducos.
  • Asegurar enorme autoridad y poder unitario al Ejecutivo, Legislativo y Judicial.
  • Buscar la orientación doctrinaria nacional, compulsando y adaptándola a la tendencia mundial.
  • Trabajar intensamente bajo la inspiración del lema: "Bolivia para los bolivianos, sin explotados ni explotadores". Asegurar para la colectividad las ingentes riquezas que hay en nuestro suelo, controlando la producción, las exportaciones e importaciones; combatiendo la explotación y especulación internacional.
  • Conservar la integridad y soberanía de Bolivia a costa de cualquier sacrificio y por sobre todas las cosas, cumpliendo el mandato del Mariscal Antonio José de Sucre.
  • Poner fin a la anarquía que nos consume, reconstruyendo el alma nacional y creando el orgullo de bolivianidad, basándose en las glorias de la historia y la tradición nacionales, arrancadas de la grandeza del Incario y los antecedentes de nuestra estirpe india.
  • Fusionar a toda costa el espíritu nacional, como base para la consolidación del Estado y la seguridad de la Patria.
  • La gran meta será: HACER DE BOLIVIA UNA NACIÓN PODEROSA, PROSPERA Y FELIZ, ya que sólo los pueblos fuertes tienen amigos próximos y lejanos en tiempo de paz; en tiempo de guerra son temidos; los pueblos débiles en tiempo de paz están solos y son tenidos a menos; en caso de guerra corren el riesgo de ser aniquilados.
  • Para llegar a cumplir el gran fin, necesitamos empezar por aplicar el PLAN MÍNIMO DE ACCIÓN que se sintetiza de la manera siguiente:

A) UNA POLÍTICA EXTERIOR.— De paz, de justicia, de dignidad y de buena voluntad; una política de autoridad moral y firmeza de hechos y no palabras. Así el Ministerio de Relaciones Exteriores estará obligado a realizar un continuo esfuerzo, una pronta vigilancia sobre las actitudes adversas al interés del país. Tener conocimiento seguro de las informaciones relacionadas con el portafolio, a fin de prevenir y preparar lodas las situaciones con sagacidad, para evitar m....):i entendidos y susceptibilidades de los países vecinos.

  1. Concertar sólida alianza con países vecinos que tengan afinidad de intereses e ideales. Tender a que EE, UU. invierta grandes capitales como un medio de garantía a la soberanía nacional.

  2. Promover un entendimiento directo con Chile, para obtener mediante concesiones mutuas una salida al mar en el Litoral que fue nuestro; no Arica como maliciosamente se insinúa por personas interesadas.

  3. Buscar por medios diplomáticos una salida al Atlántico.

  4. Revisar los tratados suscritos y hacer efectivo el libre tránsito, acordado para los países mediterráneos, apoyándose en un potencial militar.

B) UNA POLÍTICA ECONÓMICA.— Que busque por todos los medios y basándose en planes racionalmente elaborados el autoabastecimiento nacional, ya que nuestra mediterra-neidad, como un imperativo premioso y que debe cumplirse a corto plazo, nos señala el camino de la autarquía, único medio para liberar a Bolivia de la servidumbre internacional a que está sometida. SOLO LA LIBERACIÓN ECONÓMICA DE BOLIVIA, PODRA GARANTIZAR SU INDEPENDENCIA POLÍTICA.

No olvidemos que los Gobiernos oligárquicos de nuestro país, en todo tiempo han actuado con un sentido demagógico, nada edificante. La única norma de su política económica ha sido satisfacer el presente, imperdonable delito que, con el correr del tiempo, ha tenido que hacer gravitar sobre los hombros de las generaciones jóvenes problemas graves de difícil solución: Por esta razón, desechamos el presente como fin de la política económica y sólo lo consideramos un factor transitorio útil, mientras nos permita trabajar dentro de un plan definido para asegurar un futuro próspero a la Patria, que es el GRAN FIN.

Estando en el convencimiento de que uno de los aspectos más importantes para la solución de los problemas sociales de la nación, es el factor económico que debe ser resuelto dentro de un severo sentido nacionalista, evitando la exportación de las riquezas del país, sin su correspondiente reintegro total o acreditivo de capitales a-la nación. Queremos sacar al país de su denigrante sistema semicolo-nial y colonial en algunos casos, único medio de llegar a su potenciamiento económico y al justo aprovechamiento de sus propias riquezas.

Es necesario buscar una interdependencia económica con los otros países, pero que no esté sustentada por una política imperialista. La emancipación económica de nuestro país, que es el postulado máximo de .nuestra causa revolucionaria, no admite lazos ni de hombres ni de empresas; ni de naciones que tengan pretensiones de ahogarlo política y económicamente.

Entendemos que es peligrosa y suicida fomentar la mo-noproducción. Una política manoproductora no ofrece defensa alguna y se convierte en un dogal capaz de comprometer incluso la independencia política de Bolivia. En consecuencia, perseguimos la creación de nuevas fuentes de producción mediante la diversificación industrial, para lo cual es necesario conseguir el concurso de todos los esfuerzos, a fin de impulsar el desarrollo planificado de la agricultura y ganadería insipientes, incrementar la industria hasta hacerla típicamente .nacional.

  • El capital debe recibir su correspondiente protección por parte del Estado, a sola condición de que cumpla una elevada función social dentro del país.
  • La oligarquía boliviana (rosca), que hasta la fecha se sirvió de la doctrina demo-liberal, sustentando un mercantilismo egoísta, con casi ningún beneficio económico para el Estado, ni mejoramiento de las clases trabajadoras será orientada a los fines señalados por nuestra doctrina.
  • Conviene combatir los grandes monopolios, tendiendo a que el comercio minoritario esté en manos de nacionales.
  • Planificar y ejecutar la nacionalización de las fuentes de riqueza explotadas y declarar reservas fiscales las que ' están en potencia. Nacionalizar los servicios públicos.
  • Crear un "CONSEJO DE ECONOMÍA", integrado por los mejores financistas del país.
  • Sustituir al empirismo de la política impositiva, por los medios de acrecentamiento de la industria, el comercio, la agricultura y la ganadería.
  • Tender al establecimiento de nuevos capitales, pues sin capital es ilusorio pensar en prosperidad e imposible utilizar o explotar los vastos recursos que la naturaleza nos dio.
  • Bolivia posee una de las zonas más mineralizadas de la Cordillera de los Andes, de ahí que para su dirección y explotación, hay que crearle un organismo técnico que no sólo se conforme con la explotación actual, sino que se debe preocupar de abrir nuevas perspectivas para la extracción de minerales con baja ley, implantando procedimientos que reduzcan los costos para la recuperación del plomo, la plata, zinc, cobre, azufre, magnesio, etc., etc. Pues el presente y el futuro económico del país, siempre están asentados en la industria minera. Por lo tanto fomentemos su desarrollo y protejámosla ya que es falso el predicamento de que la explotación minera boliviana esté condenada a la decadencia; si apenas se han extraído minerales de alta ley, luego se encuentra en su iniciación.
  • En cuanto al petróleo, estamos viviendo la era de la motorización en gran escala, pues, es necesario considerar que el combustible barato es influyente también en la producción barata. Entonces, admitimos superlativamente que la industria petrolera es primordial para el desarrollo económico de Bolivia; motivo por el cual hay que dedicarle nuestra máxima atención.

C) UNA POLÍTICA HACENDARÍA.— Que imponga una administración austera, simple y eficiente, donde los ingresos no sólo sirvan para el mantenimiento de una planta burocrática enorme, sino que se acumulen permanentemente para emprender obras de carácter nacional. Tender a la limitación de importaciones, controlando y fomentando las exportaciones.

  • Sanear e incrementar las rentas nacionales, haciendo que los contribuyentes paguen los impuestos, según sus ganancias.
  • Garantizar al capital internacional y propender al incremento del capital nacional.
  • Establecer un control aduanero, organizando racional y adecuadamente conforme a nuestras leyes.
  • Contra la inflación y especulación, implantar medidas de revalorización del signo monetario, acumulando reservas de oro y aumentando el encaje.

D) UNA POLÍTICA INTERNA O DE GOBIERNO.— Que vele por la moralidad pública, administrativa e individual, desarrollando en la población actos de un verdadero sentido de disciplina y de responsabilidad, educando al pueblo mediante una hábil propaganda que Se base en el respeto a las autoridades y nuestras leyes, despertarles el amor a la Patria dentro de una elevada moral y gran sentimiento de bolivianidad, haciéndoles comprender que todos los actos indecorosos van en desprestigio del país.

  • Combatir la tendencia al pesimismo y a la introversión que es una consecuencia del ambiente altiplánico donde se forza el trabajo y se recoje poco.
  • Neutralizar la propensión divisionista en clases, grupos de explotadores y explotados y otras hostilidades que atenían a la unidad nacional, pues una escuela de odios nada crea; en cambio, la unión y la colaboración mutua de la familia boliviana hará su propia grandeza y felicidad.
  • Reorganizar las Instituciones a fin de modernizarlas y hacerlas eficientes, simplificando los sistemas y trámites complicados, desterrando definitivamente la odiosa frase utilizada por los empleados subalternos: "vuélvase más tarde".
  • Hacer que ocupen los cargos públicos, hombres de reconocida capacidad moral é intelectual, seguida de una buena experiencia. No se deben buscar los cargos para los hombres, sino los hombres para los cargos.
  • Como consecuencia de la falta de una numerosa "élite" conductora, tender a la reducción de congresales en el parlamento, los mismos que deben estar en relación al número de electores. Su rendimiento debe traducirse en dotar al país de una legislación que corresponda a las necesidades de la hora presente, luego de concienzudo estudio de los problemas vitales. No deben dedicarse a una crítica negativa o de politiquería sectaria, porque eso constituye un engaño al país y a sus representados, y una estafa al Estado.
  • Controlar los partidos políticos orientándolos hacia el servicio de la Patria, eliminando a los de tendencia internacionalizante o aquellos que difunden doctrinas anarquizantes. Bolivia resolverá sus problemas sólo con mentalidad también boliviana.
  • Dar a la justicia toda su dignidad haciendo que ella caiga inexorablemente sobre los infractores de la ley. Modernizar nuestros Códigos y sistemas de investigación, deprevisión y represión. En suma, revolucionar todo el proceso de la judicatura boliviana.
  • Combatir y eliminar la intromisión extranjera en nuestra política interna o internacional.
  • Propugnar y fomentar una inmigración sana, eficiente y productiva, como factor tecnificante de la agricultura y de avance colonizador. No permitir inmigraciones tengan lastre social y sospechosa conducta contra la integridad territorial.

E) AGRICULTURA Y COLONIZACIÓN  — Encarar sobre bases científicas y reales nuestro problema agrario, a fin de que nuestro inmenso territorio con su variedad de climas y productos pueda alcanzar un gran desarrollo agrícola y hacer un factor positivo del progreso de nuestro indio.

  • Organizar un "CONSEJO DE ESTUDIOS AGRARIOS", para proceder a la revisión de la legislación agraria e implantar las nuevas que determinen que la tierra sea de quien la haga producir.
  • Limitar los latifundios que constituyen una remora para la agricultura, e implantar un sistema equitativo y racional de parcelación de tierras.
  • Prohibir que la zona fronteriza, en una faja no menor de cincuenta kilómetros, esté en manos de extranjeros.
  • Exigir el cumplimiento de las leyes sobre concesiones, posesión y rendimiento de bienes.
  • Impulsar el desarrollo agrícola de los departamentos de Santa Cruz, Beni, Cochabamba y Chuquisaca, con mayor intensidad y sin descuidar los otros, de acuerdo a sus posibilidades agrícolas.
  • Introducir fertilizantes y abonos para que las tierras rindan el máximo, pues nuestras tierras altiplánicas están empobrecidas.
  • Cooperar con el Ministerio de Gobierno en la política in-migracionista, de acuerdo a las conveniencias del país.
  • Él agro carece de agricultores modernos, de maquinarias, de brazos, de medios de transporte y otros implementos indispensables para su desarrollo, por lo tanto, es conveniente estudiar y trazar un plan realizable sin abulta-mientos demagógicos.
  • Previo estudio ejecutar una colonización planificada en las zonas donde la densidad de la población es mínima o nula, y que ofrezca perspectivas a la incrementación agrícola y ganadera, en base a corrientes inmigratorias seleccionadas y que vengan al país única y exclusivamente con ese señalado objeto. Pero también es necesario prestarles ayuda, garantizarles, protegerles y darles facilidades económicas, ya que el mundo es grande y ofrece tal-vez mejores oportunidades que nuestro país.

F) TRABAJO, PREVISIÓN SOCIAL Y SALUBRIDAD. — Convencidos como estamos de que Bolivia necesita del tesonero trabajo de sus hijos, y, ante el feliz antecedente de que la gran mayoría de la población está compuesta de obreros y campesinos, necesitamos orientarlos, reglamentando para armonizar el capital y el trabajo, proporcionando salarios justos de acuerdo a su rendimiento y que en definitiva les signifique equidad y bienestar a todos.

  • Reglamentar y disciplinar el trabajo a fin de conseguir mayor rendimiento, responsabilidad y seriedad en los trabajos.
  • Garantizar la estabilidad para todo el personal de la administración pública, propendiendo a su eficiencia y dignificación.
  • Reducción de la planta burocrática y anulación del afán de empleomanía pública, que redundará en mayor remuneración para una menor planta, pero eficiente.
  • En cuanto a la salubridad, sabemos que el porvenir de un país, radica en la fortaleza de sus hijos, razón por la cual, el Estado debe cuidar el capital humano, protegiendo la salud y vitalidad de sus habitantes, combatiendo las enfermedades sociales y fomentando las actividades deportivas y otras sanas distracciones. Proteger al niño desde su gestación, nacimiento y crecimiento.
  • Dictaminar leyes adecuadas para aumentar la reducida población, por lo mismo que en nuestros inmenso territorio, se mantiene estacionaria la densidad demográfica desde hace muchos años.
  • Incrementar la asistencia social, con la instalación de hospitales, dispensarios, casas cunas, clínicas para la atención pre y post natales. Organizar escuelas de higiene y otras especialidades del ramo.

G) OBRAS PUBLICAS Y COMUNICACIONES. — Confrontando nuestras más premiosas necesidades, encarar una política de construcción de caminos, vías de comunicaciones troncales que unan todos los centros de producción con los de consumo.

  • Construir caminos paralelos a las fronteras que a más de unir los centros demográficos y las fuentes de riqueza permitan la maniobra militar en defensa de la integridad nacional.
  • En general, todos los medios de comunicación y enlace (caminos, vías férreas, tráfico aéreo, etc. etc.) debe encararse con fines estratégicos militares, por lo tanto, todo plan debe ser consultado al Estado Mayor General de las Fuerzas Armadas.
  • Legislar y reglamentar bajo concepciones modernas, el tránsito por aire, tierra y fluvial, a fin de que los medios de transporte no constituyan solamente una fuente más de explotación, sino de medios económicos para el desarrollo industrial, comercial y turístico, que puedan ser transformados de uso y necesidad nacional en caso de conflicto bélico.
  • Modernizar y abaratar reglamentando convenientemente ; nuestros servicios de comunicaciones postales, telegráficas, telefónicas, radiotelegráficas, etc. convirtiéndolas en un servicio serio y de amplia seguridad, sujeto a la reserva y responsabilidad que exige cada caso.

H) EDUCACIÓN Y ASUNTOS INDÍGENAS — Factor sumamente importante de una nación, es el de impulsar y fomentar la educación e instrucción del pueblo, mediante medios de que dispone el Estado, a fin de elevar los valores morales del individuo, a objeto de hacer ciudadanos útiles conscientes de sus deberes y derechos; por lo tanto, la niñez y la juventud boliviana deben ser convenientemente modelados tanto física como espiritualmente, para constituirse en viveros de los cuales la nación debe tomar energías para encarar el porvenir.

  • Exigir el cumplimiento de las leyes sobre la obligatoriedad de construir escuelas en relación al número de habitantes.
  • La niñez debe ser educada bajo la inspiración de nuestra fe religiosa, dándoles al mismo tiempo el sentimiento de virilidad, de poderío, de pujanza y de optimismo, que crean el orgullo nacional; y sobre todo, llevarles al convencimiento de que es necesario abrir nuevas fuentes de esperanza con fe en los destinos de la Patria y despertarles el profundo amor a Bolivia.
  • Prohibir todo espectáculo o difusión nociva a la moral y al carácter nacionales.
  • Hacer que el decentado se encuentre a  la altura de su noble y apostólica misión, proporcionándole todos los medios materiales, intelectuales y morales. Rodearle de veneracón y respeto a todo maestro que cumpla fielmente su sagrado deber, y eliminar a su vez  sin contemplaciones a los que se desvíen de su función tratando de envenenar a nuestras juventudes con enseñanzas malsanas e internacionalizantes.
  • Tender a la formación de una "élite" en las Universidades y en los centros de estudio importantes, a fin de llegar a la creación de la "UNIVERSIDAD ÚNICA", ya que concentradas tendrán mayores posibilidades de disponer ingentes recursos, excelentes catedráticos y grandes salas de experimentación .
  • Fomentar la creación de Colegios particulares, con sacerdotes jesuitas, franciscanos, La Salle y otras órdenes ya acreditadas en el campo de la pedagogía, como un medio de contrarrestar a la falta de educadores pedagogos competentes y numéricamente suficientes.
  • Implantar la enseñanza extra-escolar y estética como un sistema que agrupe a todos aquellos que no concurren a las escuelas, ya sea por exceso de edad o imposibilitados por razones económicas y otros motivos.
  • Encarar la educación indígena sobre bases científico-pedagógicas que respondan a nuestra realidad nacional, procurando no hacer letrados campesinos, sino artesanos, obreros y agricultores que conozcan su oficio, que tengan amor a la tierra y sepan de sus derechos y deberes ciudadanos; de esa manera iríamos a la redención del campesino para incorporarlo a la nacionalidad .
  • Crear y fomentar la tecnificación de las profesiones libres, especializándolos y limitando el doctorado estéril y vacuo. Queremos elemento técnico y no doctores que son el semillero de la politiquería.
  • Respetando la autonomía Universitaria, implantar la unidad de planes de enseñanza, creando textos nacionales e incrementando constantemente la enseñanza en la ciudad y el campo, a fin de despertar la conciencia nacional; vivificando la energía de la raza para que tengamos convicción de nuestra fuerza como hombres y como pueblo. Atender preferentemente las zonas fronterizas para contrarrestar la influencia vecina;

I) DEFENSA NACIONAL. — En el convencimiento de que la organización de la Defensa Nacional, es una vasta y compleja tarea de años, mediante la cual se han de poner en evidencia todas las posibilidades del país, conviene ejecutar una serie de medidas preparatorias durante el período de Paz, con el fin de crearle a las FF. A A. las mejores condiciones militares. Con esta mira, se establecerán todas las previsiones para que Bolivia pueda-adquirir y mantener el ritmo de producción y el espíritu de sacrificio que impone la guerra.

  • Las amargas experiencias de las guerras que hemos sostenido a lo largo de la historia, han demostrado que la capacidad militar y el potencial bélico, no consiste solamente en la acumulación de armas y hombres, es necesario tener una adecuada organización y capacitación militar de acuerdo a los medios que proporciona el Estado.
  • Acorde con las necesidades militares, es conveniente que se cumpla un plan de acción industrial, comercial, económico, financiero de comunicaciones y transportes.
  • Dedicarse con verdadero fervor cívico a la preparación de las FF. AA. teniendo en cuenta las grandes extensiones fronterizas y la circunstancia de que limitamos con cinco países codiciosos de nuestras riquezas, a la vez que controlan y dosifican la vida nacional, debido a nuestra mediterraneidad; todo ello nos obligará a sostener un Ejército bien equipado con armas modernas, dotado del mayor número de reservas, disponiendo de medios logísticos, eficiente e imbuido dé una gran moral y espíritu de lucha, pues Bolivia difícilmente podrá sobrevivir a una derrota más.
  • Encaremos la formación dé un Ejército pequeño, sí, pero de gran maníobrabilidad, dotado de todos los medios modernos y satisfaciendo todas sus premiosas necesidades.
  • De pronto, formemos e impongamos un Comando consciente de su deber, prestigioso y capaz de encarar los problemas militares y la planificación de Defensa Nacional; lograr un cuadro de oficiales en servicio activo culto, de grandes virtudes militares, convencido de su alta misión; un cuadro de clases capaz de estar a la altura de su cometido; una tropa bien instruida, de elevada moral y espíritu de sacrificio. Dedicarlo a la producción de los recursos nacionales.
  • Preparar las reservas en hombres, armas, materiales, etc. etc.; vayamos a las fronteras, asegurémoslas y una vez encarado el problema técnico dediquemos al: Ejército a la función social, a los trabajos de vialidad, comunicaciones, agricultura, construcciones, control aduanero, etc. a fin de desterrar definitivamente el parasitismo haciéndolo un instrumento de beneficio colectivo. De esa manera desaparecerán nuestros detractores.
  • epuremos las FF. AA. de la Nación de los malos elementos que la desprestigian, eliminemos sus taras, su rutina, evitemos su ingerencia en la politiquería... Conscientes de nuestra misión patriótica, démosle una función técnico-social y productiva, así haremos una entidad de prestigio y de respeto, de cariño y de garantías. Entonces y solo entonces, con la conciencia tranquila podremos decir que hemos cumplido nuestro deber de oficiales del Ejército de Bolivia, dignos herederos de las gloriosas espadas de Bolívar y Sucre. Nuestra pretensión debe culminar en ser celosos guardianes de la soberanía nacional, con capacidad a toda prueba y un enorme espirita de abnegación.

CONDICIONES PARA SER MIEMBRO DE RAZÓN DE PATRIA

CAPITULO II

Art. I° — Son condiciones indispensables para pertenecer a RAZÓN DE PATRIA:

  1. Ser boliviano de nacimiento.
  2. No tener más de 45 años de edad.
  3. Ser militar profesional.
  4. Tener moralidad patriótica reconocida.
  5. Ser propuesto por unanimidad.
  6. Dentro de las funciones de la Agrupación, renunciar por completo a la jerarquía militar, porque en ella sólo existen vínculos morales e intelectuales.
  7. No pertenecer a la Logia masónica a otra internacional.

DE LAS INCORPORACIONES

Art. 2° — Para el acto solemne de la presentación e incorporación de los nuevos camaradas, se dispondrá que la mesa central de la sala se encuentre adornada con la enseña Patria.

Art. 3° — Para el mismo acto del juramento los camaradas se pondrán de pie y el postulante o postulantes se aproximan a la mesa central y el camarada de servicio, lee la siguiente oración a la Patria:

A TI, PATRIA QUERIDA, ENTREGAMOS ENCERRADOS EN EL COFRE SAGRADO DE LOS IDEALES, LA CONJUNCIÓN DE NUESTROS ESPÍRITUS ALIMENTADOS POR LA SAVIA DE LAS MAS CARAS ASPIRACIONES, PONIENDO A TU SERVICIO TODO EL ESFUERZO DE QUE ES CAPAZ EL CORAZÓN HUMANO. SEGUIREMOS POR EL CAMINO DEL HONOR Y LA HONRADEZ PARA SER DIGNOS DE TI. Y PARA REALIZAR LOS NOBLES PROPÓSITOS QUE A TUS HIJOS ANIMA, LUCHAREMOS CON FE INQUEBRANTABLE PARA HACER TU ENGRANDECIMIENTO- Y SIN TEMOR DE LLEGAR AL SACRIFICIO DE NUESTRA VIDA MISMA.

Nuestro lema de ahora y de siempre debe ser: HONRADEZ — PATRIOTISMO — VALOR

Seguidamente, el camarada Jefe del Estado Mayor, recibe el juramento, cuyo tenor es el siguiente:

"JURÁIS POR DIOS, POR LA PATRIA Y POR LOS MANDATOS MAS SAGRADOS DE VUESTRA CONCIENCIA:

  1. ANTEPONER LOS INTERESES DE LA PATRIA A TODO OTRO QUE JUZGUÉIS PUEDA DAÑARLA?
  2. SEGUIR Y DEFENDER DENTRO LA AGRUPACIÓN SOLO AQUELLO QUE JUZGUÉIS RACIONAL Y TENGA POR FIN PRINCIPAL LA UTILIDAD NACIONAL?
  3. SER FIELES A LA CAUSA QUE PERSEGUÍS Y CUMPLIR TODO LO PRESCRITO POR NUESTRO ESTATUTO Y LAS ORDENES QUE OS DE LA AGRUPACIÓN?
  4. TENER POR VINCULO DE UNION ENTRE SUS COMPONENTES, LOS LAZOS SAGRADOS E IRROMPI-BLES DEL AMOR PATRIO?

SI ESTÁIS CONFORMES, COMO PRUEBA DE JURAMENTO, EMPUÑAD LA MANO IZQUIERDA EXTENDIÉNDOLA HACIA ABAJO, SIGNIFICANDO JUSTICIA INFLEXIBLE CONTRA LOS MALOS BOLIVIANOS, ESTIRAD LA MANO DERECHA, SIGNIFICANDO AMPARO PARA LAS ACCIONES QUE SEAN DE UTILIDAD NACIONAL Y ASI ABIERTA PONED INDIVIDUALMENTE SOBRE VUESTROS CORAZONES, COMO PRUEBA DE QUE ESCUCHÁIS LOS MANDATOS DEL AMOR PATRIO QUE VIVE EN ELLOS, Y, AL MISMO TIEMPO, DECID INDIVIDUALMENTE: ¡SI JURO! SI ASI NO LO HICIEREIS, EN NOMBRE DE DIOS, LA, PATRIA Y LA PUREZA DE NUESTROS ELEVADOS PROPÓSITOS, SERÉIS PASIBLES DE SANCIÓN PENAL. AL EFECTO OS PARTICIPAMOS LA EXISTENCIA DE UNA CÉLULA JUDICIAL SECRETA, QUE TIENE POR OBJETO CASTIGAR CON LA PENA DE MUERTE A LOS MIEMBROS QUE TRAICIONEN NUESTROS SUBLIMES DESEOS, AHORA TENÉIS EL MERECIDO DERECHO DE BESAR LA ENSEÑA SAGRADA DE NUESTRA AMADA PATRIA".

[Quelle: Barrero U., Francisco: RADEPA y la revolución nacional. -- La Paz : Urquizo, 1976. -- Depósito legal L.P. 2029. -- S. 382 - 398]

1934

Marof, Tristán [= Navarro Ameller, Gustavo Adolfo] <1896, Sucre - 1979, Santa Cruz>: La tragedia del Altiplano. -- Buenos Aires : Claridad, [1934]. -- 222 S.


Abb.: Umschlagtitel

"CARTA ABIERTA DE TRISTAN MAROF AL PROLETARIADO DE BOLIVIA

Queridos camaradas:

El gobierno del doctor Salamanca, representante genuino de todos los ricos, de los explotadores nacionales desvergonzados, como Patino, Aramayo y compañía. El gobierno boliviano, sometido incondícionalmente al imperialismo yanqui, manejado por la Standard Oil, la cual posee cuatro millones de hectáreas de territorio nacional; el gobierno que fusila indios y obreros, que encarcela estudiantes y los persigue sañudamente; pretende en el instante actual, llevaros a una guerra contra el Paraguay —cuyo gobierno igualmente esclavo que el nuestro, igualmente cínico y felón— engaña de la misma manera al proletariado paraguayo, haciéndole concebir que se trata de un asunto de "dignidad nacional".

Esta comedia grotesca, interminable y ridicula de guerra permanente, —con ataques sorpresivos a los fortines, preparativos bélicos y asesinatos— es ya vieja, y la ejecutaron con singular éxito, gobernantes inmorales como Guggiarí y Siles, Hoy día, la vuelven a representar Guggíari y Salamanca, abusando del retardo en que viven las masas trabajadoras de los dos países. Siles fue derrocado por la indignación popular. Guggiari no. Siles, hizo de la cuestión del Chaco, un expediente, para sostenerse en el poder y realizar una fortuna personal con las continuas movilizaciones de tropas. Hay muchos militares de alta graduación que deben rendir cuentas. Guggiari, el presidente del Paraguay y algunos de su séquito, han resuelto sostenerse en el poder y mantener su influencia política, ordenando periódicamente ataques militares a los fortines del Chaco. Eusebio Ayala es el continuador de Guggiari en el poder. Para consolidar su posición y tener el apoyo de los caudillos militares, necesita agitar la cuestión patriotera una vez más, en tanto que el proletariado paraguayo oprimido y humillado, soporta las más duras condiciones de vida; en tanto que se dictan las leyes más severas, draconianas e inquisitoriales para reprimir a los elementos avanzados y pacifistas.

El presidente Salamanca, ya lo sabéis, ha procedido en la misma o peor forma. Tambaleante su prestigio, huérfano de opinión su gobierno, en completa bancarrota económica el país, suprimidas todas las libertades, perseguidos y martirizados los proletarios y sus líderes; para continuar su política de tristísima depredación, no le ha quedado otro camino que imitar a Siles y agitar alrededor de él la bandera del patrioterismo, desde luego, subordinándose a las compañías extranjeras que explotan Bolivia como una hacienda.

¿Qué defenderán los proletarios bolivianos, si van a la guerra criminal? ¿Por qué patria, harán el sacrificio de sus vidas? Actualmente, Bolivia, pertenece a una docena de privilegiados y compañías extranjeras, cuvos directorios se encuentran en Nueva York, París, Ginebra y Londres. Los dividendos de sus minas se reparten en el extranjero. Patino, Aramayo y otros millonarios, son tan "excelentes bolivianos" y aman extraordinariamente su país, que tienen toda su enorme fortuna en el extranjero. ¡El magnate Patino, debe al Estado biliviano 48 millones de pesos, pero como el Estado no puede cobrárselos, porque no tiene poder ni fuerza, de vez en cuando ,el magnate obsequia unos cuantos aeroplanos y la prensa oficial le reconoce su filantropía! Todos los prpsidentes, inclusive Salamanca, se han prosternado de rodillas ante este singular hombre, que dispone de una renta superior a la del propio Estado. Aramayo en su sector, tiene tanta influencia como Patino. Sus minas están cubicadas en siete millones de libras esterlinas. Sus dividendos traspasan la cifra de 350 mil libras esterlinas anuales. Igual cosa sucede con las compañías extranjeras que han amasado enormes fortunas en Bolivia y, que jamás, contribuyeron en un ápice a su salud y progreso. ¡Para europeos y yanquis, nuestro pa.ís, es simplemente una tierra de explotación y de esclavos!

¿Qué defenderán los proletarios paraguayos? Actualmente viven explotados, miserables, sumidos en la opresión de los yerbales, bajo el látigo de sus mismos compatriotas, los cuales rinden cuentas a capitalistas argentinos y británicos. Su situación dolorosa no ha variado
de aquella terrible época que nos describe Barret en sus libros. Lógicamente se encuentran en las mismas y tristes condiciones que los bolivianos.
Los dos pueblos, debido a su atraso e ignorancia, no sólo en tiempo de paz, proporcionan carne de sacrificio, sino también en tiempo de guerra, en tanto que los negociantes realizan grandes beneficios. Es preciso desconfiar.

La tierra del Chaco es la trampa indigna, tendida por los gobernantes de Bolivia y Paraguay, para llevar a la muerte a dos pueblos valientes, cuya energía y coraje, debían ser aprovechados para libertarse de toda tutela imperialista. "El honor y la dignidad", son frases cómplices en la boca de los peores agentes. La guerra, tampoco puede ser, por territorio. Tierra de sobra, despoblada y sin colonizar, poseen tanto Bolivia como el Paraguay. Pero el petróleo que hay en el Chaco o lindante con él, se disputan los yanquis e ingleses, moviendo como títeres a sus gobiernos satélites. La Standard Oil, tropieza en sus movimientos de expansión con el obstáculo argentino. Al gobierno argentino le es más fácil servirse del Paraguay, en calidad de vasallo, para detener la influencia y la preponderancia de la Standard Oil. Sí las armas bolivianas tienen -éxito, dominarán el río Paraguay, subordinando Asunción y las provincias norteñas argentinas al poderío de la Standard Oil. Esta compañía a pesar de sus reiteradas negativas, tiene especial interés en la guerra. Solamente por el río Paraguay, puede exportar "su petróleo". El oleoducto por Bahía Negra, es su más cara ambición. Bolivia, tendría en este negocio, apenas el once por ciento problemático.

El gobierno paraguayo, por su parte, se ha insinuado a la misma firma. Su política es tortuosa y trifacial: con los capitales argentinos, con los petroleros británicos y la misma Standard Oil. El gobierno del Paraguay se ha empeñado en disputarle su primacía de lacayo a su adversario del altiplano. Nunca en este último tiempo, se dieron en Asunción, tantas fiestas y banquetes en homenaje a los yanquis. Pero no solamente la Standard Oil tiene posesiones en Bolivia; también los Guggenheim son propietarios de minas; nuestro país es controlado por una Comisión Fiscal Permanente y, su enorme deuda, lo liga enteramente a Wall Street.

Esta es la situación real de ambos países. Por consiguiente, el proletariado nada puede ganar, sino perder. Derramará su sangre inútilmente, y el suelo americano se cubrirá de despojos, de miseria y de lágrimas.

No puede haber la "victoria anunciada" de ninguna de las dos partes. Ni las tropas bolivianas llegarán al río Paraguay ni las de este país asomarán al altiplano. El único derrotado será el proletariado, si es que no sabe rebelarse a tiempo, procediendo con audacia y energía.
Las clases gobernantes de Bolivia y Paraguay —que hoy día lanzan gritos epilépticos de triunfo y se frotan las manos, pensando en las hazañas de "sus tropas"— recogerán las migajas y los puntapiés de los imperialistas. Solamente subordinados, pueden existir y medrar.
A los proletarios de Bolivia y Paraguay se les abre una interrogación con motivo de esta absurda guerra. Tienen las armas en sus manos y pueden rebelarse. Las bayonetas deben servir para hundirlas, no en el pecho del hermano explotado, sino en el del explotador. Bolivianos y paraguayos tienen un destino a cumplir si conocen sus propios intereses.

No hay que vacilar. La guerra por cuenta de los amos imperialistas conduce a la masacre de los más infelices. Los ricos no pelean. La guerra es un negocio para los fabricantes de armas y abastecedores de víveres. Con la piel de bolivianos y paraguayos, los imperialistas se preparan un festín. Guggiari, Ayala y Salamanca, son los empresarios de la muerte. Para ellos, el valor y el heroísmo de los soldados, se cotiza en la bolsa.
El proletariado de ambos países, sólo puede derramar su sangre por su libertad e independencia económica. Su lucha puede tener una finalidad: arrojar a los señores feudales de sus privilegios y expulsar a las compañías extranjeras de su país.

¡Abajo la guerra criminal! ¡Viva la insurrección y la instauración de consejos y comités de obreros, estudian-
tes, campesinos y soldados! 

(Desde el destierro: Tristán Marof)." [a.a.O., S. 215-219]

"Marof(f), Tristán
* 1898[!]  in Sucre,  †1979 in Santa Cruz

Eigtl. Gustavo A. Navarro. Als Konsul Boliviens in Europa hatte er Kontakt zur Arbeiterbewegung und wurde dort zu einem unabhängigen Marxisten. Zwischen 1925 und 1935 betrachtete ihn die gesamte Linke, von den Stalinisten bis zu den Anarchisten, als Autorität und »Führer der Unterdrückten«. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil, 1935, erwies er sich allerdings als ungeeignet, eine Arbeiter- und Bauernrevolution anzuführen oder eine machtvolle sozialistische Partei ins Leben zu rufen, wie viele von ihm erwarteten. Seine kleinbürgerliche Herkunft wird dafür verantwortlich gemacht, dass er Ende der 4oer Jahre mit Zuspitzung der sozialen Widersprüche vorübergehend die Fronten wechselte und Sekretär des konservativen Präsidenten wurde.

In seinem in Belgien erschienenen Essay La justicia del Inca (1926) dient ihm die präkolumbianische Vergangenheit Boliviens als Vorbild für ein gesellschaftspolitisches Zukunftsmodell. Im Gegensatz zu J. C. Mariategui tritt bei Marof nicht das kollektivistische Moment in den Vordergrund, sondern ihm schwebt ein Staatskonzept mit ausgeprägten zentralistischen und autoritären Zügen vor. Ohne die präkolumbianische Vergangenheit wiederbeleben zu wollen, scheinen ihm die Prinzipien der gesellschaftlichen Organisation der Inkas für eine sozialistische Zukunft Amerikas übernehmenswert. Marof nimmt mit der berühmt gewordenen Formel: »Der Boden dem Volke, die Minen dem Staate« erstmals in der bolivianisch Literatur einen antifeudalen und antiimperialistischen Standpunkt ein. In Tragedia del Altiplano (1934), einer schonungslosen Verdammung des Chaco-Krieges, führt er diesen Standpunkt weiter aus und fasst die intellektuelle und ideologische Diskussion dieser Umbruchzeit zusammen. Durch seine Behandlung der nationalen und der Indiofrage ist er einer der Wegbereiter der Revolution von 1952., die er allerdings später, weil sie nicht weit genug ging, erbittert bekämpfte. In seinem bekanntesten Roman Wall Street y Hambre (1931) schildert er den Niedergang des menschlichen Lebens und die elende Lage der Arbeiter in den USA zur Zeit der großen Wirtschaftskrise. Von eher humoristischer Seite zeigt sich Marof in dem Roman Suetonio Pimienta (1924), einer Satire auf die Diplomaten aus Ländern wie jener »Mohrrübenrepublik«, der Heimat von Pimienta. Satirisch ist auch der Kurzroman El experimento (1947), in dem die taktischen Manöver des MNR entlarvt werden. Ein heiterer Plauderton zeichnet den Roman La ilustre ciudad (1950) aus. Wie in dem Jugendwerk Los civicos (1919) schildert Marof das gesellige Leben in Sucre von der Jahrhundertwende bis 1920. La novela de un hombre (1967) ist der erste Teil seiner - nicht abgeschlossenen - Autobiographie. "

[Wolfgang Schupp. -- In: Autorenlexikon Lateinamerika / hrsgg. von Dieter Reichardt. -- Frankfurt

: Suhrkamp, ©1992. -- ISBN 3518404857. -- S. 143f. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1934

Erste Nummer der Zeitung La Acción, Wegbereiter der 1937 gegründeten Falange Socialista Boliviana (FSB). Gründer und Redakteur: Oscar Unzaga de la Vega (1916, Cochabamba - 1959, La Paz) 

1934

Aus dem Jahresbericht von Fritz Kübler, Direktor der Deutschen Schule La Paz, für das Schuljahr 1934:

"Wenn sämtliche deutsche Lehrer hier Mitglieder oder Anwärter der NSDAP in Bolivien und des NSLB, Ausland, sind, so dürfen wir darin das Bekenntnis jedes einzelnen zum neuen Deutschland und ein erfreulich geschlossenes Eintreten für die Belange im Ausland sehen. Das heißt, daß wir deutschen Lehrer im Ausland, wo immer und wie immer wir in unserer Schularbeit und im Zusammenhang mit ihr Gelegenheit haben, belehrend, aufklärend und auch begeisternd für die Erziehung der deutschen Kinder im Geiste des Führers und für die Erfassung der nichtdeutschen Kinder als Werbefaktoren in ihrem Kreis und ihrem späteren Leben uns einsetzen".

[Zitat in: Vogt, Hans Dieter <1939 - >: Die Deutschen Schulen in Bolivien : Arbeit und Funktion deutscher Auslandsschulen in einem Entwicklungsland ; ein Beitrag zur Auslandsschulforschung. -- 1978. -- Oldenburg, Univ., Fachbereich 01 - Erziehung / Sozialisation, Diss., 1978. -- S. 99. -- Dort Quellenangabe]

1934

Krieg, Hans <1888 - 1970>: Chaco-Indianer, ein Bilderatlas : mit 180 Abbildungen auf Tafeln und einer Karte. -- Stuttgart : Strecker und Schröder, 1934.  -- 29 S. : Il. -- (Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Gran Chaco-Expedition ; [3]). -- [Ergebnisse der Comision Cientifica Alemana (1926) von Hans Krieg, Erwin Lindner, Michael Kiefer]
 

1934

Enrique Kavlin gründet die Tabakwarenfabrik Compañia Industrial de Tabacos S.A. (CITSA)

1934


Abb.: Guzmán de Rojas, Cecilio <1900, Potosí - 1950, La Paz>: Hermanas [Schwestern], 1934

1934-02-03


Abb.: Flugboot der Lufthansa in Südamerika

[Bildquelle: Die Geschichte der Deutschen Lufthansa 1926 - 1984. -- Köln : Lufthansa, 1985. -- S. 38]

Die Lufthansa eröffnet mit Flugbooten den Postlinienverkehr nach Südamerika. Beförderungsdauer auf der 11.400 km langen Strecke ist 5 Tage. Ab 1935-03-30 wird auch nachts geflogen, dadurch verkürzt sich die Beförderungsdauer bis Buenos Aires auf 3½ Tage zu verkürzen. Mit jedem Flug werden 100.000 Luftpostbriefe befördert. Ein Brief mit 5 g kostet 1,75 Reichsmark.Bis zur kriegsbedingten Schließung der Strecke am 31.8. 1939 überquert die Lufthansa 481 mal den Südatlantik.


Abb.: Streckenführung

[Bildquelle: Die Geschichte der Deutschen Lufthansa 1926 - 1984. -- Köln : Lufthansa, 1985. -- S. 35]


1934-11-28 bis 1936-05-17

Rechtsanwalt José Luis Tejada Sorzano (1882, La Paz - 1938, Chile) ist dank Protektion durch das Militär de facto Präsident


Abb.: José Luis Tejada Sorzano


1935

Víctor Andrade Uzquiano (1905, Chulumani - 1990, La Paz) gründet die politische Loge Núcleo de Estudios Nacionales (später: Estrella de Hierro):

"Estrella de Hierro

Logia política de tendencia socialista-nacionalista. Sus orígenes se remontan al "Núcleo de Estudios Nacionales", creado en 1935 y dirigido por V. Andrade U.; años más tarde este grupo formó parte, junto a otras agrupaciones, de la Legión de Ex-Combatientes, intentó asesorar al Presidente Busch, pero «se alejó del gobernante, publicando una nota de renuncia y de protesta política por los desaciertos de su gobierno»; se reorganizó y, a sugerencia de R. Prudencio R., tomó el nombre de 'Estrella de Hierro' y eligió a R. Bilbao La Vieja como su jefe.

Su objetivo fue agrupar a jóvenes interesados, no sólo en la política, sino también en la labor intelectual; según sus documentos, sus finalidades fueron «de carácter patriótico, con un hondo sentimiento socialista y de regeneración de la política nacional»; «Bolivia era una nación en potencia, porque le faltada un contenido cultural, vale decir un alma»; no fue una organización secreta.

En III-1939 mantuvo conversaciones con los partidos de la Concordancia (Partido Liberal, Partido Republicano Genuino y Partido Republicano Socialista), pero no se integró a ella, arguyendo que era un grupo socialista nacional; en reiteradas ocasiones fue acusada de representar intereses de extrema derecha.

Sus miembros fueron: V. Andrade, R. Espejo, L. Johnson, P Baher, H. Salmón, J. Arce Pacheco, M. y R. Anze Tapia, F. Ballivián C., R. Ballivian C., E. Anze M., G. A. *Otero, O. y R. Suárez M., y W. Montenegro S., además de R. Bilbao La Vieja y R. Prudencio. No incorporó militares a su organización.

Actuó en el Gobierno de Quintanilla (1939-1940) e intentó alcanzar una tribuna en el Parlamento durante el inicio del Gobierno de Peñaranda (1940-1943); en 1940 se disolvió; en V-1943 V Andrade, junto con Johnson, H. Salmón y E. del Portillo, pretendieron reorganizarla; pero en su lugar surgió otra logia con el nombre de 'Mcal. Santa Cruz'."

[Irma Lorini. -- In: Diccionario histórico de Bolivia / redactado bajo la dirección de Josep M. Barnadas con la colaboración de Guillermo Calvo y Juan Ticlla. -- Sucre : Grupo de Estudios Históricos, ©2002. -- 2 Bde : 1152, 1217 S : 23 Karten. -- ISBN 84-8370-277-0. -- Bd. 1, S. 821]

1935


Abb.: Umschlagtitel

Frontaura Argandoña, María  <ca. 1910 - ?>: Mitología aymara khechua. -- [La Paz : Editorial América, 1935]. -- 276 S. : Ill. -- Text online: http://bvumsa.umsanet.edu.bo/libros/mitologia/. -- Zugriff am 2002-09-18

1935

Mendoza González, Jaime <1874, Sucre - 1939, Sucre>: El macizo boliviano. -- La Paz : Arnó, 1935. -- 277 S.. -- [Sehr poetische Geographie Boliviens]


Abb.: Ausgabe 1986

1935

Pereyra, Diómedes de <1897, Cochabamba - 1976, Cochabamba>: El valle del sol; prólogo del capitán aviador Francisco Iglesias. -- Barcelona : Araluce, [1934/35]. -- 379 S.

"Pereyra, Diomedes de
* 8.12..1897 in Cochabamba.

Er lebte viele Jahre in den USA. 1936 gründete er den bolivianisch Schriftsteller- und Künstlerverband. Neben zahlreichen, zumeist in nordamerikanischen Zeitschriften veröffentlichten Erzählungen schrieb er drei Romane, die er zuerst in englischer, dann in spanischer Sprache herausbrachte. El valle del sol (1935, zuerst u.d.T. The Land of the Golden Scarabs, 1928; dt. Das Tal der Sonne, 1947) ist die Abenteuergeschichte zweier Ingenieure, die die Urwälder des Madera nach Goldvorkommen erkunden. Einer von ihnen heiratet in einen verborgen lebenden Inka-Stamm ein. Caucho (1938), nicht weniger spannend und absurd, handelt von Banditen, Urwald und Kautschuk, La trama de oro (1938, zuerst u.d.T. The Golden Web, 1929/30) noch einmal von Goldsuchern und versteckten Inka-Schätzen. Hojas al viento (1935) ist die Darstellung seiner Eindrücke während einer ersten Reise, 1916, in die USA."

[Autorenlexikon Lateinamerika / hrsgg. von Dieter Reichardt. -- Frankfurt

: Suhrkamp, ©1992. -- ISBN 3518404857. -- S. 145f.. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1935

Cerruto, Oscar <1912, La Paz - 1981, La Paz>: Aluvión de fuego. -- Santiago de Chile : Ercilla, 1935. -- 212 S.  -- [Roman zum Chaco-Krieg]

"La revolución doctrinaria del proletariado boliviano, compañeros, se acentúa rápidamente, sobre todo en este último tiempo. Desaparece en la organización el concepto gaseoso y pequeño-burgués del gremialismo... producto de una mentalidad correspondiente al artesano... y el proletario, reivindicando su condición clasista, cobra un sentido revolucionario. Parece que recién el proletario se da cuenta exacta de su posición, y comprende que, desorganizado y sin orientación, será siempre abatido por la maquinaria del capitalismo y, finalmente, triturado entre su poderosa dentadura de acero... Mientras que disciplinado por una orientación revolucionaria, afiliado a su sindicato, vencerá con ventaja a impondrá irremediablemente, más tarde, una nueva sociedad :...". [S. 8]

Cerruto, Oscar
*1912 in La Paz, 1980 ebd. Journalist und Diplomat. Cerruto begann seine schriftstellerische Laufbahn schon in jungen Jahren. Regelmäßiger Mitarbeiter der von J. C. Mariategui herausgegebenen »Amauta«, galt er mit 19 Jahren als Boliviens »erster avantgardistischer Dichter«. In Arica (Chile), wo er als Konsul Boliviens tätig war, schrieb er seinen einzigen Roman Aluvión de fuego (1935), der nach übereinstimmender Kritikermeinung zu den zehn wichtigsten bolivianisch Romanen gehört. Cerruto erzählt darin die Entwicklung des Mauricio Santa Cruz vom kleinbürgerlichen Intellektuellen zum proletarischen Revolutionär, der bei der blutigen Niederschlagung eines Minenarbeiterstreiks ums Leben kommt. Seine Geschichte liefert den Hintergrund für eine detaillierte Schilderung der bolivianisch Gesellschaft zur Zeit des Chaco-Krieges gegen Paraguay. Was Aluvión de fuego von den übrigen Werken der Chaco-Literatur unterscheidet, ist, dass Cerruto die Ursachen und Auswirkungen des Krieges im andinen Hinterland aufzeigt. Sein Bild Boliviens ist das eines Landes, das einen Zweifrontenkrieg führt, nach außen gegen Paraguay und nach innen gegen Indios und Minenarbeiter. Neuartig ist die Radikalität der Darstellung eines Indio-Aufstandes, der erstmals nicht als kollektive Reaktion auf individuelles Unrecht gesehen wird, sondern als legitime Reaktion der Indios auf eine seit Jahrhunderten währende soziale und kulturelle Unterdrückung durch Weiße und Mestizen. Cerruto überzeugt durch eine 'moderne' Schreibweise, in der der Handlungsstrang ständig durch Rückblenden und Reflexionen unterbrochen wird. Seine Sprache ist über weite Strecken symbol- und bilderreich; die Metaphorik zeigt deutliche Anlehnungen an die andine Vorstellungswelt. Vielleicht aus politischen Gründen verhinderte Cerruto bis zu seinem Tode die von vielen geforderte Neuauflage des Romanes (La Paz 1984). Sein nächstes Werk, der Gedichtband La cifra de las rosas erschien erst zwanzig Jahre später (1957). Hier »komponiert« er für ein kleines Mädchen ein poetisches Universum, welches durch eine ideale und wunderbare Natur bestimmt wird und, nach seinen eigenen Worten, »paradiesische« Züge trägt. Patria de sal cautiva (1958) zeigt die poetische Gestaltung einer mythischen Welt mit apokalyptischen Aspekten auf. Cerruto sucht die Wurzeln einer lateinam. Identität im autochthonen Raum und in mythischer Zeit. In seinem Universum gibt es keinen Ausweg durch die Identifikation mit den Unterdrückten. Die mythische Ordnung der Dinge ist unwiderruflich und die Erde wird von Gewalt und Einsamkeit beherrscht bleiben. Diese Einsamkeit des Altiplano ist das einzige Erbe der Vergangenheit, Bindeglied zwischen dem Dichter und der Welt, die sich hinter ihrer bloßen Erscheinungsform verbirgt. In Estrella segregada (1973) gewinnt seine Poesie universale Dimensionen. Der Mensch lebt in einer materialistisch verderbten und betrügerischen Welt, an deren Anfang ein Sündenfall stand. Dieser riss ihn aus der Gemeinschaft und zwang ihm eine ausweglose Einsamkeit auf, aus der ihn nicht einmal der Tod erlösen kann. Obwohl ein biblisches Vokabular vorherrscht, beruht der Fall des Menschen nicht auf der Missachtung eines göttlichen Befehls, sondern auf dem Nachgeben angesichts der Verlockung der Macht. Cerrutos Welt kennt keinen Erlöser. Die einzige Möglichkeit für den Dichter besteht darin, sich den Zwängen der Gesellschaft zu verweigern und »ihr ihre Pest zurückzuschleudern«.

Weitere Werke: Cerco de penumbras (1958).
Ausgaben: Cántico traspasado. Obra Poetica. La Paz 1976. - Poesia. Madrid 1985."

[Wolfgang Schupp. -- In: Autorenlexikon Lateinamerika / hrsgg. von Dieter Reichardt. -- Frankfurt

: Suhrkamp, ©1992. -- ISBN 3518404857. -- S. 137f.. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]

1935


Abb.: Villazón, Germán: Pachamama I. -- 1935

1935-06

Gründung des Partido Obrero Revolucionario (POR) in Córdoba (Argentinien).

Wichtige Gründungsmitglieder:

1935-11-27

Es erscheint die erste Nummer der Zeitschrift Beta Gama, die die ideologischen Texte des Partido Obrero Revolucionario (POR) veröffentlicht. Herausgeber ist José Aguirre Gainsborg (1909, USA - 1938, La Paz), der Gründer des POR.

1935-11-28


Abb.: Logo®

Gründung der deutschen Schule Colegio Alemán in Santa Cruz


Abb.: Colegio Alemán de Santa Cruz mit Prof. A. Lindhorst, Direktor, 1936

[Bildquelle: Hollweg, Mario Gabriel <1939 - >: Alemanes en el oriente boliviano : su aporte al desarrolla de Bolivia. -- Santa Cruz de la Sierra. -- Tomo 2: 1918 - 1945. -- [1995]. -- Depósito legal 8-1-1011-95. -- S. 661]

"Etwa 100 deutsche Familien leben in Santa Cruz. Sie haben hier kein ausgesprochenes Kolonieleben ausgebildet. Mehr als im übrigen Bolivien gehören die meisten Deutschen in Santa Cruz zur gehobenen Mittelschicht und nur wenige zur eigentlichen Oberschicht der Bevölkerung. Der "Deutsche Schulverein in Santa Cruz de la Sierra" wurde am 28. November 1935 auf einer Versammlung der deutschen Kolonie unter fast vollzähliger Beteiligung der damals ansässigen Deutschen gegründet"1; 193? hatte der Schulverein 90 Mitglieder. Während des 2. Weltkrieges löste sich der Verein auf. Kurt Richter schreibt, dass die Schule "unter
der Leitung eines neuen Schulvereins der deutschen Kolonie im Jahre 1955 wiedererstand ". Für das Jahr 1966 werden 64 stimmberechtigte Mitglieder angegeben . 1971 waren es 38.

Am 1. Juni nahm der Kindergarten seine Arbeit auf. Der Unterricht für die ersten drei Jahrgänge begann noch im selben Monat mit 54 in einer Klasse zusammengefassten Schülern. Es standen eine deutsche Kindergärtnerin und ein deutsches Lehrerehepaar zur Verfügung. In diesem ersten Jahr wurde den Schülern, die an ihren alten Schulen blieben, nur Nachmittagsunterricht in Deutsch erteilt. Der ordentliche Unterricht begann Anfang 1937 mit dem Kindergarten und 3 Klassen. Von 1939 bis 1943 , als die Schule infolge des Krieges geschlossen wurde, bestand sie als sechsklassige Primarschule.

Von M. Schmitz, der vor dem Kriege als Lehrer in Oruro und Schulleiter in Chochabamba gearbeitet hatte, wurde 194? privat die "Pestalozzi-Schule" mit dem Kindergarten und den ersten drei Schuljahren gegründet. Die Tätigkeit dieser Schule erleichterte später die Wiedereröffnung der Deutschen Schule: "Die 'Pestalozzi-Schule' wurde als deutsche Schule angesehen, wodurch sich in den schwierigen Nachkriegsjahren die Deutsche Schule im Bewusstsein der Bevölkerung erhalten hat. Auch war es möglich, auf Grund des Bestehens dieser Schule das alte Gebäude der Deutschen Schule wieder zurückzuerhalten, in das sie dann einzog^". Nachdem die Schule 1955 als anerkannte deutsche Auslandsschule in "Deutsche Pestalozzi-Schule" (Colegio Alemán Pestalozzi) umbenannt worden war, verließen 1956 die ersten Bachilleres die Schule. Später nannte sie sich nur noch "Deutsche Schule" (Colegio Alemán). In Santa Cruz lag der Anteil der deutschen Schüler in den vergangenen Jahren ständig bei ca. 7%.

Schon während des ersten Jahres ihres Bestehens zog die Schule aus zwei ihr zur Verfügung gestellten Räumen in ein gemietetes Gebäude um . Und 1937 bezog die Schule ein eigenes vom Schulverein erworbenes Haus. Die Mittel dafür brachten die Mitglieder durch Spenden auf. Von 1956 bis 1966 wurde das alte Gebäude schrittweise renoviert und modernisiert. Nachdem die Schule ein 4 ha großes Grundstück in dem neu erschlossenen exklusiven Wohngebiet "Equipetrol" von der Stadt geschenkt bekommen hatte, wurde mit dem Erlös aus dem Verkauf des alten Grundstücks und Gebäudes ein Neubau errichtet und 1969 eingeweiht'.
Ein sich wahrend des Baus ergebendes Defizit von ca. 100 000,- DM wurde zunächst vom Präsidenten des Schulvereins, Erwin Gasser, abgedeckt, später aber von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen übernommen.

Die DS Santa Cruz berichtet als einzige der DS Boliviens von einem feindseligen Übergriff aus Kreisen der Bevölkerung. Eine fremde Schülergruppe warf 1965 etwa 30 Fensterscheiben des Schulgebäudes ein'. Den anderen DS sind zwar ähnliche Handlungen z.T. ebenfalls angedroht worden, ohne dass aber massive Angriffe erfolgten."

[Vogt, Hans Dieter <1939 - >: Die Deutschen Schulen in Bolivien : Arbeit und Funktion deutscher Auslandsschulen in einem Entwicklungsland ; ein Beitrag zur Auslandsschulforschung. -- 1978. -- Oldenburg, Univ., Fachbereich 01 - Erziehung / Sozialisation, Diss., 1978. -- S. 108 - 110]

1936

Der argentinische Außenminister Carlos de Saavedra Lamas (1878, Argentinien - 1959, Argentinien) erhält den Friedensnobelpreis für die Beendigung des Chaco-Kriegs.

"1932 wurde Saavedra Lamas Außenminister in der konservativen Regierung Präsident Augustin Justos. In dieser Eigenschaft galt sein ganzes politisches Wirken der Beilegung des Kriegs, der im selben Jahr zwischen Argentiniens Nachbarstaaten Paraguay und Bolivien ausbrach. Streitpunkt waren die Ansprüche, die beide Parteien auf die Region Chaco im Grenzgebiet zwischen Bolivien und Paraguay erhoben. Infolgedessen ist diese Auseinandersetzung als Chaco-Krieg in die südamerikanische Geschichte eingegangen. Bereits 1905 hatte die bolivianische Regierung dort Siedlungen angelegt. Paraguay reagierte seinerseits mit der Errichtung von Stützpunkten. Außerdem wurden von Paraguay aus deutschstämmige Mennoniten aus Kanada im Chaco angesiedelt. Die Anwesenheit von Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaft, die die reine christliche Lehre der Bergpredigt propagierte, führte zu einer weiteren Verschärfung der Lage. Zugleich entdeckte Bolivien nun die wirtschaftliche Bedeutung der Chaco-Region. Man hoffte, über dieses Gebiet Zugang zum Fluss Paraguay und damit zu den Küsten des Atlantiks zu erhalten, um von dort die Erdölvorkommen Boliviens exportieren zu können.

1932 eskalierten die Spannungen in einem offenen Krieg, wobei die Initiative zu den militärischen Aktionen von Bolivien ausgegangen war. Von Argentinien aus entwickelte Saavedra Lamas rege diplomatische Aktivitäten, um die blutigen Auseinandersetzungen zu einem Ende zu bringen. Einen ersten Erfolg konnte er im Oktober 1933 verbuchen. In Rio de Janeiro unterzeichneten sechs südamerikanische Staaten, neben Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko und Uruguay auch das im Krieg befindliche Paraguay, einen Kriegsächtungspakt, der nach seinem Initiator künftig als Saavedra-Lamas-Vertrag bezeichnet wurde. Angriffskriege sollten nach diesem Abkommen verboten sein und Konflikte durch Schiedsgerichte beigelegt werden. Als Staatsgrenzen wollte man nur solche anerkennen, die auf friedlichem Wege entstanden waren. Das Zustandebringen des Vertrags brachte Saavedra Lamas allgemeine Anerkennung und machte ihn zum prominentesten Politiker Südamerikas. Der 1932 gewählte US-Präsident Franklin Delano Roosevelt nahm mit ihm Kontakt auf, um die Beziehungen zwischen den USA und den Staaten Lateinamerikas zu verbessern. Daraufhin beteiligte sich Argentinien an der Panamerikanischen Union, die auf eine engere Kooperation zwischen den Staaten auf dem amerikanischen Kontinent abzielte.

Dem Krieg zwischen Paraguay und Bolivien konnte der Saavedra-Lamas-Vertrag jedoch keinen Einhalt gebieten. Im Gegenteil wurden die Kampfhandlungen immer heftiger. Zahlenmäßig und in Bezug auf die Ausrüstung war die bolivianische Armee den Streitkräften Paraguays weit überlegen. Verfügten die Bolivianer über 60 000 Soldaten, so zählte die Armee Paraguays zu Beginn der Kämpfe nicht mehr als 3000 Mann. Dennoch gelang Paraguay 1934 ein unerwarteter militärischer Erfolg in der Schlacht bei Picuiba gegen die vom deutschen General Hans Kundt geführte Armee der Bolivianer. Das brachte die Wende und förderte auf Seiten Boliviens die bei den Paraguayern schon länger vorhandene Verhandlungsbereitschaft.

Wieder übernahm Saavedra Lamas die Rolle des Vermittlers und Schlichters. Eine von ihm organisierte Friedenskonferenz in Buenos Aires erklärte am 21. Juni 1935 den Krieg zwischen Bolivien und Paraguay für beendet. Seit seinem Ausbruch 1932 hatte er über 80 000 Soldaten das Leben gekostet. Als Architekt des Friedens im Chaco-Krieg erhielt Carlos de Saavedra Lamas 1936 den Friedensnobelpreis. Eine weitere internationale Anerkennung seiner Leistungen als Friedensstifter war die im gleichen Jahr erfolgte Ernennung zum Präsidenten des Völkerbunds in Genf.

Die Verhandlungen für eine Lösung im Chaco-Konflikt zogen sich allerdings noch bis 1938 hin. Im Sinne der von Saavedra Lamas vertretenen Idee der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit waren alle südamerikanischen Staaten sowie die USA an dem Entwurf einer Nachkriegsordnung beteiligt. Schließlich wurden Paraguay seine traditionellen Rechte auf das Chaco-Gebiet bestätigt. Zum Ausgleich erhielt Bolivien in der Zone um die paraguayische Hafenstadt den angestrebten Zugang zum Meer. Im selben Jahr 1938 musste Saavedra Lamas nach innenpolitischen Querelen den Posten des argentinischen Außenministers abgeben.

[H. Sonnabend. -- In: Der Bockhaus multimedial 2003 premium. -- Mannheim : Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, ©2002. -- 1 DVD. -- s.v. Friedensnobelpreis 1936]

1936

Liniennetz des Lloyd Aereo Boliviano


Abb.: Liniennetz des LAB, 1936

Der LAB bedient folgende Inlandslinien:

Auslandsverbindungen:

1936

Gründung des Banco Minero de Bolivia, einer Bank vor allem zur Förderung des kleinen Bergbaus und der Bergbaugenossenschaften, u.a. durch Versorgung mit Werkzeugen, Material und Ausrüstung sowie der Vermarktung der Bergbauprodukte. 1939 verstaatlicht.

1936

Céspedes Patzi, Augusto <1904, Cochabamba - 1996, La Paz>: Sangre de mestizos : relatos de la guerra del Chaco / prologo de Mariano Latorre. -- Santiago de Chile : Nascimento, 1936. -- 256 S. ; 11 Karten. -- [Inhalt: Augusto Cespedes, cronista del Chaco.--Terciana muda (poema)--El pozo.--La coronela.--El milagro.--Seis muertos en campana.--Humo de petroleo.--Las ratas.--La paraguaya.--Opiniones de dos descabezados]


Abb.: Umschlagtitel

"Céspedes, Augusto
*6.2.1904 in Cochabamba als Sohn eines Journalisten. Er studierte Jura in La Paz bis zum Anwaltsexamen. 1934, während des Chaco-Krieges, wurde er als Soldat eingezogen. Nach dem für Bolivien mit einer Katastrophe beendeten Krieg widmete er sich aktiv der Politik und gab ab 1936 die oft verbotene Zeitung »La Calle« heraus. 1941 gründete er mit V. Paz Estenssoro u.a. das antiimperialistische MNR (Movimiento Nacional Revolucionario). 1943 war er Generalsekretär der von G. Villarroel gebildeten Regierungsjunta, 1945 Botschafter in Paraguay. Nach der Ermordung Villarroels, 1946, lebte er in Argentinien, bis der überraschende Wahlsieg des MNR Paz Estenssoro 1952. an die Regierung brachte, als deren Botschafter er 1953 nach Rom ging. 1963 war er erster Sekretär des MNR, nach 1964 Direktor der Zeitung »La Nación« von La Paz, unter der Banzer-Diktatur freier Journalist.

Céspedes trat als Schriftsteller zum erstenmal mit Sangre de mestizos (1936) hervor, neun meisterhaften Erzählungen, die vom Chaco-Krieg handeln. Noch nie
wurde wie in diesem Buch das Problem der psychischen und ethnischen Inkohärenz in Bolivien mit gleicher Schärfe gesehen. Der ohnehin sinnlose und von fremden Interessen manipulierte Krieg wird für die Indios und Mestizen, die unter ungünstigsten Bedingungen kämpfen mussten, zur tragischen Absurdität. Obwohl sich alle Erzählungen durch das gleiche stilistische Niveau einer plastischen, äußerst differenzierten Sprache und einer eindrucksvollen Metaphorik sowie durch einen spannungsreich gesteigerten dramatischen Aufbau auszeichnen, fand »El pozo«, eine physiologische und psychologische Studie des Durstes, die weiteste Verbreitung. Der Roman Metal del diablo: la vida de un rey del estaño (1946; dt. Teufelsmetall, 1964), sein nächstes Werk, zeigt die Handschrift des aktiven MNR-Politikers, obwohl auch hier dank dem erzählerischen Können des Autors Anklage und Protest eine gültige literarische Form gefunden haben. Metal del diablo ist das Drama Boliviens, dessen Reichtum an Bodenschätzen sich im Besitz der drei Zinnmagnaten Simón I. Patiño, Carlos V. Aramayo und Mauricio Hochschild konzentrierte. Patiño, der durch Bestechung, Gewalt und eine von ihm beherrschte Presse jahrzehntelang das wirtschaftliche und politische Leben des Landes dirigierte, erscheint in dem Roman satirisch verzerrt als der Zinnkönig Zenón Osmonte, eine Ausgeburt an Verworfenheit und doch ohne jegliche Substanz. Das wurde auch dem Autor vorgeworfen: Sein Werk gebe ein getreues Bild der Situation Boliviens, nicht jedoch Patiños wider, und es hätte ein großer Roman sein können, wenn der Protagonist nicht zu klein dargestellt worden wäre. Ein zweiter Roman Trópico enamorado (1968) ist eine von den burlesken Abenteuern des Ich-Erzählers als Schmuggler, Putschist und Diplomat aufgehellte Darstellung der bolivianisch Geschichte seit 1935. Diese ist zuvor Gegenstand der journalistischen Chroniken El dictador suicida (1956) und El presidente colgado (1966) gewesen. Die erste behandelt einen Zeitraum von 40 Jahren, bis zum mysteriösen Selbstmord G. Busch Becerras, 1939, der durch eine Devisenkontrolle die Macht der »Kleptokratie«, wie Céspedes sie nennt, einschränken wollte. Das andere Werk umfasst hauptsächlich die Jahre ab 1939 bis zum konterrevolutionären Aufstand von 1946, der die Oligarchie wieder an die Macht brachte und das Reformwerk Villarroels aufhob.

Weitere Werke: Economía nacional y defensa de Latinoamerica (1963, zus. mit G. Bedregal), Salamanca o el metafísico del fracaso (1973), Crónicas heroicas de una guerra estúpida (1975)"

[Autorenlexikon Lateinamerika / hrsgg. von Dieter Reichardt. -- Frankfurt

: Suhrkamp, ©1992. -- ISBN 3518404857. -- S. 138f.. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}].

1936


Abb.: Die Panamericana in Südamerika und ihre Anschlussstrecken

[Vorlage der Abb.: Haack Atlas Weltverkehr : Weltatlas des Transport- und Nachrichtenwesens. -- Gotha : VEB Haack, 1985. -- S. 121]

Alle selbständigen Staaten Amerikas erklären ihre Bereitschaft zur Beteiligung an der Carretera Panamericana (Panamerican Highway), einer durchgehenden Straßenverbindung von Alaska bis Feuerland (26.000 km) mit Seitenstrecken von La Paz und Santiago de Chile nach Buenos Aires, Montevideo und Rio de Janeiro. [Teilweise gleicht die Panamericana auch heute noch eher einem schlechten Feldweg als einer Interkontinentalstraße].


Abb.: Befahrbarkeit des südamerikanischen Teils der Panamaericana um 1957

[Bildvorlage: Hanzelka, Jiří ; Zikmund, Miroslav: Südamerika : über die Kordilleren. -- Berlin <Ost> : Volk und Welt, ©1957. -- Originaltitel: Přes Kordillery (1957). -- S. 62]

1936

Judith Suárez de Solares (die Tochter des Kautschukkönigs Nicolás Suárez Callaú [1851, Santa Cruz - 1940, Cachuela Esperanza]) gibt in Cachuela Esperanza die Frauenzeitschrift Moderna heraus. Nach vier Nummern stellt diese ihr Erscheinen ein.


Abb.: Illustration zu einer Erzählung von Judith Suárez de Solares

Aus dem Editorial zur Erstausgabe:

"La mujer beniana es "modesta y tímida por naturaleza para todo lo que no sea trabajo y lucha en su hogar, nunca había dedicado su inteligencia ni sus actividades a otra cosa distinta del cuidado de su casa y de los seres que Dios puso a su lado."

"Necesitamos por lo mismo que hemos estado sumidas, hasta hoy, en una vida sin más atractivos que el trabajo dentro de las cuatro paredes del hogar modesto, sin más compensación que el afecto casero ausente de otras quimeras que las de ver crecer y

multiplicarse la familia, necesitamos, decíamos, espacio donde se hundan nuestras ansias de renovación y de cultura. Aprender a caminar por ese vasto campo, solazándonos el alma con la curiosidad de esta nueva expansión, y afianzando nuestros vacilantes pasos de criaturas que dejan los brazos que las retienen y se lanzan, titubeantes, dando traspiés infantiles, hacia el bello horizonte que se les abre lleno de cosas nuevas..."

[Zitate und Abb. in: Rosells, Beatriz: Lola Sierra del Beni. -- La Paz : Ministerio de desarollo humano, 1997. -- Depósito legal 4-10-133-97. -- S. 32f., 43]

1936

Ein deutscher evangelischer Pfarrer wird nach La Paz für die Seelsorge der Deutschen berufen.

1936-01-07

Gründung des Colegio-Seminario San Ignacio de Guarayos

"Das Colegio-Seminario „San Ignacio" wurde durch Bischof Bühl [Berthold Franz Bühl OFM, 1884, Erlenbach - 1968, Landshut] gegründet und am 7. Januar 1936 eröffnet und sollte, wie es ja Auftrag der Kirche für alle Missionsgebiete ist, in erster Linie einen einheimischen Klerus heranbilden. Es ist eine sechsklassige Mittelschule nach staatlich - bolivianischem Lehrplan, erhielt am 20. November 1942 durch Ministerialdekret das Öffentlichkeitsrecht; nicht immer werden aber alle Klassen geführt.

Bis dahin war Deutsch als Fremdsprache gelehrt worden, das musste jetzt durch Englisch ersetzt werden, Religion und Latein konnten als Pflichtfächer beibehalten werden; schon 1946 wurde die erste Matura abgenommen. Statistik seit dem Bestehen siehe unten; die 76 Schüler des Jahres 1953 waren nunmehr durchaus Weiße aus San Ignacio, Roboré, San José, Concepción. Bis 1943 studierten auch Indianer (Guarayos) und hatten vielfach schulisch guten Erfolg, aber mit der körperlichen Reife versagten sie, so dass an Priesterberufe aus ihren Reihen vorläufig nicht zu denken ist. Eine gemeinsame Erziehung von Weißen und Indianern hat sich durch die Erfahrung als unmöglich erwiesen. Die Indianer müssten in größerer Zahl und getrennt von den Weißen erzogen werden. So ist also derzeit das Kolleg eine Mittelschule, die, wenn möglich, Priester, jedenfalls gut katholische Laien heranziehen will. Den Plan, einen einheimischen Klerus zu gewinnen gibt man, aller Schwierigkeiten wohl bewusst, nach einem Briefe von Sr. Exz. Bischof J. Calasanz, nicht auf. Es bedurfte ja z.B. unter günstigeren Verhältnissen im Vikariat der bayrischen Kapuziner in Chile einer geduldigen Arbeit von 40 Jahren, bis der erste einheimische Priester zum Altare schritt (Kath. Missionen 1933, 275). Im übrigen zeigen, nach einem Brief P. Justinians, 

„alle Ex-Alumnen des Kollegs wenigstens nach einigen Jahren ihre Anerkennung und Dankbarkeit für die erhaltene Erziehung und bewahren eine gewisse Freundschaft und Hochachtung den Professoren gegenüber. Im bolivianischen Oriente haben die Entwicklungsjahre so furchtbare Wirkungen in der Jugend, dass gerade da die schönsten Hoffnungen zerstört werden. So sind es verhältnismäßig wenig Schüler, die ihre Studien in unserem Kolleg beenden, da sie die Disziplin und strenge Ordnung einfach nicht ertragen. Die Jungen sind aber auch ehrlich genug und geben ihre Schwäche zu, zugleich mit dem Bekenntnis, dass sie unmöglich das Priesterideal verwirklichen können. Doch wenn die kritische Periode vorbei ist — manche sind allerdings dann bereits außerhalb des Kollegs — kehren ungefähr 75% wieder auf den rechten Weg zurück und praktizieren das katholische Leben, auch bleiben sie immer Freunde der Patres." 

Das Kolleg — ein zwölfseitiger Prospekt unterrichtet über alles Wissenswerte — wird vom Apost. Vikar, bzw. dem Präfekten verwaltet. Die Küche für das Internat führt schon seit 1942 Frau Professor Prestel. Bisher mussten die Hochwst. Bischöfe neben der Leitung des Kollegs auch noch eine namhafte Zahl von Unterrichtsstunden auf sich nehmen, ebenso die Patres neben den Seelsorgsarbeiten. Eine große Hilfe ist da Prof. Georg Prestel, ein Laie aus Württemberg, der sich 1938 in den Dienst der Mission Gegeben und auch in San Ignacio eine Familie gegründet hat. Neben dem Halbinternat, d. h. dem Aufenthalt der extern Wohnenden während der Unterrichts- und Studienzeit im Kolleg besteht auch ein kleines Ganzinternat, für das man aber noch mehr Aufsichts- und Wirtschaftspersonal (Schwestern!) benötigt, um es wirklich ausbauen zu können. 

Als Beispiel das Schuljahr 1952/53, von dem ein Bericht vorliegt. In diesem lehrten im Colegio-Seminario: S

  • e. Exz. der Apost. Vikar, Leiter des Kollegs, lehrte Religion, 8 St. wöchentlich.
  • P. Pius Waldthaler, Vizedirektor, lehrte Philosophie, Literatur, Spanisch, Geschichte, 38 St.
  • P. Balduin Späth lehrte Mathematik, Physik, Englisch, Chemie, 35 St. 
  • P. Justinian Hammerschmid, Pfarrer, lehrte Naturgeschichte, 10 St. 
  • P. Augustin Harrer, Präfekt, lehrte Mathematik, Englisch, Geographie, 25 St. und 11 St. Vigilanz.
  • Herr Georg Prestel lehrte Geschichte, Geographie, Bürgerkunde, Latein, Spanisch, Musik, 40 St. und 2 St. Vigilanz. 
  • Herr Erhard Radwan lehrte Mathematik, Naturwissenschaften, 29 St. und 2 St. Vigilanz (nach diesem Schuljahr wieder ausgeschieden) . 
  • Herr Max Fuß [1885, Schramberg - 1969, San Ignacio de Velasco] lehrte Latein und Französisch, 15 St.

Die Gründung und der Ausbau des Kollegs in San Ignacio ist jedenfalls eine Großtat unserer Patres auch in missionarischer Hinsicht für ein intensiveres katholisches Leben. Das Kolleg genießt mit Recht Ansehen und ist der Stolz von San Ignacio und Chiquitos, weil es, wie Fuß schreibt, den Ruf hat, erstklassige Studenten heranzubilden. Der staatliche Kommissär aus Santa Cruz hat die Prüfungen in San Ignacio als die besten von Bolivien erklärt. Auch die Statistik der Frequenz zeigt das allmähliche Ansteigen: 

Jahr Externe
Weiße
Externe
Guarayos
Interne
Weiße
1936 6 6  
1937 9 4  
1938 6 3  
1939 11 4  
1940 16 4 4
1941 25 6 8
1942
(Öffentlichkeitsrecht)
20 3 13
1943 25   7
1944 22   9
1945 22   16
1946 26   6
1947 28   9
1948 15   5
1949 35   10
1950 40   13
1951 42   25
1952 52   32
1953 53   28

[Nothegger, Florentin: Notizen zur Geschichte und Entwicklung der Franziskanermission in Bolivien. -- Als Manuskript gedruckt. -- [o.O., o.J.]. -- (Quellenschriften für franziskanische Missionsarbeit). -- S. 44 - 46]


1936-05-17 bis 1937-07-17

General David Toro Ruilova (1898, Sucre - 1977, Chile) ist nach einem Staatsstreich de facto Präsident


Abb.: David Toro Ruilova

In seiner Regierungserklärung sagt Toro, dass es seine Aufgabe sei "implantar el socialismo de estado con el concurso de los partidos de izquierda".
"Mit der Anfang 1936 erfolgten Einstellung der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Paraguay um das Chaco-Grenzgebiet setzte in Bolivien eine Periode sozialer Spannungen ein, die verschiedene Stadien durchliefen und ihren Höhepunkt in der revolutionären Explosion vom 9. April 1952 erreichten. Schon in den Schützengräben des Krieges war in den Gemütern der jungen Offiziere und Soldaten, die den Verlust des Krieges dem Versagen der hohen Militärs und der unzulänglichen Zivilregierung in La Paz zuschrieben, die Erbitterung über die bestehende politische und soziale Ordnung und damit verbunden das Bedürfnis nach neuen Ideen und Idealen gewachsen. Der Krieg schuf das neue Bewusstsein Boliviens. Insbesondere bildeten sich zwei Hauptströmungen heraus: ein unversöhnlicher Nationalismus und das revolutionäre Bestreben, Boliviens Sozialstruktur umzugestalten. Die Gruppe von jungen Offizieren, die sich sozialistisch gebärdeten, stand unter der Führung des Obersten David Toro, der zwar der alten Garde angehörte, jedoch durch Verdienste auf dem Schlachtfelde Sympathien in der jüngeren Generation erworben hatte. Auch unter der Zivilbevölkerung manifestierten sich diese zunehmende Unruhe und der Wunsch nach einer Veränderung. Im April 1936 kam in der mit dieser Bewegung sympathisierenden Presse zum Ausdruck, dass eine Koordinierung der Aktion der Parteien durch die Militärs notwendig sei.

Diese Stimmung steigerte sich in der Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai, als die Demobilisierung angeordnet wurde und die ersten Kontingente von Gefangenen aus Paraguay heimkehrten: ein neues emotionelles Element verschärfte die ohnehin gespannte Situation. Am 9. Mai brach in La Paz ein Streik der Druckereiarbeiter aus, der den Zeitungsbetrieb bis zum 21.Mai lahmlegte. Aber schon am 17.Mai griff der Generalstabschef der Armee, Oberstleutnant Germán Busch, ein: er veranlasste den als Präsidenten fungierenden Vize-Präsidenten Tejada Sorzano zur Niederlegung seines Amtes, das Busch bis zur Rückkehr des Obersten Toro aus dem Chaco übernahm. Schon vom 20. Mai ab amtierte dieser als Präsident der Republik. Busch unterstrich den Staatsstreichcharakter seines Unternehmens, indem er betonte, dass dieses mit der einhelligen Zustimmung der Armee, deren Ideologie mit der neuen Ideologie des Landes übereinstimme, stattgefunden habe und dass es seine feste Absicht sei, den Staatssozialismus mit Hilfe der Linksparteien einzuführen. In der Tat: Es waren „republikanische Sozialisten" und „Sozialisten", die das ideologische Rückgrat des Staatsstreiches darstellten. Die unter ihrer Beteiligung gebildete Regierungsjunta nahm am 26. Mai ein Aktionsprogramm an, das u.a. folgende Punkte vorsah:

  • Endgültige Regelung der Chaco-Angelegenheit,
  • Anerkennung der Bürgerrechte der Frau,
  • Zwangssyndikalismus,
  • Prüfung des Privatvermögens ehemaliger Regierungsbeamter,
  • Revidierung des Abkommens mit der „Standard Oil Co.",
  • schrittweise Nationalisierung der Transportmittel,
  • Reform der bisherigen Sozialgesetzgebung
  • usw.

Die Regierungskoalition zerbröckelte schon in den ersten Juni-Tagen infolge erheblicher Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden sozialistischen Gruppen. Nach Meinung der Militärs trugen die „republikanischen Sozialisten" die Hauptschuld an dem Zerfall der Koalition. Am 21. Juni 1936 übernahm die Armee allein die Regierungsverantwortung, jedoch mit faktischer Unterstützung der „Sozialisten". Von nun an machte sich Toro daran, die Voraussetzungen für den ihm vorschwebenden Staat — den „Estado Sindical Boliviano" — zu schaffen, indem er eine Unzahl von Verordnungen erließ. Die wichtigsten davon sollen kurz erwähnt werden.

Im Juli 1936 wurde die Verordnung über die Pflichtarbeit erlassen, nach der alle arbeitsfähigen Männer zwischen 18 und 60 Jahren eine produktive Arbeit aufnehmen mussten. Damit wollte Toro die Zahl der Arbeitslosen reduzieren und gleichzeitig die Grundlagen für eine umfassende, unter staatlicher Aufsicht funktionierende Gewerkschaftsbewegung schaffen. Daher folgte am 19. August der Erlass über die gewerkschaftliche Pflichtmitgliedschaft (Sindicalización obligatoria). In diesem Zusammenhang wurden das „Departamento Sindical", das „Registro General de Sindicatos" usw. gegründet. Der Propagierung sozialistischer Ideen diente das durch Verordnung etablierte „Departamento Nacional Socialista de Propaganda y Publicaciones del Estado". Ferner gelten als besondere Errungenschaften der Toro-Regierung die Anerkennung der Bürgerrechte der Frau durch den Erlass vom Oktober 1936 und die erstmalige Gründung eines Arbeitsministeriums. Historische Bedeutung bekam schließlich der Erlass vom 13. März 1937, der die Konzessionen an die „Standard Oil of Bolivia" für nichtig erklärte und die Gesellschaft durch ein staatliches Unternehmen — die „Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos" (YPFB) - ersetzte.

Aber dieser Sozialisierungsprozess fand nicht den nötigen Widerhall im Volke. Es fehlte an organisatorischen Kräften, welche die Maßnahmen der Regierung koordinierten und sie für die breiten Massen wirksam gemacht hätten. Die rasch aufeinander folgenden Verordnungen wirkten vielmehr verwirrend, so dass zwar die „Strukturierung" des geplanten sozialistischen Staates auf dem Papier stehenblieb, in Wahrheit aber das überkommene Gesellschaftsgefüge fortbestand. Toro wurde von seinem eigenen Generalstabschef, Germán Busch, wegen „revolutionärer Abweichung" am 13. Juli 1937 abgesetzt."

[Hector, Cary: Der Staatsstreich als Mittel der politischen Entwicklung in Südamerika : dargestellt am Beispiel Argentiniens u. Boliviens von 1930 bis 1955. -- Berlin : Colloquium, ©1964. -- (Bibliotheca ibero-americana ; Bd. 6). -- Zugleich: Dissertation, FU Berlin. -- S. 135 - 137]


1936-06-02

Gründung des Instituto Geográfico Militar, der weitaus wichtigsten kartographischen Institution.

"Instituto Geográfico Militar

El estudio retrospectivo de la cartografía revela que siempre hubo cierto interés por contar con mapas, a pesar de las incomprensiones, la carencia de medios y, sobre todo, la agitada vida política. Finalmente fue fundado el 2-VI-1936, como consecuencia de las trágicas experiencias tenidas durante décadas en las delimitaciones fronterizas y en la Guerra del Chaco por la falta de información cartográfica; con ello se quiso reafirmar la necesidad de contar con mapas de precisión a escala que reflejaran la realidad del territorio nacional. Ya el 18-IX-1936 se cambió su nombre por el de Instituto Geográfico Militar y de Catastro Nacional 'Gral. J. M. Mujía' y se le asignaron las tareas siguientes:

  • confección del Mapa General de la República;
  • levantamiento de la Carta Fundamental y sus derivados en todo el país;
  • organización de Comisiones Mixtas y Técnicas para la demarcación de las fronteras;
  •  relevamiento topográfico de las tierras baldías del Estado y su parcelación con fines de colonización;
  • confección de los Mapas Físico, Político, Económico, etc., con vistas a la demarcación de límites departamentales y provinciales;
  • preparación de los elementos técnicos necesarios para el Servicio Geográfico Nacional; relevamiento de la Carta Catastral y Científica de las propiedades urbanas y rústicas.

En 1946 fue firmado un Convenio de asistencia técnica con el Servicio Geodésico Ínter-Americano (SGIA), que significó un importante paso adelante, al incorporarse a las normas fijadas por el Instituto Panamericano de Geografía e Historia. El Gral. F. Careaga L. tramitó la Ley de 21-XII-1948 por la que era reconocida como única organización técnica y cartográfica del país, facultándolo para publicar el Mapa de la República y sus derivados.

Desde 1952 el modelo clásico de mapeo con plancheta topográfica fue sustituido por los métodos de restitución de aerofotografías, modernizando asimismo sus equipos para los trabajos de campo y de gabinete. Los adelantos tecnológicos y científicos impusieron una modernización cada vez más compleja, que hay que adaptar a los requerimientos de la cartografía moderna (p. ej., los sistemas Doppler con empleo de satélites geodésicos, la digitalización en fotogrametría y cartografía; los sistemas de posicionamiento global, que han reemplazado las observaciones astronómicas, geodésicas o Puntos La Place, etc.).

Los diversos convenios de cooperación internacional suscritos con EE. UU., Italia, Japón, Alemania y Francia, han permitido obtener un equipo moderno y elaborar hasta ahora (2001) alrededor del 75 % de la cartografía básica del país, a escalas 1:50.000, 1:100.000 y 1:250.000.

Su dirección electrónica es: igmsgm@unete.com."

[J. A. Zelaya/J. de la Quintana. -- In: Diccionario histórico de Bolivia / redactado bajo la dirección de Josep M. Barnadas con la colaboración de Guillermo Calvo y Juan Ticlla. -- Sucre : Grupo de Estudios Históricos, ©2002. -- 2 Bde : 1152, 1217 S : 23 Karten. -- ISBN 84-8370-277-0. -- Bd. 1, S. 1088f.]

1936-12-21

Mit Decreto Supremo wird die staatliche Erdölgesellschaft Yacimentos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) gegründet.

1937



Abb.: Treffen "revolutionärer" Nationalisten

Sitzend: Waldo Belmonte Pol (1897, Apulu - ?), Gabriel Gosálvez Tejada (1899 - 1957, Chile), Julio Tellez Reyes
Stehend: Carlos Montenegro Quiroga (1903, Cochabamba - 1953, USA), Bautista Saavedra Mallea (1869, La Paz - 1939, Chile), Germán Busch Becerra (1903, San Javier - 1939, La Paz), Enrique Baldivieso Aparicio (1902, Tupiza - 1957, Argentinien), Armando Arce, Augusto Céspedes Patzi (1904, Cochabamba - 1996, La Paz)

1937

In:

Mantell, C. L.: Zinn : berg- und hüttenmännische Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung. - Ins Dt. übertr. und bearb. von W. Lidle. - Halle (Saale) : Knapp, 1937. - VI, 323 S. - Mit 113 Abb. und 52 Zahlentafeln. - (Monographien über chemisch-technische Fabrikationsmethoden ; 58). - Orginaltitel: Tin

werden Zinnlagerstätten und Zinnaufbereitung in Bolivien beschrieben:

Die bolivianische metallogenetische Provinz

Im Gegensatz zu der Gewinnung des Zinnsteins in den Malaienstaaten, Holländisch-Indien, Siam, China und Nigerien wird in Bolivien das Zinn bergmännisch fast ausschließlich auf primären Lagerstätten abgebaut. Die Bergwerkserzeugung Boliviens ist etwa so groß wie die Holländisch-Indiens, sie schwankt zwischen 22 und 25% der Weltproduktion. Die Erzlager liegen auf einer Hochebene etwa 3800 m über dem Meeresspiegel und haben eine Ausdehnung von rund 750 km in der Länge und 150 km in der Breite. Die klimatischen Verhältnisse bei den Zinngruben, die in Höhen bis beinahe 6000 m anzutreffen sind, sind namentlich in höheren Lagen, wo das Land zerrissen und mit Schnee bedeckt ist, ungünstig. Die hauptsächlichsten Bergbaugebiete für Zinn sind auf der Karte in Abb. 29 eingezeichnet. Die Lagerstätten werden in den Cordilleren und ihren südlichen Ausläufern, von nördlich La Paz bis zur südöstlichen Spitze der Provinz Potosi abgebaut. Die Beschaffenheit des Landes in der Gegend von Potosi zeigt Abb. 30.
Alle bolivianischen Zinnlagerstätten treten in verhältnismäßig kleinen Gängen auf, welche oft tief unter Tage verschiedene Formationen, Granit, Porphyr und Sedimentgestein, durchbrechen und dadurch in ihrer Struktur starkem Wechsel unterworfen sind. Es ist deshalb schwer, die Reserven eines Erzvorkommens auf lange Sicht richtig abzuschätzen. In der Geologie der Zinnlagerstätten Boliviens und der im Erzgebirge besteht nach der Ansicht der meisten Geologen nur ein gradueller Unterschied. Vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus teilt Pilz) die Gänge in reine Zinnerzgänge und Silber-Zinnerzgänge ein, wodurch auch dem Auftreten der Gänge einesteils in Granit, andernteils mit Liparit und Dazit und den von diesen durchbrochenen Schiefern und Ouarziten teilweise Rechnung getragen wird. Die Zinnerzgänge führen im allgemeinen außer Zinnstein und mitunter Zinnkies auch sulfidische Erze, wie Eisenkies, Magnetkies, Kupferkies, Arsenkies, Zinkblende, Molybdän-, Wismut-, Blei- und Antimonglanz. In den Silber-Zinnerzgängen gesellen sich zu dem genannten Erzgemisch noch vor allem Tetraedrit und Jamesonit, sowie in einigen Lagerstätten in der Nähe von Poopo und Colquechaca Zylindrit, Franckeit, Teallit, Canfieldit und Argyrodit. Auch Wolframit findet sich auf sehr vielen Zinnerzgängen. Die Gangarten auf den Lagerstätten sind Quarz, Turmalin, Flussspat, Apatit, Glimmer, Bitterspat, Siderit und Schwerspat, seltener Topas.

Ahlfeld beurteilt die Aussichten des bolivianischen Zinnbergbaues in Anbetracht des Umstandes, dass die Umgrenzung der zinnführenden Zone bekannt und mit Neuentdeckungen von Zinnlagerstätten kaum zu rechnen ist, nur dann als günstig, wenn nach folgenden Gesichtspunkten verfahren wird:

  1.  Senkung der Selbstkosten durch Massengewinnung armer Erze mit modernen Hilfsmitteln,
  2. Verbesserung der Aufbereitung armer pyritischer Erze mit l bis 4, 5% Zinn, die im Süden des Landes ausreichend zur Verfügung stehen
  3. Nutzbarmachung komplexer Erze, besonders solcher mit Zink, Blei und Antimon, unter Gewinnung aller Metalle, und 4. Untersuchung der Möglichkeit, hoch gelegene wasserarme Seifen wirtschaftlich abzubauen.

Die wichtigsten Bergbaugebiete sind in geographischer Reihenfolge von Norden nach Süden:

  • Araca,
  • Oruro,
  • Machacamarca,
  • Huanuni,
  • Llallagua,
  • Uncia,
  • Potosi,
  • Sala Sala,
  • Chocaya und
  • Chorolque.

Am bedeutendsten von diesen ist Potosi, wo die Hälfte des bolivianischen Zinnerzes gewonnen wird.

Die größte Zinnerzeugerin in Bolivien ist die Patiño Mines and Enterprises Consolidated Inc., die an der Welterzeugung allein mit 7, 2% beteiligt ist. Ihre Grubenfelder liegen hauptsächlich in der Nähe von Uncia und Llallagua. Ihre Fläche betrug 1927 rund 3500 ha. Der Zinngehalt des geförderten Erzes schwankt zwischen 4 und 6% Zinn; es wird in einer eigenen Aufbereitung in Catavi auf Konzentrate mit 58 bis 65% Zinn angereichert, die über Antofagasta nach Europa, in der Hauptsache nach England, ausgeführt werden. Außer bei den hochgelegenen Gruben sind die Arbeiter Indianer oder Mischlinge, deren Arbeitsleistung Howard-Wright als mäßig beurteilt.

Die sekundären Lagerstätten liegen besonders im Süden des Landes. Abgebaut werden sie südlich des 5600 m hohen Chorolque, wo sie als zinnstein-
führende Schutthalden am Südhang des Berges und als glaziale bzw. glazial-fluviale Seifen in den Flusstälern vorkommen. Nach Bornitz wurden aus diesen Lagerstätten bisher etwa 2000 t 60 proz. Konzentrat gewonnen. Infolge der Wasserarmut lohnt sich der Abbau nicht mehr, wenn der Zinnpreis unter 200 Gold-£ fällt."

[a.a.O., S. 51 - 54]

"Die komplexen Zinnerze kann man in bezug auf die Art der Aufbereitung in 4 Klassen einteilen.
  1. Zu der ersten gehören bolivianische Sulfiderze mit niedrigen Gehalten an Blei und Silber, die sonst keine anderen Metalle von wirtschaftlichem Werte enthalten. Beispiele hierfür sind die Aufbereitungsverfahren der Gruben von Avicaya und Llallagua.
  2. Zu der zweiten Klasse gehören Erze derselben Art, aber mit hohem Silbergehalt und wirtschaftlich gewinnbaren Mengen Gold und Kupfer. Zu dieser Klasse zählt die Aufbereitung der Grube Machacamarca in Socavon de Oruro (Bolivien).
  3. Die Erze von Cornwall, die gewinnbare Mengen Wolfram und Arsen enthalten, bilden die dritte Klasse. Als Beispiel hierfür ist der Stammbaum der bekannten Grube East Pool angeführt.
  4. Die vierte Klasse bilden die komplexen Zinn-Wolfram-Blei-Erze, die auf alle drei Metalle verarbeitet werden; ihr Aufbereitungsverfahren sei anhand des Stammbaums der Butlergrube in Neu-Süd-Wales erläutert.

Erste Klasse. Das in Avicaya zur Aufbereitung gelangende Erz ist teils oxydisch, teils sulfidisch. Der Zinnstein ist sowohl mit Quarz und Eisenoxyden, als auch im Quarz mit Pyrit, Kupferkies und anderen Sulfiden, sowie Feldspat und Turmalin verwachsen. Der durchschnittliche Gehalt des Erzes ist 5% Zinn. Der oxydische Teil des Erzes wird auf 60 bis 65%, der sulfidische auf 50 bis 55% angereichert. Die Berge enthalten weniger als 1% Zinn. Zu dem in Abb. 41 wiedergegebenen Stammbaum ist zu bemerken, dass zunächst eine Feinzerkleinerung vorgenommen wird, der eine allmähliche Konzentration, die mit einer Korngröße von 3 mm beginnt, folgt. Nach wiederholter Behandlung des Feinen fallen zum Schluss Konzentrate, die mit Ausnahme des oxydischen Anteils zur magnetischen Scheidung gehen, und Mittelprodukte an, die zur Zerkleinerung und Nachbehandlung zurückgegeben werden. Das in der alten Aufbereitung von Llallagua verarbeitete Erz (vgl. Abb. 42) enthält neben Zinnstein auch Arsenkies. Die Anreicherung erfolgt in ähnlicher Weise, wie soeben beschrieben. Das Zinnausbringen beträgt hierbei 93 bis 95%. Das Zinnstein-Pyrit-Konzentrat mit einer Korngröße von meist unter l mm wird in fünfherdigen Etagenröstöfen (ähnlich dem McDougall-Ofen) von 25 bis 27% auf 10 bis 12% Schwefel abgeröstet. Durch die Oxydation des Schwefels wird die erforderliche Temperatur erzeugt. Das Röstgut enthält etwa 33, 3% Zinn, 12, 76% Schwefel und 29, 3% Eisen. Es wird nach dem Abkühlen angefeuchtet und auf einem Magnetscheidcr in ein unmagnetisches Konzentrat mit rund 68% Zinn und einen magnetischen Teil getrennt, der nach erneuter Zerkleinerung wieder auf Konzentrate und Berge verarbeitet wird. Die hierbei anfallenden Konzentrate enthalten 68, 7% Zinn, 4, 75% Eisen, 3, 6% Schwefel und außerdem kleine Mengen Nickel, Kupfer, Wismut, Blei, Zink, Silber, Titan und Wolfram neben Kalk und Kieselsäure. Die Berge gehen mit rund 3% Zinn zur Halde.


Abb. 41. Aufbereitungsstammbaum von. Avicaya (Bolivien).


Abb. 42: Stammbaum der Magnetscheidung von Llalagua

Zweite Klasse. Als ein Beispiel für die Aufbereitung dieser Klasse von Erzen wird auf die Abb. 43 verwiesen, in der der Stammbaum der Aufbereitung von Socavon de Oruro wiedergegeben ist. Es handelt sich dort um ein in saurer Gangart vorkommendes sulfidisches und oxydisches Erz, das neben Zinn auch Silber, Gold, Blei, Kupfer, Eisen, Antimon und Arsen enthält. Der Zinngehalt beträgt 3 bis 10%, der des Silbers etwa 1335g je t. Für die trockne Feinzerkleinerung werden Kugelmühlen mit Siebaustrag verwendet. Der sulfidische Teil des Erzes wird geröstet und zwecks Gewinnung von Silber, Gold, Kupfer und Blei in zwei Stufen gelaugt, worauf die anfallenden Rückstände der Aufbereitung zugeführt werden. Beim Rösten wird der
Wiederholtes Behandeln in Waschanlagen und auf Herden Schwefel von 30 bis auf 3% entfernt; auf dem letzten Herde des dreiherdigen Röstofens werden 4% Kochsalz zugegeben. Die Konzentrate von den Setzmaschinen und Herden enthalten mehr als 60% Zinn, die von den Schlammherden 30 bis 60% und die von der Waschanlage weniger als 30%. In der Waschanlage werden feststehende Schlämmherde mit ganz geringer Neigung benutzt, die man „buddle" nennt. In diesen setzt sich das Erz allmählich bis zu einer 25 bis 30 cm hohen Bodenschicht ab. Dann wird ausgeräumt. Man regelt das Absetzen durch Einstellen der Endborde, durch die ein Abrollen des Erzes von der Herdplatte vermieden wird. Die Schlämmherde werden kegelförmig, trichterförmig und rechteckig ausgeführt."


Abb. 43: Stammbaum der Aufbereitung von Socavon

[a.a.O., S. 69 - 72]

1937

Schwartzkopf-Plambeck, Alma: Dr. Aimaru : Roman aus Bolivien. -- Hamburg : Uranus, ©1937. -- 154 S. : Ill. -- RM 4,80

"Die Verfasserin hat selber viele Jahre als Lehrerin in Bolivien gelebt. In obigem Roman kann sie deshalb naturgetreu über das Leben der Bewohner und über das Land Bolivien berichten. Sie tut es aber nicht etwa in belehrender Weise, sondern eingekleidet in die Erlebnisse einer deutschen Erzieherin, welche in einem der reichsten Häuser Boliviens vielerlei erlebt. Als sie nach der Heirat ihren Mann für den Weltkrieg hergeben muss, verfällt sie der Verzweiflung. Aus dieser rettet sie der berühmte Inka-Arzt Dr. Aimaru. Als ihr Seelenfreund vermittelt er ihr die im Volke von Mund zu Mund übertragenen Heldentaten seines unterdrückten Stammes. Vor dem Glanz und der Charakterfestigkeit der ehemaligen Häuptlinge erblasst alles, was man in der "zivilisierten" Weil kennt. Aber auch Dr. Aimaru ereilt das Schicksal. Er fällt im Chako-Krieg für sein Volk.
Eine ganz andere Welt mit anderen Anschauungen ersieht vor uns. Aber sie sind ebenso echt und vielleicht tiefer erlebt als die unsrigen, und sind deshalb besonders anziehend."

[Waschzettel]

"Eiskalte Chicha (Maiswein), das Nationalgetränk, gab es bei der glühenden Hitze zu trinken. Hier stand sie in riesigen, irdenen Gefäßen bereit, dort leuchtete sie hellgelb in feingeschliffenen Kristallkannen. Eine Schüssel dunkelroter, zuckersüßer Erdbeeren, von auserlesenstem Geschmack wurde von den „Muchachas" dazu gereicht. Das Volk trank die Chicha ohne die köstliche Beigabe der Erdbeeren. Dolores hatte von den vorzüglichen Weinen, die zuerst angeboten wurden, sehr wenig getrunken, nur soviel, wie der Anstand es unbedingt erforderte. Als aber nun die Kanne mit der hellgelben Chicha zu ihr kam, und man ihr Glas vollschenken wollte, da zögerte sie. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie man ihr schon auf dem Schiffe während der Ausreise die Zubereitung dieses erfrischenden Trankes ausgemalt hatte: Indianerinnen mit tadellosem Gebiss nehmen die großen, goldgelben, mehligen Maiskerne in den Mund, zerkauen sie, bis sie vom Speichel ganz weich geworden sind, und speien es dann in einen dickbäuchigen, irdenen Bottich. Das durchgekaute Mehl, muko, wird aufgekocht. Der zähe Brei bleibt so lange stehen, bis er ausgegoren hat, dann wird er über starkem Feuer abermals gekocht. Ist er wieder erkaltet und nochmals gegoren, so hat sich das Dicke nach unten gesetzt und oben ist die klare, nur noch ein wenig zähflüssige Masse. Die köstlich erquickende, sehr wohlschmeckende Chicha ist dann fertig.

Leise flüsterte Hellmut, der ihr Zögern bemerkte: „Weißt du nicht, Lore, dass du die Bolivianer und besonders unsere gütigen Festgeber schwer kränken und beleidigen würdest, falls du die Chicha unberührt ließest?! Überwinde deinen Widerwillen und lass' dir einschenken!" Da ließ sie es geschehen und leerte ihr Glas voll und ganz auf das Wohl ihrer Wirte, so wie es von ihr verlangt wurde. Stets musste Dolores an dieses erste Mal denken, wenn sie später noch oft ein Glas der köstlichen Chicha trank."

[a.a.O., S. 56f.]


Abb.: Postkutsche [Bild 6]

"Einst, als Dolores ihn in einem Brief gebeten hatte, sich doch mehr zu schonen, weniger kühn und vorsichtiger in der Gefahr zu sein, schrieb er unter anderem als Antwort zurück: „Ich habe in meiner Kindheit und Jugend zu hart um alles ringen müssen und habe dabei vielleicht das Beste, was es auf Erden gibt, verloren: das frische, warme, wechselvolle, wonnige Leben! Oft kam ich mir vor wie ein Mensch gewordener Gedanke. Aber jetzt lebe ich! Vielleicht lebte ich zu sehr für andere und verlor dabei das kräftige Eigenleben. Aber jedem Menschen wird sein Schicksal! Er gestaltet es nach seiner Art. Jetzt endlich ist es mir vergönnt, so zu schaffen, wie meine Vorfahren gewirkt haben mögen. War unter ihnen vielleicht ein Priester, ein Weiser, ein Heilkundiger? — Ich kann nicht anders handeln, als ich muss! Sorgen Sie sich nicht, liebe Dolores!

Musste mein Vater trotz seiner Größe sterben, weil er für seine, die Indianer=Rasse, sich gegen die Regierung empörte, um in erster Linie seinen verachteten und geknechteten Stammesbrüdern zu helfen, und erst in zweiter Hinsicht, um eine bessere Zukunft für sein Land herbeizuführen?
Aber ich, — glauben Sie mir — ich habe lange mit mir zu kämpfen gehabt, um einen anererbten und anerzogenen Hass in mir auszulöschen. Indios, Cholos und Menschen spanischer Herkunft bilden unser Volk. Zuerst bin ich Bolivianer und erst in zweiter Linie Indio. Zwar eins ist mir geblieben: Ein glühender Hass und eine tiefe Verachtung für jeden, der seinen Mitmenschen erniedrigt und knechtet, und, liebe Dolores, hätte ich Kinder, diesen Hass würde ich in ihnen großziehen, ganz gleich, ob er sich gegen Spanier, Cholos oder Indianer richten müsste. Und wehe dem Volke, dem dieser Hass verloren geht, dem Knechtssinn von oben herab aufgedrückt wird, wie die Spanier es meinem Volke taten. Es ist unrettbar verloren, dem Untergange geweiht! Starb mein Vater, weil er ein Empörer war, weil er den Bruderkrieg schürte, weil er sich gegen sein Vaterland versündigte? Wer sich gegen die eigene Heimat erhebt, begeht ein todeswürdiges Verbrechen. Bruderkrieg ist das Schändlichste! — Möge es mir vergönnt sein, für mein Vaterland zu sterben! Das Vaterland ist das Höchste, was der Mensch besitzt!" —

So schrieb Francisco Aimaru wenige Wochen vor seinem Tode. Er starb durch ein feindliches Geschoss.

Der „Heraldo" brachte die Todesanzeige des Doktor Francisco Aimaru mit einem langen, ehrenden Nachruf.

Hatte der bolivianische Arzt den versunkenen Schatz der Inka im Herzen getragen? Nie hatte er etwas für sich begehrt, nur immer gegeben und gegeben. Sein großes Barvermögen hinterließ er den Witwen und Waisen, den Krüppeln und Notleidenden. Der Krieg hatte dem Lande tiefe Wunden geschlagen. Kaum eine Familie gab es, die nicht einen Toten zu beweinen hatte. — Alle Liegenschaften des Arztes erbte Dolores' ältester Sohn. Er will Arzt werden, wie sein väterlicher Freund es war. Einst will er in sein sonniges Geburtsland zurückkehren, um dort im Sinne des Toten zu leben und zu wirken! — und in der Geschichte des Inkastammes weiterzuforschen. —

Dolores trug den Schmerz um den Freund ruhigen und gefassten Herzens. Ihr starb er nicht!

Ende."

[a.a.O., S. 250 - 252]

1937-03-13

Als Strafe für das Verhalten von Standard Oil während des Chaco-Kriegs erklärt die Regierung Toro die Erdölkonzessionen von Standard Oil für entschädigungslos nichtig. Standard Oil geht vor Gericht, das Oberste Gericht spricht Standard Oil das Recht auf eine Entschädigung für seine Investitionen vor. 1939 schließt man einen Vergleich, nach dem Standard Oil eine Entschädigung von US$ 1,7 Millionen bekommt. Die Anlagen von Standard Oil übernimmt YPFB.


Zu Teil 18: Von 1937 bis 1943