Buddha im Asoka(Sorgenfrei)-Wald
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Zitierweise / cite as:
Payer, Alois <1944 -- >: Dhammavibhāga -- Begriffsreihen der Buddhalehre. -- Teil IA: Gihī-paṭipatti f. : Praxis für den Laien. -- Fassung vom 2006-04-21. -- (Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus). -- URL: http://www.payer.de/buddhgrund/dhamma1a.htm
Erstmals publiziert: 1994
Überarbeitungen: 2006-04-21 [Umstellung auf Unicode]; 8.6.2000, 6.5.1998 (kleinere Verbesserungen)
Anlass: Lehrveranstaltung Grundbegriffe des Buddhismus, Univ. Tübingen, WS 1993/94, SS 1998, SS 2000
Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)
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Vajirañāṇavarorasa: Dhammavibhāga I <in Thai>
Übersetzung:
Vajirañāṇavarorasa: Numerical sayings of Dhamma (Dhammavibhāga). -- Section one. -- 3rd ed. -- [Bangkok : Mahāmakuṭarājavidyālaya,] B.E. 2511 (= 1968)
Auch enthalten in:
Vajirañāṇavarorasa: Navakovāda <in Thai>
Übersetzung:
Vajirañāṇavarorasa: Navakovāda : instructions for newly-ordained Bhikkhus and Sāmaṇeras (Standard text for the Dhamma student, 3rd grade). -- Bangkok : Mahāmakuṭarājavidyālaya, 2514 (= 1971)
(Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 181)
<136>
- itthi-dhutta m. -- wenn jemand ein Schurke bezüglich Frauen ist
- surā-dhutta m. -- wenn er ein Schurke bezüglich Alkohol ist
- akkha-dhutta m. -- wenn er ein Schurke durch Spiel ist
- pāpa-mitta, pāpa-sahāya, pāpa-sampavaṅka m. -- wenn er schlechte Freunde, schlechte Gefährten, schlechte Genossen hat
(Vyagghapajjasutta : Aṅguttaranikāya IV, 283)
<193>
- uṭṭhāna-sampadā f. -- dass jemand fleißig ist
- ārakkha-sampadā f. -- dass er wachsam ist
- kalyāṇa-mittatā f. -- dass er gute Freunde (kalyāṇamitta) hat
- sama-jīvatā f. -- dass er ein ausgewogenes Leben führt
Erklärung nach dem Vyagghapajjasutta : Aṅuttaranikāya IV, 281283:
(Vyagghapajjasutta : Aṅguttaranikāya IV, 281)
<143>
- saddhā-sampadā f. -- dass jemand Vertrauen (saddhā f.) besitzt
- sīla-sampadā f. -- dass er Sittlichkeit (sīla n.) besitzt
- cāga-sampadā f. -- dass er Freigebigkeit (cāga m.) besitzt
- paññā-sampadā f. -- dass er Einsicht (paññā f.) besitzt
Erläuterung nach dem Vyagghapajjasutta : Aṅguttaranikāya IV, 284-285:
(Vyagghapajjasutta : Aṅguttaranikāya IV, 284)
<188>
(Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 185)
<167>
Gründe, warum die Genannten Feinde sind, die sich als Freunde ausgeben (Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 186):
- er nimmt nur
- er fordert für wenig viel
- er tut nur etwas, wenn anders für ihn daraus ein Nachteil erwächst
- er dient seinem Freund nur aus Eigennutz
- er redet über seine vergangenen Großtaten
- er redet über zukünftige Großtaten
- er sympathisiert mit Nutzlosem
- gegenwärtigen Aufgaben geht er aus dem Weg
- er lobt Schlechtes
- er lobt Gutes
- ins Gesicht spricht er schön
- hinter dem Rücken schimpft er
- er ist Saufkumpan
- er ist Kumpan beim Herumstreunen
- er ist Kumpan bei Festveranstaltungen
- er ist Kumpan beim Würfelspiel
- upakāraka m. -- der Hilfsbereite
- samāna-sukha-dukkha m. -- der Freund in Freud und Leid
- attha-kkhāyī m. -- der, der einem sagt, was nützlich ist
- anukampaka m. -- der Mitleidige
(Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 187) <168>
Gründe, warum die Genannten echte Freunde sind (Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 187):
- er hütet den Nachlässigen
- er hütet des Nachlässigen Hab und Gut
- dem Freund in Gefahr bietet er Zuflucht
- wenn etwas zu tun oder zu geben ist, tut oder gibt er doppelt so viel wie er gebeten wurde
- er erzählt dem Freund seine Geheimnisse
- er behält die Geheimnisse des Freundes für sich
- im Unglück verlässt er seinen Freund nicht
- er gibt sein Leben für seinen Freund
- von Bösem hält er ab
- zu Gutem hält er an
- er sagt einem, was man noch nicht weiß
- er erklärt einem den Weg in einen Himmel
- er freut sich nicht über Missgeschick
- er freut sich über Wohlergehen
- wenn einer über den Freund Böses sagt, wehrt er ab
- wenn einer über den Freund Gutes spricht, lobt er
- dāna n. -- Geben
- peyya-vajja n. -- liebe Worte
- attha-cariyā f. -- Hilfsbereitschaft
- samānattatā f. -- Gemeinschaftsgeist und Nicht- Überheblichkeit
(Saṅgahasutta : Aṅguttaranikāya II, 32) <183>
- atthi-sukkha n. -- Glück des Besitzens
- bhoga-sukha n. -- Glück des Genusses dieses Besitzes
- ānaṇya-sukha n. -- Glück der Schuldenfreiheit
- anavajja-sukha n. -- Glück der Unbescholtenheit
(ānaṇyasutta : Aṅguttaranikāya II, 69)
<189>
- dass man Reichtum (bhoga m.) auf rechte Weise (sahadhammena) erlangt
- dass man, wenn man auf rechte Weise Reichtum erlangt hat, samt Verwandten und Bekannten soziales Ansehen (yaso n.) erlangt
- dass man, wenn man Vorgenanntes erlangt hat, lange lebt
- dass man, wenn man Vorgenanntes erlangt hat, nach dem Tod in einem Himmel wiedergeboren wird
(Pattakammasutta : Aṅguttaranikāya II, 65-66)
- saddhā-sampadā f. -- dass man Vertrauen zum Buddha hat (wie in der Buddhānussati ausgedrückt)
- sīla-sampadā f. -- dass man Sittlichkeit hat (d.h. die fünf Sikkhāpada praktiziert)
- cāga-sampadā f. -- dass man freigebig ist
- paññā-sampadā f. -- dass man Weisheit besitzt (d.h. die fünf Hemmungen (nīvaraṇa n. <s. I.4.9. >) überwindet)
(Pattakammasutta : Aṅguttaranikāya II, 66-67)
<188>
- naṭṭhaṃ na gavesanti -- Sie suchen nicht Verlorenes
- jiṇṇaṃ na paṭisaṅkharonti -- Gealtertes setzen sie nicht wieder instand
- aparimita-pāna-bhojanā honti -- Sie werden unmäßig in Essen und Trinken
- dussilaṃ itthiṃ vā purisaṃ vā adhipacce ṭhapenti -- Sie machen eine sittenlose Frau oder einen sittenlosen Mann zum Hauptverwalter
(Kulasutta : Aṅguttaranikāya II, 249)
<137>
- sacca n. -- Wahrhaftigkeit
- dama n. -- Selbstbeherrschung
- khanti f. -- Nachsicht, Geduld
- cāga m. -- Freigebigkeit
(Vgl. ālavakasutta : Saṃyuttanikāya I, 215 <einige lesen statt dama: dhamma -- Rechtschaffenheit>)
<138>
(Âdiyasutta : Aṅguttaranikāya III, 206; Vgl. Pattakammasutta : Aṅguttaranikāya II, 66-67)
<224>
- pāṇātipātā veramaṇī -- Enthaltung vom Töten von Lebewesen
- adinnādānā veramaṇī -- Enthaltung von Stehlen
- kāmesu micchācārā veramaṇī -- Enthaltung von sexuellem Fehlverhalten
- musāvādā veramaṇī -- Enthaltung vom Lügen
- surā-meraya-majja-pamādaṭṭhānā veramaṇī -- Enthaltung von Rauschgetränken, die Anlass zu Nachlässigkeit sind
(passim)
<230>
- sattha-vaṇijjā f. -- Handel mit Waffen
- satta-vaṇijjā f. -- Handel mit Lebewesen
- maṃsa-vaṇijjā f. -- Handel mit Fleisch
- majja-vaṇijjā f. -- Handel mit Rauschmitteln
- visa-vaṇijjā f. -- Handel mit Gift
(Vaṇijjāsutta : Aṅguttaranikāya III, 208)
<227>
- saddhā f. -- Vertrauen
- sīla n. -- Sittlichkeit
- a-kotûhala-maṅgalikatā f. -- Er hängt nicht an Zeichendeuterei und Wahrsagerei, er hält sich an Kamma, nicht an Omen
- er sucht nicht außerhalb der buddhistischen Gemeinschaft nach einem der Gaben Würdigen (dakkhiṇeyya)
- er macht innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft seine Wohltaten (pubbakāra)
(Can.dālasutta : Aṅguttaranikāya III, 206)
<247>
- purathimā disā f.: mātā-pitaro -- Der Osten: die Eltern
- dakkhiṇā disā: ācariyā -- Der Süden: Die Lehrer
- pacchimā disā: putta-dārā -- Der Westen: Frau und Kinder
- uttarā disā: mittāmaccā -- Der Norden: Freunde und Gefährten
- heṭṭhimā disā: dāsa-kammakarā -- Unten: Gesinde und Dienstleistende
- uparimā disā: samaṇa-brāhmaṇā -- Oben: Asketen und Brahmanen
(Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 188-189)
<253>
Erklärung im Einzelnen (Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 189-191):
Sohn dient Eltern:
- von ihnen erhalten, werde ich sie erhalten (Generationenvertrag)
- ihre Aufgaben werde ich tun
- ich werde den Stammbaum fortbestehen lassen
- ich werde das Erbe antreten
- den Manen werde ich opfern
Eltern erbarmen sich des Sohnes:
- sie halten ihn vom Bösen ab
- sie halten ihn zum Guten an
- sie lassen ihn ein Handwerk lernen
- sie verheiraten ihn mit einer passenden Frau
- sie übergeben ihm zur rechten Zeit das Erbe
Schüler (Lehrling) dient Lehrer (Meister):
- er steht auf, wenn der Lehrer kommt
- er dient dem Lehrer
- er gehorcht
- er umsorgt den Lehrer
- er lernt respektvoll das Handwerk von ihm
Lehrer (Meister) erbarmt sich des Schülers (Lehrlings):
- er leitet ihn gut
- er bringt ihm die Lehrgegenstände leicht fasslich bei
- er erklärt ihm alles, was er selber weiß
- er führt ihn bei Freunden und Geschäftspartnern ein
- er hütet ihn auf jede Weise
Gatte dient Gattin:
- durch Hochachtung
- durch Nicht-Verachtung / Geringschätzung
- dadurch, dass er sich nicht gegen sie vergeht oder sie übergeht
- indem er ihr die Herrschaft über das Heim überlässt
- indem er ihr Schmuck und Schminke gibt
Gattin erbarmt sich des Gatten:
- sie verrichtet ihre Aufgaben gut
- sie hält das Gesinde im Zaum
- sie vergeht sich nicht gegen den Gatten
- sie hütet den Besitz
- sie ist geschickt und fleißig
Freund dient Freunden und Gefährten:
- durch Geschenke
- durch freundliche Worte
- durch nützliches Verhalten
- indem er sie gleich behandelt
- indem er seine Versprechen hält
Freunde und Gefährten erbarmen sich des Freundes:
- sie hüten den Nachlässigen
- sie hüten Hab und Gut des Nachlässigen
- in Gefahr sind sie ihm Zuflucht
- sie verlassen ihn im Unglück nicht
- auch seiner fernen Nachkommenschaft sind sie gewogen
Arbeitgeber dient Gesinde und Dienstleistenden:
- er ordnet ihnen Arbeit zu, die ihrer Kraft angemessen ist
- er gibt ihnen Kost und Lohn
- er sorgt im Krankheitsfall für sie
- er teilt außergewöhnliche Leckerbissen mit ihnen
- er gibt ihnen rechtzeitig Feierabend
Gesinde und Dienstleistende erbarmen sich des Arbeitgebers:
- sie stehen vor ihm auf
- sie gehen nach ihm zu Bett
- sie stehlen nicht
- sie verrichten ihre Arbeit gut
- sie sprechen über den Arbeitgeber gut
Hausvater dient Asketen und Brahmanen:
- durch wohlwollende Werke
- durch wohlwollende Worte
- durch wohlwollende Gedanken
- er verschließt ihnen nie das Tor
- er gibt ihnen, was sie benötigen
Asketen und Brahmanen erbarmen sich des Hausvaters:
- sie halten ihn vom Bösen ab und zum Guten an
- sie sind ihm wohlwollend
- sie belehren ihn in dem, was er nicht weiß
- sie verbessern ihn in dem, was er weiß
- sie erklären ihm den Weg zu einem Himmel
- surā-meraya-majja-ppamāda-ṭṭhānānuyoga m. -- Trinken von Rauschmitteln, die Anlass zu Nachlässigkeit ist
- vikāla-visikhā-cariyānuyoga m. -- Herumstreunen zur Unzeit
- samajjābhicaraṇa n. -- Besuch von Festveranstaltungen
- jûta-pamāda-ṭṭhānānuyoga m. -- Würfelspiel, das Anlass zu Nachlässigkeit ist
- pāpa-mittānuyoga m. -- Umgang mit schlechten Freunden
- ālasyānuyoga m. -- Müßiggang
(Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 182)
<194>
Nachteile der einzelnen Abflüsse des Besitzes (Sigālovādasutta : Dīghanikāya III, 182-184):
- Verlust des Reichtums
- Streit
- Krankheiten
- Schande
- Verlust des sexuellen Schamgefühls
- Verminderung des Verstandes
- man achtet nicht auf und hütet nicht sich selbst
- man achtet nicht auf und hütet nicht seine Frau und Kinder
- man achtet nicht auf und hütet nicht sein Eigentum
- man macht sich verdächtig
- es entstehen grundlose Gerüchte
- böse Dinge hängen einem an
Man hat nichts anderes im Kopf als:
- Wo gibt es Tanz?
- Wo gibt es Gesang?
- Wo gibt es Instrumentalmusik?
- Wo gibt es Erzählungen?
- Wo gibt es Handmusik?
- Wo gibt es Trommeln?
- Sieg bringt Feindschaft
- der Verlierer trauert seinem Besitz nach
- Reichtum schwindet
- in Versammlungen gilt das Wort eines Spielers nichts
- Verachtung durch Freunde und Gefährten
- man wird nicht als Schwiegersohn gewünscht
Man hat Umgang mit:
- Schurken
- Trinkern
- Wüstlingen
- Betrügern
- Schwindlern
- Raufbolden
Man arbeitet nicht:
- weil es zu kalt ist
- weil es zu heiß ist
- weil es zu spät am Abend ist
- weil es zu früh am Morgen ist
- weil man hungrig ist
- weil man durstig ist