Materialien zur buddhistischen Psychologie

2. Milindapañha: Die Frage nach dem Ich

1. Einführung


von Alois Payer

mailto: payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois: Materialien zur buddhistischen Psychologie. -- 2. Milindapañha: Die Frage nach dem Ich. -- 1. Einführung. -- Fassung vom 2006-10-26. -- URL: http://www.payer.de/buddhpsych/psych021.htm 

Erstmals publiziert:  2006-10-26

Überarbeitungen:

Anlass: Lehrveranstaltung Wintersemester 2006/2007

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0. Übersicht



1. Einführung


1.1. Das Milindapañha



Abb.: Abb.: Moriz Winternitz (1863 - 1937), Professor in Prag 1911 - 1934

"Winternitz, Moritz, österr. Indologe, geb. 23.12.1863 Horn (Niederösterreich), gest. 9.1.1937 Prag

Winternitz studierte in Wien klassische Philologie, Indologie, Sprachwissenschaften, Völkerkunde und Philosophie, wurde 1886 promoviert und war bis 1889 Lehrer an der Oxford Highschool of Girls, 1891-98 Dozent der Association for the Higher Education of Women. 1899 habilitierte er sich in Prag, wurde 1902 a.o., 1911 o.Prof. der Indologie und Ethnologie an der Deutschen Univ. Prag und hielt sich 1922 auf Einladung der Tagore-Universität in Santiniketan auf. Winternitz war Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und der Wiener Anthropologischen Gesellschaft. Seine wissenschaftliche Tätigkeit erstreckte sich auf verschiedene Gebiete der philosophischen, völkerkundlichen, literargeschichtlichen und religionswissenschaftlichen Forschung. Sein Hauptwerk ist eine Geschichte der indischen Litteratur (3 Bde., 1908-22, Nachdruck 1968). Winternitz war der Vater von Joseph ->Winternitz [siehe unten!]

Werktitel
- Geschichte der indischen Litteratur"

[Quelle: Deutsche biographische Enzyklopädie & Deutscher biographischer Index. -- CD-ROM-Ed. -- München : Saur, 2001. -- 1 CD-ROM. -- ISBN 3-598-40360-7. -- s.v.]

"Winternitz, Joseph, Parteifunktionär, Ökonom, geb. 18.2.1896 Oxford, gest. 22.3.1952 London
Winternitz, Sohn von Moritz ->Winternitz, studierte in Prag Philosophie, nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1920 promoviert. 1918 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, 1920 der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei bei, ging 1923 nach Deutschland und wurde Funktionär der KPD, Chefredakteur von "Die Internationale" und war 1924-31 Sekretär und Leiter der Propaganda-Abteilung in der Zentrale der KPD. Wegen ideologischer Abweichungen 1931 seines Postens enthoben, emigrierte er in die Tschechoslowakei und arbeitete als Redakteur bei der deutschprachigen Zeitung "Rote Fahne". 1939 ging Winternitz ins englische Exil und war zeitweise Mitarbeiter im Zentralkomitee der dortigen Kommunistischen Partei. 1948 kehrte er nach Berlin (Ost) zurück, wurde Mitglied der SED und war 1949/50 Direktor des Instituts für Marxismus-Leninismus sowie Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität. Wegen ideologischer Differenzen verlor er seine Ämter und übersiedelte 1951 nach Großbritannien."

[Quelle: Deutsche biographische Enzyklopädie & Deutscher biographischer Index. -- CD-ROM-Ed. -- München : Saur, 2001. -- 1 CD-ROM. -- ISBN 3-598-40360-7. -- s.v.]

In seiner bis heute unübertroffenen Geschichte der indischen Literatur schreibt Moriz Winternitz <1863 - 1937> zum Milindapañha:

"Die im Kanon eingeschlossenen Pālitexte sind — von späteren Zusätzen abgesehen — im großen und ganzen in Indien entstanden und erst später nach Ceylon übertragen worden. Die große Masse der nichtkanonischen Pāliliteratur jedoch ist das Werk der Mönche von Ceylon. Nur ein Werk, und zwar das bedeutendste von allen, bildet eine Ausnahme: das Milindapanha3. »die Fragen des Milinda«.

3 Die Handschriften geben Milindapañhaṃ (neut.) oder Milinda-pañhā (plur.), die Buddhisten von Ceylon sagen aber gewöhnlich Milinda-pañho (masc). Trenckner Ed., p. VI.

Dieses Werk4 muss im nordwestlichen Indien entstanden sein, wo allein die Erinnerung an den großen und weisen Herrscher Milinda so lebendig gewesen sein kann, dass er zum Helden einer Dichtung gemacht wurde. Denn dieser Milinda ist niemand anderer als der Griechenkönig Menandros, der hervorragendste unter den Herrschern des griechisch-indischen Reiches, das sich im 2. Jahrhundert v. Chr. von dem griechisch-baktrischen Reiche losgelöst hatte. Er regierte ungefähr zwischen 125 und 95 v. Chr. und beherrschte ein großes Reich, das nicht nur das ganze Indusland nebst Gudscherat, sondern auch das Gangesgebiet einschloss. Sei es, dass ein geschichtliches Ereignis — die Begegnung und Unterhaltung des Griechenkönigs mit einem berühmten buddhistischen Lehrer — zur Entstehung des Milindapañha den Anlass gab, oder dass der Verfasser des Dialogs nur dem Vorbilde so mancher Upaniṣad-dialoge und Itihāsadialoge folgte, wenn er den großen König im Gespräch mit einem Weisen vorführte: jedenfalls muss Milinda-Menandros, wenn - er nicht etwa selbst Buddhist war1, enge Beziehungen zur buddhistischen Gemeinde unterhalten haben. Als sicher können wir auch annehmen, dass der Verfasser des Milindapañha, dessen Namen wir allerdings nicht kennen, zu einer Zeit gelebt hat, wo die Erinnerung an den Griechenkönig noch frisch war. Da es aber bald nach dem Tode des Menandros mit der Griechenherrschaft in Indien zu Ende ging, ist kaum anzunehmen, dass die Erinnerung an ihn sich mehr als höchstens ein Jahrhundert lang erhalten habe. Die Abfassungszeit des Werkes dürfte demnach ungefähr mit dem Beginn unserer Zeitrechnung zusammenfallen2. Für ein so hohes Alter spricht auch die Tatsache, dass sich der Milindapañha-Dialog von den kanonischen Dialogen so wenig unterscheidet, dass es durchaus nicht auffallen würde, wenn er als ein Sutta im Suttapiṭaka stünde. Auch Buddhaghosa, der berühmte Kommentator des 5. Jahrhunderts, beruft sich auf das Milindapañha als eine hohe Autorität, wie er sie sonst nur den kanonischen Texten zugesteht.

4 Der Pālitext ist herausgegeben von V. Trenckner, London 1880, ins Englische übersetzt von T. W. Rhys Davids in SBE, vol. 35 und 36, zum Teil ins Deutsche (mit wichtiger Einleitung) von F. Otto Schrader, Die Fragen des Königs Menandros, Berlin 1905. Eine sehr wertvolle Abhandlung hat R. Garbe, Beiträge zur indischen Kulturgeschichte, Berlin 1903, S. 95 ff. dem Werk gewidmet. Vgl. auch Barth in RHR 28, 1893, 257 ff.

1 Dafür spräche die merkwürdige Nachricht des Plutarch, dass nach dem Tode des Menander mehrere indische Städte um seine Asche stritten, die schließlich geteilt wurde, worauf jede Stadt ein Erinnerungsdenkmal über ihrem Teile errichtete. Ganz dasselbe geschah nämlich nach der Legende beim Tode des Buddha (Garbe a. a. O., S. 102 und 112 f.; Schrader a. a. O., S. XVI). Es ist aber auch möglich, dass Menandros nur mit den Buddhisten sympathisierte und dem Orden große Schenkungen machte. Allerdings zeigen auch Münzen des Menandros das buddhistische Rad (s. Levi in RHR 23, 1891, p. 43 f.).

2 Nach Garbe a. a. O. S. 106, der wohl Trenckner (in der Vorrede zu seiner Ausgabe, p. VII) folgt, ist das Werk »wahrscheinlich im zweiten Jahrhundert n. Chr. entstanden«.

In literarischer Beziehung aber kann man unseren Text nur mit den allerbesten Dialogen des Suttapiṭaka vergleichen. Ja, nur wenige der kanonischen Dialoge sind so frisch und lebendig geführt wie das Milindapañha, das den Vergleich mit den Platonischen Dialogen sehr wohl aushält1.

1 A. Weber, Die Griechen in Indien (SBA 1890, S. 927) hat die Frage aufgeworfen, ob nicht das Milindapañha mit den Platonischen Dialogen enger zusammenhänge, »nicht sozusagen ein absichtliches indisches Paroli ihnen gegenüber« darstelle. Das ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil der Milindapañha-Dialog in den Dialogen der Upaniṣads, in der Asketendichtung des Mahābhārata und im Tipiṭaka so viele Vorbilder hat, dass an ein griechisches Vorbild zu denken kein Anlass ist. Es findet sich ja auch keine Spur von Kenntnis griechischer Sprache oder griechischer Gedankenwelt im Milindapañha (vgl. Garbe a. a. O. S. 114).

Allerdings gilt dieses Lob, ebenso wie die von mir angenommene Datierung, nicht für das ganze Werk, wie es uns im Pālitext vorliegt, sondern nur für das Werk in seiner ursprünglichen Gestalt. Denn es kann kein Zweifel darüber sein, dass von den sieben Büchern, aus denen unser Text besteht, nur ein kleiner Teil des ersten einleitenden Buches und das II. und III. Buch alt und echt sind. Auch in das III. Buch haben sich schon manche spätere Zusätze eingeschlichen. Weitaus der größte Teil des Werkes — mehr als fünf Sechstel — ist erst viel später auf Ceylon hinzugefügt worden. Der schlagendste Beweis für die Unechtheit der Bücher IV—VII ist deren Fehlen in der chinesischen Übersetzung, die zwischen 317 und 420 n. Chr. entstanden sein soll2. Aber auch inhaltlich unterscheiden sich die Bücher IV —VII von den vorhergehenden ganz wesentlich. Während in dem alten und echten Dialog nur die allgemeinsten und wichtigsten Fragen der Religion erörtert werden, Grundfragen, die für jeden Laien von Interesse sind, beginnt mit dem IV. Buch eine buddhistische Apologetik, die nur für gründliche Kenner der kanonischen Texte ein Interesse haben konnte. Es werden in diesen späteren Büchern mit Vorliebe Dilemmata aufgeworfen, die dadurch entstehen, dass widersprechende Texte einander gegenübergestellt werden. Dabei wird jedes Wort des Kanons — selbst die nebensächlichste Bemerkung in den profansten Geschichten des Jātakabuches — als ein heiliges Buddhawort aufgefasst, das unbedingt wahr und gut sein muss. Hat der Bodhisatta in irgendeiner seiner früheren Geburten, von denen die Jātakas berichten, Fehler und Untugenden gehabt, so bemüht sich der Verfasser des IV. Buches des Milindapañha, ihn reinzuwaschen. Denn für ihn ist der Bodhisatta ganz identisch mit dem vollkommenen Buddha. Von einer derartigen Auffassung ist in den echten Büchern (ebensowenig wie im Tipiṭaka) auch nicht eine Spur zu finden. Ebenso stechen die späteren Bücher in literarischer Beziehung von den echten Teilen des Werkes stark ab. Wohl finden sich auch in diesen späteren Büchern noch hie und da hübsche Gleichnisse und geistreiche Bemerkungen, aber an die Schönheit und Originalität der ersten Bücher reichen sie nicht heran. Schließlich bildet auch das Ende des dritten Buches einen guten Abschluss des Werkes, das jeder für vollständig halten würde, wenn die Bücher IV—VII nicht folgten1.

2 Vgl. Ed. Specht et Sylvain Lévi, Deux traductions Chinoises du Milindapañho, OC IX London 1892, vol. I, 518 ff. Das Datum der chinesischen Übersetzung (nach Schrader a. a. 0. S. 119 gibt es nur eine Übersetzung in zwei Ausgaben, nicht zwei verschiedene Übersetzungen) ist nicht ganz sicher, da der Name des Übersetzers nicht bekannt ist, und da in einem Katalog chinesischer Bücher aus dem Jahre 520 n. Chr. das Werk noch nicht erwähnt wird. Andrerseits spricht für das höhere Alter der chinesischen Übersetzung, dass in einem chinesisch-buddhistischen Avadānawerk vom Jahre 472 n. Chr. das einleitende Buch des Milindapañha, anekdotenhaft ausgeschmückt, als selbständige Geschichte erscheint, die wie ein später Nachklang des alten Dialogs aussieht (vgl. J. Takakusu im JRAS 1896, pp. 1—21 und Ed. Chavannes, Cinq Cents contes du Tripiṭaka Chinois III, 120ff., Nr. 418,). Dass dieses chinesische Avadāna dem ursprünglichen Werke näher stehe, und dass ursprünglich nicht Milinda, sondern ein König Nanda von Magadha der Held des Buches gewesen sei, hat L. A.Waddell (im JRAS 1897, p. 227 ff,) auf Grund sehr zweifelhafter tibetischer Daten wahrscheinlich machen wollen. »Nanda« ist aber gewiss nur eine Sanskritisierung des griechischen Menandros.

1 Die äußeren und inneren Gründe für die Unechtheit der späteren Bücher hat schon Garbe a. a. O. 136 ff. angeführt. Weiter geht Schrader a. a. O. XXIII ff., der nicht weniger als sieben verschiedene Fassungen bzw. Überarbeitungen des Werkes annimmt. Ich glaube, dass die Annahme von drei Fassungen genügt: 1. das ursprüngliche Werk; 2. ein etwas erweiterter Text, der die Grundlage der chinesischen Übersetzung bildete; 3. der durch Hinzufügung der Bücher IV—VII und Erweiterung der Einleitung vermehrte Pālitext. Keinen genügenden Grund sehe ich dafür, mit Garbe das ganze dritte Buch für unecht zu halten.

Das alte Gedicht begann wahrscheinlich mit der prächtigen Schilderung der Stadt Sāgala, der Residenz des Königs Milinda1. Dann wurde erzählt, wie der wohlunterrichtete und mächtige Griechenkönig eines Tages, nachdem er eine Heerschau gehalten, den Wunsch nach einem Redeturnier äußerte. Der König war aber ein so gefürchteter Gegner in Redeturnieren mit weisen Männern, dass es nicht leicht war, einen Brahmanen oder Asketen zu finden, der es gewagt hätte, mit ihm zu disputieren. Doch führten ihn seine Höflinge zu dem Mönch Āyupāla, der in einer Einsiedelei in der Nähe von Sāgala lebte. Aber auch dieser wird schon durch die erste Frage des Königs in Verlegenheit gebracht, so dass Milinda ausruft: »Ach, nichts ist es mit Indien! Ach, ganz Indien ist nur eitel Geschwätz! Es gibt da keinen Asketen oder Brahmanen, der imstande wäre, mit mir zu disputieren und meine Zweifel zu lösen!« Damals zog aber gerade der hochgelehrte und weise buddhistische Mönch Nāgasena bettelnd durch Dörfer und Städte. Er war weithin durch seine Weisheit berühmt, und im Redekampf konnte ihm niemand standhalten. Er war eben nach Sāgala gekommen und hatte sich in einer Einsiedelei niedergelassen. Zu ihm führten die Höflinge den König, der von der Persönlichkeit des Weisen sofort einen gewaltigen Eindruck erhält2.

1 Das Pāliwerk beginnt mit einigen einleitenden Versen, und auch gegen Ende der Einleitung finden wir einige Verse. Schrader (S. XXVI, XXXII) will in diesen Versen Reste eines in Ceylon entstandenen Pāligedichtes sehen. Ich glaube, dass es nur Gāthās von der Art sind, wie sie auch in den Suttas des Tipiṭaka so oft vorkommen, und wie sie zur Verbrämung der Prosa in Indien allzeit beliebt waren. Vgl. oben S. 27, 31 und 92.

2 Für entschieden unecht halte ich im ersten Buch die §§ 3 (Inhaltsangabe, die sich auf das ganze Pāliwerk bezieht), 4—8 (Jātaka, das von den früheren Geburten des Milinda und des Nāgasena erzählt und mit einer Prophezeiung des Buddha endet), 11—14 (schon von Rhys Davids als plumpe Interpolation erkannt) und 16—36 (Empfängnis, Geburt, Jugend- und Lehrzeit des Nāgasena).

An die gegebene Situation geschickt anknüpfend, führt uns gleich der erste Dialog in eine Hauptlehre des Buddhismus ein. König Milinda fragt den Weisen nach seinem Namen. Dieser sagt, er heiße Nāgasena, aber das sei ein bloßer Name, — ein Ich, eine Person gebe es dabei nicht. Darüber entspinnt sich nun ein ganz vortrefflich geführtes Zwiegespräch zwischen dem Weisen und dem König, der schließlich zugestehen muss, dass es ein bleibendes Ich nicht gebe1.

1 Vgl. Oldenberg, Buddha, S. 299 ff.

Diese Grundlehre des Buddhismus, dass es kein Ich, keine Seele gebe, sondern nur einen beständigen Wechsel von physischen und psychischen Erscheinungen, lässt sich nur schwer mit dem Glauben an einen Kreislauf von Wiedergeburten, wie ihn auch Buddha annahm, und noch schwerer mit der für die gesamte Ethik des Buddhismus so wichtigen Lehre von den Folgen der Tat, der Karmanlehre, vereinigen. Mit der ersten dieser beiden Fragen beschäftigt sich das folgende Gespräch2, das ich hier mitteile, weil es zeigt, wie der Verfasser unseres Werkes in geistvoller Weise und durch treffliche Gleichnisse sich auch mit den schwierigsten Problemen auseinanderzusetzen weiß:

2 II, 2, 1; Ausgabe Trenckner, p. 40. Vgl. Oldenberg, Buddha. S. 308.

Der König sprach: »Herr Nāgasena, ist derjenige, welcher wiedergeboren wird, derselbe oder ist es ein anderer?« Der Thera sprach: "Weder derselbe noch ein anderer.« »Gib ein Gleichnis.« »Was meinst du, Großkönig, bist du jetzt als Erwachsener derselbe wie damals, als du ein zartes Knäblein, ein kleines Kind mit strampelnden Beinen warst?« »Nein, Herr, ein anderer war jenes zarte Knäblein, das kleine Kind mit strampelnden Beinen, und ein anderer bin ich jetzt als Erwachsener.« »Wenn dem so ist, Großkönig, dann hast du wohl keine Mutter, keinen Vater, keinen Lehrer, dann bist du nie unterrichtet worden, hast nie die Gebote gelernt, hast nie Weisheit erworben. Wie denn, Großkönig, ist die Mutter des Embryos in seinen vier Stadien jedesmal eine andere, ist die Mutter des kleinen Kindes eine andere und die Mutter des Erwachsenen eine andere? Ist es ein anderer, der Unterricht genießt, und ein anderer, der etwas erlernt hat? Ist es ein anderer, der ein Verbrechen begeht, und ein anderer, dem Hände und Füße abgeschnitten werden?« »Nein, Herr, aber was würdest du darauf erwidern?« Der Thera sprach: »Ich selbst, Großkönig, war das zarte Knäblein, das kleine Kind mit strampelnden Beinen, und ich selbst bin jetzt der Erwachsene. Durch einen und denselben Körper werden alle diese zu einer Einheit zusammengefasst.« »Gib mir ein Gleichnis.« »Wenn da, Großkönig, ein Mensch eine Lampe anzündete, würde sie die ganze Nacht brennen?« »Jawohl, Herr, das würde sie.« »Wie nun, Großkönig, ist die Flamme in der ersten Nachtwache dieselbe wie die Flamme in der zweiten Nachtwache?« »Nein, Herr.« »Und ist die Flamme in der zweiten Nachtwache dieselbe wie die Flamme in der letzten Nachtwache?« »Nein, Herr.« »Wie, Großkönig, war denn die Lampe in der ersten Nachtwache eine andere, in der zweiten Nachtwache eine andere und wieder eine andere in der letzten Nachtwache?« »Nein, Herr, durch einen und denselben (Brennstoff) leuchtete die Lampe die ganze Nacht.« »Genau so, Großkönig, kommt die Kontinuität der Erscheinungen1 zustande: es ist ein anderer, der entsteht, und ein anderer, der vergeht, aber gleichzeitig ist doch etwas da, was sie vereinigt, und darum tritt ein Mensch weder als derselbe noch als ein anderer in seine letzte Vereinigung mit dem Bewußtsein2 ein.«

1 D. h. der Wesen, die aber in Wirklichkeit nur wechselnde Erscheinungen sind.
2 D. h. in seine letzte Wiedergeburt, denn das »Bewusstsein« (viññāṇa) ist es, wodurch ein neues Individuum im Mutterleibe entsteht. Vgl. Oldenberg, Buddha, 261 ff.; Pischel, Leben und Lehre des Buddha, S. 67.

Eine ganze Reihe von Gleichnissen soll erklären, warum der Mensch, trotzdem es kein bleibendes Ich gibt, doch für seine Taten verantwortlich ist. Eines dieser Gleichnisse ist das folgende3:

3 II, 2, 6; Ausgabe Trenckner, p. 46.

»Gesetzt den Fall, es hätte ein Mann einem anderen Mangofrüchte gestohlen, der Eigentümer des Mangobaumes ergriffe ihn, brächte ihn vor den König und sagte: ,Majestät, der Mann hat mir meine Mangofrüchte gestohlen'; wenn nun der Dieb sagte: ,Ich, Majestät, habe diesem Mann doch nicht seine Mangofrüchte gestohlen, es waren ja andere Früchte, die er gepflanzt hat, und andere, die ich weggenommen habe, ich verdiene keine Bestrafung', würde dieser Mann seine Strafe bekommen, Großkönig?" »Ja, Herr, er würde seine Strafe bekommen.« »Und warum das?« »Was immer der Mann auch einwenden mag, er würde seine Strafe erhalten wegen der letzten Mangofrucht, die unleugbar ohne die frühere nicht da wäre.«

An trefflichen Gleichnissen dieser Art ist das II. Buch überreich. Auch in dem echten Teil des dritten Buches findet sich manches hübsche Gleichnis. Wenn z. B. Nāgasena dem König auf eine diesbezügliche Frage antwortet, dass das Ende des Leidens nicht nur durch die Entsagung in diesem Leben zustande komme, sondern dass hierzu auch schon Bemühungen in früheren Existenzen notwendig seien, so erläutert er dies dadurch, dass er den König fragt, ob er denn erst Brunnen graben lasse, wenn er Durst habe; oder ob er erst, wenn er hungrig sei, pflügen, säen und ernten, oder erst, wenn der Feind vor den Toren stehe, Wälle graben, Mauern aufrichten und Festungen bauen lasse.

Diese Proben rechtfertigen es wohl zur Genüge, wenn wir das Milindapañha als ein wahres Meisterwerk indischer Prosa bezeichnen. Aber nur der erste, echte Teil kann als eine künstlerische Leistung bewertet werden. Der mit Buch IV beginnende unechte Teil des Werkes ist eine sehr weitschweifige, sehr gelehrte, sehr erbauliche theologisch-apologetische Mönchsarbeit, die aber auf den Namen eines Kunstwerkes keinen Anspruch erheben kann, trotzdem auch in diesem Teile die Darstellung oft durch Gleichnisse belebt wird. Der größte Teil des V. Buches ist sogar ein einziges, breit ausgeführtes Gleichnis, in dem der Buddha, der seine Religion geschaffen, mit einem Baumeister verglichen wird, der eine große Stadt aufbaut. Und das ganze VII. Buch ist ein förmliches Buch der Gleichnisse. Es werden da nicht weniger als 67 Gleichnisse1 vorgeführt, welche dartun sollen, was für Eigenschaften ein Mönch haben muss, um die Arhatschaft zu erlangen.

') Das in VII, 1 enthaltene Verzeichnis der Gleichnisse enthält noch 38 mehr. Wahrscheinlich ist das ganze Buch erst noch später dem Milindapañha angefügt worden und unvollendet geblieben. Viele der Gleichnisse kommen schon in kanonischen Texten vor.

Von großer Wichtigkeit wären die Bücher IV —VII für die Geschichte des Pālikanons, wenn wir irgendwelche Anhaltspunkte für deren Abfassungszeit hätten. Leider ist dies nicht der Fall. Und so nützt es uns wenig, wenn wir in ihnen zahlreiche Zitate aus dem Kanon finden2. Immerhin ist es bemerkenswert, dass diese Zitate nicht immer mit unseren Texten übereinstimmen, dass insbesondere in den vielen zitierten Jātakas sich manche Abweichungen von unserem Jātakakommentar finden3.

2 Die echten Teile des Milinda enthalten nur solche Zitate, die auch aus anderen Gründen zum ältesten Bestand des Kanons zu rechnen sind. Die Aufzählung der sieben Abhidhammabücher (I, 26) erscheint in dem unechten Teile der Einleitung.
3 Vgl. Rhys Davids, SBE Vol. 35, pp. XL ff., 196. 284 ff., 297 ff. und Vol. 36, pp. 43 ff., 143, 304.
"

[Quelle: Winternitz, Moriz <1863 - 1937>: Geschichte der indischen Literatur. Stuttgart : Koehler. -- Band 2: Die buddhistische Literatur und die heiligen Texte der Jainas. - 1920. -- S. 139 - 146]


1.2. Ausgaben und Übersetzungen


The Milindapañho : being dialogues between king Milinda and the Buddhist sage Nāgasena : the Pali text / edited by V. Trenckner. To which has now been appended a general index by C. J. Rylands, and an index of gāthās by Mrs. Rhys Davids. -- Reprint of the ed. published by Williams and Norgate 1880. -- London : Luzac, 1962. -- (Pali Text Society). -- Kritische Edition.

"Karl Vilhelm Trenckner, dansk orientalist, född 26 februari 1824, död 9 januari 1891, blev student 1841 och ägnade sig åt studiet av klassiska språk; senare sysselsatte han sig med de semitiska och kom däri till stor skicklighet samt övergick slutligen till studiet av indisk filologi, i synnerhet palispråket, och buddhistisk litteratur, där han i V. Fausbölls fotspår, blev en högt ansedd specialist med världsrykte.

I Danmark verkade han, okänd och ouppmärksammad, som lärare vid "Vajsenhuset" (hemmet för föräldralösa barn) i Köpenhamn. Han gjorde stora samlingar och förarbeten till palispråkets ordbok och grammatik - de kom efter hans död till universitetsbiblioteket -, men fick ej mycket färdigt för utgivning på grund av de stora fordringar han ställde på sig själv och sitt arbete. Han utgav Pali miscellany I (1879), avhandlande åtskilliga kritiska och grammatiska frågor, The Milindapanho, being dialogues between king Milinda and the buddhist sage Nagasena (1880) och The Majjhima-Nikaya, I (1888), d.v.s. Buddhas dialoger. Fortsättningen (II och III) utgavs efter Trenckners manuskript av J. Chalmers (1896-1902)."

[Quelle: http://sv.wikipedia.org/wiki/Karl_Vilhelm_Trenckner. -- Zugriff am 2006-10-03]

The questions of king Milinda / translated from Pāli by T. W. Rhys Davids. -- Oxford : Oxford University Press, 1890 - 1894. -- 2 Bde. -- (Sacred books of the East ; vol. 35 - 36.). -- Online: http://www.sacred-texts.com/bud/milinda.htm. -- Zugriff am 2006-10-03


Abb.: Thomas William Rhys Davids (1843 - 1922)
[Bildquelle: http://titus.uni-frankfurt.de/personal/galeria/rhys.htm. -- Zugriff am 2006-10-03]

"Thomas William Rhys Davids (May 12, 1843 - December 27, 1922) was a British scholar of the Pāli language and founder of the Pali Text Society.

T. W. Rhys Davids was well educated in Latin at school. Deciding on the Civil Service he studied Sanskrit at Breslau, Germany, where he earned money by teaching English. He returned to England in 1863 and, passing his civil service exams, he was posted to Ceylon. As Magistrate of Galle a case was brought before Rhys Davids involving questions of ecclesiastical law, and he first came across Pali when a document in a strange language was brought up as evidence.

In 1871 he was posted as Assistant Government Agent of Nuwarakalaviya of which Anuradhapura was the administrative centre, where the Governor was Sir Hercules Robinson. Robinson founded the Archaeological Commission in 1868. Rhys Davids became involved with the excavation of ancient Ceylonese city Anuradhapura, which had been abandoned after an invasion in 993. He began to collect inscriptions and manuscripts, and from 1870-1872 wrote a series of articles for the Ceylon branch of the Royal Asiatic Society Journal about them. During this time Rhys Davids learned the local language and spent time with the people of the area. His civil service career, along with his residence in Sri Lanka, came to an abrupt end: personal differences with his superior C. W. Twynham seem to have inspired formal investigation, tribunal, and dismissal for misconduct. A variety of minor offences had been discovered by the investigation, as well as several significant grievances concerning fines improperly exacted both from Davids' local subjects and his employees. He then studied for the bar and briefly practiced law, although he continued to publish articles about Sri Lankan inscriptions and translations, most notably in Max Müller's monumental Sacred Books of the East.

From 1882 to 1904 Rhys Davids was Professor of Pali in the University of London, a post which carried no fixed salary other than lecture fees. In 1905 he took up the Chair of Comparative Religion in the University of Manchester. Davids attempted various methods to promote Theravada Buddhism and Pāli scholarship in England. He actively lobbied the government (in co-operation with the Asiatic Society of Great Britain) to expand funding for the study of Indian languages and literature, advancing numerous arguments (in writing and in lectures) as to how this would strengthen imperial England's grip on India. His attempts to increase general public interest among Britons included a numerous "Historical Lectures" and papers advancing a racialist theory of the common "Aryan" ethnicity of the people of England, Sri Lanka, and the Buddha's own tribe in times gone by. These views are comparable to the racial theories of Max Müller, but were used to a different purpose: Davids tried to establish that Britons would have a natural, "racial" affinity with Buddhist doctrine. This aspect of Davids' career has been criticized.

He married Caroline Augusta Foley, a noted Pāli scholar in her own right, in 1894. Unlike his wife, Davids was a lifelong critic and opponent of Theosophy.

Thomas and Caroline had three children, the second of whom Arthur Rhys Davids, was a member of the Royal Flying Corps in World War One.

Quotes
  • "Buddhist or not Buddhist, I have examined every one of the great religious systems of the world, and in none of them have I found anything to surpass, in beauty and comprehensiveness, the Noble Eightfold Path and the Four Noble Truths of the Buddha. I am content to shape my life according to that path.""

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/T.W._Rhys_Davids. -- Zugriff am 2006-10-03]

Ausführlicher zu Rhys Davids:

Payer, Alois <1944 - >: Materialien zum Neobuddhismus.  --   5. Buddhismus in Großbritannien. -- 1. Bis 1959. -- URL: http://www.payer.de/neobuddhismus/neobud05011.htm

Die Fragen des Königs Menandros ; [T. 1] / Aus dem Pāli zum 1. Male ins Deutsche übers. von F. Otto Schrader. -- Berlin : Raatz, [1905]


Abb.: Friedrich Otto Schrader (1876 - 1961)
[Bildquelle: http://titus.uni-frankfurt.de/personal/galeria/schrader.htm. -- Zugriff am 2006-10-03]

"Schrader, Friedrich Otto, Indologe, geb. 16.3.1876 Hamburg, gest. 3.11.1961 Kiel

Schrader wurde 1902 in Straßburg mit einer Dissertation Über den Stand der indischen Philosophie zur Zeit Mahaviras und Buddhas zum Dr. theol. promoviert und war 1905-16 Leiter der Bibliothek der Theosophischen Gesellschaft in Adyar. 1921 wurde er Prof. der Indologie in Kiel. Schrader beschäftigte sich mit indischer Philosophie, mit der Bhagawadgita und den drawidischen Sprachen. Grundlegend sind seine Forschungen zum Pantscharatra. Er veröffentlichte u.a. Die Fragen des Königs Menandros (1907), Introduction to the Pañcaratra (1916) und The Kashmir recension of the Bhagavadgita (1930).

Werktitel
- Über den Stand der indischen Philosophie zur Zeit Mahaviras und Buddhas
- Bhagawadgita
- Pantscharatra
- Die Fragen des Königs Menandros
- Introduction to the Pancaratra
- The Kashmir recension of the Bhagavadgita"

[Quelle: Deutsche biographische Enzyklopädie & Deutscher biographischer Index. -- CD-ROM-Ed. -- München : Saur, 2001. -- 1 CD-ROM. -- ISBN 3-598-40360-7. -- s.v.]

Milinda's questions / translated from the Pali by I. B. Horner. -- London : Luzac, 1963 - 1964. -- 2 Bde. -- (Sacred books of the Buddhists ; 22 - 23 : Unesco collection of representative works)


Abb.: Isaline Blew Horner OBE (1896-1981)
[Bildquelle: http://titus.uni-frankfurt.de/personal/galeria/horner.htm. -- Zugriff am 2006-10-03]

"Isaline Horner was born in Walthamstow, 30 March 1896. She was educated at Prior's Field, Surrey, and Newnham College, Cambridge, BA, 1917, MA, 1934. She remained at Newnham College as Assistant Librarian, 1918-20, and Acting Librarian, 1920-1. She gave up her post to travel in Ceylon (Sri Lanka), India and Burma (Myanmar), where she became interested in Buddhism, 1921-3. She returned to Newnham College as Librarian and fellow, 1923-36; Sarah Smithson Research Fellow, 1928-31; associate, 1931-59 and 1962-76; and associate fellow, 1939-49. She also served on the Governing Body, 1939-49, and gave a donation for the building of the Horner Library, 1961-2. She lived and worked in Manchester, 1936-43, and London, 1943-81, and continued to travel extensively in Ceylon, India and Burma. She was Honorary Secretary of the Pali Text Society, 1942-59, and President and Honorary Treasurer, 1959-81. She was awarded the OBE, 1980. She lived with her companion Elsie Butler, 1926-59. She died in London, 25 April 1981."

[Quelle: http://www.oriental.cam.ac.uk/archive/horner.html. -- Zugriff am 2006-10-03]

Entretiens de Milinda et Nagasena / trad. du pâli, prés. et ann. par Édith Nolot. -- Paris : Gallimard, 1995. -- 384 S. : Ill.; (Connaissance de l'Orient ; 86 : Série indienne). -- ISBN 2-07-073592-3


Abb.: Umschlagtitel

Milindapañha : ein historisches Gipfeltreffen im religiösen Weltgespräch / aus dem Pāli von Nyanatiloka. Hrsg. und bearb. von Nyanaponika. -- Neuausg. der Ausg. im Ansata Verlag 1985. -- Bern ; München ; Wien : Barth, 1998. -- 397 S. ; 25 cm. -- ISBN 3-502-61011-8. --  Grundlegende, gute Überarbeitung durch Nyanaponika der sehr schlechten Übersetzung von Nyanatiloka, die 1913 bis 1924 erschienen war. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}


Abb.: Vor der Forest Hermitage (ca. 1956): Ehrw. Piyadassi Thera; Ehrw. Ñānatiloka; Ehrw. Ñānaponika, Udawattakele, Kandy, Ceylon
[Bildquelle: http://www.buddhistisches-haus.de/de/index.html. -- Zugriff am 2003-06-19]

"Nyānatiloka Mahāthera (* 19. Februar 1878 als Anton Walther Florus Gueth in Wiesbaden; † 28. Mai 1957 in Colombo) war der erste deutsche buddhistische Mönch.

Leben

Anton Gueth wurde in Wiesbaden als Sohn eines Lehrers geboren und besuchte dort ab 1888 das Gymnasium. Seine katholische Erziehung führte ihn früh zu einem Interesse für Religion. Sein musikalisches Interesse galt insbesondere der Violine und der Komposition und ab 1898 studierte er am Konservatorium in Frankfurt. Seine asketische Veranlagung ließ ihn um diese Zeit auch zum Vegetarier werden. Sein zunehmendes Interesse für Philosophie führte ihn schließlich zu Schopenhauer und zur Beschäftigung mit dem Buddhismus. Wie für viele Zeitgenossen, war auch für Gueth der Buddhistische Katechismus von Zimmermann ein erster inspirierender Leitfaden zum Buddhismus. Insgeheim fasst er den Entschluss, nach Indien zu gehen und buddhistischer Mönch zu werden, aber den Plänen seiner Eltern folgend, geht er nach Paris, um am dortigen Konservatorium seine musikalische Ausbildung zu vertiefen. Als ihm 1902 ein Engagement als Violinist im damals türkischen Saloniki angeboten wurde, nahm er an mit dem Hintergedanken, nun näher an Indien zu sein.

1903 setzt er seinen Entschluss in die Tat um und fährt nach Bombay. Erst hier realisiert er, dass der Buddhismus in seinem Ursprungsland praktisch ausgestorben war und er nach Ceylon gehen müsste, um buddhistischer Mönch zu werden. In Kandy allerdings entschloss er sich, den britischen Mönch Ananda Metteyya, der in Burma lebte aufzusuchen. Noch im gleichen Jahr erhielt Gueth die Novizenweihe in Rangun. Schon im Februar 1904 erhielt er als erster Kontinentaleuropäer unter dem Namen Nyānatiloka die Vollordination zum buddhistischen Mönch (Bhikkhu). Intensiv begann er Pâli zu lernen, und nebenbei erlernte er auch die burmesische Sprache. Mit großem Eifer widmete er sich dem Studium des Abhidhamma.

1904 reiste Nyānatiloka nach Singapur und 1905 kehrte er nach Ceylon zurück, wo er ab 1906 begann europäische Schüler anzunehmen und sie zu Novizen zu ordninieren. In diesem Jahr erschien auch sein Buch 'Das Wort des Buddha' in Leipzig, das in der Folge auch in zahlreichen Übersetzungen erschien.

Bei einem weiteren Aufenthalt in Burma nimmt Nyānatiloka auch wieder europäische Novizen in den Orden auf und bekundet 1907 die Absicht in Deutschland oder der Schweiz ein Vihara für deutschsprachige Mönchsanwärter zu gründen.

Während die Initiative, in Burma ein Vihara für europäische Mönche zu gründen, dank der Unterstützung durch Nyānatilokas Gönnerin, Frau Hla Oung, leicht realisiert werden konnte, führte der Spendenaufruf für ein europäisches Vihara (1908) nur zu Kontroversen innerhalb der kleinen Gruppe von Buddhismusinteressierten. 1910/1911 kam Nyānatiloka selbst in das Tessin, um die Realisierung des Vihara voranzubringen. Aufgrund des strengen Winters und seiner angegriffenen Gesundheit, wich er für einige Monate nach Tunis aus. Aufgrund der zahlreichen Hindernisse und Widerstände und da kaum Spenden gesammelt werden konnten, wurde der Plan eines europäischen Vihara 1912 endgültig ad acta gelegt.

Schon am 9.Juli 1911 wurde auf der ceylonesischen Insel Polgasduwa die 'Island Hermitage', als neue Niederlassung für europäische Mönche gegründet. Mit Unterbrechungen war die Island Hermitage nun der permanente Aufenthalt für Nyānatiloka und seine Schüler. Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Ausländer zuerst in Ceylon und dann in Australien interniertSein Versuch, nach seiner Entlassung 1916 über China nach Burma zu gelangen, führte zu neuerlicher Internierung und einem längeren Aufenthalt in China (Polizeistation in Hankou), den er für die weitere Übersetzungsarbeit am Anguttara Nikâya nützte. 1919 wird er nach Deutschland repatriiert und nach einem gescheiterten Versuch, wieder nach Ceylon einzureisen kommt er für einige Jahre nach Japan, wo ihm die dort vorherrschenden Formen des Mahayana Buddhismus mit seinen verheirateten Mönchen durchwegs fremd bleiben. Schließlich konnte er 1926 in das inzwischen verfallene Kloster Island Hermitage zurückkehren.

1937 ordinierte er dort den Deutschen Feniger zum Mönch Nyanaponika, der sein engster Schüler und Nachfolger werden sollte. Gemeinsam wurden sie mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 zuerst in Sri Lanka, dann in Indien interniert und konnten erst 1946 wieder in die Island Hermitage zurückkehren.

1951, im Jahr der Übersiedlung in die neue Klosteranlage 'Forest Hermitage' nahe Kandy, wurden beide eingeladen, beim 6. Buddhistischen Konzil in Burma teilzunehmen, bei dessen Abschluss Nyānatiloka aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen konnte.

Als Nyānatiloka 1957 in Colombo starb, erhielt er ein offizielles Staatsbegräbnis am Unabhängigkeitsplatz in Colombo. Seine Asche wurde auf der Island Hermitage beigesetzt und ein Gedenkstein errichtet.

Werk

Übersetzungen von Nyānatiloka

  • Angereihte Sammlung (Anguttara Nikaya) Herausgegeben und überarbeitet von Nyanaponika. Aurum Verlag, 1984. ISBN 3-59108218-X
  • Milindapañha. Die Fragen des Königs Milinda. Übersetzt von Nyānatiloka. Herausgegeben von Nyanaponika. O.W. Barth 1998.
  • Der Weg zur Reinheit (Visuddhimagga). Im 5. Jhd. von Buddhagosa verfasst, aus dem Pali übersetzt von Nyānatiloka, Jhana Verlag
  • Dhammapada: Des Buddhas Weg zur Weisheit. Übersetzt und kommentiert von Nyānatiloka, Jhana Verlag
  • Handbuch der buddhistischen Philosophie (Abhidhammatthasangaha). Übersetzt und erläutert von Nyantiloka Mahathera, Jhana Verlag
Schriften von Nyānatiloka
  • Nyānatiloka: Das Wort des Buddha. (Mit einer Einleitung versehen von Karl Seidenstücker). Leipzig: Grieben, 1906
  • Nyānatiloka Mahathera: Buddhistisches Wörterbuch
  • Nyānatiloka Mahathera: Grundlagen des Buddhismus

Viele der Werke von Nyānatiloka wurden auch in englischer Sprache von der Buddhist Publication Society in Kandy herausgebracht.

Literatur über Nyānatiloka
  • Hecker, Hellmuth: Der erste deutsche Bhikkhu: das bewegte Leben des Ehrwürdigen Nyānatiloka (1878-1957) und seine Schüler. -- Konstanz: Universität, 1995.
  • Hecker, Hellmuth: Lebensbilder deutscher Buddhisten ; ein bio-bibliographisches Handbuch. -- Band I: Die Gründer. -- Konstanz, 1990."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nyanatiloka. -- Zugriff am 2006-10-03]

"Nyanaponika Mahathera (* 21. Juli 1901 in Hanau; † 19. Oktober 1994 in Forest Hermitage, Kandy) wurde als Siegmund Feniger in Hanau geboren und war 57 Jahre lang buddhistischer Mönch in der Theravada-Tradition. Sein Wirken als buddhistischer Lehrer und Gelehrter, als Übersetzer und Autor buddhistischer Schriften und als Herausgeber und Vortragender haben ihn zu einer inspirierenden Gestalt für die Erneuerung des Buddhismus in Asien, insbesondere Sri Lanka gemacht. Seine Teilnahme am 6. Konzil in Rangun ist Beleg für die große Wertschätzung, die ihm in Asien entgegengebracht wurde. Darüber hinaus ist sein Wirken insbesondere für den Buddhismus in Deutschland und der Schweiz von großer Bedeutung.

Leben

Siegmund Feniger wurde am 21. Juli 1901 als einziges Kind eines Ladenbesitzers in Hanau bei Frankfurt geboren. Siegmund genoss eine traditionelle jüdische Erziehung und war sehr an religiösen Dingen interessiert. Er begann im Buchhandel zu arbeiten und stieß dabei auf den Buddhismus. Nach der Übersiedlung der Familie nach Berlin 1922 kam er auch in Kontakt mit Buddhisten. So erfuhr er auch vom Ehrwürdigen Nyanatiloka, dem deutschen Mönch, der in Ceylon die „Island Hermitage“ gegründet hatte, eine Einsiedelei, die auch westlichen Mönchen offen stand. Angesichts des zunehmenden Rassenwahns in seiner Heimat emigrierte er 1935 nach Österreich, um 1936 schließlich seinen Plan, sich dem Ew. Nyanatiloka in Sri Lanka anzuschließen, zu verwirklichen. Noch im gleichen Jahr erhielt er die Novizenordination und im Jahr darauf wurde er zum vollordinierten Bhikkhu mit dem Namen Nyanaponika („zur Erkenntnis geneigt“).

Gemeinsam mit seinem Lehrer Nyanatiloka wurde er beim Ausbruch des Krieges von den Briten als „feindlicher Deutscher“ im Lager Diyatalawa interniert und später nach Nordindien ins Lager Dehra Dun verlegt. Nyanaponika nutzte diese Zeit für Übersetzungen aus dem Pali-Kanon ins Deutsche. Nach Ende des Krieges konnte er 1946 in die Island Hermitage zurückkehren. Nachdem Ceylon 1948 von Großbritannien unabhängig geworden war, nahm Nyanaponika 1951 die Staatsbürgerschaft seiner Wahlheimat an. Gemeinsam mit seinem Lehrer übersiedelte er in das neue Meditationszentrum „Forest Hermitage“ in Kandy im Hochland von Sri Lanka.

Die Vorbereitungen auf das 6. Konzil in Burma brachten ihm die Gelegenheit, den Meditationsmeister Mahasi Sayadaw kennen zu lernen. Sein wohl bekanntestes Buch „Geistestraining durch Achtsamkeit“ spiegelt teilweise diese Erfahrungen wider.

1958 konnte Nyanaponika die Erfahrungen seines Ursprungsberufes nutzen, als er gebeten wurde, Leiter und Herausgeber der neu gegründeten BPS (Buddhist Publication Society) zu werden. Die BPS, die er bis 1984 leitete, wurde zu einem weltweit anerkannten Verlag für die Verbreitung der Theravada-Lehre.

Bei Reisen von den späten 60er bis in die frühen 80er Jahre, vornehmlich in die Schweiz, traf Nyanaponika mit vielen Persönlichkeiten des europäischen Buddhismus zusammen und wurde von ihnen auch in seiner Waldeinsiedelei besucht.

In den letzten Lebensjahren wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil.

Werk

Übersetzungen von Nyanaponika

  • Gruppierte Sammlung (Samyutta Nikaya) Buch II (17-21) und das ganze Buch III (22-34). ISBN 3-931095-16-9
  • Angereihte Sammlung (Anguttara Nikaya) Herausgabe und Überarbeitung der Übersetzung von Nyanatiloka. ISBN 3-59108218-X
  • Der einzige Weg. Buddhistische Texte zur Geistesschulung in rechter Achtsamkeit. Aus dem Pâli und Sanskrit übersetzt und erläutert von Nyânaponika. ISBN 3-931095-04-5
Schriften von Nyanaponika
  • Nyanaponika Mahathera: Geistestraining durch Achtsamkeit. 1970 (Besonders wertgeschätzt von Erich Fromm) ISBN 3-931095-02-9
  • Nyanaponika Mahathera: Geistestraining durch Achtsamkeit. Freie Version im Internet
  • Nyanaponika Mahathera: Im Lichte des Dhamma. 1989. Hrsg. Kurt Onken. ISBN 3-931095-01-0.
Literatur über Nyanaponika
  • Onken, Kurt (Hrsg.): Des Geistes Gleichmaß. Gedenkschrift zum 75. Geburtstag. Christiani 1976. ISBN 3-931095-48-7
  • Onken, Kurt (Hrsg.): Zur Erkenntnis geneigt. Gedenkschrift zum 85. Geburtstag. Christiani 1986. ISBN 3-931095-07-X
  • Scharlipp, Matthias Nyanacitta (Hrsg.): Ein edler Freund der Welt. Nyanaponika Mahathera (1901-1994) Gedenkschrift zum 100. Geburtstag. Jhana 2002. ISBN 3-931274-21-7."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nyanaponika. -- Zugriff am 2006-10-03]

Ausführlicher zu Nyanatiloka und Nyanaponika:

Payer, Alois <1944 - >: Materialien zum Neobuddhismus.  --  2. International. -- 3. Die ersten europäischen Mönche und Versuche der Gründung eines Vihâra auf dem europäischen Festland. -- URL: http://www.payer.de/neobuddhismus/neobud0203.htm


1.3. Milinda = Menander = Μένανδρος



Abb.: Territories and eastern expansion of the Indo-Greek Kingdom.
[Bildquelle: Wikipedia]

"Menander I ( also known as Milinda in Sanskrit, Pali), was one of the rulers of the Indo-Greek Kingdom in northern India from 155 or 150 to 130 BC.


Abb.: Tetradrachm of Menander I in Greco-Bactrian style (Alexandria-Kapisa mint).
Obv: Menander throwing a spear.
Rev: Athena with thunderbolt. Greek legend: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ  ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ, "King Menander, the Saviour".
 

A renowned Indo-Greek king

His territories covered the eastern dominions of the divided Greek empire of Bactria (from the areas of the Panjshir [Persian: پنج شیر] and Kapisa [Persian: کاپيسا]) and extended to the modern Pakistani province of Punjab [Punjabi/Urdu: پنجاب] with diffuse tributaries to the south and east, probably as far as Mathura [Hindi: मथुरा, Urdu: متھرا].

His capital is supposed to have been Sagala, a very prosperous city in northern Punjab (modern Sialkot [Urdu/Punjabi: سیالکوٹ]).


Abb.: Lage von Sāgala/Sialkot/سیالکوٹ
(©MS Encarta)


Abb.: Silver drachma of Menander I (155-130 BC).
Obv: Greek legend, ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ  ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ lit. "Saviour King Menander".
Rev: Kharosthi legend: MAHARAJA TRATASA MENADRASA "Saviour King Menander". Athena advancing right, with thunderbolt and shield. Taxila mint mark.

He is one of the few Bactrian kings mentioned by Greek authors, among them Apollodorus [Απολλόδωρος] of Artemita, quoted by Strabo [Στράβων], who claims that the Greeks from Bactria were even greater conquerors than Alexander the Great [Μέγας Αλέξανδρος], and that Menander was one of the two Bactrian kings, with Demetrius [Δημήτριος], who extended their power farthest into India:

"The Greeks who caused Bactria to revolt grew so powerful on account of the fertility of the country that they became masters, not only of Ariana, but also of India, as Apollodorus of Artemita says: and more tribes were subdued by them than by Alexander-- by Menander in particular (at least if he actually crossed the Hypanis towards the east and advanced as far as the Imaüs), for some were subdued by him personally and others by Demetrius [Δημήτριος], the son of Euthydemus the king of the Bactrians; and they took possession, not only of Patalena, but also, on the rest of the coast, of what is called the kingdom of Saraostus [modern Saurashtra] and Sigerdis. In short, Apollodorus says that Bactriana is the ornament of Ariana as a whole; and, more than that, they extended their empire even as far as the Seres [Σήρες = NW-China]  and the Phryni [im östlichen Tarim-Becken]." (Strabo 11.11.1 [1])

Strabo also suggests that these Greek conquests went as far as the capital Pataliputra in northeastern India (today Patna [(पटना)):

"Those who came after Alexander went to the Ganges and Pataliputra" (Strabo, 15.698).
The Indian records also describe Greek attacks on Mathura [Hindi: मथुरा, Urdu: متھرا], Panchala, Saketa [heute Ayodhya (Hindi: अयोध्या, Urdu: ایودھیا), and Pataliputra. This is particularly the case of some mentions of the invasion by Patanjali around 150 BC, and of the Yuga Purana, which describes Indian historical events in the form of a prophecy:
"After having conquered Saketa, the country of the Panchala and the Mathuras, the Yavanas (Greeks), wicked and valiant, will reach Kusumadhvaja. The thick mud-fortifications at Pataliputra being reached, all the provinces will be in disorder, without doubt. Ultimately, a great battle will follow, with tree-like engines (siege engines)." (Gargi-Samhita, Yuga Purana chapter, No5).

In the West, Menander seems to have repelled the invasion of the dynasty of Greco-Bactrian usurper Eucratides, and pushed them back as far as the Paropamisadae [Παροπαμισάδαι], thereby consolidating the rule of the Indo-Greek kings in the northern part of the Indian Subcontinent.

The Milinda Panha gives some glimpses of his military methods:

"Has it ever happened to you, O king, that rival kings rose up against you as enemies and opponents?
-Yes, certainly.
-Then you set to work, I suppose, to have moats dug, and ramparts thrown up, and watch towers erected, and strongholds built, and stores of food collected?
-Not at all. All that had been prepared beforehand.
-Or you had yourself trained in the management of war elephants, and in horsemanship, and in the use of the war chariot, and in archery and fencing?
-Not at all. I had learnt all that before.
-But why?
-With the object of warding off future danger."
(Milinda Panha, Book III, Chap 7)

Abb.: Silver drachma of middle-aged Menander.
Obv: Greek legend, ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ  ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ lit. "Saviour King Menander".
Rev: Kharosthi legend: MAHARAJA TRATASA MENADRASA "Saviour King Menander". Athena advancing left, with thunderbolt and shield.

His reign was long and successful. Generous findings of coins testify to the prosperity and extension of his empire (with finds as far as Britain): the finds of his coins are the most numerous and the most widespread of all the Indo-Greek kings. Precise dates of his reign, as well as his origin, remain elusive however. Guesses among historians have been that Menander was either a nephew or a former general of the Greco-Bactrian king Demetrius I, but the two kings are now thought to be separated by at least thirty years. Menander's predecessor in Punjab seems to have been the king Apollodotus I [Απολλοδοτος].

Menander's empire survived him in a fragmented manner until the last Greek king Strato II [Στρατον] disappeared around 10.

Menander was the first Indo-Greek ruler to introduce the representation of Athena Alkidemos ("Athena, saviour of the people") on his coins, probably in reference to a similar statue of Athena Alkidemos in Pella [Πέλλα], capital of Macedon [Μακεδονία]. This type was subsequently used by most of the later Indo-Greek kings.

Menander and Buddhism


Abb.: A coin of Menander I with a Buddhist eight-spoked wheel.
Obv: Greek legend, ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΩΤΗΡΟΣ  ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ lit. "Saviour King Menander" with eight-spoked wheel.
Rev: Kharosthi legend MAHARAJA TRATASA MENADRASA "Saviour King Menander", with palm of victory.

 
The Milinda Pañha

According to tradition, Menander embraced the Buddhist faith, as described in the Milinda Pañha, a classical Pali Buddhist text on the discussions between Milinda and the Buddhist sage Nāgasena. He is described as constantly accompanied by a guard of 500 Greek ("Yonaka") soldiers, and two of his counselors are named Demetrius and Antiochus.

In the Milindanpanha, Menander is introduced as

"King of the city of Sâgala in India, Milinda by name, learned, eloquent, wise, and able; and a faithful observer, and that at the right time, of all the various acts of devotion and ceremony enjoined by his own sacred hymns concerning things past, present, and to come. Many were the arts and sciences he knew--holy tradition and secular law; the Sānkhya, Yoga, Nyāya, and Vaisheshika systems of philosophy; arithmetic; music; medicine; the four Vedas, the Purānas, and the Itihāsas; astronomy, magic, causation, and magic spells; the art of war; poetry; conveyancing in a word, the whole nineteen. As a disputant he was hard to equal, harder still to overcome; the acknowledged superior of all the founders of the various schools of thought. And as in wisdom so in strength of body, swiftness, and valour there was found none equal to Milinda in all India. He was rich too, mighty in wealth and prosperity, and the number of his armed hosts knew no end." (The Questions of King Milinda, Translation by T. W. Rhys Davids, 1890).

Buddhist tradition relates that, following his discussions with Nāgasena, Menander adopted the Buddhist faith:

"May the venerable Nâgasena accept me as a supporter of the faith, as a true convert from to-day onwards as long as life shall last!" (The Questions of King Milinda, Translation by T. W. Rhys Davids, 1890).

He then handed over his kingdom to his son and retired from the world:

"And afterwards, taking delight in the wisdom of the Elder, he handed over his kingdom to his son, and abandoning the household life for the houseless state, grew great in insight, and himself attained to Arahatship!" (The Questions of King Milinda, Translation by T. W. Rhys Davids, 1890)

There is however little besides this testament to indicate that Menander in fact abdicated his throne in favor of his son. Based on numismatic evidence, Sir Tarn believes that he in fact died, leaving his wife Agathocleia to rule as a regent, until his son Strato could rule properly in his stead. Despite the success of his reign, it is clear that after his death, his "loosely hung" empire splintered into a variety of Indo-Greek successor kingdoms, of various size and stability.

 
Other Indian accounts

Abb.: Indian relief of probable Indo-Greek king, possibly Menander, with Buddhist triratana symbol on his sword. Bharhut, 2nd century BC. Indian Museum, Calcutta [কলকাতা] (drawing).

  • A 2nd century BC relief from a Buddhist stupa in Bharhut, in eastern Madhya Pradesh [Hindi:मध्य प्रदेश, Urdu:مدھیہ پردیش] (today at the Indian Museum in Calcutta [কলকাতা]), represents a foreign soldier with the curly hair of a Greek and the royal headband with flowing ends of a Greek king, and may be a depiction of Menander. In his left hand, he hold a branch of ivy, symbol of Dionysos [Διώνυσος or Διόνυσος]. Also parts of his dress, with rows of geometrical folds, are characteristically Hellenistic in style. On his sword appears the Buddhist symbol of the three jewels, or Triratana.
  • A Buddhist reliquary found in Bajaur bears a dedicatory inscription referring to "the 14th day of the month of Kārttika" of a certain year in the reign of "Mahārāja Minadra" ("Great King Menander"):
"Minadrasa maharajasa Katiassa divasa 4 4 4 11 pra[na]-[sa]me[da]... (prati)[thavi]ta pranasame[da]... Sakamunisa"
"On the 14th day of Kārttika, in the reign of Mahārāja Minadra, (in the year ...), (the corporeal relic) of Sakyamuni, which is endowed with life... has been established" [2]
  • According to an ancient Indian source, the Mahavamsa, Greek monks seem to have been active proselytizers of Buddhism during the time of Menander: the Yona (Greek) Mahādhammarakkhita (Sanskrit: Mahādharmarakṣita) is said to have come from “Alasandra” (thought to be Alexandria of the Caucasus, the city founded by Alexander the Great, near today’s Kabul) with 30,000 monks for the foundation ceremony of the Maha Thupa ("Great stupa") at Anuradhapura in Sri Lanka, during the 2nd century BC:
"From Alasanda the city of the Yonas came the thera ("elder") Yona Mahadhammarakkhita with thirty thousand bhikkhus." (Mahavamsa, XXIX [3])

These elements tend to indicate the importance of Buddhism within Greek communities in northwestern India, and the prominent role Greek Buddhist monks played in them, probably under the sponsorship of Menander.

 
"Menander the Just, Follower of the Dharma" = Μένανδρος δίκαιος


Abb.: Coin of Menander the Just.
Obv: Menander wearing a diadem. Greek legend: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΙΚΑΙΟΥ ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ (King Menander the Just).
Rev: Winged figure bearing diadem and palm, with halo, probably Nike. The Kharoshthi legend reads MAHARAJASA DHARMIKASA MENADRASA (Great King, Menander, follower of the Dharma, Menander).

Most historians and numismatists consider that Menander changed his royal title and coins types at a later stage of his life [4], and this has been associated to his supposed conversion to Buddhism as described in the Milinda Panha.

Although his first coins bear the mention "King Menander the Saviour" (Greek: BASILEOS SOTEROS MENANDROY/ Kharosthi: MAHARAJA TRATASA MENADRASA), later coins adopt the new title "King Menander the Just" (Greek: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΙΚΑΙΟΥ ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ), to which, for the first time in any coinage corresponds the Pali title "Great King, follower of the Dharma" on the reverse (Kharoshthi: MAHARAJASA DHARMIKASA MENADRASA), a possible reference to his conversion to Buddhism.

The profiles of the king between the former and later coins are quite consistent. Based on the age difference between the rendering of the profiles on the coins, this change would have happened around the age of 50. None of the profiles on the coins of Menander "the saviour" would indicate an age beyond 50, while all the known coins of Menander "the Just" would tend to suggest a man beyond that age.


Abb.: Coin of Menander the Just (Indian standard).
Obv: Athena standing, with spear and palm-branch, shield at her feet, making a benediction gesture with the right hand, similar to the Buddhist vitarka mudra. The Greek legend reads ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΙΚΑΙΟΥ ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ (King Menander the Just).
Rev: Buddhist lion. Kharoshti legend reads MAHARAJASA DHARMIKASA MENADRASA (Great King, follower of the Dharma, Menander).


Abb.: Coin of Menander the Just.
Obv: King Menander in armour, standing, armed with spear and sword. Forming a benediction with the right hand, similar to Buddhist vitarka mudra. Greek legend: ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΔΙΚΑΙΟΥ ΜΕΝΑΝΔΡΟΥ (King Menander the Just).
Rev: Buddhist lion. Kharoshti legend reads MAHARAJASA DHARMIKASA MENADRASA (Menander, King of the Dharma).

The coins of Menander the Just are filled with Buddhist symbolism, and present interesting evolutions of his previous coin types:

  • When the goddess Athena is represented, she is not the warlike "Athena Alkidemos" of the earlier coins, but instead she has dropped her shield in a peaceful attitude, holds a palm of victory, and makes a benediction gesture identical to the Buddhist vitarka mudra.
  • The goddess Nike [Νίκη], holding a palm of victory, is now crowned by a religious halo.
  • On some of his coins, Menander represents himself from head to toe, a first for an Indo-Greek king. He has abandoned his spear-throwing warlike stance, and instead makes the vitarka mudra.
  • The seated figure of Zeus is represented with a Buddhist wheel at his feet, echoing the only other known occurrence of the Buddhist wheel in Indo-Greek coinage, on an earlier coin type of Menander.
  • Finally, the seated Buddhist lion (as on the Pillars of Ashoka and numerous Buddhist representations) is depicted on many of these coins, a unique phenomenon in Indo-Greek coinage (although the standing lion later appears again with Artemidoros [ Αρτεμιδορος]).
The question of Menander's change of title

Problematically, the two coin categories of Menander ("Menander the Saviour" and "Menander the Just") have no mint marks in common and the types are quite different, leading to suggestions (Bopearachchi) that "Menander the Just" may be a later, different, king, relabeled Menander II for convenience, and possibly the grandson of "Menander the Saviour", relabeled "Menander I".

Curiously however, almost none of the coins of Agathokleia and Strato I, unanimously acknowledged to be "Menander the Saviour"'s successors, have any common mint marks with him either [5]. On the contrary the western king Zoilos I appropriated most of Menander I's mint marks. An explanation would be that following Menander's death, his widow Agathokleia managed to flee to the East with her child (the future Strato I) and establish a new realm, setting up several new mints in the process (Bopearachchi), a rather extraordinary accomplishment for someone in her situation.

Alternatively Menander I himself may have relocated to the Punjab, where he became "Menander the Just", "follower of the Dharma", until he transmitted his new realm to Agathokleia and Strato. All the coins of Agathokleia as Queen-Mother, where, middle-aged, she is alone on her coins with the bow and arrow quiver on the reverse, and arguably correspond to some of her first coin types, have mint marks identical to those of "Menander (II) the Just".[6] Similarly, the youngest coins type of Strato I also have mint marks identical to those of "Menander (II) the Just".[7]. All these coins also share many similarities in the types and titles, at least in the first part of their rule: the "Dharmikasa" titles, the king and Athena forming the Vitarka mudra.

According to this scenario, Menander I had to abandon most of his western territories (and therefore most, or all, of his mints) at the end of his reign, possibly as the Greco-Bactrians, led by Zoilos I, invaded northwestern India as they fled from the Yuezhi [月氏, also 月支] following the destruction of Ai-Khanoum around 140 BC. Menander relocated in a territory centered on eastern Punjab, probably with Sagala (modern Sialkot [Urdu/Punjabi: سیالکوٹ]) as his capital as described in the Milinda Panha, possibly extending from Taxila [तक्षशिला, ٹکسل] in the West (as suggested by some of his mint marks [8]) to Mathura [Hindi: मथुरा, Urdu: متھرا] in the east (as suggested by coin hoards [9]). Menander would have had to establish new mints in these territories. He would also have persisted in his adoption of Buddhism (one of Menander I's coins already displays the Dharma wheel) and changed his title to "Menander the Just", "follower of the dharma". This relocation beyond the Indus proved long-lasting, as eastern Indo-Greeks were to continue ruling from Sagala until around 10.

The Milinda Panha would tend to support this view, since it describes Menander as being somewhat cornered by numerous enemies into a circumscribed territory:

After their long discussion "Nagasaka asked himself "though king Milinda is pleased, he gives no signs of being pleased". Menander says in reply: "As a lion, the king of beasts, when put in a cage, though it were of gold, is still facing outside, even so do I live as master in the house but remain facing outside. But if I were to go forth from home into homelessness I would not live long, so many are my enemies" (Milinda Panha, Book III, Chapter 7, quoted in Boppearachchi [10])

After "Menander the Just"'s death, Agathokleia and Strato I would then naturally have inherited several of his mints, as apparently they adopted the "Menander making a vitarka mudra gesture" design and the titles "Saviour" and "Just" ("follower of the Dharma") during the first few years of their coinage, before Strato reverted to the embattled Athena Alkidemos design and a more neutral "Saviour Epiphanes" title.

The extent of the coinage of "Menander the Just" is also rather small (around 10 types are known), in effect very much smaller than the coinage of "Menander the Saviour" (more than 200 types, and thousands of coins recovered to this day), suggesting a shorter rule and a reduced economic base.

 
Menander's death

Plutarch [Πλούταρχος] (Praec. reip. ger. 28, 6) reports that Menander died in camp while on campaign, thereby differing with the version of the Milindapanha. Plutarch gives Menander as an example of benevolent rule, contrasting him with disliked tyrants such as Dionysus, and goes on explaining that his subject towns disputed about the honour of his burial, ultimately sharing his ashes among them and placing them in "monuments" (possibly stupas), in a manner reminiscent of the funerals of the Buddha [11].

"But when one Menander, who had reigned graciously over the Bactrians, died afterwards in the camp, the cities indeed by common consent celebrated his funerals; but coming to a contest about his relics, they were difficultly at last brought to this agreement, that his ashes being distributed, everyone should carry away an equal share, and they should all erect monuments to him." (Plutarch, "Political Precepts" Praec. reip. ger. 28, 6 [12])
 
Succession


Abb.: Drachm of Agathokleia at the beginning of her regency.
Obv: Diademed bust of Agathokleia, with drapery and necklace. Greek legend BASILISSES THEOTROPOU AGATHOKLEIAS "Godlike Queen Agathokleia".
Rev: King in military outfit, diademed, holding spear, bow, arrow and shield in his left hand, and extending his right hand in a benediction gesture. Kharoshthi legend "Maharajasa tratarasa dhramikasa Stratasa", "Great King, saviour and follower of the dharma, Strato".

Most historians and numismatist agree that Menander was succeeded by his Queen Agathokleia, who acted as regent to their son Strato I until he became an adult and took over the crown. In Agathokleia's earliest coins, where she appears alone, with a seated Herakles, her Pali title appears as a combination of the two successive titles held by Menander, "Saviour" and "Follower of the Dharma":

Obverse: Agathokleia in war attire, in profile. Greek legend BASILISSES THEOTROPOU AGATHOKLEIAS ("Queen Agathokleia, Godlike")
Reverse: Pali "Maharajasa tratarasa dharmikasa Agathukriae" ("Great Queen, saviour and follower of the Dharma, Agathokleia")

The next coins, mentioning Strato for the first time, as he was still a child, also show Agathokliea on the obverse, and adopt on the reverse Menander II's depiction of a king in armour making the vitarka mudra. In these early coins also the title adopted for the future king Strato on the obverse is "Maharajasa tratarasa dhramikasa Stratasa" ("King Strato, saviour and follower of the dharma"), apparently the combination of both titles which had been held by Menander:

Obverse: Profile of Agathokleia in peace attire, as regent. Greek legend BASILISSIS AGATOKLEIAS ("Queen Agathokleia")
Reverse: King in armour, forming the Vitarka Mudra. Pali legend "Maharajasa tratarasa dharmikasa Stratasa" ("Great king, saviour and followers of the Dharma, Strato")

The first coins of Strato only, where he looks like an adolescent, show Athena in a peaceful attitude, holding Nike over her extended arm, in a parallel to the peaceful Athena of Menander II. Here again his Pali title is "Maharajasa tratarasa Dhramikasa Stratasa" ("Great saviour king Strato, follower of the Dharma"). On these coins, his mint-marks are the same as mint-marks of Menander II [13].

After a few years, Strato I and Agathokleia again reverted to the warlike Athena design on their coins, probably as a symbol of their conflicts with the Western Indo-Greek kings. Soon, Strato also abandoned the title "Follower of the Dharma":

Obverse: BASILEOS EPIPHANOUS SOTEROS STRATONOS "Saviour king Strato, manifest"
Reverse: Pali "Maharajasa pracachasa tratarasa Stratasa" "Great king, manisfest and saviour, Strato"

He held this last title until the end of his reign.

Agathokleia did not manage to keep the empire of her husband intact. The western parts became independent under king Zoilos I. Some of her subjects may have been reluctant to accept an infant king with a queen regent. The later king Heliokles II also over-struck some of Agathokleia's coins.

 
Legacy

Buddhism


Abb.: Vitarka Mudra gestures on Indo-Greek coinage. Top: Divinities Tyche (τύχη) and Zeus [Ζεύς]. Bottom: Depiction of Indo-Greek kings Nicias and Menander II.

After the reign of Menander I, his son Strato I and several subsequent Indo-Greek rulers, such as Amyntas, Nicias, Peukolaos, Hermaeus, and Hippostratos, depicted themselves or their Greek deities forming with the right hand a symbolic gesture identical to the Buddhist vitarka mudra (thumb and index joined together, with other fingers extended), which in Buddhism signifies the transmission of the Buddha's teaching. At the same time, right after the death of Menander, several Indo-Greek rulers also started to adopt on their coins the Pali title of "Dharmikasa", meaning "follower of the Dharma" (the title of the great Indian Buddhist king Ashoka was Dharmaraja "King of the Dharma"). This usage was adopted by Strato I, Zoilos I, Heliokles II, Theophilos, Peukolaos and Archebios.

Altogether, the conversion of Menander to Buddhism suggested by the Milinda Panha seems to have triggered the use of Buddhist symbolism in one form or another on the coinage of close to half of the kings who succeeded him. Especially, all the kings after Menander who are recorded to have ruled in Gandhara (apart from the little known Demetrius III) display Buddhist symbolism in one form or another.

Both because of his conversion and because of his unequaled territorial expansion, Menander may have contributed to the expansion of Buddhism in Central Asia. Although the spread of Buddhism to Central Asia and Northern Asia is usually associated with the Kushans, a century or two later, there is a possibility that it may have been introduced in those areas from Gandhara "even earlier, during the time of Demetrius and Menander" (Puri, "Buddhism in Central Asia").

Representation of the Buddha


Abb.: One of the first known representations of the Buddha, Gandhara.

The anthropomorphic representation of the Buddha is absent from Indo-Greek coinage, suggesting that the Indo-Greek kings may have respected the Indian an-iconic rule for Buddhist depictions, limiting themselves to Buddhist symbolism only. Consistently with this perspective, the actual depiction of the Buddha would be a later phenomenon, usually dated to the 1st century, emerging from the sponsorship of the syncretic Kushan Empire and executed by Greek, and, later, Indian and possibly Roman artists. Datation of Greco-Buddhist statues is generally uncertain, but they are at least firmly established from the 1st century.

Another possibility is that the Indo-Greeks may not have considered the Buddha strictly as a God, but rather as an essentially human sage or philosopher, in line with the traditional Nikaya Buddhist doctrine. Just as philosophers were routinely represented in statues (but certainly not on coins) in Antiquity, the Indo-Greek may have initiated anthropomorphic representations of the Buddha in statuary only, possibly as soon as the 2nd-1st century BC, as advocated by Foucher and suggested by Chinese murals depicting Emperor Wu of Han [漢武帝] worshipping Buddha statues brought from Central Asia in 120 BC (See picture) ). An Indo-Chinese tradition also explains that Nagasena, also known as Menander's Buddhist teacher, created in 43 BC in the city of Pataliputra a statue of the Buddha, the Emerald Buddha, which was later brought to Thailand.

Stylistically, Indo-Greek coins generally display a very high level of Hellenistic artistic realism, which declined drastically around 50 BC with the invasions of the Indo-Scythians, Yuezhi [月氏, also 月支] and Indo-Parthians. The first known statues of the Buddha are also very realistic and Hellenistic in style and are more consistent with the pre-50 BC artistic level seen on coins.

This would tend to suggest that the first statues were created between 130 BC (death of Menander) and 50 BC, precisely at the time when Buddhist symbolism appeared on Indo-Greek coinage. From that time, Menander and his successors may have been the key propagators of Buddhist ideas and representations: "the spread of Gandhari Buddhism may have been stimulated by Menander's royal patronage, as may have the development and spread of Gandharan sculpture, which seems to have accompanied it" (Mc Evilly, "The shape of ancient thought", p378)

Geography

In Classical Antiquity, from at least the 1st century, the "Menander Mons", or "Mountains of Menander", came to designate the mountain chain at the extreme east of the Indian subcontinent, today's Naga Hills and Arakan, as indicated in the Ptolemy world map of the 1st century geographer Ptolemy.
 

Preceded by:
Demetrius II of India
Indo-Greek ruler
(Paropamisadae, Arachosia, Gandhara, Punjab)
155/150-130 BC
Succeeded by:
(In Paropamisadae, Arachosia:)
Zoilos I

(In Gandhara, Punjab:)
Agathokleia
 
Notes
  1. ^ Strabo 11.11.1 Full text
  2. ^ "Indo-Greek, Indo-Scythian and Indo-Parthian coins in the Smithsonian institution", Smithsonian Institution, Bopearachchi, p19, quoting the analysis of N.G. Majumdar, D.C. Sicar, S.Konow
  3. ^ Chapter XXIX of the Mahavamsa: Text
  4. ^ Regarding the coinage of Menander II: "All numismatist, with the exception of Lahiri and A.D.H. Bivar, have attributed these emissions to Menander Soter (Menander I "the Saviour"), and dated them to the end of his reign. A.Cunningham and W.W.Tarn claim that the royal profile is that of an older man, and attribute this coinage in Eastern Punjab workshops." (Bopearachchi, "Monnaies Gréco-Bactriennes et Indo-Grecques", p108, translated from the French original)
  5. ^ A single mint mark is known which is common to Menander I and Agathokleia/Strato I: the "P" with "A" on its side. It only appears in very few instances on the coins of Agathokleia and Strato I.
  6. ^ All the coins of Agathokleia as Queen-Mother, where, middle-aged, she is alone on her coins with the bow and arrow quiver on the reverse, have mint marks (two of them, Bopearachchi mint marks 227 (thought to represent Charsada) and 244 (thought to represent Taxila)) similar to those of Menander II: See Agathokleia coins
  7. ^ Altogether ten coins types (Bopearachchi 22A/B 26A 28A 28B (for two mint marks -Bopearachchi mint marks 227 and 244-, the same as those shared by Agathokleia) are shared by Strato I with Menander II, especially two coin types in which Strato I is very young, almost adolescent, and still uses Athena peacefully holding Nike on her forward arm (22A/B).
  8. ^ Bopearachchi mintmark 244, present on coins of Menander II, is considered by most numismats as characteristic of Taxila.
  9. ^ A hoard of 96 coins of Strato I was found in Mathura, together with coins of Menander (S.P. Noe, A bibliography of Greek coin-hoards, Numismatic Notes and Monographs, 1925, p126., quoted by W.W. Tarn, p. 228)
  10. ^ "Indo-Greek, Indo-Scythian and Indo-Parthian coins in the Smithsonian institution", Smithsonian Institution, Bopearachchi, p33
  11. ^ A passage in the "Mahā-parinibbâna sutta" of the "Dighanikaya" relates the dispute of Indian kings over the ashes of the Buddha, which they finally shared between themselves and enshrined in a series of stupas.
  12. ^ Plutarch "Political precepts", p147-148 Full text
  13. ^ The mint-mark in common is Bopearachchi mint-mark 244.
References
  • "Monnaies Gréco-Bactriennes et Indo-Grecques, Catalogue Raisonné", Osmund Bopearachchi, 1991, Bibliothèque Nationale de France, ISBN 2-7177-1825-7.
  • "The Shape of Ancient Thought. Comparative studies in Greek and Indian Philosophies" by Thomas McEvilley (Allworth Press and the School of Visual Arts, 2002) ISBN 1-58115-203-5
  • "Buddhism in Central Asia" by B.N. Puri (Motilal Banarsidass Pub, January 1, 2000) ISBN 81-208-0372-8
  • "The Greeks in Bactria and India", W.W. Tarn, Cambridge University Press.
  • "Dictionary of Buddhism" Damien Keown, Oxford University Press ISBN 0-19-860560-9
  • "De l'Indus à l'Oxus, Archéologie de l'Asie Centrale", Osmund Bopearachchi, Christine Sachs, ISBN 2-9516679-2-2
  • "The Diffusion of Classical Art in Antiquity" by John Boardman (Princeton University Press, 1994) ISBN 0-691-03680-2
  • "The Crossroads of Asia. Transformation in Image and symbol", 1992, ISBN 0-9518399-1-8
  • "Indo-Greek, Indo-Scythian and Indo-Parthian coins in the Smithsonian institution", Smithsonian Institution, Bopearachchi, 1993"

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Menander_I. -- Zugriff am 2006-10-01]


Abb.: Detail of Asia in the Ptolemy world map. The "Menander Mons" are in the center of the map, at the east of the Indian subcontinent, right above the Malaysian Peninsula.
[Bildquelle: Wikipedia]


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