Materialien zu einigen Lehrreden des Dīghanikāya

 D II, 9: Mahāsatipaṭṭhānasutta

1. Einleitung und Körperbetrachtung


herausgegeben von Alois Payer

(mailto: payer@hdm-stuttgartḍe)

Viele Anregungen stammen von: Sharmila Bansal-Tönz, Jakob Egli, Claudia Guggenbühl, Angela Hohenberger, Kirsten Holzapfel, Helen Kleiner, Nandadulal Nandi, Peter Schreiner, Rita Schubnell, Markus Schüpbach, Christiane Schwarm, Larissa Sutter, Caroline Widmer, Edoardo Zentner, für dieses Kapitel besonders auch von Sabine Schwind


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944-- >: Materialien zu einigen Lehrreden des Dīghanikāya. -- D II, 9: Mahāsatipatthānasutta. -- 1. Einleitung und Körperbetrachtung. -- Fassung vom 2010-02-10. -- URL: http://www.payer.de/dighanikaya/digha209.htm 

Erstmals publiziert: 2006-10-30

Überarbeitungen: 2010-02-10 [Ergänzung] ; 2007-01-18 [Veränderungen]; 2007-01-07 [Ergänzungen]; 2006-12-27 [Ergänzungen]; 2006-12-14 [Verbesserungen];  2006-12-11 [Ergänzungen]; 2006-12-08 [Ergänzungen]; 2006-12-04 [Ergänzungen]; 2006-12-03 [Ergänzungen]; 2006-12-01 [Ergänzungen und Änderungen]

Anlass: Lehrveranstaltungen SS 2003; WS 2006/07

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

Copyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers.

Dieser Text ist Teil der Abteilung Buddhismus von Tüpfli's Global Village Library


Übersicht



1. Die vierfache Aufrichtung von Achtsamkeit


Das "Sutta von der Aufrichtung von Achtsamkeit" kommt im Tipiṭaka in zwei Fassungen vor:

Beide stimmen wortwörtlich überein mit einer Ausnahme: das Mahāsatipaṭṭhānasutta schiebt bei den vier edlen Wahrheiten einen kommentierenden Text zu den vier edlen Wahrheiten ein (s. unten 5.5.1.).

Satipaṭṭhānasutta
So habe ich (1) gehört:

Einst weilte Buddha bei den Kuru (2) in einem Marktflecken namens Kammāsadamma (2a). Dort sprach Buddha so zu den Mönchen:

Evaṃ me (1) sutaṃ.

Ekaṃ samayaṃ Bhagavā Kurūsu (2) viharati. Kammāsadammaṃ nāma Kurūnaṃ nigamo. Tatra kho Bhagavā bhikkhū āmantesi: Bhikkhavo ti. Bhadante ti kho te bhikkhū Bhagavato paccasosuṃ. Bhagavā etad avoca:

Dies ist der einzige und einlinige (3) Weg zur Reinheit der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Untergang von Leid und Unzufriedenheit, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbāna, nämlich die vier Aufrichtungen von Achtsamkeit. Ekāyano (3) ayaṃ bhikkhave maggo sattānaṃ visuddhiyā sokapariddavānaṃ samatikkamāya dukkhadomanassānaṃ atthagamāya ñāyassa adhigamāya nibbānassa sacchikiriyāya yadidaṃ cattāro satipaṭṭhānā.
Welches sind diese vier (4) Aufrichtungen von Achtsamkeit?
  1. Mönche, da weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend, eifrig, wissensklar, achtsam, nachdem er Begierde und Unzufriedenheit hinsichtlich der Welt beseitigt hat
  2. er weilt in den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, eifrig, wissensklar, achtsam, nachdem er Begierde und Unzufriedenheit hinsichtlich der Welt beseitigt hat
  3. er weilt im Bewusstsein, das Bewusstsein betrachtend, eifrig, wissensklar, achtsam, nachdem er Begierde und Unzufriedenheit hinsichtlich der Welt beseitigt hat
  4. er weilt in den Gesetzmäßigkeiten, die Gesetzmäßigkeiten betrachtend, eifrig, wissensklar, achtsam, nachdem er Begierde und Unzufriedenheit hinsichtlich der Welt beseitigt hat
Katame cattāro (4).
Idha bhikkhave bhikkhu
  1. kāye kāyānupassī viharati ātāpī sampajāno satimā vineyya loke abhijjhādomanassaṃ
  2. vedanāsu vedanānupassī viharati ātāpī sampajāno satimā vineyya loke abhijjhādomanassaṃ
  3. citte cittānupassī viharati ātāpī sampajāno satimā vineyya loke abhijjhādomanassaṃ
  4. dhammesu dhammānupassī viharati ātāpī sampajāno satimā vineyya loke abhijjhādomanassaṃ

Erklärungen:


(1) "So habe ich gehört":

Nämlich Ānanda bei der Befragung vor dem ersten Konzil.


(2) "bei den Kuru":

Vgl. den Anfang der Bhagavadgītā:

dharmakṣetre kurukṣetre samavetā yuyutsavaḥ
"Auf dem Feld des Dharma, dem Kurufeld, waren die Kampfbereiten versammelt ... "

Einer der sechzehn Staaten (mahājanapada) zur Zeit Buddhas, Hauptstadt: Indapattha. In der Gegend um Thānesar beim heutigen Delhi.

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Abb.: Karte mit der Lage des Kurulandes

"Kuru

A country, one of the sixteen Mahājanapadas (D.ii.200; A.i.213 etc.). Frequent references to it are found in the Pāli Canon. It is said that Kuru was originally the name of the chieftains (rājakumārā) of the country and that their territory was later named after them. Buddhaghosa records a tradition (DA.ii.481f; MA.i.184 etc.) which states that, when Mandhātā returned to Jambudīpa from his sojourn in the four Mahādīpas and in the devalokas, there were in his retinue a large number of the people of Uttarakuru. They settled down in Jambudīpa, and their settlement was known as Kururattha. It had many towns and villages.

The country seems to have had very little political influence in the Buddha's time, though, in the past, Pañcāla, Kuru and Kekaka were evidently three of the most powerful kingdoms (See, e.g., J.ii.214). According to the Jātakas (E.g., J.v.57, 484; vi.255. Also Mtu.i.34; ii.419), the kingdom of Kuru was three hundred leagues in extent and its capital, Indapatta, seven leagues in circumference. The ruling dynasty at Indapatta belonged to the Yudhitthila-gotta (J.iii.400; iv.361).

Among the kings of the past, Dhanañjaya Koravya is mentioned several times (J.ii.366; iii.400; iv.450; vi.260 etc.) and reference is also made to a king called Koravya (J.iv.361; v.457) whose son was the Bodhisatta Sutasoma. During the Buddha's time, also, the chieftain of Kuru was called Koravya, and his discussion with the Elder Ratthapāla, who was himself the scion of a noble family of the Kurus, is recounted in the Ratthapāla Sutta (M.ii.65ff). Perhaps at one time the Kuru kingdom extended as far as Uttarapañcāla, for in the Somanassa Jātaka (J.iv.444), Uttarapañcāla is mentioned as a town in the Kururattha, with Renu as its king.

Koravya had a park called Migācīra where Ratthapāla took up his residence when he visited his parents (MA.ii.725).

The people of Kuru had a reputation for deep wisdom and good health, and this reputation is mentioned (MA.i.184f; AA.ii.820; they were also probably reputed to be virtuous; see the Kurudhamma Jātaka) as the reason for the Buddha having delivered some of his most profound discourses to the Kurus, for example, the Mahānidāna, and the Mahāsatipatthāna Suttas. Among other discourses delivered in the Kuru country are the Māgandiya Sutta, the Anañjasappāya Sutta, the Sammosa Sutta and the Ariyavasā Sutta. All these were preached at Kammāssadhamma, which is described as a nigama of the Kurūs, where the Buddha resided from time to time.

Another town of the Kurūs, which we find mentioned, is Thullakotthika, the birthplace of Ratthapāla, and here the Buddha stayed during a tour (M.ii.54; ThagA.ii.30). Udena's queen, Māgandiyā, came from Kuru (DhA.i.199), and Aggidatta, chaplain to the Kosala king, lived on the boundary between Kuru and Ariga and Magadha, honoured by the inhabitants of all three kingdoms (DhA.iii.242).

The Kuru country is generally identified as the district around Thānesar, with its capital Indapatta, near the modern Delhi (CAGI.379f). "

[Quelle: Malalasekera, G. P. <1899 - 1973>: Dictionary of Pāli proper names. -- Nachdruck der Ausgabe 1938. -- London : Pali Text Society, 1974. -- 2 vol. -- 1163, 1370 S. -- ISBN 0860132692. -- s. v.]


Abb.: Lage von Thānesar
(©MS Encarta)

Der Kommentar zum Majjhimanikāya erzählt dazu folgende Geschichten:

"Warum hat nun der Erhabene diese Lehrrede dort gesprochen? Weil die Bewohner des Kuru-Landes besonders befähigt waren, tiefgründige Lehrdarlegungen aufzunehmen. Da das Land der Kuru ausgezeichnete Lebensbedingungen, hinsichtlich Klima, Nahrung usw., besaß, daher waren die dort lebenden Mönche und Nonnen, männlichen und weiblichen Laien-Anhänger stets rüstig an Körper und Geist. Durch diese körperliche und geistige Rüstigkeit begünstigt, besaßen sie einen scharfen Verstand, der sie befähigte, eine tiefgründige Unterweisung aufzunehmen. Diese ihre Fähigkeit bemerkend, verkündete dort der Erhabene diese Lehrdarlegung tiefen Gehalts ...

Die vier Bevölkerungsgruppen des Kuru-Landes, -- die Mönche und Nonnen, die männlichen und weiblichen Laien-Anhänger -- widmeten sich ihrer natürlichen Veranlagung nach eifrig der Entfaltung der Achtsamkeits-Vergegenwärtigung (satipaṭṭhāna). Bis hinab zu den Dienern, Arbeitern und Gefolgsleuten war ihr Gespräch immer im Einklang mit der Vergegenwärtigung der Achtsamkeit. Selbst an Plätzen wie Badestellen und Webstuben hörte man kein müßiges Gespräch. Wenn eine Frau eine andere fragte: 'Mutter, welcher Satipaṭṭhāna-Übung hast du dich wohl zugewandt?', und jene antwortete: 'Keiner!', dann würde die letztere getadelt werden: 'Beschämend ist dein Leben! Trotzdem du lebst, bist du doch wie tot!' Man wird sie darauf ermahnen, nicht weiter so lässig zu leben, und sie in einer der Achtsamkeits-Vergegenwärtigungen unterweisen. Ist aber die Antwort: 'Diesem oder jenem Achtsamkeits-Gebiet habe ich mich zugewandt!', dann wird man sie loben und ihr Beifall spenden: 'Gut! Gut! Ein gutes Leben führst du! Du hast wirklich den Rang des Menschentums erreicht! Wahrlich, für dich ist der Vollkommen Erwachte erschienen!'"

 

 

Kasmā bhagavā idaṃ suttamabhāsi? Kururaṭṭhavāsīnaṃ gambhīradesanāpaṭiggahaṇasamatthatāya. Kururaṭṭhavāsino kira bhikkhū bhikkhuniyo upāsakā upāsikāyo utupaccayādisampannattā tassa raṭṭhassa sappāya-utupaccayasevanena niccaṃ kallasarīrā kallacittā ca honti. Te cittasarīrakallatāya anuggahitapaññābalā gambhīrakathaṃ pariggahetuṃ samatthā honti. Tena tesaṃ bhagavā imaṃ gambhīradesanāpaṭiggahaṇasamatthataṃ sampassanto ekavīsatiyā ṭhānesu kammaṭṭhānaṃ arahatte pakkhipitvā idaṃ gambhīratthaṃ satipaṭṭhānasuttaṃ abhāsi. Yathā hi puriso suvaṇṇacaªkoṭakaṃ labhitvā tattha nānāpupphāni pakkhipeyya, suvaṇṇamañjūsaṃ vā pana labhitvā sattaratanāni pakkhipeyya, evaṃ bhagavā kururaṭṭhavāsiparisaṃ labhitvā gambhīradesanaṃ desesi. Tenevettha aññānipi gambhīratthāni dīghanikāye mahānidānaṃ mahāsatipaṭṭhānaṃ imasmiṃ majjhimanikāye sāropamaṃ rukkhūpamaṃ raṭṭhapālaṃ māgaṇḍiyaṃ āneñjasappāyanti aññānipi suttāni desesi.
 
Apica tasmiṃ janapade catasso parisā pakatiyāva satipaṭṭhānabhāvanānuyogamanuyuttā viharanti, antamaso dāsakammakaraparijanāpi satipaṭṭhānappaṭisaṃyuttameva kathaṃ kathenti. Udakatitthasuttakantanaṭṭhānādīsupi niratthakakathā nāma na pavattati. Sace kāci itthī “amma tvaṃ kataraṃ satipaṭṭhānabhāvanaṃ manasikarosī”ti pucchitā “na kiñcī”ti vadati. Taṃ garahanti “dhiratthu tava jīvitaṃ, jīvamānāpi tvaṃ matasadisā”ti. Atha naṃ “mā dāni puna evamakāsī”ti ovaditvā aññataraṃ satipaṭṭhānaṃ uggaṇhāpenti. Yā pana “ahaṃ asukaṃ satipaṭṭhānaṃ manasikaromī”ti vadati. Tassā “sādhu sādhū”ti sādhukāraṃ datvā “tava jīvitaṃ sujīvitaṃ, tvaṃ nāma manussattaṃ pattā, tavatthāya sammāsambuddho uppanno”ti-ādīhi pasaṃsanti. Na kevalañcettha manussajātiyāyeva satipaṭṭhānamanasikārayuttā, te nissāya viharantā tiracchānagatāpi. Tatridaṃ vatthu– eko kira naṭako suvapotakaṃ gahetvā sikkhāpento vicarati. So bhikkhunupassayaṃ upanissāya vasitvā gamanakāle suvapotakaṃ pamussitvā gato. Taṃ sāmaṇeriyo gahetvā paṭijaggiṃsu. Buddharakkhitotissa nāmaṃ akaṃsu. Taṃ ekadivasaṃ purato nisinnaṃ disvā mahātherī āha– “buddharakkhitā”ti?
Kiṃ ayyeti.
Atthi koci tava manasikāroti?
Natthi ayyeti.
Āvuso pabbajitānaṃ santike vasantena nāma vissaṭṭha-attabhāvena bhavituṃ na vaṭṭati, kocideva manasikāro icchitabbo, tvaṃ pana aññaṃ na sakkhissasi “aṭṭhi aṭṭhī”ti sajjhāyaṃ karohīti. So theriyā ovāde ṭhatvā “aṭṭhi aṭṭhī”ti sajjhāyanto carati.
Taṃ ekadivasaṃ pātova toraṇagge nisīditvā bālātapaṃ tapamānaṃ eko sakuṇo nakhapañjarena aggahesi. So “kiri kirī”ti saddamakāsi. Sāmaṇeriyo sutvā “ayye buddharakkhito sakuṇena gahito, mocema nan”ti leḍḍu-ādīni gahetvā anubandhitvā mocesuṃ. Taṃ ānetvā purato ṭhapitaṃ therī āha–
“Buddharakkhita, sakuṇena gahitakāle kiṃ cintesī”ti?
Na ayye aññaṃ cintesiṃ, “aṭṭhipuñjo va aṭṭhipuñjaṃ gahetvā gacchati, katarasmimpi ṭhāne vippakirissatī”ti evaṃ ayye aṭṭhipuñjameva cintesinti.
Sādhu sādhu, buddharakkhita, anāgate bhavakkhayassa te paccayo bhavissatīti. Evaṃ tattha tiracchānagatāpi satipaṭṭhānamanasikārayuttā, tasmā nesaṃ bhagavā satipaṭṭhānabuddhimeva janento idaṃ suttaṃ abhāsi.
Verkürzende Paraphrase aus: Satipatthāna : Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung : Die Lehrrede von der Vergegenwärtigung des Achtsamkeit (Satipaṭṭhāna-Sutta) / Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyānaponika. -- Konstanz : Christiani, 1950. -- S. 97 - 99 Papañcasūdanī, Th 7, 243 [106]

(2a) Kammāsadamma

"Kammāsadamma, Kammāsadhamma (v.l. Kammasa°)

A township of the Kurūs. The Buddha, during the course of his wanderings, stayed there several times; the exact place of his residence is, however, mentioned only once, namely the fire-hut of a brahmin of the Bhāradvāja-gotta, where a grass mat was spread for him by the brahmin. It was on this occasion, according to the Māgandiya Sutta (M.i.501), that, after a long discussion, Māgandiya was converted.

Several important discourses were preached at Kammāsadamma, among them being:

  • the Mahānidāna Sutta (D.ii.55; S.ii.92)
  • the Mahāsatipatthāna Sutta (D.ii.290; M.i.55)
  • the Ānañjasappāya Sutta (M.ii.26)

The Samyutta Nikāya (S.ii.107f) contains a discourse on handling experiences by way of casual relations, and the Anguttara (A.v.29f ) a discourse on the ten noble states (ariyavāsā), both preached at Kammāsadhamma.

Buddhaghosa (SA.ii.89) says that the people there were full of wisdom and their food was nutritious; it was therefore a compliment to their intellectual calibre that the Buddha should have preached these suttas to them.

Even in Buddhaghosa's day the name of the township had two different spellings, and two etymologies are suggested for the names (DA.ii.483). The place was called Kammāsadamma because it was here that the man-eating ogre, Kammāsapāda was tamed and civilized by the Bodhisatta. (Kammāso ettha damito ti, Kammāsadamam-Kammāso ti Kammāsapādo porisādo vuccati.)

The spelling Kammāsadhamma is explained on the ground that the people of the Kuru country had a code of honour called the Kuruvattadhamma; it was here that Kammāsa (already referred to) was converted and made to accept this code, hence the name of the township. (Kururatthavāsīnam kira kuruvattadhammo, tasmim Kanamāso jāto, tasmā tam thānam "Kammāso ettha dhamme jāto" ti Kammāsadhammam ti vuccati.)

According to the Jātakas, there are two places of the same name, called Cūlakammāsadamma and Mahākammāsadamma respectively, to distinguish one from the other. Mahākammāsadamma, which was evidently the original place, was founded on the spot where the porisāda of the Mahāsutasoma Jātaka was tamed (J.v.411), while Cūlakammāsadamma was the name given to the place where Jayaddisa showed his prowess by his spiritual victory over the ogre in the Jayaddisa Jātaka (J.v.35f).

In the Divyāvadāna (pp.515f), the place is called Kammāsadamya. It was the residence of the nuns Nanduttarā and Mittākālikā (ThigA.87, 89)."

[Quelle: Malalasekera, G. P. <1899 - 1973>: Dictionary of Pāli proper names. -- Nachdruck der Ausgabe 1938. -- London : Pali Text Society, 1974. -- 2 vol. -- 1163, 1370 S. -- ISBN 0860132692. -- s. v.]


(3) Ekāyano maggo -- der einzige  und einlinige Weg

Papañcasūdanī -- Kommentar
  1. Dieser Weg ist der einzige und einlinige Weg = Dieser Weg ist einer, kein sich verzweigender Pfad
  2. Oder: Man muss ihn als Einzelner begehen indem man die Gruppengemeinschaft verlässt und sich zurückziehen, sich innerlich absondern
  3. Oder: Der Weg des Einen, d.h. des Besten. Das Beste aller Wesen ist aber Buddha, deshalb der Weg des Buddha. Obwohl auch andere diesen Weg gehen, so ist dies doch der Weg des Buddha, weil Buddha diesen Weg zum Vorschein brachte. Wie gesagt wird: Brahmane, der Buddha hat den nicht vorhandenen Weg zum Vorschein gebracht usw.   [Majjhimanikāya, Th 14, 90 [107]]
  4. Oder: Er verläuft nur in Einem, nämlich in der Lehre und Ordensdisziplin des Buddha, nicht anderswo, in anderen Heilslehren und Religionen. Wie gesagt wird: In dieser Lehre aber, Subhadda, findet man im Unterschied zu den anderen Heilslehren den edlen achtfachen Pfad. [Dīghanikāya, Th 10, 175 [138]]  Dies ist nur eine andere Darlegung, die Bedeutung ist aber die gleiche wie vorhin.
  5. Oder: Er führt zum Einen. Im ersten Abschnitt der Übung gibt es zwar verschiedene Zugänge und Methoden der Entfaltung, im letzten Abschnitt aber führt er zum einen Nibbāna. Wie es Brahma Sahampati ausgesprochen hat:
    Den einzigen Weg kennt er, der das Ende von Geburt und Vergehen sieht, der Mitleidvolle.
    Nur auf diesem Wege ist man früher der Flut entgangen, wird man ihr entgehen und entgeht ihr jetzt.
    [Saṃyuttanikāya, Th 19, 224 [757]]
  1. Ekāyano ayaṃ bhikkhave maggo ti ettha ekamaggo ayaṃ bhikkhave maggo na dvedhāpathabhūto ti evam attho daṭṭhabbo.
  2. Athavā ekena ayitabbo ti ekāyano ekenā ti gaṇasaṅganikaṃ pahāya vūpakaṭṭhena pavivittacittena ayittabo to paṭipajjitabbo. ...
  3. Ekassa ayano ekāyano ekassā ti seṭṭhassa. Sabbasattānaṃ seṭṭho ca bhagavā tasmā bhagavato ti vuttaṃ hoti. Kiñcāpi hi tena aññe pi ayanti evaṃ sante pi bhagavato va so ayano tena uppāditattā. Yathāha So hi brāhmaṇa bhagavā anuppannassa maggassa uppādetā ti ādi. [Majjhimanikāya, Th 14, 90 [107]]
  4. Ayatī ti va ayano gacchati pavattatī ti attho. Ekasmiṃ ayano ti ekāyano imasmiṃ yeva dhammavinaye pavattatī ti na aññatrā ti vuttaṃ hoti. Yathāha Imasmiṃ kho Subhadda dhammavinaye ariyo aṭṭhaṅgiko maggo upalabbhatī ti. [Dīghanikāya, Th 10, 175 [138]] Desanābhedo yeva h' eso attho pan' eko.
  5. Api ca ekaṃ ayatī ti ekāyano. Pubbabhāge  nānāmukhabhāvanānayena pavatto pi aparabhāge ekaṃ nibbānam eva gacchatī ti vuttam hoti. Yathāha Brahmā Sahampati:
    Ekāyanaṃ jātikhayantadassī
    maggaṃ pajānāti hitānukampī.
    Etena maggena tariṃsu pubbe
    tarissanti ye ca taranti oghan
    ti. [Saṃyuttanikāya, Th 19, 224 [757]]
Weg [Spur]  weil er zum Nibbāna führt und weil man ihm nachspüren muss [ihn gehen muss], wer das Nibbāna als Ziel hat. Maggo ti. Ken' atthena maggo? Nibbānagamanaṭṭhena nibbānatthikehi magganīyaṭṭhena ca.

Papañcasūdanī, Th 7, 245, 247 [106]


(4) vier Aufrichtungen von Achtsamkeit

Man beachte, dass alle vier den einen Weg bilden, die vier sind also als Einheit zu sehen, nicht als alternative Möglichkeiten. Ich halte deshalb die folgenden Ausführungen der Papañcasūdanī für verfehlt:

Papañcasūdanī
Warum hat nun Buddha gerade vier Aufrichtungen von Achtsamkeit genannt, nicht weniger und nicht mehr?

Er tat dies zum Heil der verschiedenen Charaktertypen von belehrbaren Wesen. Für begehrlichen Charakter, intellektuellen Charakter, den zunächst Ruhigwerdemeditation Übenden, den der nur den Weg des genauen Hinsehens übt ist je nachdem, ob es sich um jemanden von langsamem oder von scharfem Begriffsvermögen handelt, das Vorgehen je doppelt

  • Für einen begehrlichen Charakter
    • wenn er von langsamem Begriffsvermögen ist, ist die grobe Körperbetrachtung der Weg der Reinheiten
    • wenn er von scharfem Begriffsvermögen ist, die subtile Gefühlsbetrachtung
  • für einen intellektuellen Charakter
    • wenn er von langsamem Begriffsvermögen ist, die nicht allzu differenzierte Bewusstseinsbetrachtung
    • wenn er von scharfem Begriffsvermögen ist, die sehr differenzierte Betrachtung der Gesetzmäßigkeiten
  • für jemanden, der zuerst den Weg der Ruhigwerdemeditation geht
    • wenn er von langsamem Begriffsvermögen ist, die Körperbetrachtung, bei der das Bewusstseinsbild (nimitta) ohne Schwierigkeit leicht gewonnen werden kann
    • wenn er von scharfem Begriffsvermögen ist, die Gefühlsbetrachtung, weil sie sich nicht bei einem groben Objekt aufhält
  • für jemanden, der er nur den Weg des genauen Hinsehens übt
    • wenn er von langsamem Begriffsvermögen ist, die nicht allzu differenzierte Bewusstseinsbetrachtung
    • wenn er von scharfem Begriffsvermögen ist, die sehr differenzierte Betrachtung der Gesetzmäßigkeiten
 

Kasmā pana bhagavatā cattāro va satipaṭṭhānā vuttā anūnā anadhikā ti.

Veneyyahitattāṭaṇhācaritadiṭṭhicaritasamathayānika- vipassanāyānikesu hi mandatikkhavasena dvedhā dvedhā pavattesu neyyesu:

  •  
    • mandassa taṇhācaritassa oḷārikaṃ kāyānupassanāsattipaṭṭhānaṃ visuddhimaggo
    • tikkhassa sukhumaṃ vedanānupassanāsattipaṭṭhānaṃ
  • Diṭthicaritassāpi
    • mandassa nātipabbhedagataṃ cittānupassanāsatipaṭṭhānaṃ visuddhimaggo
    • tikkhassa atippabhedagataṃ dhammānupassanāsatipaṭṭhānaṃ
  • Samathayānikassa ca
    • mandassa akiccena adhigantabbanimittaṃ paṭhamaṃ satipaṭṭhānam visuddhimaggo
    • tikassa oḷārikārammaṇe asaṇṭhahanato dutiyaṃ
  • Vipassanāyānilkassa pi
    • mandassa nātippabhedagatārammaṇaṃ tatiyaṃ
    • tikkhassa atippabhedagatārammaṇaṃ catutthaṃ

Iti cattāro va vuttā anūnā anadhikā ti.

Papañcasūdanī, Th 7, 254 [106]

Achtsamkeit ist ein Achten auf die Aspekte der Wirklichkeit, die für das Leiden "verantwortlich" sind, und die Aspekte, die eine Erlösung ermöglichen. Dabei erfolgt eine Umwendung der Aufmerksamkeit: während unsere alltägliche Aufmerksamkeit gewöhnlich objektgerichtet ist, ist die Aufmerksamkeit der Achtsamkeit auf den Akt bzw. Träger des Aktes (Körper) selbst gerichtet.

Achtsamkeit ist formal sehr ähnlich mit Phänomenologie im Sinne von Heidegger's Sein und Zeit:

"Was ist das, was die Phänomenologie »sehen lassen« soll? Was ist seinem Wesen nach notwendig Thema einer ausdrücklichen Aufweisung? Offenbar solches, was sich zunächst und zumeist gerade nicht zeigt, was gegenüber dem, was sich zunächst und zumeist zeigt, verborgen ist, aber zugleich etwas ist, was wesenhaft zu dem, was sich zunächst und zumeist zeigt, gehört, so zwar, dass es seinen Sinn und Grund ausmacht."

[Heidgger, Martin <1889 - 1976>: Sein und Zeit. -- 1927. -- S. 35]

Lässt man in obigem Zitat das Wort "Sinn"  in "Sinn und Grund" weg, so hat man eine recht gute Beschreibung dessen, was Achtsamkeit bedeutet. Die Durchführung der Phänomenologie bei Heidegger und die Aufrichtung von Achtsamkeit im Buddhismus gehen dann allerdings aus verschiedenen Gründen sehr weit auseinander.

Die innere Systematik der vier Aufrichtungen von Achtsamkeit:

  1. geht vom Körper aus, dem Hauptwerkzeug des Greifens, "Grabschens" nach der Welt
  2. geht dann zu den Gefühlen über, die wir in die Objekte projizieren, wodurch uns diese dann als begehrenswert oder abstoßend erscheinen
  3. als nächstes kommt die Grundlage für diese Gefühle und ihre Projektion in die Welt, nämlich das Bewusstsein, das z.B. von Gier, Hass und Verblendung bestimmt wird
  4. dann wird explizit betrachtet, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Erlösung verwirklichbar ist

Ein wesentlicher Faktor bei der Aufrichtung von Achtsamkeit ist die Dehabitualisierung: um in der Welt existieren und überleben zu können, erwirbt schon das Kleinstkind Verhaltensmuster und Fähigkeiten, die dann zu seinem Habitus, zur unbeachteten Gewohnheit werden. Diese habitualisierten Verhaltensweisen sind Grundlage für den Zugriff auf die Welt (upādāna) und damit für bedingtes Entstehen, Existieren und Leiden. Vor allem in der Achtsamkeit bezüglich des Körpers wird diese Habitualisierung bewusstseinsmäßig rückgängig gemacht, um so unseren Zugriff auf die Welt "in den Griff" zu bekommen und zu beenden. Auch die übrigen Formen von Achtsamkeit sind eine Dehabitualisierung, indem man auf die grundlegenden Vorgänge und Gesetzmäßigkeiten achtet, die unserem Verhalten zugrunde liegen, auf die wir aber in unserer auf das "Grabschen" nach materiellen und geistigen Objekten gerichteten habituellen und existenznotwendigen Art normalerweise nicht achten.

Achtsamkeit als Dehabitualisierung bedeutet aber keine Regression in dem Sinne, dass man zu frühkindlichen Stadien des Bewusstseins oder Verhaltens zurückkehrt. Das Kleinkind ist ja gerade objektgerichtet, auf die Eroberung der Welt ausgerichtet, also das Gegenteil der Einstellung bei Achtsamkeit.

Eine ausgezeichnete, anschauliche Darstellung der Entwicklung des Kleinkindes und seiner Eroberung der Welt ist:


Abb.: Einbandtitel

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Fortsetzung:


Abb.: Einbandtitel

Largo, Remo H. <1943 - >: Kinderjahre : die Individualität des Kindes als erzieherische Herausforderung. -- Ungekürzte Taschenbuchausgabe. -- München ; Zürich : Piper, 2000. -- 377 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Serie Piper ; 3218). -- ISBN 3-492-23218-3. -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


2. Körperbetrachtung


2.1. Atembetrachtung


Kāyānupassanā : Ānāpānasati
Mönche, wie weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend? Kathañ ca bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
Da, ihr Mönche, hat sich ein Mönch in die Wildnis begeben oder an den Fuß eines Baumes oder an eine leere Stätte und setzt sich nieder (5a). Und mit kreuzweise untergeschlagenen Beinen, den Körper gerade aufgerichtet (5b), die Achtsamkeit vor sich gestellt(5c), atmet er achtsam ein, atmet er achtsam aus (5d).
  1. Lang einatmend weiß er, dass er lang einatmet -- lang ausatmend weiß er, dass er lang ausatmet
  2. Kurz einatmend weiß er, dass er kurz einatmet -- kurz ausatmend weiß er, dass er kurz ausatmet
  3. Den ganzen Körper empfindend werde ich einatmen, so trainiert (5e) er; den ganzen Körper empfindend werde ich ausatmen, so trainiert er
  4. Die Körperkonstellation (Kāya-Saṅkhāra) beruhigend werde ich einatmen, so trainiert er; die Körperkonstellation beruhigend werde ich ausatmen, so trainiert er
Idha bhikkhave bhikkhu araññagato vā rukkhamūlagato vā suññāgāragato vā nisīdati pallaṅkaṃ ābbhujitvā ujuṃ kāyaṃ paṇidhāya parimukhaṃ satiṃ uppaṭṭhāpetvā  so sato va assasati sato passasati.
  1. Dīghaṃ vā assasanto Dīghaṃ assasāmī ti pajānāti. Dīghaṃ vā passasanto Dīghaṃ passasāmī ti pajānāti
  2. Rassaṃ vā assasanto Rassaṃ assasāmī ti pajānāti. Rassaṃ vā passasanto Rassaṃ passasāmī ti pajānāti
  3. Sabbakāyapaṭisaṃvedī assasissāmī ti sikkhati. Sabbakāyapaṭisaṃvedī passasissāmī ti sikkhati.
  4. Passambhayaṃ kāyasaṅkhāraṃ assasissāmī ti sikkhati. Passambhayaṃ kāyasaṅkhāraṃ passasissāmī ti sikkhati.

 

Wie ein geschickter Drechsler (5f) oder Drechslerlehrling, wenn er mit dem Drechseleisen lange zieht, weiß, dass er lange zieht, und wenn er mit dem Drechseleisen kurz zieht, weiß dass er kurz zieht, ebenso weiß ein Mönch, wenn er lang einatmet, dass er lang einatmet usw. Seyyathā pi bhikkhave dakkho bhamakāro vā bhamakārantevāsī vā dīghaṃ vā añchanto Dīghaṃ añchāmī ti pajānāti rassaṃ vā añchanto Rassaṃ añjāmī ti pajānati evam eva kho bhikkhave bhikkhu
  1. dīghaṃ vā assasanto Dīghaṃ assasāmī ti pajānāti. Dīghaṃ vā passasanto Dīghaṃ passasāmī ti pajānāti
  2. rassaṃ vā assasanto Rassaṃ assasāmī ti pajānāti. Rassaṃ vā passasanto Rassaṃ passasāmī ti pajānāti
  3. sabbakāyapaṭisaṃvedī assasissāmī ti sikkhati. Sabbakāyapaṭisaṃvedī passasissāmī ti sikkhati.
  4. passambhayaṃ kāyasaṅkhāraṃ assasissāmī ti sikkhati. Passambhayaṃ kāyasaṅkhāraṃ passasissāmī ti sikkhati.
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend) (6). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachtend (7). Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist (8). All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient (9). Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt (10).

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati (6).Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati (7). Atthi kāyo ti vā (8) pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya (9) anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati (10). Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(5a) Da, ihr Mönche, hat sich ein Mönch in die Wildnis begeben oder an den Fuß eines Baumes oder an eine leere Stätte und setzt sich nieder

txterl814.gif (64534 Byte)

Abb.: Thailändischer Mönch in Felsenhöhle


(5b) Und mit kreuzweise untergeschlagenen Beinen, den Körper gerade aufgerichtet


Abb.: Zen-Meister Kodo Sawaki (沢木興道) (1880-1965)
[Bildquelle. Wikipedia]

d.h. in einer Art "Lotussitz" (Padmāsana)

"Der Lotus-Sitz (Sanskrit, n., पद्मासन, padmāsana; oder कमलासन, n., kamalāsana) ist eine Sitzhaltung, in der in den fernöstlichen Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Taoismus) seit alters her die Meditation ausgeübt wird und eine der klassischen Sitzhaltungen des Yoga.

Im Lotus-Sitz, der der Form einer Lotus-Blüte nachempfunden ist, sind die Beine verschränkt. Dabei ruht der rechte Fuß auf dem linken Oberschenkel nahe der Leistenbeuge und der linke Fuß entsprechend auf dem rechten Oberschenkel. Die Fußsohlen zeigen nach oben. Der Sitzende sitzt meist leicht erhöht auf einem eher harten Kissen, die Knie befinden sich im Kontakt mit dem Boden. Dadurch ergibt sich ein sehr stabiles Dreieck als Sitzbasis. Der Oberkörper ist aufgerichtet, der Rücken gerade, die Schultern leicht zurückgenommen, so dass der Kopf über der Basis ausbalanciert ist.

Zwar leidet besonders der Ungeübte oft unter Schmerzen in Beinen und Hüfte, dafür werden aber Rückenschmerzen, die das ernsthafteste Problem bei lang dauernden Meditationssitzungen sind, minimiert. Auf diese Weise ist langes unbewegliches Sitzen, das ein Schlüsselpunkt aller Meditation ist, möglich. Um einseitige Belastungen zu vermeiden, wird zwischen den Meditationssitzungen das obenliegende Bein gewechselt.

Es gibt auch den so genannten halben Lotus-Sitz, bei dem sich nur ein Fuß auf dem anderen Oberschenkel befindet; der andere dagegen liegt unter dem anderen Oberschenkel. Dieser Sitz ist auch schon stabil und gut zur Vorbereitung auf den vollen Lotus Sitz geeignet.

Der so genannte Schneidersitz dagegen, bei dem sich beide Füße unter den Oberschenkeln befinden, ist instabil, da sich die Knie nicht in Kontakt mit dem Boden bringen lassen. Dieser Sitz ist daher nicht zur Meditation geeignet.

Hinweis: Wie in allen Yoga-Praktiken sollten gerade Anfänger sich langsam an die Endposition, den vollständigen Lotussitz, heranbegeben. Ist der Körper und hier speziell die Knie nicht bereit für diese in unserer europäischen Kultur ungewohnte Bewegung, drohen Schäden an den Kniegelenken. Ist der Praktizierende nicht gerade von Natur aus sehr gelenkig, dauert es einige Jahre, bis man den Lotussitz gefahrlos einnehmen kann."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lotussitz. -- Zugriff am 2006-12-04]


(5c) die Achtsamkeit vor sich gestellt

wie einen Schutzschirm


(5d) atmet er achtsam ein, atmet er achtsam aus: Atmungsachtsamkeit -- Ānāpānasati


Abb.: Bauchatmung
[Quelle des animierten GIF: Wikipedia]

"Atemwege der Säuger

Beim Atmen strömt die Luft durch Mund (pars orale pharyngis) oder Nase (pars nasale pharyngis) in den Körper. Wird durch die Nase eingeatmet, wird die Luft zunächst durch Haare der Nase und Schleimhäute gereinigt, angefeuchtet und angewärmt. Anschließend gelangt die Atemluft über den Rachenraum vorbei an Kehlkopf (Larynx) und Stimmlippen in die Luftröhre (Trachea).

Die Luftröhre verzweigt sich in die beiden Äste der Bronchien, die sich immer weiter verzweigen (Bronchiolen). Am Ende befinden sich die Lungenbläschen (Alveolen) in der Lunge, durch deren dünne Membran Sauerstoff in die Kapillargefäße übertritt und auf umgekehrtem Weg Kohlendioxid aus dem Blut an die Lunge abgegeben wird.

Atemmechanik der Säuger

Bei der Einatmung (Inspiration) vergrößert sich durch das Zusammenziehen der Brustmuskulatur und des Zwerchfells das Volumen des Brustkorbes. Dabei dehnt sich die Lunge aus und es entsteht ein Unterdruck, Luft strömt durch die Atemwege in die Lunge. Damit sich die Lunge mit dem Brustkorb ausdehnen kann, befindet sich die Pleura zwischen Lunge und Brustkorb beziehungsweise Zwerchfell. Das die Lunge umgebende Lungenfell und die an der Innenseite des Brustkorbs (Brustfell) sowie auf dem Zwerchfell und dem Mediastinum liegende Pleura parietalis kleben dabei aneinander wie zwei Glasplatten, zwischen denen sich eine Flüssigkeit befindet. Das ermöglicht einerseits die Verschiebbarkeit der beteiligten Strukturen und verhindert andererseits durch den im Brustraum vorhandenen Unterdruck einen Kollaps der Lungen beziehungsweise ermöglicht deren Entfaltung.

Beim Einatmen dehnt sich durch Senkung des Zwerchfells die dementsprechende Muskulatur des Rumpfs. Das bewirkt, dass sich zum Beispiel der Bauch dabei nach vorne wölbt (Siehe auch Zwerchfellmechanik, Bauchatmung, Brustatmung).

Bei der Ausatmung (Exspiration) entspannt sich die Atemmuskulatur und die Luft wird durch den entstehenden Überdruck im Brustraum wieder durch die Atemwege hinausgedrückt.

Atemsteuerung der Säuger

Gesteuert wird die Atmung durch das Gehirn beziehungsweise das Atemzentrum im verlängerten Rückenmark. Ausschlaggebend ist dabei die Reaktion von Chemorezeptoren auf den Kohlendioxid-Gehalt (Kohlendioxid-Partialdruck) des Blutes. Übersteigt dieser einen gewissen Schwellenwert, setzt der Atemreiz ein. Rezeptoren die auf den pH-Wert des arteriellen Blutes sowie einen Sauerstoffmangel (Hypoxie) reagieren, haben nur eine zweitrangige Bedeutung als Atemreiz.

Über die sensiblen Fasern des Nervus vagus (Rami bronchales und pulmonales) wird auch die Ausdehnung der Lunge erfasst. Überschreitet diese ein gewisses Maß, so wird die Inspiration reflektorisch begrenzt (Hering-Breuer-Reflex)."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Atmung. -- Zugriff am 2006-12-02]

s. auch texterloes07.htm#4.9.

In der Atmungsachtsamkeit wird die grundlegendste Habitualisierung ins Bewusstsein gehoben: die Habitualisierung des Atmens, das sowohl ein reflexartiger als auch ein willkürlicher Vorgang ist. Eine der grundlegenden Habitualisierungen des Kleinkindes ist die Kontrolle des Atmens, zunächst als Koordination zum Schlucken, dann als Grundlage des Sprechens. In der Übung der Atmungsachtsamkeit wird zunächst das Atmen bewusstseinsmäßig dehabitualisiert, indem man wahrnimmt, was geschieht (es ist keine Atemkontrolle!). In einem nächsten Schritt ist es eine Einübung dieser Dehabitualisierung: den ganzen Körper empfindend werde ich einatmen sowie eine Einübung der Ruhigstellung des "Störenfrieds" Körper.

Einen Eindruck von Erwerb und Koordination willentlich gesteuerten Atmens gibt folgendes Zitat:

"Eine Zeitlang jedoch existieren beide Verhaltensmuster, die fötalen und die neuen, nebeneinander, was nach Prechtl dafür spricht, dass sie neurologisch unterschiedlich organisiert sind. Dies gilt auch für die Atem- und Saugtechnik des Kindes. In der Neugeborenenzeit kann das Kind zugleich saugen, schlucken und atmen. Da der Kehlkopf hoch liegt, sind Luft- und Speiseröhre gut voneinander getrennt. In den folgenden Monaten (bis zum 4. - 6. Monat) senkt sich der Kehlkopf und ermöglicht dadurch die differenzierte Lautgabe und das Lallen (Papousek, 1994); das Kind kann sich nun aber auch 'verschlucken. -- Aber auch die Atmung verändert sich. In den Wachheitsperioden kann das Kind seine Ausatmung nun flexibler einsetzen und für die Lautgabe nutzen, und im Schlaf verringert sich die Atemfrequenz (Papousek & Papousek, 1984). Lipsitt (1990) nimmt auch für die Atmung an, dass unter dem 'Schutzschild' der Atemtechnik des Neugeborenen eine neue Technik heranreift, die mit drei bis vier Monaten die 'alte' Technik ablöst. Wenn dieser Übergang vom spät-fötalen zum frühen Säuglingsmuster aus irgendwelchen Gründen gestört ist (das alte Muster nicht lang genug anhält, z.B. bei Frühgeborenen und anderen Risikokindern, oder das neue Muster nicht genügend 'Übung' erhält, wie bei überbehüteten Kindern oder bei leichten Erkältungen), ist in dieser Zeit eine erhöhte Gefahr, dass bereits bei leichteren Belastungen die Atmung zusammenbricht und der 'plötzliche Kindstod' (Sudden Infant Death Syndrome = SIDS) eintritt. In der tat kommt dieser ansonsten unerklärliche Tod von Säuglingen am häufigsten im Alter von drei bis vier Monaten vor."

[Entwicklungspsychologie : ein Lehrbuch / Rolf Oerter ... (Hrsg.). -- 3., vollständig überarb. und erw. Aufl. -- Weinheim : PsycholgieVerlagsUnion, ©1995. -- ISBN 3-621-27244-5. -- S.202]


(5e) so trainiert er: ab hier geht es nicht mehr nur um "bloße" Achtsamkeit auf die Atmung, sondern um etwas Ähnliches, wie es in sog. (nicht-ärztlichen) "Atemtherapien" angestrebt wird:

"Atemtherapie unterscheidet zwischen der Therapie der Atmung (= klinische, ärztliche Atemtherapie) und der Therapie mit dem Atem (= Atemtherapie als Selbsterfahrung/Selbsthilfe).

Die klinische (ärztliche) Atemtherapie befasst sich mit den Krankheiten und Funktionsstörungen von Lunge und Stimmapparat. Sie arbeitet sowohl prophylaktisch als auch nachbehandelnd. Die Atemtherapie hat als hauptsächliche Ziele die folgenden:

  1. Pneumonieprophylaxe
  2. Sekretlösung und -transport
  3. Stabilisierung / Aufbau eines stabilen Bronchialsystems, insbesondere bei obstruktiven Erkrankungen (Chronische Bronchitis, Asthma etc.)
Wirkung

Eine effektiven Atemtherapie soll zum Abbau atemhemmender Widerstände, Abbau von Fehlatembewegungsformen, zur Sekretlösung, zur Ventilationssteigerung, zur Kräftigung der Atemmuskulatur und zu einer allgemeinen Leistungssteigerung beitragen.

Atemtherapie als Selbsterfahrung/Selbsthilfe

Atemtherapie zählt auch zu den sogenannten "Alternativen Heilverfahren"

Die Anwender gehen davon aus, dass von allen Körperfunktionen des Menschen der Atem am intensivsten mit allen anderen Ebenen des Menschen verknüpft ist. In der Formatio Reticularis, einem komplex vernetzten Zentrum in der Tiefe des Stammhirns, strömen alle Informationen zusammen, die im Körper bzw. Gehirn entstehen. Jeder kleine Reiz, von außen oder innen kommend, verändere die Art und Weise zu atmen. Mit der Arbeit am Atem könne deshalb, so lautet die These, auch jede Ebene des Menschen erreicht und harmonisiert werden.

  • Die Atmung reagiere sehr empfindlich und unmittelbar auf psychische und physische Veränderungen. Zugleich sei sie die einzige Körperfunktion, die auch willentlich gesteuert werden kann, obwohl sie ununterbrochen unwillkürlich abläuft.
  • Es bestünden mechanische und nervliche Wechselwirkungen zwischen der Atembewegung und zahlreichen Körperorganen und deren Funktionen;
  • die Atembewegung beeinflusse die Herzfunktion und den Blutkreislauf; Sauerstoffversorgung, Kohlendioxidspiegel, Ionenkonzentration und damit den Stoffwechsel
  • Die Atmung beeinflusse auf der Ebene des Zentralnervensystem die Bewusstseinsvorgänge des Menschen und damit sein Empfindungs- und Gefühlsleben.

Es gibt zahlreiche Formen der Atemtherapie, die sich weniger in ihrer Zielrichtung, als in ihrer Methodik unterscheiden. So arbeiten einige Methoden mit dem sogenannten "unbewussten Atem" des Klienten, andere mit dem "willentlichen Atem" oder dem "zugelassenen Atem".

Varianten der Atemtherapie
  • Atem-, Stimm- und Sprecherziehung nach der Methode nach Schlaffhorst und Andersen: Der Atem wird als Bindeglied zwischen der vegetativen und der somatischen Ebene des Klienten gesehen. Es wird eine Verbesserung der Atmung, der Stimme und der Bewegung angestrebt.
  • Reflektorische Atemtherapie nach J. L. Schmitt
  • Atem- und Leibtherapie nach Graf Dürckheim: Der Klient wird angeleitet, sich seinen Verhaltensmustern und Ängsten zu stellen, um damit einen Neubeginn zu ermöglichen. Dabei soll der Leib als "beseelter Körper", der mit der Psyche eine Einheit bildet, erfahrbar gemacht werden.
  • Atemarbeit nach Cornelis Veening: Eine auf der Psychologie C.G. Jungs basierende Atemtherapie, die über eine leib-seelische Entwicklung einen Weg von "innen nach außen" anbietet, damit "der Mensch das werde, was er sein soll".
  • Holotropes Atmen nach Stanislav Grof: vertieftes Atmen (Hyperventilation) öffnet Blockaden und wirkt kathartisch. Transpersonale Erfahrungen und eine Verbindung zum "inneren Heiler" und "höheren Selbst" werden möglich.
  • Intuitives Atmen nach Karl Scheerer: Eine Atemmethode mit stark meditativem Charakter, die die Elemente der biografisch geprägten Psyche und des Körpers mit spirituellen und transpersonalen Bereichen verbinden soll.
  • Erfahrbarer Atem nach Ilse Middendorf: Es wird mit dem so genannten "zugelassenen Atem" gearbeitet und mit der Erfahrung, dass zwischen "Atem, Sammlung und Empfindung" eine gegenseitige Wechselwirkung besteht, die bei gleichzeitiger Balance zwischen "Hingabe und Achtsamkeit" eine bewusste Entwicklung aller Ebenen (je nach Hinwendung) des Klienten möglich machen soll.
     
    "Innerhalb der Methode des "erfahrbaren Atems" werden folgende drei Atemweisen unterschieden
    1. Den unbewusst verlaufenden Atem (sog. "unbewusste Atem").
    2. Den willentlich geführte Atem, sog. Atemtechniken, wie z.B. im autogenen Training, bei Atemübungen im klassischen Haṭha-Yoga, dem Holotropen Atem und der Bioenergetik.
    3. Den Erfahrbare Atem, für den es charakteristisch sei, dass der Atem zugelassen und gleichzeitig bewusst wahrgenommen wird, das heißt weder unbewusst abläuft, noch willentlich geführt wird. Das sei möglich durch die "vollständige Erweckung der Empfindungsfähigkeit sowie der Anwesenheit". Der Klient würde zunächst mit Hilfe des Therapeuten die "individuelle Urbewegung" seines Atems kennen lernen, so dass er seinen eigenen Atem als "Lehrer" erfahre und bald selbstverantwortlich sich selber finden und heilen könne."

    [Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erfahrbarer_Atem. -- Zugriff am 2007-01-07]

  • Eutonie nach Gerda Alexander: Die Eutonie (= richtige Spannung) arbeitet mit dem unbewusst verlaufenden Atem des Klienten. Dabei soll ein harmonischer Ausgleich entstehen zwischen Verspannungen (Hypertonie), die gelöst und Erschlaffungen (Hypotonie), die gespannt werden.
  • Atemarbeit nach Herta Richter: Sie basiert auf der Erfahrung, dass die Entwicklung des eigenen Atems Verbindungen zum innersten Wesen ermöglichen kann.
  • Buteyko [Бутейко]-Methode, ein Verfahren, das die Patienten zum bewussten Wenigeratmen anleitet und so asthmatische Beschwerden lindern möchte.
  • Qigong [气功/氣功]: Das Qigong (qi = Atem, gong = Fertigkeiten erwerben) basiert auf der traditionellen chinesischen Medizin. Ziel ist die Harmonisierung von Atem, Geist und Körper.
  • Integratives Atmen: Der Atem wird als Weg zur Verbindung von Körper, Seele und Geist genutzt. Elemente verschiedener Schulen der Atemtherapie und Atemarbeit werden spezifisch auf die Problemlage und den inneren Entwicklungsstand des Hilfesuchenden angepasst. Auch andere psychotherapeutische Methoden werden mit der Atemerfahrung verknüpft.
  • Prāṇāyāma gehört als Bestandteil des Yoga zu den ältesten Atemtherapien. Die Ursprünge gehen bis auf die Upaniṣaden zurück
Literatur
  • Atemtherapie - Therapie mit dem Atem, Hannelore Göhring, Stuttgart 2001, Thieme Verlag.
  • Handbuch der Atemtherapie. Wilfried Ehrmann, Ahlerstedt 2004, Param Verlag.
  • Physiotherapeutisches Rezeptierbuch, Knauth, Reiners, Huhn"

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Atemtherapie. -- Zugriff am 2007-01-07]


(5f) Drechsler


Abb.: Europäisch-mittelalterliche Drechslereinrichtung

[Bildquelle: ~*~ patty ~*~. -- http://www.flickr.com/photos/pattyh/142682880/. -- Zugriff am 2006-12-03. -- AttributionNoncommercialNo Derivative Works Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine bearbeitung, keine kommerzielle Nutzung)]

"Mit dem Drechseln (Drehen) wird einem Körper, welchem auf der Drechselbank eine Drehbewegung mitgeteilt wird, durch Anwendung schneidender Werkzeuge eine bestimmte Form geben. Drechseln entwickelte sich aus der ursprünglichen Form des Bohrens in Ägypten im 4. bis 5. Jahrtausend v. Chr. und wurde seitdem, bis auf den Antrieb, der seit der Motorisierung eine kontinuierliche hohe Drehzahl erlaubte, und die verwendeten Materialien, nicht wesentlich weiterentwickelt.

Man drechselt Holz, Grünholz, Schildpatt, und Elfenbein, bei Metallen spricht man dagegen vom Drehen. Die Drechsler sind entweder Holzdrechsler (gewöhnliche Drechsler) oder Kunstdrechsler.

Hartholz wird mit hohen Drehzahlen gedrechselt, während Weichhölzer dagegen mit niedrigeren Drehzahlen gedrechselt werden. Je größer der Gegenstand, desto geringer die Drehzahlen des Werkstückes bzw. umgedreht je geringer der Durchmesser desto höher die Drehzahlen des Werkstückes. Anders ausgedrückt muss die Schnittgeschwindigkeit höher sein als die Schergeschwindigkeit des Holzes. Ist die Winkelgeschwindigkeit zu hoch, zerbirst der Drechselkörper und es besteht Lebensgefahr.

Schon Phidias soll die Drechslerkunst auf Holz und Elfenbein angewendet haben. Alexander der Große, Artaxerxes von Persien, Peter der Große und Kaiser Rudolf II. trieben die Drechslerkunst zu ihrem Vergnügen. Auch Martin Luther war ein fleißiger Drechsler."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Drechseln. -- Zugriff am 2006-12-03]


(6) So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend).

Das hier folgende ist ein steter Refrain bei allen Aufrichtungen von Achtsamkeit.

Von innen ... von außen ist m.E. eindeutig so zu verstehen:

Der Kommentar der Papañcasūdanī ist m.E. nicht nur verfehlt, sondern bei Gefühlen und Bewusstsein geradezu absurd:

Papañcasūdanī
  • Von innen = er weilt beim eigenen Atmungskörper
  • Von außen = er weilt beim Atmungskörper eines anderen
  • Von innen und von außen = er weilt zeitweise beim eigenen Atmungskörper, zeitweise bei dem eines anderen
  • Iti ajjhataṃ vā ti evam attano vā assāsapassāsakāye kāyānupassī viharati.
  • Bahiddhā vā ti parassa vā assāsapassāsakāye
  • Ajjhattabahiddhā vā ti evaṃ attano kālena parassa assāsapassāsakāye.

Papañcasūdanī, Th 7, 265


(7) Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachtend.

Die Aufrichtung der Achtsamkeit dient ja der Vipassanā -- dem richtigen, genauen Hinblicken auf die Wirklichkeit, als Vorbedingung zur erlösenden Einsicht. Für die Erlösung ist aber die Kenntnis der von Vergehen und Entstehen und seiner Gesetzmäßigkeiten wesentlich.


(8) Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist.

D.h. es ist nicht eine mysteriöse Wesenheit wie ein metaphysisches Ich, ein Ātman oder dergleichen.


(9) All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient.

Das Erkenntnisinteresse ist nur die erlösende Einsicht, nicht etwa z.B. eine phänomenologische Psychologie des Atmens.


(10)  Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

Das Bild des Greifens ist nicht zufällig:

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Abb.: Erwerb des "Greifens nach der Welt" im wörtlichen und elementaren Sinn: in der Mitte des ersten Lebensjahres des Säuglings werden die zunächst getrennten Systeme "Sehen" und "Greifen" in das geordnete Gesamtsystem des willkürlichen Greifens überführt

[Vorlage der Abbildung: Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 15]

"Mit vier Monaten beginnt das visuell gesteuerte Greifen mit mühsamer Koordination von Hand, Auge und Mund. Erst mit 8 - 10 Monaten greift das Kind kleine Objekte mit dem Pinzetten griff."

[Entwicklungspsychologie : ein Lehrbuch / Rolf Oerter ... (Hrsg.). -- 3., vollständig überarb. und erw. Aufl. -- Weinheim : PsycholgieVerlagsUnion, ©1995. -- ISBN 3-621-27244-5. -- S.209]

"Das willkürliche Greifen vervielfacht die Erfahrungsmöglichkeiten des Säuglings: Er entdeckt Umwelteigenschaften, räumliche und Kausalbeziehungen. Unsere Muttersprache drückt ja den Zusammenhang, der zwischen greifen und Erkenntnisgewinn besteht, sehr zutreffend aus: Indem wir Umweltdinge ergreifen, begreifen wir sie, machen wir uns schließlich einen Begriff von ihnen. Es entwickelt sich die Tendenz, Bewegungen, die eine Wirkung hervorriefen zu wiederholen."

[Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 85]


2.2. Betrachtung der Körperhaltungen


Kāyānupassanā : Catuririyāpathaṃ (11)
  1. Weiters, Mönche, nimmt ein ein Mönch, wenn er geht, bewusst wahr, dass er geht
  2. wenn er steht, dass er steht
  3. wenn er sitzt, dass er sitzt
  4. wenn er liegt, dass er liegt
  5. wie auch immer sein Körper ausgerichtet ist, das nimmt er bewusst wahr
Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu
  1. gacchanto vā Gacchāmī ti pajānāti
  2. ṭhito va Ṭhito 'mhī ti pajānāti
  3. nisinno vā Nisinno 'mhī ti pajānāti
  4. sayāno vā Sayāno 'mhī ti pajānāti
  5. yathā yathā vā pan' assa kāyo paṇihito hoti tathā tathā naṃ pajānāti.
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(11) Betrachtung der Körperhaltungen

Nach dem Atmen gehören die von uns als Säuglinge erworbenen Körperhaltungen zu den wichtigsten körperlichen Voraussetzungen unseres Greifens nach der Welt. Die Aufzählung hier ist umgekehrt zu der Abfolge des Erwerbs im Säuglingsalter.

Zum Erwerb der Körperhaltungen siehe das informativ illustrierte Buch:

Pikler, Emmi <1902 - 1984>: Laßt mir Zeit : die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen ; Untersuchungsergebnisse, Aufsätze und Vorträge / Emmi Pikler. Aus dem Nachlass zsgest. und überarb. von Anna Tardos. Fotos von Marian V. Reismann. Zeichn. von Klara Pap. -- 3. Aufl. -- München : Pflaum, 2001. -- 246 S. : zahlr. Ill. ; 21 cm. -- (Pflaum Physiotherapie). -- ISBN 3-7905-0842-X (falsche ISBN). -- {Wenn Sie HIER klicken, können Sie dieses Buch  bei amazon.de bestellen}]


2.3. Bewusstseinsklarheit


Kāyānupassanā : Satisampajaññaṃ (12)
Weiters, Mönche, ist sich ein Mönch klarbewusst:
  1. wenn er auf etwas zugeht oder von etwas weggeht (13)
  2. wenn er auf etwas blickt oder wegblickt (14)
  3. wenn er den Arm einzieht oder ausstreckt (13)
  4. wenn er das Obergewand, den Almosentopf oder das Mönchsgewand trägt (15)
  5. wenn  er isst, trinkt, kaut, schmeckt (15a)
  6. wenn er Kot oder Urin lässt (16)
  7. wenn er geht, steht oder sitzt, schläft (16a) oder aufwacht, spricht oder schweigt (16b)
Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu
  1. abhikkante paṭikante sampajānakārī hoti  (13)
  2. ālokite vilokite sampajānakārī hoti  (14)
  3. sammiñjite pasārite sampajānakārī hoti  (13)
  4. saṅghātipattacīvaradhāraṇe sampajānakārī hoti  (15)
  5. asite pīte khāyite sāyite sampajānakārī hoti
  6. uccarapassāvakamme sampajānakārī hoti  (16)
  7. gate ṭhite nisinne sutte jāgarite bhāsite tuṇhībhāve sampajānakārī hoti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati.Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(12) Bewusstseinsklarheit

Nachdem mit dem Atmen und den Körperhaltungen einige der wichtigsten erworbenen und willkürlich beeinflussbaren körperlichen Voraussetzungen des Greifens nach der Welt bewusst gemacht worden sind, werden nun die meisten der wichtigsten körperlichen Tätigkeiten genannt, mit denen wir die Welt ergreifen, erobern oder vor ihr ängstlich fliehen:

Darauf folgen in der Aufzählung Tätigkeiten zur Erfüllung der elementaren Lebensbedürfnisse des Sich-Kleidens und Essens:

Im letzten Punkt der Aufzählung werden weitere elementare Lebensvorgänge im Umgang mit der Umwelt und Mitwelt genannt

Die Bewusstseinsklarheit ist nach dem Kommentar der Papañcasūdanī vierfach:

Papañcasūdanī
Bewusstseinsklarheit ist vierfach:
  1. Bewusstseinsklarheit bezüglich des Zweckes
  2. Bewusstseinsklarheit bezüglich der Eignung
  3. Bewusstseinsklarheit im Meditationsobjekt
  4. Bewusstseinsklarheit der Nicht-Verblendung
Tattha
  1. sātthakasampajaññaṃ
  2. sappāyasampajaññaṃ
  3. gocarasampajaññaṃ
  4. asammohasampajaññan ti

catubbiddhaṃ sampajaññaṃ.

1. Bewusstseinsklarheit bezüglich des Zweckes bedeutet, dass man, wenn der Gedanke hinzugehen aufsteigt, nicht schon allein wegen dieses geht, sondern zuerst überlegt, ob es einen guten Zweck hat oder nicht ... 1. Tattha abhikammanacitte uppanne cittavasen' eva agantvā Kin nu me ettha gatena attho yeva atthi natthī ti atthānathaṃ parigaṇhitvā atthapariggaṇhanaṃ sātthakasampajaññaṃ. ...
2. Bewusstseinsklarheit bezüglich der Eignung bedeutet, dass man überlegt, ob das Gehen zur Erreichung dieses Zwecks geeignet ist. 2. Tasmiṃ pana gamane sappāyāsappāyaṃ parigaṇhitvā sappāyaparigga.hanaṃ sappāyasampajaññaṃ ...
3. Bewusstseinsklarheit im Meditationsobjekt bedeutet, dass man nachdem man den Zweck und die Eignung überlegt hat aus den 38 Meditationsmethoden eine ihm zusagende wählt und auch während des Almosenganges daran festhält und so meditierend geht ... 3.  Evaṃ pariggahitasātthakasappāyassa pana aṭṭhatiṃsāya kakammaṭṭhānesu attano cittarucitaṃ kammaṭṭhānasaṅkhātaṃ gocaraṃ uggahetvā bhikkhācāragocare taṃ gahetvā gamanaṃ gocarasampajaññaṃ nāma ...
4. Bewusstseinsklarheit der Nicht-Verblendung bedeutet Unverblendetsein beim Hingehen usw. Dies ist so zu verstehen: Beim Hingehen usw. denken blinde Weltlinge, dass ein Selbst hingeht bzw. ein Selbst das Hingehen bewirkt, ein Ich hingeht, ein Ich das Hingehen bewirkt; im Gegensatz dazu  nimmt ein bewusstseinsklarer Mönch klar wahr, dass mit dem Gedanken "Ich gehe jetzt hin" das entsprechende bewusstseinsgestützte Windelement entsteht und die entsprechend körperliche Reaktion hervorbringt. So geht geht dieses als Körper bezeichnete Knochenbündel dahin weil ein Bewusstsein tätig ist und das Windelement den Körper durchdringt. ... 4. Abhikkamādisu pana asammuyhanaṃ asammohasampajaññaṃ. Taṃ evaṃ veditabbaṃ: Idha bhikkhu abhikkamanto vā paṭikkamanto vā yathā andhaputhujjanā abhikkamādisu Attā abhikkamati attanā abhikkamo nibattito ti vā Ahaṃ abhikkamāmi mayā abhikkamo nibattito ti vā sammuyhanti tathā asammuhyanto Abhikkamāmi ti citte uppajjamāne ten' eva cittena saddhiṃ cittasammuṭṭhānā vāyodhātu viññattiṃ janayamānā uppajjati iti . Iti cittakiriyavāyopdhātuvipphāravasena ayaṃ kāyasammato aṭṭhisaṅghāṭo abhikkamati ...

Papañcasūdanī, Th 7, 269 - 276 [sehr ausführlich!]


(13) wenn er auf etwas zugeht oder von etwas weggeht ... wenn er den Arm einzieht oder ausstreckt

"In den ersten Monaten kann der Säugling neue Erfahrungen nur wahrnehmend gewinnen -- etwa durch aufmerksames Betrachten von Gegenständen, durch prüfendes Umherblicken in einer neuen Umgebung oder durch konzentriertes Lauschen auf unbekannte Stimmen und Geräusche. Mit dem Erwerb motorischer Fähigkeiten (Greifen, Sitzen, Krabbeln) gewinnt er mehr und mehr die Fähigkeit, manipulierend neue Ansichten zu gewinnen. ... Wir nennen alle diese von Objekteigenschaften gerichteten Verhaltensweisen Erkunden."

[Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 69f.]


(14) wenn er auf etwas blickt oder wegblickt: Im ersten Vierteljahr seines Lebens erweitert der Säugling seine Welt durch willkürliche Augen und Kopfbewegungen


(15) wenn er das Obergewand, den Almosentopf oder das Mönchsgewand trägt

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Abb.: wenn er das Obergewand, den Almosentopf oder das Mönchsgewand trägt
Mönche auf Almosengang, Luang Prabang (ຫລວງພະບາງ), Laos (ລາວ)

[Bildquelle: the zen master. -- http://www.flickr.com/photos/thevortext/301708064/. -- Zugriff am 2006-12-01. -- AttributionNoncommercialNo Derivative Works Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine Bearbeitung, keine kommerzielle Nutzung)]


(15a) wenn  er isst, trinkt, kaut, schmeckt

"Der Geschmack ist ein komplexer Sinneseindruck, welcher sich aus gustatorischen (Geschmackssinn), olfaktorischen (Geruchssinn), haptischen (Tastsinn) und auch optischen Eindrücken ("Das Auge isst mit") zusammensetzt (süßer, heißer, kräftiger Geschmack). Für physiologische Details siehe Einzelartikel.

Dass die Einzeleindrücke nicht ohne Verlust voneinander getrennt werden können, weiß jeder, der schon einmal versucht hat, ein gutes Essen mit durch Schnupfen verstopfter Nase oder nach Zahnarztbehandlung betäubter Zunge zu genießen. Die über die Zunge vermittelten physiologischen Eindrücke von süß, salzig, bitter, sauer und umami haben einen wichtigen Anteil am Gesamteindruck. Wichtiger und gleichzeitig subtiler in seiner Wirkung für das gesamte Geschmacksbild ist das über die Nase wirkende Aromenbündel. Bei einer Erkältung schmeckt jede Speise fade."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschmack_%28Sinneseindruck%29. -- Zugriff am 2006-12-04]


(16) wenn er Kot oder Urin lässt


Abb.: Sauberkeitsgewöhnung ohne Bewussteinsklarheit
[Bildquelle: Wikipedia]

"Das Ausscheidungsbedürfnis wird im Kleinkindalter durch einen Erziehungsprozess beeinflusst (und leider auch oft belastet). durch die Sauberkeitsgewöhnung. Sie leitet einen schwierigen Lernprozess des Kindes ein. Warum ist er so schwierig? -- Weil die anfänglich »automatischen« Ausscheidungsreflexe durch willentliche Impulse kontrolliert werden müssen.

In die Sauberkeitsgewöhnung sind außerdem viele verschiedene Lernaufgaben eingeschlossen. Das Kind muss sich an neue Körperstellungen der Entleerung anpassen, vom passiven Abgehaltenwerden zum aktiven Aufsuchen des Töpfchens übergehen und die sprachliche Bezeichnung des Entleerens vorverlegen."

[Schritt um Schritt : die Entwicklung des Kindes bis ins 7. Lebensjahr / hrsg. von Hans-Dieter Schmidt ... -- 4., erw. und neugestaltete Aufl. -- Berlin : Volk und Gesundheit, 1989. -- ISBN 3-333-00244-2. -- S. 104f.]


(16a) schläft

Wie ein Mönch beim Schlafen klarbewusst sein soll, ist ein Rätsel, das der Text leider nicht löst! Vermutlich ist ans Einschlafen gedacht.


(16b) spricht oder schweigt


Abb.: Sprechapparat
[Bildquelle: Wikipedia]

Anatomische Voraussetzung für menschliches Sprechen ist, dass in den ersten Lebensjahren beim menschlichen Säugling der Kehlkopf (Larynx) abgesenkt wird. Da nur wenige wenige Tiere den Kehlkopf absenken können, können nur wenige die menschliche Stimme nachahmen (Papagei, Robbe, Delfin).

"Spracherwerb

[...]

Die folgende Auflistung ist ein zu erwartendes Verhalten bei Kindern in bestimmten Altersgruppen.

Von der Geburt bis zum 20. Monat:

Grundsätzlich bewegen sich Neugeborene oder machen große Augen als Reaktion auf ein lautes Geräusch. Sie drücken außerdem Wohlgefallen oder Unwohlsein durch Lachen, Kichern, Weinen und Lächeln aus.

6-8 Wochen: Babys verfeinern ihre Hörfähigkeiten und suchen nach den Quellen von Klängen in ihrer Umgebung, die bestimmte prosodische Merkmale aufweisen. Neugeborene versuchen zudem erstmals Laute nachzuahmen, was sich in einer Art "Gurren" manifestiert.

2-4 Monate: Die neuronalen Strukturen des Babys haben sich soweit entwickelt, dass es inzwischen lacht und erste Laute, zumeist Vokale, und kurze Zeit später auch Silben produzieren kann. Bevor das Baby redet, ist es in der Lage, die Bedeutung von Gebärden (Gebärdensprache) zu erfassen und sich damit auszudrücken.

5-9 Monate: Das sog. kanonische Lallen tritt auf, welches durch Verdoppelung von bekannten Silben gekennzeichnet ist und die Vorstufe zur Wortbildung darstellt. Störungen beim Auftreten des Lallens sind ein guter Prädiktor für spätere Sprachstörungen. Diese Wortbildungsversuche sind außerdem auch oft für die euphorische Stimmung bei Eltern verantwortlich, wenn das Kind bspw. "Mama" oder "Papa" sagt, die ihrerseits dem Kind die Absicht unterstellen diese Wörter bewusst zu bilden. Tatsächlich kann eine Reflexion über Wortsemantik erst stattfinden, sobald phonologische Komponenten der Sprache gefestigt sind.

10-14 Monate: Das Kleinkind bildet erstmals einfache Worte, die für gewöhnlich sehr spezifische "soziale" Wörter sind und nur kontextgebunden eingesetzt werden, wie „essen“ und „schlafen“.

18 Monate: Die meisten Kinder haben hier die 50-Wort-Marke erreicht. Dies wird deshalb als wichtig angesehen, da von hier an der Worterwerb deutlich schneller erfolgt, die sog. "Benennungsexplosion" findet statt, welche auf der Erkenntnis fußt, dass alle Wörter einen semantischen Gehalt haben und somit alle Dinge benannt werden können. Schon mit 20 Monaten verfügen die Kinder über einen Wortschatz von 200 Wörtern.

2 Jahre:

Sie verwenden Alltagswörter, die sie zu Hause gehört haben und sprechen einfache Zwei-Wort-Sätze. Außerdem lernen sie in diesem Alter ihre ersten Lieder und erfreuen sich daran, Musik zu hören.

3 Jahre:

Jetzt werden einfache Verben, Präpositionen, Adjektive und Pronomina verwendet und verstanden. Kinder sollten jetzt häufiger vollständige Sätze bilden und in der Lage sein, die Quelle eines Klanges erkennen zu können.

4-5 Jahre:

Die Sprache ist jetzt verständlich, aber längere oder komplexere Wörter werden weiterhin falsch ausgesprochen. Das aktive Vokabular steigt rasch an und die meisten Kinder in diesem Alter können einer Unterhaltung folgen, wenn das Vokabular ihrem Kenntnisstand entspricht."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Spracherwerb. -- Zugriff am 2006-12-04]

"Die menschliche Stimme wird folgendermaßen erzeugt:


Abb.: Rachen / Gray's Anatomy of the Human Body, 1918.

Die lufthaltigen Räume oberhalb der Stimmlippen (Rachen, Mund- und Nasenraum) bezeichnet man als Ansatzrohr oder auch Vokaltrakt. In diesem wird der im Kehlkopf produzierte primäre Kehlkopfklang verändert. Bei vielen Männern ist der Kehlkopf deutlich als "Adamsapfel" zu erkennen. Er besteht aus Knorpel und ist hohl, da die Atemluft hindurchströmen muss. Im Kehlkopf sind zwei Stimmbänder gespannt: aus Muskel und Gewebeschichten aufgebaute Bänder, die durch Muskeln, Knorpel und Gelenke eingestellt werden können. Sie verschließen die Luftröhre bis auf einen kleinen Spalt, den man als Stimmritze (Glottis) bezeichnet.

Die Stimmlippen sind beim normalen Atmen entspannt und die Stimmritze ist breit, damit die Luft ungehindert ein- und ausströmen kann. Um stimmhafte Töne zu erzeugen, werden die Stimmlippen angespannt. Die Stimmritze ist dann bis auf einen feinen Spalt verengt. Wenn nun Luft aus der Lunge kommt, werden die Stimmbänder in Schwingungen versetzt ähnlich Saiten. Die im Ansatzrohr befindliche Luft schwingt mit. Ein Klang (Stimmklang) entsteht.

Der Frequenzbereich der menschlichen Stimme beträgt etwa 100 bis 1000 Hertz. Je entspannter die Stimmlippen sind, desto weniger Schwingungen gibt es und der Grundton des Klanges wird tiefer - sind sie angespannter, verschnellern sich die Schwingungen und der Ton wird höher. Die Tonhöhe hängt allerdings von der Länge und der Dicke der Stimmbänder ab. Je länger sie sind, desto tiefer ist die Stimme. Männer haben längere Stimmlippen als Frauen, weil der Kehlkopf größer ist. Kinder, ob Jungen oder Mädchen, haben immer hohe Stimmen, da die Stimmlippen kürzer sind. Während des Stimmbruches werden bei Jungen und Mädchen die Stimmlippen dicker und länger, mancher hat die Stimme während dieser Zeit gar nicht mehr unter Kontrolle, klingt heiser oder gar stimmlos.

Die Stimmlippen sind neben dem untenseitigen Anblasdruck für Tonhöhe und Tonstärke verantwortlich; sie liefern den Grundton. Dabei erzeugen sie ein undifferenziertes obertonreiches Schwingungsgemisch. Es klingt wie ein schnarrendes Geräusch. Die Laute, die wir zur sprachlichen Verständigung brauchen, entstehen im Ansatzrohr. Mund- und Rachenhöhle, die Zunge, die Lippen und die Zähne wirken hierbei zusammen.

Beispielsweise ist bei den Vokalen A, E, I, O und U die Stellung der Stimmlippen fast immer gleich. Die verschiedenen Klangfarben werden durch die Veränderung der Mund- und Rachenhöhle erzeugt. Bei M und N bleibt die Mundhöhle geschlossen und die Luft strömt durch die Nase aus."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Menschliche_Stimme. -- Zugriff am 2006-12-04. -- Der Wikipedia-Text unter teilweise wörtlicher - nicht als Zitat gekennzeichneter Verwendung von: http://www.wissen.lauftext.de/der-mensch/der-korper/wie-entsteht-unsere-stimme_.html. -- Zugriff am 2010-02-10]


2.4. Bewusstmachen der 31 Körperbestandteile


Kāyānupassanā : Paṭikūlamanasikāro (17)
Weiters, Mönche, betrachtet ein Mönch von der Fußsohle bis zum Scheitel diesen seinen Körper, der von der Haut eingeschlossen und voll von verschiedenartigem Unrat ist: Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu imam eva kāyaṃ uddhaṃ pādatālā adho ca kesamatthakā tacapariyantaṃ pūran nānappakārassa asucino paccavekkhati:
In und an diesem Körper gibt es:
  1. Kopfhaare
  2. Körperhaare
  3. Nägel
  4. Zähne
  5. Haut
  6. Fleisch
  7. Sehnen und Bänder
  8. Knochen
  9. Knochenmark
  10. Niere
  11. Herz
  12. Leber
  13. Brustfell
  14. Milz
  15. Lunge
  16. Gedärm
  17. Gekröse
  18. Mageninhalt
  19. Kot
  20. Galle
  21. Schleim
  22. Eiter
  23. Blut
  24. Schweiß
  25. Fett
  26. Tränen
  27. Hautschmiere
  28. Speichel
  29. Rotz
  30. Gelenkschmiere
  31. Urin.
Atthi imasmiṃ kāye
  1. kesā
  2. lomā
  3. nakhā
  4. dantā
  5. taco
  6. maṃsaṃ
  7. nahārū
  8. aṭṭhī
  9. aṭṭhimiñjṃ
  10. vakkaṃ
  11. hadayaṃ
  12. yakanaṃ
  13. kilomakaṃ
  14. pihakaṃ
  15. papphāsaṃ
  16. antaṃ
  17. antaguṇaṃ
  18. udariyaṃ
  19. karīsaṃ
  20. pittaṃ
  21. semhaṃ
  22. pubbo
  23. lohitaṃ
  24. sedo
  25. medo
  26. assu
  27. vasā
  28. kheḷo
  29. siṅghānikā
  30. lasikā
  31. muttan ti
Dies ist wie wenn jemand, der ein Auge dafür hat, einen Musterbeutel, der auf beiden Seiten einen Verschluss hat ist und der voller verschiedenartiger landwirtschaftlicher Produkte ist, öffnete und feststellen würde:
  1. das ist Sāli-Reis (17a)
  2. das ist Vīhi-Reis (17a)
  3. das sind Urdbohnen (18)
  4. das sind Mungbohnen (19)
  5. das sind Sesamkörner (20)
  6. das ist geschälter Reis

Genau so betrachtet der Mönch diesen seinen Körper.

Seyyathā pi bhikkhave ubhatomukhā puṭolī pūrā nānavihitassa dhaññassa seyyathīdaṃ sālīnaṃ vīhīnaṃ muggānaṃ masānaṃ tilānaṃ taṇḍulānaṃ tam enaṃ cakkhumā puriso muñcitvā paccavekkheyya:
  1. Ime sālī (17a)
  2. ime vīhī (17a)
  3. ime muggā  (18)
  4. ime māsā  (19)
  5. ime tilā   (20)
  6. ime taṇḍulā ti

evaṃ eva kho bhikkhave  bhikkhu imam eva kāyaṃ uddhaṃ pādatālā adho ca kesamatthakā tacapariyantaṃ pūran nānappakārassa asucino paccavekkhati:

Atthi imasmiṃ kāye

  1. kesā
  2. lomā
  3. nakhā
  4. dantā
  5. taco
  6. maṃsaṃ
  7. nahārū
  8. aṭṭhī
  9. aṭṭhimiñjṃ
  10. vakkaṃ
  11. hadayaṃ
  12. yakanaṃ
  13. kilomakaṃ
  14. pihakaṃ
  15. papphāsaṃ
  16. antaṃ
  17. antaguṇaṃ
  18. udariyaṃ
  19. karīsaṃ
  20. pittaṃ
  21. semhaṃ
  22. pubbo
  23. lohitaṃ
  24. sedo
  25. medo
  26. assu
  27. vasā
  28. kheḷo
  29. siṅghānikā
  30. lasikā
  31. muttan ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(17) Bewusstmachen der 31 Körperbestandteile

Siehe auch:

Texte zum buddhistischen Erloesungsweg / hrsg. von Alois Payer <1944 -- >. -- 7. Methoden der Ruhigwerdemeditation. -- URL: http://www.payerḍe/textezurerloesung/texterloes07.htm#4.8. -- Zugriff am 2003-05-03

Nachdem bisher der Körper in seiner Funktionalität betrachtet wurde, wird nun der Körper als solcher in seiner Zusammensetzung aus recht unsauberen Bestandteilen betrachtet.

Die Vergegenwärtigung der Körperbestandteile erfolgt in folgender Abfolge:

  1. Außenbestandteile des Körpers
  2. Fleisch, Sehnen, Bänder und Knochen
  3. Innereien
  4. im Körper enthaltene Stoffe und Flüssigkeiten, die uns z.B. bekannt werden, wenn wir erbrechen, bluten, eitrige Wunden haben ...
1. Gruppe: Außenbestandteile des Körpers


1. kesā -- Kopfhaare


2. lomā -- Körperhaare

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3. nakhā --  Nägel

4. dantā -- Zähne


5. taco -- Haut

 

2. Gruppe: Fleisch, Sehnen, Bänder und Knochen


6. maṃsaṃ -- Fleisch


Abb.: Handsehnen [Bildquelle: Wikipedia]
7. nahārū -- Sehnen und Bänder


8. aṭṭhī -- Knochen


9. aṭṭhimiñjam -- Knochenmark

[Bildquelle: rockdoggydog. -- http://www.flickr.com/photos/rockdoggydog/127815549/. -- Zugriff am 2006-12-03. -- AttributionShare AlikeCreative Commons Lizenz (Namensnennung)] 

3. Gruppe: Innereien

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10. vakkaṃ -- Niere

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11. hadayaṃ -- Herz

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12. yakanaṃ -- Leber

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13. kilomakaṃ -- Brustfell

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14. pihakaṃ -- Milz

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15. papphāsaṃ -- Lunge

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16. antaṃ -- Gedärm

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17. antaguṇaṃ -- Gekröse

 

4. Gruppe: Im Körper enthaltene Stoffe und Flüssigkeiten


8. udariyaṃ -- Magen und Mageninhalt


19. karīsaṃ -- Kot

[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Kristallisierte Galle: Gallensteine
20. pittaṃ -- Galle

[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Spucknapf
21. semhaṃ -- Schleim (z.B.: Bronchialschleim bei Erkältung, Sputum)

[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Panaritium
22. pubbo -- Eiter

[Bildquelle: Wikipedia]


23. lohitaṃ -- Blut

[Bildquelle: Wikipedia]


24. sedo -- Schweiß

[Bildquelle: Shaylor. -- http://www.flickr.com/photos/shaylor/13301842/. -- Zugriff am 2006-12-04. -- AttributionNo Derivative Works Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine Bearbeitung)]


25. medo -- Fett

[Bildquelle: euthman. -- http://www.flickr.com/photos/euthman/217130280/. -- Zugriff am 2006-12-03. --  AttributionShare AlikeCreative Commons Lizenz (Namensnennung)] 


26. assu -- Tränen

[Bildquelle: Pittam. -- http://www.flickr.com/photos/pittam/95334783/. -- Zugriff am 2006-12-03. -- AttributionNoncommercialShare Alike Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]


Abb.: Tagdrüsenentzündung und Mitesser
27. vasā -- Hauttalg

[Bildquelle: rabinal. -- http://www.flickr.com/photos/rabinal/91906740/. -- Zugriff am 2006-12-04. -- AttributionNoncommercial Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]  


28. kheḷo -- Speichel

[Bildquelle: Bel Vezer. -- http://www.flickr.com/photos/bel-vezer/152932903/. -- Zugriff am 2006-12-04. -- AttributionNoncommercialShare Alike Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]  


29. siṅghānikā -- Rotz

[Bildquelle: Beard Papa. -- http://www.flickr.com/photos/gideon/130940270/. -- Zugriff am 2006-12-03. -- AttributionShare Alike Creative Commons Lizenz (Namensnennung)] 


30. lasikā -- Gelenkschmiere (Synovia, synovial fluid)

[Bildquelle: Wikipedia]


31. muttaṃ -- Urin.

[Bildquelle: Wikipedia]

Der Visuddhimagga nennt sieben Arten der Geschicklichkeit, die beim Erfassen dieses Meditationsobjektes nötig sind:

Visuddhimagga
Die siebenfache Geschicklichkeit beim Erfassen dieses Meditationsobjektes:
  1. Repetieren der 31 Körperbestandteile im gesprochenen Wort
  2. Repetieren der 31 Körperbestandteile in Gedanken
  3. Bestimmung der 31 Körperbestandteile hinsichtlich ihrer Farbe
  4. Bestimmung der 31 Körperbestandteile hinsichtlich ihrer Form
  5. Bestimmung der 31 Körperbestandteile hinsichtlich ihrer allgemeinen Lage im Körper
  6. Bestimmung der 31 Körperbestandteile hinsichtlich ihrer genauen Lage im Körper
  7. Bestimmung der 31 Körperbestandteile hinsichtlich ihrer Abgrenzung und Unterschiedlichkeit voneinander
sattadhā uggahakosallaṃ:
  1. vacasā
  2. manasā
  3. vaṇṇato
  4. saṇṭhānato
  5. disato
  6. okāsato
  7. parichedato ti

Visuddhimagga, Th 2, 17

Bestimmung der Körperbestandteile hinsichtlich ihrer genauen Lage im Körper

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(17a) Sāli-Reis: Langkorn-Nassreis, galt als bester Reis; Vīhi-Reis: gewöhnlicher- Reis


Abb.: Langkorn-Reis: Basmati, बासमती,
ﺑﺎﺳﻤﺘﻰ
[Bildquelle: Wikipedia]

"Rice is not mentioned in the Rigveda Rigveda, but innumerable names turn up in Sanskrit literature after its first mention in the Yajurveda, reflecting the sustained development of rice varieties.

Summer rice, of a short sixty-day duration, was called graishmukha or shastika, and another summer variety, dark in colour, was called anu. Rainy season varieties like varshika and vrīhi (also a generic term applied to all varieties of rice) were considered of rather ordinary quality.

Autumn rice was rare, but one generic name, shārada, is mentioned.

An exceedingly white variety that was not transplanted was called, after its winter season of growth, haimanthaka, hayavana or hayana.

But the greatest praise was reserved for the winter varieties called shāli, which were all transplanted. There is mention of raktashāli, of kalamashāli which was hard, white and flavoured, and of mahāshāli, the most highly regarded of all varieties of rice. This plump rice was grown in Magadha and reserved for royalty or honoured guests. It was served, for example, to the learned Chinese pilgrim Xuan Zang during his stay at the Buddhist monastery at Nalanda in the seventh century AD: 'This rice is as large as the black bean, and when cooked is aromatic and shining, like no other rice at all. It grows only in Magadha and nowhere else.' As early as in 1900 BC long-grained rice, a type highly prized even today, was cultivated at Ahar near Jaipur. "

[Achaya, K. T.: A historical dictionary of Indian food. -- New Delhi : Oxford University Press, ©1998. -- ISBN 019 565868 X. -- S. 209]


(18) Urdbohnen

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Abb.: mugga = Vigna mungo: Urdbohnen -- Urd Dal
[Bildquelle: Wikipedia

"Die Urdbohne (Vigna mungo) (Syn.: Phaseolus mungo, Ph. radiatus, Azukia mungo), auch Linsenbohne genannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler.
Sie ist nahe verwandt zu einer Reihe anderer „Bohnen“ genannter Feldfrüchte, insbesondere zur Mungbohne (Vigna radiata).

Geschichte

Die Urdbohne wird seit 3000 bis 4000 Jahren auf dem indischen Subkontinent angebaut und ist heute in ganz Südostasien verbreitet.

Beschreibung

Die Urdbohne wird je nach Sorte 30 bis 80 cm hoch. Die Pflanze bildet etwa 5 cm lange Hülsenfrüchte, mit meist schwarzen Samen, die einen Durchmesser von etwa 4 mm haben.

Nutzung

Man kann die frischen Hülsen oder die getrockneten Bohnen verwenden. In Indien ist die Urdbohne eine der beliebtesten Bohnen.

Die Urdbohne hat mit etwa 20 bis 24 % (vom Trockengewicht) einen relativ hohen Eiweißanteil."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Urdbohne. -- Zugriff am 2006-12-01]


(19) Mungbohnen

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Abb.: māsa -- Vigna radiata -- Mungbohne
[Bildquelle: Wikipedia]

"Mung bean, also known as green gram, golden gram, and green soy, is the seed of Vigna radiata which is native to India. The beans are small, ovoid in shape, and green in color. The English word "mung" derives from the Hindi mung. In the Philippines, it is called munggo or monggo.

The mung bean is one of many species recently moved from the genus Phaseolus to Vigna and is still often seen cited as Phaseolus aureus or Phaseolus radiatus. These are all the same plant.

Uses

Mung beans are most commonly used in Chinese cuisine, where they are called lǜ dòu (绿豆, literally "green bean"), as well as in Japan, Korea, India, and Southeast Asia. They are generally eaten either whole (with or without skins) or as bean sprouts. The starch of mung beans are also separated from the ground beans to make jellies and noodles.

Whole (with skins)

Whole mung beans are generally prepared from dried beans by boiling until they are soft. In Chinese cuisine, whole mung beans are used to make a sweet soup called tong sui, which is served either warm or chilled. In Indonesia, they are made into a popular dessert snack called es kacang hijau, which has the consistency of a porridge. The beans are cooked with sugar, coconut milk, and a little ginger. Although whole mung beans are also occasionally used in Indian cuisine, beans without skins are more commonly used.

Without skins

With their skins removed, mung beans are light yellow in color. They are made into mung bean paste by de-hulling, cooking, and pulverizing the beans to the consistency of a dry paste. The paste is sweetened and is similar in texture to red bean paste though the smell is slightly more bean-like. In several Asian countries, de-hulled mung beans and mung bean paste are made into ice creams or frozen ice pops and are very popular dessert items. In Taiwan, mung bean paste is a common filling for moon cakes.

Dehulled mung beans can also be used in a similar fashion as whole beans for the purpose of making sweet soups. Mung beans in Indian cuisine are stripped of their outer coats to make mung dal [दाल]. They are widely consumed by Keralites along with kanji (rice gruel).

Bean sprouts

Mung bean sprouts are germinated by leaving them watered and in a dark environment over the period of a week. They usually sold simply as "bean sprouts," and are known as dòu yá (豆芽, literally "bean sprout/germ") or yá cài (芽菜, literally "sprout vegetable") in Chinese) or known as taugeh in Malay and Hokkien.

Mung bean sprouts are stir fried as a vegetable accompaniment to a meal, usually with ingredients such as garlic, ginger, spring onions, or pieces of salted dried fish to add flavor. Uncooked bean sprouts are used in filling for Vietnamese spring rolls, as well as as a garnish for phở. They are a major ingredient in a variety of Malaysian and Peranakan cuisine including char kway teow, Hokkien mee, mee rebus, and pasembor. In Korea, slightly cooked mung bean sprouts, called sukjunamul (hangul: 숙주나물), are often served as a side dish. They are blanched by placing into boiling water for less than a minute, immediately cooled down in cold water, and mixed with sesame oil, garlic, and salt (and often with some other ingredients).

Mung bean sprouts are the major bean sprouts in most Asian countries. In Korea, soybean sprouts, called kongnamul (hangul:콩나물) are more widely used, in a variety of dishes.

Starch

Mung bean starch, which is obtained from ground mung beans, is used to make transparent cellophane noodles (also known as bean thread noodles, bean threads, glass noodles, fen si, or tung hoon). Cellophane noodles become soft and slippery when they are soaked in hot water. A wider variety of cellophane noodles, called mung bean sheets or green bean sheets, are also available. In Korea, a jelly called nokdumuk (hangul: 녹두묵; also called cheongpomuk; hangul: 청포묵) is made from mung bean starch; a similar jelly, which is colored yellow with the addition of gardenia coloring, is called hwangpomuk (hangul: 황포묵).

References References in popular culture

In an episode of the American version of the TV show The Office entitled "Conflict Resolution", the mung bean is referenced by the character "Creed" in the following dialogue:

Michael: Okay, Ryan, you told Toby that Creed has a distinct old man smell?
Creed: I know exactly what he's talking about. I sprout mung beans on a damp paper towel in my desk drawer. Very nutritious, but they smell like death."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Vigna_radiata. -- Zugriff am 2006-12-01]

 

(20) Sesamkörner


Abb.: tila -- Sesamum indicum -- Sesamkörner
[Bildquelle. Wikipedia]

"Sesame (Sesamum indicum) is a flowering plant in the genus Sesamum. The precise natural origin of the species is unknown, although its closest relatives occur in Africa. It is widely naturalised in tropical regions around the world and is cultivated for its edible seeds.

It is an annual plant growing to 50-100 cm tall, with opposite leaves 4-14 cm long with an entire margin; they are broad lanceolate, to 5 cm broad, at the base of the plant, narrowing to just 1 cm broad on the flowering stem. The flowers are white to purple, tubular, 3-5 cm long, with a four-lobed mouth.

The word sesame is from Latin sesamum, borrowed from Greek sēsámon "seed or fruit of the sesame plant", borrowed from Semitic (cf. Aramaic shūmshĕmā, Arabic simsim), from Late Babylonian *shawash-shammu, itself from Assyrian shamash-shammū, from shaman shammī "plant oil".

Cultivation and uses

Sesame is grown primarily for its oil-rich seeds, which come in a variety of colors. The small, cream-white sesame seed is used whole in cooking for its rich nutty flavour (although such heating damages their health-giving poly-unsaturated fats), and also yields a cooking oil. Sesame seeds are sometimes added to breads, including bagels and the top of hamburger buns. Sesame seeds are baked into crackers, often in the form of sticks.

Sesame seeds can be made into a paste called tahini (used in hummus [Arabic: حُمُّص‎; Hebrew: חוּמוּס or חִמצָה; Armenian համոս ]) and a Middle Eastern confection called halvah. In India, sections of the Middle East and East Asia, popular treats are made from sesame mixed with honey or syrup and roasted (called pasteli in Greece). Sesame oil was the preferred cooking oil in India till the advent of groundnut (peanut) oil. Sesame flavour (through oil and roasted or raw seeds) is also very popular in Korean cuisine, used to marinate meat and vegetables. Sesame seeds are also sprinkled onto some sushi style foods. East Asian cuisines, like Chinese cuisine uses sesame seeds and oil in some dishes, such as the dim sum dish, sesame seed balls (Traditional Chinese: 麻糰; pinyin: mátuǎn).

Japanese cuisine uses sesame seeds in many ways. One is to make goma-dofu (胡麻豆腐) which is made from sesame paste and starch. Whole seeds are found in many salads and baked snacks as well. Chefs in tempura restaurants blend sesame and cottonseed oil for deep-frying. Tan and black sesame seed varieties are roasted and used for making the flavoring called gomashio.

The seeds are rich in manganese, copper, and calcium (90 mg per tablespoon for unhulled seeds, only 10 mg for hulled seeds), and contain Vitamin B1 (thiamine) and Vitamin E (tocopherol). They contain powerful antioxidants called lignans, which are also anti-carcinogenic. They also contain phytosterols, which block cholesterol production. Sesame contains one lignan unique to it called sesamin. The nutrients of sesame seeds are better absorbed if they are ground or pulverised before consumption.

Sesame is used as a food plant by the larvae of some Lepidoptera species including Turnip Moth.

Sesame oil is used for massage and health treatments of the body in the ancient Indian ayurvedic system with the types of massage called abhyanga and shirodhara. Ayurveda views sesame oil as the most viscous of the plant oils and as such good at pacifying the health problem associated with vata aggravation.

Although sesame leaves are edible as a potherb, recipes for Korean cuisine calling for "sesame leaves" are often a mistranslation, and really mean perilla."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Sesamum_indicum. -- Zugriff am 2006-12-01]


2.5. Bewusstmachen der Körperelemente


Kāyānupassanā : Dhātumanasikāro (21)
Mönche, ein Mönch betrachtet diesen Körper in seiner jeweiligen Stellung und Haltung inbezug auf die Elemente:

In diesem Körper gibt es

  • das Element Erde
  • das Element Wasser
  • das Element Feuer
  • das Element Wind
Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu imam eva kāyaṃ yathāṭhitaṃ yathāpaṇihitaṃ dhātuso paccavekkhati:

Atthi imasmiṃ kāye

  • paṭhavīdhātu
  • āpodhātu
  • tejodhātu
  • vayodhātū ti
Wie ein geschickter Metzger (22) oder Metzgerlehrling eine Kuh schlachtet, sie Stück für Stück an einer Straßenkreuzung (22a) auf vier Straßen verteilt und dann sie bewachend dasitzt, ebenso betrachtet dieser Mönch seinen Körper. Seyyathā pi bhikkhave dakkho goghātako vā  (22)   goghātakāntevāsī vā gāviṃ vadhitvā cātummahāpathe bilaso paṭivibhajitvā nisinno assa evam eva kho bhikkhave bhikkhu imam eva kāyaṃ yathāṭhitaṃ yathāpaṇihitaṃ dhātuso paccavekkhati:

Atthi imasmiṃ kāye

  • paṭhavīdhātu
  • āpodhātu
  • tejodhātu
  • vayodhātū ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati.Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(21) Bewusstmachen der Körperelemente

Siehe auch:

Texte zum buddhistischen Erloesungsweg / hrsg. von Alois Payer <1944 -- >. -- 7. Methoden der Ruhigwerdemeditation. -- URL: http://www.payerḍe/textezurerloesung/texterloes07.htm#8. -- Zugriff am 2003-05-03

Der Körper wird nun in seinen Wirkmechanismen gemäß der physiologischen Chemie der damaligen Zeit betrachtet.

Für eine zeitgemäße Praxis empfehle ich das Studium eines Lehrbuchs der physiologischen Chemie und die Umsetzung des Gelernten in meditativer Vergegenwärtigung.

Die vier Elemente sind Gegenstand u.a. folgender Sutten:

"Was ist nun, Mönch, Erd-Element? 

Erd-Element mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Mönch, innerliche Erdenart? Was sich innerlich einzeln fest und hart dargestellt hat, als wie Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen und Bänder, Knochen, Mark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Magen, Eingeweide, Weichteile, Kot, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln fest und hart dargestellt hat: das nennt man, Mönch, innerliche Erdenart. Was es nun da an innerlicher Erdenart und was es an äußerlicher Erdenart gibt, ist eben Erd-Element. Und: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst': so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Erdenart satt, löst den Sinn von der Erdenart ab.

"Was ist nun, Mönch, Wasser-Element? 

Wasser-Element mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Mönch, innerliche Wasserart? Was sich innerlich einzeln flüssig und wässerig dargestellt hat, als wie Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Lymphe, Tränen, Serum, Speichel, Rotz, Gelenköl, Harn, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flüssig und wässerig dargestellt hat: das nennt man, Mönch, innerliche Wasserart. Was es nun da an innerlicher Wasserart und was es an äußerlicher Wasserart gibt, ist eben Wasser-Element. Und: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst': so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Wasserart satt, löst den Sinn von der Wasserart ab.

"Was ist nun, Mönch, Feuer-Element? 

Feuer-Element mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Mönch, innerliche Feuerart? Was sich innerlich einzeln flammig und feurig dargestellt hat, als wie wodurch Wärme erzeugt wird, wodurch man verdaut, wodurch man sich erhitzt, wodurch gekaute Speise und geschlürfter Trank einer vollkommenen Umwandlung erliegen, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flammig und feurig dargestellt hat: das nennt man, Mönch, innerliche Feuerart. Was es nun da an innerlicher Feuerart und was es an äußerlicher Feuerart gibt, ist eben Feuer-Element. Und: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst': so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Feuerart satt, löst den Sinn von der Feuerart ab.

"Was ist nun, Mönch, Luft-Element? 

Luft-Element mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Mönch, innerliche Luftart? Was sich innerlich einzeln flüchtig und luftig dargestellt hat, als wie die aufsteigenden und die absteigenden Winde, die Winde des Bauches und Darmes, die Winde, die jedes Glied durchströmen, die Einatmung und die Ausatmung: dies, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln flüchtig und luftig dargestellt hat, das nennt man, Mönch, innerliche Luftart. Was es nun da an innerlicher Luftart und was es an äußerlicher Luftart gibt, ist eben Luft-Element. Und: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst': so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Luftart satt, löst den Sinn von der Luftart ab.

"Was ist nun, Mönch, Raum-Element? 

Raum-Element mag innerlich sein oder äußerlich. Was ist aber, Mönch, innerliche Raumart? Was sich innerlich einzeln räumlich und örtlich dargestellt hat, als wie die Ohrhöhle, die Nasenhöhle, die Mundöffnung, wodurch man gekaute Speise und geschlürften Trank einnimmt, wo gekaute Speise und geschlürfter Trank sich aufhält, wodurch gekaute Speise und geschlürfter Trank unten abgeht, oder was sich irgend sonst noch innerlich einzeln räumlich und örtlich dargestellt hat, das nennt man, Mönch, innerliche Raumart. Was es nun da an innerlicher Raumart und was es an äußerlicher Raumart gibt, ist eben Raum-Element. Und: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst': so ist das, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit anzusehn. Hat man das also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit erkannt, wird man der Raumart satt, löst den Sinn von der Raumart ab. "

Katamā ca bhikkhu, paṭhavidhātu: paṭhavidhātu siyā ajjhattikā siyā bāhirā. Katamā ca bhikkhu, ajjhattikā paṭhavidhātu: yaṃ ajjhattaṃ paccattaṃ kakkhaḷaṃ kharigataṃ upādinnaṃ. Seyyathīdaṃ: kesā lomā nakhā dantā taco maṃsaṃ nahārū aṭṭhi aṭṭhamiñjā vakkaṃ hadayaṃ, yakanaṃ kilomakaṃ pihakaṃ pappāsaṃ antaṃ antaguṇaṃ udariyaṃ karīsaṃ yaṃ vā panaññam pi kiñci ajjhattaṃ paccattaṃ kakkhaḷaṃ kharigataṃ upādinnaṃ. Ayaṃ vuccati bhikkhu, ajjhattikā paṭhavīdhātu. Yā ceva kho pana ajjhattikā paṭhavīdhātu yā ca bāhirā paṭhavīdhātu, paṭhavīdhāturevesā. Taṃ netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attā'ti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ. Evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya disvā paṭhavīdhātuyā nibbindati, paṭhavīdhātuyā cittaṃ virājeti.

Katamā ca bhikkhu, āpodhātu: āpodhātu siyā ajjhattikā siyā bāhirā. Katamā ca bhikkhu, ajjhattikā āpodhātu: yaṃ ajjhattaṃ paccattaṃ āpo āpogataṃ upādinnaṃ. Seyyathīdaṃ: pittaṃ semhaṃ pubbo lohitaṃ sedo medo assu vasā kheḷo siṅghānikā lasikāmuttaṃ. Yaṃ vā panaññampi kiñci ajjhattaṃ paccattaṃ āpo āpogataṃ upādinnaṃ. Ayaṃ vuccati bhikkhu, ajjhattikā āpodhātu. Yā ceva kho pana ajjhattikā āpodhātu yā ca bāhirā āpodhātu, āpodhāturevesā. Taṃ netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attā'ti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ. Evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya disvā āpodhātuyā nibbindati, āpodhātuyā cittaṃ virājeti.

Katamā ca bhikkhu, tejodhātu: tejodhātu siyā ajjhattikā siyā bāhirā. Katamā ca bhikkhu, ajjhattikā tejodhātu: yaṃ ajjhattaṃ paccattaṃ tejo tejogataṃ upādinnaṃ. Seyyathīdaṃ: yena ca santappati yena ca jīrīyati, yena ca pariḍayhati, yena ca asitapītakhāyitasāyitaṃ sammā pariṇāmaṃ gacchati, yaṃ vā panaññampi kiñci ajjhattaṃ paccattaṃ tejo tejogataṃ upādinnaṃ. Ayaṃ vuccati bhikkhu, ajjhattikā tejodhātu. Yā ceva kho pana ajjhattikā tejodhātu yā ca bāhirā tejodhātu, tejodhāturevesā. Taṃ netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attāti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ. Evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya disvā tejodhātuyā nibbindati, tejodhātuyā cittaṃ virājeti.

Katamā ca bhikkhu, vāyodhātu: vāyodhātu siyā ajjhattikā siyā bāhirā katamā ca bhikkhu, ajjhattikā vāyodhātu: yaṃ ajjhattaṃ paccattaṃ vāyo vāyogataṃ upādinnaṃ. Seyyathīdaṃ: uddhaṅgamā vātā adhogamā vātā kucchisayā vātā koṭṭhasayā1 vātā aṅgamaṅgānusārino vātā assāso, passāso, iti yaṃ vā panaññampi kiñci ajjhattaṃ paccattaṃ vāyo vāyogataṃ upādinnaṃ. Ayaṃ vuccati bhikkhu, ajjhattikā vāyodhātu. Yā ceva kho pana ajjhattikā vāyodhātu yā ca bāhirā vāyodhātu, vāyodhāturevesā. Taṃ netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attāti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ. Evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya disvā vāyodhātuyā nibbindati, vāyodhātuyā cittaṃ virājeti.

Katamā ca bhikkhu, ākāsadhātu: ākāsadhātu siyā ajjhattikā siyā bāhirā. Katamā ca bhikkhu, ajjhattikā ākāsadhātu: yaṃ ajjhattaṃ paccattaṃ ākāsaṃ ākāsagataṃ upādinnaṃ. Seyyathīdaṃ: kaṇṇacchiddaṃ nāsacchiddaṃ mukhadvāraṃ yena ca asitapītakhāyitasāyitaṃ ajjhoharati, yattha ca asitapītakhāyitasāyitaṃ santiṭṭhati, yena ca asitapītakhāyitasāyitaṃ adhobhāgā2 nikkhamati, yaṃ vā panaññampi kiñci ajjhattaṃ paccattaṃ ākāsaṃ ākāsagataṃ aghaṃ aghagataṃ vivaraṃ vivaragataṃ asamphuṭṭhaṃ maṃsalohitehi upādinnaṃ. Ayaṃ vuccati bhikkhu, ajjhattikā ākāsadhātu. Yā ceva kho pana ajjhattikā ākāsadhātu, yā ca bāhirā ākāsadhātu, ākāsadhāturevesā. Taṃ netaṃ mama, nesohamasmi, na meso attāti evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya daṭṭhabbaṃ. Evametaṃ yathābhūtaṃ sammappaññāya disvā ākāsadhātuyā nibbindati, ākāsadhātuyā cittaṃ virājeti.

Übersetzung: Karl Eugen Neumann <1865-1915>. -- In: Die Reden Gotamo Buddhos aus der Mittleren Sammlung (Majjhimanikâyo). -- 4. Aufl.: 37.-40. Tsd. -- Zürich, 1956. --  In Ges. Ausg., Bd. I, S. 208
 
Dhātuvibhaṅga Sutta,  M III, 240f.

Zum Vergleich die vier Elemente der griechischen Philosophen:


Abb.: Die vier Elemente des Empedokles (Ἐμπεδοκλῆς, ca. 490 - 430 v.Chr.)
[Bildquelle: Wikipedia]


(22) Wie ein geschickter Metzger

Nyānaponika zitiert hierzu Dschangdsi:

"Dschangdsi, der chinesische Taoist, lässt einen Koch seine besondere Geschicklichkeit im Zerlegen eines Ochsen wie folgt erklären: Als ich anfing Rinder zu zerlegen, da sah ich eben nur Rinder vor mir. Nach drei Jahren hatte ich's soweit gebracht, dass ich die Rinder nicht mehr ungeteilt vor mir sah. Heute verlasse ich mich ganz auf den Geist und nicht mehr auf den Augenschein. Der Sinne Wissen habe ich aufgegeben und handle nur nach den Regungen des Geistes. (Übersetzt von Richard Wilhelm)"

[Satipatthāna : Der Heilsweg buddhistischer Geistesschulung : Die Lehrrede von der Vergegenwärtigung des Achtsamkeit (Satipaṭṭhāna-Sutta) / Text und Kommentar übersetzt, eingeleitet und erläutert von Nyānaponika. -- Konstanz : Christiani, 1950. -- S. 187f.]


Abb.: Schematische Darstellung der Teile des Rindes
[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Fleischer, Agra

[Bildquelle: juicyrai. -- http://www.flickr.com/photos/wink/178466370/in/photostream/. -- Zugriff am 2006-12-04. -- AttributionNoncommercialShare Alike Creative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]

"Der Sinn dieser Worte ist dabei folgender: Gleichwie ein geschickter Rinderschlächter oder dessen für Kost und Löhnung arbeitender Gehilfe, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in einzelne Stücke zerlegt hat, an einem Straßenkreuzungspunkt, d.i. im Mittelpunkt der nach den vier Richtungen laufenden Straßen, niedersitzt: - genau so zerlegt der Mönch den Körper in seine Elemente, in welcher durch eine der vier Körperpositionen bedingte Lage, und in welcher durch sein Darinbeharren bedingten Richtung er sich auch befindet, Was besagt das? Dem Rinderschlächter, der die Kuh großzieht, sie zum Schlachthofe führt, anbindet, hinstellt, schlachtet oder die geschlachtete tote Kuh erblickt, kommt die Vorstellung 'Kuh' solange nicht zum Schwinden, als er die Kuh nicht aufgeschnitten und in Stücke zerlegt hat. Sobald er aber die Kuh zerlegt hat und dort niedersitzt, schwindet ihm die Vorstellung 'Kuh', und die Vorstellung 'Fleisch' tritt ein. Und nicht denkt er: 'Eine Kuh verkaufe ich' oder 'Eine Kuh kaufen diese'. Genau so auch waren in dem Mönche früher, als er noch ein törichter Weltling war - sei's als Laie oder Hausloser - die Begriffe 'Wesen" oder 'Mann' oder 'Individuum' solange nicht geschwunden, solange er eben diesen Körper, in welcher Lage oder Richtung er sich auch befand, nicht in seine Teile zerlegt und Element für Element betrachtet hatte. Sobald er aber den Körper in seine Elemente zerlegt hatte, schwand ihm die Vorstellung 'Wesen', und der Geist festigte sich in der Betrachtung der Elemente. Darum sagt der Erhabene: "Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter usw." Tassattho: - yathā cheko goghātako vā tasseva vā bhattavetanabhato antevāsiko gāviṃ vadhitvā vinivijjhitvā catasso disā gatānaṃ mahāpathānaṃ vemajjhaṭṭhāna saṅkhāte cātummahāpathe koṭṭhāsaṃ katvā nisinno assa, eva meva bhikkhu catunnaṃ iriyāpathānaṃ yena kenaci ākārena otattā yathāṭhitaṃ yathāṭhitattāva yathāpaṇihitaṃ kāyaṃ atthi imasmiṃ kāye paṭhavīdhātu āpodhātu tejodhātu vāyodhātu"ti evaṃ dhātuso paccavekkhati. Ki vuttaṃ hite? Yathā goghātakassa gāviṃposentassapi āghātanaṃ āharantassapi āharitvā tattha phandhitvā ṭhapentassapi vadhentassapi vadhitaṃ mataṃ passantassapi tāvadeva gāvīti saññāna antaradhāyati, yāva naṃ padāḷevo bilaso na vibhajati. Vibhajitvā nisinnassa pana gāvīsaññā antaradhāyati, maṃsasaññā pavattati. Nāssa evaṃ hoti: -'ahaṃ gāviṃ vikkiṇāmi, ime gāviṃ harantī'ti; Athakhvassa 'ahaṃ maṃsaṃ vikkināmi, imepi maṃsaṃ haranti'cceva hoti. Evameva imassāpi bikkhuno pubbe bālaputujjanakāle gihībhūtassapi pabbajitassapi tāvadeva sattoti vā posoti vā puggaloti vā saññā na antaradhāyati, yāva imameva kāyaṃ yathā ṭhitaṃ yathāpaṇihitaṃ ghanavinibbhogaṃ katvā dhātuso na paccavekkhati. Dhātuso paccavekkhato pana sattasaññā antara dhāyati, dhātuvaseneva cittaṃ santiṭṭhati. Tenāha bhagavā: "seyyathāpi bhikkhave dakkho goghātako vā goghātakantevāsī vā gāviṃ vaditvā cātummahāpathe bilaso paṭivibhajitvā nisinno assa, evameva kho bhikkhave bhikkhu imameva kāyaṃ yathāṭhitaṃ yathāpaṇihitaṃ dhātuso paccavekkhati, atthi imasmiṃ kāye paṭhavīdhātu āpodhātu tejodhātu vāyodhātū"ti.
Übersetzung von Nyanatiloka <1878 - 1957> Buddhaghosa: Visuddhimagga, XI,2

(22a) Straßenkreuzung

Ein solcher Verkehrsknotenpunkt ist wohl der übliche Verkaufsplatz für eine in indischen Augen so unreine Tätigkeit wie Verkauf von Rindfleisch. Der Metzger legt das Fleisch verkaufwirksam so aus, dass man auf allen vier Straßen daran vorbeikommt.


2.6. Betrachtung der Zerfallszustände eines Leichnams


Kāyānupassanā : Nava sīvathikāyo (23)
1. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • einen Leichnam, der ein, zwei oder drei Tage lang tot ist, aufgetrieben (durch Fäulnisgase), schwarzblau verfärbt (durch Totenflecken) (23a), aufgeborsten (durch aufbrechende Fäulnisblasen.

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

1. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ ekāhamataṃ vā dvihamataṃ vā tīhamataṃ vā uddhumātakaṃ vinīlakaṃ vipubbakajātaṃ so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
2. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • einen Leichnam, der zerfressen wird von Krähen (23b), von Greifvögeln, von Geiern (23c), von Hunden (23d), von Schakalen (23e) oder sonstigen (23f) verschiedenerlei Tieren

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

2. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ kāhei vā khajjamānaṃ kulalehi vā khajjamānaṃ gijjhehi vā khajjamānaṃ supāṇehi vā khajjamānaṃ sigālehi vā khajjamānaṃ vividehi vā pāṇakajātehi khajjamānaṃ  so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
3. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • ein Skelett, an dem noch Fleisch und Blut sind, das noch von Sehnen und Bändern zusammengehalten wird (23g)

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

3. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikasaṅkhalikaṃ samaṃsalohitaṃ nahārusambandhaṃ  so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
4. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • ein Skelett, frei von Fleisch, aber noch blutig, aber noch von Sehnen und Bändern zusammengehalten

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

4. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikasaṅkhalikaṃ nimmaṃsalohitasamakkhitaṃ nahārusambandhaṃ  so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
5. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • ein Skelett, frei von Fleisch und Blut, aber noch von Sehnen und Bändern zusammengehalten

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

5.  Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikasaṅkhalikaṃ apagatamaṃsalohitaṃ nahārusambandhaṃ  so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
6. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • Knochen ohne Sehnen und Bänder, in alle Richtungen verstreut: hier ein Handknochen, dort ein Fußknochen, hier ein Schienbein, dort ein Schenkelknochen, hier ein Beckenknochen, dort ein Rückenknochen, hier ein Schädelknochen

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

6.  Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikāni apagatasambandhāni disāvidisāsu vikkhittāni aññena hatthaṭṭhikaṃ aññena pādaṭṭhikaṃ aññena jaṅghaṭṭhikaṃ aññena ūraṭṭhikaṃ aññena kaṭaṭṭhikaṃ aññena piṭṭhikaṇṭakaṃ aññena sīsakaṭāhaṃ so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
7. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • muschelbleiche Knochen (23h)

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

7. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikāni setāni saṅkhavaṇṇūpanibhāni so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
8. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • einen Haufen von über ein Jahr alten Knochen

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

8. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikāni puñjakatāni terovassikāni so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.
9. Weiters, Mönche, ein Mönch betrachtet so als ob er einen Leichnam sähe, der auf einen Leichenacker geworfen ist:
  • vermoderte, zu Staub gewordene Knochen

Dies wendet er auf den eigenen Körper an: Auch dieser eigene Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen.

9. Puna ca paraṃ bhikkhave bhikkhu seyyathā pi passeyya sarīraṃ sīvathikāya chaḍḍitaṃ aṭṭhikāni pūtīni cuṇṇakajātāni so imaṃ eva kāyaṃ upasaṃharati Ayaṃ pi kho kāyo evaṃdhammo evaṃbhāvī etaṃ anatīto ti
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) im Körper, den Körper betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt im Körper die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es der Körper ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.

So weilt ein Mönch im Körper, den Körper betrachtend.

Iti ajjhattaṃ vā kāye kāyānupassī viharati bahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati ajjhattabahiddhā vā kāye kāyānupassī viharati. Samudayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati vayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati samudayavayadhammānupassī vā kāyasmiṃ viharati. Atthi kāyo ti vā pan' assa sati pacuppaṭṭhitā hoti yāvad eva ñāṇamattāya paṭisasatimattāya anissito ca viharati na ca kiñci loke upādiyati. Evam pi kho bhikkhave bhikkhu kāye kāyānupassī viharati.

Erklärungen


(23) Betrachtung der Zerfallszustände eines Leichnams


Abb.: Tote Frau im Ganges, Varanasi, Indien, 2005

[Bildquelle: Gamdrup. -- http://www.flickr.com/photos/88023553@N00/34543937/. -- Zugriff am 2006-12-09. -- AttributionShare Alike Creative Commons Lizenz (Namensnennung)]


Abb.: Menschliche Überreste, Australien ca. 1900/1910
[Bildquelle: Wikipedia]

Im Unterschied zur entsprechenden Ruhigwerdemeditation (siehe Texte zum buddhistischen Erloesungsweg / hrsg. von Alois Payer <1944 -- >. -- 7. Methoden der Ruhigwerdemeditation. -- URL: http://www.payerḍe/textezurerloesung/texterloes07.htm#3. -- Zugriff am 2003-05-03) betrachtet man hier nicht Leichen auf einem Leichenfeld, sondern seinen Körper so als ob er schon eine Leiche wäre. Man betrachtet den Körper in seinem Wesen und seiner Vergänglichkeit also in die Zukunft nach dem Tod projiziert.

Für eine zeitgemäße Praxis empfehle ich den Gebrauch einschlägiger Lehrbücher und Atlanten der Gerichtsmedizin. Danach klassifiziert man Leichenveränderungen folgendermaßen:

Quelle: Ökologisches Stoffgebiet / Günther Reinhardt ... - Stuttgart : Hippokrates Verlag, 1991. - (Duale Reihe). - ISBN 3-7773-0893-5. - S. 203-211.

Eine hervorragend anschauliche Darstellung der Verwesung menschlicher Leichen findet man im äußerst lesenwerten Buch:


Abb.: Einbandtitel

Roach, Mary: Die fabelhafte Welt der Leichen. -- München : Dt. Verl.-Anst., 2005. -- 349 S. ; 21 cm. -- Originaltitel: Stiff : the curious lives of human cadavers >2003>. -- ISBN 3-421-05584-X. -- S. 69 - 75

Eindrückliche Abbildungen der Leichenerscheinungen findet man in:

Handbuch gerichtliche Medizin / B. Brinkmann ; B. Madea (Hrsg.). -- Berlin [u.a.] : Springer. -- 28 cm. -- Bd. 1. -- 2004. -- S. 79 - 225


Abb.: Zerfallszustand eines Hirschs, New Jersey

[Bildquelle: Saffanna. -- http://www.flickr.com/photos/mamabarns/110690717/. -- Zugriff am 2006-12-09. -- AttributionNoncommercialCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]


Abb.: Zerfallszustand eines Känguruh, Australien

[Bildquelle: charlietyack. -- http://www.flickr.com/photos/charlietyack/156240217/. -- Zugriff am 2006-12-09. -- AttributionNoncommercialNo Derivative WorksCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine Bearbeitung, keine kommerzielle Nutzung)]

Nebenbei bemerkt:

"Sky burial is a ritual practice common in Tibet that involves a priest's cutting the human corpse into small pieces and then placing it on top of a mountain and expose it ritually, especially to birds of prey. It was also common in some American Indian cultures, and in older Zoroastrian practices.

This way of disposing of a human corpse is not, as some believe, a ritual to honour the birds of prey. The majority of Tibetans adhere to Buddhism, which teaches rebirth after death. Because the soul disintegrates at death, there is no need to keep the body, as it is now an empty vessel. Birds may eat it, or nature may let it decompose. Therefore, the function of the sky burial is simply the disposal of the remains. Other reasons of why the body may not be buried or cremated is because the rugged Tibetan terrain makes the ground too hard to dig, and with fuel and timber scarce, the sky burial is more practical.

This way of burial is also more ecologically friendly than most common methods used in other cultures. The nutrients contained in the remains are not wasted and no pollution is caused.

Origins of Tibetan Sky Burial

This method of burial may have originated with the ancient Iranian Aryans as it was practiced in old Iran. The Zoroastrian Iranians believed in placing remains in a Tower of Silence, so as not to corrupt the earth, water, or fire. Some of the Iranian peoples did not live in Iran, but remained steppe nomads. One of these was the Yuezhi who were defeated by the Huns about the third century B.C.E. They later picked up many civilized influences. Some of these people migrated toward Afghanistan and India after this defeat Kushans but others migrated into Tibet and may have introduced this custom there. The Kushan kings were once great promoters of the teachings of Buddha and adopted still other cultural ideas from the Greeks.

Tibetan sky burial is a funerary custom practiced in Tibet, in which the body is given to vultures as food. It is not technically a burial: "sky burial" is a name created by European visitors. In Tibetan the practice is known as jhator, which literally means, "giving alms to the birds."

Purpose & meaning

As the name implies, jhator is considered an act of generosity: the deceased and his/her surviving relatives are giving food to sustain living beings. Generosity and compassion for all beings are important virtues in Buddhism. The believer hopes that by performing generous acts, s/he will accumulate merit, which will allow him/her to be reborn in better circumstances.

Although some observers have suggested that jhator is also meant to unite the deceased person with the sky or sacred realm, this does not seem consistent with most of the knowledgeable commentary and eyewitness reports, which indicate that Tibetans believe that at this point the spirit has completely left the body and the body is simply meat.

In addition to the religious implications, jhator is also defended as an ecologically wise way to dispose of a body, without contamination, in a place where cremation and burial are difficult, because wood is rare and the ground is frozen much of the year.

The government of the People's Republic of China, which has controlled Tibet since 1950, prohibited the practice (which it considered barbaric) in the 1960s and '70s, but began to allow it again beginning in the 1980s. Non-Tibetans are often forbidden to observe it, and photographs are usually forbidden.

Setting

A traditional jhator is performed in specified locations in Tibet (and surrounding areas traditionally occupied by Tibetans). Drigung Monastery is one of the three most important jhator sites.

The procedure takes place on a large flat rock long used for the purpose. The charnel ground (durtro) is always on higher ground than its surroundings; it may be very simple, consisting only of the flat rock, or it may be more elaborate, incorporating temples and stupas (chorten in Tibetan).

Relatives may remain nearby during the jhator, possibly in a place where they cannot see it directly. The jhator usually happens at dawn.

The full jhator procedure (as described below) is expensive and many people cannot afford it. Those who cannot, simply place their dead on high rocks, where they decompose or are eaten by birds and animals.

Procedure

Accounts from observers vary. The following description is assembled from multiple accounts by observers from the U.S. and Europe—accounts by Tibetans would be a valuable addition to this article. References appear at the end.

Participants

Prior to the procedure, monks may chant prayers around the body and burn juniper incense—although it seems that most often, ceremonial activity takes place the day before.

The work of disassembling of the body may be done by a monk or, more commonly, by rogyapas ("body-breakers").

All the eyewitness accounts remarked on the fact that the rogyapas did not perform their task with gravity or ceremony, but rather talked and laughed as during any other type of physical labor. This is consistent with reports that Tibetans see the body simply as a leftover to be dealt with appropriately.

Disassembling the body

In one account, the leading rogyapa cut off the limbs and hacked the body into pieces, handing each part to his assistants, who used rocks to pound the flesh and bones together to a pulp, which they mixed with tsampa (barley flour with tea and yak butter or milk) before the vultures were summoned to eat.

In several accounts, the flesh was stripped from the bones and given to vultures without further preparation; the bones then were broken up with sledgehammers, and usually mixed with tsampa before being given to the vultures.

In yet another account, vultures were given the whole body; when only the bones were left, these were broken up with mallets, ground with tsampa, and given to crows and hawks that had waited until the vultures had departed.

Sometimes the internal organs were removed and processed separately, but they too were consumed by birds. The hair is removed from the head and may be simply thrown away; at Drigung it seems at least some hair is kept in a room of the monastery.

None of the eyewitness accounts specifies what kind of knife is used in the jha-tor. One source states that it is a "ritual flaying knife" or trigu (Sanskrit kartrika), but another source expresses skepticism, noting that the trigu is considered a woman's tool (rogyapas seem to be exclusively male).

Vultures

Although many cultures consider the vulture a horrifying or dirty bird, Tibetans reportedly note that it does not kill living beings, but accepts whatever it receives in the natural course of events. Both of these—refraining from killing, and accepting whatever happens—are elements of Buddhist practice.

The species of vulture involved is apparently the "Eurasian Griffon" or "Old World vulture," Order Falconiformes, Family Accipitridae, scientific name Gyps fulvus.

In places where there are several jhator offerings each day, the birds sometimes had to be coaxed to eat, which in one case was accomplished by a ritual dance. It is considered a bad omen if the vultures will not eat, or if even a small portion of the body is left after the birds fly away.

In places where fewer bodies are processed, the vultures were more eager and sometimes had to be fended off with sticks during the initial preparations."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Sky_burial. -- Zugriff am 2006-12-04]


(23a) Totenflecken


Abb.: Abnorme Lagerung von Totenflecken wegen Bauchlage

[Quelle der Abb.: Puppe, Georg <1867 - 1925>: Atlas und Grundriss der gerichtlichen Medizin unter Benutzung von E. v. Hofmann's Atlas d. gerichtl. Medizin. -- München : Lehmann. -- 1. Teil. -- 1908. -- 335 S. : Ill. -- Tab. 13, nach S. 174.]


(23b) von Krähen


Abb.: Krähen, Kalkutta (কলকাতা)

[Bildquelle: DWinton. -- http://www.flickr.com/photos/dwinton/98300302/. -- Zugriff am 2006-12-10. -- AttributionNoncommercialCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]  

in Indien verbreitet sind u.a.


Abb.: Verbreitungsgebiet der Glanzkrähe
[Bildquelle. Wikipedia]


Abb.: Untere Körperhälfte der Leiche eines neugeborenen Kindes mit zahlreichen stichwundenartigen Hautverletzungen (Hiebe von Vogelschnäbeln?)

[Quelle der Abb.: Puppe, Georg <1867 - 1925>: Atlas und Grundriss der gerichtlichen Medizin unter Benutzung von E. v. Hofmann's Atlas d. gerichtl. Medizin. -- München : Lehmann. -- 1. Teil. -- 1908. -- 335 S. : Ill. -- Fig. 5 und 6, nach S. 144.]


(23c) von Geiern

In Indien kommen u.a. vor:


Abb.: Bengalengeier (Gyps bengalensis)
[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Himalayageier, Schneegeier (Gyps himalayensis)
[Bildquelle: Wikipedia]


(23d) von Hunden


Abb.: Hunde fressen Kuh, Rajasthan (राजस्थान), 2005

[Bildquelle: Dylan DeFalco. -- http://www.flickr.com/photos/dylandefalco/166016524/. -- Zugriff am 2006-12-09. -- AttributionNoncommercialShare AlikeCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]  


(23e) von Schakalen

In Indien kommt der Goldschakal (Canis aureus) vor


Abb.: Schakal, Bandhavgarh National Park (बांधवगढ राष्‍ट्रीय उद्दान), Madhya Pradesh (मध्य प्रदेश), Indien, 2006

[Bildquelle: jmdaggett. -- http://www.flickr.com/photos/jmdaggett/117876035/. -- Zugriff am 2006-12-10. -- AttributionNoncommercialShare AlikeCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung)]  


Abb.: Verbreitungsgebiet des Goldschakals
[Bildquelle: Wikipedia]

"Goldschakale haben ein typisch geselliges Jagdverhalten. Sie jagen als Paar oder im Trupp und zwar meistens nachts. 80 Prozent aller Erstangriffe scheitern bei Einzelangreifern; bei Paaren sinkt diese Quote auf 30 Prozent. Sie fressen kaum Aas, vielmehr erbeuten sie den größten Teil ihrer Nahrung dank ihres guten Gehörs und ihrer Schnelligkeit. Die Art wie ein Schakal ein Opfer erbeutet, ähnelt der des heimischen Rotfuchses. Wie dieser stellt er seine Ohren auf, macht einen Katzenbuckel, hebt seinen Schwanz und macht einen Satz und landet mit den Vorderpfoten auf der Beute, welche er mit einem kräftigen Biss oder durch Schütteln tötet. Große Beutetiere werden bis zur Erschöpfung gehetzt, bis diese niedergerissen werden können. Dazu verbeißt sich der Schakal in den Bauch seines Opfers.

Zur Nahrung des Goldschakals zählen Insekten, Nagetiere, Vögel, Amphibien und junge Gazellen. Wenn er sein Fressen nicht vollständig verzehren kann, schleppt er es unter Büsche oder vergräbt es für schlechtere Zeiten.

Um an leichte Beute zu kommen, folgen Schakale in Ostafrika großen Raubkatzen, vor allem Löwen. Sie warten dann geduldig, bis der Löwe seine Beute verlässt und machen sich am Rest zu schaffen."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldschakal. -- Zugriff am 2006-12-10]


(23f) sonstigen verschiedenerlei Tieren


Abb.: Hochgradig faule, zum großen Teil von Fliegenmaden aufgefressene Leiche eines alten Mannes, der erst 16 Tage nach seinem Tode aufgefunden wurde

[Quelle der Abb.: Puppe, Georg <1867 - 1925>: Atlas und Grundriss der gerichtlichen Medizin unter Benutzung von E. v. Hofmann's Atlas d. gerichtl. Medizin. -- München : Lehmann. -- 1. Teil. -- 1908. -- 335 S. : Ill. -- Fig. 8, nach S. 148.]


(23g) ein Skelett, an dem noch Fleisch und Blut sind, das noch von Sehnen und Bändern zusammengehalten wird


Abb.: Bein eines Neugeborenen, das mehrere Monate im fließenden Wasser gelegen hat

[Quelle der Abb.: Puppe, Georg <1867 - 1925>: Atlas und Grundriss der gerichtlichen Medizin unter Benutzung von E. v. Hofmann's Atlas d. gerichtl. Medizin. -- München : Lehmann. -- 1. Teil. -- 1908. -- 335 S. : Ill. -- Tab. 16, nach S. 182.]

 


Abb.: Mumifizierte Leiche eines 50jährigen Mannes, der sich in einem luftigen Dachstuhl erhängt hatte und erst nach 10 Jahren gefunden wurde

[Quelle der Abb.: Puppe, Georg <1867 - 1925>: Atlas und Grundriss der gerichtlichen Medizin unter Benutzung von E. v. Hofmann's Atlas d. gerichtl. Medizin. -- München : Lehmann. -- 1. Teil. -- 1908. -- 335 S. : Ill. -- Tab. 14, nach S. 178.]


(23h) muschelbleiche Knochen


Abb.: "muschelbleich": Muschelschalen, Kerala

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Zu Teil 2: Gefühlsbetrachtung und Bewusstseinsbetrachtung