Mahavamsa : die große Chronik Sri Lankas

5. Kapitel 5: Das dritte Konzil

6. Vers 154 - 172: Des Vizekönigs Gang in die Heimlosigkeit


verfasst von Mahanama

übersetzt und erläutert von Alois Payer

mailto: payer@hdm-stuttgart.de


Zitierweise / cite as:

Mahanama <6. Jhdt n. Chr.>: Mahavamsa : die große Chronik Sri Lankas / übersetzt und erläutert von Alois Payer. -- 5. Kapitel 5: Das dritte Konzil. -- 6. Vers 154 - 172: Des Vizekönigs Gang in die Heimlosigkeit. -- Fassung vom 2006-06-11. -- URL: http://www.payer.de/mahavamsa/chronik056.htm.  -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 2006-06-11

Überarbeitungen:

Anlass: Lehrveranstaltungen, Sommersemester 2001, 2006

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Die Zahlreichen Zitate aus Malalasekera, G. P. <1899 - 1973>: Dictionary of Pāli proper names. -- Nachdruck der Ausgabe 1938. -- London : Pali Text Society, 1974. -- 2 vol. -- 1163, 1370 S. -- ISBN 0860132692. sind ein Tribut an dieses großartige Werk. Das Gesamtwerk ist online zugänglich unter: http://www.palikanon.com/english/pali_names/dic_idx.html. -- Zugriff am 2006-05-08.


Pañcama pariccheda

Tatiyadhammasaṃgīti

Fünftes Kapitel

Das dritte Konzil


Alle Verse  sind im Versmaß vatta = siloka = Śloka abgefasst.

Das metrische Schema ist:

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉˉ
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ˉ

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉˉ
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ˉ

Ausführlich zu Vatta im Pāli siehe:

Warder, A. K. (Anthony Kennedy) <1924 - >: Pali metre : a contribution to the history of Indian literature. -- London : Luzac, 1967. --  XIII, 252 S. -- S. 172 - 201.


Kommentar:

Der Hauptzweck der drei Kapitel zu den ersten drei Konzilen ist, zu zeigen, dass der Theravādabuddhismus Lankās der Bewahrer der reinen Buddhalehre ist.


154. Ekāhaṃ uparājā so,
adakkhi migavaṃ gato;
kīḷamāne mige ’raññe,
disvā etaṃ vicintayi.
155. Migā pi evaṃ kiḷanti,
araññe tiṇagocarā;
na kiḷissanti kiṃ bhikkhū,
sukhāhāravihārino.

154. - 155.

Eines Tages sah dieser Vizekönig auf der Jagd in der Wildnis spielendes Wild1.  Da überlegte er Folgendes: "Selbst Wild spielt, obwohl es in der Wildnis grast. Warum amüsieren sich die Mönche nicht, die leicht Nahrung bekommen?"

Kommentar:

1 Wild (miga): wildlebende Grasfresser, d.h. vor allem Antilopen und Hirsche

"Antilope(n) (griechisch für Blumenauge) ist die Sammelbezeichnung für mehrere, zum Teil nicht näher miteinander verwandte Arten der Hornträger (Bovidae).

Als Antilopen werden in der Regel all die Hornträger bezeichnet, die nicht zu den Rindern, Schafen und Ziegen gehören und sich durch eine schlankere Gestalt auszeichnen. Dies sind die Impalas, die Kuhantilopen, die Gazellenartigen, die Ducker, die Pferdeböcke, die Wasser- und Riedböcke, die Waldböcke und manchmal auch die Böckchen. Zu weiteren Informationen zur Systematik dieser Taxa siehe Hornträger.

Auch der Gabelbock, der nicht zu den Hornträgern gehört, wird manchmal als „amerikanische Antilope“ oder „Gabelhornantilope“ bezeichnet."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Antilope. -- Zugriff am 2006-06-05]

"Die Hirsche (Cervidae) sind eine Familie der Paarhufer. Sie sind in 40 Arten über Eurasien, Nord- und Südamerika verbreitet und wurden außerdem in Australien und Neuseeland durch Menschen eingeführt.

Die Größe der Hirsche schwankt zwischen der eines Hasen (Pudu) und der eines Pferdes (Elch). Kennzeichnend ist das Geweih, das meistens nur beim Männchen vorhanden ist. Ausnahmen sind lediglich das Wasserreh (das nie ein Geweih hat) sowie das Rentier (bei dem beide Geschlechter ein Geweih haben). Die Geweihe sind verzweigte Stangen, die jedes Jahr abgeworfen werden und anschließend nachwachsen.

Die Hirsche tauchten im Oligozän in Asien auf. Von hier verbreiteten sie sich nach Europa. Nordamerika erreichten sie im Miozän, Südamerika erst in erdgeschichtlich sehr junger Zeit im Pleistozän.

Teilweise wird die Hirschkuh vor allem im älteren Sprachgebrauch (wie zum Beispiel in Goethes „Iphigenie auf Tauris“) auch als Hindin oder Hinde bezeichnet. In der griechischen Antike war sie der Jagdgöttin Artemis [Aρτεμις] heilig."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirsche. -- Zugriff am 2006-06-07]

In Indien vorkommende Antilopen sind u.a.

  • die Hirschziegenantilope (Antilope cervicapra)
  • die Indische Gazelle (Gazella bennettii)
  • Nilgauantilope (Boselaphus tragocamelus)

In Indien vorkommende Hirsche sind u.a.

  • der Indische Muntjak (Muntiacus muntjak)
  • der Axishirsch oder Chital (Axis axis)
  • der Schweinshirsch (Axis porcinus)
  • der Sambar oder Pferdehirsch (Cervus unicolor)
  • der Barasingha oder Zackenhirsch (Cervus duvaucelii)


Abb.: Hirschziegenantilopen (Antilope cervicapra)
[Bildquelle. Wikipedia]

"Die Hirschziegenantilope (Antilope cervicapra) ist eine in Südasien verbreitete Antilope aus der Gruppe der Gazellenartigen. Es handelt sich hierbei um die am häufigsten in Zoos gehaltene Antilope überhaupt. In Freiheit ist sie allerdings weit weniger häufig anzutreffen.

Merkmale

Mit einer Kopfrumpflänge von 120 cm, einer Schulterhöhe von 80 cm und einem Gewicht von 40 kg ist die Hirschziegenantilope etwa so groß wie ein Reh. Ihre Gestalt ist gazellentypisch. Der im deutschen wie im wissenschaftlichen Namen vollzogene Vergleich mit Hirschen und Ziegen ist nicht sonderlich naheliegend.

Die Geschlechter zeigen deutliche Unterschiede: Nur die Männchen tragen Hörner. Diese sind schraubenartig gewunden, schräg nach hinten gerichtet und etwa 50, selten sogar bis zu 70 cm lang. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern weiß, ebenso die Innenseiten der Beine und die Umgebung der Augen. Weibchen und Jungtiere haben ansonsten eine hellbraune Farbe, ausgewachsene Männchen sind dagegen glänzend schwarz. Der Kontrast zwischen Ober- und Unterseite ist bei ihnen besonders hervorstechend. Die Färbung entwickelt sich in den ersten Lebensjahren, in denen sie allmählich immer dunkler wird.

Verbreitung

Der Schwerpunkt des Verbreitungsgebiets liegt auf Indien. Kleine Populationen leben auch in Nepal, und gelegentlich wandern Herden nach Pakistan. In Bangladesch ist diese Antilope ausgestorben. Durch menschliche Einschleppung leben halbwilde Hirschziegenantilopen auch in Texas und Argentinien. Der Lebensraum sind offene Steppen, obwohl gelegentlich nicht zu dichte Wälder aufgesucht werden.

Lebensweise

Hirschziegenantilopen sind tagaktive Grasfresser. In der heißesten Jahreszeit beschränken sie ihre Aktivitäten auf die Morgen- und Abenddämmerung, ansonsten sind sie ganztags unterwegs.

Die Weibchen bilden Herden von fünf bis fünfzig Tieren. In früheren Zeiten, als diese Antilope noch sehr viel häufiger war, sollen sich manchmal bis zu tausend Tiere zusammengefunden haben. Männchen sind zumindest für einen Teil des Jahres territorial. Sie beanspruchen alle Weibchen für sich, die ihr Revier betreten, und verteidigen das Territorium energisch gegen andere Männchen. Außerhalb der Paarungszeit schließen sich die Männchen den Weibchenherden an. Je Herde gibt es dann meistens nur ein ausgewachsenes Männchen, das die jungen Männchen aus der Herde vertreibt. Obwohl die Hörner potenziell schwere Verletzungen zufügen können, sind die Kämpfe meistens ritualisiert und selten blutig.

Nach einer Tragzeit von sechs Monaten bringt das Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt. Mit zwei Jahren ist eine Hirschziegenantilope geschlechtsreif, die Männchen sind allerdings erst im Alter von etwa sechs Jahren stark genug, ein Revier zu verteidigen und damit das Recht auf eine Paarung zu beanspruchen. Das Höchstalter im Zoo liegt bei etwa zwanzig Jahren. Auch in freier Wildbahn wurden einzelne Weibchen schon über einen Zeitraum von achtzehn Jahren beobachtet. Männchen werden weniger alt.

Nach neuen Messungen können Hirschziegenantilopen Geschwindigkeiten von 80 km/h erreichen. Sie können damit den meisten ihrer Feinde entkommen.

Bedrohung und Schutz

Das Fleisch der Hirschziegenantilopen wurde immer schon gegessen. Die weißen Kolonialisten begannen, die Tiere zum Vergnügen zu jagen und schmückten sich mit dem Fell und den Hörnern als Trophäen. Auch heute noch ist die Jagd neben der Habitatzerstörung der Hauptgrund für den massiven Bestandsrückgang. Einst war die Hirschziegenantilope das häufigste Huftier des indischen Subkontinents. Der Bestand im Indien des 19. Jahrhunderts betrug etwa 4 Millionen Tiere. 1964 war mit 8.000 Antilopen der Tiefpunkt erreicht. Hiernach griffen Schutzmaßnahmen, durch die die Population wieder auf 50.000 Tiere wachsen konnte. Die IUCN stuft die Art daher nur noch als near threatened ("gering gefährdet") ein. Nach indischen Gesetzen ist die Hirschziegenantilope streng geschützt.

Völlig erloschen sind die wilden Bestände in Pakistan und Bangladesch. In Nepal hielt man die Hirschziegenantilope zwischenzeitlich für ausgerottet, in den 1970ern wurde allerdings eine kleine Population entdeckt, die überlebt hatte. Heute leben in Nepal etwa 200 Antilopen. Durch Aussetzungen versucht man dort, die Bestände wieder zu vergrößern."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirschziegenantilope. -- Zugriff am 2006-06-05]


Abb.: Indische Gazelle (Gazella bennettii)
[Bildquelle. Wikipedia]

"The Chinkara is a species of gazelle found in South Asia. Found in grasslands and desert areas in India, parts of Iran and Pakistan.

It is also known as the Indian Gazelle Gazella gazella bennetti

This gazelle stands at 65 centimetres and weighs about 23 kilograms. Its summer coat a warm biscuit, or reddish-buff colour, with smooth, glossy fur. In winter the white belly and throat fur is in greater contrast. The sides of the face have dark chestnut stripes from the corner of the eye to the muzzle bordered by white stripes. The record horns reach over 39 centimetres.

It is a shy animal and avoids human habitation.They have a special characteristic which helps them survive trying times. They can go without water for long periods and can even get sufficient fluids from plants and dew drops. Although mostly seen as solitary animals, they can sometimes be spotted in small groups numbering up to 3 - 4 individuals.

Certain researchers consider the decline in the Chinkara population as the reason behind the Cheetah getting extinct in India. It is classified as extremely vulnerable and endowed in the highly endangered species list. Its population is on the decline due to it being hunted for game. Recently, Indian film star Salman Khan was sentenced to a 5 year rigorous imprisonment for shooting one."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Chinkara. -- Zugriff am 2006-06-05]


Abb.: Nilgauantilope (Boselaphus tragocamelus)
[Bildquelle: Wikipedia]

"Die Nilgauantilope (Boselaphus tragocamelus), meistens nur kurz als Nilgau bezeichnet, ist eine asiatische Antilope aus der Gruppe der Waldböcke.

Merkmale

Mit einer Schulterhöhe von 140 cm und einem Gewicht von 300 kg ist dies eine sehr große Antilope. Männchen sind im Schnitt ein Fünftel größer als Weibchen. Nur die Männchen tragen Hörner; diese sind kurz und spießartig und messen etwa 20 cm. Das Fell ist oberseits grau und unterseits weißlich gefärbt. Nur ein Büschel verlängerter Haare an der Kehle sowie die Schwanzspitze sind schwarz. Die Männchen haben einen bläulichen Schimmer im Fell.

Verbreitung

Heute ist die Nilgau auf Indien und das südöstliche Pakistan beschränkt. In Bangladesch wurde sie ausgerottet, in Nepal soll sie Gerüchten zufolge noch vereinzelt vorkommen. Nur durch Knochenfunde weiß man, dass diese Antilope bis in historische Zeit noch in Westasien und Ägypten vorkam; dort starb sie gegen 500 v. Chr. aus unbekannter Ursache aus.

Das bevorzugte Habitat sind Wälder.

Lebensweise

Die tag- und dämmerungsaktive Nilgau hat ein den afrikanischen Verwandten vergleichbares Sozialleben: Ältere Männchen sind Einzelgänger; dagegen bilden Weibchen und Jungtiere Herden von etwa zehn Tieren. Jüngere Männchen bilden eigene Verbände oder schließen sich den Weibchenverbänden an. Zur Paarungszeit suchen die Männchen die Gruppen der Weibchen auf und vertreiben gegebenenfalls dort anwesende andere Männchen. Oft kommt es dabei zu ritualisierten Kämpfen, bei denen die Hälse gegeneinander gestemmt werden. Ernsthafte Kämpfe mit den Hörnern sind sehr selten. Ein Männchen versucht, drei Weibchen um sich zu versammeln und sich mit ihnen zu paaren. Aus dieser Verbindung gehen je Weibchen ein bis drei Junge hervor.

Menschen und Nilgauantilopen

Im Hinduismus wurde die Nilgau wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hausrindern als naher Verwandter der Heiligen Kuh eingestuft und war deshalb lange keinerlei Verfolgung ausgesetzt. Seit 1900 sind die Bestände aber vor allem durch Habitatzerstörung zurückgegangen. Die Populationszahlen in Indien werden auf 10.000 geschätzt, in Pakistan sind sie deutlich geringer. In den 1930ern wurden Nilgauantilopen im südlichen Texas ausgesetzt und haben sich dort inzwischen so stark verbreitet, dass ihre Bestandszahlen ebenso hoch wie die in der asiatischen Heimat sein dürften."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nilgauantilope. -- Zugriff am 2006-06-05]


Abb.: Indische Muntjaks (Muntiacus muntjak)
[Bildquelle: Wikipedia]

"Muntjaks oder Muntjakhirsche (Muntiacinae) sind eine Gruppe von Hirschen, die wegen verschiedener Merkmale oft als ursprüngliches Taxon angesehen werden: Das Geweih hat je Stange nur ein oder zwei Enden und ist nicht länger als 15 cm; wie Moschushirsche und Wasserrehe haben Muntjaks im Oberkiefer zu Hauern verlängerte Eckzähne, die aus dem Maul herausragen. Mit einer Körperhöhe von (je nach Art) 40 bis 70 cm sind sie nur katzen- bis hundegroß.

Die Verbreitung der Muntjaks umfasst das südliche und östliche Asien: Von Indien sind sie ostwärts bis China und Vietnam verbreitet und kommen auch auf zahlreichen Inseln vor, zum Beispiel Java, Borneo und Taiwan. Hier verbergen sie sich im dichten Unterholz der Wälder. Fossile Funde belegen, dass Muntjaks im Tertiär auch in Europa verbreitet waren.

Im englischen Sprachraum werden Muntjaks auch als Barking Deers ("bellende Hirsche") bezeichnet. Im Zustand der Erregung geben sie Laute von sich, die dem Bellen eines Hundes ähneln.

Männliche Muntjaks unterhalten Reviere, die sie erbittert gegen andere Männchen verteidigen. Treffen zwei Männchen aufeinander, kommt es zum Kampf, wobei weniger die stummelartigen Geweihe als vielmehr die scharfen Eckzähne als Waffen eingesetzt werden.

[...]

Der Indische Muntjak (Muntiacus muntjak) hat eine weite Verbreitung, die außer Indien auch den Süden Chinas, Bangladesch, das Festland Südoastasiens sowie die Inseln Sri Lanka, Sumatra, Java, Borneo, Bali und Hainan umfasst. Von Menschen eingeführt wurde diese Art auf den Andamanen, auf Lombok und auch in Texas. Auch in England wurde der Versuch einer Einführung gemacht; hier starben die Tiere aber wegen des rauen Klimas aus."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muntjak. -- Zugriff am 2006-06-07]


Abb.: Axishirsche (Axis axis), Pench Tiger Reserve, Madhya Pradesh
[Bildquelle: Siddhi. -- http://www.flickr.com/photos/siddhi/2650585/. -- Creative Commons Lizenz. -- Zugriff am 2006-06-07]

"Der Axishirsch oder Chital (Axis axis) ist ein in Indien verbreiteter, gefleckter Hirsch.

Merkmale

Wie auch der Damhirsch und der Sikahirsch trägt der Axishirsch ein Leben lang ein Fleckenkleid. Die weißen Flecken stehen bei ihm in besonders scharfem Kontrast zum rotbraunen Fell. Bauch und Beine sind weiß gefärbt. Mit einer Kopfrumpflänge von 140 cm, einer Körperhöhe von 80 cm und einem Gewicht von 100 kg ist er etwas kleiner als ein Damhirsch und viel kleiner als ein Rothirsch, aber größer als ein Reh. Die Beine und der Körperbau sind schlank, das Geweih des Männchens hat zwar nur drei Enden je Stange, kann aber zu einer beachtlichen Größe anwachsen.

Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Indien, den Süden Nepals und die Insel Sri Lanka. Hier lebt der Axishirsch in offenem Gelände und baumbestandenem Buschland, meidet aber dichte Wälder.

Durch den Menschen wurde der Axishirsch außerdem in zahlreiche Regionen der Welt eingeführt, in denen er ursprünglich nicht heimisch war, so im Süden der USA, auf Hawaii, in Südamerika, in Kroatien und auf den Andamanen. Auch in Neuseeland, wo der Mensch insgesamt sieben Hirscharten zu Jagdzwecken eingebürgert hat, wurde er einst heimisch gemacht, ist aber inzwischen offensichtlich wieder ausgestorben. Einbürgerungsversuche in England und Deutschland scheiterten stets daran, dass der Axishirsch das kalte Klima nicht verträgt.

Lebensweise

Axishirsche leben in Gruppen von fünf bis zehn Tieren. Unter günstigen Bedingungen bilden sich große Herden, die über hundert Individuen umfassen können. Die Zusammensetzung der Herden ist in ständigem Wechsel. Männchen, Weibchen und Jungtiere schließen sich diesen Gruppen an. Selbst zur Brunstzeit, wenn bei anderen Hirscharten Männchen ein hoch aggressives Verhalten an den Tag legen, dulden die männlichen Axishirsche, dass sich Geschlechtsgenossen in den Herden aufhalten. Sie verteidigen allerdings ein Weibchen, mit dem sie sich paaren wollen, gegen andere Männchen.

Der Nachwuchs kommt durchschnittlich nach einer Tragzeit von 200 Tagen zur Welt, wobei die Paarungszeiten witterungsbedingt nicht festgelegt sind. Es gibt ein Jungtier je Wurf, das etwa ein Jahr beim Muttertier bleibt."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Axishirsch. -- Zugriff am 2006-06-07]

"The Chital or the Indian Spotted Deer is called Harini or Duppi in the Telugu language. Jinke in Kannada, Maan in Tamil and Hiran in Hindi."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Chital. -- Zugriff am 2006-06-07]


Abb.: Schweinshirsch (Axis porcinus)
[Bildquelle. Wikipedia]

"Der Schweinshirsch (Axis porcinus) ist ein in Süd- und Südostasien verbreiteter Hirsch. Benannt ist er nach der Art, wie er mit gesenktem Kopf durch das Unterholz läuft, statt wie andere Hirsche Hindernisse zu überspringen.

Merkmale

Schweinshirsche sind mit dem Axishirsch dicht verwandt, sind aber kurzbeiniger. Ihr Fleckenkleid ist weniger dicht und kontrastreich. Männchen sind dunkler gefärbt als Weibchen. Bei einer Kopfrumpflänge von 110 cm und einer Körperhöhe von 70 cm erreichen sie ein Gewicht von 50 kg. Ein Schweinshirsch ist damit zwar im Schnitt etwas kleiner als ein Reh, aber deutlich schwerer und stämmiger.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Schweinshirsches reicht vom Osten Pakistans über den Norden Indiens, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha nach Vietnam. Habitat sind dichte Wälder, aber oft sieht man Schweinshirsche an Waldrändern auch in offenes Gelände vordringen.

Durch den Menschen wurde der Schweinshirsch außerdem in zahlreiche Regionen der Welt eingeführt, in denen er ursprünglich nicht heimisch war, so im Süden der USA, auf Hawaii, in Australien (Victoria) und in Sri Lanka.

Lebensweise

Für gewöhnlich sind Schweinshirsche Einzelgänger. Weibchen und Jungtiere tun sich manchmal zu kleinen Verbänden zusammen. Wenn das Nahrungsangebot günstig ist, können Schweinshirsche beider Geschlechter auf Futterwiesen zu großen Gruppen zusammenkommen, ohne dass die Einzeltiere gegeneinander aggressiv werden. In der Brunstzeit werden geschlechtsreife Männchen allerdings territorial und versuchen, mit Kämpfen ein Weibchen zu gewinnen.

Unterarten

Je nach Lehrmeinung unterscheidet man zwei bis fünf Unterarten. Die ersten beiden werden nicht angezweifelt, die dritte ist durch menschliche Einführung und nicht natürlich entstanden, und die vierte und fünfte werden meistens (so auch hier) als eigenständige Spezies betrachtet.

  • Vorderindischer Schweinshirsch (Axis porcinus porcinus), von Pakistan bis Laos verbreitet, nicht bedroht
  • Hinterindischer Schweinshirsch (Axis porcinus annamiticus), in Kambodscha und Vietnam; nach neuen Angaben ist die Unterart in Vietnam beinahe ausgerottet; die IUCN listet sie trotzdem noch als "data deficient" (d.h. Daten unzureichend für eine Zuordnung zu einer Gefährdungsstufe)
  • Sri-Lanka-Schweinshirsch (Axis porcinus oryzus), auf Sri Lanka; dies ist wahrscheinlich keine gültige Unterart, da Schweinshirsche durch den Menschen auf Sri Lanka eingebürgert wurden; unbekannt ist, ob das schon zur Kolonialzeit oder noch davor geschehen ist. Der Schweinshirsch war 1930 auf Sri Lanka für ausgestorben erklärt, in den 1980ern aber wiederentdeckt worden."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinshirsch. -- Zugriff am 2006-06-07]


Abb.: Sambar (Cervus unicolor), Bandhavgarh National Park, Umaria district, Madhya Pradesh
[Bildquelle: jmdaggett. -- http://www.flickr.com/photos/jmdaggett/118045575/. -- Creative Commons Lizenz. -- Zugriff am 2006-06-07]

"Der Sambar oder Pferdehirsch (Cervus unicolor) ist ein im Süden Asiens verbreiteter Hirsch. Den Namen "Pferdehirsch" trägt er wegen seiner beachtlichen Größe, denn nach dem Elch und dem Rothirsch ist er der drittgrößte Hirsch.

Merkmale

Die Kopfrumpflänge beträgt über 2 m, die Schulterhöhe 140 cm und das Gewicht 150 kg (Weibchen) bis 260 kg (Männchen). Der wissenschaftliche Name unicolor weist schon auf das einfarbig dunkelbraune Fell hin. Lediglich die Unterseite des Schwanzes ist weiß; beim Laufen richtet der Hirsch seinen Schwanz auf, so dass diese Signalfarbe sichtbar wird. Das Geweih hat zwar nur drei (selten vier) Enden, kann aber zur beachtlichen Größe von 1 m anwachsen.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet reicht vom Osten Indiens bis nach Vietnam und umfasst auch die Inseln Sri Lanka, Sumatra, Borneo und Hainan. Sein Lebensraum sind Wälder. In gebirgigen Gegenden ist er bis in Höhen von 3500 m zu finden.

Durch den Menschen wurden Sambars auch in Australien, Neuseeland und im Süden der USA eingeführt. Vor allem in Australien konnte der Sambar häufig werden. In den Wäldern des Bundesstaats Victoria gibt es heute 5000 Hirsche dieser Art.

Lebensweise

Weibchen und Jungtiere sammeln sich zu kleinen Gruppen von etwa sechs Tieren. Ältere Männchen sind dagegen Einzelgänger. Sie versuchen, zur Brunstzeit einen Harem von etwa acht Weibchen um sich zu scharen, den sie erbittert gegen andere Männchen verteidigen."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sambar. -- Zugriff am 2006-06-07]


Abb.: Barasingha (Cervus duvaucelii), Jungtier
[Bildquelle: Pandiyan. -- http://www.flickr.com/photos/pandiyan/26575975/. -- Creative Commons Lizenz. -- Zugriff am 2006-06-07]

"Der Barasingha oder Zackenhirsch (Cervus duvaucelii) ist ein indischer Hirsch. Er wird manchmal auch als "Sumpfhirsch" bezeichnet - dieser Name sollte allerdings dem südamerikanischen Sumpfhirsch vorbehalten sein, der mit dem Barasingha nicht verwandt ist.

Merkmale

Barasinghas sind schlanke Hirsche mit einer Körperhöhe von 120 cm und einem Gewicht von etwa 180 kg. Sie sind meistens einfarbig braun gefärbt, wobei sich nur die weiße Unterseite des Schwanzes kontrastreich abhebt. Männchen sind dunkler als Weibchen. Manche Populationen tragen blasse Flecken auf dem Fell; dies sind jedoch Ausnahmen. Das Geweih des Männchens kann 1 m lang werden. Es trägt je Stange zehn bis fünfzehn Enden. Die Hufe sind in Anpassung an sumpfigen Boden verbreitert, um nicht einzusinken.

Verbreitung

Beheimatet ist der Barasingha in der Nordhälfte Indiens (z.B. im Kaziranga-Nationalpark) und in Teilen Nepals. Er war einst in allen Überschwemmungsebenen der großen Flusssysteme verbreitet. Inzwischen ist sein Verbreitungsgebiet stark geschrumpft (siehe Unterarten).

Lebensweise

Barasinghas bilden große Herden. Heute bestehen diese aus fünfzehn bis zwanzig Tieren, konnten früher aber mehrere hundert Individuen umfassen. Männchen haben eine klare Rangordnung, und dominante Männchen haben das Vorrecht auf eine Paarung mit den Weibchen der Herde. Um dieses Vorrecht kommt es zwischen den Männchen häufig zu Kämpfen.

Unterarten

Man unterscheidet für gewöhnlich drei Unterarten des Barasingha:

    Tiefland-Barasingha (Cervus duvaucelii duvaucelii); früher war diese Unterart zu Tausenden in den Ebenen von Ganges und Brahmaputra zu Hause; die Bestände in Indien und Nepal sind inzwischen so weit zurückgegangen, dass die IUCN die Unterart als gefährdet einstuft.
  • Hochland-Barasingha (Cervus duvaucelii branderi); abweichend von den anderen Unterarten leben die Hochland-Barasinghas von Madhya Pradesh in Waldgebieten mit festem Untergrund; nachdem die Population auf unter hundert Tiere gefallen war, wurde durch Schutzmaßnahmen im Kanha-Nationalpark der Bestand wieder auf 400 Tiere vergrößert. Die Unterart gilt als bedroht.
  • Assam-Barasingha (Cervus duvaucelii ranjitsinhi); von der IUCN als stark bedroht eingestuft, wenige hundert Tiere leben ausschließlich im Kaziranga-Nationalpark in Assam.

Der Schomburgk-Hirsch wird manchmal als vierte Unterart des Barasingha angesehen, meistens aber als eigene Art."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Barasingha. -- Zugriff am 2006-06-07]


156. Attano cintitaṃ rañño,
ārocesi gharaṃ gato;
saññāpetuṃ tu sattāhaṃ,
rajjaṃ tassa adāsi so.
157. Anubhohi imaṃ rajjaṃ,
sattāhaṃ tvaṃ kumāraka;
tato taṃ ghātayissāmi,
icc' avoca mahīpati.

156. - 157.

Nach Hause gekommen, berichtete er seine Überlegung dem König. Um ihm eine Lehre zu erteilen, überließ ihm der König für eine Woche die Herrschaft: "Prinz, genieße eine Woche lang diese Herrschaft. Dann werde ich dich töten lassen." So sprach der König.


158. Āhātitamhi sattāhe,
tvaṃ kenāsi kiso iti;
maraṇassa bhayenā ti,
vutte rājāha taṃ puna.
159. Sattāhāhaṃ marissaṃ ti,
tvaṃ na kīḷi ime kathaṃ;
kīḷissanti yati tāta,
sadā maraṇasaññino.

158. - 159.

Als die Woche vergangen war, fragte der König den Prinzen, warum er so abgemagert sei. Dieser antwortete. "Aus Todesangst." Da sprach der König: "Du hast dich die Woche241 über nicht amüsiert. Mein Lieber, wie sollten sich diese Asketen amüsieren, die ständig des Sterbens gedenken."


160. Iccevaṃ bhātarā vutto,
sāsanasmiṃ pasīdi so;
kālena migavaṃ gantvā,
theram adakkhi saṃyataṃ.
161. Nisinnaṃ rukkhamūlasmiṃ,
so Mahādhammarakkhitaṃ;
sālasākhāya nāgena,
bījiyantam anāsavaṃ.

160. - 161.

Auf diese Worte seines Bruders hin fand er Abklärung in der Religion. Als er nach einiger Zeit auf Jagd ging, sah er den Arhant Thera Mahādhammarakkhita, der gezügelt am Fuß eines Baumes saß, wie ihm ein Elefant mit einem Sal-Zweig fächerte.

162. Ayaṃ thero viyāham pi,
pabbajja jinasāsane;
viharissaṃ kadāraññe,
iti cintayi paññavā.

162.

Der weise Prinz überlegte, wann er wie dieser Mönch ordiniert in der Religion des Eroberers in der Wildnis leben werde.

163. Thero tassa pasādatthaṃ,
upatitvā vihāyasā;
gantvā Asokārāmassa,
pokkharaññā jale ṭhito.
164
. Ākāse ṭhapayitvāna,
cīvarāni varāni so;
ogāhitvā pokkharaṇiṃ,
gattāni parisiñcatha.

163. - 164.

Um den Glauben des Prinzen zu gewinnen, stieg der Thera auf und flog durch die Luft, blieb auf dem Wasser des Lotusteichs des Asokārāma stehen, hängte seine vorzüglichen Mönchsgewänder in der Luft auf, tauchte in den Lotusteich ein und wusch seine Glieder.


165. Taṃ iddhiṃ uparājā so,
disvātīva pasīdiya;
ajjeva pabbajissaṃ ti,
buddhiṃ cākāsi buddhimā.

165.

Als der Vizekönig diese Wundermacht sah, fasste er volles Vertrauen und der Weise beschloss, noch am selben Tag in die Heimlosigkeit zu gehen.


166. Upasaṅkammitvā rājānaṃ,
pabbajjaṃ yāci sādaro;
nivāretum asakkonto,
tam ādāya mahīpati.
167
. Mahatā parivārena,
vihāram agamās' ayaṃa;
pabbaji so Mahādhamma-
rakkhitattherasantike.

a Geiger: agamāsi taṃ

166. - 167.

Er ging zum Köig und bat ehrfürchtig um die Entlassung in die Heimlosigkeit. Da der König ihn nicht abhalten konnte, ging er mit ihm und einem großen Gefolge zum Kloster. Der Prinz wurde beim Thera Mahādhammarakkhita Novize.

168. Saddhiṃ tena catusata-
sahassāni narā pi ca;
anupabbajitānan tu,
gaṇanā ca na vijjati.

Mit ihm wurden 400.000 Männer ebenfalls Novizen. Unzählig waren die, die in der Folge Novizen wurden.


169. Bhāgineyyo narindassa,
Aggibrahmā ti vissuto;
ahosi rañño dhītāya,
Saṅghamittāya sāmiko.

169.

Aggibrahmā, der Schwestersohn des Königs war Gatte Saṅghamitā's, der Tochter des Königs1.

Kommentar:

1 Es handelt sich also um eine Kreuzbasen/Kreuzvettern-(cross cousin)-Heirat
 
"Cross Cousin is an anthropological term describing kin who are in the same descent group as the subject (ego) and are from the parent's opposite-sexed sibling. Simply put, a cross cousin is a first cousin who is the child of the mother's brother (maternal uncle's child) or of the father's sister (paternal aunt's child). 


A chart showing family members in relation to Ego

The role of cross cousins is especially important in some cultures (such as the Iroquois system) where marriage is promoted between them and the subject (ego). In a patrilineal culture (such as the Omaha system), cross cousins are the subject's father's sister's children. In a matrilineality (such as the Crow system), cross cousins are the subject's mother's brother's children."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Cross_cousin. -- Zugriff am 2006-06-08]


170. Tassā tassa suto cāpi,
Sumano nāma nāmasoa;
yācitvā so pi rājānaṃ,
uparājena pabbaji.

a Geiger: nāmato

170.

Auch ihr gemeinsamer Sohn, Sumana, bat den König um Erlaubnis und wurde gemeinsam mit dem Vizekönig Novize.


171. Uparājassa pabbajjā,
tassāsokassa rājino;
catutthe āsi vasse sā,
mahājanahitodayā.

171.

Der Vizekönigs Ordination zum Novizen, die das Heil vieler Menschen bewirkte, fand im vierten Jahr1 der Herrschaft König Asokas statt.

Kommentar:

1 d.h. ca. 269 v. Chr.


172. Tattheva upasampanno,
sampannaupanissayo;
ghaṭento uparājā so,
chaḷabhiñño ’rahā ahu.

172.

Noch im selben Jahr wurde der Vizekönig zum Mönch ordiniert. Da er alle Voraussetzungen dazu besaß und ich anstrengte, wurde er ein Arhant mit den sechs höheren Geisteskräften1.

Kommentar:

1 Arten von Arahanta m. -- Arahats:

  1. sukkha-vipassaka m. -- Ein Arahat, der nur die erleuchtende Einsicht verwirklicht hat, ohne irgend eine Beigabe (wie die unten genannten), d.h. einer, der nur die Minimalanforderungen für Arahatschaft verwirklicht hat
  2. tevijja m. -- Ein Arahat, der te-vijjā f. -- das dreifache Wissen besitzt, nämlich:
    1. pubbe-nivāsānussati-ñāṇa n. -- Erinnerung an frühere Geburten
    2. cutūpapāta-ñāṇa n. -- Erkenntnis des Vergehens und Entstehens der Wesen im Saṃsāra
    3. āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass die Triebe (āsava) verschwunden sind
  3. chal-abhiñña m. -- Ein Arahat, der die 6 abhiññā f. -- höheren Geisteskräfte besitzt nämlich:
    1. iddhi-vidhā f. -- die verschiedenen Fähigkeiten außergewöhnlicher Macht (iddhi):
      1. adhiṭṭhānā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht durch Entschluss: jemand entschließt sich z.B., vielfach zu werden
      2. vikuppanā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht der Verwandlung: Aufgeben der ursprünglichen Gestalt und Annhmen z.B. der Gestalt einer Kobra, oder eines Armeeteiles
      3. manomayā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht des geistgezeugten (Körpers): man lässt einen "Astralleib" hervorgehen
    2. dibba-sota -- das himmlische Ohr: Fähigkeit himmlische und menschliche Töne zu hören, ferne und nahe
    3. parassa ceto-pariyañāṇa n. -- das Durchschauen der Herzen anderer: Erkennen des Bewusstseins anderer, ob gierbehaftet usw.
    4. pubbe-nivāsānussati f. -- Erinnerung an frühere eigene Daseinsformen
    5. dibba-cakkhu n. -- das himmlische Auge: man sieht wie andere Wesen vergehen und wiederentstehen
    6. āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Wissen um die eigene Triebversiegung
       
  4. paṭisambhida-ppatta m. -- Ein Arahat, der die vier paṭisambhidā f. -- sprachlichen Fähigkeiten besitzt, nämlich:
    1. attha-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnete
    2. dhamma-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnende (Worte, Ausdrücke, Silben)
    3. nirutti-paṭisambhidā f. -- klares Wissen der sprachlichen Regeln
    4. paṭibhāna-paṭisambhidā f. -- klares Wissen von den rhetorischen Regeln (der Schlagfertigkeit)

Ein Arahat: hat alle zehn saṃyojana n. -- Fesseln (s. Dhammavibhāga II.10.6. ) überwunden

Die gegenwärtige Geburt ist seine letzte Geburt.


Zu Kapitel 5, Vers 173 - 211: Mahindas und Sanghamittas Eintritt in den Orden