Buddha im Asoka(Sorgenfrei)-Wald
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Zitierweise / cite as:
Payer, Alois <1944 - >: Dhammavibhāga -- Begriffsreihen der Buddhalehre. -- Teil II,3: Siebenergruppen bis Fünfzehnergruppen. -- Fassung vom 8. Juni 2000. -- (Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus). -- URL: http://www.payerḍe/buddhgrund/damma23.htm
Erstmals publiziert: 1994
Überarbeitungen: 8.6.2000, 14.12.1995
Anlass: Lehrveranstaltung Grundbegriffe des Buddhismus, Univ. Tübingen, WS 1993/94, SS 1998, SS 2000
Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)
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- II.9.1. Anupubba-vihāra m. -- Stufenweise Verweilzustände
- II.9.2. Buddha-guṇa -- Vorzüge eines Buddha
- II.9.3. Māna m. -- Abhängigkeit vom sozialen Feld
- II.9.4. Lokuttara-dhamma m. -- Überweltliches
- II.9.5. Vipassanā-ñāṇa n. -- Erkenntnis der Einsichtsmeditation
- II.9.6. Saṅgha-guṇa -- Vorzüge der Gemeinschaft der Erlösten
- II.9.7. Sattāvāsa m. -- Stätten der Wesen
- II.10.1. Antagāhika-diṭṭhi f. -- Ansichten, zu denen sich Buddha nicht äußert
- II.10.2. Dasa-bala-ñāṇa n. -- Erkenntnis durch die zehn Kräfte eines Buddha
- II.10.3. Pāramitā f. / Pāramī f. -- Vollkommenheiten, die ein Bodhisatta vollenden muss
- II.10.4. Micchatta n. -- Unrechtes
- II.10.5. Sammatta n. -- Rechtes
- II.10.6. Saṃyojana n. -- Fesseln
- II.10.7. Saṃyojana n. -- Fesseln
- II.10.8. Saññā f. -- Wahrnehmung
- II.10.9. Sad-dhamma m. -- Gesetzmäßigkeiten der Guten
- II.11.1. Paṭicca-samuppāda m. -- Bedingtes Entstehen
- II.12.1. Kamma n. -- Karma
- II.13.1. Dhūtaṅga n. -- asketische Praktiken
- II.15.1. Caraṇa n. -- Wandel
- kāma-rāgānusaya m. -- Neigung zu Gier nach Sinnendingen
- paṭhighānusaya m. -- Neigung zu Übelwollen
- diṭṭhānusaya m.. -- Neigung zu falsche Ansichten
- vicikicchānusaya m. -- Neigung zu Zweifel
- mānānusaya m. -- Neigung zu Abhängigkeit vom sozialen Feld
- bhava-rāgānusaya m. -- Neigung zu Gier nach Existenz
- avijjānusaya m. -- Neigung zu Nichtwissen
(Pathama-anusayasutta und Dutiyaanusayasutta : Aṅguttaranikāya IV, 9; Nal III, 157, 9 - 158, 9; Th 23, 8 - 9)
<273>
- Ein Zölibatär hat zwar keinen Geschlechtsverkehr, aber er lässt sich Reiben, Drücken, Baden und Streicheln von einer Frau gern gefallen und begehrt danach
- Ein Zölibatär spielt und tändelt mit einer Frau
- Ein Zölibatär sucht und beobachtet den Blick einer Frau
- Ein Zölibatär lauscht hinter einer Wand der Stimme einer Frau, wie sie lacht, redet, singt oder weint
- Ein Zölibatär erinnert sich gern an seine früheren Scherze, Plaudereien und Tändeleien mit einer Frau
- Ein Zölibatär beobachtet einen Laien wie er den Sinnesgenüssen hingegeben ist
- Ein Zölibatär lebt nur zölibatär, weil er in einer Götterwelt wiedergeboren werden will
(Methunasutta : Aṅguttaranikāya IV, 54 - 56; Nal III, 194, 7 196, 7; Th 23, 56)
<268>
die Wesen von 5-7 haben die entsprechenden ersten drei unkörperlichen Versenkungszustände erreicht. Der Bereich "Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung" wird under den Orten der Wahrnehmung nicht aufgezählt, da man dort weder von Wahrnehmung noch von Nicht-wahrnehmung sprechen kann.
s. II.9.7.
(Sattaviññāṇaṭṭhitisutta : Aṅguttaranikāya IV, 39 - 40; Nal III, 183, 9 - 184, 6; Th 23, 41)
<269>
lokiyā visuddhi f. -- weltliche Reinheiten;
- pātimokkha-saṃvara m. -- Eindämmung durch genauestes Beachten der Mönchsregeln (pāṭimokkha)
- indriya-saṃvara m. -- völliges Zügeln der Sinnesorgane
- ājīva-parisuddhi f. -- Reinheit des Unterhaltserwerbes: nur durch Almosengang, keine faulen Tricks
- paccaya-sannissitā visuddhi f. -- richtiger Gebrauch der vier Requisiten des Mönchslebens (Kleidung, Nahrung, Wohnung, Medizin) (s. Dhammavibhāga I.4.12. )
- dhūtaṅga n. -- die 13 asketischen Praktiken (s. II.13.1.)
vipassanā-kammaṭṭhāna n. -- Einsichtsmeditation (= 3. - 7.):
- kalāpa-sammasana n. -- Erkenntnis der drei Merkmale -- unbeständig, leidvoll, herrenlos -- in allem
- udaya-bbaya-ñāṇa n. -- Erkenntnis des ständigen Entstehens und Vergehens
- Entstehung der vipassanūpakilesa m. -- der zehn Befleckungen der Einsichtsmeditation (Aura, große Freude usw.) und deren Überwindung dadurch, dass man erkennt, dass diese angenehmen Zustände nicht der Weg zur Erlösung sind, sondern selbst unbeständig, leidvoll, herrenlos sind (diese Einsicht ist der Weg)
- udaya-bbayānupassanā-ñāṇa n. -- von obigen Befleckungen reines Sehen des Entstehens und Vergehens
- bhaṅgānupassanā-ñāṇa n. -- Sehen nur noch des Vergehens
- bhayatupaṭṭhāna-ñāṇa n. -- Sehen, dass in allem Gefahr liegt, da es unbeständig ist
- ādīnavānupassanā-ñāṇa n. -- Sehen, dass alles ohne Zuflucht, ohne Hilfe, voller Übel ist
- nibbidānupassanā-ñāṇa n. -- Nichtgefallen an allem
- muñcitu-kamyatā-ñāṇa n. -- Entstehung des Wunsches nach Erlösung
(Ende der weltlichen Reinheiten)
lokuttarā visuddhi f. -- überweltliche Reinheit:
- sotāpatti-magge ñāṇa n. -- Erkenntnis des Weges des Stromeintrittes (sotāpanna)
- sakad-āgāmi-magge ñāṇa n. -- Erkenntnis des Weges des Einmalwiederkehrers (sakadāgāmī)
- anāgāmi-magge ñāṇa n. -- Erkenntnis des Weges des Nichtwiederkehrers (anagāmī)
- arahatta-magge ñāṇa n.. -- Erkenntnis des Weges des Arahat
(Siebenteilung: Rathavinītasutta : Majjhimanikāya I, 147; Nal I, 194, 12 - 195, 3; Th 12, 290 - 292; Nyanamoli III, 109 - 112; Ausführliche Erklärungen im Visuddhimagga)
<270>
Kurze Erklärungen:
Vajirañāṇa <Paravahera, Mahāthera>: Buddhist meditation in theory and practice : a general exposition according to the Pāli Canon of the Theravāda school. -- 2nd ed. -- Kuala Lumpur : Buddhist Missionary Society, 1975. -- 496 p.
- sotāpanna m. -- Stromeingetretener
- sotāpatti-phala-sacchikiriyāya paṭipanna m. -- Der, welcher auf dem Wege ist, die Frucht des Stromeintrittes zu verwirklichen
- sakad-āgāmī m. -- Einmalwiederkehrer
- sakadagami-phala-sacchikiriyāya paṭipanna m. -- Der, welcher auf dem Wege ist, die Frucht des Eimalwiederkehrers zu verwirklichen
- anāgāmī m. -- Nichtwiederkehrer
- anāgāmi-phala-sacchikiriyāya paṭipanna m. -- Der, welcher auf dem Wege ist, die Frucht des Nichtwiederkehrers zu verwirklichen
- arahaṃ m. -- Arahat
- arahattāya paṭipanna m. -- Der, welcher auf dem Wege ist, die Arahatschaft zu verwirklichen
(Paṭhama-puggalasutta und Dutiya-puggalasutta : Aṅguttaranikāya IV, 292 - 293; Nal III, 383, 11-25; Th 23, 301)
<57>
1.-4. s. II.4.8. ; 5.-7. s. II.3.11. ); 8. s. II.11.1.
(Dhammasaṅgani (Abhidhammapiṭaka) 195; Nal 247,19-23 ; Th 34, 281 - 282)
<201>
- vipassanā-ñāṇa n. -- Einsicht (s. II.7.4. )
- manomayiddhi f. (manomayā iddhi f.) -- die außergewöhnliche Macht des geistgezeugten (Körpers): man lässt einen "Astralleib" hervorgehen (s. Anm. zu II.6.1. )
- iddhi-vidhā f. -- die verschiedenen Fähigkeiten außergewöhnlicher Macht (s. II.6.1. )
- dibba-sota -- das himmlische Ohr: Fähigkeit himmlische und menschliche Töne zu hören, ferne und nahe
- parassa ceto-pariyañāṇa n. -- das Durchschauen der Herzen anderer: Erkennen des Bewusstseins anderer, ob gierbehaftet usw.
- pubbe-nivāsānussati f. -- Erinnerung an frühere eigene Daseinsformen
- dibba-cakkhu n. -- das himmlische Auge: man sieht wie andere Wesen vergehen und wiederentstehen
- āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Wissen um die eigene Triebversiegung
(Sāmaññaphalasutta ; Dīghanikāya I, 76 - 85; Nal I, 67, 13 74, 19; Th 9, 101 - 113)
<282>
- paṭhama jhāna n. -- erster Versenkungszustand
- dutiya jhāna n. -- zweiter Versenkungszustand
- tatiya jhāna n. -- dritter Versenkungszustand
- catuttha jhāna n. -- vierter Versenkungszustand
- ākāsānañcāyatana n. -- Gebiet der Raumunendlichkeit
- viññāṇañcāyatana n. -- Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit
- ākiñcaññāyatana n. -- Gebiet der Nichtsheit
- nevasaññā-nāsaññāyatana n. -- Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung
- saññā-vedayita-nirodha m. -- Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl
1.-4. s. II.4.13. ; 5.-8. s. II.4.7.
(Anupubbavihārasutta und Anupubbavihārasamāpattisutta : Aṅguttaranikāya IV, 410 - 414; Nal IV, 50, 3 - 54, 2; Th 23, 425)
<301>
s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1308 - 1309.
(s. Dhammavibhāga I.3.2.1.1. : Buddhānussati)
iti pi so bhagavā: -- "Buddha, der Ehrwürdige,
- 1.,2.,3.,5. sind atta-hita-guṇa m. -- Vorzüge des Buddha zu seinem eigenen Wohl
- 6.,7. sind para-hita-guṇa m. -- Vorzüge des Buddha zu fremdem Wohl 4.,8.,9. sind atta-hita-guṇa und para-hita-guṇa
- 1.-5. sind paññā-guṇa m. -- Vorzüge der Einsicht Buddhas
- 6.-7. sind karuṇā-guna m. -- Vorzüge des Mitgefühls /Erbarmens Buddhas
- 8.-9. sind paññā-guṇa und karuṇā-guṇa
In Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa ist:
- bhagavato karuṇā-guṇa m.
- arahato visuddhi-guṇa m. -- Vorzug der Reinheit
- sammā-sambuddhassa paññā-guṇa
(Aṅguttaranikāya ; Th 20, 265)
<291>
s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1329 - 1331, 1340 - 1362.
- seyyassa seyyo 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Besseren, der sich besser vorkommt
- seyyassa sadiso 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Besseren, der sich gleich vorkommt
- seyyassa hīno 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Besseren, der sich geringer vorkommt
- sadisassa seyyo 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Gleichen, der sich besser vorkommt
- sadisassa sadiso 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Gleichen, der sich gleich vorkommt
- sadisassa hīno 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Gleichen, der sich geringer vorkommt
- hīnassa seyyo 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Geringeren, der sich besser vorkommt
- hīnassa sadiso 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Geringeren, der sich gleich vorkommt
- hīnassa hīno 'ham asmīti māna m. -- Die soziale Feldabhängigkeit eines Geringeren, der sich geringer vorkommt
D.h. māna m. bedeutet, dass man seinen eigenen Wert im Vergleich mit anderen, abhängig vom sozialen Umfeld, definiert
(Vibhaṅga 389 - 390; Nal 468, 16-21; Th 35, 527)
<297>
- sotāpatti-magga m. -- Weg des Stromeintrittes
- sakad-āgāmī-magga m. -- Weg des Einmalwiederkehrers
- an-āgāmī-magga m. -- Weg des Nichtwiederkehrers
- arahatta-magga m. -- Weg der Arahatschaft
- sotāpatti-phala n. -- Frucht des Stromeintrittes
- sakad-āgāmī-phala n. -- Frucht des Einmalwiederkehrers
- an-āgāmī-phala n. -- Frucht des Nichtwiederkehrers
- arahatta-phala n. -- Frucht der Arahatschaft
- nibbāna n. -- Nirvāṇa
<298>
s. II.10.9.
(zu 1-4 s. II.4.22. ; zu 5-8 s.II.4.23.
- udaya-bbayānupassanā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass alles ständig entsteht und vergeht
- bhaṅgānupassanā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass alles ständig vergeht
- bhaya-t-uppaṭṭhāna-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass alles deshalb eine Gefahr bildet, wenn man sein Herz daran hängt
- ādinvavānupassanā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass es in nichts Zuflucht, Hilfe gibt, dass alles voller Übel ist
- nibbidānupassanā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass man deshalb an nichts Gefallen finden kann
- muncitu-kamyatā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, die den Wunsch nach Erlösung entstehen lässt
- paṭisaṅkhānupassanā-ñāṇa n. -- Um sich von allem loszulösen, ordnet man ihm die drei Merkmale: unbeständig, leidvoll, herrenlos zu
- saṅkhārupekkhā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, die im aus der Einsicht in das Wesen der Wirklichkeit resultierenden Gleichmut gegenüber allem besteht
- saccānulomika-ñāṇa n. -- Erkenntnis, durch die man der erlösenden Wahrheit konform wird
s. II.7.4.
(Vgl. Paṭisambhidāmagga (Khuddakanikāya) 11; Nal V, 3, 7-13; Th 31, 1)
<299>
(s. Dhammavibhāga I.3.2.1.3. : Saṅghānussati)
sāvaka-saṅgho:
- supaṭipanno -- "Die Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen hat (die Lehre) gut praktiziert,
- ujju-paṭipanno -- geradeaus praktiziert,
- ñāya-paṭipanno -- in rechter Weise praktiziert,
- sāmīci-paṭipanno -- richtig praktiziert
- āhuneyyo -- sie ist würdig der Opfergaben,
- pāhuneyyo -- würdig der Gastlichkeit,
- dakkhineyyo -- würdig der Gaben,
- añjalīkaraṇīyo -- würdig des ehrfurchtvollen Grußes,
- anuttaraṃ puñña-kkhettaṃ lokassa -- ein unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt."
- 1.-5. sind atta-hita-guṇa m. -- Vorzüge zum eigenen Wohl des Saṅgha
- 5.-9. sind parahitaguṇa m. -- Vorzüge zu fremdem Wohl
(Aṅguttaranikāya; Th 20, 267)
<295>
s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1329 - 1332, 1383 - 1406.
(Sattāvāsasutta : Aṅguttaranikāya IV; 401; Nal IV,42, 3-26; Th 23, 413 - 414)
<300>
- sassato loko ti -- "Die Welt ist ewig"
- asassato loko ti -- "Die Welt ist nicht ewig"
- antavā loko ti -- "Die Welt ist endlich"
- anantavā loko ti -- "Die Welt ist unendlich"
- taṃ jīvaṃ taṃ sarīraṃ ti -- "Leben und Körper sind identisch"
- aññaṃ jīvaṃ aññaṃ sarīraṃ ti -- "Leben und Körper sind nicht identisch"
- hoti tathāgato paraṃ maraṇā ti -- "Ein Buddha existiert nach seinem Tod"
- na hoti tathāgato paraṃ maraṇā ti -- "Ein Buddha existiert nach seinem Tod nicht"
- hoti ca na ca hoti tatahāgato paraṃ maraṇā ti -- "Ein Buddha existiert nach seinem Tod und existiert nicht "
- neva hoti na na hoti tathāgato paraṃ maraṇā ti -- "Weder existiert ein Buddha nach seinem Tod noch existiert er nicht"
(Cūlamāluṅkyovādasutta : Majjhimanikāya I; 426; Nal II, 107, 2-18; Th 13, 143; Nyanamoli II, 274 - 278)
<325>
- ṭhānāṭhāna-ñāṇa n. -- Erkenntnis, was möglich und was unmöglich ist
- vipāka-ñāṇa n. -- Erkenntnis der Reifung von Kamma in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Möglichkeiten und Ursachen
- sabbatthagāminī-paṭipadā-ñāṇa n. -- Erkenntnis, wohin jeder Weg führt
- nānā-dhātu-ñāṇa n. -- Erkenntnis der Welt mit ihren Elementen
- nānādhimuttika-ñāṇa n. -- Erkenntnis der verschiedenen Neigungen der Wesen
- indriya-paro-pariyatti-ñāṇa n. -- Erkenntnis der Fähigkeiten anderer Wesen
- jhānādi-saṅkilesa-ñāṇa n. -- Erkenntnis der Versenkungszustände (jhāna n.), Befreiungen (vimokkha m.), Zustände der Sammlung (samādhi m.) mit ihren Befleckungen, ihrer Reinigung und Entstehung
- pubbe-nivāsānussati-ñāṇa n. -- Erinnerung an frühere Geburten
- cutūpapāta-ñāṇa n. -- Erkenntnis des Vergehens und Entstehens der Wesen im Saṃsāra
- āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass die Triebe (āsava) verschwunden sind
8. - 10. s. II.3.28.
(Mahāsīhanādasutta : Majjhimanikāya I, 69 - 71; Nal I, 98, 7 - 101, 8; Th 12, 140 - 145; Nyanamoli III, 241 - 243)
<311>
s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1505 - 1566.
- dāna (n.) -- Freigebigkeit
- sīla (n.) -- Sittlichkeit
- nekkhamma (n.) -- Entsagung
- paññā (f.) -- Weisheit
- viriya (n.) -- Willenskraft, Energie
- khanti (f.) -- Nachsicht / Duldsamkeit
- sacca (n.) -- Wahrhaftigkeit
- adiṭṭhāna (n.) -- Standfestigkeit (Entschlossenheit)
- mettā (f.) -- Güte
- upekkhā (f.) -- Gleichmut
<313>
- micchā-diṭṭhi f. -- Falsche Ansicht (s. II.3.14. )
- micchā-saṅkappa m. -- Falsche Gesinnung (s. II.3.1. )
- micchā-vācā f. -- Falsche Rede (s. Dhammavibhāga I.3.5.2. )
- micchā-kammanta m. -- Falsches Handeln (s. Dhammavibhāga I.3.5.1. )
- micchā-ājīva m. -- Falscher Lebensunterhalt (Gegensatz zu rechtem Lebensunterhalt, s. Dhmmavibhāga I.8.4. )
- micchā-vāyāma m. -- Falsche Anstrengung (Gegensatz zu Dhammavibhāga I.4.5. )
- micchā-sati f. -- Falsche Achtsamkeit: Achtsamkeit, die Gier, Hass und Verblendung hervorbringt (s. auch das Folgende)
- micchā-samādhi m. -- Falsche Sammlung: Meditation, um Besitz oder Ruhm zu erwerben, oder um andere zu schädigen (schwarze Magie)
- micchā-ñāṇa n. -- Falsche Einsicht / Erkenntnis
- micchā-vimutti f. -- Falsche Erlösung: man hält irgendeinen Zustand veränderten Wachbewusstseins für die Erlösung, obwohl es nicht die Erlösung ist
(Micchattasutta : Aṅguttaranikāya V, 211 - 212; Nal IV, 271, 10-18; Th 24, 226)
<322>
- sammā-diṭṭhi f. -- Rechte Ansicht
- sammā-saṅkappa m. -- Rechte Gesinnung
- sammā-vācā f. -- Rechte Rede
- sammā-kammanta m. -- Rechtes Handeln
- sammā-ājīva m. -- Rechter Lebensunterhalt
- sammā-vāyāma m. -- Rechte Anstrengung
- sammā-sati f. -- Rechte Achtsamkeit
- sammā-samādhi m. -- Rechte Sammlung
- sammā-ñāṇa n. -- Rechte Einsicht / Erkenntnis
- sammā-vimutti f. -- Rechte Erlösung
(zu 1-8 s. Dhammavibhāga I.8.4. )
(Micchattasutta : Aṅguttaranikāya V, 212; Nal IV, 271, 19-26; Th 24, 226 - 227)
<321>
- 1. sakkāya-diṭṭhi f. -- Falscher Glaube an ein Ich
- 2. vicikicchā f. -- Zweifel
- 3. sīla-bbata-parāmasa m. -- Hängen an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
- 4. kāma-chanda m. -- Gier nach Objekten der Sinneswelt
- 5. vyāpāda m. -- Übelwollen
(Saṃyojanasutta : Aṅguttaranikāya V, 17; Nal IV, 111, 21 - 112, 3; Th 24, 18 - 19)
<317>
- kāma-rāga m. -- Gier nach Objekten der Sinneswelt
- paṭigha m. -- Abneigung
- māna m. -- Abhängigkeit vom sozialen Feld (s. II.9.3.)
- diṭṭhi f. -- falsche Ansichten (vgl. II.3.14. )
- vicikicchā f. -- Zweifel
- sīla-bbata-parāmasa m. -- Hängen an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
- bhava-rāga m. -- Gier nach Werden
- issā f. -- Neid
- macchariya n. -- Geiz (s. II.5.6. )
- avijjā f. -- Nichtwissen (s. II.4.8. ; II.8.2. )
(Vibhaṅga ; Th 35, 528)
<318>
- anicca-sañña f. -- Wahrnehumg des Unbeständigen
- anattā-sañña f. -- Wahrnehmung der Herrenlosigkeit
- asubha-sañña f. -- Wahrnehmung des Unreinen (s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- 1311 - 1328.)
- ādīnava-sañña f. -- Wahrnehmung, dass alles ohne Zuflucht, ohne Hilfe, voller Übel (ādīnava) ist.
- pahāna-sañña f. -- Wahrnehmung des Ablassens
- virāga-sañña f. -- Wahrnehmung der Gierlosigkeit
- nirodha-sañña f. -- Wahrnehmung des Aufhörens
- sabba-loke anabhirata-sañña f. -- Wahrnehmung des Nichtgefallenfindens an der ganzen Welt
- sabba-saṅk.hāresu aniṭṭha-sañña f. -- Wahrnehmung des Unerwünschten in allem bedingt Entstandnen
- ānāpāna-sati f. -- Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen
<319>
s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1431 - 1463.
- sotāpatti-magga m. -- Weg des Stromeintrittes
- sakad-āgāmī-magga m. -- Weg des Einmalwiederkehrers
- an-āgāmī-magga m. -- Weg des Nichtwiederkehrers
- arahatta-magga m. -- Weg der Arahatschaft
- sotāpatti-phala n. -- Frucht des Stromeintrittes
- sakad-āgāmī-phala n. -- Frucht des Einmalwiederkehrers
- an-āgāmī-phala n. -- Frucht des Nichtwiederkehrers
- arahatta-phala n. -- Frucht der Arahatschaft
- nibbāna n. -- Nirvāṇa
- pariyatti-dhamma m. -- Studium (der Buddhalehre)
s. II.9.4.
(Abhidhammatthavibhāvinī ; Th 65)
<320>
Die Grundformel für das bedingte Entstehen ist:
imasmiṃ sati idaṃ hoti; imasmiṃ asati idaṃ na hoti
(wenn A dann B) und (wenn nicht A, dann nicht B).
D.h. A ist notwendige und hinreichende Bedingung für B.
Kilesa m. -- Befleckung:
1. avijjā-paccayā saṅkhārā -- Von Nichtwissen (avijjā f.) bedingt ist das karmaschaffende Wollen (saṅkhāra m.)
Avijjā f. -- Nichtwissen (s. II.8.2. ):
- dukkhe aññāṇa n. -- Nichtwissen über das Leiden
- dukkha-samudaye aññāṇa n. -- Nichtwissen über die Entstehung des Leidens
- dukkha-nirodhe aññāṇa n. -- Nichtwissen über die Beendigung des Leidens
- dukkha-nirodha-gāminiyā paṭipadāya aññāṇa n. -- Nichtwissen über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt
- pubbante aññāṇa n. -- Nichtwissen über die Vergangenheit
- aparante aññāṇa n. -- Nichtwissen über die Zukunft
- pubbantāparante aññāṇa n. -- Nichtwissen über Vergangenheit und Zukunft
- ida-paccayatā paṭiccasamuppannesu dhammesu aññāṇa n. -- Nichtwissen über die Bedingtheit bedingt entstandener Wirklichkeit (s. II.11.1.)
1.-4. s. II.4.8. ; 5.-7. s. II.3.11. ; 8. s. II.11.1.
Kamma n. -- Karma:
2. saṅkhāra-paccayā viññāṇaṃ -- von karmaschaffendem Wollen bedingt ist Bewusstsein (viññāṇa n.)
(Abhi)saṅkhāra m. -- Karma schaffendes Wollen (s. II.3.7. ):
- puññābhisaṅkhāra m. -- heilsames Karma schaffendes Wollen (in den Sinnenbereichen und feinstofflichen Bereichen)
- a-puññābhissaṅkhāra m. -- unheilsames Karma schaffendes Wollen
- aneñjābhisaṅkhāra m. -- "unerschütterliches" Karma schaffendes Wollen (in unstofflichen (arūpa) Bereichen)
3. viññāṇa-paccayā nāma-rūpaṃ -- von Bewusstsein bedingt ist Materielles und Bewusstsein (nāma-rūpa n.)
Viññāṇa n. -- Bewusstsein:
- hier vor allem = paṭisandhi-viññāṇa n. -- erster Bewussseinsmoment bei Wiedergeburt
- aber auch: alle vipāka-citta n. -- Bewusstseinsmomente, die Kammareifung sind
4. nāma-rūpa-paccayā sal-āyatanaṃ -- von Materiellem und Bewusstsein bedingt sind die sechs (inneren) Grundlagen des Bewusstseins (āyatana n.; s. Dhammavibhāga I.6.4.)
nāma n.: hier = cetasika n. -- bewusstseinsbegleitende Faktoren:
- vedanā f. -- Gefühl
- saññā f. -- Wahrnehmung
- saṅkhāra m. -- übrige bewusstseinsbegleitende Zustände
(s. Dhammavibhāga I.5.10. )
rūpa n. -- Materie (s. II.2.14. ) ): hier:
- kāya-dasaka n. -- Körper-Zehnergruppe:
- paṭhavī f. -- Erde (Element der Ausdehnung, gekennzeichnet durch Weiche und Härte)
- āpo n. -- Wasser (Element des Zusammenhaltes, gekennzeichnet durch Flüssigkeit und Zusammenhalt)
- tejo n. -- Feuer (Element der Hitze, gekennzeichnet durch Kälte und Hitze)
- vāyo n. -- Wind (Element der Bewegung, gekennzeichnet durch Bewegung, Schwingung, Erschütterung und Druck)
- rūpa n. (vaṇṇa m.) -- Gestalten und Farben
- gandha m. -- Düfte
- rasa m. -- Geschmäcke
- āhāra-rūpa n. -- Nähr-Materie = kavaliṅkāhāra (kabalī-kāra āhāra) m. -- materielle Nahrung (ojā)
- jīvita-rūpa n. -- Lebens-Materie = jīvitindriya n. -- Lebensfähigkeit (Lebenskraft)
- kāya m. -- somatisches Sinnesorgan
- bhāva-rūpa n. -- Sexbestimmende Materie:
- itthatta n. -- Weiblichkeit
- purisatta n. -- Männlichkeit
- hadaya-rūpa n. -- Herzmaterie: = hadaya-vatthu n. -- Herz-Basis (Sitz des Denk-Bewusstseins)
nāma-rūpa n. ist zu verstehen als:
- nāma n. -- Bewusstsein allein: bei Wesen der nichtstofflichen Welten (arūpa-bhava m.; s. II.3.24. )
- rūpa n. -- Materie allein: bei den Asaññāsatta -- Wesen ohne Wahrnehmung und Empfindung (s. II.3.24. )
- nāma-rūpa n. -- Bewusstsein und Materie: bei den Wesen der Welt der Formen (rūpa-bhava m.) und der Welt der Begierden (kāma-bhava m.) (s. II.3.24. )
5. sal-āyatana-paccayā phasso -- von den sechs (inneren) Grundlagen bedingt ist Berührung (phassa m.)
Sal-āyatana n. = ajjhattika-āyatana n. -- sechs innere Grundlagen des Bewusstseins (s. Dhammavibhāga I.6.3. ):
- cakkhāyatana n. -- Sehorgan
- sotāyatana n. -- Hörorgan
- ghānāyatana n. -- Riechorgan
- jivhāyatana n. -- Geschmacksorgan
- kāyāyatana n. -- somatisches Organ
- manāyatana n. -- Geistorgan
6. phassa-paccayā vedanā -- von Berührung bedingt ist Gefühl (vedanā f.)
Phassa m. -- Berührung = Bewusstseinskontakt: (s. Dhammavibhāga I.6.6. ; II.6.5.4. )
- cakkhu-samphassa m. -- Sehbewusstseinskontakt
- sota-samphassa m. -- Hörbewusstseinskontakt
- ghāna-samphassa m. -- Riechbewusstseinskontakt
- jivhā-samphassa m. -- Geschmacksbewusstseinskontakt
- kāya-samphassa m. -- somatischer Bewusstseinskontakt
- mano-samphassa m. -- Geistbewusstseinskontakt
phassa entsteht aus dem Zusammenwirken von ajjhattika-āyatana n. -- innere Grundlage des Bewusstsein und bāhira- āyatana n. -- äußere Grundlage des Bewusstseins und viññāña n. -- Bewusstsein (s. Dhammavibhāga I, 5.3. - 5.5.).
z.B.: Sehorgan + Gestalten und Farben + Sehbewusstsein -> Sehbewusstseinskontakt
7. vedanā-paccayā taṇhā -- von Gefühl bedingt ist Gier (taṇhā f.)
Vedanā f. -- Gefühle (s. II.5.10. ):
- sukha n. -- körperliches Wohlbefinden
- dukkha n. -- körperliches Unwohlbefinden
- somanassa -- Frohsinn / geistiges (mentales) Glück
- domanassa -- Trübsinn / geistiges (mentales) Unwohlbefinden
- upekkhā f. -- Gelassenheit / Gleichmut
Kilesa m. -- Befleckungen:
8. taṇhā-paccayā upādānaṃ -- von Gier bedingt ist Anhaften (upādāna n.)
Taṇhā f. -- Gier (s. II.3.13. ):
- kāma-taṇhā f. -- Gier nach Sinnenlust
- bhava-taṇhā f. -- Gier nach Werden
- vibhava-taṇhā f. -- Gier nach Vergehen
9. upādāna-paccayā bhavo -- von Anhaften bedingt ist Entstehen (bhava m.)
Upādāna n. -- Anhaften / Ergreifen (s. II.4.10. ):
- kāmupādāna n. -- Anhaften an Sinnesobjekten
- diṭṭhupādāna n. -- Anhaften an falschen Ansichten
- sīla-battupādāna n. -- Anhaften an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
- atta-vādupādāna n. -- Anhaften an der Behauptung eines Herrn
Kamma n. -- Karma:
10. bhava-paccayā jāti -- von Entstehen bedingt ist Geburt (jāti f.)
bhava m. -- Entstehen:
- hier = kamma-bhava m. -- Entstehen im Sinne von Kamma-Schaffen;
- nicht utpatti-bhava m. -- Entstehen im Sinne von Entstehung (= jāti f. -- Geburt)
11. jātipaccayā jarā-maraṇaṃ soka-parideva-dukkha- domanasupāyāsā sambhavanti -- von Geburt bedingt entstehen Alter (jarā f.) und Sterben (maraṇa n.), Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal, Verzweiflung
(vgl. erste edle Wahrheit; Dhammavibhāga I.4.17. )
Jāti f. -- Geburt s. Yoni f. -- Entstehungsarten (s. II.4.24. ):
- jalābu-ja -- aus einem Mutterleib: Säugetiere, Menschen
- aṇḍa-ja -- aus einem Ei: z.B. Vögel, Reptilien
- saṃseda-ja -- aus Flüssigkeit: z.B. Maden, Würmer
- opapātika -- ohne zugrundeliegendes Material ("Spontanzeugung"): z.B. Götter, Gespenster, Höllenwesen
Maraṇa n. -- Sterben: Ursachen des Sterbens:
- kamma-kkhaya m. -- Zuendegehen des Kamma, das die jeweilige Existenzform bedingt
- āyu-kkhaya m. -- erreichen der für die jeweilige Existenzform gültigen Altersgrenze
- ubhaya-kkhaya m. = 1. + 2.
- upacchedaka-kamma n. = upaghātaka kamma n. -- annullierendes Karma: Karma, das Wirkungen des reproduktiven Karma völlig verhindert (s. II.12.1.).
Evaṃ etassa kevalassa dukkha-khandhassa samudayo hoti. -- So geschieht die Enstehung dieses ganzen Haufens von Leid.
Fasst man das Zusammengehörige zusammen, ergibt sich zusammengefasst folgendes Bild:
- avijjā
- taṇhā
- upādāna
- saṅkhāra
- bhava
- viññāṇa
- nāma-rūpa
- sal-āyatana
- phassa
- vedanā
- jāti
- jarā-maraṇa
- avijjā
- taṇhā
- upādāna
- saṅkhāra
- bhava
- viññāṇa
- nāma-rūpa
- sal-āyatana
- phassa
- vedanā
- jāti
- jarā-maraṇa
so geht es immer weiter bis zur vollkommenen Erlösung.
(Grundformel z.B. Paṭicasamuppādasutta : Saṃyuttanikāya II, 1; Nal II, 3, 7 -4, 2; Th 16, 1; Ausführliche Auslegung: Visuddhimagga (Kap XVII) 517 - 586; Th III, 107 - 205; Nāṇamoli 592 - 678)
<328>
"Orthodoxe" Auslegungen des Paṭiccasamuppāda:
Nyanatiloka <Thera> <1878 - 1957>: Buddhistisches Wörterbuch : kurzgefasstes Handbuch der buddhistischen Lehren und Begriffe in alphabetischer Anordnung. -- 5. Aufl., (Unveränd. Nachdr. der 2., rev. Aufl.). -- Stammbach : Beyerlein und Steinschulte, 1999. -- 277 S. ; 18 cm. -- Originaltitel: Buddhist dictionary. -- ISBN: 3-931095-09-6. -- S. 162 - 173 (s.v. Paṭiccasamuppāda) . -- Hier können Sie dieses Werk bestellen: http://www.buddhareden.de/fr-bestellung.htm
Nārada <Mahāthera>: The Buddha and his teachings. 2nd ed. Colombo, 2517 = 1973. -- S. 419 - 435.
- 1. diṭtha-dhamma-vedanīya kamma n. -- Karma, das schon in diesem Leben reift: dieses Karma ist das schwächste. Wenn solches Karma in diesem Leben nicht reift, dann wird es wirkungsloses Karma.
- 2. upajja-vedanīya kamma n. -- Karma, das bis höchstens in die erste Wiedergeburt reift. Reift es bis dann nicht, dann wird es wirkungslos.
- 3. aparāpara-vedanīya kamma n. -- Karma, das im Allgemeinen auf alle Fälle reift, egal wieviele Wiedergeburten dazwischenstehen.
- 4. ahosi kamma n. -- Wirkungsloses Karma: Karma der ersten oder zweiten Art, gelegentlich der dritten Art, das nicht in diesem Leben bzw. der ersten Wiedergeburt wirksam wurde.
- 5. janaka kamma n. -- wiedergeburterzeugendes Karma: Karma, das die Art der Wiedergeburt (als Mensch, Tier, Gott usw.) bestimmt. Dies ist das Karma, welches im Augenblick des Todes vorherrscht: die nächste Wiedergeburt hängt vom letzten Bewusstseinszustand des vorhergehenden Lebens ab, unabhängig vom allgemeinen Verhalten zuvor. Das vorhergehende Verhalten wird aber in der neuen Geburt unumgänglich wirksam. So können tugendhafte Eltern miserable Kinder bekommen und miserable Eltern tugendhafte Kinder.
- 6. upathambaka kamma n. -- unterstützendes Karma: Karma, das die Wirkungen des reproduktiven Karmas unterstützt.
- 7. upapīlaka kamma n. -- gegenläufiges Karma: Karma, das die Wirkungen des reproduktiven Karma hindert.
- 8. upaghātaka (upaccheda) kamma n. -- annullierendes Karma: Karma, das Wirkungen des reproduktiven Karma völlig verhindert.
Beispiel: Devadatta, der Bösewicht vom Dienst im Buddhismus, der Buddha zu töten versuchte und eine Ordensspaltung bewirkte: sein wiedergeburtserzeugendes (janaka) gutes Karma bewirkte, dass er in einer Fürstenfamilie geboren wurde. Unterstützendes (upathambaka) Karma bewirkte, dass er dort Wohlstand und Wohlergehen lebte. Gegenläufiges (upapīlaka) Karma wurde wirksam, als er die Demütigung der Exkommunikation durch den Orden erlitt. Annulierendes (upaghātaka) Karma wurde wirksam, als ihn der Höllenschlund bei seinem fürchterlichen Ende verschlang.
- 9. garu kamma n. -- Erste Priorität: Schweres Karma: Karma, das notwendigerweise in diesem oder dem nächsten Leben reifen muss. Gutes schweres Karma sind die Versenkungszustände (jhāna n. s. II.4.13. ; II.4.7. ), die aus der Ruhigwerdemeditation folgen. Schlechtes schweres Karma sind die schweren Vergehen (s. II.6.2.6. ), die auf alle Fälle im nächsten Leben reifen. Wenn jemand sowohl diese Entrückungszustände erreicht hat als auch eines der schweren Vergehen begangen hat, dann wiegt das schwere Vergehen schwerer
- 10. (maraṇ)āsanna kamma n. -- Zweite Prioritätsstufe: sterbensnahes Karma: die Tat, die man unmittelbar vor dem Tod tut oder an die man sich dann billigend erinnert. Deshalb ist es Brauch, Sterbende an ihre guten Taten zu erinnern und sie dazu anzuhalten, auf dem Totenbett Gutes zu tun.
- 11. āciṇṇa (bahula) kamma n. -- Dritte Prioritätsstufe: häufig geübtes Karma: Karma, das jemand gewohnheitsmäßig häufig tut, Karma das zum Habitus wurde.
- 12. katattā kamma n. -- Vierte Prioritätsstufe: aufgespeichertes Karma: jegliches Karma, das nicht unter die drei anderen Prioritätsstufen fällt.
(Visuddhimagga 601 - 602; Th 223; Nāṇamoli 696 - 699)
<326>
- 1. paṃsukūlikaṅga n. -- Übung des Fetzenkleidträgers
- 2. tecīvarikaṅga n. -- Übung des Dreigewandträgers
- 3. piṇḍapātikaṅga n. -- Übung des nur Almosenspeise Essenden
- 4. sa-padāna-cārikaṅga n. -- Übung des Von-Haus-zu-Haus-Gängers
- 5. ekāsanikaṅga n. -- Übung des Einmalessers
- 6. patta-piṇḍikaṅga n. -- Übung des Topfspeisers
- 7. khalupacchābhattikaṅga n. -- Übung des "Die späteres Speise Verwerfenden"
- 8. araññikaṅga n. -- Übung des Waldasketen
- 9. rukkha-mūlikaṅga n. -- Übung des Baumasketen
- 10. abbhokāsikaṅga n. -- Übung des unter freiem Himmel Lebenden
- 11. sosānikaṅga n. -- Übung des Leichenverbrennungsstätteasketen
- 12. yathā-santhatikaṅga n. -- Übung des mit jedem Lager Zufrieden
- 13. nesajjikaṅga n. -- Übung des Stetigsitzers
(Vgl. Mahāniddesa (Khuddakanikāya) 476; Nal IV/1, 416, 17-20 ; Th 29, 584; Visuddhimagga 59 - 83; Th I, 73 - 108; Nāṇamoli 59 - 83 <im Visuddhimagga ausführliche Erklärungen!>)
<330>
- 1. sīla-sampadā f. -- Vollkommenheit im Wandel
- 2. indriyasaṃvara m. -- Zügelung der Sinnesorgane
- 3. bhojane matta-ññutā f. -- Maßhalten beim Essen
- 4. jāgariyānuyoga m. -- stete Wachsamkeit
Saddhamma m. -- gute Eigenschaften:
- 5. saddhā f. -- Vertrauen
- 6. hiri f. -- Selbstwertgefühl: Scham, Böses, Unheilsames zu tun
- 7. otappa n. -- Scheu vor den Früchten unheilsamer Taten
- 8. bahu-ssutatā f. -- er hat viel gehört (d.h. vor allem: er kennt die Buddhalehre)
- 9. viriya n. -- Energie
- 10. sati f. -- Achtsamkeit
- 11. paññā f. -- Weisheit
- 12. paṭhama-jhāna n. -- erster Versenkungszustand
- 13. dutiya-jhāna n. -- zweiter Versenkungszustand
- 14. tatiya-jhāna n. -- dritter Versenkungszustand
- 15. catuttha-jhāna n. -- vierter Versenkungszustand
(Sekhapaṭipadāsutta : Majjhimanikāya I, 354 - 356; Nal II, 21, 14 - 24, 2; Th 13, 26 - 29)
<332>
(zu 5. - 11. s. Dhammavibhāga I.8.1. ; zu 12.-15. s. II.4.13. )
ENDE