Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus

Logo.GIF

Buddha im Asoka(Sorgenfrei)-Wald

Dhammavibhāga -- Begriffsreihen der Buddhalehre, Teil II

2. Vierer-, Fünfer- und Sechsergruppen


von Alois Payer

(mailto: payer@well.com)


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Dhammavibhāga -- Begriffsreihen der Buddhalehre. -- Teil II,2: Vierer-, Fünfer- und Sechsergruppen.. -- Fassung vom 2006-04-21. -- (Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus). -- URL: http://www.payerḍe/buddhgrund/damma22.htm

Erstmals publiziert: 1994

Überarbeitungen: 2006-04-21 [Umstellung auf Unicode]; 8.6.2000, 13.12.1995

Anlass: Lehrveranstaltung Grundbegriffe des Buddhismus, Univ. Tübingen, WS 1993/94, SS 1998, SS 2000

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

Copyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers.

Dieser Text ist Teil von Tüpfli's Global Village Library


Übersicht


II.4. Catukka -- Vierergruppen



II.5. Pañcaka -- Fünfergruppen



II.6. Chakka -- Sechsergruppen



II.4. Catukka -- Vierergruppen


II.4.1. Apāya m. -- schlechte Formen der Wiedergeburt


  1. niraya m. -- Höllen
  2. tiracchāna-yoni -- Tiere
  3. pitti-visaya m. -- Gespenster
  4. asura-kāya m. -- Dämonen

s. II.3.24.

<192>


II.4.2. Apassenadhamma m. -- Unterstützung


  1. paṭisevanā f.: bhikkhu saṅkhāy' ekaṃ paṭisevati  -- Ein Mönch überlegt besonnen bevor er etwas gebraucht (s. Dhammavibhāga I.4.12. ) oder mit jemandem Umgang pflegt
  2. adhivāsanā f.: bhikkhu saṅkhāy' ekaṃ adhivāseti -- Ein Mönch überlegt besonnen und erträgt dann etwas oder stimmt etwas / jemandem zu
  3. parivajjanā f.: bhikkhu saṅkhāy' ekaṃ parivajjeti -- Ein Mönch überlegt besonnen und vermeidet dann etwas oder jemanden
  4. paṭivinodanā f.: bhikkhu saṅkhāy' ekaṃ vinodeti -- Ein Mönch überlegt besonnen und vertreibt dann etwas oder jemanden

(Saṅgītisutta : Dīghanikāya III, 224; Nal III, 175, 18-19; Th 11, 236)

<195>


II.4.3. Appamañña = Brahma-vihāra m. -- unbegrenzte Haltungen


  1. mettā f. -- Güte
  2. karuṇā f. -- Mitgefühl
  3. muditā f. -- Mitfreude
  4. upekkhā f. -- Gleichmut

s. Dhammavibhāga I.4.14.

(z.B. Tevijjasutta : Dīghanikāya I, 251; Nal I, 210, 21 - 211, 9; Th 9, 310 - 311)

<116>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1239 - 1273.


II.4.4. Arahanta m. -- Arahats


  1. sukkha-vipassaka m. -- Ein Arahat, der nur die erleuchtende Einsicht verwirklicht hat, ohne irgend eine Beigabe (wie die unten genannten), d.h. einer, der nur die Minimalanforderungen für Arahatschaft verwirklicht hat
  2. tevijja m. -- Ein Arahat, der te-vijjā f. -- das dreifache Wissen besitzt (s. II.3.28. ), nämlich:
    1. pubbe-nivāsānussati-ñāṇa n. -- Erinnerung an frühere Geburten
    2. cutūpapāta-ñāṇa n. -- Erkenntnis des Vergehens und Entstehens der Wesen im Saṃsāra
    3. āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Erkenntnis, dass die Triebe (āsava) verschwunden sind
  3. chal-abhiñña m. -- Ein Arahat, der die 6 abhiññā f. -- höheren Geisteskräfte besitzt (s. II.6.1. ), nämlich:
    1. iddhi-vidhā f. -- die verschiedenen Fähigkeiten außergewöhnlicher Macht (iddhi):
      1. adhiṭṭhānā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht durch Entschluss: jemand entschließt sich z.B., vielfach zu werden
      2. vikuppanā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht der Verwandlung: Aufgeben der ursprünglichen Gestalt und Annhmen z.B. der Gestalt einer Kobra, oder eines Armeeteiles
      3. manomayā iddhi f.: die außergewöhnliche Macht des geistgezeugten (Körpers): man lässt einen "Astralleib" hervorgehen
    2. dibba-sota -- das himmlische Ohr: Fähigkeit himmlische und menschliche Töne zu hören, ferne und nahe
    3. parassa ceto-pariyañāṇa n. -- das Durchschauen der Herzen anderer: Erkennen des Bewusstseins anderer, ob gierbehaftet usw.
    4. pubbe-nivāsānussati f. -- Erinnerung an frühere eigene Daseinsformen
    5. dibba-cakkhu n. -- das himmlische Auge: man sieht wie andere Wesen vergehen und wiederentstehen
    6. āsava-kkhaya-ñāṇa n. -- Wissen um die eigene Triebversiegung
  4. paṭisambhida-ppatta m. -- Ein Arahat, der die vier paṭisambhidā f. -- sprachlichen Fähigkeiten besitzt (s. II.4.20. ), nämlich:
    1. attha-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnete
    2. dhamma-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnende (Worte, Ausdrücke, Silben)
    3. nirutti-paṭisambhidā f. -- klares Wissen der sprachlichen Regeln
    4. paṭibhāna-paṭisambhidā f. -- klares Wissen von den rhetorischen Regeln (der Schlagfertigkeit)

Ein Arahat: hat alle zehn saṃyojana n. -- Fesseln (s. II.10.6. ) überwunden

(s. II.4.5.). Die gegenwärtige Geburt ist seine letzte Geburt.

<62>


II.4.5. Ariya-puggala m. -- Edle Personen


  1. sotāpanna m. -- Stromeingetretener (s. II.3.37. ): hat die ersten drei saṃyojana n. -- Fesseln (s. II.10.6. ) überwunden, nämlich:
    • 1. sakkāya-diṭṭhi f. -- Falscher Glaube an ein Ich
    • 2. vicikicchā f. -- Zweifel
    • 3. sīla-bbata-parāmasa m. -- Hängen an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
  2. sakad-āgāmī m. -- Einmalwiederkehrer: hat die ersten drei saṃyojana n. -- Fesseln überwunden; hat nur noch ganz schwach folgende Fesseln:
    • 4. kāma-chanda m. -- Gier nach Objekten der Sinneswelt
    • 5. vyāpāda m. -- Übelwollen
  3. an-āgāmī m. -- Nicht-Wiederkehrer (s. II.5.13.) hat die ersten fünf saṃyojana n. -- Fesseln d.h. alle niederen Fesseln) überwunden.
  4. arahanta m. -- Arahat (s. II.4.4.) hat alle zehn saṃyojana n. -- Fesseln überwunden, nämlich die genannten niedrigen und folgende höhere:
    • 6. rūpa-rāga m. -- Gier nach der feinstofflichen Welt der Formen
    • 7. a-rūpa-rāga m. -- Gier nach der unstofflichen Welt
    • 8. māna m. -- Abhängigkeit vom sozialen Feld
    • 9. uddhacca n. -- Aufgeregtheit
    • 10. avijjā f. -- Nichtwissen

(z.B. Mahālisutta : Dīghanikāya I, 156; Nal I, 133, 1-19; Th 9, 199 - 120)

<56>


II.4.6. Ariya-vaṃsa m. -- Sitten der Edlen:


  1. itarītara-cīvara-santuṭṭhi f. -- Zufriedenheit mit jedem Mönchsgewand
  2. itarītara-piṇḍapāta-santuṭṭhi f. -- Zufriedenheit mit jeder Almosenspeise
  3. itarītara-senāsana-santuṭṭhi f. -- Zufriedenheit mit jeder Wohnstatt
  4. bhāvanārāmatā f., bhavanā-rati f., pahānāramatā f., pahāna-rati f. -- Freude an der Entfaltung von Heilsamen und am Aufgeben von Unheilsamen (bes. an Meditation und Entsagung)

(Ariyavaṃsasutta : Aṅguttaranikāya II, 27 - 29; Nal II, 30, 12 - 31, 29; Th 21, 35)

<196>


II.4.7. A-rūpa n. = Âruppa n. -- Formlose (materiefreie) Gebiete von Versenkungszuständen (jhāna)


Stereotype Formulierungen:

  1. ākāsānañcāyatana n. -- Gebiet der Raumunendlichkeit

    sabbaso rūpa-saññānaṃ samatikkamma, paṭigha-saññānaṃ attha-gamā, ñānatta-saññānaṃ amanasi-kārā Ananto akāso ti ākāsānañcāyatanaṃ upsampajja viaharati

    "Nachdem er völlig die Wahrnehmung von Materiellem überwunden hat, wenn die Gegenstands-Wahrnehmungen verschwunden sind, wenn er die Wahrnehmungen von Verschiedenheit nicht mehr beachtet, gelangt er mit dem Bewusstsein, dass der Raum unendlich ist, zum Gebiet der Raumunendlichkeit und verweilt dort"

  2. viññāṇñcāyatana n. -- Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit

    sabbaso ākāsānañcāyatanaṃ samatikkamma Anantaṃ viññāṇaṃ ti viññāṇñcāyatanaṃ upasampajja viharati

    "Nachdem er das Gebiet der Raumunendlichkeit völlig überwunden hat, gelangt er mit dem Bewusstsein, dass das Bewusstsein unendlich ist, zum Gebiet der Bewusstseinunendlichkeit und verweilt dort"

  3. ākiñcaññāyatana n. -- Gebiet der Nichtsheit

    sabbaso viññāṇñcāyatanaṃ samatikamma N'atthi kiñcīti ākiñcaññāyatanaṃ upasampajja viharati

    "Nachdem er das Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit völlig überwunden hat, gelangt er mit dem "Bewusstsein", dass nichts existiert, zum Gebiet der Nichtsheit und verweilt dort"

  4. nevasaññā-nāsaññāyatana n. -- Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung

    sabbaso ākiñcaññāyatanaṃ samatikamma nevasaññā-nāsaññāyatanaṃ upsampajja viharati

    "Nachdem er das Gebiet der Nichtsheit völlig überwunden hat, gelangt er zum Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung und verweilt dort"

Vgl. II.3.34.

<199>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -

Tome II, p. 1023 - 1024; 1032 - 1034


II.4.8. Avijjā f. -- Nichtwissen


  1. dukkhe aññāna n. -- Nichtwissen über das Leiden
  2. dukkha-samudaye aññāna n. -- Nichtwissen über die >Entstehung des Leidens
  3. dukkha-nirode aññāna n. -- Nichtwissen über die Beendigung des Leidens
  4. dukkha-nirodha-gāminiyā paṭipadāya aññāna n. -- Nichtwissen über den Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt

Vgl. Dhammavibhāga I.4.17. ; II.8.2.

(Avijjāpaṇhāsutta : Saṃyuttanikāya IV; 256; Nal IV, 228, 1418; Th 18, 315 - 316)

<200>

Zu den entsprechenden ñāṇa vgl. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1465 - 1471.


II.4.9. Âhāra m. -- Nahrung


  1. kavaliṅkāhāra m. -- materielle Nahrung
  2. phassa m. -- Berührung (s. II.11.1. )
  3. mano-sañcetanā f. -- Wollen
  4. viññāṇa n. -- Bewusstsein (s. II.11.1. )

(z.B. Mahātaṇhāsaṅkhayasutta : Majjhimanikāya I, 261; Nal I, 320, 27 - 321, 2; Th 12, 479; Nyanamoli III, 121)

<204>


II.4.10. Upādāna n. -- Anhaften / Ergreifen


  1. kāmupādāna n. -- Anhaften an Sinnesobjekten
  2. diṭṭhupādāna n. -- Anhaften an falschen Ansichten
  3. sīla-battupādāna n. -- Anhaften an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
  4. atta-vādupādāna n. -- Anhaften an der Behauptung eines Ich

(Saṅgītisutta : Dīghanikāya III, 230; Nal III, 179, 26-27; Th 11, 242)

<206>


II.4.11. Ogha m. -- Wogen


  1. kāmogha m. -- Woge der Gier
  2. bhavogha m. -- Woge der Existenz
  3. diṭṭhogha m. -- Woge der falschen Ansichten
  4. avijjogha m. -- Woge des Nichtwissens

(z.B. Oghādisutta : Saṃyuttanikāya V, 136; Nal V, 119, 12-13; Th 19, 88)

<207>


II.4.12. Ariya-saccesu kicca n. -- Was inbezug auf die vier edlen Wahrheiten getan werden muss


  1. dukkha -> pariññā f. -- erste edle Wahrheit -> Erkenntnis des Leidens
  2. samudaya -> pahāna n. -- zweite edle Wahrheit -> Aufgeben der Gier
  3. nirodha -> sacchi-karaṇa n. -- dritte edle Wahrheit -> (experimentelle) Verifikation der Beendigung des Leidens
  4. magga -> bhāvanā f. -- vierte edle Wahrheit -> Entfaltung des edlen achtgliedrigen Pfades

(z.B. Dhammacakkappavattanasutta : Saṃyuttanikāya V, 421 - 422; Nal V; 261, 20,27-28, 262,5-6,13-14; Th 19, 529 - 530)

<198>


II.4.13. Jhāna n. -- Versenkungszustände


Stereotyper Text:

  1. paṭhama jhāna n. -- erster Versenkungszustand

    Idha bhikkhave bhikkhu vivicc'eva kāmehi, vivicca akusalehi dhammehi, sa-vitakkaṃ sa-vicāraṃ viveka-jaṃ pīti-sukham paṭhamaṃ jhānaṃ upasampajja viharati

    "Da, ihr Mönche, gewinnt ein Mönch, abgeschieden von den Sinenngenüssen, abgeschieden von unheilsamen Bewusstseinszuständen, den ersten Versenkungszustand, der mit Reflexion (innerem Sprechen) verbunden ist (Gedankenfassung und diskursivem Denken), der aus Abgeschiedenheit entstanden ist, der von Verzückung und stillem Glück begleitet ist, und verweilt in diesem Versenkungszustand."

  2. dutiya jhāna n. -- zweiter Versenkungszustand

    Vitakka-vicārānaṃ vūpasamā ajjhattaṃ sampasādanaṃ cetaso ekodibhāvaṃ a-vitakkaṃ a-vicāraṃ samadhi-jaṃ pīti-sukhaṃ dutiyaṃ jhānaṃ upasampajja viharati

    "Nach Stillwerden der Reflexion (des inneren Sprechens) gewinnt er die innere Abklärung, die Einheit des Bewusstseins, den zweiten Versenkungszustand, der von Reflexion (innerem Sprechen) frei ist, der aus Sammlung (samādhi) enstanden ist, der von Verzückung und stillem Glück begleitet ist, und verweilt in diesem Versenkungszustand."

  3. tatiya jhāna n. -- dritter Versenkungszustand

    Pītiyā ca virāgā upekkhako ca viharati sato ca sampajāno, sukhañ ca kāyena paṭisamvedeti; yan taṃ ariyā acikkhanti "Upekkhako satimā sukha-viharīti" tatiyaṃ jhānaṃ upsampajja viharati

    "Nach der Aufhebung der Verzückung verweilt er gleichmütig, in Achtsamkeit und Bewusstseinsklarheit und fühlt mit seinem Körper stilles Glück und erreicht den dritten Versenkungszustand, von dem die edelen sagen "Glücklich weilt der Gleichmütige, der Achtsame". Und er verweilt in diesem Versenkungszustand."

  4. catuttha jhāna n. -- vierter Versenkungszustand

    Sukhassa ca pahānā dukkhassa ca pahānā, pubbeva somanassa-domanassānaṃ atthagamā a-dukkhaṃ a-sukhaṃ upekkhā-sati-parisuddhiṃ catutthaṃ jhānam upasampajja viharati

    "Nach dem Schwinden von Glück und Leid, nach dem Untergang von früherem Frohsinn und Trübsinn, erreicht er den vierten Versenkungszustand, der ohne Leid und oghne Glück ist, der die Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit ist. Und er verweilt in diesem Versenkungszustand."

(z.B. Vibhaṅga 235-236)

<9>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. --

Tome II, p. 1023 - 1032


II.4.14. Dakkhiṇā-visuddhi f. -- Reinheit einer Gabe an Mönche


  1. dakkhiṇā dāyakato visujjhati, no paṭiggāhakato -- Eine Gabe ist rein von Seiten des Gebers, nicht des Empfängers: der Geber ist tugendhaft, von gutem Charakter; der Empfänger ist sittenlos, von schlechtem Charakter (im Folgenden analog)
  2. dakkhiṇā paṭiggāhakato visujjhati, no dāyakato -- Eine Gabe ist rein von Seiten des Empfängers, nicht des Gebers
  3. dakkhiṇā neva dāyakato visujjhati, no paṭiggāhakato -- Eine Gabe ist weder von Seiten des Gebers noch von Seiten des Empfängers rein
  4. dakkhiṇā dāyakato ceva visujjhati paṭiggāhakato ca -- Eine Gabe ist sowohl von Seiten des Gebers als auch des Empfängers rein

(Dakkhiṇasutta : Aṅguttaranikāya II, 80 - 81; Nal II, 85, 3-25; Th 21, 104)

<142>


II.4.15. Dhamma-samādāna n. -- religiöse Praktiken


  1. paccupanna-sukha āyatiṃ dukkhavipāka dhamma-samādāna n. -- Religiöse Praktiken, die in der Gegenwart Freude bereiten,in der Zukunft Leid: anomistische "Asketen", die sich mit "Mitasketinnen" sexuell vergnügen
  2. paccupanna-dukkha āyatiṃ dukkhavipāka dhamma-samādāna n.: Religiöse Praktiken, die in der Gegenwart und in der Zukunft Leid bringen: schmerzhafte asketische Praktiken
  3. paccupanna-dukkha āyatiṃ sukhavipāka dhamma-samādāna n. -- Religiöse Praktiken, die in der Gegenwart Leid bringen, in der Zukunft Glück: ein echter (buddhistischer) Zölibatär, der stark Gier, Hass und Verblendung unterliegt und darunter leidet. Er wird eine glückliche Wiedergeburt haben
  4. paccupanna-sukha āyatiṃ sukhavipāka dhamma-samādāna n. -- Religiöse Praktiken, die in der Gegenwart und in Zukunft Glück bringen: jemand, der Gier, Hass und Verblendung nicht häufig unterliegt, und der die Versenkungszustände (jhāna n.) verwirklicht. Ein solcher wird eine glückliche Wiedergeburt haben

(Cūladhammasamādānasutta : Majjhimanikāya I, 305 - 309; Nal I, 377, 1 - 379, 27; Th 12, 556 - 562; Nyanamoli I, 252 - 254) <144>


II.4.16. Parisā f. -- Gruppen von Buddhisten


  1. bhikkhu m. -- Mönche
  2. bhikkhunī f. -- Nonnen
  3. upāsaka m. -- Laienanhänger
  4. upāsikā f. -- Laienanhängerinnen

(z.B. Ânanda-acchariyasutta : Aṅguttaranikāya II, 132; Nal II, 139, 3-20; Th 21, 178)

<150>


II.4.17. Parisā f. -- Gruppen von Menschen


  1. khattiya m. -- K.satriya = Angehörige des Fürsten- und Wehrstandes
  2. brāhmaṇa m. -- Brahmanen = Angehörige des geistlichen Standes
  3. gahapati m. -- Hausleute = Angehörige des Nährstandes
  4. samaṇa m. = Asketen

(z.B. Cakkavatti-acchariyasutta : Aṅguttaranikāya II, 133; Nal II, 139, 21 - 140, 13; Th 21, 179)

<151>


II.4.18. Puggala m. -- Arten von Individuen, die sich mit der Lehre eines Buddha ernsthaft auseinandersetzen


  1. ugghaṭita-ññū puggala m. -- jemand, der sofort Wissen erlangt:

    katamo ca puggalo ugghaṭitaññū?
    yassa puggalassa saha udāhata-velāya dhammābhisamayo hoti -- ayaṃ vuccati puggalo ugghaṭita-ññū.

    "Wer ist jemand, der sofort Wissen erlangt?
    Jemand, der sofort Wissen erlangt, ist eine Person, die sofort, wenn sie eine kurze buddhistische Belehrung hört, diese Lehre -- und so Erlösung -- verwirklicht."

  2. vipañcita-ññū puggala m. -- jemand, der nach ausführlicher Erklärung Wissen erlangt:

    katamo ca puggalo vipañcita-ññū?
    yassa puggalassa saṅkhittena bhāsitassa vitthārena atthe vibhajiyamāne dhammābhismayo hoti -- ayaṃ vuccati puggalo vipañcita-ññū.

    "Wer ist jemand, der nach ausführlicher Erklärung Wissen erlangt?
    Jemand der nach ausführlicher Erklärung Wissen erlangt, ist eine Person, welche, wenn ihr der Sinn einer kurzen Lehrdarlegung ausführlich erklärt wird, diese Lehre -- und so Erlösung -- verwirklicht."

  3. neyya puggala m. -- jemand, der der Anleitung bedarf

    katamo ca puggalo neyyo?
    yassa puggalassa uddesato paripucchato yoniso manasi-karoto kalyāṇamitte sevato bhajato payirupāsato evaṃ anupubbena dhammābhisamayo hoti -- ayaṃ vuccati puggalo neyyo.

    "Wer ist jemand, der der Anleitung bedarf?
    Jemand, der der Anleitung bedarf, ist eine Person, die stufenweise diese Lehre -- und so Erlösung -- verwirklicht, indem aufgrund der Erklärung (der Lehre) ausführlich fragt, besonnen überlegt, mit guten Freunden Umgang hat, ihnen ergeben ist, sie umhegt."

  4. pada-parama puggala m. -- jemand, der über die Worte nicht hinauskommt:

    katamo ca puggalo pada-paramo?
    yassa puggalassa bahuṃ pi suṇato bahuṃ pi dhārayato bahum pi vācayato na tāya jātiyā dhammābhisamayo hoti -- ayaṃ vuccati puggalo pada-paramo.

    "Wer ist jemand, der über die Worte nicht hinauskommt?
    Jemand, der über die Worte nicht hinauskommt, ist eine Person, die in diesem Leben diese Lehre -- und so Erlösung nicht verwirklicht, obwohl sie (die Buddhalehre) viel hört, viel behält, viel rezitiert."

(Aufzählung: Ugghaṭitaññūsutta : Aṅguttaranikāya II, 135; Nal II, 142, 11 - 15; Th 21, 183; Erklärung: Puggalapaññatti 41; Nal 64, 5-14; Th 36, 175)

<152>


II.4.19. Paṭipadā f. -- Fortschritt


  1. dukkhā paṭipadā dandhābhiññā f. -- schwieriger (leidvoller) Fortschritt verbunden mit langsamer Einsicht:
    1. Jemand besitzt seinem Naturell nach starke Gier (rāga m.), starken Hass (dosa m.) oder starke Verblendung (moha m.) und empfindet deshalb häufig Leid und Trübsinn. Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm nur schwach entwickelt, deswegen erreicht er nur langsam die Vorbedingungen zur Erlösung
    2. Jemand übt Leichenbetrachtung (s. Dhammavibhāga I.4.13. ; I.4.15. ), nimmt das Widerliche an der Nahrung wahr, nimmt das Nichtgefallen an der ganzen Welt wahr (s. II.10.8. ), nimmt in allem bedingt Entstandenen das Unbeständige wahr (s. II.10.8. ), die Wahrnehmung des Todes (s. Dhammavibhāga I.4.13. ) ist in ihm gut gefestigt. Er stützt sich auf die fünf Kräfte eines Trainierenden (sekha-bala n.):
      1. saddhā-bala n. -- Vertrauenskraft
      2. hiri-bala n. -- Kraft der Scham, Böses, Unheilsames zu tun
      3. otappa-bala n. -- Kraft der Scheu vor den Früchten unheilsamer Taten
      4. viriya-bala n. -- Kraft der Energie
      5. paññā-bala n.- Kraft der Einsicht

      Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) aber sind bei ihm nur schwach entwickelt, deswegen erreicht er nur langsam die Vorbedingungen zur Erlösung

  2. dukkhā paṭipadā khippābhiññā f. -- schwieriger (leidvoller) Fortschritt verbunden mit schneller Einsicht:
    1. Jemand besitzt seinem Naturell nach starke Gier (rāga m.), starken Hass (dosa m.) oder starke Verblendung (moha m.) und empfindet deshalb häufig Leid und Trübsinn. Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm stark entwickelt, deswegen erreicht er schnell die Vorbedingungen zur Erlösung
    2. Jemand übt Leichenbetrachtung (s. Dhammavibhāga I.4.13. ; I.4.15. ), nimmt das Widerliche an der Nahrung wahr, nimmt das Nichtgefallen an der ganzen Welt wahr (s. II.10.8. ), nimmt in allem bedingt Entstandenen das Unbeständige wahr (s. II.10.8. ), die Wahrnehmung des Todes (s. Dhammavibhāga I.4.13. ) ist in ihm gut gefestigt. Er stützt sich auf die fünf Kräfte eines Trainierenden (sekha-bala n.). Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm stark entwickelt, deswegen erreicht er schnell die Vorbedingungen zur Erlösung
  3. sukhā paṭipadā dandhābhiññā f. -- leichter Fortschritt verbunden mit langsamer Einsicht:
    1. Jemand besitzt seinem Naturell nach keine starke Gier (rāga m.), keinen starken Hass (dosa m.), keine starke Verblendung (moha m.) und empfindet deshalb nicht häufig Leid und Trübsinn. Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm nur schwach entwickelt, deswegen erreicht er nur langsam die Vorbedingungen zur Erlösung
    2. Jemand verwirklicht die vier Versenkungszustände (jhāna n. s. II.4.13.). Er stützt sich auf die fünf Kräfte eines Trainierenden (sekha-bala n.). Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm nur schwach entwickelt, deswegen erreicht er nur langsam die Vorbedingungen zur Erlösung
  4. sukhā paṭipadā khippābhiññā f. -- leichter Fortschritt verbunden mit schneller Einsicht
    1. Jemand besitzt seinem Naturell nach keine starke Gier (rāga m.), keinen starken Hass (dosa m.), keine starke Verblendung (moha m.) und empfindet deshalb nicht häufig Leid und Trübsinn. Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm stark entwickelt, deswegen erreicht er schnell die Vorbedingungen zur Erlösung
    2. Jemand verwirklicht die vier Versenkungszustände (jhāna n. s. II.4.13.). Er stützt sich auf die fünf Kräfte eines Trainierenden (sekha-bala n.). Die fünf Fähigkeiten (indriya n.) (s. Dhammavibhāga I.5.7. ) sind bei ihm stark entwickelt, deswegen erreicht er schnell die Vorbedingungen zur Erlösung

(Aufzählung: Saṅkhittasutta : Aṅguttaranikāya II, 149; Nal II, 157, 16-19; Th 21, 200; Erklärung: Vitthārasutta plus Asubhasutta : Aṅguttaranikāya II, 149 - 152; Nal II, 158, 1 160, 30; Th 21, 200 - 204)

<153>


II.4.20. Paṭisambhidā f. -- sprachliche Fähigkeiten


  1. attha-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnete
  2. dhamma-paṭisambhidā f. -- klares Wissen um das Bezeichnende (Worte, Ausdrücke, Silben)
  3. nirutti-paṭisambhidā f. -- klares Wissen der sprachlichen Regeln
  4. paṭibhāna-paṭisambhidā f. -- klares Wissen von den rhetorischen Regeln (der Schlagfertigkeit)

(Aufzählung: z.B. Akuppasutta : Aṅguttaranikāya III, 119 - 120; Nal II, 377, 8 - 13; Th 22, 135)

<154>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1614 - 1624.


II.4.21. Bhūmi f. -- Bewusstseinsebenen


  1. kāmāvacara-bhūmi f. -- auf Sinnliches bezogene Bewusstseinsebene:
  2. rūpāvacara-bhūmi f. -- auf Feinstoffliches bezogene Bewusstseinsebene:
  3. arūpāvacara-bhūmi f. -- auf Nicht-Stoffliches bezogene Bewusstseinsebene
    • 4. Nevasaññā-nāsaññāyatana n. -- Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung
    • 3. ākiñcaññāyatana n. -- Gebiet der Nichtsheit
    • 2. Viññāṇñcāyatana n. -- Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit
    • 1. ākāsānañcāyatana n. -- Gebiet der Raumunendlichkeit

Vgl. II.3.24.

(Vgl. Paṭisambhidāmagga (Khuddakanikāya) 83 - 84; Nal V, 93, 15 - 94, 18; Th 31, 122)

<161>


II.4.22. Magga m. -- Weg


  1. sotāpatti-magga m. -- Weg des Stromeintrittes
  2. sakad-āgāmī-magga m. -- Weg des Einmalwiederkehrers
  3. an-āgāmī-magga m. -- Weg des Nichtwiederkehrers
  4. arahatta-magga m. -- Weg der Arahatschaft

magga -- Weg ist ist "eine Bezeichnung für den beim Eintritt in eine der 4 Stufen der Heiligkeit aufblitzenden und das Leben für immer umgestaltenden Hellblick in die Vergänglichkeit, das Elend und die Unpersönlichkeit alles Daseins." [Nyanatiloka <Thera> <1878 - 1957>: Buddhistisches Wörterbuch : kurzgefasstes Handbuch der buddhistischen Lehren und Begriffe in alphabetischer Anordnung. -- 5. Aufl., (Unveränd. Nachdr. der 2., rev. Aufl.). -- Stammbach : Beyerlein und Steinschulte, 1999. -- 277 S. ; 18 cm. -- Originaltitel: Buddhist dictionary. -- ISBN: 3-931095-09-6. -- S. 33. -- Hier können Sie dieses Werk bestellen: http://www.buddhareden.de/fr-bestellung.htm] s. phala (II.4.23.)

S. II.4.5.; vgl. II.8.1.

(Visuddhimagga 672 - 678; Th III, 319 - 328; Nāṇamoli 785 - 792)

<163>


II.4.23. Phala n. -- Frucht


  1. sotāpatti-phala n. -- Frucht des Stromeintrittes
  2. sakad-āgāmī-phala n. -- Frucht des Einmalwiederkehrers
  3. an-āgāmī-phala n. -- Frucht des Nichtwiederkehrers
  4. arahatta-phala n. -- Frucht der Arahatschaft

phala -- Frucht = "Die unmittelbar" auf magga (s. oben II.4.22.) "folgenden und bis zur Erreichung der hören Pfade unter Umständen noch unzählige Male sich wiederholenden Bewusstseinsmomente". (Nyanatiloka, Wörterbuch, S. 34)

S. II.4.5.; vgl. II.8.1.

(Saṅgītisutta : Dīghanikāya III, 227; Nal III, 178, 7-8; Th 11, 240; Visuddhimagga 672 - 678; Th 319 - 328; Nāṇamoli 785 792)

<164>


II.4.24. Yoni f. -- Entstehungsarten


  1. jalābu-ja -- aus einem Mutterleib: Säugetiere, Menschen
  2. aṇḍa-ja -- aus einem Ei: z.B. Vögel, Reptilien
  3. saṃseda-ja -- aus Flüssigkeit: z.B. Maden, Würmer
  4. papātika -- ohne zugrundeliegendes Material ("Spontanzeugung"): z.B. Götter, Gespenster, Höllenwesen

(Mahāsīhanādasutta ; Majjhimanikāya I, 73; Nal I, 103, 20 104, 7; Th 12, 147; Nyanamoli III, 244-245)

<170>


II.4.25. Vaṇṇa m. -- Stände


  1. khattiya m. -- Wehr- und Fürstenstand
  2. brāhmaṇa m. -- geistlicher Stand
  3. vessa m. -- Nähr- und Händlerstand
  4. sudda m. -- Dienstleistungsstand

(z.B. Kaṇṇakatthalasutta : Majjhimanikāya II, 128 - 130; Nal II, 375, 24 - 377, 28; Th 13, 520 - 523)

<172>


II.4.26. Vipatti f. -- Fehler


  1. sīla-vipatti f. -- Fehler in der Sittlichkeit
  2. ācāra-vipatti f. -- Fehler im Benehmen
  3. diṭṭhi-vipatti f. -- Fehler in den Ansichten
  4. ājīva-vipatti f. -- Fehler im Lebensunterhalt

(Cullavagga : Vinaya ; Th 336)

<173>


II.4.27. Vesārajja-ñāṇa n. -- Selbstvertrauen des Buddha


Niemand kann Buddha folgende Vorwürfe machen, deswegen hat ein Buddha Selbstvertrauen:

  1. sammā-sambuddha-paṭiññā f.:

    sammā-sambuddhassa te paṭijānato ime dhammā anabhisambuddhā ti

    "Obwohl du dich einen vollkommenen Buddha nennst, gibt es die und die Gestzmäßigkeiten, die du nicht erkannt hast."

  2. khīnāsava-paṭiññā f.:

    khīṇāsavassa te paṭijānato ime āsavā aparikhīṇā ti

    "Obwohl du dich einen Triebversiegten nennst, sind die und die Triebe (āsava) in dir nicht verschwunden."

  3. antarāyika-dhmma-vāda m.:

    ye kho pana te antarāyikā dhammā vuttā te paṭisevato nālaṃ antarāyāyā ti

    "Die Dinge, die du verderlich nennst, gereichen jemandem, der sie tut, nicht notwendig zum Verderben."

  4. niyyānika-dhamma-desanā f.:

    yassa kho pana te atthāya dhammo desito so na niyyāti tak-karassa sammā dukkha- kkhayāyā ti

    "Deine Lehre erfüllt nicht den Zweck, für den du sie verkündet hast: sie führt den, der sie befolgt, nicht vollkommen zur Leidvernichtung."

(Vesārajjasutta : Aṅguttaranikāya II, 9; Nal II, 10, 15 - 11, 21; Th 21, 10; Mahāsīhanādasutta : Majjhimanikāya I, 71 - 72; Nal I, 101, 18 - 102, 17; Th 12, 144; Nyanamoli III, 243)

<177>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1567 - 1613.


II.5. Pañcaka -- Fünfergruppen


II.5.1. Anupubbī kathā f. -- Stufenweise Lehrunterweisung

anupubbiṃ kathaṃ katheti seyyathīdaṃ -- Buddha "gibt eine stufenweise Unterweisung, nämlich":

  1. dānakathaṃ -- über die Freigebigkeit
  2. sīlakathaṃ -- über die Sittlichkeit (Frucht in diesem Leben)
  3. saggakatham -- über die Himmel (Frucht in künftigen Leben)
  4. kāmānaṃ ādinavaṃ okāraṃ saṅkilesam -- die Nichtigkeit usw. der Sinnesgenüsse
  5. nekkhamme ānisaṃsaṃ -- den Vorteil der Entsagung

Yadā bhagavā aññāsi N.N. kallacittam, muducittam, vinīvaraṇacittam, udaggacittam, pasannacittaṃ, atha `yā Buddhānaṃ sāmukkamsikā dhammadesanā, taṃ pakāsesi: dukkhaṃ, samudayaṃ, nirodhaṃ, maggaṃ.

"Wenn der Ehrwürdige erkannte, dass der Geist des N. N. bereit, geschmeidig, frei von Hindernissen, auf Hohes gerichtet und abgeklärt war, gab er ihm die für Buddhas spezifische Lehrunterweisung, nämlich die Unterweisung in den vier edlen Wahrheiten."

(z.B. Vinaya I, 15; Nal I, 19, 6-9; Th 4, 30)

<234>


II.5.2. Kāma-guṇa -- Sinnesgenüsse


  1. rūpa n. -- Gestalten und Farben
  2. sadda m. -- Töne
  3. gandha m. -- Düfte
  4. rasa -- Geschmäcke
  5. phoṭṭhabba n. -- berührbare Objekte

(Pāsarāsisutta : Majjhimanikāya I, 173; Nal I, 223, 22-26; Th 12, 333)

<6>


II.5.3. Cakkhu n. -- Augen


  1. maṃsa-cakkhu n. -- Auge aus Fleisch
  2. dibba-cakkhu n. -- himmlisches Auge: man sieht wie andere Wesen vergehen und wiederentstehen
  3. paññā-cakkhu n. -- Auge der Einsicht
  4. Buddha-cakkhu n. -- Buddha-Auge
  5. samanta-cakkhu n. -- Allüberall-Auge

(Mahāniddesa (Khuddakanikāya) 45; Nal IV/1, 39, 12-15; Th 29, 52)

<209>


II.5.4. Dhamma-khandha m. -- Grupierung der Buddhalehre


  1. sīla-khandha m. -- Sittlichkeit
  2. samādhi-khandha m. -- Sammlung
  3. paññākhandha m. -- Einsicht
  4. vimutti-khandha m. -- Erlösung
  5. vimutti-ñāṇa-dassana-khandha m. -- Erkenntnisblick der Erlösung

(Asekhasutta : Aṅguttaranikāya III, 134; Nal II, 390, 10-17; Th 22, 152)

<210>


II.5.5. Pīti f. -- Verzückung


  1. khuddakā pīti f. -- kleine Verzückung: Erzeugt Haarsträubung am Körper
  2. khaṇikā pīti f. -- momentane Verzückung: wie kurz wiederholt aufleuchtende Blitze
  3. okkantikā pīti f. -- überströmende Verzückung: durchwogt den Körper
  4. ubbeṅgā pīti f. -- levitierende Verzückung: lässt den Körper sich in die Luft erheben
  5. pharaṇā pīti f. -- durchdringende Verzückung: Füllt den Körper wie eine gefüllte Blase

(Visuddhimagga 143 - 144; Th I, 182 - 184; Nāṇamoli 149 - 150)

<218>


II.5.6. Macchariya n. -- Geiz


  1. āvāsa-macchariya n. -- Geiz hinsichtlich der Wohnstatt
  2. kula-macchariya n. -- Geiz hinsichtlich der den Mönch unterstützenden Familien
  3. lābha-macchariya n. -- Geiz hinsichtlich des Erworbenen
  4. vañña-macchariya n. -- Geiz hinsichtlich des Ansehens
  5. dhamma-macchariya n. -- Geiz hinsichtlich der Buddhalehre

(Macchariyasutta : Aṅguttaranikāya IV, 459; Nal IV, 93, 6-10; Th 23, 481)

<225>


II.5.7. Māra m. -- Der Böse


  1. Khandha-Māra m. -- Māra = die fünf Konstituentien bedingt entstandener Wirklichkeit
  2. Kilesa-Māra m. -- Māra = die Befleckungen
  3. Abhisaṅkhāra-Māra m. -- Māra = das Karma schaffende Wollen
  4. Maccu-Māra m. -- Māra = der Tod
  5. Deva-putta-Māra m. -- Māra = das himmlische Wesen Māra (= die Person Māra) (die personifizierte Manipulierbarkeit der Menschen)

(z.B. Visuddhimagga 211; Th 270; Nāṇamoli 227)

<226>

s. Malalasekera: Dict. of Pāli proper names. -- Vol. II, p. 611 - 620 (s.v. Māra).


II.5.8. Viññāṇa n. -- Bewusstsein


  1. cakkhu-viññāṇa n. -- Sehbewusstsein
  2. sota-viññāṇa n. -- Hörbewusstsein
  3. ghāna-viññāṇa n. -- Riechbewusstsein
  4. jivhā-viññāṇa n. -- Schmeckbewusstsein
  5. kāya-viññāṇa n. -- somatisches Bewusstsein

(z.B. Mahāsatipaṭṭhānasutta : Dīghanikāya II, 308; Nal II, 230, 17-20; Th 10, 344)


II.5.9. Vimutti f. -- Befreiung


  1. tadaṅga-vimutti f. -- Befreiung durchs Gegenteil: Befreiung von falschen Ansichten durch entsprechende Faktoren der Einsicht (vipassanā), z.B. des Glaubens an ein Ich durch die Analyse von Materiellem und Bewusstsein usw.
  2. vikkhambhana-vimutti f. -- Befreiung durch Zurückdrängen: zeitweiliges Zurückdrängen der Hemmungen (nīvaraṇa s. Dhammavibhāga I.5.9. ) durch einen Versenkungszustand (jhāna n. s. II.4.13.)
  3. samuccheda-vimutti f. -- Befreiung durch Vernichtung: endgültige Befreiung von Unheilsamem durch den Eintritt in einen der vier Pfade (magga m. s. II.4.23.)
  4. paṭipassaddhi-vimutti f. -- Befreiung durch Beruhigung: durch Erreichen von einer der vier Früchte (phala n. s. II.4.24.)
  5. nissaraṇa-vimutti f. -- Befreiung durch Erlösung = Nibbāna

1. und 2. sind weltlich (lokiya); 3.-5. überweltlich (Lokuttara) Vgl. II.3.20.

(Paṭisambhidāmagga (Khuddakanikāya) I, 27; Nal 30, 21-26; Th 31, 39 ; Visuddhimagga 410; Th II, 252; Nāṇamoli 450)

<215>


II.5.10. Vedanā f. -- Gefühle


  1. sukha n. -- körperliches Wohlbefinden
  2. dukkha n. -- körperliches Unwohlbefinden
  3. somanassa -- Frohsinn / geistiges (mentales) Glück
  4. domanassa -- Trübsinn / geistiges (mentales) Unwohlbefinden
  5. upekkhā f. -- Gleichmut

(z.B. Aṭṭhasatasutta : Saṃyuttanikāya IV, 232; Nal IV, 205, 1516; Th 18, 287)

<111>


II.5.11. Samvara m. -- Zügelung


  1. sīla-samvara m. -- Zügelung durch Sittlichkeit (insbesondere für Mönche und Nonnen die Ordensregeln)
  2. sati-samvara m. -- Zügelung durch Achtsamkeit: Zügelung aller Sinne durch Achtsamkeit (sati f.)
  3. ñāṇa-samvara m. -- Zügelung durch Erkenntnis (schließt auch den besonnenen Gebrauch der Bedarfsgegenstände des Ordenslebens ein; s. Dhammavibhāga I.4.12. )
  4. khanti-samvara m. -- Zügelung durch Duldsamkeit: Duldsamkeit gegen Kälte, Hize usw.
  5. viriya-samvara m. -- Zügelung durch Energie s. Dhammavibhāga I.4.5.

(Visuddhimagga 7; Th I, 8 - 9; Nāṇamoli 7; Saddhammapakāsinī ; Th 16)

<231>


II.5.12. Suddhāvāsa -- reine Gefilde


  1. Akaniṭṭha
  2. Sudassī
  3. Sudassa
  4. Âtappa
  5. Aviha

s. II.3.24. ; Vgl. II.5.13.

(Nachweise bei Malalasekera, Dict. of Pali proper names, II, 1199 s.v. Suddhāvāsa)

<232>


II.5.13. Anāgāmī m. -- Nichtwiederkehrer


  1. antarā parinibbāyī m. -- der Nichtwiederkehrer, welcher in einem reinen Gefilde (s. II.5.12) wiedergeboren noch während der ersten Hälfte seiner dortigen Lebenszeit vollkommen erlöst wird
  2. upahacca parinibbāyī m. -- der Nichtwiederkehrer, welcher in einem reinen Gefilde (s. II.5.12) wiedergeboren während der zweiten Hälfte seiner dortigen Lebenszeit oder bei seinem dortigen Tod vollkommen erlöst wird
  3. sa-saṅkhāra parinibbāyī m. -- der Nichtwiederkehrer, welcher in einem reinen Gefilde (s. II.5.12) wiedergeboren mit Mühe vollkommen erlöst wird
  4. a-saṅkhāra parinibbāyī m. -- der Nichtwiederkehrer, welcher in einem reinen Gefilde (s. II.5.12) wiedergeboren ohne Mühe vollkommen erlöst wird
  5. uddhaṃsoto akaniṭṭha-gāmī m. -- der Nichtwiederkehrer, welcher in einem reinen Gefilde (s. II.5.12) wiedergeboren wird, und dann stufenweise in den reinen Gefilden bis hinauf zu Akaniṭṭha wiederboren wird, wo er die vollkommene Erlösung verwirklicht.

Es wird wiedergeboren ein Anāgāmī:

Ein An-āgāmī m. -- Nicht-Wiederkehrer: hat die ersten fünf saṃyojana n. -- Fesseln (d.h. alle niederen Fesseln) (s. II.10.6. ) überwunden. (s. II.4.5.).

(Aveccapasannasutta : Aṅguttaranikāya V, 120; Nal IV, 195, 1119; Th 24, 129)

<60>


II.6. Chakka -- Sechsergruppen


II.6.1. Abhiññā f. -- höhere Geisteskräfte


vgl. II.8.3.

(Dutiya-āhuneyyasutta : Aṅguttaranikāya III, 280 - 281; Nal III; 3, 16 - 5, 7; Th 22, 312 - 314)

<260>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome IV. -- p. 1809 - 1827.


II.6.2. Abhiṭhāna n. -- Unheilsamste Taten


  1. mātu-ghāta m. -- Muttermord
  2. pitu-ghāta m. -- Vatermord
  3. arahaṇta-ghāta m. -- Arahantmord
  4. tathāgatassa duṭṭhena cittena lohituppāda m. -- böswillige Verwundung eines Buddha
  5. saṅgha-bheda m. -- Ordensspaltung (im ordensrechtlichen Sinn)
  6. duppañña m., jala m., elamūga m. -- jemand ist unweise, stumpfsinnig, vertrottelt

Aufgrund solcher Taten und Eigenschaften ist man unfähig, Erlösung zu verwirklichen, selbst wenn man die Buddhalehre hört.

zu 1.-5. Dhammavibhāga I.5.1.

(Voropitasutta : Aṅguttaranikāya III, 43 - 437; Nal III, 137, 15 - 138, 3; Th 22, 487)

<261>


II.6.3. Carita n. = cariyā f. -- Verhaltenstypen


  1. rāga-carita n. -- zu Gier neigender Typ.
    Geeignete Meditationsformen:
    1. Zehn asubha n. -- Unreinheiten: Verfallszustände eines Leichnams (s. Dhammavibhāga I.4.13. ; I.4.15. )
    2. kāyagatā-sati f. -- Vergegenwärtigung der Körperbestandteile (s. Dhammavibhāga I.4.15. )
  2. dosa-carita n. -- zu Hass neigender Typ
    Geeignete Meditationsformen:
    1. vier vaṇṇa-kasiṇa n. -- Farb-Kasiṇa:
      1. nīla-kasiṇa n. -- Blaukasiṇa
      2. pīta-lasiṇa n. -- Gelbkasiṇa
      3. lohita-kasiṇa n. -- Rotkasiṇa
      4. odāta-kasiṇa n. -- Weißkasiṇa
    2. vier brahma-vihāra m. -- unbegrenzte Haltungen: (s. Dhammavibhāga I.4.14. ; II.4.3.)
      1. mettā f. -- Güte
      2. karuṇā f. -- Mitgefühl
      3. muditā f. -- Mitfreude
      4. upekkhā f. -- Gelassenheit / Gleichmut
  3. moha-carita n. -- zu Verblendung neigender Typ
    Geeignete Meditationsform:
    1. ānāpāna-sati f. -- Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen
  4. vitakka-carita n. -- zu Gedanken neigender Typ
    Geeignete Meditationsform:
    1. ānāpāna-sati f. -- Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen
  5. saddhā-carita n. -- zu Glauben neigender Typ.
    Geeignete Meditationsformen: Sechs Anussati:
    1. Buddhānussati f. -- Vergegenwärtigung des Buddha (s. Dhammavibhāga I.3.2.1.1. .; s. II.9.2. )
    2. dhammānussati f. -- Vergegenwärtigung der Buddhalehre (s. Dhammavibhāga I.3.2.1.2. ; s. II.6.4.)
    3. saṅghānussati f. -- Vergegenwärtigung derer, die durch diese Lehre zur Erlösung gelangt sind (saṅgha) (s. Dhammavibhāga I.3.2.1.3. ; s. unten II.9.6. )
    4. sīlānussati f. -- Vergegenwärtigung der eigenen Sittlichkeit
    5. cāgānussati f. -- Vergegenwärtigung der eigenen Freigebigkeit
    6. devatānussati f. -- Vergegenwärtigung der Gottheiten
  6. 6. buddhi-carita n. -- zu Erkenntnis neigender Typ.
    Geeignete Meditationsformen:
    1. maraṇa-sati f. -- Vergegenwärtigung des Todes
    2. upasamānussati f. -- Vergegenwärtigung des Nibbāna
    3. āhāre paṭikkūla-saññā f. -- Wahrnehmung der Widerlichkeit des Essens
    4. catu-dhātu-vavatthāna n. -- Zerlegung von allem in die vier Elemente (s. Dhammavibhāga I.4.15. )
  7. Für alle Typen und gemischte Typen sind folgende Meditationsformen geeignet:
    1. sechs Kasiṇa:
      1. paṭhavi-kasiṇa n. -- Erdkasiṇa
      2. āpo-kasiṇa n. -- Wasserkasiṇa
      3. tejo-kasiṇa n. -- Feuerkasiṇa
      4. vāyo-kasiṇa n. -- Windkasiṇa
      5. āloka-kasiṇa n. -- Licht-Kasiṇa
      6. paricchinna-ākāsa-kasiṇa n. -- Begrenzter-Raum-Kasiṇa
    2. vier arūpa n. -- Unkörperlichkeiten (āruppa): (s. II.4.7.)
      1. ākāsānañcāyatana n. -- Gebiet der Raumunendlichkeit
      2. viññāṇñcāyatana n. -- Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit
      3. ākiñcaññāyatana n. -- Gebiet der Nichtsheit
      4. nevasaññā-nāsaññāyatana n. -- Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung

Meditationsformen s. oben II.2.2.

(Visuddhimagga 101-- 110; Th I 127 - 139; Nāṇamoli 102 - 111)

<250>


II.6.4. Dhamma-guṇa -- Vorzüge der Buddhalehre


s. Dhammānussati Dhammavibhāga I.3.2.1.2.

  1. savākkhāto bhagavatā dhammo -- "Gut erklärt ist vom Ehrwürdigen die Lehre,
  2. sandiṭṭhiko -- sichtbar,
  3. akāliko -- zeitlos,
  4. ehi-passiko -- von der Art des "Komm und sieh!",
  5. opanayiko -- fruchtbar anleitend,
  6. paccattaṃ veditabbo viññuhi -- von Weisen selbst erkennbar."

(Aṅguttaranikāya ; Th 20, 266)

<294>

s. Nāgārjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahāprajñāpāramitā`sāstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. -- Tome III. -- p. 1329 - 1331, 1362 - 1383.


II.6.5. Piya-rūpa sāta-rūpa n. -- Was von lieber Gestalt, von angenehmer Gestalt ist


d.h. was Gier (taṇhā f.) (s. zweite edle Wahrheit) bedingt.


II.6.5.1. Ajjhattika-āyatana n. -- Innere Grundlagen des Bewusstseins


(s. Dhammavibhāga I.6.3. )

  1. cakkhu n. -- Sehorgan
  2. sota n. -- Hörorgan
  3. ghāna n. -- Riechorgan
  4. jivhā f. -- Geschmacksorgan
  5. kāya m. -- somatisches Organ
  6. mano n. -- Geistorgan

<262>


II.6.5.2. Bāhira-āyatana n. -- äußere Grundlagen des Bewusstseins


(S. Dhammavibhāga I.6.4. )

  1. rūpa n. -- Gestalten und Farben
  2. sadda m. -- Töne
  3. gandha m. -- Düfte
  4. rasa m. -- Geschmäcke
  5. phoṭṭhabba m/n. -- berührbare Objekte
  6. dhamma m. -- Geistobjekte

<263>


II.6.5.3. Viññāṇa n. -- Bewusstsein


(s. Dhammavibhāga I.6.5. )

  1. cakkhu-viññāṇa n. -- Sehbewusstsein
  2. sota-viññāṇa n. -- Hörbewusstsein
  3. ghāna-viññāṇa n. -- Riechbewusstsein
  4. jivhā-viññāṇa n. -- Geschmacksbewusstsein
  5. kāya-viññāṇa n. -- somatisches Bewusstsein
  6. mano-viññāṇa n. -- Geistbewusstsein

<255>


II.6.5.4. Phassa m. = samphassa m. -- Bewusstseinskontakt


(s. Dhammavibhāga I.6.6. )

  1. cakkhu-samphassa m. -- Sehbewusstseinskontakt
  2. sota-samphassa m. -- Hörbewusstseinskontakt
  3. ghāna-samphassa m. -- Riechbewusstseinskontakt
  4. jivhā-samphassa m. -- Geschmacksbewusstseinskontakt
  5. kāya-samphassa m. -- somatischer Bewusstseinskontakt
  6. mano-samphassa m. -- Geistbewusstseinskontakt

<258>


II.6.5.5. Samphassa-jā vedanā f. -- aus Bewusstseinskontakt entstandene Gefühle


(s. Dhammavibhāga I.6.7. )

  1. cakkhu-samphassa-jā vedanā f. -- Aus Sehbewusstseinskontakt entstandenes Gefühl
  2. sota-samphassa-jā vedanā f. -- Aus Hörbewusstseinskontakt entstandenes Gefühl
  3. ghāna-samphassa-jā vedanā f. -- Aus Riechbewusstseinskontakt entstandenes Gefühl
  4. jivhā-samphassa-jā vedanā f. -- Aus Geschmacksbewusstseinskontakt entstandenes Gefühl
  5. kāya-samphassa-jā vedanā f. -- Aus somatischem Bewusstseinskontakt entstandenes Gefühl
  6. mano-samphassa-jā vedanā f. -- Aus Geistbewusstseinskontakt entstandenes Gefühl

<112>


II.6.5.6. Saññā f. -- Wahrnehmung


  1. rūpa-saññā f. -- Wahrnehmung von Gestalten und Farben
  2. sadda-saññā f. -- Wahrnehmung von Tönen
  3. gandha-saññā f. -- Wahrnehmung von Düften
  4. rasa-saññā f. -- Wahrnehmung von Geschmäcken
  5. phoṭṭhabba-saññā f. -- Wahrnehmung von berührbaren Objekten
  6. dhamma-saññā f. -- Wahrnehmung von Geistobjekten

<251>


II.6.5.7. Sañcetanā f. = cetanā f. -- Wollen


  1. rūpa-sañcetanā f. -- Wollen von Gestalten und Farben
  2. sadda-sañcetanā f. -- Wollen von Tönen
  3. gandha-sañcetanā f. -- Wollen von Düften
  4. rasa-sañcetanā f. -- Wollen von Geschmäcken
  5. phoṭṭhabba-sañcetanā f. -- Wollen von berührbaren Objekten
  6. dhamma-sañcetanā f. -- Wollen von Geistobjekten

<251>


II.6.5.8. Taṇhā f. -- Gier


  1. rūpa-taṇhā f. -- Gier nach Gestalten und Farben
  2. sadda-taṇhā f. -- Gier nach Tönen
  3. gandha-taṇhā f. -- Gier nach Düften
  4. rasa-taṇhā f. -- Gier nach Geschmäcken
  5. phoṭṭhabba-tanhā f. -- Gier nach berührbaren Objekten
  6. dhamma-taṇhā f. -- Gier nach Geistobjekten

<252>


II.6.5.9. Vitakka m. -- Aufmerken


  1. rūpa-vitakka m. -- Aufmerken auf Gestalten und Farben
  2. sadda-vitakka m. -- Aufmerken auf Töne
  3. gandha-vitakka m. -- Aufmerken auf Düfte
  4. rasa-vitakka m. -- Aufmerken auf Geschmäcke
  5. phoṭṭabba-vitakka m. -- Aufmerken auf berührbare Objekte
  6. dhamma-vitakka m. -- Aufmerken auf Geistobjekte

II.6.5.10. Vicāra m. -- Überlegen


  1. rūpa-vicāra m. -- Überlegen über Gestalten und Farben
  2. sadda-vicāra m. -- Überlegen über Töne
  3. gandha-vicāra m. -- Überlegen über Düfte
  4. rasa-vicāra m. -- Überlegen über Geschmäcke
  5. phoṭṭabba-vicāra m. -- Überlegen über berührbare Objekte
  6. dhamma-vicāra m. -- Überlegen über Geistobjekte

(Mahāsatipaṭṭhānasutta : Dīghanikāya II, 308 - 311; Nal II, 230, 8 - 233, 1; Th 10, 343 - 348)

<254>


II.6.6. Deva-loka m. = sagga m. -- Götterwelten:


s. II.3.24.

<256>


Zu Dhammavibhāga II, Teil 3: Siebenergruppen usw.