Dharmashastra : Einführung und Überblick

10. Sakramente und Übergangsriten (samskara)

5. Hochzeitsriten = Vivaha


von Alois Payer

mailto: payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Überblick. -- 10. Sakramente und Übergangsriten (samskara). -- 5. Hochzeitsriten = Vivaha. -- Fassung vom 2014-04-09. -- URL: http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash105.htm -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 2004-02-18

Überarbeitungen: 2014-04-09 [Löschung eines Links]; 2004-03-29 [Ergänzungen]; 2004-03-08 [Ergänzungen]

Anlass: Lehrveranstaltung 2003/04

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Dieser Teil ist ein Kapitel von:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Übersicht. -- http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash00.htm

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0. Übersicht



11. Hochzeitsriten = Vivâha


Die Hochzeit ist der wichtigste Übergangsritus der Hindus. Die Voraussetzungen der Hochzeit habe ich schon behandelt:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Überblick. -- 7. Eheschließung. -- URL: http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash07.htm

Merkmale einer guten Braut habe ich behandelt in:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Überblick. -- 10. Sakramente und Übergangsriten (samskara). -- 4. Keshanta = Bartscheren; Samavartana = Schulentlassung; Samskaras für Frauen. -- URL: http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash103.htm

Hier folgen Details zu den Riten der Eheschließung. Die Dharmashâstras verweisen dazu auf die Grhyasûtras bzw. setzten diese voraus. Ich gebe hier zunächst die Hochzeitsriten nach dem Pâraskara-grhya-sûtra wieder, zitiere dann A. Hillebrandt zu den großen Unterschieden in den Riten nach den verschiedenen Grhyasûtren und gehe dann kurz auf die Hochzeitsriten bei Hindus im modernen Indien ein.


11.1. Der vedische Hintergrund: Rgveda X,85 (Hochzeit von Sûryâ und Soma)


Rgveda X, 85, das Sûryâsûkta, über die Hochzeit der Sûryâ mit Soma gilt als "vedische Hochzeit par excellence" (Klaus Mylius). Die Hochzeitssprüche Vers 20 bis 47 sind in das spätere Ritual eingegangen, bzw. haben es beeinflusst.


Abb.: Sûryâ und Soma als japanische Manga-Figuren [Bildquelle: http://maya-acyuta.milkcafe.to/link1/link1-3/link1-3-31surya-soma.htm. -- Zugriff am 2004-02-17]

[Übersetzung und Anmerkungen. Hermann Grassmann, 1876]

Das Lied gehört zu den spätesten Liedern des Rig-Veda. Auch die mannichfachen Bestandtheile, aus denen es zusammengesetzt ist, verrathen ein sehr spätes Alter.

1-5. An den als Mond gedachten Soma. Die in späterer Zeit geläufige Auffassung des Soma als des Mondes taucht erst in den spätesten Liedern des Rig-Veda auf.

1.

Durch Wahrheit steht die Erde fest, |
der Himmel durch den Sonnengott, |
durch Recht stehn die Aditja's fest; |
und Soma steht am Himmel da.

2.

Âditja's sind durch Soma stark, |
durch Soma ist die Erde weit; |
darum ist Soma hingesetzt |
in dieser Sterne Mittelpunkt.

3.

Wenn man das Somakraut zerstampft, |
denkt mancher seines Somatrunks; |
und doch geniesset keiner je |
den Soma, den der Priester kennt.

4.

Mit Schutz versehen stehst du da, |
durch Sprüche, Soma, wohl beschirmt |
und hörend auf der Steine Schall; |
kein irdischer geniesst von dir.

5.

Wenn man zu trinken dich beginnt, |
dann schwillst, o Gott, du wieder an; |
des Soma's Hüter ist der Wind; |
der Monat ist's, der Jahre schafft.

[6-17. Vermählung der Sûryâ. Während sonst die beiden Açvinen als Gatten der Sûryâ (der Tochter des Sonnengottes oder des Savitar) erscheinen (vgl. z.B. 339), so scheinen sie hier zu Brautwerbern herabzusinken, während Soma, der hier wol als Mond gedacht ist, sich mit ihr vermählt. Vers 14 hat anderes Versmass und ist vielleicht eingeschoben. Vers 17 bildet den Abschluss.]


6. Die Raibhi-strophe war ihre Mitgift, die Naraçansi-strophe ihr Schmuck; schön fürwahr war das Kleid der Sûryâ; sie erlangte das mit Gesang ausgeschmückte.

7. Weisheit war ihr Polster, Sehkraft ihr Geschmeide, Himmel und Erde ihr Wagenkasten, als Sûryâ zum Gatten fuhr.

8. Loblieder waren die Wagenschwengel, das Zauberlied ihr Diadem und Lockenschmuck, der Sûryâ Brautwerber waren die beiden Açvinen, Agni war ihr Vorreiter.

9. Soma war der Bräutigam, die Açvinen waren die beiden Brautwerber, als Savitar dem Gatten die von Herzen zustimmende Sûryâ gab.

10. Ihr Herz war der Wagen und der Himmel das Verdeck darauf; zwei Lichtflammen ihre Zugstiere, als Sûryâ in das Haus [des Gatten] fuhr.

11. Durch Lied und Sang angeschirrt gehen vereint deine beiden Stiere; ganz Ohr waren deine beiden Räder, leicht gangbar der Pfad am Himmel.

12. Leuchtend waren deine beiden Räder als du fuhrst, eilend die hineingesteckte Achse, den durch ihr Herz erzeugten Wagen bestieg Sûryâ, als sie zum Gatten fuhr.

13. Der Brautzug der Sûryâ setzte sich in Bewegung, welchen Savitar entsandte; im Sternbild der Agha's [oder Magha's AV.] werden die Zugstiere geschlagen [gepeitscht, Say.], im Sternbild der beiden Ardschuni [der Phalguni's AV.] wird die neuvermählte heimgeführt.

[14. Als ihr, o Açvinen, voll Verlangen auf eurem dreirädrigen Wagen zu der Hochzeit der Sûryâ fuhrt, da gewährten euch das alle Götter, und Puschan erwählte als Sohn euch zu seinen Aeltern.]

15. Als ihr, o Herrn des Glanzes, zur Werbung hin zur Sûryâ fuhrt, wo war da das eine Rad eures Wagens? wo zeigtet ihr euch eurer Zusage treu?

16. Zwei Räder deines Wagens, o Sûryâ, kennen die Brahmanen der Wahrheit gemäss; das eine, was verborgen ist, das kennen nur die tiefforschenden.

17. Der Sûryâ, den Göttern, dem Mitra und Varuna, welche des Seienden kundig sind, denen habe ich dies Anbetungslied gemacht.

18. 19. Diese beiden Verse, welche an Sonne und Mond gerichtet sind, stehen nur in einem sehr losen Zusammenhange mit dem Liede. Sûryâ erscheint wol als Repräsentantin der Sonne und Soma als Repräsentant des Mondes.

18. Nacheinander umwandern mit ihrer Zaubermacht diese beiden munteren Kinder [Sonne und Mond] das Opfer; der eine beschaut alle Wesen, der andere, die Zeiten vertheilend, wird wieder und wieder geboren.

19. Immer wieder neu wird er geboren, als der Tage Banner geht er den Morgenröthen voran; indem er ankommt vertheilt er den Göttern ihren Antheil; lange lässt der Mond das Leben fortdauern.

20-33. Hochzeitssprüche namentlich (nach A. Weber) Vers 20-22 beim Besteigen des Wagens durch die vermählte Braut, 23-26 (31-33) beim Fortfahren in die neue Heimat, 27 bei der Ankunft, 28-30 bei Ablegung des befleckten Brauthemdes nach der Brautnacht. Diese Sprüche sind lose aneinander gereiht und wechseln im Versmass. Sie beziehen sich, wenn man einige ungehörige Verse ausnimmt, vorzugsweise auf die Braut, welche von den Ansprüchen des Gandharven, der hier als Viçvavasu bezeichnet wird, losgesprochen, von aller Krankheit und Hexerei befreit wird, und mit dem Gatten ein glückliches, an Kindern gesegnetes Leben führen soll. In 20 wird Sûryâ angefleht, dem Gatten eine glückliche Hochzeit zu Wege zu bringen. Viçvavasu (21. 22), der Gandharve (40. 41), ist als Beschützer der Jungfrauschaft gedacht. - Vers 31-33 sind hinter 26 zu stellen.


Abb.: Albrecht Weber (1825-1901)

20. Besteige, o Sûryâ, den Wagen, der mit schönen Kimçuka-Blüten geschmückt und aus Çalmali-Holz gebaut ist, den allgestaltigen, goldfarbenen, schönrollenden, schönrädrigen, hin zur Welt der Unsterblichkeit [fahrend], verschaffe dem Gatten eine glückliche Hochzeit.

21. Erhebe dich von hier; denn diese ist vermählt; ich ehre dich, Viçvavasu, ehrfurchtsvoll mit Liedern; suche dir eine andere schöne, die noch bei dem Vater weilt; denn das ist von Hause aus dein Loos, das wisse.

22. Erhebe dich von hier, o Viçvavasu, wir verehren dich in Demuth; eine andere üppige suche, die Gattin überlasse dem Gatten.

23. Dornenlos und gerade seien die Pfade, auf denen unsere Freunde zur Vermählung gehen; Arjaman und Bhaga möge uns insgesammt leiten, leicht zu verwalten sei der Hausstand.

24. Ich löse dich [o Braut] von dem Stricke des Varuna, mit dem dich der sehr theure Savitar gebunden hat, in den Schooss des Heiligthums an den Ort des schön vollbrachten Werkes übergebe ich dich als unversehrte deinem Gatten.

25. Von hier mache ich dich frei, nicht von dort; schön verbunden mache ich dich dort, damit diese, o gnädiger Indra, reich an Söhnen sei und reich an Glück.

26. Puschan führe dich von hier, dich an der Hand ergreifend; die beiden Açvinen mögen dich auf ihrem Wagen fahren; zieh nach dem Hause, damit du Hausfrau werdest, und du als Gebieterin zu der Hausgemeinde redest.

27. Hier möge dir liebes zu Theil werden durch Kinderschar; sei in diesem Hause für den Hausstand wachsam; mit diesem Gatten vermische deinen Leib, und noch als Greise mögt ihr eurer Hausgemeinde gebieten.

28. Dunkelroth ist die Farbe, die sich anhängende Hexe wird fortgetrieben; es gedeihen die Verwandten dieser [Braut], der Gatte wird mit festen Banden gebunden.

29. Gib hinweg das wollene Hemde; den Priestern theile Geschenk aus; diese Hexe hat sich davon gemacht und ist als Weib zu ihrem Mann gegangen (?).

30. Hässlich wird der glänzende Leib [des Gatten], wenn auf jene verkehrte Weise der Gatte mit dem Kleide der Gattin seinen Körper umhüllen will.

31. Die Krankheiten, welche von ihrem Stamme her dem glänzenden Zuge der Braut nachfolgen, die mögen die ehrwürdigen Götter wieder dahin zurückführen, von wo sie gekommen sind.

32. Nicht mögen Wegelagerer, welche im Hinterhalte liegen, das Ehepaar erreichen, auf wohlgebahnten Pfaden mögen sie alles Ungemach durchschreiten, hinweg eilen mögen alle, die Unheil bringen.

33. Schöngeschmückt ist diese Braut; kommt alle, beschauet sie; nachdem ihr derselben Glück zuertheilt habt, geht nun wieder nach Hause.

34. 35. Beim Ablegen des Brauthemdes und Uebergabe desselben an den Priester (nach A. Weber.)

34. Rauh ist dies, scharf ist dies, mit Widerhaken, mit Gift versehen, nicht zu essen ist dies; der Brahmane, welcher das Sûryâlied kennt, der verdient das Brauthemd.

35. Das Ausschlachten, das Zerschneiden, das weitere Zertheilen; - so [blutig wie diese sind] sieh diese Erscheinungen der Sûryâ; doch der Brahmane läutert sie.

36-41. Vermählungsfeier. In Vers 36 spricht der Bräutigam bei dem Vermählungsact der Handergreifung. Ebenso wie die Sûryâ (vgl. Vers 8. 9) zuerst dem Soma (dem Monde, der die monatliche Regel der Weiber beherrscht) vermählt ist, so gehört auch die Jungfrau ihm ursprünglich an, dann dem Gandharven (dem Beschützer der Jungfrauschaft), dann dem Agni (um den die Braut bei der Vermählung herumgeführt wird), der sie endlich dem menschlichen Gatten ausliefert.

36. »Ich ergreife deine Hand zum Glücke, damit du mit mir als deinem Gatten das Greisenalter erreichst; Bhaga, Arjaman, Savitar, Puramdhi, die Götter haben dich mir zur Begründung des Hausstandes gegeben.«

[37. Schaffe uns, o Puschan, diese heilbringendste herbei, in die die Menschen ihren Samen streuen, welche uns lüstern ihre Hüften auseinander thun, in die wir lüstern unser Glied vorstossen].

38. Dir, o Agni, führte man zuerst die Sûryâ nebst dem Hochzeitsgeleite zu, so gib du nun andrerseits dem Gatten die Gattin, und Nachkommenschaft obenein.

39. Jetzt hat Agni die Gattin zurückgegeben in blühender Lebenskraft, lange lebe ihr Gatte, hundert Jahre lang.

40. Soma erhielt dich zuerst; der Gandharve erhielt dich als der zweite, dein dritter Gemahl wurde Agni, dein vierter der Menschgeborene.

41. »Soma gab sie dem Gandharva, Gandharva gab sie dem Agni, und darauf hat mir Agni dies Weib gegeben, und mit ihr auch Reichthum und Söhne.«

42-47. Beim Empfange der Braut in ihrer neuen Heimat (A. Weber.) In Vers 47 spricht der Bräutigam in seinem und der Braut Namen.

42. Hier mögt ihr beide weilen, trennt euch nicht, erreicht die volle Lebensdauer, spielend mit Kindern und Enkeln, euch freuend im eigenen Hause.

43. Nachkommenschaft zeuge uns der Herr der Nachkommenschaft, Arjaman statte uns reich aus bis ins Greisenalter; du (o Weib) gehe, ohne Unheil zu bringen, ein zu dem Ort des Gatten; Heil möge sein unserm zweifüssigen und vierfüssigen Hausstand.

44. Kein Unglück im Auge führend, den Gatten nicht verletzend, sei glückbringend dem Vieh, wohlgesinnt, glanzreich, Helden gebärend, Götter liebend, erfreuend; Heil möge sein unserm zweifüssigen und vierfüssigen Hausstand.

45. Diese Gattin mache du, o gnädiger Indra, reich an Kindern und an Glück; verleihe ihr zehn Kinder, und als elften lasse ihr den Gatten am Leben.

46. Sei Oberherrin über den Schwäher, Oberherrin über die Schwieger, Oberherrin über des Mannes Schwester, Oberherrin über des Mannes Brüder.

47. »Zusammenfügen mögen alle Götter, zusammen die Wasser unser beider Herzen; uns beide möge Matariçvan vereinen, uns Dhatar und Desthtri uns.«

[Übersetzung. Hermann Grassmann, 1876]


11.2. Die Hochzeit nach dem Pâraskara-grhya-sûtra I.4-7


Übersetzung nach Adolf  Friedrich Stenzler <1807 - 1877>, 1878

Pâraskara: Indische Hausregeln. Sanskrit und deutsch hrsg. von Adolf Friedrich Stenzler.  -- II. Pâraskara. -- Leipzig : Brockhaus, 1876-1878.
2 Bde in 1.

Viertes Kapitel.

5. Während des nördlichen Ganges (der Sonne)a, in der Hälfte des zunehmenden Mondes, an einem reinen Tage soll er die Hand des Mädchens nehmen.

a Nördlicher Gang der Sonne: d.h. zwischen der Wintersonnwende und der Sommersonnwende

6. Unter je drei Mondhäuserna, deren erstes ein zweites (desselben Namens wie das vorhergehende) ist55.

a Zu "Mondhäuser" (Nakshatra) siehe Anhang A

55Da es drei uttara-Mondhäuser gibt, Phalgunî, Ashâdhâ und Bhâdrapadâ, so heißt trishu trishûttarâdishu: »unter je (d.h. dreimal) drei Mondhäusern, deren erstes ein uttara ist«. Dadurch sind also die neun Mondhäuser: Uttara-Phalgunî, Hasta, Citrâ. Uttarâshâdhâ, Çravana, Çravishthâ, Uttara-Bhâdrapadâ, Revatî, Açvinî bezeichnet. Dazu kommen dann noch die drei in §. 7 besonders erwähnten.

Râmakrshna. bemerkt, dass die vier Mondhäuser Citrâ, Çravana, Çravishthâ und Açvinî nur bei den Kâtîyâs (den Anhängern von Kâtyâyana's und Pâraskara's Sûtra) für die Hochzeit gestattet sind, weil sie in ihrem Sûtra ausdrücklich erwähnt werden. Bei denen, welche andere Sûtra befolgen, gelten sie nicht. Dieselbe Bemerkung macht Raghunandana im Udvâha-tattva (Fol. 18, a, 2) und im Jyotis-tattva (Fol. 21, b, 3).

7. Oder unter Svâti, Mrigaçiras, Rohinî

8. Drei Frauen (sind) dem Brahmanen (erlaubt), nach der Reihe der Kasten.

9. Zwei dem Königlichen.

10. Eine dem Vaishya.

11. Einige erlauben allen auch eine Shûdrâ, ohne Sprüche.

12. Nun heißt er sie das Gewand umlegen, indem er spricht: »Gelange zum Alter, lege das Gewand um, sei der Leute Schutz gegen Verwünschung! Lebe hundert Jahre in schönem Glanze, sammle Reichtum, der bis auf die Söhne dauert! Lebensvolle, lege dies Gewand um!«56

56 Vgl. Atharvaveda 19, 24, 5. - anu ist mit putrân zu verbinden.

13. Dann das Obergewand mit den Worten: »Welche Göttinnen spannen, webten und ausdehnten und welche die Fäden nach beiden Seiten zogen, die Göttinnen mögen dich bekleiden für hohes Alter. Lebensvolle, lege dies Gewand um!«57

57 Der Vers, welcher sich in richtiger Fassung Atharvaveda 14, 1, 45 findet, steht in verdorbener Gestalt in allen Handschriften von Pâraskara's Sûtra und in den beiden Paddhatis. Die Commentare erklären die Setzung der 2 pers. sing. statt der 3 plur. als vedische Licenz, nach der Kârikâ zu Pânini 3, 1, 85. In Bhavadeva's Chandogapaddhati steht noch richtig samvyayantu, aber schon abhito tatantha.

14.  Dann heisst (der Vater der Braut) sie beide zusammentreten58 (und der Bräutigam spricht): »Mögen die Allgötter, mögen die Wasser unsere Herzen vereinigen! Möge der Wind, der Schöpfer, die Zeigerin uns zusammenthun!«59

58 samanjayati parasparam sammukhîkaroti. Jayarâma

59 Rgveda 10, 85, 47. - Die Zeigerin, deshtrî, ist die in der Pflicht unterweisende Gottheit, dharmopadeshtrî devatâ. Râmakrshna

15. Nachdem er die vom Vater gegebene angenommen, fasst er sie an und geht hinaus, indem er spricht: »Wenn du mit dem Herzen in die Ferne gehst, wie der Wind zu den Himmelsgegenden, so mache der goldgeflügelte Sohn Vikarna's60 dich mir von Herzen geneigt, o N.N.«

60 Vaikarna ist nach Jayarâma eine Bezeichnung des Windes, Râmakrshna hat: vikarnâpatyam garutmân, also wohl Garuda.

16. Dann heißt (der Vater) sie sich ansehen (und der Bräutigam spricht): »Sei nicht schrecklichen Blickes, nicht Gatten tötend, Glück bringend dem Viehe, gütigen Herzens, schönen Glanzes, Helden gebärend, die Götter liebend, freundlich; sei Heil bringend unsern Zweifüßern und Vierfüßern«. - »Soma nahm dich zuerst, Gandharva nahm dich darauf, dein dritter Gatte war Agni, dein vierter ist ein Menschensohn«. - »Soma gab sie an Gandharva, Gandharva gab sie an Agni, Reichtum und Söhne gab mir Agni und dazu diese«. - »Pûshan führe uns die Glücklichste zu, sie möge uns begierig die Schenkel öffnen, zwischen die wir begierig unseren Penis einführen, um in ihr vielerlei Lust zur ewigen Glückseligkeit zu erlangena.«.61

61 Die ersten drei Verse stehen Rgveda 10, 85, 44. 40. 41. Der vierte Vers steht in richtiger Fassung ebd. 37. - Jayarâma hat yâ jagaccaxuh pûshâ devatâ sâ, und erklärt das Wort nivishtyai in dem Zusatze durch agnihotrâdyupâsanâyântahkaranaçuddhidvârâ sâyojyamuktaye. Danach habe ich, obgleich zweifelnd, übersetzt. - Vgl. Atharvaveda 14, 2, 17. 3. 4. 38.

a Stenzler übersetzt die angeblich anstößige Stelle dem Zeitgebrauch entsprechend nur ins Lateinische.

Fünftes Kapitel.

1. Nach einigen (soll er diese Handlungen62 vollziehen), nachdem er die Braut rechts um das Feuer herum geführt.

62 Das Umlegen des Gewandes (1, 4, 12) u.s.w. Nach andern erfolgt das Herumführen erst nach dem gegenseitigen Ansehen (1, 4, 16). Es kann daher beliebig damit gehalten werden. Jayarâma Râmakrshna

2. Westlich vom Feuer tritt er mit dem rechten Fuße auf einen Grasbündel oder eine Matte und setzt sich nieder.

3. (Der Opfernde) wird angefasst63; (es folgen) die beiden Buttergüsse, die beiden Buttertheile, die (drei) grossen Worte, die Allbusse64, die Spende an Prajâpati und die Spende an den Opferförderer.

63 Nach Jayarâma von dem Brahman (brahmanâ sprishtah). Ebenso Râmakrshna, Kâmadeva's Paddhati, Vâsudeva's Paddhati. und Raghunandana (Yaj. Vrishots. Fol. 4, a, 1). Nach Gobhila Grhysûtra. 2, 1, 24 ist es die Braut, welche mit der rechten Hand seine rechte Schulter berührt.

64 Die Allbusse besteht nach dem Rituale der Vâjasaneyins aus fünf Spenden mit Sprüchen, welche Kâty. Çr. 25, 1, 11 stehen. Bei Âçv. Çr. 1, 11, 13 sind es sieben Spenden; bei Çânkhâyana Shrautasûtra. 3, 19, 3 nur zwei. Vgl. Çânkhâyana Grhyasûtra 1, 9.

4. Dies ist fest stehend überall.65

65 Diese vierzehn Spenden mit Berührung des Opfernden finden bei jedem eigentlichen Opfer (homa) statt. Wenn daher im Verlaufe des Sûtra ein specielles Opfer vorgeschrieben wird, wie z.B. 3, 7, 3 (kuçendvâni juhuyât), so folgt aus unserer Stelle, dass dasselbe zu den vierzehn Spenden hinzutritt. Bei andern Handlungen aber, welche mit keinem homa verbunden sind, wie das Besteigen der Streu (3, 2, 6) oder das Bespannen des Pfluges (2, 13), findet die Darbringung der vierzehn Spenden nicht statt. Jayarâma Râmakrshna

5. Vor den grossen Worten wird die Spende an den Opferförderer gebracht, wenn die Opferspeise eine andere als zerlassene Butter ist.66

66 Also wenn z.B. ein Kuchen (purodâça) oder ein Brei (caru) geopfert wird.

6. Zwischen der Allbusse und der Spende an Prajâpati ist die Stelle für folgende Einschiebung bei der Hochzeit.

7. (Spenden mit den) Râshtrabhrit- (Herrschaft verschaffenden) Sprüchen67 (kann er einschieben) wenn er will, und (Spenden mit den) Jaya- (Sieges-) und Abhyâtâna- (Bezwingungs-) Sprüchen, wenn er es für gut erkennt.

67 Mit den Râshtrabhrit-Sprüchen werden zwölf Spenden geopfert. Die Sprüche sind hier nicht aufgeführt, weil sie in der Vâjasaneyi-Samhitâ (18, 38-43) stehen, an welche Pâraskara's Sûtra sich anschliesst. Vâsudeva's Paddhati führt sie in derselben Fassung an, nach welcher sie auch Colebrooke (Ess. 1, 215. 216) übersetzt. In der Taittirîyasamhitâ 3, 4, 7 stehen sie in etwas abweichender Fassung. - Dagegen musste Pâraskara die Jaya-Sprüche (§. 9) und die Abhyâtâna-Sprüche (§. 10) mittheilen, weil sie in der VS. fehlen und sich nur in der Taittirîyasamhitâ finden. - Mâdhava zu Taittirîyasamhitâ 3, 4, 6 erklärt abhyâtati durch vaçikâra und danach habe ich übersetzt. Jayarâma erklärt abhyâtanvata (Taittirîyasamhitâ 3, 4, 6, 1) durch âyudhâni prâhinvata.

8. Nach dem Ausspruche: »durch welche Handlung er Erfolg wünscht«.68

68 Der Ausspruch steht Taittirîyasamhitâ 3, 4, 6, 1.

9. (Die Siegessprüche69 sind:)

  1. Gedachtes,

  2. Denken,

  3. Beabsichtigtes,

  4. Absicht,

  5. Erkanntes,

  6. Erkenntnis,

  7. Geist,

  8. die mächtigen70,

  9. Neumond,

  10. Vollmond,

  11. das Brihat71,

  12. das Rathantara72

  13. Prajâpati gab die Siegessprüche dem Indra, dem Regner, er der Gewaltige in den Siegen über Heere.73

  14. Ihm beugten sich alle Menschen74, er ward gewaltig und75 er durch Opfer zu ehren. Svâhâ!«

69 Der Sinn der dreizehn Sprüche, welche aus Taittirîyasamhitâ 3, 4, 4 genommen sind, ist nach Jayarâma Râmakrshna: wie Prajâpati dem Indra die Siegessprüche gab, so möge er mir Gedachtes, Denken u.s.w. verleihen.

70 Die Kräfte des Geistes.  Jayarâma. Râmakrshna. Nach Mâdhava zu Taittirîya-Samhitâ sind die Kräfte der äußeren Sinne gemeint.

71 Das Brihat ist das Lied Sâmaveda. 2, 159. 160 = Rgveda. 6, 46. 1. 2. = Vâjasaneyi-Samhitâ. 27, 37. 38.

72 Das Rathantara ist das Lied Sâmaveda. 2, 30. 31 = Rgveda. 7, 32, 22. 23 = Vâjasaneyi-Samhitâ. 27, 35. 36.

73 Alle Handschriften haben pritanâjayeshu. Râmakrshna. sagt: »in den Siegen über die Heere der Asuras«. Auch Colebrooke hat: in his victories over (hostile) armies. In der Taittirîya-Samhitâ. steht: pritanâjyeshu »in Kämpfen«.

74 Vgl. VS. 8, 46.

75 Jayarâma: sat ivârthe sa cendrah. Râmakrshna: sa ivârthe sa cendrah. Ich vermuthe sa i i cârthe. Taittirîyasamhitâ hat sa hi hayyo habhûva.

10. (Die Bezwingungssprüche76 sind:)

  1. Agni, der Herr der Wesen, er schütze mich in dieser frommen Handlung, in dieser Herrschaft, in diesem Segen, in dieser Würde77, in dieser Tat, in dieser Götteranrufung. Svâhâ! -

  2. Indra, der Herr der besten, er schütze mich u. s w. -

  3. Yama, der Herr der Erde, er schütze mich u.s.w. -

  4. Vâyu, der Herr des Äthers, er schütze mich u.s.w. -

  5. Sûrya, der Herr des Himmels, er schütze mich u.s.w. -

  6. Mond, der Herr der Gestirne, er schütze mich u.s.w. -

  7. Brihaspati, der Herr des Gebetes, er schütze mich u.s.w. -

  8. Mitra, der Herr des Wahren, er schütze mich u.s.w. -

  9. Varuna, der Herr der Wasser, er schütze mich u.s.w. -

  10. Ocean, der Herr der Flüsse, er schütze mich u.s.w. -

  11. Speise, die Herrin der Herrschaften78, sie schütze mich u.s.w. -

  12. Soma, der Herr der Kräuter, er schütze mich u.s.w. -

  13. Savitri, der Herr der Anregungen, er schütze mich u.s.w. -

  14. Rudra, der Herr des Viehes, er schütze mich u.s.w. -

  15. Tvashtri, der Herr der Gestalten, er schütze mich u.s.w. -

  16. Vishnu, der Herr der Berge79, er schütze mich u.s.w. -

  17. Die Maruts, die Herren der Schaaren80, sie schützen mich u.s.w. -

  18. Die Väter, die Großväter, die frühern, die spätern, deren Väter und Großväter, sie schützen mich u.s.w.

76 Sie sind aus Taittirîya-Samhitâ. 3, 4, 5 genommen. Vgl. Atharvaveda. 5, 24.

77 Mâdhava: puraskaranarûpe asmin prâdhânye, »in der Ehrenbezeigung, die mir als der Hauptperson hier zu Theil wird«.  Jayarâma. erklärt es: asyâm kanyâyâm purahsthitâyâm, »in der vor mir stehenden Jungfrau«. Colebrooke übersetzt: in regard to ancient privileges.

78 Der Güter, welche den Weltherrschern zum Genusse dienen. Mâdhava

79 Des Govardhana und anderer Berge. Mâdhava

80 Der Âdityas, Vasus u.s.w. Mâdhava

11. (Dann opfert er noch fünf Spenden mit folgenden Sprüchen:)

  1. »Agni komme, der erste der Götter; er befreie die Kinder dieser Frau von der Fessel des Todes. Das gewähre dieser König Varuna, dass diese Frau kein Unglück der Kinder beweine! Svâhâ!« -

  2. »Diese Frau schütze Agni, des Hauses Gott; er führe ihre Kinder zu langem Leben. Sie sei fruchtbaren Schosses, Mutter lebender Kinder; sie erfahre Freude an Söhnen! Svâhâ!« -

  3. »Glücklich mache uns, o Agni, alle Wege81 des Himmels und der Erde, du verehrungswürdiger. Was auf dieser Erde großes, im Himmel gepriesenes entstanden, das verleihe uns, mannigfaches Gut! Svâhâ!« -

  4. »Bequemen Weg uns weisend komm herbei, gib uns ein glänzend Leben ohne Alter. Fort gehe der Tod, Unsterblichkeit komme zu uns; Vivasvat's Sohn schaffe uns Sicherheit. Svâhâ!« -

  5.  »Einen andern Weg, o Tod«82 u.s.w. -

Einige (schreiben vor, dass mit diesem letzten Spruche) nach dem Essen83 (geopfert werde).

81 Ich übersetze ayathâ muthmassend durch »Wege«. Jayarâma erklärt das Wort durch anyathâ vâ kritâni pratishiddhatvena pratikûlâni vâ, und Râmakrshna durch anyathâ kritâni karmâni.

82 Vâjasaneyi-Samhitâ. 35, 7.

83 Nach dem Essen des Restes der Opferspeise (samsrava). Râmakrshna. Vgl. Kâtyâyana Shrautasûtra. 6, 10. 30.

Sechstes Kapitel.

1. Der Bruder des Mädchens wirft geröstete Körner mit Çamîblätterna
[Prosopis spicigera] vermischt aus seinen zusammengelegten Händen in ihre Hände.

a Prosopis spicigera: "Drought-resistant shrub found on light soils in warm and dry regions, especially in overgrazed pastures. The pods and loppings provide valuable fodder during the dry season." [Quelle: http://www.fao.org/ag/aga/agap/frg/afris/Data/274.HTM. -- Zugriff am 2004-02-08}


Abb.: Prosopis spicigera = Shamî

[Bildquelle: : Fitch, W. H. (Walter Hood), <1817-1892>. -- In Stewart, J. Lindsay (John Lindsay) ; Brandis, Dietrich  <Sir> <1824-1907>: The forest flora of north-west and central India; a hand book of the indigenous tree and srhubs [sic] of those countries / commenced by J. Lindsay Stewart; continued and completed by Dietrich Brandis. -- London, 1874. -- Vol 2. -- Online: http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/~stueber/brandis/tafel_25.jpg. -- Zugriff am 2004-02-08]

2. Sie opfert dieselben mit dicht zusammengelegten84 Händen, stehend, (indem sie spricht:) »Den göttlichen Aryaman haben die Mädchen als Agni verehrt; er, der göttliche Aryaman löse uns von hier, nicht von dem Gatten. Svâhâ!« - »Diese Frau spricht die Bitte aus, Reiskörner spendend, lebensvoll sei mein Gatte, glücklich seien meine Verwandten.85 Svâhâ!« - »Diese Reiskörner werfe ich ins Feuer, dass sie dein Glück mehren und mich und dich vereinigen; das möge Agni gewähren.86 Svâhâ!«

84 samhatena militena. Jayarâma aviralena. Râmakrshna

85 Vgl. Atharvaveda. 14, 2, 63. Shânkhâyana. Grhyasûtra 1, 14, 1.

86 Die Wörter agnau und iyam sind wohl spätere Zusätze. Das letztere verbindet  Jayarâma. sehr verkehrt mit Svâhâ: »und diese Svâhâ, seine Gattin.«

3. Dann fasst er ihre Hand samt dem Daumen: »Ich fasse deine Hand zur Glückseligkeit, dass du mit mir, deinem Gatten, langlebend seiest. Bhaga, Aryaman, Savitri, Purandhi, die Götter gaben dich mir zum Hausherrnstande.87 Der bin ich, Die du; Die bist du, Der ich. Sâman bin ich, ric du; der Himmel ich, die Erde du. Komm, wir wollen uns vermählen, Samen zusammentun; Kinder wollen wir erzeugen, viele Söhne erlangen; die seien langlebend.88 In Liebe vereint, glänzend, wohlgemuth89, mögen wir sehen hundert Jahre, leben hundert Jahre, hören hundert Jahre.«

87 Rgveda. 10, 85, 36, wo Sâyana Purandhi durch Pûshan erklärt. Nach  Jayarâma. Râmakrshna. heißt purandhi »die beste, schönste« und der Nom. steht statt des Akkusativ!

88 Atharvaveda. 14, 2, 71. Çatapathabrâhmana 14, 9, 4, 19 (Brhad Aranyâka Upanishad 6, 4, 20)

89 Vgl. Vâjasaneyi-Samhitâ12, 57..

 Siebentes Kapitel.

1. Dann lässt er sie auf den Stein treten, nördlich vom Feuer, mit dem rechten Fuße: »Tritt auf diesen Stein, wie ein Stein sei du fest. Bewältige die kämpfenden, schlage ab die angreifenden.«

2. Dann singt er dies Lied: »Sarasvatî, fördere dies, du glückliche, an Opfern reich! Du, die von allem was da ward wir zuerst90 besingen! In welcher, was da ist, entstand, in welcher diese ganze Welt! Ein solches Lied91 sing' heute ich, welches der Frauen höchster Ruhm.«

90 Oder nach Colebrooke: »in face of this universe.«

91 Ein Loblied auf Sarasvatî, welches den Frauen bei den Hörern den schönsten Ruhm verleihet. Râmakrshna.

3. Dann gehen beide (um das Feuer) herum (und der Bräutigam spricht): »Dir führten sie zuerst herum die Sûryâ mit dem Hochzeitszug. Gib du dem Manne nun die Frau, o Agni, mit der Kinderschar.«92

92 Rgveda. 10, 85, 38.

4. So noch zweimal, von den gerösteten Körnern an (1, 6, 1).

5. Das vierte Mal schüttet er alle Körner mit dem Schnabel des Korbes (in die Hand der Braut, und sie opfert dieselben) mit den Worten: »dem Bhaga Svâhâ!«

6. Wenn er sie dreimal um das Feuer geführt und eine Spende an Prajâpati geopfert:

Achtes Kapitel.

1. So lässt er sie sieben Schritte nach Norden vorschreiten (und spricht dazu):

  1. »Einen zum Saft;

  2. zwei zur Kraft;

  3. drei zur Reichtumsmehrung;

  4. vier zum Wohlsein;

  5. fünf zum Viehe;

  6. sechs zu den Jahreszeiten;

  7. sei, Freundin, siebenschrittig nun und sei beständig mir getreu.«

2. Die Worte: »führe dich Vishnu!« fügt er jedesmal hinzu.

3. Von dem Augenblicke an, wo sie heraustreten (1,4,15), steht ein Mann, der einen Wasserkrug auf die Schulter genommen, stillschweigend südlich vom Feuer.

4. Nach einigen nördlich.

5. Aus dem Kruge besprengt der Bräutigam sie auf dem Haupte, mit den Worten: »Die Wasser sind glückliche, glücklichste, sanfte, sanfteste; die mögen dir Heilmittel bereiten.«

6. Und mit den drei Versen: »Ihr Wasser seid ja« u.s.w.93

93 Vâjasaneyi-Samhitâ. 11, 50-52. Rgveda. 10, 9, 1-3.

7. Dann heißt er sie zur Sonne aufsehen, indem er spricht: »Das Auge« u.s.w.94

94 Vâjasaneyi-Samhitâ. 36, 24. Vgl. Rgveda. 7, 66, 16.

8. Dann berührt er über die rechte Schulter ihr Herz und spricht: »In meinen Willen lege ich dein Herz, meinem Denken gemäß sei dein Denken. Meine Rede nimm aufmerksamen Geistes an; Prajâpati verbinde dich mir.«

9. Dann bespricht er sie mit dem Verse: »Festlich geschmückt ist diese Frau; tretet zu ihr heran und seht. Segen verleihet ihr und dann geht, ein jeder nach seinem Haus.«95

95 Rgveda. 10, 85, 33.

10. Ein starker Mann hebt sie auf und lässt sie im Osten oder Norden, in einem umhüllten Schuppen auf ein rotes Stierfell niedersitzen, indem er spricht: »Hier sollen die Kühe niedersitzen, hier die Pferde, hier die Männer; hier auch mit tausendfachem Lohn das Opfer, hier setze Pûshan sich.«96

96 Vgl. Atharvaveda. 20, 127, 12. »Tausendfach« d.h. von tausend Kühen.

11. Und was das Dorf97 sagt, das sollen sie tun.

97 Unter dem Dorfe sind nach den Kommentaren die alten Frauen der Familie zu verstehen, welche sich alter Gebräuche erinnern, die nicht im Sûtra angeführt sind. Râmakrshna. erwähnt mehrere Gebräuche der Art, z.B. dass der Bräutigam und die Braut eine Schnur und einen Kranz um den Hals tragen; dass in den Zipfeln ihrer Gewänder ein Knoten geschlungen werde; dass sie bei der Handergreifung eine Tüte (putikâ) von einem Blatte des nyagrodha (Ficus indica) tragen u.a.

12. Weil es heißt: »Bei der Hochzeit und auf der Leichenstätte richte er sich nach dem Dorfe.«

13. Und weil die Shruti sagt: »Deshalb ist in beiden das Dorf maßgebend.«

14. Dem Lehrer gibt er ein Geschenk.

15. Eine Kuh ist das Geschenk eines Brâhmana (Bräutigams).

16. Ein Dorf eines Königlichen.

17. Ein Pferd eines Vaishya.

18. Hundert (Kühe) und ein Wagen für einen (Brautvater) der nur Töchter hat.98

98  Jayarâma. sagt, diese Gabe sei ein Loskauf von dem Verbote ein bruderloses Mädchen zu heiraten: pratishiddhâ hyasau nâbhrâtrikârn upayacchediti (Nir. 3, 3); tatparikrayâyâdhiratham dânam. Nach Vâsudeva's paddhati zu dieser Stelle wird der Schwiegersohn durch diese Gabe von der Verpflichtung befreiet, seinen Sohn dem Schwiegervater als Vollzieher der Todtenopfer und Erben zu überlassen (etena putrikâdâyân mucyate). Râmacandra in seiner paddhati zu Shânkhâyana. Grhyasûtra. 1, 14 sagt geradezu, ein bruderloses Mädchen müsse er kaufen, damit sein Sohn nicht von dem Schwiegervater als der seinige betrachtet werden könne (dhanakrîtî parineyâ yathâ tajjah putrikâputro na syât). Die Kollision dieser Vorschrift mit dem Verbote des Menschenkaufs hat zu mancherlei Ausflüchten und Kontroversen Veranlassung gegeben. Man vergleiche, außer den verschiedenen Gesetzbüchern, auch die ausführliche Erörterung dieser Frage in Mahâbhârata. 13, 2404 u.f.

19. Wenn die Sonne untergegangen, zeigt er ihr den festen (Polar-) Sterna und spricht: »Du (o Stern) bist fest, dich den festen sehe ich. Sei fest bei mir, du mein Pflegling! Mir gab dich Brihaspati. Mit mir dem Gatten kinderreich lebe du hundert Jahre lang.«

Infolge der Präzession (Taumeln der Erdachse) sind in verschiedenen Jahrhunderten/Jahrtausenden verschiedene Sterne Polarstern. (Unter http://www.sternklar.de/planetarium/Praezession.htm. -- Zugriff am 2004-02-18 findet man eine gute Demonstration der Änderung des Polarsterns im Lauf der Zeit]

20. Wenn sie den Stern nicht sieht, spreche sie doch: »ich sehe ihn.«

21. Drei Nächte sollen sie nichts gesalzenes essen und auf der Erde schlafen. Ein Jahr lang sollen sie keine Beiwohnung begehen, oder zwölf Nächte, oder sechs Nächte, oder wenigstens drei Nächte.


11.3. Die Hochzeit nach A. Hillebrandt


Hochzeit. 

1. Die acht den Gesetzbüchern bekannten Heiratsformen (s. JOLLY S. 49 ff.) erwähnen und definiren von den Grhyasütren Âshvalâyana
1, 6; Vaikhânasa 3, 1, nämlich die Brahma-, Daiva-, Prâjâpatya-, Ârsha-, Gândharva-; Âsura-, Paishâca- und Râkshasa-Ehe, lassen also wie die Gesetzbücher den Svayamvara fort Dass die anderen Grhya's solche Definitionen nicht bieten, scheint nicht auf Zufall zu beruhen; denn das von ihnen beschriebene Ceremoniell setzt die legitimen Formen der Ehe voraus und Âshvalâyana's, Vaikhânasa's offenbar entlehnte Angaben haben eigentlich im Grhyaritual keinen Platz. Es wird daher auch gesagt, dass der Jüngling mit Erlaubnis der Eltern (Hiranyakeshin 1, 19, 2) oder des Guru (Gobhila 3, 4, 3) heiraten soll. Wieviele Frauen gestattet sind, geben die Grhya's nicht an, mit Ausnahme Pâraskara's, der dem Brahmanen drei, dem Râjanya zwei, eine dem Vaisya erlaubt und hinzufügt, dass einige Lehrer allen auch eine Shûdrafrau gestatten, doch fallen dann die Mantras bei den Ceremonien weg (1, 4, 8—11). Ganz ebenso gross ist die Zahl der im Divyâvadâna (p. 625, App. A.) für jede Kaste genannten Frauen.

2. Auf die Beschreibung der Eigenschaften von Braut und Bräutigam verwenden die Grhya's grosse Sorgfalt. Die demokratische Vorschrift Âpastamba's, dass diejenige ihm Glück bringen wird, die sein Auge und Sinn fesselt und er sich um andres nicht kümmern solle, steht vereinzelt und wird auch nur als die Ansicht einiger Lehrer angegeben (3, 20).

An äusseren Erfordernissen ist betont, dass sie nicht zum Gotra des Mannes gehören dürfe (Gobhila 3, 4, 4; Vaikhânasa 3, 2 pitur asamânarshigotrajâtâm; Hiranyakeshin 19, 2), nicht zu seinen sapinda's mütterlicherseits, aber zu derselben Kaste und zu demselben Lande (wenn die Komm, sajâtâ damit richtig erklären), Hiranyakeshin 19, 2.

Auch die Beschaffenheit ihres Namens ist von Einfluss. Mädchen, die nur einen Stern-, Fluss- oder Baumnamen führen (rohinî, gangâ, shimshapâ), die in ihrem Namen als vorletzten Buchstaben ein r oderl haben (karâ, kalâ, sushîlâ), gelten Âpastamba 3,12.13 als ungeeignet, der überhaupt eine grosse Anzahl von ungeeigneten Merkmalen anführt.

Wenn sie bei Ankunft der Freiwerber schläft, weint oder aus dem Hause sich fortbegeben hat, wird sie ebenfalls verworfen (Âpastamba 3, 10).

Wichtig vor allem sind die laksana's, die »Körpermerkmale«, zu deren Prüfung Gobhila 2, 1, 1 ein Kundiger empfohlen wird. Da diese aber schwer zu erkennen sind, auch ein Kundiger vielleicht nicht zu finden ist, so kann man sich eines Orakels bedienen, indem man 8—9 Erdklösse macht und das Mädchen daraus einen wählen lässt. Die hierzu erforderliche Erde wird einem Felde, das zwei Ernten trägt, einem Kuhstall, einer Vedi, einem nicht eingetrockneten Teich, Spielplatz, unfruchtbarem Felde, Kreuzweg, Kirchhof entnommen (Âshvalâyana 1, 5, 4), und aus der Wahl des Klosses erkennt er, ob sie Nachkommen haben wird, die an Speise reich sind oder Vieh, ob sie fromm oder eine Spielerin sein wird (JOLLY S. 59 und WINTERNITZ) usw.

Auch die Eigenschaften des Bräutigams muss man prüfen. Der Satz Âshvalâyana's, dass man die Familie zuerst prüfen solle, gilt für die des Bräutigams wie für die der Braut. Gute Familie, Charakter, gute Merkmale, Gelehrsamkeit und Gesundheit verlangt von ihm Âpastamba 3, 19.

Brautwerber. Als Werber soll er zusammen mehrere Freunde, nach Nâr. zu Shankhâyana 1, 6 »den Vater (des Bräutigams) usw. und den Âcârya« aussenden, die den Veda kennen, und zwar sind die, welche unter dem Nakshatra Invakâh ausgeschickt werden, gern gesehen (Âpastamba 4, 1. 2; 2, 16). Bei ihrer Ankunft wiederholen sie dreimal die Worte »Hier bin ich, Herr« und halten um das Mädchen an, indem sie die Gotranamen nennen. Bei beiderseitigem Wohlgefallen berührt man ein volles Gefäss, in das Blumen usw. gethan sind, und der Âcârya (nach dem Komm, des Brautwerbers) setzt es unter Segenswünchen für sie in Bezug auf Nachkommenschaft und Herdenreichtum auf ihr Haupt (Shankhâyana 1, 11. Ausführlicher Âshvalâyana. Pâraskara 1, 21). 3.

3. Indrânîkarman. Wenn die Braut heimgeholt werden soll, ist sie in einer der vorangehenden Nächte zu baden (Shankhâyana 1, 2) und zwar mit wohlriechendem Wasser von Frauen, die nach dem Grhyasamgraha 2, 15 derselben Kaste angehören und unbescholten sein müssen. Während die Flüssigkeit über sie ausgegossen wird, soll sie nach Gobhila in dem Spruch: »Kâma, ich kenne deinen Namen, — führe her den NN.« den Namen ihres zukünftigen Gatten nennen.

Sie erhält ein rotgefärbtes oder noch ungefärbtes Kleid (Shankhâyana), setzt sich hinter dem Feuer nieder und fasst den Âcârya an, während dieser Spenden für verschiedene Götter, darunter Indra und Indrânl, opfert. Denselben Göttern opfert auch der Bräutigam, nur Vaishravana und Ishâna kommen hinzu (Shankhâyana 1, 11).

Aus Shankhâyana ist noch hervorzuheben, dass nach ihren Opfern vier oder acht nicht verwittwete Frauen, die zu bewirten sind, einen Tanz viermal aufführen sollen und eine Brahmanenspeisung diese Vorfeier beschliesst.

4. Als Zeit der Hochzeit giebt Pâraskara das udagayana an und zwar einen glücklichen Tag der zunehmenden Monatshälfte. Als geeignete Nakshatra's nennt er die drei Gruppen, die mit Uttara beginnen: Uttara-Phalgunî, Hasta, Citrâ, Uttarâshâdhâ, Shravana usw., und ausserdem Svâti, Mrgashiras, Rohinî (vgl. STENZLER zur Stelle).

Âpastamba lässt alle Jahreszeiten mit Ausnahme der beiden Shishiramonate und des letzten Sommermonats gelten und alle als glückbringend bezeichneten Nakshatra's 2, 12. 13.

Hiranyakeshin 1, 19, 3 begnügt sich damit, überhaupt einen günstigen Tag ftir alle Handlungen zu empfehlen.

Kaushika 75, 2 ff. schreibt die Zeit zwischen Kârttikî und Vaishâkhî vor, gestattet jedoch auch beliebige Wahl mit Ausnahme von Citrâ.

5. Ankunft des Bräutigams. Nicht verwittwete glückliche junge Frauen geleiten den Bräutigam, der gebadet und die glückbringenden Ceremonien vollzogen haben muss, in das Haus des Mädchens. Gegen sie muss er sich überall, sobald es sich nicht um verbotene Speisen oder um Vergehen handelt, entgegenkommend verhalten (8.1,12,1.2). Wenn er die Braut erblickt hat, soll er nach Âpastamba unter Hersagung bestimmter Verse sie anschauen und den Zwischenraum zwischen ihren Augenbrauen mit einem Darbhahalm abwischen, den er dann nach Westen wirft.

Nach einigen Grhyas (Âpastamba 3, 5. 7; Shankhâyana 1, 12,10) wird der Bräutigam mit einer Kuh bewirtet; andere (Gobhila 2,3,16; Khâdira 1,4, 7) lassen den Argha aber erst nach der ehelichen Verbindung, am Ende der drei Keuschheitstage vollziehen, führen jedoch auch den ersten Brauch als Ansicht »einiger« an.

Eine zweite Kuh wird später im Hause des Bräutigams geschlachtet und zwar nach Âpastamba 3, 8 dem zu Ehren, der bei ihm in Ansehen steht (also dem Lehrer, Vater usw.). Das sind die beiden Madhuparka-Kühe.

6. Schmuck der Braut. Mit Erlaubnis jener Frauen, die ihn geleiten, überreicht der Bräutigam der Braut ein Gewand und salbt sie, beides unter Hersagung von Versen des Sûryâliedes.

In ihre Rechte giebt er (wie es scheint zur Scheitelziehung, die nach der Empfängnis stattfindet) den Stachel eines Stachelschweins usw., in die Linke einen Spiegel.

Ihre Verwandten binden ihr eine schwarz-rote, aus Wolle oder Hanf hergestellte Schnur mit drei Amuletten an, der Bräutigam Madhükablüten, alles unter Anwendung von Rgveda-Sprüchen (Shankhâyana 1, 12, 3—9). Nach Kaushika 76, 8 befestigt man ein Amulet an dem Ringfinger.

Pâraskara 1, 4, 12 spricht nur von der Anlegung zweier Gewänder.

Sehr weicht die Darstellung bei Âpastamba ab, der ebenso wie Mânava (s. WINTERNITZ p. 45) die Sitte des Durchziehens kennt.

7. Andere Vorbereitungen. Das Hochzeitsfeuer, das nach der bei Pâraskara 1, 4, 4; Shankhâyana 1, 5, 4 angeführten Meinung »einiger« durch Reiben erzeugt sein soll, befindet sich auf einem in der üblichen Weise hergestellten Platz »draussen in einer Halle« (Pâraskara 1, 4, 2), nach Gobhila 2, 1, 12 purastâc châlâyâh.

Ferner ist ein Topf voll Wasser, geröstete Körner, ein Mahlstein notwendig.

Nach Gobhila füllt einer der Brautführer einen Topf mit Wasser, geht damit schweigend und in sein Gewand gehüllt um das Feuer und stellt sich im Süden davon, das Gesicht nach Norden gerichtet, auf (Gobhila 2, 1, 13; Khâdira 1, 3, 5). Diese Wasser heissen die stheyâh (BLOOMFIELD, ZDMG. 35, 574; OLDENBERG, SBE. 30, 43).

Âpastamba 4, 7 lässt eine gerade Anzahl mantrakundiger Brahmanen aussenden, um Wasser zu holen. Nach Kaushika 75, 13 geht beim Wasserholen ein Mann mit aufgelegtem Pfeil voran, ein Brahmane hinterdrein. Er durchbohrt eine Erdscholle im Wasser. In umgekehrter Reihenfolge kehren sie zurück.

Bei Shankhâyana 1, 13, 5 füllt der (Lehrer) nach der Handergreifung einen neuen Wasserkrug, wirft Zweige eines männlich benannten Baumes, die Saft und Blätter haben, samt Kushagras hinein, nach »einigen« auch Gold, und übergiebt ihn einem Schüler, der Schweigen bewahrt.

Diese Wasser werden im Nordosten aufgestellt und sind von links nach rechts zu umwandeln. Nach Kaushika 75, 19 stellt man den Krug ausserhalb der Vedi auf einen Zweig,

Hinter das Feuer werden ferner vier Handvoll gerösteter Körner, mit Samîblättern gemischt, in einem Wurfgefäss aufgestellt und der kleinere Mahlstein (Gobhila 2, 1, 15. 16; Âshvalâyana 1, 7, 3; Shankhâyana 1, 13, 10).

8. Kanyâpradâna. Die Übergabe des Mädchens durch den Vater an den Bräutigam wird nur von Pâraskara 1,4,14.15 angedeutet, eingehender im Mânava (WINTERNITZ 41) behandelt. Das Âshvalâyana. Gobhila Pâraskara 1, 22 beschreibt sie ausführlich und ebenso die Kommentare Vâsudeva und Kâmadeva (ISt 5, 309ff.; OLDENBERG, SBE. 29, 34).

Die Reihenfolge der Handlungen ist verschieden.

Pâraskara 1, 5, 1 sagt ausdrücklich, dass er »nach einigen« gewisse Handlungen erst nach dem parinayana vollziehen soll.

9. Hochzeitsopfer. Hinter dem Feuer setzen sie sich nieder auf einer Matte, die bis an das Barhis reichen soll (Gobhila 2, 1, 23). Hierauf werden einige Butterspenden gebracht, bei einigen Sûtrakâras unter Sprüchen, die sich auf Nachkommenschaft, auf das Leben ihres Gatten usw. beziehen.

Hervorzuheben ist, dass bei Shankhâyana 1, 12,12; 13, 1 den vier Âjyaopfern eine Spende des Vaters oder Bruders des Mädchens folgt, die dieser mit einer Schwertspitze oder einem Löffel auf ihr Haupt opfert, wobei sie sitzt und er steht. Der Spruch, dem Rgveda entlehnt, bezieht sich auf ihre Herrschaft im Hause des Schwiegervaters.

Daran schliesst sich eine Reihe von Ceremonien, die in den Sûtren verschieden angeordnet sind (STENZLER, zu Âshvalâyana 1, 7, 15; WINTERNITZ S. 18):

10. lâjahoma, ashmâropana, agniparikramana. Der Bräutigam schreitet hinter dem Rücken des Mädchens vorbei, stellt sich im Süden auf und ergreift ihre zusammengelegten Hände. Bruder oder Mutter des Mädchens nehmen geröstete Körner (lâjas; nach Shankhâyana 1, 13, 15; Khâdira 1, 3, 18 mit Samîblättern zusammen in einem Korbe) und lassen die Braut mit der rechten Fussspitze auf den Stein steigen, indess der Bräutigam flüstert: »diesen Stein besteige usw.« Der Bruder oder ein anderer Angehöriger (die Sûtren schwanken) nimmt ein- oder zweimal (bei den Jamadagnayas dreimal Âshvalâyana 1, 7, 9) geröstete Körner, legt sie in ihren Anjali, und die Braut opfert, ohne den Anjali zu lösen (wie mit einem Opferlöffel, Âshvalâyana 1, 7, 13). Nach Hiranyakeshin 1, 20, 4; Âpastamba 5, 6 Komm, opfert der Bräutigam mit ihrem Anjali.

Nach dem Opfer kehrt der Bräutigam auf seinen früheren Platz zurück und führt selbst oder ein mantrakundiger Brahmane die Braut um das Feuer (und, bei Âshvalâyana, um den Wasserkrug), sodass sie diesem ihre rechte Seite zuwenden, mit dem Spruch: »das Mädchen weg von ihren Ahnen«.

Nach der Rückkehr auf ihren Platz tritt sie in derselben Weise hin, besteigt den Stein, und der ganze Vorgang wiederholt sich ein zweites und drittes Mal (Âshvalâyana 1, 7, 13 wird beim ersten Opfer ein Vers an Aryaman, beim zweiten an Varuna, beim dritten an Pûshan gesagt), der Überrest der Körner sodann ins Feuer geschüttet.

Bei Gobhila, dem ich im wesentlichen gefolgt bin, folgen

11. die sieben Schritte. Die Braut muss nach Nordosten vorschreiten, den rechten Fuss vorsetzen, den linken nachziehen, aber ohne damit beim rechten vorbeizuschreiten (Gobhila 2, 2, 12. 13).

Nach Kaushika 76, 21 ff. werden zu dem Zweck sieben Linien gezogen.

Die Sprüche, deren letzter von der Freundschaft »durch sieben Schritte« spricht, sind überall dieselben oder nur wenig verändert.

Nach Hiranyakeshin bedeckt nach dem siebenten Spruche der Bräutigam ihren rechten Fuss mit dem seinen, führt seine rechte Hand über ihre rechte Schulter hinab und berührt (wie bei der Schüleraufnahme der Lehrer) Herz und Nabel unter Sprüchen (1, 21, 3. 4).

Während sie die Schritte thun, folgt ihnen ein Wasserträger, der ihre Köpfe mit Wasser besprengt (Gobhila 2, 2, 15).

Bei Pâraskara 1, 8, 3 steht ein Mann mit dem Wasserkrug auf der Schulter schweigend südlich vom Feuer und der Bräutigam besprengt sie.

Auch die anderen Sûtren kennen, teilweise modificirt, diese Wasserweihe.

Shankhâyana 1, 14, 7 lässt die Fusstapfen mit Wasser sühnen und dann das Brautpaar unter Hersagung von Rgveda 10, 9, 1—3 mit dem Stheyâwasser benetzen.

Nach Kaushika 76, 25 besteigt hier die Frau das Lager; die Füsse werden ihr gewaschen, das Band, mit dem die Gattin gefesselt war, gelöst; die Diener fassen es an und streiten sich darum (Kaushika 76, 30; ISt. 5, 384).

Bei Gobhila folgt erst hierauf

12. das Pânigrahana, das bei Âshvalâyana Sânkh. Pâr. und auch bei den andern mehr am Anfang der Handlungen steht (vgl. WINTERNITZ 18). Die Braut sitzt nach Osten gewendet, der Bräutigam steht nach Westen. Er ergreift ihre Hand mit den Worten: »ich ergreife deine Hand zum Heil« (Rgveda 10, 85, 36) und zwar nach Âpastamba 4, 11 so, dass die Fläche seiner rechten Hand nach unten, die der ihrigen nach oben gekehrt ist.

Abergläubische Bräuche haben hier ihre Stelle. Wenn der Gatte nur Knaben wünscht, ergreift er den Daumen, wünscht er Mädchen, dann die Finger; wünscht er beides, dann nimmt er die Hand samt dem Daumen auf der äusseren Seite (Âshvalâyana 1, 7, 3—5; Âpastamba 4, 11—13ff.).

Hierauf folgt bei Âshvalâyana das dreimalige Umwandeln des Feuers und Wasserkruges, Betreten des Steines usw.

Auf die Hochzeit folgen Geschenke. Dem Âcârya schenkt er eine Gabe; ein Brahmane giebt eine Kuh; ein Râjanya ein Dorf, ein Vaishya ein Pferd. Einem, der Töchter hat, schenkt er 100 Kühe und einen Wagen, (das Wort duhitrmate wird zwar von den Übersetzern auf den Schwiegervater bezogen; mir scheint aber der Zusammenhang auf den Âcârya oder Priester hinzuweisen), den Opferkundigen ein Pferd. So in fast wörtlicher Übereinstimmung Shankhâyana 1, 14, 13—17; Pâraskara 1, 8, 15—18.

Der erstere fügt als andere Gabe für den, der das Sûryâlied kennt, das Brauthemd hinzu (vgl. Âshvalâyana 1, 8, 12), das nach Kaushika 79, 22 an einen Pfosten gehängt wird.

Gobhila 2, 3, 23 spricht nur von einer Kuh.

13. Aufbruch vom Hause. Shankhâyana 1, 15 behandelt den Aufbruch und die Reise der jungen Frau in ihre neue Heimat sehr ausführlich. Wenn sie aufbricht (zu Wagen, Pferd oder Elephant Hiranyakeshin 1,22,1 Komm.), wenn sie weint, werden Verse gesagt. Sie salbt die Achsen, die Räder, die Stiere und steckt an den Wagen (shamyâgarteshu) Zweige eines fruchttragenden Baumes. Die Stiere werden unter Hersagung von Sprüchen angeschirrt (auch Âpastamba 5, 20. 21). Nach Âpastamba 5, 23 werden auf die Gleise zwei Fäden gelegt, ein blauer auf das rechte, ein roter auf das linke und mit Sprüchen befährt er sie.

Die verschiedenen Texte sehen die möglichen Unfälle, Schwierigkeiten und Omina bei der Reise vor und ordnen im einzelnen voneinander abweichende Verhaltungsmassregeln an.

Beim Passiren von Kreuzwegen, Kirchhöfen, Unebenheiten, Wüsten, Flüssen, Tîrthas (nach Kaushika 77, 8 wird bei einem Tîrtha auf eine Erdscholle geschossen) Pfosten, Bäumen, die Milch haben oder die als Merkzeichen dienen (Âpastamba 6, 5), lieblichen Plätzen werden Sprüche gesagt.

Wenn sie einen Fluss kreuzen beim Besteigen des Schiffes, an einer tiefen Stelle desgleichen. Âpastamba 6, 2 verbietet der Frau bei einer Überfahrt die Schiffer anzusehen.

Wenn die Achse bricht, Gebundenes sich lockert, der Wagen umwirft oder bei anderen Unfällen, legen sie Holz an das mitgeführte Feuer, opfern, holen anderes Material und salben es mit der übriggebliebenen Butter (Gobhila 2, 4, 3. 4; Âpastamba 6, 4; Shankhâyana 1, 15, 9, der bei einem Unfall am Wagen die junge Frau in die Wohnung eines Âhitâgni bringen lässt).

Nach Âshvalâyana 1, 8, 7 soll er bei jedem Hause die Zuschauer mit dem (von andern übrigens anders gebrauchten) Rgveda-Verse »diese Frau, mit guten Zeichen wohlversehen« anreden.

Das Hochzeitsfeuer wird in ein Gefäss gethan und voran oder hinterdrein gefuhrt (Âpastamba 5,13, Hiranyakeshin 1, 22, 2; Gobhila 2, 4, 3). Es ist von da ab ständig zu unterhalten (siehe unten).

Âshvalâyana schreibt vor, die erste Nacht im Hause einer bejahrten Brahmanin, deren Mann und Kinder leben, zu verbringen (1, 7, 21).

Etwas anders Gobhila 2, 3, 1ff. (Khâdira 1, 4, 1), der sie zu einem ihr angemessenen Haus eines Brahmanen im Nordosten bringen lässt. Dort wird das Feuer angelegt, und dahinter sitzt die Braut auf einem roten, nach aussen gekehrten Stierfell nieder und muss schweigen, bis die Sterne sichtbar werden. Sobald dies geschieht, opfert der Gatte sechs Butterspenden und giesst von jeder den Überrest über ihr Haupt.

Alsdann stehen sie auf, gehen hinaus, und er zeigt ihr den Polarstern und die Arundhatî. Bei jenem sagt sie »fest bist du usw.«, bei dieser »gebunden bin ich« und nennt beidemale ihres Gatten und ihren eigenen Namen.

Hiranyakeshin 1, 22, 11 lässt, ausführlicher als andere, die Gegenden, Sterne, Mond, die sieben Rsis, Arundhatî und den Polarstern mit längeren Sprüchen verehren.

14. Ankunft. Den Tag, an welchem er die Gattin heimführt, soll er nach Âpastamba sich merken. Nach demselben Sûtra zeigt er ihr das Haus und spannt zuerst das rechte von den beiden Zugtieren aus.

Bei Gobhila helfen ihr gesittete Brahmanenfrauen, deren Männer und Kinder noch leben, vom Wagen herab.

Ein Fell wird in die Mitte des Hauses gebreitet (Âpastamba) oder in die Halle hinter dem dort anzulegenden Feuer. Sie muss in das Haus eintreten, mit dem rechten Fuss zuerst und ohne die Schwelle zu berühren (Âpastamba 6, 9; Hiranyakeshin 1, 22, 6.

Nach Pâraskara 1, 8, 10 ist es ein »starker Mann«, der sie emporhebt und im Osten oder Norden in einem verwahrten Raum auf ein, rotes Stierfell niedersetzt).

Hierauf wird eine Anzahl Spenden dargebracht Shankhâyana 1, 16, 8 erwähnt, dass nach »einigen« ihr ein Knabe auf den Schooss gesetzt wird. In die Hände werden ihm Früchte gegeben und Brahmanen zu guten Wünschen veranlasst Dann wird sie Söhne gebären. Wir finden diese Vorschrift wirklich bei Âpastamba 6, 11, Kaushika 78, 8 (kanlânanâmânam brâhmanâyanam) und Gobhila 2, 4, 7, der dem Knaben shakalota's (nach dem Komm. Lotoswurzeln, nach WEBER Düngerballen) oder Früchte in die Hände geben lässt

Erst jetzt, nach der Ankunft, lassen einige Sûtren das Ehepaar schweigend, bis die Sterne scheinen, sitzen und die auf den Polarstem und Arundhatî bezüglichen Sprüche sagen.

15. Cathurthî-karman. Drei Nächte sollen sie Keuschheit üben, auf dem Boden lagern und weder gewürzte noch gesalzene Speise essen; doch ist auch längere Keuschheit gestattet, z. B. nach Pâraskara sechs, zwölf Nächte oder gar ein Jahr. Âshvalâyana 1, 8, 10 prophezeit ihnen, dass in diesem Fall ihnen ein und derselbe Rshi zu Teil werden wird.

Zwischen beiden Lagern steht während der drei Tage (nach Âpastamba 8, 9) ein mit Wohlgerüchen bestrichener und mit einem Gewand oder Faden umhüllter Stab.

Früh und abends sollen sie das Hochzeitsfeuer umwandeln (Shankhâyana 1, 17, 8).

Mit dem vierten Tage beginnt die Zeit der Beiwohnimg; vom vierten bis zum sechszehnten Tage bringt jeder gradzahlige Tag bessere Nachkommenschaft (Âpastamba).

Gegen Ende der vierten Nacht (Pâraskara 1, 11, i flf.) wird im Innern des Hauses das Feuer angelegt und eine Topfspeise gekocht, von der Agni, Vâyu, Sûrya unter Sühnsprüchen, femer Aryaman, Varuna, Pûshan, Prajâpati und an achter Stelle Svishtakrt geopfert wird (Shankhâyana 1, 18, 2 ff; Pâraskara 1,11, 1, bei diesem an Agni, Vâyu, Sûrya, Candra, Gandharva, Prajâpati).

Eine Adhyândâwurzel wird gestampft und zur Zeit der Menses in ihr rechtes Nasenloch geschüttet (Shankhâyana 1, 19, 1. Ein ähnlicher Brauch findet sich bei Pâraskara 1, 13, 1, aber nur für den Fall, dass die Frau nicht empfangen sollte. Danach soll der Gatte nach vorausgehendem Fasten unter dem Sternbild Pushya die Wurzel einer weissblühenden Simhîpflanze ausgraben und am vierten Tage der Frau, nach einem Bade, zerstampft in das rechte Nasenloch schütten).

Was er vor und nach der Beiwohnung zu thun hat, welche, Sprüche er zu sagen hat, wird ebenfalls vorgeschrieben, recht ausführlich von Shânkhâyana und Hiranyakeshin, der eine ganze Anzahl von Liebes- und Zaubersprüchen anfuhrt (1, 24, 3ff.).

16. Am fünften Tage findet das nur von Baudhâyana beschriebene nâpitakarma statt, bei welchem die Ehegatten sich die Haare und Nägel schneiden lassen und danach aus dem Dorfe hinausgehen, um einem Udumbarabaum Verehrung zu erweisen und Ehesegen zu erbitten. Auch werden mit einem neuen Gewände Fische gefangen und als Bali für die Baka's (Wasservögel) dargebracht (WINTERNTTZ 10l).

Litt.: HAAS u. WEBER, Indische Studien V (s. o. S. 10). — LEIST, Altar. jus gentium 59 ff. — WINTERNITZ, s. o. (fast die ganze auf die Eheceremonien bezügliche Litteratur findet sich bei WINTERNITZ, S. 103—104 verzeichnet. Dazu die Rec. von KIRSTE WZKM. 6, 174 ff. — L. v. SCHROEDER, die Hochzeitsgebräuche der Esten, 1888. — SCHRADER, Sprachvergleichung und Urgeschichte2, Jena 1890, S. 550ff.
— ZIMMER, Altindisches Leben, Berlin 1879. — ALBERUNI'S India, transl. n, p. 154 ff.— DAHLMANN, das Mahâbhârata, 1895, p. 247 ff. — Kanyâvivâhakâla, Usâ. 1891, fasc. 10 (modern). — Strîsahavâsavayovidhi, Usa 1891, fasc. l. — FORBES, Râs Mâlâ H, 337 ff."

[Quelle: Hillebrandt, Alfred <1853-1927>: Ritual-Litteratur, vedische Opfer und Zauber. -- Strassburg, Trübner 1897. -- 199 S. -- (Grundriss der indo-arischen Philologie und Altertumskunde ; III,2). -- S. 63-68]


11.4. Hinduhochzeit im modernen Indien  (und bei Indern im Ausland)


Wie schon im alten Indien sind die modernen Hochzeitsrituale verwirrend unterschiedlich. Zu den Ritualen bei modernen Hinduhochzeiten finden sich im Internet zahlreiche Quellen und Darstellungen. Ich folge einem Buch, das vor allem für Hindus im Ausland (USA) gedacht ist:


Abb.: Umschlagtitel

Pandya, Meenal Atul: Vivah : design a perfect Hindu wedding. -- 1st ed. -- Wellesley, Mass. : MeeRa Publications, [2000?] . -- 104 S. : Ill.  --ISBN 0-9635539-2-5

Die Autorin gibt als Grundstruktur einer modernen Hindu-Hochzeit folgende Elemente an:

  1. Ganesh Poojan: Verehrung von Ganesha (wie zu Beginn aller Unternehmungen)

     

  2. Mandaparohana: Errichtung des Hochzeitspavillons (mandap9. Die traditionelle Sitzordnung ist: westlich vom Feuer (havan kund): zwei Sitze: rechter Sitz: Bräutigam, linker Braut. Südlich vom Feuer, Gesicht nach Norden: Priester der Braut; östlich vom Feuer, Gesicht nach Westen: Priester des Bräutigams; südlich vom feuer, Gesicht nach Norden: Brauteltern. Braut wird von Mutterbruder zum Mandap geführt.
    Beispiele von Mandaps


    Abb.: Beispiel eines Mandap
    [Bildquelle: http://www.adaytorememberca.com/weddings.htm. -- Zugriff am 2004-02-03]


    Abb.: Beispiel eines Mandap
    [Bildquelle: http://www.shehnaimandap.com/products.html. -- Zugriff am 2004-02-03

    Zahlreiche weitere Bilder zu Mandaps findet man bei Google-Bildsuche unter dem Stichwort "mandap"

     

  3. Welcoming the Vara yatra (barat): der Bräutigam wird von seiner Familie und seinen Freunden in einer Prozession mit Musik und Tanz zum Haus der Braut geleitet. Bei der Ankunft wird der Bräutigam von der Mutter der Braut mit einer brenennden Butterlampe begrüßt (arati), darauf macht sie ihm einen glückbringenden Punkt auf die Stirn (tilak), streut Reiskörner (akshat) und hängt ihm einen Blumenkranz um


    Abb.: Hochzeitsprozession Jaipur [Bildquelle: http://www.river.org/~esoft/india/india_8.htm. -- Zugriff am 2004-02-03]

  4. Jaymala: Bräutigam und Braut tauschen Blumenkränze aus


    Abb.: Austausch der Blumenkränze [Bildquelle: http://ganesh_rao.tripod.com/picwedding/photo253.jpg. -- Zugriff am 2004-02-03]


    Abb.: Braut und Bräutigam nach Austausch der Jaymalas [Bildquelle: http://bansal_sachin1.tripod.com/wedding/wed/w14.html. -- Zugriff am 2004-02-03]
     

  5. Grahashanti: Anrufung der neun Wandelsterne ("Planeten") (graha) um Segen für das Paar. (graha: Sonne, Mond, Mars, Jupiter, Saturn, Merkur, Venus, Rahu. Ketu [Rahu und Ketu sind "unsichtbare Planeten", sie sind für Sonnen- und Mondfinsternisse zuständig. Astronomisch entsprechen sie den "Mondknoten", d.h. den Punkten an denen die Mondbahn die Ebene der Erdbahn um die Sonne (Ekkliptik) schneidet. Da sich diese Schnittpunkte periodisch verändern, gehören dRahu und Ketu zu den Wandelsternen. Siehe Anhang C: Anhang C: Rahu und Ketu, die unsichtbaren Wandelsterne])
  6. Madhuparka: Bei der hl. Feuerstelle werden dem Bräutigam Honig und Milch gereicht, sowie seine Füße als Zeichen der Ehrfurcht gewaschen.


    Abb..: Fußwaschung [Bildquelle: http://ganesh_rao.tripod.com/picwedding/photo209.jpg. -- Zugriff am 2004-02-03]

  7. Bringing the Bride: Ein Mutterbruder oder Bruder führt die Braut in den Mandap (Pavillon), wo Bräutigam und Brauteltern warten.

    Abb.: Die Braut wird von ihren Onkeln gebracht [Bildquelle: http://ganesh_rao.tripod.com/picwedding/photo247.jpg. -- Zugriff am 2004-02-03]

  8. Kanyadan: Das Übergeben der Braut. Der Bräutigam hält seine Hände offen und die Braut legt ihre in die seinen. Der Brautvater hält seine Hand darüber. Die Brautmutter gießt Wasser über die Hand des Vaters (altes Schenkritual). Der Priester rezitiert dazu Mantras
  9. Mangalashtak: die beiden Priester (der der Braut und der des Bräutigams) rezitieren acht glückbringende Verse, die (oft von Familienmitgliedern) speziell für das Brautpaar verfasst wurden. Solche mangalashtaks kann man heute per Internet bestellen, siehe z.B. http://www.mangalakshata.com/iamp/mangalashtaka.htm. -- Zugriff am 2004-02-03
  10. Panigrahan (hastamilap): Der Bräutigam nimmt die rechte Hand mit seiner rechten Hand.


    Abb.: Panigraha und Saptapadi [Bildquelle: http://www.gsbkonkani.net/Customs%20and%20Religious%20Practices.htm. -- Zugriff am 2004-02-03]

  11. Mangalfera: das Brautpaar umschreitet viermal das hl. Feuer


    Abb.: Mangalfera [Bildquelle: http://bansal_sachin1.tripod.com/wedding/wed/w23.html. -- Zugriff am 2004-02-03]

  12. Saptapadi: Die Braut macht unter Anleitung des Bräutigams sieben Schritte


    Abb.: Spatapadi, die sieben Schritte [Bildquelle: http://ganesh_rao.tripod.com/picwedding/photo321.jpg.-- Zugriff am 2003-02-03]

    Im Folgenden gebe ich die Auslegung (Übersetzung), die den dabei gesprochenen Mantras in einer Tradition gegeben wird [Quelle: http://varan_bhaath.tripod.com/Pages/Saptapadi.htm. -- Zugriff am 2004-02-03]

    Saptapadi-Mantras, lange Fassung
    1

    Step 1. Groom: "My beloved, our love became firm by walking one step with me. You will offer me the food and be helpful in every way. I will cherish you and provide for the welfare and happiness of you and our children.

    Step 1. Bride: "This is my humble submission to you, my lord . You kindly gave me responsibility of the home, food and taking charge of the finance. I promise you that I shall discharge all responsibilities for the welfare of the family and children.

    2
    Step 2. Groom : My beloved, you have now walked the second step with me. Fill my heart with strength and courage and together we shall protect the household and children.

    Step 2. Bride: My lord, in your grief, I shall fill your heart with strength, In your happiness, I shall rejoice. I promise you that I will please you always with sweet words and take care of the family and children and you shall love me alone as your wife.

    3

    Step 3. Groom: My beloved, now you have walked three steps with me. By virtue of this, our wealth and prosperity are bound to grow. I shall look upon all other women as my sisters. Together, we will educate our children and may they live long.

    Step 3. Bride: My lord, I will love you with single minded devotion as my husband. I will treat all other men as my brothers. My devotion to you is of a chaste wife and you are my joy. This is my commitment and pledge to you.

    4

    Step 4. Groom: My beloved, it is a great blessing that you have walked four steps with me. You have brought auspeciousness and sacredness into my life. May we be blessed with obedient and noble children. May they be blessed with long life.

    Step 4. Bride: My lord, I will decorate you from your feet up with flowers, garlands and anoint you with sandal wood paste and fragrance. I will serve you and please you in every way.

    5

    Step 5. Groom: My beloved, now that you have walked the five steps with me, you have enriched my life. May God bless you. May our loved ones live long and share in our prosperity.

    Step 5. Bride: My lord, I share both in your joys and sorrows. Your love will make me trust and honor you. I will carry out your wishes.

    6

    Step 6. Groom: My beloved, you have filled my heart with happiness by walking six steps with me. May you fill my heart with great joy and peace from time to time.

    Step 6. Bride: My lord, in all acts of righteousness, in material prosperity and in every form of enjoyment and divine acts, I promise you that I shall participate and shall always be with you.

    7

    Step 7. Groom: My beloved, as you walked the seven steps with me, our Love and friendship became eternal. We experienced spiritual union in God. Now you have become completely mine and I offer my life to you. Our marriage will be for ever.

    Step 7. Bride: My lord, as per the law of God and the Holy scriptures [Vedas] I have become your spouse. Whatever promises we gave, we have spoken with pure mind. We will be truthful to each other in all things. We will love each other for ever.

    After these seven steps, the marriage become legal by Hindu law codes. Then, they both say:

    "Now let us make a vow together. We shall share the same food, share the strengths, the same tastes. We shall be of one mind, we shall observe the vows together; I shall be the Sama, you the Rigveda; I shall be upper world, you the earth; I shall be the Sukhilam. you the Holder; Together we shall live and beget children, and other riches. Come thou, Oh, sweet-worded girl."

    Oft wird nur eine Kurzfassung der Mantras gesprochen.

    In zivilrechtlicher Hinsicht ist im Allgemeinen Saptapadi das wichtigste Element:
    "Marriage ceremonies: Saptapadi.—The status of husband and wife is constituted by the performance of the marriage rites, whether prescribed by the sastras or by custom. The Sastraic rites observed by the three regenerate castes can be and are ordinarily observed by the fourth caste also, either with or without mantras.a The Asvalayana Grihyasutra recognises that the customs of different countries and of villages should be observed at wedding though it gives the common form of marriage rites.b The performance of the homam, the PANIGRAHANA or taking hold of the bride's hand and going round the fire with Vedic mantras, the treading on the stone, and the seven steps or Saptapadi—these are the more important rites mentioned by it.c It is not open to a dissentient sect to have its own rules.d The ceremony of Saptapadi consists in taking seven steps and it is not necessary to go round the fire seven times.e The marriage becomes complete and irrevocable on the completion of the Saptapadi or ceremony of seven stepsf and from that moment, the wife passes into her husband's gotra.g Till then, the marriage is imperfect and revocable. Where a Hindu community does not recognise the homam or Saptapadi as essential, there omission will not render the marriage invalid.h If it is shown that by the custom of the caste, or district, any other form is considered as constituting a marriage, then the adoption of that form, with the intention of thereby completing the marriage union, is sufficient.i In Mallikharijunappa v Eramma, it was held that in Lingayat Reddy community in Andhra Pradesh the only essential ceremonies are tying of THALI and KAKAN BANDHAM, KANYADANA and SAPTAPADI do not form essential part of the ceremonies.j It was held in Mallayya v Bhomayya that ceremonies in non-regenerate class in Telangana area of Andhra Pradesh are to be performed according to the custom and not according to SMRTTIS.k

    In some communities, there is a custom that, after the actual marriage has taken place, a further ceremony must be performed before cohabitation, and if the man who has gone through the first ceremony declines to perform the second, the girl may lawfully marry again.l In Bombay, a custom was proved, and held valid that mere babies should be married with all religious ceremonies, but that the marriage should not be treated as effectual, unless certain conditions agreed on at the time were performed on either side.m But the legal result of such a custom would appear to be that there is no binding and complete marriage until after the second ceremony, or the performance of the condition precedent. In the absence of any such custom, the marriage is complete, though not followed by consummation and even though, in consequence of the conversion to Christianity of one party, the other renounces the obligation of marriage.n

    In a case in Calcutta, it was held that a marriage, amongst a community called Jativaishnabas, by exchange of garlands called the Kantibadal ceremony, was according to custom, valid.o In Phoolbiha marriages, the wives are only of inferior status.p In a Madras case, where a Kumbla Zamindar married, in the dagger form, a woman of an inferior class, though of the same main caste, with all the customary rites, it was held that the marriage in dagger form was valid but only denoted a wife of inferior rank.q In another Madras case, it was held that the sword marriage was not a valid marriage amongst Sudras and that sword wives are only permanently kept concubines.r In a case from the Central Provinces, a Katar marriage or marriage to the bridegroom's sword or dagger was held by the Privy Council not to be a valid marriage.s
     

    a Kameswara Sastri v Veeracharlu (1911) 34 Mad 422, 427; Authikesavalu v Ramanujam (1909) 32 Mad 512 (case of Sudras); Maharaja of Kolhapur v Sundoram Iyer (1925) 48 Mad 1. Medhatithi (Jha Vol, IV, 274) commenting on Manu, VIII, 227, says that in the case of Sudras, barring the mantras, all the rest of the procedure is the same. The performance of homam may be done through a Brahmin. Vyavahara Mayukha, IV, 5, 12-14; Banerjee, M & S, 5th edn., 107.

    b Asvalayana Grihysutra, 1, 7, 3-22 (Rigvedins); Apastamba Grihysutra, sections IV, V, VI, VIII, (Yajurvedins); Sir C Banerjee gives the forms prescribed for the Samavedins (M & S, 5th edn., 101-107). The forms are more or less similar.

    c Kunta Devi v Siri Ram Kaluram 1963 Punj 235: 65 Punj LR 145; Subbarayudu v Venkaiah 1968 AP 107: 1968 (1) An WR 92: 1968 (1) MLJ (Cr) 732: 1968 Cri LJ 440.

    d Dievanai Achi v Chidambaram Chettiar 1954 Mad 657: 67 Mad LW 965: 1955 (1) MLJ 120.

    e Sithabai v Vittabai 1959 Bom 508: 1959 Nag LJ 10; Bhorilal v Kanshaliya 1970 Raj 83: 1969 (2) Raj LW 427.

    f Manu, VIII, 227; Venkatacharyulu v Rangacharyulu (1891) 14 Mad 316, 319; Chunilal v Surajram (1909) 33 Bom 433, 438; Appibai v Khimji (1936) 60 Bom 455; Bulli Appanna v Subamal AIR 1938 Rang 111; Rabindranath Dutta v State 1969 Cal 55: 1969 Cal LJ 164.

    g According to the text cited in the Smriti Chandrika (Samskara Kanda, 184-5, Mysore edn.) and the Parasara Madhaviyam (trans. I, MLJ (reprint), 465), a woman becomes one with her husband in pinda, gotra and sutaka (pollution) and on marriage, she loses her father's gotra on the seventh step; Samskara Mayukha, Gharpure's edn., 52; Ghose, Vol. I, 789.

    h Authikesavalu v Ramanuja (1909) 32 Mad 512; Muthusami Mudaliar v Masilamani (1910) 33 Mad 342, 348; Rampiyar v Deva Rama (1923) 1 Rang 129; In Re Raghavareddy 1968 AP 117: 1967 (1) An WR 284: 1967 (1) APLJ 359: 1968 Cal LJ 447: 1967 MLJ 247. (Reddy community in Telangana districts).

    i Manu, III, 35; see futwah, 2 M. Dig., 45; Gatha Ram v Moohito Kochin (1875) 14 BLR 298: 23 WR 179; Kallychurn v Dukhee (1880) 5 Cal 692; Mandlik, 404; Hurry Churn v Nimai Chand (1884) 10 Cal 138; Dhuma Manjhi v Emperor 1943 Pat 109 (the smearing of vermilion by a Santal man on the forehead of a Santal girl is the customary ceremony of marriage and the girl must either go and live with him or take steps to get a divorce); Thirumalai Naicker v Ethirajammah (1946) I MLJ 438 (where ceremony of marriage with a widow which consisted in tying what is called a Nadu veetu thali according to the alleged custom among Nayakars is proved to have gone through, there is a valid marriage); In re, Ponnuswamy 1950 Mad 777: 1950 (2) MLJ 200: 1950 MWN 877. [Tying of thali (Managalasutra) in the presence of idol sufficient]; Rakappa v Chokkalingam 1964 Mad 126: 76 Mad LW 575: 1963 (2) Mad LJ 877. (Nattukutti Chettiar custom of lighting of sacred fire and tying of thali sufficient).

    j Mallikharjunappa v Eramma ILR 1971 AP 163.

    k Mallayya v Bhomayya 1971 2 An WR 143: AIR 1971 AP 270.

    l Boolchand v Janokee 25 WR 386.

    m Bai Ugri v Patel Purshottam (1893) 17 Bom 400.

    n Administrator-General v Anandachari (1886) 9 Mad 466; Dadaji Bhikaji v Rukmabai (1886) 10 Bom 301, 311.

    o Benodebehary v Shashi Bhussan (1919) 24 CWN 958; Banerjee, M & S, 5th edn., 297.

    p Banerjee, M & S, 5th edn., 279.

    q Ramasami Kamaya Naik v Sundaralingasami (1894) 17 Mad 422.

    r Maharaja of Kolhapur v Sundaram (1925) 48 Mad 1.

    s Ramasaransingh v Mahabir (1933) 61 IA 106: AIR 1934 PC 74."

    [Quelle: Mayne's treatise on Hindu law & usage : also containing commentaries on the Hindu Marriage Act, 1955, the Hindu Succession Act, 1956, the Hindu Adoptions and Maintenance Act, 1956, the Hindu Minority & Guardianship Act, 1956, the Hindu Women's Rights to Property Act, 1937 / John Dawson Mayne  [1828-1917].  -- 15th ed. / revised by Ranganath Misra [1926 - ]. -- New Delhi : Bharat Law House, ©2003. -- 139, 1507 S. -- ISBN 8177370677.  -- S. 145f.]

  13. Dhruvadarshan: Der Bräutigam zeigt der Braut den Polarstern als Inbegriff von Festigkeit (Treue)


    Abb.: Dhruvadarshan: der Bräutigam "zeigt" der Braut den Polarstern [Bildquelle: http://ganesh_rao.tripod.com/picwedding/photo354.jpg. -- Zugriff am 2004-02-03]

  14. Ashirvadam: das neuvermählte Paar erhält von Priestern, Eltern und älteren Familienmitgliedern Glückwünnsche
  15. Bidai: das neuvermählte Paar verlassen mit den Angehörigen des Bräutigams das Haus der Braut.
  16. Vadhupravesh: das Paar wird im Haus des Mannes willkommen geheißen

Für die verschiedenen Rituale müssen jeweils der astrolgisch günstige Augenblick (muhurta) bestimmt werden.

Nach Frau Pandya dauert heute eine typische Hindu-Hochzeit ungefähr zwei Stunden.

Um dieses Grundgerüst (dessen Abfolge nicht überall gleich ist) ranken sich die unterschiedlichsten traditionellen und weniger traditionellen regionalen usw. Hochzeitsrituale. Im Buch von Meenal Atul Pandya werden beschrieben Besonderheiten folgender Traditionen:

Eine köstliche Darstellung der letzten fünf Tage Vorbereitung auf eine Hochzeit in "Punjabi.com" Uperclass-Kreisen Delhis ist der auf den Filmfestspielen Venedig 2001 als bester Film mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Film:


Abb.: Filmplakat

Monsoon wedding [Film] / Mira Nair [Regie], Sabrina Dhawan [Drehbuch], Caroline Baron [Producer], Declan Quinn [Kamera], Mychael Danna [Komponist],  [Darsteller:] Nasseruddin Shah, Lillete Dubey, Shefali Shetty, Vijay Raaz, Tilotama Shome, Vasundhara Das, Parvin Dabas, Kulbhushan Kharbanda, Kamini Khanna ... -- Delhi : Mirabai Films, 2000. -- Original in Englisch und Hindi (mit englischen Untertiteln). -- [Auch als DVD - erhältlich: ISBN 3-259190-705418]
"An exuberant family drama set in Mira Nair's beloved Punjabi culture, where ancient tradition and dot-com modernity combine in unique and perfect harmony As the romantic monsoon rains loom, the extended Verma family reunites from around the globe for a last-minute arranged marriage in New Delhi. MONSOON WEDDING traces five intersecting stories, each navigating different aspects of love as they cross boundaries of class, continent and morality. The film celebrates a contemporary India never before seen on screen.

Mira Nair and the writer, Sabrina Dhawan, interweave the ancient and the modern, the old-fashioned and the irreverent, the innocent and the sexual in today's globalized Delhi. The intimate, handheld camera welcomes the viewer into the characters' lives and into Nair's own beloved Punjabi culture - robust, earthy and full of life. The audience is swept into the bacchanalian revelry of kebabs, whisky and Bollywood music that is a Punjabi wedding.

The family's hopes, anxieties and long-guarded secrets emerge amid frantic wedding preparations, and are juxtaposed with arresting montages of real-life Delhi. The relentless summer heat mirrors the story's building intensity as the city anticipates the cooling torrent of the monsoons. And when the rain comes, the cathartic downpour brings romance, revelation and liberation.

The father of the bride, LALIT VERMA (50), and his wife PIMMI (45), have endured the ups and downs of a fairly traditional marriage for years. As their daughter prepares to marry and leave home, they reach out to each other once again, finding deep comfort in the history they have shared.

The bride, ADITI (24), on the rebound from an aborted love affair with her former boss, VIKRAM (42), agrees to marry HEMANT (32), an engineer from Houston. Suddenly apprehensive about becoming a housewife in Texas, Aditi re-visits her lover the day before the wedding, throwing her future into turmoil.

P.K. DUBEY (25) is the upwardly mobile Tent and Catering contractor for the elaborate wedding celebrations. A cellphone-wielding wheeler-dealer, he is a member of India's emerging urban middle class. Dubey's tough pragmatism is outdone by the innocence and virtue of the family's maid, ALICE (20). He accidentally spies on Alice as she secretly dresses in the ornaments of her mistress and finds himself falling hopelessly in love with her. Theirs is the only pure and completely unexpected love story in the film, echoed by their bizarre shared habit of eating the core of marigolds - the Indian wedding flower.

RIA (28) is the unmarried writer cousin of the bride. As she watches Aditi plunge recklessly into marriage, Ria begins to assert herself to her family, defying convention and revealing a disturbing secret she has suppressed for years.

A story of steamy unconsummated teenage lust. AYESHA (17), another cousin of the bride, is a sexy Delhi 'babe' who meets RAHUL (19), a sophomore at the University of Sydney returning to India after five years. Surprised by Ayesha's boldness, Rahul becomes infatuated with this brazen young Indian woman who challenges all his assumptions about contemporary Indian culture.

This film is a love song to the city of Delhi and a portrait of modern, cosmopolitan India. Two-thirds of MONSOON WEDDING was shot in an affluent farm-house on the city's outskirts, the rest in locations in both the old and new cities: the exteriors of old Mughal Delhi and the gaudy charm of the wedding sari-shops of Karol Bagh juxtaposed with the chic ateliers of the city's established designer culture and its posh corporate world. The filmmakers use the mobility and economy of a hand-held camera, capturing subtle, expressive performances from a huge ensemble cast. The cast is made up of acclaimed Indian movie stars, highly trained theatre actors from The National School of Drama, and lesser known television actors and first-timers. The principal cast includes Naseeruddin Shah, Shefali Shetty, Vijay Raaz, Roshan Seth, Lillete Dubey, Vasundhara Das, Kulbhushan Kharbanda, Rajat Kapoor and Tilotama Shome. The film is filled with music, including ghazals (traditional love songs), modern Indian pop, jazz and bhangra (Punjabi folk/pop) music, all of which help to capture the varied and joyful sounds of a Punjabi wedding. The music and dance of old and new-style Bollywood is a constant presence in Indian life."

[Quelle: http://www.mirabaifilms.com/monsoon.html. -- Zugriff am 2004-03-29]


Zu Kapitel 11,1: Essenstabus und Essensvorschriften: Einleitung und Yajnavalkya I, 161 - 181