Dharmashastra : Einführung und Überblick

11. Essensvorschriften und Essenstabus

1. Einleitung und Yajnavalkya I, 161 - 181


von Alois Payer

mailto: payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Überblick. -- 11. Essensvorschriften und Essenstabus. -- 1. Einleitung und Yajnavalkya I, 161 - 181. -- Fassung vom 2004-03-07. -- URL: http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash111.htm -- [Stichwort].

Erstmals publiziert: 2004-03-07

Überarbeitungen:

Anlass: Lehrveranstaltung 2003/04

Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)

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Dieser Teil ist ein Kapitel von:

Payer, Alois <1944 - >: Dharmashastra : Einführung und Übersicht. -- http://www.payer.de/dharmashastra/dharmash00.htm

Dieser Text ist Teil der Abteilung Sanskrit von Tüpfli's Global Village Library


0. Übersicht



1. Einleitung



Abb.: Traditionelles indisches Essen (©Corbis)

Zum Thema siehe auch:

Payer, Margarete <1942 - >: Internationale Kommunikationskulturen. -- 9. Kulturelle Faktoren: Essen, Trinken, Geselligkeit. -- 3. Teil III: Beispiele. -- URL: http://www.payer.de/kommkulturen/kultur093.htm. --  Zugriff am 2004-02-20. -- Dort zahlreiche beispiele aus Indien.

Zu Beginn eine Anekdote: ein bengalischer Brahmane, Sanskritist, wurde nach Jammu versetzt. Bald machte er eine Eingabe in Delhi, um wieder wegversetzt zu werden, da er in Jammu sich nicht vegetarisch ernähren könne. In Jammu seien auf dem Markt nämlich keine Fische erhältlich.

Wer einen vegetarischen Hindufreund in Europa als Gast hatte, kann ein Lied davon singen, wie solche Hindus ihre Gastgeber mit ihren Nahrungstabus und Nahrungsgewohnheiten terrorisieren können -- keineswegs nur mit - durchaus verstehbarer - Fleischlosigkeit, sondern auch damit,  dass man zwar Kuchen wünscht, aber selbstverständlich ohne Eier zubereitet, dass man vielerlei Gemüse aus verschiedensten Gründen nicht essen kann usw. Viele Inder gehören sicher zu den Menschen, die die reichen Nahrungsressourcen ihrer Umgebung am wenigsten zu nutzen wissen. Schon ein oberflächlicher Vergleich der chinesischen und der indischen Küchen zeigt dies eindrücklich. Während die chinesische Küche als typisch arme Küche buchstäblich alles Essbare (mit der einzigen Ausnahme der verstorbenen Großmutter)  nutzt, geben sich die indischen Küchen als reiche Küchen, die es sich leisten können, nur einen ganz geringen Teil der essbaren Umgebung zu nutzen. Ja, West- und Zentralinder (aus dem Weizengebiet) haben Schwierigkeiten, sich in Ostindien zu ernähren, weil es im ostindischen Reisgebiet schwierig ist, Mehl für Chapattis (Brotfladen) zu bekommen.


Abb.: Chapatti mit Ghee [Bildquelle: http://www.who.int/multimedia/indiaweb/galleryfeature/nutrition1/WHO-210804.jpg. -- Zugriff am 2004-03-23]

Nahrungstabus und Nahrungsgewohnheiten führen dazu, dass Inder zu den am schlechtesten an die Umwelt angepassten Menschen gehören. Und dies in einem Land, in dem nach Statistiken 27% der Kinder unter- bzw. fehlernährt sind.

Zum Begriff der armen Küche siehe:

Couffignal, Huguette: Die Küche der Armen : mit über 300 Rezepten . -- Frankfurt/M. : März bei 2001, [1978]. -- 384 S.  -- Originaltitel: La cuisine des pauvres (1970)

"Merkwürdigerweise kommt es vor, dass der Zwang zur Umstellung auf Hungerprodukte zu einer ausgeglicheneren Ernährungsweise führt, vor allem dann, wenn die Ernährung in Normalzeiten durch einen starken Mangel an tierischen Produkten, also auch an tierischen Proteinen gekennzeichnet ist. Das scheinbare Paradox löst sich auf, wenn man bedenkt, dass diese Nahrung, die in Notzeiten gesammelt und gefangen wird, auch kleine Tiere und Insekten enthält, daneben fleischige Beeren, Wurzeln und verschiedenes Grünzeug, das in normalen Zeiten verachtet wird. Auf diese Weise wird das Defizit an Vitaminen und Proteinen besser aufgefüllt als durch die oft sehr einseitige Ernährung auf Getreidebasis. Das geht bis zu bestimmten Absonderlichkeiten, die aber in Wahrheit einem tatsächlichen Bedarf des Organismus entsprechen. Solche Absonderlichkeiten sind das Essen von Erde, das Essen von Toten, sogar das Essen von Kot . . . Diese für uns absurden »Nahrungsmittel« haben oft die nützliche Funktion von Hungertäuschern. Sie helfen den hungrigen Armen, das Maximum an Nährstoffen aus einer mageren Ration herauszuholen, weil sie sie sinnvoll ergänzen."

[a.a.O., S. 21f..]

Auch der Vegetarismus hat oft leider wenig mit Tierliebe zu tun: Tierquälerei ist in Indien unter Hindus - auch unter den Augen überbrahmanischer Landlords - mindestens genauso verbreitet wie anderswo. Von der Menschenverachtung, die darin liegt, dass eine Kuh höher geschätzt wird als die Mehrzahl der Mitmenschen, ganz zu schweigen.


Abb.: "Liebe" zur Kuh in Indien [Bildquelle: http://www.atourhands.com/archive.html. -- Zugriff am 2004-02-27]

Diese Menschenverachtung zeigt sich selbst bei Mahatma Gandhi (1869 - 1948):

"Mother cow is in many ways better than the mother who gave us birth. Our mother gives us milk for a couple of years and then expects us to serve her when we grow up. Mother cow expects from us nothing but grass and grain. Our mother often falls ill and expects service from us. Mother cow rarely falls ill.

Here is an unbroken record of service which does not end with her death. Our mother, when she dies, means expenses of burial or cremation. Mother cow is as useful dead as when she is alive. We can make use of every part of her body-her flesh, her bones, her intestines, her horns and her skin. Well, I say this not to disparage the mother who gives us birth, but in order to show you the substantial reasons for my worshipping the cow."319

"The central fact of Hinduism is cow protection. Cow protection to me is one of the most wonderful phenomena in human evolution. It takes the human being beyond this species. The cow to me means the entire sub-human world. Man through the cow is enjoined to realize his identity with all that lives. Why the cow was selected for apotheosis is obvious to me. The cow was in India the best companion. She was the giver of plenty. Not only did she give milk, but she also made agriculture possible… . ..

Cow protection is the gift of Hinduism to the world. And Hinduism will live so long as there are Hindus to protect the cow……

Hindus will be judged not by their TILAKS, not by the correct chanting of MANTRAS, not by their pilgrimages, not by their most punctilious observances of caste rules, but their ability to protect the cow."

Zum den Heiligen Kühen siehe:

Entwicklungsländerstudien / hrsg. von Margarete Payer. -- Teil I: Grundgegebenheiten. -- Kapitel 8: Tierische Produktion. -- 1. Rinder / verfasst von Sabine Madel. -- URL: http://www.payer.de/entwicklung/entw081.htm. -- Zugriff am 2004-02-23

Dieses Kapitel stellt die Grundlagen der Nahrungstabus in den Dharmashâstras dar. Ziel ist es, ein eigenes Urteil darüber zu ermöglichen, wie weit die Religion an dem fast neurotischen Verhältnis der Inder zur Nahrung schuld ist.


Abb.: Marvin Harris (1927 - 2001) [Bildquelle: http://clasnews.clas.ufl.edu/news/clasnotes/0112-0201/harris.html. -- Zugriff am 2004-02-23]

Der Anthropologe Marvin Harris (1927 - 2001) versucht in

Harris, Marvin <1927 - 2001>: Wohlgeschmack und Widerwillen : die Rätsel der Nahrungstabus ; [vom Kannibalismus bis zum Hamburger - menschliche Essgewohnheiten]. -- Ungekürzte Ausg. -- München : dtv, 1995. -- 307 S. --  (dtv ; 30470). -- Good to eat (1985). -- ISBN 3-423-30470-7

Nahrungstabus auf rationale Motive zurückzuführen. Auch wenn man vielen seiner Erklärungsversuche - wie ich - skeptisch bis ablehnend gegenübersteht, bleibt das Buch wegen der dargestellten Fakten sehr lesenswert.

Harris beginnt sein Buch so:

"Wissenschaftlich betrachtet sind die Menschen Allesfresser - Wesen, die sowohl fleischliche als auch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Wie andere Vertreter dieser Gruppe - man denke an Schweine, Ratten und Schaben - können wir unsere Nahrungsbedürfnisse durch eine breitgefächerte Zahl von Stoffen befriedigen. Vom ranzigen Drüsensekret bis zu Schimmel und Steinen (oder, wenn einem der Euphemismus lieber ist, von Käse bis zu Pilzen und Salz) können wir alles mögliche essen und verdauen. Wie andere Protagonisten der Allesfresserei essen wir indes nicht buchstäblich alles und jedes. Vielmehr wirkt, wenn man von der ganzen Bandbreite möglicher Nahrungsmittel in der Welt ausgeht, der Speiseplan der meisten menschlichen Gruppen ziemlich begrenzt.

Manche Lebensmittel lassen wir aus, weil unsere Spezies ihren Genuss biologisch nicht verträgt. So werden zum Beispiel die menschlichen Eingeweide mit großen Mengen Zellulose einfach nicht fertig. Deshalb verschmähen alle menschlichen Gemeinschaften Grashalme, Baumblätter und Holz (abgesehen von Mark und Schösslingen, wie bei Palmherzen und Bambussprossen). Aus anderen biologischen Beschränkungen erklärt sich, warum wir mit Petroleum unsere Autotanks und nicht unsere Mägen bzw. mit unseren Ausscheidungen die Kloaken und (hoffentlich) nicht unsere Teller füllen. Viele der Stoffe indes, die von Menschen nicht gegessen werden, sind aus biologischer Sicht absolut genießbar. Das wird deutlich genug aus der Tatsache, dass irgendwo in der Welt menschliche Gesellschaften Dinge essen, die andernorts andere Gemeinschaften ablehnen und verabscheuen. Aus Erbunterschieden lässt sich nur ein kleiner Bruchteil dieser Divergenzen erklären. Sogar im Fall der Milch, mit der wir uns später näher befassen werden, können erblich bedingte Unterschiede nur zum Teil erklären, warum manche Gemeinschaften mit Vorliebe Milch trinken und andere gar nicht.

Abb.: Unsere "heiligen" Hunde sind anderswo (China, Korea) begehrte Nahrung: Hundemetzgerei [Bildquelle: http://www.atourhands.com/dogeat.html. -- Zugriff am 2004-02-27]

Bei Hindus, die Rindfleisch ablehnen, Juden und Muslimen, die Schweinefleisch verabscheuen, und Amerikanern, denen der Gedanke an geschmorten Hund geradezu Brechreiz verursacht, kann man sicher sein, dass die Definition der Dinge, die sich gut essen lassen, von mehr als bloß ernährungsphysiologischen Kriterien abhängt. Dieses Mehr sind die gastronomischen Traditionen des jeweiligen Volks, ist seine Esskultur. Wenn man in den Vereinigten Staaten zur Welt kommt und aufwächst, tendiert man dazu, bestimmte amerikanische Eßgewohnheiten anzunehmen. Man lernt, Rind- und Schweinefleisch zu mögen, nicht hingegen Ziege oder Pferd bzw. Maden oder Heuschrecken. Und man entwickelt ganz bestimmt keine Vorliebe für geschmortes Rattenfleisch. Aber den Franzosen und Belgiern sagt Pferdefleisch zu; die meisten mediterranen Völker schätzen Ziegenfleisch; Maden und Heuschrecken werden weithin als Delikatessen geschätzt; und eine vom Militärischen Versorgungskorps der Vereinigten Staaten in Auftrag gegebene Untersuchung hat zweiundvierzig verschiedene Gesellschaften ausfindig gemacht, in denen Ratten gegessen werden.
Angesichts der Vielzahl von Eßgewohnheiten in ihrem umfangreichen Imperium zuckten die alten Römer die Schultern und hielten sich an ihre heißgeliebten fauligen Fischsoßen. »Über Geschmack lässt sich nicht streiten«, meinten sie. Als Ethnologe schließe ich mich dem Relativismus in Sachen Esskultur an: Eßgewohnheiten dürfen nicht einfach deshalb ins Lächerliche gezogen oder mit Schimpf überhäuft werden, weil sie anders als die eigenen sind. Aber auch dann bleibt noch viel Stoff zum Diskutieren und Nachdenken. Warum sind die Ernährungsweisen der Menschen so verschieden? Können die Ethnologen erklären, warum man eine bestimmte Vorliebe für oder Abneigung gegen dieses oder jenes Nahrungsmittel in der einen Kultur antrifft und in der anderen nicht?

Ich meine, solche Erklärungen lassen sich geben. Vielleicht nicht in jedem einzelnen Fall und auch nicht bis in jedes einzelne Detail. Aber normalerweise haben die Menschen für das, was sie tun, gute und zureichende praktische Gründe, und davon sind die Eßgewohnheiten nicht ausgenommen. Ich will nicht so tun, als wüsste ich nicht, dass diese Ansicht heutzutage keine große Popularität genießt. Die gängige Überzeugung ist, dass Ernährungsweisen historische Zufallserscheinungen sind, mit deren Hilfe Botschaften ausgedrückt oder übermittelt werden, die ihren Ursprung in wesentlich willkürlichen Wertsetzungen bzw. unerklärlichen religiösen Glaubensvorstellungen haben. Um es mit den Worten eines französischen Ethnologen zu sagen: »Wenn wir das weite Feld der in menschlichen Eßgewohnheiten enthaltenen Symbolvorstellungen und kulturellen Bedeutungen überblicken, müssen wir uns der Tatsache stellen, dass das meiste davon wirklich kaum etwas anderem zugeschrieben werden kann als einer inneren Kohärenz, die größtenteils frei gesetzt ist.« Die Nahrungsmittel müssen gewissermaßen erst den kollektiven Geist nähren, ehe sie den leeren Magen füllen dürfen. Soweit man Vorlieben für oder Abneigungen gegen Nahrungsmittel überhaupt erklären kann, muss diese Erklärung »nicht in der Beschaffenheit der essbaren Dinge«, sondern vielmehr in »den zugrundeliegenden Denkschemata eines Volkes« gesucht werden. Oder noch provozierender gesagt: »Die Nahrung hat wenig mit Ernährung zu tun. Das, was wir essen, essen wir nicht, weil es zweckmäßig ist oder weil es gut für uns ist oder weil es praktisch ist oder weil es gut schmeckt.«

Ich meinerseits habe nicht die Absicht zu bestreiten, dass Lebensmittel der Übermittlung von Botschaften dienen und symbolische Bedeutung haben. Aber was kommt zuerst, die Botschaften und Bedeutungen oder die Vorlieben und Abneigungen? Um ein von Levi-Strauss in Umlauf gebrachtes berühmtes Diktum auf unseren Fall auszudehnen, können wir sagen, dass manche Lebensmittel »gut zu denken« und andere »schlecht zu denken« sind. Ich aber bin der Ansicht, dass die Frage, ob sie dem Denken zusagen oder nicht, davon abhängt, ob sie geeignet oder ungeeignet für den Verzehr sind. Nahrung muss den kollektiven Magen füllen, ehe sie den kollektiven Geist füttern kann."

[a.a.O., S.

Über Hindus schreibt Harris zutreffend:

"Keine der großen Weltreligionen hat ihre Anhänger jemals zum Veganismus aufgefordert bzw. den normalen Gläubigen den Genuss von Eiern und tierischem Fleisch untersagt. Die Ernährungsweise der Hindus entspricht in dieser Hinsicht einfach nicht den Vorurteilen, die über sie in Umlauf sind. In Indien verzehrt die Bevölkerung mit Genuss soviel Milch, Butter, Käse und Yoghurt, wie sie sich leisten kann, und in der traditionellen indischen Küche bevorzugt man ghee - geklärte Butter - als Fett zum Kochen. Tierfleisch wird zwar von manchen Angehörigen der brahmanischen Priesterkaste uneingeschränkt abgelehnt, aber die meisten Brahmanen essen zusätzlich zu reichlichen Mengen Milch und Molkereiprodukten je nachdem Eier, Geflügel oder Fisch. Die Brahmanen bilden ohnehin nur eine kleine Minderheit in der Bevölkerung; alle übrigen Kasten verzehren in den verschiedensten Kombinationen Molkereiprodukte, Eier, Geflügel, Lamm, Fisch, Schweine, Ziegen - und sogar Rindfleisch. Es stimmt allerdings, dass die Gesamtmenge des von den indischen Hindus verzehrten Fleisches sich auf weniger als ein Gramm pro Kopf und Tag beläuft, aber der Grund dafür ist, dass im Verhältnis zur riesigen Bevölkerung überhaupt nur sehr wenig tierische Nahrung zur Verfügung steht. Der Landwirtschaftsexperte Narayanan Nair behauptet, für die meisten Hindus seien Ziege, Schaf und Geflügel »eine köstliche Nahrung..., von der sie liebend gern mehr essen würden, wenn sie es sich leisten könnten«."

(a.a.O., S. 17)


2. Yâjñavalkya I, 161 - 181


Yâjnavalkya übersetzt in Anlehnung an A. F. Stenzler

Yâjñavalkya: Yâjnavalkya's Gesetzbuch / sanskrit und deutsch hrsg. von Adolf Friedrich Stenzler. -- Berlin : Dümmler, 1849. -- xii, 134, 127 S.

Die deutsche Übersetzung ist leicht und preiswert zugänglich in:

Asiatische Philosophie - Indien und China [Elektronische Ressource]. -- Berlin : Directmedia, 2003. -- 1 CD-ROM. -- (Digitale Bibliothek ; 94). -- Systemvoraussetzungen: PC ab 486; 16 MB RAM; MS Windows (95, 98, ME, NT, 2000 oder XP); CD-ROM-Laufwerk; Grafikkarte ab 640 x 480, 256 Farben. -- ISBN: 3-89853-194-5

Ausführlicher Kommentar zu den einzelnen Bestimmungen bei den entsprechednen Stellen von Manu in Kapitel 11,2

161. Noch Speise von

162.

163.

164.

165.

Von diesen ist keine speise zu essen, noch auch

166. Unter den Shûdras sind

diejenigen, deren Speise er essen darf, so auch ein

167.

168.

vermeide er;

 169. Speise welche eine Nacht hindurch gestanden, ist essbar, nachdem sie mit Fett vermischt worden, wenn sie auch lange Zeit gestanden; was aber aus Weizen, Gerste oder Milch bereitet ist, auch ohne Fett.

170. Die Milch

meide er;

ebenso Milch

171. Ebenso

172.

173.

174.

175.

Wenn er hievon absichtlich gegessen, lebe er drei Tage in Fasten.

176. Wenn er

gegessen, vollziehe er das Cândrâyana.

Yâjnavalkya III, 324-327:

324. Nach der Zahl des Tages des Mondes in der weißen Hälfte soll man Kuchen von der Größe eines Pfaueneies essen, und in der schwarzen Hälfte sie täglich um einen Kuchen vermindern, wenn man die Cândrâyana-Buße vollziehen will.

325. Zweihundert und vierzig Kuchen soll auf irgend eine Weise in einem Monate verzehren, wer ein anderes Cândrâyana vollziehen will.

326. Man kann auch ein Cândrâyana vollziehen, indem man dreimal täglich badet, die reinigenden Sprüche leise hersagt und die Kuchen durch die Gâyatrî weihet.

327. Auch bei Sünden, welche nicht besonders erwähnt sind, erlangt man Reinigung durch das Cândrâyana; wer dieses als eine pflichtmäßige Handlung vollzieht, der gelangt in den Himmel des Candra.

177. Die essbaren Tiere mit fünf Klauen sind

und unter den fischen

178. Und

für die Zwiegeborenen.

Jetzt vernehmt die Anordnung über das Vermeiden des Fleischessens.

179. Wer Fleisch isst,

und nachdem er die Götter und Manen verehrt, begeht keinen Fehler.

180. Wer Tiere gegen die Vorschrift tötet, der Bösgesittete wird so viele Tage in fürchterlicher Hölle wohnen, als das Tier Haare zählt.

181. Alle Wünsche und den Lohn eines Pferdeopfers erlangt der Brahmana durch Vermeidung des Fleisches, ein Muni, obwohl im Hause wohnend.
 


Zu Kapitel 11,2: Manu V, 1 - 25