Wenn ein Mensch ein Buddha würde, einzig indem er in Meditation
sitzt,
dann wären alle Frösche längst Buddhas (Zenlehrer Sengai <1750 - 1837>)
(mailto: payer@well.com)
Viele Anregungen stammen von: Claudia Guggenbühl, Peter Schreiner, Markus Schüpbach, Christiane Schwarm, Edoardo Zentner.
Zitierweise / cite as:
Texte zum buddhistischen Erloesungsweg / hrsg. von Alois Payer <1944 - >. -- 5. Sittlichkeit.-- . Fassung vom 15. Mai 1998. -- URL: http://www.payer.de/textezurerloesung/texterloes05.htm
Erstmals publiziert: 15. Mai 1998
Überarbeitungen:
Anlaß: Lehrveranstaltung SS 1998
Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)
Copyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers.
Ein grundlegendes, häufiges Ritual in Ländern des Theravâdabuddhismus ist die dreifache Zufluchtnahme zusammen mit dem Aufsichnehmen der fünf Übungspunkte der Sittlichkeit:
Man bittet einen Mönch in Pâli:
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Dann spricht der Mönch zunächst die dreifache Zufluchtnahme (durch die man ein Buddhist wird) vor, die Laien wiederholen jeweils die Worte:
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Dann spricht der Mönch die Formeln vor, mit denen man die fünf Übungspunkte der Sittlichkeit auf sich nimmt. Die Laien sprechen nach:
1. Enthaltung vom Töten (und Verletzen) von Lebewesen - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | pâ.nâtipâtâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
2. Enthaltung vom Nehmen von Nichtgegebenem - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | adinnâdânâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
3. Enthaltung von falschem Sexualverhalten - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | kâmesu micchâcârâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
4. Enthaltung von Lügen, Hinterträgerei, Denunziation, verbalen Grobheiten, Geschwätz - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | musâvâdâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
5. Enthaltung von berauschenden Mitteln, die Anlaß zu Nachlässigkeit sind - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | surâmerayamaccapamâda.t.thânâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
Danach spricht der Mönch folgendes Lob der Sittlichkeit:
Dies sind die fünf Übungspunkte der Sittlichkeit. Durch Sittlichkeit gelangt man zu einer guten Wiedergeburt Durch Sittlichkeit gelangt man zu Genuß Durch Sittlichkeit gelangt man zur Ruhe Deswegen soll man seine Sittlichkeit läutern. |
imâni pañca sikkhâpadâni. sîlena sugati.m yanti sîlena bhoga-sampadâ sîlena nibbuti.m yanti tasmâ sîla.m visodhaye |
Im Unterschied zu den fünf Übungspunkten der Sittlichkeit, die eine allgemeinmenschliche Sittlichkeit ausdrücken, sind die haben die zehn Übungspunkte der Sittlichkeit asketisch-zölibatäre Inhalte. Die zehn Übungspunkte der Sittlichkeit sind die Übungspunkte, die ein Novize im buddhistischen Orden auf sich nimmt. Auch andere Personen, die ein asketisch-zölibatäres Leben führen wollen können diese Übungspunkte auf Zeit oder für Dauer auf sich nehmen.
1. Enthaltung vom Töten (und Verletzen) von Lebewesen - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | pâ.nâtipâtâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
2. Enthaltung vom Nehmen von Nichtgegebenem - Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | adinnâdânâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
3. Enthaltung von jeglicher Art sexueller Betätigung -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | abrahmacariyâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
4. Enthaltung von Lügen, Hinterträgerei, Denunziation, verbalen Grobheiten, Geschwätz -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | musâvâdâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
5. Enthaltung von berauschenden Mitteln, die Anlaß zu Nachlässigkeit sind -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | surâmerayamaccapamâda.t.thânâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
6. Enthaltung von Essen zur Unzeit (d.h. zwischen Mittag und nächstem Morgen) -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | vikâlabhojanâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
7. Enthaltung von Tanz, Gesangs- und Instrumentaldarbietungen und von Unterhaltungsshows -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | naccagîtavâditavisukkhadassanâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
8. Enthaltung vom Tragen von Kränzen, Parfüm und Schminke und Schmuck zum Schmücken -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | mâlâgandhavilepanâdharanama.n.d.anavibhûsana.t.t.thâna verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
9. Enthaltung von hohen und großen (d.h. luxuriösen) Betten -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | uccâsayanamahâsayanâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
10. Enthaltung vom Entgegennehmen von Gold und Silber -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | jâtarûparajatapa.tiggahan.nâ verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
Buddhistische Laien nehmen oft an Vollmondtagen asketische Übungen auf sich, wie sie in den acht Übungspunkten der Sittlichkeit ausgedrückt werden:
Die acht Übungspunkte der Sittlichkeit lassen Übungspunkt 10 weg und fassen Übungpunkt 7 und 8 zu Übungspunkt 7 zusammen:
7. Enthaltung von Tanz, Gesangs- und Instrumentaldarbietungen und von Unterhaltungsshows, vom Tragen von Kränzen, Parfüm, Schminke und Schmuck zum Schmücken -- Ich nehme diesen Übungspunkt auf mich | naccagîtavâditavisukkhadassanamâlâgandhavilepanâ- dharanama.n.d.anavibhûsana.t.t.thâna verama.nî sikkhâpada.m samâdiyâmi |
Mönche, diese acht Zuflüsse des Verdienstes, Zuflüsse des karmisch
Heilsamen, Nährstoff für das Glück, zum Himmel führend, führen zum Gewünschten,
Geliebten, Angenehmen, Wohl und Glück:
Mönche, diese fünf Gaben, großen Gaben, Spitzengaben, altüberlieferten, altehrwürdigen, nicht verunreinigten Gaben wurden und werden in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nie verunreinigt. Sie werden von Asketen, Brahmanen und Kundigen nie getadelt:
Dies, Mönche, sind die acht Zuflüsse des Verdienstes. |
A.t.th' ime bhikkhave puññabhisandâ kusalâbhisandâ sukhassâhârâ
sovaggikâ sukhavipâkâ saggasa.mvattanikâ i.t.thâya kantâya manâpâya hitâya
sukhâya sa.mvattanti. Katame a.t.tha:
Pañc' imâni bhikkhave dânâni mahâdânâni agaññâni rattaññâni va.msaññâni porâ.nâni asa°nki.n.nâni asa°nki.n.napubbâni na sa°nkiyanti na sa°nkiyissanti apa.tiku.t.thâni sama.nehi brâhma.nehi viññûhi. Katamâni pañca:
Ime kho bhikkhave a.t.tha puññabhisandâ kusalâbhisandâ sukhassâhârâ sovaggikâ sukhavipâkâ saggasa.mvattanikâ i.t.thâya kantâya manâpâya hitâya sukhâya sa.mvattantî ti |
Abhisandasutta, A°nguttaranikâya, IV, 245 - 246, Th 23, 250 - 251 [129]
(1) - (3) Die dreifache Zuflucht: das, was man unter dem Objekt der jeweiligen Zuflucht versteht ist in den Vergegenwärtigungsformeln (anussati f.) für die drei Juwelen ausgedrückt (z.B. Vatthasutta : Majjimanikâya I, 37; Mahânâmasutta : A°nguttaranikâya III, 285-286; und an vielen anderen Stellen des Tipi.taka):
(1) Buddhânussati f. -- Vergegenwärtigung des Buddha
Buddha, "der Ehrwürdige (bhagavâ) ist vollkommen zur Erlösung gelangt (araha.m), vollkommen richtig von selbst zur Wahrheit erwacht (sammâ-sa.mbuddha), in Wissen und Wandel vollendet (vijjâ-cara.na-sa.mpanna), hat den Weg durch die Wiedergeburten gut beendet (sugata), ist ein Kenner der Welten (loka-vidû), ein unübertrefflicher Lenker der bezähmbaren Menschen (anuttara purisa-damma-sârathi), Lehrer der Götter und Menschen (satthâ deva-manussâna.m), ein Buddha (buddha), ein Ehrwürdiger (bhagavâ)." | iti pi so bhagavâ: araha.m sammâ-sambuddho vijjâ-cara.nasampanno sugato loka-vidû anuttaro purisa-damma-sârathi satthâ deva-manussâna.m buddho bhagavâ ti |
(2) Dhammânussati f. -- Vergegenwärtigung der Lehre
"Gut erklärt ist vom Ehrwürdigen die Lehre, | savâkkhâto bhagavatâ dhammo |
sichtbar, | sandi.t.thiko |
zeitlos, | akâliko |
von der Art des "Komm und sieh!", | ehi-passiko |
fruchtbar anleitend, | opanayiko |
von Weisen selbst erkennbar." | paccatta.m veditabbo viññuhî ti |
(3) Sa°nghânussati f. -- Vergegenwärtigung der Gemeinschaft der Erlösten
"Die Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen hat (die Lehre) gut praktiziert, | supa.tipanno bhagavato sâvaka-sa°ngho, |
geradeaus praktiziert, | ujju-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa°ngho, |
in rechter Weise praktiziert, | ñâya-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa°ngho, |
richtig praktiziert hat die Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen, | sâmîci-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa°ngho, |
nämlich die vier Menschenpaare, | yadida.m cattâri purisa-yugâni |
die acht einzelnen Menschen. [vier Menschenpaare, acht Einzelmenschen: die edlen Menschen (ariya-puggala m.), die eines der vier Stadien der Erlösten verwirklicht haben, und zwar jeweils Weg (magga) bzw. Ziel (phala) (4x2=8).] |
a.t.tha purisa-puggalâ, |
Diese Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen ist | esa bhagavato sâvaka-sa°ngho |
würdig der Opfergaben, | âhuneyyo, |
würdig der Gastlichkeit, | pâhuneyyo, |
würdig der Gaben, | dakkhineyyo, |
würdig des ehrfurchtvollen Grußes, | añjalîkara.nîyo, |
ein unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt." | anuttara.m puñña-kkhetta.m lokassâ ti |
(4) "schenkt damit unbegrenzt vielen Lebewesen Freiheit von Furcht, Freiheit von Anfeindung, Freiheit von Aggression": Die fünf Übungspunkte der Sittlichkeit sind nur auf soziale Beziehungen gerichtet: Man kann die ganze buddhistische Laienethik als Form der Freigebigkeit, nämlich als freigebige Gabe der Angstlosigkeit und Furchtlosigkeit zusammenfassen:
Ich übe ein Verhalten ein, daß meine Mitwelt vor mir möglichst keine durch mich verursachte Angst und Furcht haben muß.
Im Einzelnen:
- Ich übe ein Verhalten ein, daß meine Mitwelt von mir keine Verletzung ihrer körperlichen Unversehrtheit befürchten muß - der 1. Übungspunkt der Sittlichkeit: Enthaltung vom Töten von Lebewesen
- Ich übe ein Verhalten ein, daß meine Mitwelt nicht die Verletzung von Besitz und Eigentum befürchten muß - der 2. Übungspunkt der Sittlichkeit: Enthaltung von Diebstahl
- Ich übe ein Verhalten ein, daß andere nicht die Verletzung erotisch-sexueller Treueversprechungen oder sexuell motivierte Gewalt befürchten müssen - der 3. Übungspunkt der Sittlichkeit: Enthaltung von Ehebruch
- Ich übe ein Verhalten ein, daß meine Mitmenschen nicht befürchten müssen, von mir betrogen, hintergangen, denunziert, verbal verletzt, zum Gegenstand von Geschwätz gemacht zu werden - der 4. Übungspunkt der Sittlichkeit: Enthaltung von Lügen, Denunziation, Hintertreiberei, verbalen Grobheiten, Klatsch und Geschwätz
- Ich übe ein Verhalten ein, daß die Gesellschaft und die von mir Abhängigen nicht befürchten müssen, daß ich meinen sozialen Pflichten schuldhaft nicht nachkomme, weil ich ein Drogenabhängiger werde - der 5. Übungspunkt der Sittlichkeit: Enthaltung von Rauschmitteln, die Anlaß zu Nachlässigkeit sind.
Wir sehen: alles sozial relevante Verhaltensweisen.
Zur vierten Viererreihe der Distinktionen von Sittlichkeit: 1. Sittlichkeit, die in der Zügelung gemäß den Ordensregeln besteht (6), ist die Sittlichkeit, die vom Buddha mit den Worten beschrieben wird: "Da weilt ein Mönch gezügelt durch die Ordensregeln, vollkommen in Verhalten und Umgang, in den winzigsten Vergehen eine Gefahr sehend nimmt er die Übungspunkte auf sich und übt sich in ihnen." [z.B. Sa.myuttanikâya, Th 19, 249 [828]; Khuddakanikâya, Th 25, 304 [277]; 29, 45 [46]; Th 30, 24 [92]]
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Catuttha catukke. 1. Ya.m Bhagavatâ idha bhikkhu pâ.timokkhasa.mvarasam.vuto viharati âcâragocarasampanno a.numattesu vajjesu bhayadassâvî samâdâya sikkhati sikkhâpadesû ti eva.m vutta.m sîlam ida.m pâ.timokkhasa.mvarasîla.m (6) nâma. |
2. Sittlichkeit, die in der Zügelung der Sinne besteht (7), ist die Sittlichkeit, die von Buddha mit folgenden Worten beschrieben
wird:
[z.B. Dîghanikâya, Th 9, 93 [122]; und an vielen anderen Stellen] |
2.
vutta.m idam indriyasa.mvarasîla.m (7) nâma. |
3. Sittlichkeit, die in der Reinheit des Lebensunterhaltes besteht
(8), ist die Enthaltung von für ein Ordensmitglied falschem
Lebensunterhalt, der von solch bösen Verhaltensweisen stammt wie z.B.
|
3. Yâ pana
eva.m âdînañ ca pâpadhammâna.m vasena pavattâ micchâjîvâ virati ida.m âjîvapârisuddhisîla.m (8) nâma. |
4. Sittlichkeit, die sich auf die materiellen Grundlagen / Bedarfsgegenstände des Ordenslebens bezieht (9), ist der durch Besonnenheit reine Gebrauch der vier Gebrauchsgegenstände, indem man besonnen das Mönchsgewand gebraucht: nur zum Abhalten von Kälte usw. | 4. Pa.tisa°nkhâ yoniso cîvaram pa.tisevati yâvadeva sîtassa pa.tighâtâyâ ti âdinâ nayena vutto pa.tisa°nkhânaparisuddho catupaccayaparibhogo ida.m paccayanissitasîla.m (9) nâma. |
Visuddhimagga, 15 - 16, Th I, S. 19
Der Visuddhimagga -- "Weg der Reinheiten" ist die umfangreichste und beste systematische Darstellung des buddhistischen Erlösungsweges innerhalb des Theravâdabuddhismus. Der Verfasser ist der im 5. Jahrhundert nach Christus lebende bedeutende Kommentator Buddhaghosa.
Abb.: Buddhaghosa übergibt dem Orden in Anuradhapura (Sri Lanka) den Visuddhimagga (Wandmalerei in Kalani Vihara, Sri Lanka)
Sehr empfehlenswerte Übersetzung des Visuddhimagga:
Buddhaghosa: The path of purification (Visuddhimagga). - Transl. from the Pâli by Nânamoli. 3. ed. - Kandy : Buddhist Publication Society, 1975. - 885 S.
Empfehlenswerte Kurzdarstellung:
Vajirañâna: Buddhist meditation in theory and practice : A general exposition according to the Pâli canon of the Theravâda school / by Paravahera Vajirañâna Mahâthera. - 2. ed. - Kuala Lumpur : Buddhist Missionary Society, 1975. - 496 S.
Darstellung des Erlösungsweges nach dem Visuddhimagga:
Payer, Alois <1944 - >: Materialien zum buddhistischen Erlösungsweg. -- URL: http://www.payer.de/buddherloesung/vism01.htm
Pâ.timokkha ist das Strafgesetzbuch des buddhistischen Ordens. In ihm sind die Vergehen gegen die Ordenszucht nach den Strafen angeordnet., die dafür verhängt werden:
1. 4 Pârâjikavergehen: Pârâjikavergehen sind Vergehen, durch die ein Mönch ipso facto aufhört, Mönch zu sein. Ein solcher Mönch kann in diesem Leben nicht mehr Mönch werden.
Pârâjika:
- Geschlechtsverkehr
- schwerer Diebstahl
- Tötung eines Menschen, Anstiftung zur Tötung, Aufmunterung zur Selbsttötung
- Vortäuschung, daß man höhere Bewußtseinszustände erreicht hat
2. 13 Sanghâdisesavergehen: Sanghâdisesavergehen sind Vergehen, die eine zeitweilige Exkommunikation bewirken: zu Beginn Selbstanklage vor vier Mönchen (catuvagga-sangha) - 6 Nächte mânatta (Exkommunikation) - dann Bitte um abbhâna vor 20 Mönchen (visati-vagga-sangha m.) - mindestens zwanzig Mönche müssen am Ende der Exkommunikation zusammentreten. Der Rechtsakt am Ende der Exkommunikation heißt abbhâna n. Verschweigt ein Mönch sein Sanghâdisesa-Vergehen, dann verlängert sich die Exkommunikation (parivâsa) um so viele Nächte, wie er verschwiegen hat.
A) Vergehen, die schon beim ersten Mal Sanghâdisesa sind:
B) Vergehen, die nach dreimaliger Ermahnung Sanghâdisesa sind
3. 2 Aniyatavergehen: Aniyatavergehen sind Vergehen, auf die je nach Lage des Falles verschiedene Strafen stehen.
4. 30 Nissagiya-Pâcittiya-Vergehen: Nissagiya-pâcittiya-Vergehen sind Vergehen, bei denen ein Mönch etwas entgegen den Ordensregeln erhalten und angenommen hat. Die Strafe ist Weggeben dieses Gegenstandes + Buße.
5. 92 Pâcittiya-Vergehen: Pâcittiya-Vergehen sind Vergehen, die eine Buße erfordern, d.h. die durch desanâ f. - "Beichte" strafrechtlich (nicht karmisch!) getilgt werden.
6. 4 Pâ.tidesanîya-Vergehen: Pâtidesanîya-Vergehen sind Vergehen, die gebeichtet werden müssen.
7. 75 Sekkhiya-Vergehen: Sekhiya-Vergehen sind Benimmregeln. z.B.
Deutsche Übersetzung des Pâ.timokkha:
Pâtimokkha : das Hauptgesetz der Bettelmönche / übersetzt aus dem Pâli [von] Ñânadassana und Vivekavihârî. -- o.O., o.J. -- 108 S. -- [Enthält auch den Pâli-Text]
Zum Pâ.timokkha s.
Payer, Alois <1944 - >: Vinayamukha : Grundbegriffe der Ordensregeln und des Ordensrechts des Theravâda. -- Teil I. -- Stand vom 24. 10. 1995. -- (Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus). -- URL: http://www.payer.de/buddhgrund/vinaya01.htm#Uposatha
Denn die Sinnesorgane sind wie die Stadttore einer Stadt: mögen auch die Häuser in der Stadt verschlossen sein, so nützt dies nicht viel, wenn die Stadttore unbewacht sind.
1. Kleidung -- cîvara | "Besonnen will ich mein Mönchsgewand gebrauchen: nur zum Abhalten von Kälte, zum Abhalten von Hitze, nur um nicht mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonne und Reptilien in Berührung zu kommen, nur um meine Schamteile zu bedecken." | pa.tisankhâ yoniso cîvara.m pa.tisevâmi: yâvad eva sîtassa pa.tighâtâya, u.nhassa pa.tighâtaya, .da.msa-makasavâtâtapa-siri.msappa-samphassâna.m pa.tighâtâya, yâvad eva hiri-kopina-pa.tichâdanattha.m. |
2.Essen -- pi.n.dapâta | "Besonnen will ich meine Almosenspeise gebrauchen: nicht zum Spaß, nicht zum Rausch, nicht um fett zu werden, nicht um schön zu werden, nur damit dieser Körper bestehen kann, ernährt wird, sein Hungerschmerz beendet wird, damit sie meinen zölibatären Lebenswandel unterstützt. All dies in der Absicht, das alte Gefühl (d.h. den Hunger) zu zerstören und kein neues Gefühl (z.B. der Übersättigung) entstehen zu lassen und so körperlichen Fortbestand zu haben, keinen Tadel zu verdienen und mich wohl zu fühlen." | pa.tisa°nkhâ yoniso pi.n.dapâta.m pa.tisevâmi, neva davâya, na madâya, na ma.n.danâya, na vibhûsanâya, yâvad eva imassa kâyassa .thitiyâ, yâpânâya, vihi.msuparatiyâ, brahmacariyânuggahâya, iti purâ.na.m ca vedana.m pa.tiha°nkhâmi nava.m ca vedana.m na uppâdessâmi, yâtrâ ca me bhavissati anavajjatâ ca phâsuvihâro câ ti. |
3. Wohnung -- senâsana | "Besonnen will ich meine Wohnstätte gebrauchen: nur zum Abhalten von Kälte, zum Abhalten von Hitze, nur um nicht mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonne und Reptilien in Berührung zu kommen, nur um die Gefahren der Jahreszeiten abzuhalten, um in Abgeschiedenheit wohnen zu können." | pa.tisankhâ yoniso senâsana.m pa.tisevâmi: yâvad eva sîtassa pa.tighâtâya, u.nhassa pa.tighâtaya, .da.msamakasa-vâtâtapa-siri.msappa-samphassâna.m pa.tighâtâya, yâvad eva utu-parissaya-vinodana.m pa.tisallânârâmattha.m. |
4. Medizin -- bhesajja | "Besonnen will ich die krankheitsbedingten Medikamente und Gebrauchsgegenstände gebrauchen: nur um vorhandene schmerzhafte Gefühle zu vertreiben, um das höchstmögliche Maß von Freiheit von Krankheit zu erreichen." | pa.tisankhâ yoniso gilâna-paccaya-bhesajjaparikkhâra.m pa.tisevâmi: yâvad eva uppannâna.m veyyabâdhikâna.m vedanâna.m pa.tighâtâya, abyâpajjhaparamatâyâ ti. |
z.B. Sabbâsavasutta : Majjhimanikâya I, 10
Zu Kapitel 6: Sammlung