"Sekan" = "Stille und Abgeschlossenheit", Kalligraphie eines japan. Tendai-Priesters
Zitierweise / cite as:
Payer, Alois <1944 - >: Materialien zum buddhistischen Erlösungsweg. -- Kapitel 5: Übrige Methoden der Ruhigwerdemeditation. -- Fassung vom 9. Februar 1996. -- URL: http://www.payer.de/buddherloesung/vism05.htm. -- [Stichwort].
Letzte Überarbeitung: 9. Februar 1996
Anlaß: Lehrveranstaltung Der buddistische Erlösungsweg, Univ. Tübingen, WS 1995/96
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Visuddhimagga, Kap. 6
Betrachtungen einer Leiche in den verschiedenen Verfallstadien mit Anwendung auf den eigenen Körper:
"Auch dieser Körper ist so beschaffen, wird so werden, kann dem nicht entgehen."
Zweck der Leichenbtrachtung ist es, von sexueller Gier zu befreien.
Geeignet für: râga-carita n. - zu Gier neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: erstes jhâna.
Die asubha n. sind unter dem Titel sîvathikâ f. - Leichenfeldbetrachtungen auch Bestandteil der kâyânupassanâ f. - Betrachtung des Körperlichen der satipa.t.thâna - Grundlagen der Achtsamkeit (s. Dhammavibhâga I.4.15. ).
Die asubha gehören auch zu den ârakkha-kamma.t.thâna n. - Meditationsübungen zum Schutz (s. Dhammavibhâga I.4.13.
Weiterführende Ressourcen:
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ´sâstra) / [trad. par] Étienne Lamotte. - Tome III. - p. 1311-1313.
Asubha - Zerfallszustände eines Leichnams:
- uddhumâtaka m. - der aufgedunsene / aufgetriebene Leichnam (durch Fäulnisgase)
- vinîlaka m. - der schwarzblau-verfärbte Leichnam (durch Totenflecken)
- vipubbaka m. - der "eitrige" Leichnam (durch Fäulnisflüssigkeit)
- vicchiddaka m. - der aufgeborstene Leichnam (durch aufbrechende Fäulnisblasen ...)
- vikkhâyitaka m. - der (von verschiedenen Tieren) angefressene Leichnam
- vikkhittaka m. - der (von Tieren) verergestreute Leichnam
- hata-vikkhittaka m. - der (von Tieren) zerhackte und verstreute Leichnam
- lohitaka m. - der blutige Leichnam (durch rötlichgelbe Fäulnisflüssigkeit, Blut und das durchbrechende Venennetz)
- puluvaka m. - der madige Leichnam (durch schlüpfende Fliegenmaden, die die Skeletierung vorantreiben)
- a.t.thika m. - der skelettierte Leichnam
Für eine zeitgemäße Praxis empfehle ich den Gebrauch einschlägiger Lehrbücher und Atlanten der Gerichtsmedizin. Danach klassifiziert man Leichenveränderungen folgendermaßen:
- Frühe Leichenveränderungen:
- Totenflecken: Beginn ca. 20-30 Minuten nach Tod, vollständige Ausprägung nach 6-12 Sunden. Sie entstehen durch Absinken des Blutes infolge der Schwerkraft. Zuerst sind sie fleckenförmig, dann dehnen sie sich nach und nach aus. Totenflecken sind gewöhnlich blaugraurötlich bis violett.
- Erkalten
- Totenstarre: Beginn nach 2-4 Stunden, vollständige Ausbildung nach 6-12 Stunden. Spontane Lösung nach 2-3 Tagen.
- Spätere Leichenerscheinungen:
- Autolyse: durch Eigenenzyme des Körpers
- Verwesung bzw. Fäulnis: durch Bakterien. Als erstes Zeichen der Fäulnis, bedingt durch Bakterien im Darm, findet sich zumeist im Unterbauch eine Grünverfärbung der Haut. Auftreibungen des Leibes entstehen durch Fäulnisgase. An der Haut treten Blasen auf, die leicht einreißen. Ausfließen rötlicher Fäulnisflüssigkeit aus Körperöffnungen kann Blutungen vortäuschen. Durch Fäulnisvorgänge kann das Venennetz der Haut sichtbar werden.
- Mumifizierung: lederartige Vertrocknung bei heißtrockener Umgebung
- Bildung von Fettwachs: bei Einwirkung von Feuchtigkeit und Nässe (Erhalt der äußeren Konturen der Leiche)
- Skelettierung: Fliegenmaden, die aus den oft bald nach dem Tod abgelegten eieren schlüpfen , können schon nach wenigen (1-2) Wochen eine vollständige Skelettierung herbeiführen. Durch Ausscheidungen können Fliegenmaden die Leichenhaut bräunlich verändern. Zur Skelettierung von Leichen im Freien können alle möglichen Tiere beitragen (Hyänen, Schakale, Geier , Ameisen usw.).
Quelle: Ökologisches Stoffgebiet / Günther Reinhardt ... - Stuttgart : Hippokrates Verlag, 1991. - (Duale Reihe). - ISBN 3-7773-0893-5. - S. 203-211.
Visuddhimagga, Kap. 7, Kap. 8
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 2-67
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Die Buddhânussati gehört auch zu den ârakkha-kamma.t.thâna n. - Meditationsübungen zum Schutz (s. Dhammavibhâga I.4.13. )
Vergegenwärtigung der Eigenschaften Buddhas, wie sie in folgender Formel ausgedrückt werden:
iti pi so bhagavâ: araha.m sammâ-sambuddho vijjâ-cara.nasampanno sugato loka-vidû anuttaro purisa-damma-sârathi satthâ deva-manussâna.m buddho bhagavâ ti
Buddha, "der Ehrwürdige (bhagavâ) ist vollkommen zur Erlösung gelangt (araha.m), vollkommen richtig von selbst zur Wahrheit erwacht (sammâ-sa.mbuddha), in Wissen und Wandel vollendet (vijjâ-cara.na-sa.mpanna), hat den Weg durch die Wiedergeburten gut beendet (sugata), ist ein Kenner der Welten (loka-vidû), ein unübertrefflicher Lenker der bezähmbaren Menschen (anuttara purisa-damma-sârathi), Lehrer der Götter und Menschen (satthâ deva-manussâna.m), ein Buddha (buddha), ein Ehrwürdiger (bhagavâ)."
Ausführlich erklärt in:
Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus: Buddha-ppavatti : Materialien zum historischen Buddha und zum Buddha des Glaubens, :Teil III: Die Buddhânussati als Ausdruck für den Buddha des Glaubens.
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 68-88
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung der Eigenschaften der Lehre Buddhas, wie sie in folgender Formel ausgedrückt werden:
svâkkhâto bhagavatâ dhammo - Gut erklärt ist vom Ehrwürdigen die Lehre,
sandi.t.thiko - sichtbar,
akâliko - zeitlos,
ehi-passiko - von der Art des "Komm und sieh!",
opanayiko - fruchtbar anleitend,
paccatta.m veditabbo viññuhî ti - von Weisen selbst erkennbar."
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 89-100
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung der Eigenschaften der Gemeinschaft derer, die zurecht Heilsgewißheit haben, wie sie in folgender Formel ausgedrückt werden:
supa.tipanno bhagavato sâvaka-sa·ngho, - "Die Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen hat (die Lehre) gut praktiziert,
ujju-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa·ngho, - geradeaus praktiziert,
ñâya-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa·ngho, - in rechter Weise praktiziert,
sâmîci-pa.tipanno bhagavato sâvaka-sa·ngho, - richtig praktiziert hat die Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen,
yadida.m cattâri purisa-yugâni - nämlich die vier Menschenpaare,
a.t.tha purisa-puggalâ, - die acht einzelnen Menschen. (d.h. die edlen Menschen (ariya-puggala m.), die einen der vier Stadien der Erlösten (Stromeintreter <sotâpanna m.>, Einmalwiederkehrer <sakad-âgâmî m.>, Niewiederkehrer <anâgâmî m.>, Arhant <arahanta m.>) verwirklicht haben, und zwar jeweils den Weg (magga m.) und das Ziel (phala n.) (2 mal 4 = 8).) (s. Dhammvibhâga II.2.1. )esa bhagavato sâvaka-sa·ngho - Diese Gemeinschaft der Jünger des Ehrwürdigen ist
âhuneyyo, - würdig der Opfergaben,
pâhuneyyo, - würdig der Gastlichkeit,
dakkhineyyo, - würdig der Gaben,
añjalîkara.nîyo, - würdig des ehrfurchtvollen Grußes,
anuttara.m puñña-kkhetta.m lokassâ ti - ein unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt."
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 101-106
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung der eigenen Sittlichkeit gemäß folgender Formel:
"Da vergegenwärtigt sich ein edler Jünger seine eigene Sittlichkeit: die ungebrochene, ungespaltene, unbefleckte, unverdorbene, befreiende, von den Weisen gepriesene, nicht anhaftende, zur Sammlung führende."
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 107-114
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung der eigenen Freigebigkeit gemäß folgender Formel:
"Es ist ein Vorteil für mich, ein großer Vorteil, daß ich unter vom Schmutz des Geizes besessenen Wesen mit vom Schmutz des Geizes befreitem Sinn weile, freigebig, mit ausgestreckten Händen, am Weggeben Freude empfindend, für Bitten zugänglich, am Geben und Teilen Freude empfindend."
Visuddhimagga, Kap.7, §§ 115-118
Geeignet für: saddhâ-carita n. - zu Glauben neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung der verschiedenen Götter gemäß folgender Formel:
"Es gibt die Catummahârâjika-Götter, die Tavati.msa-Götter, die Yâma-Götter, die Tusita-Götter, die Nimmânaratî- Götter, die Paranimittavasavattî-Götter, es gibt noch darüber hinaus Götter. Das Vertrauen (saddhâ), von dem erfüllt jene Gottheiten in dieser Welt dahingeschieden und in jenen Götterwelten wiederentstanden sind, ein solches Vertrauen habe auch ich. Die Sittlichkeit (sîla)... Die Kenntnis der Buddhalehre (suta)... Die Freigebigkeit (câga)... Die Weisheit (paññâ)...eine solche Weisheit habe auch ich."
Zu den Götterwelten
s. Dhammavibhâga II.3.15.
Ausführlich zu den einzelnen Götterwelten s. unter den betreffenden Stichworten:
Malalasekera, G. P.: Dictionary of Pâli proper names. - Reprint of the 1938 ed. - London : The Pali Text Society, 1974. - 2 vol.
Visuddhimagga, Kap. 8, §§ 1-41
Geeignet für: buddhi-carita n. - zu Erkenntnis neigenden Typ
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Die mara.na-sati gehört auch zu den ârakkha-kamma.t.thâna n. - Meditationsübungen zum Schutz (s. Dhammavibhâga I.4.13. )
Vergegenwärtigung des Todes, der Unentrinnbarkeit des Todes, der Tatsache, daß Tod (wegen der Unbeständigkeit von allem) jeden Augenblick in meinem Leben geschieht.
Weiterführende Ressourcen:
Mara.nasatisutta : A°guttaranikâya III, 303-306; IV, 316-319.
Nyanatiloka <Thera> <1878 - 1957>: Buddhistisches Wörterbuch : kurzgefasstes Handbuch der buddhistischen Lehren und Begriffe in alphabetischer Anordnung. -- 5. Aufl., (Unveränd. Nachdr. der 2., rev. Aufl.). -- Stammbach : Beyerlein und Steinschulte, 1999. -- 277 S. ; 18 cm. -- Originaltitel: Buddhist dictionary. -- ISBN: 3-931095-09-6. - S. 126-128 (s.v. mara.na-sati). -- Hier können Sie dieses Werk bestellen: http://www.buddhareden.de/fr-bestellung.htm
[Gute Darstellung der verschiedenen Methoden]
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ´sâstra) / [trad. par] Étienne Lamotte. - Tome III. - p. 1422-1425
Visuddhimagga, Kap. 8, §§ 42-144
Geeignet für: râga-carita n. - zu Gier neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: erstes jhâna.
Zweck dieser Übung: Aufgeben des Gedankens an eine unauflösliche Individualität; Verwirklichung des Denkens in Elementen (Konstituentien).
kâyagata-sati gehört zu den kâyanupassanâ's unter den Satipa.t.thâna's - den Grundlagen der Achtsamkeit (s. Dhammavibhâga I.4.15.).
Diese Übung ist auch als Mûla-kamma.t.thâna n. - Grundmeditation Bestandteil der Ordination zum Novizen (pabbajjâ). s. Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus: Vinayamukha : Grundbegriffe der Ordensregeln und des Ordensrechts des Theravâda, Teil Teil I.
Die 32 Körperbestandteile nach der damaligen Anatomie sind:
- Kopfhaare
- Körperhaare
- Nägel
- Zähne
- Haut
- Fleisch
- Sehnen
- Knochen
- Knochenmark
- Niere
- Herz
- Leber
- Brustfell
- Milz
- Lunge
- Gedärm
- Gekröse
- Mageninhalt
- Kot
- Gehirn
- Galle
- Schleim
- Eiter
- Blut
- Schweiß
- Fett
- Tränen
- Hautschmiere
- Speichel
- Rotz
- Gelenkflüßigkeit
- Urin.
Für eine zeitgemäße Praxis empfehle ich die Benutzung eines Lehrbuchs oder eines Atlas der Anatomie. Gut geeignet für Anfänger ist z.B.:
Yokochi, Chihiro: Photographische Anatomie des Menschen / Chihiro Yokochi ; Johannes W. Rohen ; Eva Lurie Weinreb. - 5. Aufl. - Stuttgart : Schattauer, 1992. - 134 S. ; 303 überw. mehrfarb. Abb. - ISBN 3-7945-1515-3
Visuddhimagga, Kap. 8, §§ 145-244
Geignet für:
- moha-carita n. - zu Verblendung neigenden Typ
- vitakka-carita n. - zu Gedenken neigenden Typ
Mit dieser Übung können alle Versenkungszustände (alle acht jhâna) erreicht werden.
ânâpâna-sati gehört zu den kâyanupassanâ's unter den Satipa.t.thâna's - den Grundlagen der Achtsamkeit (s. Dhammavibhâga I.4.15.).
Grundtext für diese Übung:
"Da, ihr Mönche, hat sich ein Mönch in die Wildnis begeben oder an den Fuß eines Baumes oder an eine leere Stätte und setzt sich nieder. Und mit kreuzweise untergeschlagenen Beinen, den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit vor sich geftet, atmet er achtsam ein, atmet er achtsam aus.
- Lang einatmend weiß er, daß er lang einatmet - lang ausatmend weiß er, daß er lang ausatmet
- Kurz einatmend weiß er, daß er kurz einatmet - kurz ausatmend weiß er, daß er kurz ausatmet
- Den ganzen Körper empfindend werde ich einatmen, so trainiert er ; den ganzen Körper empfindend werde ich ausatmen, so trainiert er
- Die Körperkonstellation (kâya-sa°nkhâra) beruhigend werde ich einatmen, so trainiert er; die Körperkonstellation beruhigend werde ich ausatmen, so trainiert er
- Verzückung (pîti) empfindend werde ich einatmen, so übt er; Verzückung empfinden werde ich ausatmen, so übt er
- Glück (sukha) empfindend ...
- Die Bewußtseinskonstellation (citta-sa°nkhâra) empfindend ...
- Die Bewußtseinskonstellation beruhigend ...
- Das Bewußtsein empfindend werde ich einatmen ...
- Das Bewußtsein aufheiternd ...
- Das Bewußtsein sammelnd ...
- Das Bewußtsein befreiend
- Das Vergängliche (anicca) betrachtend werde ich einatmen ...
- Gierlosigkeit (virâga) betrachtend ...
- Das Aufhören (nirodha) betrachtend ...
- Das Loslassen (pa.tinisagga) betrachtend werde ich einatmen, so
- trainiert er; das Loslassen betrachtend werde ich ausatmen, so trainiert er."
Visuddhimagga, Kap. 8, §§ 245-251
Geeignet für: buddhi-carita n. - zu Erkenntnis neigenden Typ
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Vergegenwärtigung des Nibbâna gemäß der Formel:
"Unter allem Bedingten und Nicht-Bedingten ist das Höchste die Begierdelosigkeit, nämlich die Ernüchterung des Rausches, das Aufhören des Durstes, die Zerstörung der Abhängigkeit, das Abbrechen des Weiterrollens, das Schwinden der Begehrens, die Begierdelosigkeit, das Aufhören, das Nibbâna."
Weiterführende Ressourcen:
Ekadhammapâli : A·nguttaranikâya I, 30; Nal I, 31,3-7; Th 20/179-180/39-40;
Pasâdakaradhammavagga : A°nguttaranikâya I, 42; Nal I, 41,23-26; Th 20/224/54-55
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ`sâstra) / [trad. par] Étienne Lamotte. - Tome III. - p. 1329-1430.
Visuddhimagga, Kap. 9
Geeignet für: dosa-carita n. - zu Haß neigenden Typ.
"Unbegrenzt" weil es keine Grenzen gibt, an denen diese Haltungen Halt machen sollen.
Weiterführende Ressourcen:
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ`sâstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. - Tome III. - p. 1239-1273.
[p. 1239-1240 Nachweise von Pali- und Sanskritstellen]
Visuddhimagga, Kap. 9, §§ 1-76
Geeignet für: dosa-carita n. - zu Haß neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: drittes jhâna.
Entfaltung von mettâ gehört auch zu den ârakkha-kamma.t.thâna n. - Meditationsübungen zum Schutz (s. Dhammavibhâga I.4.13. )
sabbe sattâ - "Mögen alle Wesen
averâ hontu - frei sein von Anfeindungen,
abyâpajjhâ hontu - frei von Bedrückung,
anîghâ hontu - frei von Beklemmung,
sukkhî attâna.m pariharantu. - mögen sie glücklich ihr Leben verbringen."
(Mettâkathâ: Pa.tisambidhamagga II, 130)
Die Entfaltung von Güte spielt in der Praxis der Theravâdabuddhisten, auch der Laien, eine ziemliche Rolle. Dabei werden Güte und die anderen unbegrenzten Haltungen als reale Energien verstanden, nicht nur als psychische Zustände. So kann Güte z.B. auch in Fernwirkung Kranke heilen usw. Die Entfaltung von Güte und den anderen unbegrenzten Haltungen ist also in der Vorstellung der Buddhisten soziales, zutiefst "karitatives" Wirken und Handeln!
Einige Methoden der Entfaltung von Güte:
Methode 1 (personenweise):
- Man begebe sich an einen geeigneten abgeschiedenen Platz, vergegenwärtige sich den Unsegen des Hasses und den segen der langmut, die durch die Entfaltung der Güte erworben werden soll.
- Dann vergegenwärtige man sich (visualisiere) sein eigenes Gesicht in einem glücklichen Ausdruck und entfalte sich selbst gegenüber folgenden Gemütszustand:
"Möge ich glücklich sein, frei von Leiden!"
oder: "Möge ich frei sein von Anfeindungen, Bedrückung und Begklemmung, möge ich mein Leben glücklich verbringen."
- Dann soll man sich jemanden, der einem momentan besonders nahesteht (z.B. den Meditationslehrer) vergegenwärtigen und ihm gegenüber Güte entfalten:
"Möge er glücklich sein, frei von Leiden!"
oder: "Möge er frei sein von Anfeindungen, Bedrückung und Begklemmung, möge ich mein Leben glücklich verbringen."
- Dann vergegenwärtige man sich andere Lebende, die man besonders hochschätzt und entfalte ihnen gegenüber Güte.
- Dann vergegenwärtige man sich Personen, die einem lieb sind, und entfalte ihnen gegenüber Güte.
- Dann handle man so gegenüber Personen, denen gegenüber man weder Zuneigung noch Abneigung empfindet.
- Dann vergegenwärtige man sich Personen, denen gegenüber man Abneigung empfindet und entfalte ihnen gegenüber Güte.
Bei der visuellen Vergegenwärtigung ist es wichtig, daß sie deutlich ist und nicht hastig geschieht: man soll wirklich Güte entfalten und nicht einfach Formeln herunterleiern.
Hat man so Individuen-bezogen Güte entfaltet gehe man über zur gruppenweisen Entfaltung der Güte nach Methode 2:
Methode 2 (gruppenweise):
- Man vergegenwärtige sich kollektiv alle, die mit einem unter demselben Dach leben und entfalte ihnen gegenüber Güte:
"Mögen alle, die in diesem Hause leben, glücklich sein, frei von Leiden!"
oder: "Mögen alle, die in diesem Hause leben, frei sein von Anfeindungen, Bedrückung und Begklemmung, möge ich mein Leben glücklich verbringen."
- Dann vergegenwärtige man sich kollektiv ebenso die Bewohner des Nachbarhauses.
- Dann des übernächsten Hauses.
- So die ganze Straße.
- Dann Wohnviertel für Wohnviertel.
- Dann den ganzen Ort.
- Landkreis.
- Bundesland.
- Bundesländer.
- Süden, Norden, Osten, Westen.
- Länder.
- Kontinente.
- Ganze Erde.
- Andere evtl. belebte Welten.
Andere Methoden (Auswahl):
- Alle Wesen
- Alle Lebewesen
- Alle Personen
- Alle körperlichen Wesen
- Alle Frauen
- Alle Männer
- Alle, die Heilsgewißheit haben
- Alle, die noch keine Heilsgewißheit haben
- Alle Götter
- Alle Menschen
- Alle Tiere
- Alle Gespenster
- Alle, die in Höllen leben müssen
- ...
Man kann als Mönch auch den ganzen Almosengang rekonstruieren und jedem einzelnen Geber Güte zuwenden. Analoges gilt für alle Begegnungen.
Die Entfaltung der anderen unbegrenzten Haltungen geschieht analog zur Entfaltung der Güte.
Visuddhimagga, Kap. 9, §§ 77-83
Geeignet für: dosa-carita n. - zu Haß neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: drittes jhâna.
sabbe sattâ - "Mögen alle Wesen
dukkhâ pamuccantu. - vom Leid befreit werden."
Visuddhimagga, Kap. 9, §§ 84-87
Geeignet für: dosa-carita n. - zu Haß neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: drittes jhâna.
sabbe sattâ - "Mögen alle Wesen
mâ laddha-sampattito vigacchantu - erlangtes Wohlergehen nicht verlieren."
Visuddhimagga, Kap. 9, §§ 88-90
Geeignet für: dosa-carita n. - zu Haß neigenden Typ.
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: viertes jhâna.
sabbe sattâ - "Alle Wesen sind
kamma-ssakâ - Besitzer ihres Karma,
kamma-dâyâdâ - Erben ihres Karma,
kamma-yonî - aus ihrem Karma entstanden,
kamma-bandhû - haben ihr Karma als Vorfahren,
kamma-pa.tisara.nâ - haben ihre Hilfe im Karma.
ya.m kamma.m karissanti - Welcherart Karma sie tun,
kalyâ.na.m vâ pâpaka.m vâ - gutes oder schlechtes,
tassa dâyâdâ bhavissanti. - dessen Erbe werden sie sein."
Visuddhimagga, Kap. 10
Geeignet für: alle Typen und gemischte Typen
Weiterführende Ressourcen:
Nâgârjuna: La traité de la grande vertu de sagesse (Mahâprajñâpâramitâ`sâstra) / [Trad. par] Étienne Lamotte. - Tome II, p. 1023 - 1024; 1032 - 1034
Im Folgenden die stereotypen Formulierungen.
Visuddhimagga, Kap. 10, §§ 1-24
sabbaso rûpa-saññâna.m samatikkamma, pa.tigha-saññâna.m attha-gamâ, ñânatta-saññâna.m amanasi-kârâ Ananto akâso ti âkâsânañcâyatana.m upsampajja viaharati
"Nachdem er völlig die Wahrnehmung von Materiellem überwunden hat, wenn die Gegenstands-Wahrnehmungen verschwunden sind, wenn er die Wahrnehmungen von Verschiedenheit nicht mehr beachtet, gelangt er mit dem Bewußtsein, daß der Raum unendlich ist, zum Gebiet der Raumunendlichkeit und verweilt dort"
Versenkungszustand: fünftes jhâna.
Visuddhimagga, Kap. 10, §§ 25-31
sabbaso âkâsânañcâyatana.m samatikkamma Ananta.m viññâ.na.m ti viññâ.nñcâyatana.m upasampajja viharati
"Nachdem er das Gebiet der Raumunendlichkeit völlig überwunden hat, gelangt er mit dem Bewußtsein, daß das Bewußtsein unendlich ist, zum Gebiet der Bewußtseinunendlichkeit und verweilt dort"
Versenkungszustand: sechstes jhâna.
Visuddhimagga, Kap. 10, §§ 32-39
sabbaso viññâ.nñcâyatana.m samatikamma N'atthi kiñcîti âkiñcaññâyatana.m upasampajja viharati
"Nachdem er das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit völlig überwunden hat, gelangt er mit dem "Bewußtsein", daß nichts existiert, zum Gebiet der Nichtsheit und verweilt dort"
Versenkungszustand: siebtes jhâna.
Visuddhimagga, Kap. 10, §§ 40-55
sabbaso âkiñcaññâyatana.m samatikamma nevasaññâ- nâsaññâyatana.m upsampajja viharati
"Nachdem er das Gebiet der Nichtsheit völlig überwunden hat, gelangt er zum Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht- Wahrnehmung und verweilt dort"
Versenkungszustand: achtes jhâna.
Visuddhimagga, Kap. 11, §§ 1-26
Geeignet für: buddhi-carita n. - zu Erkenntnis neigenden Typ
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Zweck: Überwindung der Gier nach Essen.
Man macht sich bewußt, was beim Essen eigentlich geschieht und wird sich so bewußt, wie widerlich es ist.
Visuddhimagga, Kap. 10, §§ 27-117
Geeignet für: buddhi-carita n. - zu Erkenntnis neigenden Typ
Tiefster Versenkungszustand, der damit erreichbar ist: upacâra-samâdhi.
Zweck: Befreiung von der Idee der "Individualität".
Catu-dhâtu-vavatthâna ist Bestandteil der kâyânupassanâ f. - Betrachtung des Körperlichen der satipa.t.thâna - Grundlagen der Achtsamkeit (s. Dhammavibhâga I.4.15. ).
Man macht sich die Zusammensetzung des Körpers aus den vier Elementen (Erde, Feuer, Wasser, Wind) bewußt. (Vgl. Dhammavibhâga I.4.16. )
Für eine zeitgemäße Praxis empfehle ich das Studium eines Lehrbuchs der physiologischen Chemie und die Umsetzung des Gelernten in meditativer Vergegenwärtigung.
Zu Kapitel 6: Wirkungen der Ruhigwerdemeditation