Buddha im Asoka(Sorgenfrei)-Wald
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Zitierweise / cite as:
Payer, Alois <1944 - >: Buddha-ppavatti : Materialien zum historischen Buddha und zum Buddha des Glaubens. -- Teil III. -- Fassung vom 2006-04-21. -- (Materialien zu den Grundbegriffen des Buddhismus). -- URL: http://www.payerḍe/buddhgrund/buddha03.htm
Erstmals publiziert: 1994
Überarbeitungen: 2006-04-21 [Umstellung auf Unicode]; 7.6.2000, 23.4.1998 (kleinere Verbesserungen)
Anlass: Lehrveranstaltung Grundbegriffe des Buddhismus, Univ. Tübingen, WS 1993/94, SS 1998, SS 2000
Unterrichtsmaterialien (gemäß § 46 (1) UrhG)
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5. Die Buddhānussati als Ausdruck für den Buddha des Glaubens
Dhammavibhāga II, 9.2. Buddha-guṇa -- Vorzüge eines Buddha: (s. Dhammavibhāga I, 3.2.1.1. Buddhānussati)
Auslegung nach Visuddhimagga , Kap VII, 198 - 213, Nāṇamoli 206-230.
iti pi so bhagavā: -- "Buddha, der Ehrwürdige,:
arahaṃ weil "entfernt von" allen Befleckungen (kilesa) (s. Dhammavibhāga III, 10.5.)
weil er alle Befleckungen (kilesa) (s. Dhammavibhāga III, 10.5.) getötet, vernichtet hat.
Das Rad, das er zerstört hat:
- Nabe = Nichtwissen (avijjā) und Gier nach Existenz (bhava-taṇhā)
- Speichen = karmaschaffendes Wollen (abhisaṅkhāra)
- Felge (Radkranz) = Alter und Tod
- Achse = Befleckungen (kilesa)
Diese Speichen hat er bei der Mahābodhi zerstört.
- Nabe = avijjā = Nicht-Wissen, da dieses den Ausgangspunkt bildet
- Felge (Radkranz) = Alter und Tod, da diese den Abschluss bilden
- Speichen = übrige 10 Glieder des Paṭiccasamuppāda
Würdig des Empfangs der materiellen Grundlagen / Bedarfsgegenstände des Ordenslebens (s. Dhammavibhāga I, 4.11) und würdig der Ehrehrbietung.
Er tut auch nicht im Geheimen Böses wie die Heuchler.
(s. oben Buddhappavatti I/1.1. )
Er ist vollendet im dreifachen Wissen (s. Dhammavibhāga II, 3.28.) bzw. achtfachen Wissen (s. Dhammavibhāga II, 8.3.).
Wandel s. Dhammavibhāga II, 15.1.
Weil er den edlen achtfachen Pfad (s. Dhammavibhāga I, 8.4.) gegangen ist.
Buddha ist zum Nibbāna gegangen.
Buddha ist recht gegangen:
<offenkundig ähnliche Ausprache wie ich d=t>
Kenner der Welten (s. Dhammavibhāga II, 3.25.).
Buddha kennt die Neigungen, Triebe, Wandel, Absichten, Befähigungen der Wesen.
Buddha kennt sozusagen als Superastronom und Supergeograph die genauen Ausmaße, Topographie usw. der Weltsysteme.
Er ist unübertrefflich in den Konstituentien der Buddhalehre (s. Dhammavibhāga I, 7.4.)
Unbezähmbare, der Zähmung bedürftige männliche Wesen: Tiere, Menschen, Götter.
Lehrer und Karawanenführer der Götter und Menschen. Damit sind Tiere miteingeschlossen.
Buddha = der selbst die vier edlen Wahrheiten erkannt hat und andere sie erkennen lassen hat.
bhagavā (=bhaggavā), weil er alle Gefahren zerbrochen hat:
diese drei als Zusammenfassung alles Unheilsamen
- ahirika n. -- Schamlosigkeit: Fehlendes Selbstwertgefühl
- anottappa n. -- Fehlen von Scheu: keine Angst vor schlechten Konsequenzen
(vgl Dhammavibhāga I, 2.2.)
Die folgenden Zweierreihen -- mit Ausnahme der letzten -- stammen aus dem Dhammadāyāda-sutta : Majjhimanikāya I, 15f. (Nanamoli I; 250):
- kodha m. -- Zorn
- upanāha m. -- Rache
- makkha m. -- Überheblichkeit
- palāsa m. -- Herrschsucht
- issā f. -- Neid
- macchariya n. -- Geiz
- māyā f. -- Betrug
- sātheyya n. -- Verschlagenheit / Hinterlist
- thambha m. -- Sturheit
- sārambha m. -- Dreistigkeit
- māna m. -- soziale Feldabhängigkeit
- atimāna m. -- Überheblichkeit
- mada m. -- Trunkenheit
- pamāda m. -- Nachlässigkeit
- taṇhā f. -- Gier
- avijjā f. -- Nicht-Wissen
als letzte Bedingungen für alles Leid.
- duccarita -- schlechtes Verhalten (wird durch sīla gereinigt)
- taṇhā -- Gier (wird durch samādhi gereinigt)
- diṭṭhi -- falsche Ansicht (wird durch paññā gereinigt)
s. Visuddhimagga I, 13 (Nanamoli S.6)
- man fasst etwas Unbeständiges als beständig auf
- man fasst Leidvolles als glückvoll auf
- man fasst Nicht-Ich als Ich auf
- man fasst Ungutes als gut (subha) auf
(Vibhaṇga 376; Nal 451, 5-9)
- abhijjhā f. -- Habsucht, Gier
- byāpada -- Übelwollen
- sīla-bbata-paramāsa -- Hang an Sittlichkeit und religiösen Gelübden
- idaṃ-saccābhinivesa -- Fanatismus
(Nachweis s. Nyantiloka, Wb)
(Vibhaṅga 375; Nal 450, 20-24)
- Zweifel am Buddha
- Zweifel am Dhamma
- Zweifel am Saṅgha
- Zweifel an der Mönchsdisziplin (sikkhā)
- Ärger und Zorn über die Mitmönche
(Cetokhilasutta : M I, 101; Nal I, 140, 8-22)
- Lust an Sinnlichem
- Lust am Körper
- Lust am Essen
- Lust am Schlafen
- Befolgung des Mönchsweges um einer himmlischen Wiedergeburt wegen
- kodha m. -- Zorn
- makkha m. -- Überheblichkeit
- issā f. -- Neid
- sāṭheyya n. -- Verschlagenheit / Hinterlist
- pāpicchatā f. -- Übelwollen
- sandiṭṭhi-parāmasitā f. -- Hängen am Offensichtlichen (oder: an seiner eigenen Ansicht)
(Vibhaṅga 380; Nal 457, 1-3)
neun taṇhā-mūlaka -- Was in Gier seine Wurzel hat:
- taṇhā -> pariyesanā -- Gier bedingt Suchen
- pariyesanā -> lābha m. -- Suchen -> Gewinn
- lābha -> vinicchaya m. -- Gewinn -> Entscheidung
- vinicchaya -> chandarāga m. -- Entscheidung -> Wunschgier
- chandarāga -> ajjhosana n. -- Wunschgier -> Haften
- ajjhosana -> pariggaha m. -- Haften -> Festhalten
- pariggaha -> macchariya n. -- Festhalten -> Geiz
- macchariya -> ārakkha m. -- Geiz -> Bewachen
- ārakkha -> daṇdādāna-satthādāna-kalaha-viggaha- vivāda-tuvaṃtuvaṃ-pesuñña-musāvāda -- Bewachen -> Greifen nach dem Stock, greifen nach dem Schwert, Streit, Zwietracht, Rechtshändel, gegenseitige Beschuldigung, Hinterträgerei und Denunziation, Lüge
(Vibhaṅga 390; Nal 468, 22 - 469, 6)
Falsche Ansichten s. Brahmajālasutta (Dīghanikāya I, 12ff.)
s. Dhammavibhāga III,108.1.
Ihm wurde zuteil:
- Herrschaft
- überweltlicher Zustand
- Ruhm
- Schönheit
- Wunsch
- Anstrengung
iti pi so bhagavā: -- "Buddha, der Ehrwürdige,
- arahaṃ -- ist vollkommen zur Erlösung gelangt
- sammā-sambuddho -- vollkommen richtig von selbst zur Wahrheit erwacht
- vijjā-caraṇa-sampanno -- in Wissen und Wandel vollendet
- sugato -- hat den Weg durch die Wiedergeburten gut beendet
- loka-vidū -- ist ein Kenner der Welten
- anuttaro purisa-damma-sārathi -- ein unübertrefflicher Lenker der bezähmbaren Menschen
- satthā deva-manussānaṃ -- Lehrer der Götter und Menschen
- buddho -- ein Buddha
- bhagavā -- ein Ehrwürdiger"
(s. Dhammavibhāga III, 2.14.)
(s. Dhammavibhāga III, 3.14.)
ENDE