Materialien zur karnatischen Musik

5. Musikalische Formen

0. Einleitung


Kompiliert von Alois Payer

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Zitierweise | cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Musikalische Formen : Einleitung. -- (Materialien zur karnatischen Musik ; 5.0). -- Fassung vom 2009-05-13. -- URL: http://www.payer.de/karnatischemusik/karnatisch05.htm                                                                          

Erstmals veröffentlicht: 2009-05-13

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Dieser Text ist Teil der Abteilung Sanskrit von Tüpfli's Global Village Library


"At the present day, however, it is absolutely impossible for anyone to gather an accurate knowledge of the principles of Hindu music without the aid of learned natives, a practical acquaintance with the capabilities of their instruments, and without consulting the best living performers—things that few persons have opportunity or leisure to attempt."

Day, C. R. (Charles Russell) <1860-1900>: The music and musical instruments of southern India and the Deccan. -- London & New York : Novello, 1891. -- xvi, 173 S. : Ill. ; 25cm. -- S. 7


Ausführlichere Übersichten zur südindischen Musik findet man (mit Literaturangaben in):


Abb.: Einbandtitel

The Garland encyclopedia of world music. -- Vol. 5: South Asia : the Indian subcontinent. -- New York [u.a.] : Garland, 2000. -- 1077 S. : Ill.

Ich verwende hier "musikalische Formen" völlig unpräzise, ohne sie von Gattungen oder Stilen zu unterscheiden, im Sinne des allgemeinen Sprachgebrauchs:

"I. Form in der Musik. 1. Sprachgebrauch. Das Wort »Form« wird im musikalischen Schrifttum in sehr unterschiedlichen und oft sehr unbestimmten Bedeutungen gebraucht. Die Wortbedeutung lässt sich nicht einheitlich und allgemeingültig definieren. Unter »Formen« werden bald die Tätigkeiten und Möglichkeiten des musikalischen Bildens und Gestaltens überhaupt, bald die mehr oder minder feststehenden, überlieferten und lehrbaren Formschemata, bald die Mittel, Formeln und Techniken des musikalischen Satzes, im Großen wie im Kleinen, verstanden. Das Wort »Form« überschneidet sich mit anderen, wie z.B. dem Wort »Gattung«, und beide werden häufig unterschiedslos für einander gebraucht (z.B. wird die Suite oft eine Gattung, oft eine Form genannt). Ähnlich häufig überschneidet sich das Wort »Form« mit dem Wort »Stil«; auch diese beiden werden oft unterschiedslos vertauscht und beide mit dem Wort »Gattung« vermengt (ob z.B. die Motette des 13. Jh. eine Gattung, eine Form oder ein Stil sei, wird im deutschen Sprachgebrauch kaum konsequent unterschieden). Ärger wird die Konfusion dadurch, dass die drei Wörter oftmals auch miteinander kombiniert werden; von Sprachgebilden wie »Stilformen«, »Gattungsstilen« und »Formgattungen«, aber auch wie »Stilgattungen« oder »Gattungsformen« wird in buntem Durcheinander unbekümmerter Gebrauch gemacht. Mitunter sind solche sprachlichen Behelfe echter Ausdruck eines Bemühens, den überaus komplizierten und subtilen Sachverhalten musikalischen Erscheinungen durch eine differenzierte Terminologie nahezukommen, weitaus öfter freilich Ausdruck mangelnder Denkgenauigkeit und terminologischer Sorglosigkeit."

Friedrich Blume <1893−1975>. -- Art. Form. -- In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. -- 1. Aufl. -- Kassel : Bärenreiter. -- Bd. 4. -- 1955. -- S. 523.

Aufgrund der musiktheoretischen Abhandlungen in Sanskrit, lassen sich mit Lewis Rowell folgende Gliederungen von Musik aufstellen:

संगीतव् = saṃgīta = Musik:

  1. मार्ग = mārga = klassische
  2. देशी = deśī = regionale

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  1. गान्धर्व = gāndharva = rituelle
  2. गान = gāna = sonstige Musik

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  1. गीत = gīta = Gesang
  2. वाद्य = vādya = Instrumentalmusik
  3. नृत्त = nṛtta = Tanz

[Siehe: Rowell, Lewis: Theoretical treatises. -- In: The Garland encyclopedia of world music. -- Vol. 5: South Asia : the Indian subcontinent. -- New York [u.a.] : Garland, 2000. -- S. 19.]

Musik zu einem Text besteht aus:

Im Folgenden habe ich die musikalischen Formen eingeteilt in:


Zu Abhyāsagāna = Übungsstücke