Ausgewählte Texte aus der Carakasaṃhitā

1. Sūtrasthāna

5. Kapitel 5: "Maßvoll essend"

Sūtra 1 - 13


übersetzt und erläutert von Alois Payer

mailto:payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Carakasaṃhitā: Ausgewählte Texte aus der Carakasaṃhitā / übersetzt und erläutert von Alois Payer <1944 - >. -- 1. Sūtrasthāna. -- 5. Kapitel 5: "Maßvoll essend". -- Sūtra 1 - 13. -- Fassung vom 2007-07-20. -- URL: http://www.payer.de/ayurveda/caraka0105001.htm    

Erstmals publiziert: 2007-04-13

Überarbeitungen: 2007-07-20 [Verbesserungen]; 2007-07-11 [Verbesserungen]; 2007-05-29 [Verbesserungen]; 2007-05-24 [Ergänzungen]; 2007-05-22 [Ergänzungen]; 2007-05-11 [Ergänzungen]

Anlass: Lehrveranstaltung SS 2007

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Dieser Text ist Teil der Abteilung Sanskrit  von Tüpfli's Global Village Library

WARNUNG: dies ist der Versuch einer Übersetzung und Interpretation eines altindischen Textes. Es ist keine medizinische Anleitung. Vor dem Gebrauch aller hier genannten Heilmittel wird darum ausdrücklich gewarnt. Nur ein erfahrener, gut ausgebildeter ayurvedischer Arzt kann Verschreibungen und Behandlungen machen!


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Verwendete und zitierte Werke siehe: http://www.payer.de/ayurveda/caraka0001.htm

Die Verse sind, wenn nichts anderes vermerkt ist, im Versmaß Śloka abgefasst.

Definition des Śloka in einem Śloka:

śloke ṣaṣṭhaṃ guru jñeyaṃ
sarvatra laghu pañcamam
dvicatuṣpādayor hrasvaṃ
saptamaṃ dīrgham anyayoḥ

"Im Śloka ist die sechste Silbe eines Pāda schwer, die fünfte in allen Pādas leicht
Die siebte Silbe ist im zweiten und vierten Pāda kurz, lang in den beiden anderen."

Das metrische Schema ist also:

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉ ̽ 
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ ̽ 

 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉˉ ̽ 
 ̽  ̽  ̽  ̽ ˘ˉ˘ ̽

Zur Metrik siehe:

Payer, Alois <1944 - >: Einführung in die Exegese von Sanskrittexten : Skript.  -- Kap. 8: Die eigentliche Exegese, Teil II: Zu einzelnen Fragestellungen synchronen Verstehens. -- Anhang B: Zur Metrik von Sanskrittexten. -- URL: http://www.payer.de/exegese/exeg08b.htm


athāto mātrāśitīyam adhyāyaṃ vyākhyāsyāmaḥ |1|

1. Nun werden wir das Kapitel, das mit den Worten "Maßvoll essend" beginnt, darlegen.

iti ha smāha bhagavān ātreyaḥ |2|

2. So sprach der selige Ātreya1:

Kommentar:

1 Ātreya = Nachkomme des Atri

Zu Ātreya siehe zu Caraksaṃhitā I,1,2

mātrāśī syāt | āhāramātrā punar agnibalāpekṣiṇī |3|

3. Man mache es sich zur Gewohnheit, maßvoll zu essen. Das rechte Maß beim Essen hängt aber von der Kraft des Verdauungsfeuers1 ab.

1 Verdauungsfeuers: d.h. agni als pācakāgni:

"The principal agni, however, is the one which is found in the stomach (jāṭharāgni), and is also called internal fire (antaragni), digestive fire (pācakāgni), bodily fire (dehāgni or kāyāgni), and cavity-fire (koṣṭhāgni). It is actually located between the stomach (āmāśaya) and the large intestines (pakvāśaya). It is identified with the digestive pitta (pācaka-pitta) [See pitta and doṣa] which not only directly participates in the digestion of food, but assists actively in the function (cf. SS, sutra, 21,9 and CS, sutra, 12,11) of the other pittas [See pitta] present elsewhere in the body. This agni is important inasmuch as it is the root of the others (the elemental and the constituent fires). It is the cause for the maintenance of heat within the system (without which the living mechanism breaks down), and is also the source of energy synthesis (which maintains health, encourages growth and mobilizes strength).

CS recommends that this agni is to be maintained by a regular and adequate supply of fuel in the form of food. The food coming from the external world is broken up, absorbed and assimilated by this 'fire'. Helping the 'fire' in this function are the samānavāyu (which conveys the ingested food near the 'fire' and also inflames it), moisture in the system which breaks up the components of food, and kledaka kapha, which softens the food by its viscidity. Time is another factor, for the process of digestion is actually a function of time. The above factors are to be properly combined so that the final result of digestion (namely the nourishment of the body constituents) is secured [See digestion] .

"Even as the sun stays in the heavens and by his rays dries up (or absorbs the essence of) the earth and plants, even so the fire located in the navel region of the human beings digests by its own heat the food that is eaten." (Rasa-pradīpa). The fire is likened to a tiny lamp enclosed in a glass case; it is covered only by a membrane ('jaraya-mātra-pracchanna'), and is located in the centre of the solar orb (saura-mandala). which in turn is located in the centre of the lunar orb (soma mandala), which is located slightly to the left of the navel' (BP)."

[Quelle. Encyclopaedia of Indian medicine / Ed.: S. K. Ramachandra Rao. - Bombay : Popular Prakashan. -- 25 cm. -- Vol. 2: Basic concepts / with assistance of S. R. Sudarshan. -- 1987. -- XIV, 236 S. : Ill. -- S. 21f.]

yāvad dhy asyāśanam aśitam anupahatya prakṛtiṃ yathākālaṃ jarāṃ gacchati tāvad asya mātrāpramāṇaṃ veditavyaṃ bhavati |4|

4. Das rechte Maß beim Essen ist nämlich soviel zu essen, dass es rechtzeitig verdaut wird (jarā) ohne dass es die Natur (prakṛti) beeinträchtigt.

tatra śāliṣaṣṭikamudgalāvakapiñjalaiṇaśaśaśarabhaśambarādīny āhāradravyāṇi prakṛtilaghūny api mātrāpekṣīṇi bhavanti | tathā piṣṭekṣukṣīravikṛtitilamāṣānūpaudakapiśitādīny āhāradravyāṇi prakṛtigurūny api mātrām evāpekṣante |5|

5.

sind zwar von Natur aus leichte Nahrungsmittel; trotzdem erfordern sie das rechte Maß.

sind zwar von Natur aus schwere Nahrungsmittel; trotzdem erfordern sie das rechte Maß.

Kommentar:

Die Schwere und Leichte von Nahrungsmitteln wird nicht empirisch bestimmt ("liegt im Magen") sondern (siehe das nächste Sūtra) theoretisch aus dem Anteil der Elemente Feuer-Wind (leicht) bzw. Erde-Wasser (schwer) in ihnen. So können leichtverdauliche Lebensmittel wie Zuckerrohr (Wasser) als schwer und schwerverdauliche wie Urdbohnen (blähen -> Wind) als leicht klassifiziert werden.

1 śāli-Reis (Oryza sativa L.): Winter-Reis, die am höchsten Geschätzte Reissortengruppe

ausführlich zu Reis: http://www.payer.de/ayurveda/pflanzen/oryza_sativa.htm

Siehe die anschauliche Beschreibung von K. T. Achaya:

Die Pflanze wird 0,7 bis 1,2 m hoch. Der Fruchtstand ist eine Ähre mit langen Grannen. Die Ähren sind im reifen Zustand geneigt bis hängend. Morphologisches Erkennungsmerkmal sind die langen, unbewimperten Blattöhrchen, die den Halm vollständig umschließen. Das Blatthäutchen ist schmal und leicht gezähnt. Botanisch betrachtet sind die Körner einsamige Schließfrüchte (Karyopsen). Gersten werden anhand ihrer unterschiedlichen Ähren in zwei- und mehrzeilige Formen unterteilt. Die zweizeiligen Formen entwickeln pro Ansatzstelle nur ein Korn, das voll und kräftig ausgeprägt ist. Bei den mehrzeiligen Formen treten drei Körner pro Ansatzstelle auf, die sich aber nicht so kräftig entwickeln wie die der zweizeiligen Formen. 2-zeilige Gerstensorten, meistens handelt es sich um Sommergerste, finden vorwiegend Verwendung bei der Bierherstellung als Braugerste. 4- und 6-zeilige Gerstensorten, überwiegend Wintergerstensorten, werden als Futtergerste angebaut.

"But the greatest praise was reserved for the winter varieties called shāli, which were all transplanted. There is mention of rakta-shāli, of kalama-shāli which was hard, while and flavoured, and of mahāshāli, the most highly regarded Of all varieties of rice. This plump rice was grown in Magadha and reserved for royalty or honoured guests. It was served, for example, to the learned Chinese pilgrim Xuan Zang during his stay at the Buddhist monastery at Nalanda in the seventh century ad: 'This rice is as large as the black bean, and when cooked is aromatic and shining, like no other rice at all. It grows only in Magadha and nowhere else.'"

[Quelle: Achaya, K. T.: A historical dictionary of Indian food. -- New Delhi : Oxford University Press, ©1998. -- 347 S. ; 22 cm. -- ISBN 019 565868 X. -- S. 209]

2  ṣaṣṭika-Reis (Oryza sativa L.): Sommer-Reis mit einer Reifezeit von 60 Tagen (deshalb der Name!)

3 mudga = Urdbohnen (Vigna mungo (L.) Hepper)


Abb.: Urdbohnen (Vigna mungo (L.) Hepper)

"Die Urdbohne (Vigna mungo) (Syn.: Phaseolus mungo, Ph. radiatus, Azukia mungo), auch Linsenbohne genannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler.
Sie ist nahe verwandt zu einer Reihe anderer „Bohnen“ genannter Feldfrüchte, insbesondere zur Mungbohne (Vigna radiata).

Geschichte

Die Urdbohne wird seit 3000 bis 4000 Jahren auf dem indischen Subkontinent angebaut und ist heute in ganz Südostasien verbreitet.

Beschreibung

Die Urdbohne wird je nach Sorte 30 bis 80 cm hoch. Die Pflanze bildet etwa 5 cm lange Hülsenfrüchte, mit meist schwarzen Samen, die einen Durchmesser von etwa 4 mm haben.

Nutzung

Man kann die frischen Hülsen oder die getrockneten Bohnen verwenden. In Indien ist die Urdbohne eine der beliebtesten Bohnen.

Die Urdbohne hat mit etwa 20 bis 24 % (vom Trockengewicht) einen relativ hohen Eiweißanteil."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Urdbohne. -- Zugriff am 2007-04-12]

4 lāvaka = Wachteln (Coturnix sp.): Nach dem Petersburger Wörterbuch: "eine Art Wachtel, Perdix chinensis", das wäre wohl die Zwergwachtel (Coturnix chinensis). Nach dash-Sharma: "common Quail", das wäre die Wachtel (Coturnix coturnix); vielleicht ist auch einfach Wachtel (Coturnix) als Gattung oder zumindest Oberbegriff zu den beiden genannten gemeint. Wachteln galten als Delikatesse [siehe: Achaya, K. T.: A historical dictionary of Indian food. -- New Delhi : Oxford University Press, ©1998. -- 347 S. ; 22 cm. -- ISBN 019 565868 X. -- S. 201]


Abb.: Wachtel (Coturnix coturnix)
[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Zwergwachtel (Coturnix chinensis), Männchen
[Bildquelle: Wikipedia]

5 piñjala = Rebhühner (Perdix sp.): Sharma-Dash: "gray Partridge", das wäre Perdix perdix, das europäische Rebhuhn, das aber in Indien nicht heimisch zu sein scheint.  Eine Rebhuhnart, die in Nordindien vorkommt, ist das Tibetische Rebhuhn (Perdix hodgsoniae).


Abb.: Tibetisches Rebhuhn (Perdix hodgsoniae)
[Bildquelle: Wikipdia]

6 eṇa-Antilopen: Petersburger Wörterbuch: "eine Antilopenart (schwarz und mit kurzen Beinen)". Encyclopaedia of Indian medicine. -- Vol. 5. -- S. 83: "Fawn deer, Black deer"

7 śāśa = Hasen: Familie Leporidae. Typisch indischer Hasen sind z.B. der Schwarznackenhase (Lepus nigricollis) und das Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus)

8 śarabha =śarabha-Hirsch: Petersburger Wörterbuch: "ein bestimmtes Tier (nach den Kommentaren und in späteren Büchern öfters ein fabelhaftes achtbeiniges Wild, ein gefährlicher Feind des Löwen und Elefanten) ... dem Hirschgeschleht zugezählt."Sharma-Dash: "wapiti" (das wäre eine nordamerikanische (!!!) Art des Rothirsches); Encyclopaedia of Indian medicine. -- Vol. 5. -- S. 110: "Kashmir deer": "This is a eight-footed animal which is as bg as a camel, and has big antlers, and is found in Kashmir."

9 śambara = Sambar (Rusa unicolor oder Cervus unicolor):


Abb.:  Sambar (Rusa unicolor oder Cervus unicolor)
[Bildquelle. Wikipedia]

"Der Sambar oder Pferdehirsch (Rusa unicolor oder Cervus unicolor) ist ein im Süden Asiens verbreiteter Hirsch. Den Namen „Pferdehirsch“ trägt er wegen seiner beachtlichen Größe, denn nach dem Elch und dem Rothirsch ist er der drittgrößte Hirsch.

Merkmale

Die Kopfrumpflänge beträgt 160 bis 250 Zentimeter, die Schulterhöhe 100 bis 160 Zentimeter und das Gewicht 150 Kilogramm (Weibchen) bis 260 Kilogramm (Männchen). Der wissenschaftliche Name unicolor weist auf das einfarbig dunkelbraune Fell hin. Lediglich die Unterseite des Schwanzes ist weiß; beim Laufen richtet der Hirsch seinen Schwanz auf, so dass diese Signalfarbe sichtbar wird. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirschen nur die Männchen tragen, hat zwar nur drei (selten vier) Enden, kann aber zur beachtlichen Größe von 1 Meter anwachsen.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Sambar reicht vom Osten Indiens und dem Süden Chinas bis zur Malaiischen Halbinsel und umfasst zusätzlich die Inseln Sri Lanka, Sumatra, Borneo und Hainan. Sein Lebensraum sind vorwiegend Wälder, in gebirgigen Gegenden ist er bis in Höhen bis 3700 Metern zu finden.

Durch den Menschen wurden Sambars auch in Australien, Neuseeland und im Süden der USA eingeführt. Vor allem in Australien konnte der Sambar häufig werden, in den Wäldern des Bundesstaats Victoria gibt es heute 5000 Hirsche dieser Art.

Lebensweise und Ernährung

Sambars sind eher nachtaktiv und verbringen den Tag im dichten Unterholz verborgen. Weibchen und Jungtiere sammeln sich zu kleinen Gruppen von etwa sechs Tieren. Ältere Männchen sind dagegen Einzelgänger. Sie versuchen, zur Brunstzeit einen Harem von etwa acht Weibchen um sich zu scharen, den sie erbittert gegen andere Männchen verteidigen.

Die Nahrung dieser Hirsche besteht aus Blättern, Knospen, Blättern, Beeren und zu Boden gefallenen Früchten.

Fortpflanzung

Nach einer rund achtmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Die Jungen bleiben für ein bis zwei Jahre bei der Mutter, im zweiten Lebensjahr tritt die Geschlechtsreife bei Weibchen ein.

Bedrohung

Aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes zählt der Sambar im Gegensatz zu vielen anderen südostasiatischen Hirschen nicht zu den bedrohten Arten."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sambar. -- Zugriff am 2007-04-12]

10 ikṣu = Zuckerrohr (Saccharum officinarum)


Abb.: Zuckerrohrernte
[Bildquelle: Wikipedia]


Abb.: Zuckerrohr
[Bildquelle: Wikipedia]

11 tila = Sesam (Sesamum indicum L.)


Abb.: Thai workers harvesting sesame
[Bildquelle: Wikiepdia]


Abb.: getrocknete Sesamkörner
[Bildquelle: Wikipedia]

12 māṣa = Mungohnen (Vigna radiata (L.) R. Wilczek)

"Die Mungbohne (Vigna radiata) (Syn.: V. aureus, Phaseolus radiatus, Ph. aureus), auch Mungobohne, Jerusalembohne oder Lunjabohne genannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae). Sie ist nahe verwandt zu einer Reihe anderer „Bohnen“ genannter Feldfrüchte, insbesondere zur Urdbohne (Vigna mungo).


Mungbohnen (Vigna radiata)

Die Mungbohne wird seit einigen 1000 Jahren in Indien angebaut und ist heute in ganz Südostasien verbreitet.

Beschreibung

Die Mungbohne wird bis zu 1,50 m hoch. Die Pflanze bildet etwa 10 cm lange Hülsenfrüchte, mit erbsengroßen, etwas ovalen Samen von dunkelgrüner, manchmal auch gelber oder schwarzer Farbe.

Verwendung

Man kann die Bohnensprossen, die frischen Hülsen oder die getrockneten Bohnen verwenden.

Aus ihrem Mehl werden unter anderem die asiatischen Glasnudeln hergestellt.


Mung-Sprossen sind in Deutschland irrtümlich als "Sojakeime" bekannt

Die Mung-Sprossen sind in Deutschland irrtümlich als "Sojasprossen" oder "Sojakeime" bekannt, bestehen aber nicht aus Sojabohnen, sondern eben aus Mungbohnen.

Die Mungbohnen sind leichter verdaulich als die in Mitteleuropa verbreitete Gartenbohne und sie verursachen keine Blähungen. Sie haben allerdings auch deutlich weniger Eigengeschmack. Die Mungbohnenkeimlinge sind ein klassisches Wok-Gemüse, finden aber auch Verwendung in Salatmischungen.

Die Mungbohne hat mit etwa 24 % (vom Trockengewicht) einen relativ hohen Eiweißanteil, der mit seinem hohen Lysingehalt als wertvoll gilt. Die Sprosse, die auch roh gegessen werden kann, ist kalorienarm sowie reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Folsäure."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mungbohne. -- Zugriff am 2007-04-12]

na caivam ukte dravye gurulāghavam akāraṇaṃ manyeta, laghūni hi dravyāṇi vāyvagniguṇabahulāni bhavanti; pṛthvīsomaguṇabahulīnītarāṇi, tasmāt svaguṇād api laghūny agnisandhukṣaṇasvabhāvāny alpadoṣāṇi cocyante 'pi sauhityopayuktāni, gurūṇi punar nāgnisandhukṣaṇasvabhāvāny asāmānyāt, ataś cātimātraṃ doṣavanti sauhityopayuktāny anyatra vyāyāmāgnibalāt; saiṣā bhavaty agnibalāpekṣaṇī mātrā |6|

6. Nicht soll man deswegen meinen, dass bei einem der genannten Nahrungsmittel die Schwere oder Leichte keinen Einfluss hat. Leichte Nahrungsmittel sind reich an den Eigenschaften der Elemente1 Wind (vāyu) und Feuer (agni), die anderen (d.h. schweren) sind reich an den Eigenschaften der Elemente2 Erde (pṛthvī) und Wasser (soma = Saft). Deshalb sind die leichten Nahrungsmittel aufgrund ihrer Eigenschaft, da sie ihrem Wesen nach das Feuer entflammen, von geringem Schaden, auch wenn sie bis zur Sättigungsgrenze (sauhitya) genossen werden. Schwere Nahrungsmittel entflammen ihrem Wesen nach nicht das Feuer, da sie damit nichts gemein haben.  Deshalb sind sie äußerst schädlich, wenn man sie bis zum Sättigungsgrenze (sauhitya) genießt, es sei denn das Verdauungsfeuer habe durch körperliche Anstrengung die (nötige) Kraft. So hängt das rechte Maß beim Essen von der Kraft des Verdauungsfeuers ab. 

Kommentar:

1 Elemente: zu den Eigenschaften der hier genannten Elemente vgl. Vaiśeṣikasūtra II,1,1-7:

rūparasagandhasparśavatī pṛthivī |1 |

rūparasasparśavatya āpo dravāḥ snigdhāḥ |2 |

tejo rūpasparśavat |3 |

sparśavān vāyuḥ | 4 |

ta ākāśe na vidyante |5 |

sarpirjatumadhūcchiṣṭānāṃ agnisaṃyogād dravatvam adbhiḥ sāmānyam |6 |

trapusīsaloharajatasuvarṇānām agnisaṃyogād dravatvam adbhiḥ sāmānyam | 7 |
1. Die Erde hat Farbe, Geschmack, Geruch, und Tastbarkeit.

2. Das Wasser hat Farbe, Geschmack, Tastbarkeit, Flüssigkeit und Zähigkeit.

3. Das Licht hat Farbe und Tastbarkeit.

4. Die Luft hat Tastbarkeit.

5. Diese (genannten Eigenschaften) sind nicht im Aether.

6. Die Flüssigkeit, welche zerlassene Butter, Lack und Wachs durch ihre Verbindung mit Feuer zeigen, ist denselben mit dem Wasser gemein.

7. Die Flüssigkeit, welche Zinn, Blei, Eisen, Silber, Gold durch ihre Verbindung mit Feuer zeigen, ist denselben mit dem Wasser gemein.

Vaiśeṣikasūtra II,1,1-7 Übersetzung: Röer, Eduard <1805 - 1866>: Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇāda.  -- In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. --  Bd. 21(1867). -- S. 309–420. -- S. 337.

na ca nāpekṣate dravyaṃ; dravyāpekṣayā ca tribhāgasauhityam ardhasauhityaṃ vā gurūṇām upadiśyate laghūnām api ca nātisauhityam agner yuktyartham |7|

7. Es ist nicht so, dass das rechte Maß nicht von der Materie des Essens abhängt. Abhängig von der Materie des Essens sind für schwere Nahrungsmittel ein Drittel oder die Hälfte der Sättigungsgrenze angeordnet; selbst bei leichten Nahrungsmitteln ist Übersättigung nicht dienlich für die angemessene Wirkung des Verdauungsfeuers.

mātrāvad dhy aśanam aśitam anupahatya prakṛtiṃ balavarṇasukhāyuṣā yojayaty upayoktāram avaśyam iti |8|

8. Maßvolles Essen, bringt gewiss den Esser zu Kraft, Schönheit, Glück und langem Leben, ohne seine Natur zu beeinträchtigen.

bhavanti cātra [ślokāḥ] —

Zu diesem Kapitel gibt es die (zusammenfassenden) Verse:

guru piṣṭamayaṃ tasmāt
taṇḍulān pṛthukān api |
na jātu bhuktavān khāden
mātrāṃ khāded bubhukṣitaḥ |9|

9. Wenn man gegessen hat, soll man niemals schwere Nahrungsmittel wie Mehlspeisen, Reiskörner (taṇḍula) oder geröstetet und breitgedrückte Getreidekörner (pṛthuka)1 essen. Auch wenn man hungrig ist, soll man sie maßvoll essen.

Kommentar:

1 pṛthuka: Petersburger Wörterbuch: "breitgedrücktes Korn"; Sharma-Dash: "boiled an flattened rice"; Achaya, K. T.: A historical dictionary of Indian food. -- New Delhi : Oxford University Press, ©1998. -- 347 S. ; 22 cm. -- ISBN 019 565868 X. -- S. 178: "parched grains": "Soaking grain in water, roasting it hot sand so that the grain swells but does not bust, and finally pounding it in a mortar yields a parched and flattened product."

vallūraṃ śuṣkaśākāni
śālūkāni bisāni ca |
nābhyased gauravān māṃsaṃ
kṛśaṃ naivopayojayet |10|

10. Nicht soll man regelmäßig einnehmen:

Wegen seiner Schwere soll man keinesfalls einnehmen

Kommentar:

1 śālūka = Wurzeln/Rhizome von Lotus (Nelumbo nucifera Gaertn.)


Abb.: Rhizome von Lotus
[Bildquelle: mysticalangel. -- http://www.flickr.com/photos/mysticangel/146135431/. -- Zugriff am 2007-04-12. -- AttributionNoncommercialNo Derivative WorksCreative Commons Lizenz (Namensnennung, keine Bearbeitung, keine kommerzielle Nutzung)]

2 Nymphaea spp.

"Die Seerosen (Nymphaea) sind eine Gattung in der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae).

Die Gattung, die auf der ganzen Welt verbreitet ist, besteht aus etwa 40 Arten.

Seerosen haben herzförmige bis runde Blätter, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Es gibt nachtblühende und wohlriechende, sowohl frostharte als auch tropische Arten und Sorten. Die Blüte bildet sich knapp über der Wasseroberfläche. Die beerenartigen Früchte reifen unter Wasser.

Die frostharten Seerosen und ihre Hybriden gedeihen in den meisten Klimazonen und blühen den ganzen Sommer über reichlich. Die tropischen Seerosen benötigen einen sehr warmen, sonnigen und frostfreien Standort. Sie blühen ab Mitte des Sommers bis in den Herbst hinein. Ihre großen wohlriechenden Blüten überragen die Wasseroberfläche. Pflegt man sie in kühleren Gegenden im Garten, müssen ihre Knollen im Winter aus dem Wasser genommen und frostfrei gelagert werden.

Alle Arten sind Starkzehrer. Sofern das Wasser nicht eutroph ist, muss es gedüngt werden, damit die Pflanzen reichlich Blüten ansetzen.

Systematik

Man unterscheidet etwa 40 bis 50 Arten, darunter die folgenden:

  • Weiße Seerose (Nymphaea alba), eine in Mitteleuropa bekannte und heimische Art.
  • Kleine Seerose (Nymphaea candida)
  • Zwerg-Seerose (Nymphaea pygmaea)
  • Blaue Kapseerose (Nymphaea capensis)
  • Bunte Seerose (Nymphaea colorata) aus Afrika
  • Riesen-Seerose (Nymphaea gigantea) aus Australien
  • Wohlriechende Seerose (Nymphaea odorata)
  • Schwefelfarbene Seerose (Nymphaea sulphurea) aus Südwest-Afrika
  • Tigerlotus (Nymphaea lotus) aus Afrika und dem tropischen Asien


Der Tigerlotus (Nymphaea lotus), auch Weiße Ägyptische Lotusblume genannt, darf nicht mit den echten Lotusblumen der Gattung Nelumbo verwechselt werden. Letztere sind nach molekularbiologischen Untersuchungen näher mit den Silberbaumgewächsen (Proteaceae) und den Platanen (Platanus) verwandt als mit den Seerosen."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Seerosen. -- Zugriff am 2007-05-11]

3 kṛśa māṃsa = kränklich-abgemagertes Fleisch: Sharma-Dash: "meat of a diseased animal"

kūrcikāṃś ca kilāṭāṃś ca
śaukaraṃ gavyamāhiṣe |
matsyān dadhi ca māṣāṃś ca
yavakāṃś ca na śīlayet |11|

11. Man soll nicht regelmäßig einnehmen

Kommentar:

1 kūrcikā = gekochte Buttermilch: Petersburger Wörterbuch: "Knollenmilch", Apte: "boiled buttermilk"; Sharma-Dash: "boiled buttermilk"

2 kilāṭa = Petersburger Wörterbuch: "eine Art gekäste Milch" ; Apte: "Coagulated milk" ; Sharma-Dash: "inspissiated milk"

3 śaukara = vermutlich = saukara = Schweinefleisch (zu sūkara m. Schwein)

4 māṣa = Mungbohnen (Vigna radiata (L.) R. Wilczek): siehe oben zu 5.

5 yavaka = eine Varietät von Winterreis (Oryza sativa L.): siehe Caraka I,27,12

ṣaṣṭikāñ chālimudgāṃś ca
saindhavāmalake yavān |
āntarīkṣaṃ payaḥ sarpir
jāṅgalaṃ madhu cābhyaset |12|

12. Man soll regelmäßig zu sich nehmen:

Kommentar:

1 ṣaṣṭika-Reis: siehe oben zu 5

2 śāli-Reis (Oryza sativa L.): siehe oben zu 5

3 Urdbohnen  (Vigna mungo (L.) Hepper):  siehe oben zu 5

4 saindhava = Steinsalz: siehe zu Caraksaṃhitā I,1,89

5 āmalaka = Ambla (Phyllanthus emblica L.) (Syn.: Cicca emblica Kurz, Emblica officinalis Gaertn., Mirobalanus embilica Burm., Phyllanthus mairei Lév.)

"The Indian gooseberry (Emblica officinalis) is a deciduous tree of the Euphorbiaceae family. It is known for its edible fruit of the same name. Common names of this tree include amalaka in Sanskrit, amla in Hindi, Usirikai in Telugu, aonla, aola, amalaki, amla berry, dharty, aamvala, aawallaa, emblic, emblic myrobalan, Malacca tree, nellikai, nillika, and nellikya.


Phyllanthus emblica L.

The tree is small to medium sized, reaching 8 to 18 m in height, with crooked trunk and spreading branches. The leaves are simple, subsessile, the flowers are greenish-yellow. The fruit is nearly spherical, light greenish yellow, quite smooth and hard on appearance, with 6 vertical stripes or furrows. The fruits ripen in autumn. Its taste is bitter-sour. Being more fibrous than most fruits, it cannot be consumed raw in vast quantity; indeed, it is taken with salt. A glass of water taken immediately after eating a large fruit makes the water seem sweeter.

For medicinal purposes dried and fresh fruits of the plant are used. The fruit allegedly contains 720 mg of vitamin C per 100 g of fresh fruit pulp, or up to 900 mg per 100 g of pressed juice. Apart from this it also contains tannins; a reason why even dried form retains most of the vitamin content.

Particularly in Southern India, the fruit is pickled with salt, oil, and spices, and also used as a primary ingredient in the Ayurvedic tonic Chyawanprash. Its extract is popularly used in inks, dyes, shampoos and hair oils. While this tree is native to India, a relative of it is Phyllanthus acidus, which is grown in gardens and is sometimes confused with this species.

In Hinduism it is regarded as a sacred tree and worshipped as Mother Earth in India.

Because of the high tannin content in it, it is used as a mordant (fixing agent) for the fixation of dyes onto the fabric."

[Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Phyllanthus_emblica. -- Zugriff am 2007-04-12]

6 yava = Gerste (Hordeum vulgare L.)

Zu Gerste in Indien siehe

The wealth of India : a dictionary of Indian raw materials & industrial products / Publications & Information Directorate, Council of Scientific & Industrial Research. - New Delhi. -- Vol. V. -- 1959. -- S. 117 - 131; sowie: First supplement series. -- Vol. 3. -- 2002. -- S. 295 - 313


Abb.: Gerstenanbaugebiete in Indien 1953 - 1956
[Bildquelle: The wealth of India. -- Vol. V. -- 1959. -- S. 119]

"Die Gerste (Hordeum vulgare, engl. Barley, altdeutsch Bere) ist ein Getreide und gehört zur Gattung Hordeum der Familie der Gräser (Poaceae).


Gerstenfeld kurz vor der Ernte

Merkmale

Die Pflanze wird 0,7 bis 1,2 m hoch. Der Fruchtstand ist eine Ähre mit langen Grannen. Die Ähren sind im reifen Zustand geneigt bis hängend. Morphologisches Erkennungsmerkmal sind die langen, unbewimperten Blattöhrchen, die den Halm vollständig umschließen. Das Blatthäutchen ist schmal und leicht gezähnt. Botanisch betrachtet sind die Körner einsamige Schließfrüchte (Karyopsen). Gersten werden anhand ihrer unterschiedlichen Ähren in zwei- und mehrzeilige Formen unterteilt. Die zweizeiligen Formen entwickeln pro Ansatzstelle nur ein Korn, das voll und kräftig ausgeprägt ist. Bei den mehrzeiligen Formen treten drei Körner pro Ansatzstelle auf, die sich aber nicht so kräftig entwickeln wie die der zweizeiligen Formen. 2-zeilige Gerstensorten, meistens handelt es sich um Sommergerste, finden vorwiegend Verwendung bei der Bierherstellung als Braugerste. 4- und 6-zeilige Gerstensorten, überwiegend Wintergerstensorten, werden als Futtergerste angebaut.


Gerstenkörner

Herkunft

Ursprungsgebiete der Gerste sind der Vordere Orient und die östliche Balkanregion. Die ältesten Nachweise der Gerste lassen sich bis 10500 v. Chr. zurückdatieren; Gerste, Einkorn und Emmer waren die ersten vom Menschen gezielt angebauten Getreidearten. Ab 7000 v. Chr. begann die systematische Zuchtauswahl und seit der Jungsteinzeit (5000 v. Chr.), findet auch in Mitteleuropa Gerstenanbau statt.

Während des Mittelalters war die Gerste als ertragreiches Viehfutter geschätzt. Dank der Züchtung können die Erträge, vor allem auf anspruchsloseren Standorten, mit den Weizenerträgen konkurrieren. Gerste ist eines der klassischen Getreide der Antike. Sie ist vor mehr als 8000 Jahren im Zweistromland und am Nil angebaut worden. Sie ist eng verwandt mit der im Nahen Osten vorkommenden Wildgerste (Hordeum vulgare subsp. spontaneum).

Die Züchtung versuchte neben der Qualitätszüchtung auch, eine technisch besser handhabbare grannenlose Gerste zu erzeugen. Dies gelang zwar (Sorten wie Ogra, Nudinka), aber diese Formen haben sich nicht durchgesetzt. Hierbei darf nicht vernachlässigt werden, dass auch die Granne photosynthetisch aktiv ist.

Anbau

Gerste gedeiht am besten auf tiefgründigen, gut durchfeuchteten Böden. Aber auch mit ungünstigen Bedingungen kommt sie gut zurecht. Ihre Winterhärte ist weniger ausgeprägt als die von Weizen oder Roggen. Beim Anbau wird zwischen Winter- und Sommergerste unterschieden. Die Aussaat der Sommergerste erfolgt im Frühjahr. Sie reift in weniger als 100 Tagen heran und benötigt deutlich weniger Wärme als die Wintergerste. Wintergerste ist ertragreicher und wird im September gesät. Die Ausbildung von Nebentrieben (Bestockungstriebe) ist vor dem Winter abgeschlossen. Aus ihnen entwickeln sich im Frühjahr die Ähren tragenden Halme. Nach den Phasen der Bestockung, des Schossens und des Ährenschiebens folgt die Blüte. Gerste zählt zu den Selbstbefruchtern. In der Regel eröffnet die Wintergerste die Getreideernte. Die Ernte erfolgt bei Gelb- bis Vollreife. Wintergerste liefert, je nach Standort, zwischen 50-90 dt/ha, Sommergerste zwischen 40-60 dt/ha Kornertrag. Unter der Bezeichnung Bere läuft ein Typ von Gerste, der auf Orkney angebaut wird.

Nutzung

Sommergerste wird insbesondere zur Malzgewinnung bei der Bierherstellung genutzt, Wintergerste zur Viehfütterung.

Früchte

Da die Körner mit den Spelzen verwachsen sind, besitzt die Gerste einen hohen Zelluloseanteil (8–15 %). Ohne Spelzen enthalten Gerstenkörner 60–70 % Kohlenhydrate, überwiegend in der Form von Stärken, 11 % Proteine, 10 % Ballaststoffe, je 2 % Fett und Mineralien sowie das Vitamin B. Gerste enthält Gluten, was bei Personen mit Glutenunverträglichkeit zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Da Bier u. a. aus Gerste gebraut wird, wird diesen Personen oftmals empfohlen, auch ihren Bierkonsum zu reduzieren.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Gerste ist geringer als die der Getreidearten Weizen, Mais und Reis. Die Kornerträge der Gerste werden überwiegend als Futtergetreide verwendet, da insbesondere die Wintergerste relativ viel Eiweiß (12–15 %) enthält. Für die menschliche Ernährung können aus Gerste Grütze bzw. Graupen hergestellt werden; gelegentlich wird auch Mehl erzeugt. Eine besondere Verwendungsform ist der Malzkaffee. Hierfür muss die Gerste erst ankeimen, bevor sie als Malz gedarrt und dann gemahlen wird. Ein erheblicher Anteil der zweizeiligen Sommergerste dient der Biererzeugung, da deren Körner großvolumiger sind und einen höheren Anteil an Kohlenhydraten (> 65 %) ermöglichen, so dass sie geeigneter für die Malzherstellung sind. Braugersten werden sowohl züchterisch als auch durch eine gezielt geringe Stickstoffdüngung auf einen relativ geringen Eiweißgehalt (< 9 %) ausgelegt.

Der Gerste werden auch Heilwirkungen zugesprochen (Gerstenwasser, auch als Tisane bezeichnet, war im 19. Jahrhundert ein beliebtes Getränk für Kranke). Schösslinge wirken entwässernd und fiebersenkend.

Stroh

Gerstenstroh ist im Vergleich zum Weizenstroh zwar weicher, aber als Einstreu nur bedingt geeignet. Reste von Grannen können bei empfindlichen Tieren (Pferde, Schweine) u.a. zu Reizungen der Atemwege führen."

[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gerste. -- Zugriff am 2007-03-13]

7 sarpis = Ghee:  Siehe zu Carakasaṃhitā I,1, 86

8 jāṅgala = Fleisch von Tieren in Trockengebieten: jāṅgala: zu jaṅgala m. = "wasserarme Gegend": jāṅgala Adj.: "trocken, eben, spärlich bewachsen, aber dabei fruchtbar (von Gegenden)". Sharma-Dash: "animals dwelling in dry land forests"

Siehe die Enteilung der Fleischarten in Carakasaṃhitā I,27. Dort I,27,45-46:

pṛṣataḥ śarabho rāmaḥ
śvadaṃṣṭro mṛgamātṛkā |
śaśoraṇau kuraṅgaś ca
gokarṇaḥ koṭṭakārakaḥ |45|

cāruṣko hariṇaiṇau ca
śambaraḥ kālapucchakaḥ |
ṛṣyaś ca parapotaś ca
vijñeyā jāṅgalā mṛgāḥ |46|

"jāngala-Wild sind:
  1. pṛṣata - "Gesprenkelter" - Axis axis - Spotted Deer (Chital, Cheetal) - Axishirsch
  2. śarabha - śarabha-Hirsch
  3. rāma - dunkle (männliche) Form von Boselaphus tragocamelus  - Nilgau-Antilope
  4. śvadaṃṣṭra - Moschiola meminna - Mouse Deer - Fleckenkantschil
  5. mṛgamātṛkā - Axis porcinus - Hog Deer - Schweinshirsch
  6. śaśa - Hase
  7. uraṇa - Wildschaf - Ovis sp.
  8. kuraṅga - eine Antilope / Gazelle mit besonders schönen Augen
  9. gokarṇa - "Kuhohr" - eine Antilope
  10. koṭṭakāraka - Muntiacus muntjak - Indian Muntjac - Indischer Muntjak
  11. cāruṣka - eine Gazelle
  12. hariṇa - "fahl, gelblich" - Antilope cervicapra - Blackbuck - Hirschziegenantilope
  13. eṇa - eṇa-Antilope
  14. śambara - Rusa unicolor oder Cervus unicolor - Sambar / Pferdehirsch
  15. kālapucchaka  — black tailed deer (?)
  16. ṛṣya — Moschushirsch - Moschus sp.
  17. parapota — deerlet (?)"
Carakasaṃhitā I,27,45-46 (In Zweifelsfällen Bestimmung der Tierarten nach Sharma-Dash)

tac ca nityaṃ prayuñjīta
svāsthyaṃ yenānuvartate |
ajātānāṃ vikārāṇām
anutpattikaraṃ ca yat |13|

13. Man soll immer solches einnehmen, wodurch das Wohlbefinden erhalten bleibt und was gegen Krankheiten vorbeugt.


Zu Carakasaṃhitā I,5,14 - 20b