Quellenkunde zur indischen Geschichte bis 1858

1. Einleitung


von Alois Payer

mailto:payer@payer.de


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 - >: Quellenkunde zur indischen Geschichte bis 1858. -- 1. Einleitung. -- Fassung vom 2008-07-11. -- http://www.payer.de/quellenkunde/quellen01.htm      

Erstmals publiziert: 2008-02-25

Überarbeitungen: 2008-07-11 [Ergänzungen], 2008-07-10 [Ergänzungen], 2008-07-08 [Ergänzungen], 2008-06-29 [Ergänzungen], 2008-06-13 [Ergänzungen], 2008-05-26 [Ergänzungen], 2008-05-15 [Ergänzungen], 2008-05-05 [Ergänzungen], 2008-04-04 [Ergänzungen], 2008-04-14 [Ergänzungen]

Anlass: Lehrveranstaltung FS 2008

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0. Übersicht



1. Lernziele


Die Zielsetzung dieser Lehrveranstaltung stimmt mit dem überein, was Hans-Jürgen Pandel zur Verwendung von Quellen im schulischen Geschichtsunterricht schreibt:

"Die didaktische Begründung für Quellenarbeit und Quelleninterpretation im Geschichtsunterricht beruht auf der fundamentalen erkenntnistheoretischen Differenz von „Quelle" und „Darstellung". Quellen sind die Basis unseres Wissens von der Vergangenheit und nicht schon dieses Wissen selbst. Im Gegensatz zu den Quellen ist historisches Wissen immer gegenwärtiges Wissen (Aussagen über historische Abläufe, historische Argumente im Alltag und in Politik, Schulbuchdarstellungen, Dokumentarfilmen usw.). Es kann durch Rückgriff auf die Quellen auf seine Stichhaltigkeit untersucht werden. Die Existenz von Quellen und der Unterricht auf Quellenbasis ermöglichen es, nach Belegen für Darstellung und Bewertung zu fragen und damit Tradition kritisch-reflexiv anzueignen. Gegenwärtige Geschichts-Darstellungen können so vom Schüler kritisiert werden, da er prinzipiell in der Lage ist (bzw. durch Unterricht in die Lage versetzt werden soll), zu fragen, woher der Verfasser (Autor/Redner) weiß, dass die Ereignisse so und nicht anders abgelaufen und zu beurteilen sind. Er kann weiter durch den Rückgang auf Quellen erkennen, welche soziale, theoretische Perspektive diese Darstellung motivierte, die Ereignisse so und nicht anders darzustellen. Dieser Aspekt, durch Rückgriff auf Quellen die Perspektive gegenwärtiger Darstellungen zu erkennen, schließt eine ausschließlich illustrative Verwendung von Quellen aus, da der illustrative Einsatz die Quelle für eine bestimmte vorgegebene Erkenntnis funktionalisiert, die in der Quelle inhaltlich nicht enthalten ist. In einem Geschichtsunterricht auf Quellenbasis erzeugen die Schülerinnen und Schüler mit dem historischen Wissen den Gegenstand ihres Lernens selbst. Wenn so im schulischen Kommunikationsprozeß der Gegenstand der Kommunikation durch die Kommunikationsteilnehmer erzeugt wird, verbietet sich auch eine strategisch instrumenteile Verwendung von Quellen auf ein einseitig gesetztes Erkenntnisziel hin."

[Quelle: Pandel, Hans-Jürgen <1940 - >: Quelleninterpretation : die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht. -- 3. Aufl. -- Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl., 2006. -- 239 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Methoden historischen Lernens). -- ISBN 3-89974-103-X. -- S. 9]

Lernziele sind vor allem:


2. Gegenstand


Gegenstand im weiteren Sinn der Lehrveranstaltung sind alle Arten von Quellen für die menschliche Vergangenheit des indischen Subkontinents (mit Ausschluss der zur tibetischen Kultur gehörigen Teile des Himalaya).

In der Definition von "Quelle" folge ich Hans-Jürgen Pandel:

"Quellen sind Objektivationen und Materialisierungen vergangenen menschlichen Handelns und Leidens. Sie sind in der Vergangenheit entstanden und liegen einer ihr nachfolgenden Gegenwart vor."

[Quelle: Pandel, Hans-Jürgen <1940 - >: Quelleninterpretation : die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht. -- 3. Aufl. -- Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl., 2006. -- 239 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Methoden historischen Lernens). -- ISBN 3-89974-103-X. -- S. 11]

Es werden sowohl sprachbezogene (schriftliche) Quellen als auch nicht-sprachbezogene Quellen behandelt.

Der Heidelberger Geologe Günther A. Wagner zeigt das Verhältnis dieser beiden Arten von Quellen zueinander an einem schönen Beispiel:

"Um ein Analogon heranzuziehen: Man stelle sich vor, von einer Theateraufführung sei nichts übrig geblieben als Reste des Bühneninventars und der Schauspielergarderobe, aber keine Texte. Nun würde man gern wissen, was gespielt wurde und was die Intention des Stückes war. Die Untersuchung der materiellen Reste könnte durchaus ergeben, wann und wo das Stück spielte und dass es aus drei Akten bestand mit der Rekonstruktion ihrer jeweiligen Bühnenbilder, selbst die schauspielernden Individuen ließe sich möglicherweise erkennen und welche Kleider sie getragen haben. Das wären alles notwendige Randbedingungen, die erlauben auszuschließen, wie es nicht gewesen sein kann. Aber zur Beantwortung der eigentlich interessierenden Frage, wie es tatsächlich war, wird man um den Literaturwissenschaftler nicht umhin können. Dieser wäre aber ohne die Kenntnis der Randbedingungen recht hilflos."

[Quelle: Wagner, Günther A.: Archäometrie in Heidelberg : ein Beispiel für das Werden eines neuen Faches. -- In: Einführung in die Archäometrie / Günther A. Wagner (Hrsg.). -- Berlin [u.a.] : Springer, 2007. -- XXI, 374 S. : Ill. ; 24 cm. -- ISBN 978-3-540-71936-6. -- S. 364.]

Es werden sowohl "Dokumente" als auch "Monumente" in der Terminologie Hans-Jürgen Pandels behandelt:

"Dokumente sind jene Überreste, die im historischen Prozess auf uns gekommen sind, ohne der Nachwelt Botschaften übermitteln zu wollen. Es sind stumme Zeichen, die der historische Prozess übriggelassen hat. Sie werden erst durch einen Perspektivenwechsel, der sich zwischen Teilnehmern (der Zeit, aus der ein Überrest stammt) und Betrachter (der Gegenwart) vollzieht, als Zeichen wahrgenommen. Dokumente sind Spuren, die erst entschlüsselt werden müssen. Als Relikte erlauben sie es, etwas über eine unbekannte oder vergessene Vergangenheit herauszufinden.

Monumente sind dagegen schon für den späteren Betrachter geschaffen; sie sind Botschaften für eine spätere Zeit. Monumente wollen „gesehen, bewahrt, erinnert" werden. Sie sind konstitutiv auf einen Betrachter bezogen. Als Erinnerungszeichen ist ihnen die Bedeutung verliehen, Erinnerung an Vergangenes zu bewahren. Es sind Droysens absichtliche Quellen, die hier gemeint sind."

[Quelle: Pandel, Hans-Jürgen <1940 - >: Quelleninterpretation : die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht. -- 3. Aufl. -- Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl., 2006. -- 239 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Methoden historischen Lernens). -- ISBN 3-89974-103-X. -- S. 15]

Unter "Geschichte" wird sowohl die politische, dynastische u.ä. Geschichte verstanden, als auch die Alltagsgeschichte, Geschichte der "kleinen" Leute und dergl., die Kontinentalgeschichte ebenso wie die Regional- und Lokal- und Heimatgeschichte, die Makrogeschichte ebenso wie die die Mikrogeschichte, Strukturgeschichte ebenso wie Einzelbiographien, Makrogeschichte ebenso wie Mikrogeschichte, Allgemeingeschichte ebenso wie die Geschichte von einzelnen Lebensbereichen (Landwirtschaft, Handwerk, Religion, Wissenschaften usw.); kurz gesagt: Geschichte im umfassenden Sinn.

Gegenstand im engeren Sinn der Lehrveranstaltung Typen der Quellen, dargestellt an Beispielen. Folgende Typen sollen behandelt werden:

Zu den einzelnen Quellentypen werden wir eine kurze Übersicht über die

erarbeiten. Die wichtigsten Hilfsmittel und Quellenausgaben werden vorgestellt. Bei Texten gewinnen wir anhand einer Übersetzung ausgewählter Teile einen Eindruck von der Quelle.


3. Vermittlung


Die Teilnehmer sind angehalten, zu den einzelnen Themen möglichst in Gruppenarbeit Texte zu entwerfen, die als Wikipedia-Artikel bzw. Teil dieses Skripts verwertet werden können, bzw. vorhandene Wikipedia-Artikel verbessern und ergänzen.


4. Die Methodik des historischen Umgangs mit Quellen / von Johann Gustav Droysen (1882)


In bewundernswerter Klarheit hat Johann Gustav Droysen in seinem "Grundriss der Historik" (3. Aufl. 1882) die Methodik des historischen Umgangs mit Quellen (im weiteren Sinn) zusammengefasst.

Über Droysen:


Abb.: Johann Gustav Droysen (1808 - 1884)
[Bildquelle: Wikiepdia, Public domain]

"Droysen, Johann Gustav, deutscher Geschichtschreiber, geb. 6. Juli 1808 in Treptow an der Rega, gest. 19. Juni 1884 in Berlin, studierte in Berlin, ward dort 1829 Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster, 1833 Privatdozent und 1835 außerordentlicher Professor. 1840 als Ordinarius nach Kiel berufen, wirkte D. eifrig für die deutsche Sache in den Herzogtümern. Er verfaßte die Kieler Adresse (1844), nahm teil an der Schrift der neun Kieler Professoren über das »Staats- und Erbrecht des Herzogtums Schleswig« (Kiel 1846) und schrieb mit Professor Samwer die »Aktenmäßige Geschichte der dänischen Politik« (1. u. 2. Aufl., Hamb. 1850). Von der provisorischen Regierung der Herzogtümer als Vertrauensmann an den Bundestag nach Frankfurt gesandt und später in die Nationalversammlung gewählt, nahm er, ein eifriges Glied der Gagernschen Partei und Schriftführer des Verfassungsausschusses, dessen Verhandlungen er (Leipz. 1849) veröffentlichte, bis Mai 1849 an den Beratungen teil. 1851 nach Jena berufen, gründete er dort das historische Seminar, folgte aber 1859 einem Rufe nach Berlin. Ungewöhnliche Vielseitigkeit, staunenswerte Schaffenskraft und glänzende Formgewandtheit kommen in seinen zahlreichen Schriften zum Ausdruck. Zuerst wurde er als geschmackvoller Übersetzer des Äschylos (Berl. 1832, 2 Bde.; 4. Aufl. 1884) und des Aristophanes (das. 1836–38, 3 Bde.; 3. Aufl. 1880, 2 Bde.) bekannt. Ferner schrieb er: »Geschichte Alexanders d. Gr.« (Berl. 1833; 4. Aufl., Gotha 1892) und »Geschichte des Hellenismus« (Hamb. 1836–43, 2 Bde.; 2. Aufl., Gotha 1877); »Vorlesungen über das Zeitalter der Freiheitskriege« (Kiel 1846, 2 Tle.; 2. Aufl., Gotha 1886); »Leben des Feldmarschalls Grafen Yorck von Wartenburg«, eine meisterhafte Biographie (Berl. 1851, 10. Aufl. 1890). Sein Hauptwerk ist die bis 1756 reichende »Geschichte der preußischen Politik« (Leipz. 1855–85, 5 Abteilungen in 14 Bänden, die ersten 7 bereits in 2. Auflage), eine umfassend angelegte, meist auf unbenutzten Archivalien beruhende Darstellung der Entwickelung Preußens. Kleinere Arbeiten sind zusammengefaßt in den »Abhandlungen zur neuern Geschichte« (Leipz. 1876) und »Kleinen Schriften zur alten Geschichte« (das. 1893–94, 2 Bde.). Auch schrieb er: »Grundriß der Historik« (Leipz. 1867, 3. Aufl. 1882). Vgl. M. Duncker, Johann Gustav D., ein Nachruf (Berl. 1885)."

[Quelle: Meyers großes Konversations-Lexikon. -- DVD-ROM-Ausg. Faksimile und Volltext der 6. Aufl. 1905-1909. -- Berlin : Directmedia Publ. --2003. -- 1 DVD-ROM. -- (Digitale Bibliothek ; 100). -- ISBN 3-89853-200-3. -- s.v.]

 Der betreffende Text aus Droysens Grundriss der Historik:

"§ 18 Die Historik umfasst die Methodik des historischen Forschens, die Systematik des historisch Erforschbaren, die Topik der Darlegungen des historisch Erforschten.
Die Methodik

§ 19 Die historische Forschung setzt die Reflexion voraus, dass auch der Inhalt unseres Ich ein vermittelter, gewordener, ein historisches Resultat ist (§ 12). Die erkannte Tatsache der Vermittlung ist die Erinnerung.

Unser Wissen ist zunächst Empfangenes, Überkommenes, — unser, als wäre es nicht unser. Es ist ein weiter Schritt bis zu dem Sich-frei-Fühlen und Frei-Schalten mit diesem Wissen.

Aus der Totalität dessen, was wir so haben, aus unserer Empfindung dieses unseres Inhaltes und unserer Selbstempfindung in ihm erzeugt sich uns (§ 10) eine neue Vorstellung des Ganzen, eines Teiles, eines einzelnen Momentes.

Sie entsteht uns unwillkürlich, sie ist wie faktisch da. Aber ist es so, wie sie es uns zeigt? Ihrer gewiss zu sein, müssen wir uns darauf besinnen, wie sie uns entstand; wir müssen ihre Vermittlung erforschen; wir müssen sie prüfen, klären, erweisen.


I.   DIE HEURISTIK

§ 20 Der Ausgangspunkt des Forschens ist die historische Frage (§ 19).

Die Heuristik schafft uns die Materialien zur historischen Arbeit herbei; sie ist die Bergmannskunst, zu finden und ans Licht zu holen, „die Arbeit unter der Erde“ (Niebuhr).

§ 21 Historisches Material ist

  • teils, was aus jenen Gegenwarten, deren Verständnis wir suchen, noch unmittelbar vorhanden ist (Überreste),
  • teils was von denselben in die Vorstellung der Menschen übergegangen und zum Zweck der Erinnerung überliefert ist (Quellen),
  • teils Dinge, in denen sich beide Formen verbinden (Denkmäler).

§ 22 In der Fülle der Überreste kann man unterscheiden:

  1. Werke menschlicher Formgebung (künstlerische, technische usw., Wege, Feldfluren usw.);
  2. Zustände sittlicher Gemeinsamkeiten (Sitten und Gebräuche, Gesetze, staatliche, kirchliche Ordnungen usw.);
  3. Darlegung von Gedanken, Erkenntnissen, geistigen Vorgängen aller Art (Philosopheme, Literaturen, Mythologeme usw., auch Geschichtswerke als Produkte ihrer Zeit);
  4. Geschäftliche Papiere (Korrespondenzen, Rechnungen, Archivalien aller Art usw.).

§ 23 Überreste, bei deren Hervorbringung zu anderen Zwecken (des Schmuckes, der praktischen Benutzung usw.) die Absicht der Erinnerung mitwirkte, sind Denkmäler.

  • So die Urkunden, die den Abschluss eines Geschäftes für die Zukunft bezeugen sollen.
  • So Kunstwerke aller Art, Inschriften, Medaillen, in gewissem Sinne die Münzen usw.
  • Endlich jede monumentale Bezeichnung bis zum Grenzstein, bis zu den Titeln, Wappen, Namen herab.

§ 24 In den Quellen sind die Vergangenheiten, wie menschliches Verständnis sie aufgefasst und sich geformt hat, zum Zwecke der Erinnerung überliefert.

Jede Erinnerung, solange sie nicht äußerlich (in gebundener Rede, in sakraler Formel, in schriftlicher Fassung usw.) fixiert ist, lebt mit und wandelt sich um mit dem Vorstellungskreise derer, die sie pflegen (so die „Tradition“ in der römischen Kirche).

Nur quantitativ unterscheidet sich die Zuverlässigkeit mündlicher und schriftlicher Überlieferung.

Die Auffassung der Quellen kann entweder überwiegend subjektiv sein oder möglichst sachgemäß (pragmatisch) sein wollen.

Zu der subjektiven Reihe gehören teils solche, in denen die Auffassung durch die vorherrschende Phantasie oder Empfindung getrübt ist (Sage, historische Lieder usw.), teils solche, in denen das Sachliche nur als Stoff anderweitiger Kontemplationen und Argumentationen dient (Reden im Gericht, Parlament usw., publizistische Schriften usw., die Propheten, Dante, Aristophanes usw.).

In der pragmatischen Reihe werden sich teils die mehr referierenden und die mehr kombinierenden unterscheiden lassen, teils wird der Zweck der Auffassung auch die Art derselben mitbestimmen; denn die Auffassung ist eine andere, je nachdem sie für die eigene Erinnerung oder für andere, für einen oder wenige oder für alle, für die Mitwelt oder für die Nachwelt, zur Belehrung, zur Unterhaltung oder zu geschäftlichen Zwecken bestimmt ist.

Die sogenannten abgeleiteten Quellen sind Auffassungen von Auffassungen.

§25 Der Wertunterschied der drei Arten von Materialien ergibt sich aus dem Zweck, zu dem sie dem Forscher dienen sollen.

  • Die Quellen, auch die vorzüglichsten, geben ihm sozusagen nur polarisiertes Licht.
  • Völlig sicher, bis ins kleine und kleinste, geht er bei den Überresten; je schärfer er sie ergründet, desto ergiebiger werden sie ihm; aber sie sind wie zufällige und zerstreute Fragmente.

Nach der Natur ihrer Materialien entbehrt die historische Empirie der großen Hilfen, welche die physikalische in der Beobachtung und dem Experiment hat. Dass die Gegenwart der sittlichen Welt Experimente aller Art macht und die eingehendste Beobachtung gestattet, bietet der historischen Forschung den Ersatz, das dunkle x durch Analogien zu erhellen.

§ 26 Aus der historischen Frage ergibt sich, welche Überreste, Denkmäler, Quellen zu ihrer Beantwortung heranzuziehen sind.

Die Kunst der Heuristik ist, das historische Material zu erweitern und zu ergänzen, und zwar:

  1. durch divinatorisches Suchen und Entdecken;
  2. durch Kombination, die, was nicht historisches Material zu sein scheint, durch richtige Einreihung dazu macht (so A. Kirchhoffs Geschichte des griechischen Alphabets);
  3. durch Analogie, welche den unter ähnlichen Bedingungen ähnlichen Verlauf zur Aufklärung verwendet;
  4. durch Hypothese, deren Beweis die Evidenz des Ergebnisses ist (so die Feldfluren der deutschen Dörfer als Ausdruck uralter Gemeindeordnung).

§ 27 Die Heuristik, wie jede weitere methodische Tätigkeit, setzt die stete Mittätigkeit der anderen voraus.

Alles historische und sonst einschlägige Wissen — sprachliches wie sachliches — ist für jede derselben Hilfswissenschaft.


II.  DIE KRITIK

§ 28 Die Kritik sucht nicht die „eigentliche historische Tatsache“; denn jede sogenannte historische Tatsache ist, abgesehen von den Mitteln, Zusammenhängen, Bedingungen, Zwecken, die mit tätig waren, ein Komplex von Willensakten, oft Vieler, helfender und hemmender, — Willensakte, die, als solche mit der Gegenwart, der sie angehörten, vergangen, nur noch entweder in den Überresten von dem, was damals und damit geformt oder getan wurde, oder in Auffassungen und Erinnerungen bekundet vorliegen.

§ 29 Die Aufgabe der Kritik ist, zu bestimmen, in welchem Verhältnis das noch vorliegende Material zu den Willensakten steht, von denen es Zeugnis gibt.

Die Formen der Kritik bestimmen sich nach dem Verhältnis des zu prüfenden Materials zu den Willensakten, von denen es seine Formung erhielt.

  1. § 30 Es fragt sich, ob das Material wirklich das ist, wofür es gehalten wird oder gehalten werden will. Darauf antwortet die Kritik der Echtheit.

    Vollständig ist der Beweis der Unechtheit, wenn die Zeit, der Ursprung, der Zweck der Fälschung nachgewiesen ist; und das Unechte kann, so verifiziert, anderweitig ein wichtiges historisches Material werden.

    Eine Anwendung der Kritik der Echtheit für einen bestimmten Bereich von Materialien ist die Diplomatik, die Prüfung der Echtheit von Urkunden (und anderen Schriftstücken) nach äußeren Kennzeichen, im Gegensatz zu der sog. höheren Kritik.
     
  2. § 31 Es fragt sich, ob das Material noch unverändert das ist, was es ursprünglich war und noch sein will, oder welche Veränderungen an demselben zu erkennen und außer Rechnung zu stellen sind. Darauf antwortet die Kritik des Früheren und Späteren (das diakritische Verfahren).

    Das Ergebnis dieses Verfahrens ist in der Regel der Nachweis einer sogenannten „Entwicklung“ von den ersten Formen zur vorliegenden Gestaltung, in dem sich die zerlegten Teile gegenseitig erläutern und verifizieren. (F. Ch. Baur.)
     
  3. § 32 Es fragt sich, ob das Material, da es wurde, das gab und geben konnte, wofür es als Beleg gehalten wird oder gehalten werden will, oder ob es gleich, da es wurde, nur teilweise, nur in gewisser Art, nur relativ richtig sein konnte oder wollte. Darauf antwortet die Kritik des Richtigen.

    Diese Form der Kritik hat an das vorliegende Material die Fragen zu richten:
    1. ob das Berichtete nach dem Maß menschlicher Erfahrung an sich möglich ist?
    2. ob es unter den angegebenen Bedingungen und Umständen möglich ist?

      — in beiden Fällen misst die Kritik an den aufgefassten Objekten die Auffassung und ihre Richtigkeit —;
       
    3. ob in den Motiven, den Zwecken, den persönlichen Verhältnissen des Berichtenden eine Trübung der Auffassung erkennbar ist?
    4. ob in der Unzulänglichkeit der Mittel zum Beobachten und Auffassen (Erhebung) Unrichtigkeit unvermeidlich war?

      — in diesen beiden Fällen misst die Kritik an dem Verfahren, gleichsam an dem Instrument der Auffassung, diese Auffassung und ihre Richtigkeit —.

    § 33 Die Anwendung der Kritik des Richtigen auf die Quellen ist die Quellenkritik.

    Wenn die Quellenkritik so verstanden wird, als sei sie der Nachweis, wie ein Autor den andern benutzt hat, so ist das nur ein gelegentliches Mittel — eins unter anderen —, ihre Aufgabe, den Nachweis der Richtigkeit, zu lösen oder vorzubereiten.

    Die Quellenkritik unterscheidet:

    1. was die Quelle aufgefasst hat und darstellend reproduziert (Ereignisse, Geschäfte, Urkunden, ältere Quellen usw.);
    2. welche allgemeine Färbung sie durch den damals und dort herrschenden Vorstellungskreis erhalten hat (z. B. die dämonologische Färbung im fünfzehnten Jahrhundert, die epigonische Blasiertheit in der alexandrinischen Zeit);
    3. welche individuelle Färbung dem Darsteller selbst nach seiner Tendenz, seiner Bildung, seinem Charakter usw. angehört.

    § 34 Nicht das wüste Durcheinander der gleichzeitigen Meinungen, Nachrichten, Gerüchte ist die erste Quelle; das ist nur der sich täglich wiederholende atmosphärische Prozess der aufsteigenden und sich niederschlagenden Dünste, aus denen die Quellen werden.

    In der Regel beherrscht die erste historische Zusammenfassung die weitere Überlieferung.

    Im glücklichsten Fall erfolgt sie in der historischen Gegenwart der Ereignisse, die sie behandelt, d. h. bevor die erfolgten Wirkungen derselben die Auffassung von den wirkenden Tatsachen und Personen verändert haben, oder durch ein neues epochemachendes Ereignis eine neue Gedankenwelt erzeugt ist.
     

  4. § 35  d) Es fragt sich, ob das Material, wie es vorliegt, noch alle Momente enthält, von denen die Forschung Zeugnis sucht, oder in welchem Maße es unvollständig ist. Darauf antwortet die kritische Ordnung des verifizierten Materials.

    Immer oder fast immer liegen nur Einzelheiten aus den einstigen Wirklichkeiten, nur einzelne Auffassungen von dem, was war und geschah, noch vor. Jedes historische Material ist lückenhaft und auch die exakteste Forschung nicht fehlerfrei; die Schärfe in der Bezeichnung der Lücken und der möglichen Fehler ist das Maß für die Sicherheit der Forschung.

    Die kritische Ordnung hat nicht bloß den Gesichtspunkt der Zeitfolge zu verfolgen (Regesten). Nach je mannigfacheren Gesichtspunkten sie dieselben Materialien zu gruppieren versteht, desto mehr feste Punkte werden die sich kreuzenden Linien ergeben (so die Register in dem Corp. Insc. Lat.).

§ 36 Das Ergebnis der Kritik ist nicht „die eigentliche historische Tatsache“, sondern, dass das Material bereit gemacht ist, eine verhältnismäßig sichere und korrekte Auffassung zu ermöglichen.

Die Gewissenhaftigkeit, die über die Resultate der Kritik nicht hinausgehen will, irrt darin, dass sie der Phantasie überlässt, mit ihnen weiter zu arbeiten, statt auch für die weitere Arbeit Regeln zu finden, die ihre Korrektheit sichern.


III.   DIE INTERPRETATION

§37 Weder die Kritik sucht, noch die Interpretation fordert die Anfänge. In der sittlichen Welt ist nichts unvermittelt.

Die historische Forschung will nicht erklären, d. h. aus dem Früheren das Spätere, aus Gesetzen die Erscheinungen als notwendig, als bloße Wirkungen und Entwicklungen ableiten.

Läge die logische Notwendigkeit des Späteren in dem Früheren, so wäre statt der sittlichen Welt ein Analogon der ewigen Materie und des Stoffwechsels.

Wäre das geschichtliche Leben nur Wiedererzeugung des immer Gleichen, so wäre es ohne Freiheit und Verantwortlichkeit, ohne sittlichen Gehalt, nur organischer Natur.

Das Wesen der Interpretation ist, in den vergangenen Geschehnissen Wirklichkeiten mit der ganzen Fülle von Bedingnissen, die ihre Verwirklichung und Wirklichkeit forderte, zu sehen.

§ 38 Wie sich im Gehen vereint

  1. der Mechanismus der schreitenden Glieder,
  2. die durch die Ebenheit oder Unebenheit, Glätte, Härte usw. des Bodens bedingte Spannung der Muskeln,
  3. Der Wille, welcher den Körper bewegt,
  4. der Zweck des Wollenden, um deswillen er geht,

— so nach vier Gesichtspunkten vollzieht sich die Interpretation.

Dass einseitig der eine oder andere hervorgehoben, als wesentlich, als ausschließlich bestimmend zur Geltung gebracht wird, ist die Quelle vieler theoretischer und praktischer Irrtümer, ist doktrinär (§ 92).

  1. § 39 Die pragmatische Interpretation fasst den kritischen Tatbestand, d. h. die in der Kritik verifizierten und geordneten Reste und Auffassungen des einst wirklichen Sachverlaufes nach dem in der Natur dieses Verlaufes liegenden Kausalnexus auf, um den Gang des einst wirklichen Sachverlaufes zu rekonstruieren.

    Bei reichlichem Material genügt das einfache demonstrative Verfahren.

    Bei mangelhaftem Material führt die uns aus ähnlichen Fällen bekannte Natur der Sache zur Analogie, d.h. zu einer Gleichung zwischen dem Bekannten und diesem X.

    Die Analogie zwischen zwei X, so weit sie sich gegenseitig ergänzen, wird zum komparativen Verfahren.

    Die Voraussetzung eines Zusammenhanges, in dem das fragmentarisch Vorliegende sich als in die Kurve dieses Zusammenhanges passend zeigt und so sich durch Evidenz bestätigt, ist die Hypothese.
     

  2. § 40 Die Interpretation der Bedingungen gründet sich darauf, dass die Bedingungen ideell in dem einst wirklichen Sachverhalt, der durch sie möglich wurde und so wurde, enthalten waren und, wie fragmentarisch immer, in den Auffassungen und Überresten noch sein werden.

    (Wie z. E. die an sich unschöne Stellung des Borghesischen Fechters die Linie des Giebelfeldes, für welches die Statue bestimmt war, erkennen lässt.)

    Die Bedingungen des Raumes — abgesehen von zahllosen kleinen Verhältnissen — erläutern sich aus der Geographie (des Kriegstheaters, des Schlachtfeldes, der natürlichen Grenzen usw., der Talbildung Ägyptens, der Marschen an der Nordsee usw.).

    Die Bedingungen der Zeit zerlegen sich in den gewordenen Zustand, in den die Tatsache eintrat, und in die Gleichzeitigkeiten, die mehr oder minder maßgebend auf dieselbe einwirkten.

    Eine dritte Reihe von Bedingungen bilden die Mittel, materielle wie moralische, mit denen der Sachverlauf ermöglicht und verwirklicht wurde.

    In dem Bereich der materiellen Mittel liegt die Mannigfaltigkeit von Stoffen und Werkzeugen, damit ein unermessliches Feld der technologischen Interpretation, die fast noch unberührt ist; — in dem Bereich der moralischen auch die Leidenschaften der Menschen, Stimmungen der Massen, sie beherrschende Vorurteile oder Ansichten usw.; der Feldherr, der Staatsmann, der Künstler, der auf sie und durch sie wirken will, wird in gleichem Maße von ihnen bestimmt.
     

  3. §41 Die psychologische Interpretation sucht in dem Sachverhalt die Willensakte, die ihn hervorbrachten.

    Sie mag den Wollenden und die Energie seines Willens, so weit derselbe in den Zusammenhang dieses Sachverlaufs eingriff, seine intellektuelle Kraft, so weit sie denselben bestimmte, erkennen. Aber weder ging der Wollende ganz in diesem einen Sachverlauf auf, noch ist das, was wurde, nur durch dessen Willensstärke, dessen Intelligenz geworden; es ist weder der reine, noch der ganze Ausdruck dieser Persönlichkeit.

    Die Persönlichkeit als solche hat nicht ihren Wertmesser in der Geschichte, in dem, was sie dort leistet, tut oder leidet. Ihr ist ein eigenster Kreis bewahrt, in dem sie, wie arm oder reich an Gaben, wie bedeutend oder gering an Wirkungen oder Erfolgen sie sei, mit sich und ihrem Gott allein verkehrt, — ein eigenster Kreis, in dem der eigentliche Quell ihres Wollens und Seins ist, in dem sich das vollzieht, was sie vor sich und vor Gott rechtfertigt oder verdammt. Dem einzelnen ist das Gewisseste, was er hat, die Wahrheit seines Seins, sein Gewissen. In dies Heiligtum dringt der Blick der Forschung nicht.

    Wohl versteht der Mensch den Menschen, aber nur peripherisch; er nimmt seine Tat, seine Rede, seine Miene wahr, aber immer nur diese eine, diesen Moment; beweisen, dass er ihn richtig, dass er ihn ganz verstanden, kann er nicht. Ein anderes ist, dass der Freund an den Freund glaubt, dass in der Liebe der eine des andern wahres Ich als dessen Bild festhält: „so musst du sein, denn so verstehe ich dich“. Das ist das Geheimnis aller Erziehung.

    Die Dichter — so Shakespeare — entwickeln aus den Charakteren der Personen den Sachverlauf, den sie darstellen; sie dichten zu dem Ereignis eine psychologische Interpretation desselben. In den Wirklichkeiten aber wirken noch andere Momente, als die Persönlichkeiten.

    Die Dinge gehen ihren Gang trotz des guten oder bösen Willens derer, durch welche sie sich vollziehen.

    In den sittlichen Mächten ist die Kontinuität der Geschichte, ihre Arbeit und ihr Fortschreiten (§ 15); in ihnen haben alle, jeder an seiner Stelle, teil; durch sie, mittelbar, lebt auch der Geringste und Ärmste mit in der Geschichte.

    Aber auch der Genialste, Willensstärkste, Mächtigste ist nur ein Moment in dieser Bewegung der sittlichen Mächte, immerhin an seiner Stelle ein besonders bezeichnendes und wirksames. Als solches und nur als solches fasst ihn die historische Forschung, nicht um seiner Person willen, sondern um seiner Stellung und Arbeit in dieser, jener der sittlichen Mächte, um der Idee willen, deren Träger er war.
     

  4. § 42 Die Interpretation der Ideen tritt in die Lücke, welche die psychologische lässt.

    Denn der einzelne baut sich seine Welt in dem Maße, als er an den sittlichen Mächten teilhat. Und in dem Maße, als er fleißiger und gedeihlicher an seiner Stelle für die kurze Spanne seines Lebens baut, hat er die Gemeinsamkeiten, in denen er lebte und die in ihm lebten, gefördert, hat er an seinem Teil den sittlichen Mächten gedient, die ihn überdauern.

    Ohne sie wäre der Mensch nicht Mensch; aber sie werden, sie wachsen und steigern sich erst in der gemeinsamen Arbeit der Menschen, der Völker, der Zeiten, in der fortschreitenden Geschichte, deren Werden und Wachsen ihre Entfaltung ist.

    Das ethische System irgendeiner Zeit ist nur die spekulative Fassung und Zusammenfassung des bis dahin Entfalteten, nur ein Versuch, es seinem theoretischen Inhalt nach zu summieren und auszusprechen.

    Jede Zeit ist ein Komplex von Verwirklichungen aller sittlichen Mächte, wie hoch oder niedrig deren Entfaltung, wie eingehüllt noch das Höhere in dem Niederen (Staat in Familienform usw.) sein mag.

§ 43 In der Mannigfaltigkeit der sittlichen Sphären, in denen das Menschenleben wurzelt und sich bewegt, hat die Forschung die Fragereihe, mit der sie an das vorliegende historische Material herantritt, um es nach seinem ethischen Inhalt zu interpretieren.

Wir werden es in zweierlei Fassung können:

  1. Entweder wir beobachten in jenen Materialien den Zustand der sittlichen Gestaltungen, wie sie in jener Gegenwart und bis zu ihr hin sich gestaltet haben,

    wir gewinnen so den ethischen Horizont, innerhalb dessen alles stand, was in dieser Zeit, diesem Volk usw. war und geschah, und damit das Maß für jeden einzelnen Vorgang in dieser Zeit, diesem Volk usw.,
     

  2. oder wir suchen und fassen die in jenem Zustand fortschreitenden Momente,

    und indem wir sie zu dem, wohin sie geführt, wie sie sich erfüllt haben, in Beziehung setzen, gewinnen wir, was uns die Bewegung in jener Zeit, jenem Volk, das Streben und Ringen der Menschen damals, ihr Siegen und Unterliegen deutet.
     

§ 44 In der Bewegung ist bald diese, bald jene der sittlichen Mächte voran, — oft so voran, als handle es sich nur um sie, als komme alles nur auf sie an, — die entflammten Geister treibend, leitend, beherrschend, als Gedanke dieser Zeit, dieses Volkes, dieses Mannes, den wesentlich weiteren Schritt zu tun.

Der Gedanke (Gedankenkomplex), den die Interpretation in einem Sachverlauf aufweist, ist uns die Wahrheit dieses Sachverlaufes. Dieser Sachverlauf ist uns die Wirklichkeit, die Erscheinungsform dieses Gedankens. In diesem Gedanken verstehen wir dies Geschehene; wir verstehen aus ihm diesen Gedanken.

In den Richtigkeiten des methodisch gewonnenen Tatbestandes hat sich der Gedanke des Sachverlaufes zu bewähren, und der Sachverlauf diesen Gedanken zu rechtfertigen.

Denn wahr ist uns der Gedanke, dem ein Sein entspricht, wahr das Sein, das einem Gedanken entspricht."

[Quelle: Droysen, Johann Gustav <1808 - 1884>: Grundriß der Historik. -- 3., umgearb. Aufl.. -- Leipzig : Veit, 1882. -- VI, 90 S. -- Online: www.univie.ac.at/alte-geschichte/historik.doc. -- Zugriff am 2008-04-24]

Ausführlich erklärt Droysen dies in


Abb.: Titelblatt

Droysen, Johann Gustav <1808 - 1884>:  Historik : Vorlesungen über Enzyklopädie u. Methodologie der Geschichte / im Auftr. d. Preuss. Akad. d. Wiss. hrsg. v. Rudolf Hübner. -- München & Berlin: Oldenbourg, 1937. -- XIX, 444 S. ; 24 cm. -- S. 31 - 187.


5. Weiterführende Ressourcen


Gute Übersicht über die historischen Quellen zum "klassischen" Indien:

Filliozat, Jean <1906 - 1982>: L’histoire – 1. Les sources. – In : L'Inde classique : manuel des études indiennes / par Louis Renou et Jean Filliozat. -- T. 1. -- Paris : Payot, 1947. -- S. 120 – 186.


Einführung in die Hilfswissenschaften zur europäischen, besonders deutschen Geschichte:


Abb.: Einbandtitel

Brandt, Ahasver von <1909 - 1977>: Werkzeug des Historikers : eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. --17. Aufl. / mit aktualisierten Literaturnachträgen und einem Nachwort von Franz Fuchs. -- Stuttgart : Kohlhammer, 2007. -- 223 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher ; Bd. 33). -- Literaturverzeichnis S. 160 - 209. -- ISBN 978-3-17-019413-7


Einführung in den Umgang mit schriftlichen Quellen:


Abb.: Einbandtitel

Pandel, Hans-Jürgen <1940 - >: Quelleninterpretation : die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht. -- 3. Aufl. -- Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl., 2006. -- 239 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Methoden historischen Lernens). -- ISBN 3-89974-103-X


Einführung in die Archivarbeit:


Abb.: Einbandtitel

Lange, Thomas ; Lux, Thomas: Historisches Lernen im Archiv. -- Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verl., 2004. -- 222 S. : Ill. ; 19 cm. -- (Methoden historischen Lernens). --  ISBN 3-89974-107-2


Darstellungen der indischen Geschichte:


Abb.: Umschlagtitel von Bd. 1

The History and culture of the Indian people / General editor: R.C. Majumdar; assistant editor: A.D. Pusalkar. -- London :  Allen & Unwin, 1951-1969. -- 11 Bde. : Ill. ; 24 cm. -- [In manchem überholt, aber immer noch sehr hilfreich]


Anregende Kurzdarstellung:

Thapar, Romila <1931 - >: Early India : from the origins to AD 1300. -- London : Allen Lane, ©2002. -- xxx, 555 S. : Ill ; 25 cm. -- ISBN: 0-713-99407-X


Inhaltsreiches Lehrbuch:


Abb.: Einbandtitel

Mahajan, Vidya Dhar: Ancient India. -- 8. (rev. and enlarged) ed.. -- Delhi : Chand, 1978. -- XVII, 675 S. ; 21 cm


Sehr anregende Darstellung aus marxistischer Sicht:


Abb.: Umschlagtitel

Kosambi, Damodar Dharmanand <1907 - 1966>: Das alte Indien : Seine Geschichte u. seine Kultur / D. D. Kosambi. Aus d. Engl. übers. u. in dt. Sprache hrsg. von Eva Ritschl u. Maria Schetelich. Mit einem Nachruf von Horst Krüger. -- Berlin : Akademie-Verl. , 1969. -- 277 S. : Ill ; 25 cm. -- Originaltitel The culture and civilisation of ancient India (1965)


Unentbehrlicher Geschichtsatlas:


Abb.: Titelblatt der 1. Aufl.

A historical atlas of South Asia / ed. by Joseph E. Schwartzberg. With the collab. Shiva G. Bajpai .... -- 2. Impr., with additional material. -- New York : Oxford Univ. Pr., 1992. - XXXIX, 376 S. : Ill., zahlr. Kt. & 5 Beil. ; 44 cm. -- (Reference series / Association for Asian Studies ; 2). -- ISBN 0-19-506869-6. -- [mit ausführlicher Bibliographie]


Ein hervorragendes Hilfsmittel für landschaftsgeschichtlichen, geographischen und andere raumbezogene Überlegungen zur indischen Geschichte ist:

Google Earth. -- http://earth.google.com/intl/de/. -- Zugriff am 2008-02-25


Zu Anhang 1: Karten zur indischen Geschichte / von Charles Joppen

Zu 2.: Quellen zur Vor- und Frühgeschichte Indiens